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Das badische Fürstenhaus der Zähringer, ihre Herkunft und ihre Angehörigen

Die Zähringer, ein schwäbisches Fürstengeschlecht, nennt sich nach der Burg Zähringen nördlich von Freiburg im Breisgau. Territorialer Ursprung der Zähringer war der mittlere Neckarraum zwischen den Burgen Teck und Limburg einerseits, Backnang und Besigheim andererseits. Sie verfügten darüber hinaus über Besitz in der Baar (Villingen/Schwenningen), über Grafschaftsrechte im Breisgau und der Ortenau sowie über Vogteirechte.

Berthold I. von Zähringen erhielt 1061 von König Heinrich III. als Ersatz den Titel "Herzog von Kärnten" mit der Mark Verona, weil nicht er, sondern Rudolf von Rheinfelden Herzog von Schwaben geworden war. Er war eines der führenden Mitglieder der Fürstenopposition gegen Kaiser Heinrich IV. Er starb 1078 auf seiner Burg Limburg, nachdem er mit ansehen musste, wie Schwaben durch die Parteien des Bürgerkriegs verwüstet wurde. - Die Zähringer bauen 1091 auf dem Schloßberg beim heutigen Freiburg eine Burg.

Berthold II. von Zähringen (†1111) war als Parteigänger des Papstes 1092-1098 Gegenherzog von Schwaben. Nach dem Verzicht auf Schwaben zugunsten der Staufer und dem Anfall des Rheinfelder Erbes nannte er sich nach seiner Burg Herzog von Zähringen. 1093 gründet er das Kloster St. Peter auf dem Schwarzwald als Hauskloster und Begräbnisstätte.

Die ältere Linie der Herzoge von Zähringen erwarb um 1127 das Rektorat von Burgund und die Reichsvogtei in Zürich. Sie gründeten die Städte Freiburg im Breisgau (1120, Herzog Konrad), Freiburg im Üchtland, Bern, Offenburg und Villingen. Diese Linie starb 1218 mit dem Tod Herzog Bertholds V. (in dem von ihm gestifteten Münster zu Freiburg begraben) aus. Kaiser Friedrich II. zog sämtliche Reichslehen der Zähringer ein, das Erbe des Allodialguts von Berthold traten die mit den Töchtern von Berthold IV. verheirateten Grafen von Urach und Grafen von Kyburg an. Den Markgrafentitel übertrugen die Zähringer auf ihre Burg Baden im Oostal. Den Besitz links des Rheins erhielten die Grafen von Kyburg, den rechts des Rheins die Grafen von Urach (Freiburg) und die Grafen von Fürstenberg, die als Fürsten von Fürstenberg heute in Donaueschingen leben.

Die Linie der Markgrafen von Baden, die auf den ältesten Sohn von Berthold I., Hermann I., zurückgeht, erbte Teile des Besitzes sowie den Markgrafentitel und bezeichnete sich in der Folge als das Geschlecht der Zähringer. Hermann I., der 1074 als Mönch in Cluny starb, nannte sich Markgraf von Verona. Sein Sohn Hermann II. nannte sich 1112 erstmals Markgraf von Baden.

Im 13. Jahrhundert erwarben die Markgrafen von Baden unter anderem Pforzheim, Durlach, Ettlingen und Alt-Eberstein. Weiterer Gebietszuwachs und eine straffe Verwaltung machten Baden im 15. Jahrhundert zu einem bedeutenden Staat am Oberrhein.

1535 spalteten sich die Markgrafen von Baden in die katholische Linie Baden-Baden und die lutherische Linie Baden-Durlach.

Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden-Baden (der Türkensieger, 1677–1707) machte Rastatt zu seiner Residenz.

Karl III. Wilhelm von Baden-Durlach (1679-1738) machte das 1715 erbaute Karlsruhe zu seiner Residenz.

Als die katholische Linie Baden-Baden 1771 ausstarb, fiel ihr Besitz an den Markgrafen Karl Friedrich von Baden-Durlach (1738-1811). Die Hauptstadt Badens ist seitdem Karlsruhe. Karl Friedrich vereinigte die Markgrafschaft wieder und führte zahlreiche Reformen im Sinne des aufgeklärten Absolutismus durch.

In der napoleonischen Zeit wurde der bisherige Kleinstaat durch die Erwerbungen von 1803, 1805, 1806 und 1810 außerordentlich vergrößert (die rechtsrheinische Kurpfalz mit Heidelberg und Mannheim, den österreichischen Breisgau, mehrere geistliche Gebiete und Reichsstädte, die Fürstentümer Fürstenberg und Leiningen).

Als im Reichsdeputationshauptschluß von 25. Februar 1803 die geistlichen Territorien im Reich säkularisiert und die meisten Reichsstädte mediatisiert wurden, wurde die Markgrafschaft Baden zum Kurfürstentum Baden. Der Markgraf von Baden verlor seinen Teil an der Grafschaft Sponheim und seine Güter und Herrschaften im Luxemburgischen, Elsaß u.s.f.. Dafür erhielt er das Bistum Konstanz, die Reste der Bistümer Speyer, Basel und Straßburg, die pfälzischen Ämter Ladenburg, Bretten und Heidelberg mit den Städten Heidelberg und Mannheim, ferner die Herrschaft Lahr, die hessischen Ämter Lichtenau und Wildstädt, die Abteien Schwarzach, Frauenalb, Allerheiligen, Lichtenthal, Gengenbach, Ettenheim-Münster, Petershausen, Reichenau, Öhringen, die Probstei und das Stift Odenheim, und die Abtei Salmansweiler (Salem) mit Ausnahme von Ostrach, die Reichsstädte Offenburg, Zell am Hammersbach, Gengenbach, Überlingen, Biberach, Pfullendorf und Wimpfen; endlich die Besitzungen und Rechte auf der Südseite des Neckars, welche von den öffentlichen Stiftungen und Körperschaften des linken Rheinufers abhängen.

Kurfürst Karl Friedrich von Baden wurde 1806 Großherzog.

Mit Großherzog Leopold (1830-52) gelangten die Markgrafen von Hochberg, die Nachkommen Karl Friedrichs aus seiner zweiten Ehe mit der nicht ebenbürtigen Freiin Geyer von Geyersberg, zur Regierung.

Großherzog Friedrich I. (1852-1907) lenkte 1860 wieder in die liberale Richtung ein und verfolgte zugleich in der deutschen Frage eine nationale und preußenfreundliche Politik, wenn er auch im Krieg von 1866 gegen Preußen kämpfte. Nachdem Baden 1835 dem deutschen Zollverein beigetreten war, vollzog es am 15. 11. 1870 seine Eingliederung in das Deutsche Reich.

Die Novemberrevolution von 1918 führte, obwohl das badische Herrscherhaus sehr volkstümlich war, zur Abdankung des Großherzogs Friedrich II. (1907-18).

Die Farbe der Zähringer ist rot.

Literatur zu Baden

Information über die Zähringer/Markgrafen von Baden im Internet:

http://familytreemaker.genealogy.com/users/d/a/g/Schalene-J-Dagutis/?Welcome=990973065 (House of Zahringen, englischsprachige genealogische Website mit Bildern und „A brief history of Baden, Germany“)

http://familytreemaker.genealogy.com/users/d/a/g/Schalene-J-Dagutis/ODT2-0001.html (Descendants of Berthold I. von Zähringen, FamilyTreeMaker.com)

http://www.zum.de/Faecher/G/BW/Landeskunde/rhein/baden/markgf/index.htm (Fürstenhaus der Markgrafen und Großherzöge von Baden)

http://www.zum.de/Faecher/G/BW/Landeskunde/rhein/baden/markgf/markgrafen4.htm (Großherzöge von Baden im 19. Jahrhundert)

http://de.wikipedia.org/wiki/Z%C3%A4hringer (Zähringer)

Die Zähringer im Kurfürstentum/Großherzogtum Baden - Regierungszeiten

1803-1806: Karl Friedrich Kurfürst von Baden

1806-1811: Karl Friedrich Großherzog von Baden

1811-1818: Karl Großherzog von Baden

1818-1830: Ludwig I. Großherzog von Baden

1830-1852: Leopold Großherzog von Baden

1852-1858: Ludwig II. Großherzog von Baden, wegen Erkrankung nicht regierend

1852-1858: Friedrich I. Prinzregent von Baden

1856-1907: Friedrich I. Großherzog von Baden

1907-1918: Friedrich II. Großherzog von Baden


Links:

Amalie, Markgräfin von Baden

Friedrich I. Großherzog von Baden

Friedrich II. Großherzog von Baden

Hilda Charlotte Wilhelmine von Nassau, Großherzogin von Baden

Karl Großherzog von Baden

Karl Friedrich Großherzog von Baden

Karl Ludwig Markgraf von Baden

Karoline Luise von Hessen-Darmstadt

Leopold Großherzog von Baden

Ludwig I. Großherzog von Baden

Ludwig II. Großherzog von Baden

Luise von Preußen, Großherzogin von Baden

Maximilian Prinz von Baden (Max von Baden)

Sophie von Schweden

Victoria von Baden

Stephanie Louise Adrienne Napoléone de Beauharnais (Stephanie de Beauharnais)

Prinz Ludwig Wilhelm August von Baden

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