Heidelberger Geschichtsverein e.V. HGV

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Amalie Friederike von Hessen-Darmstadt, Markgräfin von Baden

* 20. Juni 1754 Prenzlau (Preußen)

21. Juli 1832 Schloß Bruchsal

geborene Prinzessin von Hessen-Darmstadt

Vater: Landgraf Ludwig IX. von Hessen-Darmstadt (1719–1790)


Mutter: Landgräfin Henriette Karoline (1721–1774) (die "Große Landgräfin”), Tochter des Pfalzgrafen und Herzogs Christian III. von Zweibrücken-Birkenfeld


sechs Töchter und zwei Söhne:


Amalie Christiane (1776–1823), unverheiratet


Karoline Friederike Wilhelmine (1776–1841), Zwillingsschwester von Amalie Christiane, ∞ 1797 Kurfürst Maximilian I. Joseph von Bayern (1756–1825)


Luise (1779–1826) ∞ 1793 Zar Alexander I. von Russland (1777–1825)


Friederike (1781–1826) ∞ 1797 König Gustav IV. Adolf von Schweden (1778–1837) (geschieden 1812)


Marie (1782–1808) ∞ 1802 Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig-Wolfenbüttel (1771–1815)


Karl Friedrich (1784–1785)


Karl (1786–1818), 1811 Großherzog von Baden ∞ 1806 Prinzessin Stéphanie de Beauharnais (1789–1860)


Wilhelmine (1788–1836) ∞ 1804 Großherzog Ludwig II. von Hessen-Darmstadt (1777–1848)



Amalie wird von ihrer Mutter in Buchsweiler (Elsaß) erzogen


1772: Amalie reist mit ihrer Mutter und ihren Schwestern Wilhelmine und Luise nach Sankt Petersburg, damit sich der zukünftige Zar Paul unter den Schwestern eine Braut (Wilhelmine) aussuchen kann


15. Juni 1774: Amalie heiratet in Darmstadt ihren Cousin Erbprinz Karl Ludwig von Baden (*14. Februar 1755, †16. Dezember 1801), ältester Sohn von Markgraf Carl Friedrich von Baden und der Markgräfin Karoline Luise

1783: Amalie wird nach dem Tod ihrer Schwiegermutter die erste Dame am Hof


16. Dezember 1801: Erbprinz Karl Ludwig von Baden stirbt im Alter von 46 Jahren an einem Schlaganfall nach Sturz seines Reisewagens bei Arboga/Schweden. Napoleon teilt Amalie das ehemalige Residenzschloß der Fürstbischöfe von Speyer in Bruchsal als Witwensitz zu.


1803: ihr Cousin und Schwiegersohn, Kurfürst Maximilian Joseph von Pfalz-Bayern, schenkt ihr das Rohrbacher Schlößchen. Zwar lebt sie nur sporadisch im Sommer in Rohrbach, läßt aber das Schlößchen ausbauen (Terrasse und puttengeschmückter Giebel).

7./8. April 1806: Karl Erbprinz von Baden (20) heiratet in den Tuilerien Stéphanie de Beauharnais (16), eine Cousine der französischen Kaiserin Joséphine de Beauharnais, Adoptivtochter Napoleons

19. November 1813: Zar Alexander I. besucht in Rohrbach seine Schwiegermutter, Markgräfin Amalie




Zitat:

Im September kam die Königin von Bayern nach Rohrbach mit ihrer Schwester, der Herzogin von Braunschweig, letztere nach langem Umherirren, auf der Flucht vor den Franzosen, die sie bis nach Schonen getrieben hatte, zu ihrer königlichen Schwester von Schweden. Ihr Land, von Feind eingenommen, durfte sie nicht betreten, so suchte sie denn eine Zuflucht im Vaterland bei ihrer Mutter und ihrem Bruder ...“ (Markgräfin Amalies Kammerfrau Karoline von Freystedt, 8. 9.1807)

>Amalienstraße (Rohrbach)



Literatur:

Karoline von Freystedt, Erinnerungen aus dem Hofleben. Heidelberg 1902 [Kammerfrau der Markgräfin Amalie von Baden]

Heidelberg. Jahrbuch zur Geschichte der Stadt, herausgegeben vom Heidelberger Geschichtsverein, Nr. IV/1999, S. 265ff.

Ilona Scheidle, "Einziger Mann Badens" in Auseinandersetzung mit Napoleon. Markgräfin Amalie von Baden (1754 - 1832), in: Heidelbergerinnen, die Geschichte schrieben. München 2006, S. 51 - 63

Anna Schiener, Markgräfin Amalie von Baden (1754-1832). Regensburg 2007

Günther Schiwy, Eichendorff. Der Dichter in seiner Zeit. Eine Biographie. 2., durchgeseh. Aufl.. München 2007, S. 242

Edelgard Spaude, Eigenwillige Frauen in Baden. 1999

Marianne Wintersteiner, Markgräfin Amalie von Baden. Mühlacker 1996

https://de.wikipedia.org/wiki/Amalie_von_Hessen-Darmstadt