Heidelberger Geschichtsverein e.V. HGV

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Maximilian Alexander Friedrich Wilhelm Prinz von Baden (Max von Baden)

*10. Juli 1867 Baden a. d. O.

†6. November 1929 Konstanz

badischer Thronfolger, deutscher Reichskanzler


Mitglied des Corps Suevia

Vater. Prinz Wilhelm (1829–1897) aus dem Haus Baden, preußischer General

Mutter: Prinzessin Maria von Leuchtenberg (Maria Maximilianowna, 1841-1914, Fürstin Romanovskij, Herzogin von Leuchtenberg, Tochter des Herzogs Maximilian von Leuchtenberg, 1817-1852), Enkelin von Eugène de Beauharnais und Nichte des Zaren Alexanders II. von Russland

Cousin: Kaiser Wilhelm II.



Besuch des humanistischen Gymnasiums

stud. Jura und Cameralia, u. a. an der Universität Leipzig

1886 und 1887: erhält die Corpsschleifen der Rhenania Freiburg, Saxo-Borussia Heidelberg und Suevia Heidelberg

tritt in der Offizierslaufbahn in die Preußische Armee ein

April 1903: übernimmt als Oberstleutnant das Kommando über das 1. Badische Leib-Dragoner-Regiment Nr. 20

1906: Oberst

1907: Kommandeur der 28. Kavallerie-Brigade, wo er es bis zum Generalmajor bringt

28. September 1907: sein Onkel Großherzog Friedrich I. von Baden (*9. September 1826) stirbt auf der Mainau. Max wird Thronfolger und Präsident der Ersten Badischen Kammer, da die Ehe seines Vetters, Großherzog Friedrich II. kinderlos blieb.

31. März 1908: Prinz Max von Baden besucht das restaurierte Gasthaus Zum Ritter in Heidelberg

14.-19. September 1911: Heidelberg ist Standquartier des Prinzen Max von Baden während der Manöver

22.-25. Oktober 1911: 47. Tonkünstlerversammlung des Allgemeinen Deutschen Musikvereins (Zentenarfeier Franz Liszt) in Anwesenheit IKH des Großherzogs, der Großherzogin und des Prinzenpaars Max von Baden in Heidelberg

1911: Max nimmt als Generalleutnant seinen Abschied aus dem aktiven Militärdienst

Auf der badischen Staatsdomäne Kirschgartshausen bei Mannheim, die gleichzeitig Hausfideikommiss-Bestandteil seiner Familie ist, befinden sich zwei auf ihn als Bauherrn bezogene Inschriften: „ERBAUT UNTER MAXIMILIAN PRINZ UND MARKGRAF VON BADEN · 1909“ und „MAXIMILIAN PRINZ U. MARKGRAF ZU BADEN · 1911“

1914: Max wird reaktiviert und nimmt für kurze Zeit seinen Dienst beim Generalstab des XIV. Armee-Korps auf, dem die badischen Truppenkontingente unterstehen

Oktober 1914: Max kehrt nach Baden zurück

Oktober 1914: Ehrenpräsident des Badischen Roten Kreuzes

Dezember 1914: Kaiser Wilhelm II. befördert ihn zum General der Kavallerie. Zuteilung zum Generalkommando des XIV. Armee-Korps.

1916: Ehrenpräsident der deutsch-amerikanischen Kriegsgefangenenhilfe des Weltbundes der Christlichen Vereine Junger Männer (CVJM)

1917: Max lehnt öffentlich die Wiederaufnahme des uneingeschränkten U-Boot-Krieges ab, der schließlich am 6. April 1917 zum Kriegseintritt der Vereinigten Staaten von Amerika führt

12. Januar 1918: Prinz Max von Baden wendet sich in einem Brief an Prinz Alexander von Hohenlohe scharf gegen Parlamentarisierung und gegen die Friedensresolution des Reichstags von 1917 (wird im Oktober 1918 bekannt)

3. Oktober 1918: der Kaiser ernennt Prinz Max von Baden zum Reichskanzler und preußischen Ministerpräsidenten. Bildung einer parlamentarischen Regierung. Abschaffung des preußischen Dreiklassenwahlrechts

4. Oktober 1918: RK Prinz Max von Baden bittet US-Präsident Wilson um sofortigen Waffenstillstand, gekoppelt mit einem Angebot zu Friedensverhandlungen

26. Oktober 1918: Prinz Max von Baden setzt die Entlassung des Ersten Generalquartiermeisters Erich Ludendorff durch. Nachfolger: General Wilhelm Groener. Hindenburg bleibt weiter im Amt

7. November 1918: Friedrich Ebert zu RK Prinz Max von Baden: „Wenn der Kaiser nicht abdankt, dann ist die soziale Revolution unvermeidlich. Ich aber will sie nicht, ja, ich hasse sie wie die Sünde“

9. November 1918: RK Prinz Max von Baden verkündet ohne formelle Ermächtigung die Abdankung Wilhelms II. als Kaiser und König und übergibt sein Amt als RK an den Abgeordneten Friedrich Ebert (SPD). - Revolution und Generalstreik in Berlin. Ausrufung der deutschen Republik durch Philipp Scheidemann (SPD) vom Reichstagsgebäude aus (gegen den Willen Friedrich Eberts)



3. Februar 1919: einige Nationalliberale, darunter Max von Baden, Robert Bosch, Paul Rohrbach, Max Weber, Friedrich Meinecke, Ernst Troeltsch, Lujo Brentano und Conrad Haußmann, gründen die „Heidelberger Arbeitsgemeinschaft für Politik des Rechts“ . Sie versucht die Schuldfrage wissenschaftlich zu klären und will die Schuldanteile und Völkerrechtsverletzungen von einem Schiedsgericht untersuchen lassen. Sie verbindet dies mit Kritik an der Deutschlandpolitik der Ententemächte und bekämpft deren angebliche „Kriegsschuldlüge“ noch vor Abschluss des Versailler Vertrags. Eine vierköpfige Delegation der Vereinigung soll die alliierten Kriegsschuldthesen im Auftrag des Auswärtigen Amtes zurückweisen und übergibt dazu in Versailles eine „Denkschrift zur Prüfung der Kriegsschuldfrage“ (auch „Professoren-Denkschrift“ genannt).

1920: gründet mit Kurt Hahn die Reformschule Schloss Salem