Heidelberger Geschichtsverein e.V. (HGV)

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Zeittafel zur Heidelberger Geschichte ab 1965



N.B.: Die Daten auf dieser Seite zur Studentenbewegung in Heidelberg 1967ff. wurden mit freundlicher Genehmigung der Website von cand. phil. Katja Nagel entnommen (vgl. Katja Nagel, Die Provinz in Bewegung. Studentenunruhen in Heidelberg 1967 bis 1973. Ubstadt-Weiher 2009)

1. Januar 1965: Dr. Hans Gerken (*1927) beigeordneter Bürgermeister

[6. Februar 1965: nordvietnamesische Truppen überfallen den amerikanischen Stützpunkt bei Play Cu (Provinz Gia Lai im Zentralen Hochland von Vietnam). US-Präsident Johnson befiehlt Bombenangriffe auf Nordvietnam]

23. Februar 1965: Protestdemonstration von Heidelberger Studenten gegen die Erhöhung der Straßenbahn-Fahrpreise

26. Februar 1965: Dieter Haas (1928-1998), Redakteur beim Heidelberger Tageblatt, schreibt an die Zeitschrift "Forum Academicum": "Die akademische Jugend sollte sich nicht wegen Straßenbahnheftchen auf der Straße mit Polizisten prügeln."

4. März 1965: der städtische Beirat für den Fremdenverkehr beschließt den Bau einer Seilschwebebahn auf den Heiligenberg

10. März 1965: Inbetriebnahme der Wartungshalle mit Waschanlage der HSB für Straßenbahnwagen und Omnibusse an der Carl-Metz-Straße, auf der Ostseite des Geländes des Betriebshofs (vgl. 1984)

[23. März 1965: der Bundestag verabschiedet das Gesetz zur Berechnung strafrechtlicher Verjährungsfristen. Die Verjährung für Mord wird hinausgeschoben]

1. April 1965 (150. Geburtstag Bismarcks): die Stadt Heidelberg würdigt ihren Ehrenbürger durch eine Kranzniederlegung am Denkmal im Bismarckgarten

April 1965: die HSB verkauft das Grundstück Bergheimer Straße 4 (Villa Thode) an die Fa. Woolworth

10. April 1965: ein Landwirt entdeckt im Gewann Hühnerstein (Handschuhsheim) ein Steinkistengrab der Urnenfelderkultur ohne Skelett, mit Beigaben (Dreiwulstschwert, Griffdornmesser, Plattenkopfnadel; vgl. März 1954)

[28. April 1965-21. September 1966: Operation Power Pack. Multinationale, von den Vereinigten Staaten geführte militärische Intervention in der Dominikanischen Republik. Während der Besatzung kommen etwa 2.000 Bürger der Dominikanischen Republik ums Leben]

[12.Mai 1965: Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Israel und der BRD. Es kommt in der Folge zum Abbruch diplomatischer Beziehungen seitens 10 arabischer Länder]

29. Mai 1965: Schlösser, Burgen und Ruinen in der Malerei der Romantik. Gemäldeausstellung im Ottheinrichsbau des Schlosses

15. Juni-4. Juli 1965: Der Maler des „Zupfgeigenhansl“. Gedächtnisausstellung für Hermann Pfeiffer im Kurpfälzischen Museum

1. Juli 1965: Kundgebungen und Demonstrationen der deutschen Studentenschaften gegen den „Bildungsnotstand“. In Heidelberg erklärt Dr. Georg Picht in seiner Ansprache an die Studenten auf dem Universitätsplatz u.a.: "Schon vor 10 Jahren hat der Deutsche Ausschuß (für das Erziehungs- und Bildungswesen) festgestellt, daß unser Bildungswesen den Erfordernissen der modernen Gesellschaft nicht mehr gewachsen ist… Aber der Deutsche Ausschuß ist politisch an der Interesselosigkeit der Regierungen und Parlamente und an der mangelnden Aufklärung der öffentlichen Meinung gescheitert…"

16.-19. Juli 1965: Feier 1200 Jahre Ersterwähnung des Dorfes Handschuhsheim

16.-19. Juli 1965: Ausstellung Aus Handschuhsheims Vergangenheit im Handschuhsheimer Schlößchen (vorgeschichtliche Funde, Maler der Romantik)

18. Juli 1965: Historischer Festzug zur Feier 1200 Jahre Ersterwähnung des Dorfes Handschuhsheim

18. Juli 1965: Enthüllung einer Gedenktafel für Hans Breuer durch Volksliedfreunde in Heidelberg in der Klingenteichstraße 27

19. Juli 1965: "Tiefburg in Flammen". Feuerwerk zur Feier 1200 Jahre Ersterwähnung des Dorfes Handschuhsheim

2. August 1965: XVI. Deutscher Orientalistentag in Heidelberg

13. August 1965: Großbrand der Fa. Teroson (Pfaffengrund) (Verkauf der Firma an die amerikanische W.R. Grace-Gruppe. 1991 veräußert W.R. Grace die TEROSON Firmengruppe an die Henkel KGaA)

[19. August 1965: in der Strafsache gegen Mulka und andere vor dem Landgericht Frankfurt wird das Urteil verkündet]

26. August 1965: im ZDF wird die Sendung „Ein Amerikaner in Heidelberg“ von Kurt Bernhard Schmal und Hanns Dieter Hüsch gezeigt, welche im Heidelberger Fremdenblatt verrissen wird

August 1965: in den ersten 8 Monaten des Jahres besuchen 1558 japanische Touristen Heidelberg

[1. September 1965: im Bereich der Deutschen Bundesbahn werden die Bahnsteigsperren sukzessive in einzelnen Bahnhöfen abgeschafft, im Sommer 1974 dann flächendeckend]

6. September 1965: erster Spatenstich für das neue Helmholtzgymnasium (Rohrbacher Straße 2; vgl. 1969)

6. September 1965: Schlüsselübergabe für die Pestalozzischule II (Rohrbacher Straße 96; die Pestalozzischule I erhält wieder den Namen Landhausschule, vgl. 23. Dezember 1970)

19. September 1965: Bundestagswahl (in Heidelberg gewählt: Dr. Eduard Wahl, CDU)

25. September 1965: Oberbürgermeister François Delmas (Montpellier, 1913-2002) wird zum Ehrenbürger der Stadt Heidelberg ernannt

13. Oktober 1965: im Badischen Hof in Handschuhsheim wird der Verein Eisenbahnfreunde Heidelberg gegründet

16./17. Oktober 1965: Tagung der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald in Heidelberg

27. Oktober 1965: Einweihung der Heuscheuer als Hörsaalgebäude

November 1965: OB Robert Weber übergibt die Galerie im Handschuhsheimer Schlößchen den Heidelberger Künstlern als Kulturzentrum

7. November 1965: Gemeinderatswahl

13.-28. November 1965: Künstler aus Handschuhsheim (erste Kunstausstellung in der Galerie im Handschuhsheimer Schlößchen - Marie Marcks, Martinotto, Edwin Neyer, Silvio Siermann (†2017))

9. Dezember 1965: Trauerfeier im Großen Saal des Rathauses für Oberbürgermeister i. R. Dr. Carl Neinhaus (Gedenkrede: Hermann Hoepke)

20. Dezember 1965: Dr. Hanns Bundschuh wird als Nachfolger von Dr. Richard Hofert Vorsitzende des Heidelberger Verkehrsvereins

20. Dezember 1965: Übergabe der Friedhofskapelle Handschuhsheim

1965: Maria von Graimberg (1879-14. 6. 1965) wird zur Ehrenbürgerin der Stadt Heidelberg ernannt

1965: 1200 Jahre Ersterwähnung des Dorfes Neuenheim

1965: der Gasthof zum Waldhorn ob der Bruck (Ziegelhäuser Landstraße 21; „Scheffelhaus“) wird zerstört, um Parkplätze zu schafffen (vgl. 1846)

1965: Hanna Anhalt gründet den Amerikanisch-Deutschen Freundschaftsklub (vgl. 1964)

1965: die evangelische Kirche errichtet das Studentenwohnheim Comeniushaus (Neuenheim)

1965: an der Universität Heidelberg wird der erste Lehrstuhl für Kunstgeschichte Ostasiens im deutschen Sprachraum eingerichtet und mit Prof. Dietrich Seckel (1910-2007) besetzt

1965: Hanna Grisebach zieht mit dem "Graphischen Kabinett" für die Kunst der Gegenwart in die Hauptstraße 118 (vgl. 1951)

1965: eine Straße in Montpellier wird „Avenue de Heidelberg“ benannt

1965: die Universität Heidelberg führt ein neues Siegel zur Beglaubigung von Promotionsurkunden ein

1965: auf dem Heiligenberg nördlich der Thingstätte wird die Gesimsplatte eines römischen Weihealtars aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. gefunden (heute im Kurpfälzischen Museum)

1965: im Wieblinger Neckar, Höhe Kläranlage, wird das Fragment einer römischen Grabstele für den Nemeter Senecio gefunden (um 200 n. Chr.; heute im Kurpfälzischen Museum) (vgl. 1979/1980)

1965: die Heiliggeistkirche bekommt ihr erstes modernes Fenster über der Westempore von Hans-Gottfried von Stockhausen (Motive aus der Offenbarung des Johannes)

[1965: Anwerbeabkommen mit Tunesien]


1965-1969: Carl Weissner gibt in Heidelberg die Avantgarde-Zeitschrift Klactoveedsedsteen heraus

1965-1969: der Kunstmaler und Lehrer Carl-Heinrich Pringsauf (*1903) ist Rektor der Mönchhofschule

1. Januar 1966: Gründung des Fernmeldeamts Heidelberg

2. Januar 1966: auf der Straßenbahn-Linie 8 (Seegarten-Wiesloch) der HSB fährt erstmals ein Großraumwagen ohne Schaffner

4. Februar 1966: Gründung der Stiftung Berufsförderungswerk Heidelberg, hervorgegangen aus dem kirchlichen Verein Stoeckerwerk e. V. (Stiftungsziel: Einrichtungen zur umfassenden Rehabilitation körperbehinderter Menschen zu betreiben. Am 1. Januar 1971 wird der Name in Stiftung Rehabilitation Heidelberg geändert. Heute: SRH) http://de.wikipedia.org/wiki/SRH_(Unternehmen)

22. Februar 1966: die Chemikerin Margot Becke (1914-2009) wird zur Rektorin der Universität Heidelberg (als erste Universitätsrektorin Deutschlands) gewählt (bis 1968)

2. März 1966: Eröffnung des Tierheims an der Speyerer Schnauz (bis dahin am Kirchheimer Weg)

März 1966: 18. ordentliche Mitgliederversammlung des Verbands Deutscher Studentenschaften (VDS) in Heidelberg

März 1966: Protestversammlung in Handschuhsheim gegen den "Zubringer Nord" ("Hände weg vom Handschuhsheimer Gartenland")

2. April 1966: Stillegung der Straßenbahnlinie Betriebshof-Wieblingen und Übernahme durch Bus (Linie 35 Neckargemünd-Wieblingen)

15. April 1966: Stillegung des städtischen Gaswerks (Pfaffengrund) (Gaskessel 1985 abgerissen)

6. Mai 1966: Eröffnung der neuen Stadtbücherei (Poststraße 15; Architekten: Johannes Grobe, Karl-Heinz Simm)

7. Mai 1966: erste Buchausgabe in der neuen Stadtbücherei (vgl. 4. 5. 1990, 16. Juni 2009)

8. Mai 1966: Tag der offenen Tür in der neuen Stadtbücherei (Öffnungszeiten: Montag-Freitag 11-20 Uhr, Samstag 11-15 Uhr, Kinder- und Jugendbücherei, Kurfürsten-Anlage 16: Montag-Freitag 12-18 Uhr)

22. Mai 1966: Einstellung des Güterverkehrs beim Bahnhof Schlierbach-Ziegelhausen

31. Mai(?) 1966: Heidelberg-Haus in Montpellier eröffnet (vgl. September 1969)

6. Juni 1966: der Jesuitenpater Johannes Leppich (1915-1992) predigt auf dem Wilhelmsplatz

19. Juni 1966: Wahl zum Oberbürgermeister (1. Wahlgang)

Juni 1966: der Gemeinderat genehmigt den Bebauungsplan Langgewann

3. Juli 1966: der Jurist Ministerialrat Reinhold Zundel (1930-2008, SPD, 25.864 Stimmen) aus Wiesbaden wird im 2. Wahlgang von 50,1% der Wähler gegen Oberstadtdirektor Siegfried Kampf (54, CDU, 25.598 Stimmen) aus Hildesheim zum Oberbürgermeister gewählt (bis 1990). Der Bewerber Heinz Mahrzahn erhält 121 Stimmen. Er hatte sich nach dem 1. Wahlgang beworben und erhebt Einspruch gegen die Wahl.

[16. Juli 1966: Vorsitzender Mao Tse Dong (†1976) lässt sich bei Wuhan den Yangzi-Fluß hinabtreiben. Beginn der chinesischen Kulturrevolution]

19. Juli 1966: der Benediktiner Raphael Walzer OSB (*27. März 1888 Ravensburg als Josef Walzer), Erzabt der Erzabtei Beuron, stirbt in der Abtei Neuburg

13. August 1966: Aufgabe der 1929 in Betrieb genommenen Straßenbahn-Gleisschleife am Bismarckplatz. Die Straßenbahn-Haltestelle Bismarckplatz für die Linien 10 und 11 (Eppelheim-Schwetzingen) wird in die Rohrbacher Straße (Hansa-Haus) verlegt. Ein Gleisanschluß von der Rohrbacher Straße in die Bergheimer Straße wird hergestellt.

16. September 1966: in der Serie „Städte im Wandel“ zeigt das ZDF einen Film über Heidelberg (ltd. Red.: Heinz Hemming)

16. September 1966: Enthüllung einer Gedenktafel am Haus Neuenheimer Landstraße 58 für den indischen Dichter Sir Muhammad Iqbal durch Kultusminister Wilhelm Hahn in Anwesenheit des Botschafters von Pakistan Abdurrahman Khan und des 1. Bürgermeisters der Stadt Heidelberg Georg Klemm



September 1966: das bisherige Postamt Heidelberg-Rohrbach heißt jetzt Postamt 23, das bisherige Postamt Heidelberg-Wieblingen heißt jetzt Postamt 16, das bisherige Postamt Heidelberg-Schlierbach heißt jetzt Postamt 19

30. Oktober 1966: Archäologen unter Leitung von Dr. Berndmark Heukemes finden im Neuenheimer Feld einen 11 cm hohen sitzenden Hund aus Terrakotta

[30. Oktober 1966: Kongreß Notstand der Demokratie in Frankfurt]

27. November 1966: Lutherkirche in Bergheim (Architekt: Dieter Quast, 1928-2020; Frieda-Busch-Kindergarten an der Ecke Vangerowstraße/Fehrentzstraße) eingeweiht (Baubeginn: 14. September 1964)

[30. November 1966: Bundeskanzler Ludwig Erhard tritt zurück]

[1. Dezember 1966: Ministerpräsident Kurt Georg Kiesinger zum Bundeskanzler gewählt]

10. Dezember 1966: der Gemeinderat wählt mit 29 Stimmen bei einer Gegenstimme und 5 Enthaltungen Ministerialrat Reinhold Zundel (SPD) zum Amtsverweser mit dem Titel Oberbürgermeister

[16. Dezember 1966: Dr. Hans Filbinger wird Ministerpräsident von Baden-Württemberg]

1966: 1200 Jahre Ersterwähnung des Dorfes Rohrbach

1966: 1200 Jahre Ersterwähnung des Dorfes Wieblingen

1966: Anbringung einer Gedenktafel am Haus Obere Neckarstraße 7 für den bulgarischen Gelehrten Dr. Peter Beron (vgl. 23. Mai 1984)

1966: die "Katholische Soziale Frauenschule Heidelberg" wird in Maria von Graimberg-Schule - Höhere Fachschule für Sozialarbeit umbenannt (vgl. 1979)

1966: Dr. Manfred Lamy, Sohn von Carl Joseph Lamy, übernimmt die Füllhalter-Firma Lamy (vgl. 1927, 1930, 1949, 1952)

1966: die Mittelschule in der Plöck (Friedrich-Ebert-Schule) heißt jetzt Friedrich-Ebert-Realschule (vgl. 1868, 1903, 1904, 1961, 1968)

1966: der dritte Friedhof in Wieblingen wird am Nordrand des Ortes eröffnet

1966: Karl Schmitt eröffnet eine Buchhandlung am Römerkreis

1966: Dr. Hermann W. Lehmann gründet mit Peter und Erika Brückner die Arbeitsgemeinschaft für Sozial und Wirtschaftsforschung (ASW). ein Sozialforschungsinstitut in Heidelberg (bis 1974)

1966: Neubau der „Alten Volksfürsorge“ (Rohrbacher Straße 13/15, Gewerkschaftshaus)

1966: die Volksschule Grenzhof (9 Schüler) wird geschlossen

1966: die Druckerei Dr. Johannes Hörning (Heidelberger Stadtadreßbuch-Verlag) zieht von Hauptstraße 55a in die Dischingerstraße

1966: in Heidelberg fahren ca. 50.000 Kfz (davon 5000 Wagen der Amerikaner und 16.000 Pendler). Im Jahr 1966 sterben 27 Menschen im Straßenverkehr, 258 werden schwer verletzt.

1966: Lothar Stiehm (1930-2010) gründet in Heidelberg den Lothar Stiehm Verlag

1966: das Haus Bergheimerstraße 51 (1881 für Adolf Reis erbaut) wird zerstört. Es entsteht eine Schneise zur Poststraße in Höhe der Thibautstraße.

1966: Gründung der ersten studentischen Kinderkrippe Deutschlands in der Lutherstraße (Neuenheim)

1966: Aufbau der Heidelberger Ölwehr


1966-1968: Bau der „Bergstraßen-Autobahnetwa 1 km westlich der Bahnlinie Darmstadt-Heidelberg (vgl. 23. August 1968) https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/item/OPAFW3VVCCXBFVKIPPDUOWL2LCQFRIEI

[1966: Jürgen Bartsch wird wegen vierfachen Kindesmißbrauchs und Mordes festgenommen, 1968 zu 10 Jahren Zuchthaus verurteilt; †1976]

1. Januar 1967: Einführung der EDV in der Stadtverwaltung Heidelberg (IBM 1440)

[1. Januar 1967: Papst Paul VI. legt die heutige Ablaßlehre der römisch-katholischen Kirche mit der Apostolischen Konstitution Indulgentiarum Doctrina neu fest]

31. Januar 1975: Stilllegung der Bahnstrecke Wiesloch – Dielheim (bis 1986 noch Güterverkehr bis Altwiesloch bzw. 1990 bis Wiesloch Stadt)


1. Februar 1967: Aufhebung der 1873 eröffneten Eisenbahnstrecke Schwetzingen-Heidelberg. Übernahme durch Bahnbusse.

28. Februar 1967: Einstellung der SWEG-Bahnlinie Dielheim-Schatthausen (vgl. 1901, 1922, 1975)

21. März 1967: das 1949 eröffnete städtische Leihamt (Haspelgasse 12, ab 1960: Bergheimer Straße 68) wird geschlossen

[4. April 1967: Martin Luther King jr. hält in der Riverside Church, N.Y., eine Rede gegen den Vietnamkrieg "Declaration of Independence from the War in Vietnam")]


[21. April 1967: Offiziere unter Georgios Papadopoulos lösen in Griechenland einen Putsch aus, der zur Beseitigung der konstitutionellen Monarchie und zur Errichtung einer Militärdiktatur führt. Ausnahmezustand, Abschaffung der Pressefreiheit, Massenverhaftungen und -deportationen, Konzentrationslager]

Mai 1967: die Stadt Heidelberg schreibt einen Wettbewerb zur Erschließung von 56 ha Gelände auf dem Emmertsgrund, welches sie vom Land gekauft hat, aus

[31. Mai 1967: die Militärregierung von SO-Nigeria ruft die Republik Biafra aus]

SS 1967: an der Universität Heidelberg sind immatrikuliert: 53 Studierende aus Syrien, 38 aus Jordanien, 30 aus dem Irak, 27 aus der VAR, 18 aus dem Libanon, 4 aus Israel

2. Juni 1967: „Abschiedskundgebung“ gegen den Schah von Persien auf dem Universitätsplatz in Heidelberg, organisiert von studentischen Organisationen (ca. 1000 Studenten) - In Westberlin wird der Student Benno Ohnesorg von der Polizei erschossen

[5.-11. Juni 1967: Israel besetzt die Sinaihalbinsel, den Gazastreifen, die Golanhöhen und Ostjerusalem]

6. Juni 1967: Kundgebung auf dem Universitätsplatz am Tag der Beerdigung des in Westberlin erschossenen Studenten Benno Ohnesorg. Nach einem Schweigemarsch von ca. 2000 studentischen Teilnehmern durch die Hauptstraße erläßt Oberbürgermeister Zundel ein Demonstrationsverbot durch die Hauptstraße.

9. Juni 1967: pro-israelische Kundgebung auf dem Universitätsplatz

9. Juni 1967: auf einem vom AStA der Universität Heidelberg einberufenen Teach-in hält der Theologieprofessor Heinz Tödt einen Vortrag über „Studentische Politik und ihre Ziele“

[12. Juni 1967: der Oberste Gerichtshof der USA erklärt das in 16 Bundesstaaten bestehende Eheverbot zwischen Weißen und Nichtweißen für verfassungswidrig]

29. Juni 1967: der AStA der Universität Heidelberg veranstaltet unter Federführung seines politischen Referenten Jerzy Montag eine Podiumsdiskussion, an der sich 6 studentische Organisationen beteiligen (SDS/LSD/GAG/HSU/ESG/RCDS)

6. Juli 1967-1973 (und 1978-1995): Peter Stoltzenberg Intendant des Stadttheaters (Nachfolger von H. P. Doll)

[23.-27. Juli 1967: Rassenunruhen in Detroit, bei denen 43 Personen getötet, 386 verwundet und 477 Gebäude zerstört werden]

20. Juli 1967: der Gemeinderat erteilt der Neuen Heimat Baden-Württemberg den Zuschlag für die Bebauung des Emmertsgrund und verkauft ihr denselben

20. Juli 1967: "Widerstand heute" (Vortrag des RA Dr. Helmuth Ammann auf Einladung des AStA der Universität Heidelberg)

27. Juli 1967: Rudi Dutschke (SDS Berlin) spricht im Hörsaal 13 der Universität Heidelberg über "Die allgemeine Situation der BRD nach dem sogenannten Wirtschaftswunder und die besondere Lage der studentischen Opposition Westberlins"

1. August 1967: der Jurist Dr. Karl Korz (1932-2016) aus Mainz tritt das Amt des Ersten Bürgermeisters (Baudezernent) an (1975 und 1982 wiedergewählt, Juli 1992 Ruhestand; vgl. 1987, 1993)

2. August 1967: schwerer Orkan über Mannheim

[14. August 1967: Waffenstillstand im "Sechstagekrieg"]

[25. August 1967: Vizekanzler und Außenminister Willy Brandt eröffnet auf der IFA das Farbfernsehen in Westdeutschland]

[27. August 1967: die DDR führt die Fünftagewoche zu 43¾ Stunden ein]

August 1967: die Psychiatrische Tagesklinik (Neue Schloßstraße 42) wird eröffnet (bis 1982, dann in Mannheim)

[4.-8. September 1967: 22. Delegiertenkonferenz des SDS in Frankfurt]

[14. September 1967: "The intensification of the Vietnam war created more than one million jobs in the United States in the last two years […] The sharp rise in employment because of the military build-up amounted to some 23 per cent of the total increase of more than four million jobs in the United States economy since 1965 [...] New construction and shipbuilding were the only ones to show a decline in estimated employment generated by defense expenditures." (New York Times vom Tage)]

30. September 1967: die Firma Engelbräu (Hauptstraße 67/Ziegelgasse) wird nach 170jähriger Geschichte stillgelegt (vgl. Februar 1977)

4. Oktober 1967: Gründung des Republikanischen Club in Heidelberg

[9. Oktober 1967: der Argentinier Ernesto Guevara wird in Bolivien erschossen]

26. Oktober 1967: spontane Demonstration durch die Hauptstraße aus Anlaß der Krönungsfeierlichkeiten von Farah Pahlavi, Ehefrau des Schahs von Persien

Herbst 1967: Beginn der Erschließungsarbeiten zur Wohnsiedlung Emmertsgrund (bis dahin Kleingarten-Anlage und Schießanlage; vgl. Mai 1967, 1971)

7. November 1967: spontane Demonstration des SDS gegen den Krieg der Amerikaner in Vietnam durch die Hauptstraße

Eine Vietnam-Demonstration des SDS durch die Hauptstraße Anfang November wurde verboten. Der Schuß ging freilich arg nach hinten los. Die ca. 200 Demonstranten beschlossen nach Diskussion und Abstimmung die Demonstration wie geplant durchzuführen und zogen durch die Hauptstraße zum Amerikahaus. Eine mäßig vorbereitete Polizei, die sich zur Kette formiert hatte, wurde umgangen, danach der Balkon des Amerikahauses besetzt, ohne daß die Polizei eingriff. Nach einem teach-in, in dem u. a. die Übernahme des Amerikahauses durch die Studenten gefordert wurde, löste sich die Demonstration auf.“ (neue kritik, Nr. 50, Oktober/November 1968)

14. November 1967: der VGH Mannheim bestätigt die Gültigkeit der Heidelberger Oberbürgermeister-Wahl vom 3. Juli 1966 (vgl. 15. Juli 1968)

23. November 1967: Störung der 581. Jahresfeier der Universität Heidelberg durch Happening-Aktionen der Studenten -  Carl Zuckmayer wird zum Ehrenbürger der Universität Heidelberg ernannt und hält einen Vortrag („Scholar zwischen gestern und morgen“)

30. November 1967: nicht genehmigte Demonstration vom Uniplatz durch die Hauptstraße gegen die Inhaftierung von Fritz Teufel in Berlin-Moabit und gegen die Freilassung des Polizeibeamten Kurrass, der die tödlichen Schüsse auf Benno Ohnesorg abgab. Nach einer Kundgebung auf dem Bismarckplatz Zug zum Rathaus, um Oberbürgermeister Zundel zu einer Diskussion aufzufordern. Wahl einer Delegation, die nach Unterbrechung der Gemeinderats-Sitzung vom OB im Treppenhaus des Rathauses empfangen wird.

November 1967: die Schule auf dem Boxberg wird eingeweiht

5. Dezember 1967: Teach-in mit Oberbürgermeister Zundel im Hörsaal 13 der Universität und Verabschiedung einer Resolution durch ca. 800 Studenten, die der OB als "Aufforderung zum Landesverrat" wertet ("Sollte die Hauptstraße von den städtischen Behörden nicht freigegeben werden, soll der AStA die Studenten auffordern, das Demonstrationsrecht auf der Hauptstraße trotzdem mit friedlichen Mitteln durchzusetzen").

6. Dezember 1967: Go-in in der Vorlesung von Germanistik-Professor Arthur Henkel

10. Dezember 1967: Uraufführung des von der Stadtverwaltung in Auftrag gegebenen Heidelberg-Dokumentarfilms

[13. Dezember 1967: der griechische König Konstantin II. (*1940, aus dem Haus Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg) versucht, gegen die durch einen Putsch am 21. April 1967 an die Macht gekommene Militärregierung zu putschen. Nach dem Mißlingen des Versuchs geht er am selben Tag ins Exil]

1967: der Süddeutsche Rundfunk übernimmt die Villa Bosch (Schloß-Wolfsbrunnenweg 33) und richtet dort das Studio Heidelberg ein (vgl. 14. September 1946, 1971, 1994)

1967: die 1957 eingeweihte Volksschule am Handschuhsheimer Klausenpfad ("Rottmannschule") wird in Heiligenbergschule umbenannt

1967: der Handschuhsheimer Mühlbach wird vom Haus Mühltalstraße 86 bis zur Amselgasse überbaut (vgl. 1905, 1910)

1967: 1200 Jahre Ersterwähnung des Dorfes Kirchheim

1967: Das (1927 als Luft- und Sonnenbad) eröffnete Café Sonnenbad von Paul Kling am Handschuhsheimer Mönchbergweg wird geschlossen

1967: Verleihung der Yad Vashem Medaille der 36 Gerechten unter den Völkern an Hermann Maas (1877-1970) in Jerusalem. In der Allee der Gerechten in Yad Vashem wird ein Johannesbrotbaum für Maas gepflanzt.

1967: das Ehepaar Gisela und Julian Metz sen. eröffnet in der Mittelbadgasse 10 ein Antiquitätengeschäft

1967: Erich Hübner gründet die Heidelberger Kantorei

1967: Gründung der Heidelberger Goethe-Gesellschaft

1967: die Schnellpresse AG Heidelberg ändert ihren Namen in Heidelberger Druckmaschinen AG

1967: das 10-Uhr-Läuten der Kreuzkirche Wieblingen wird abgeschafft

1967: Fusion der Heidelberger Milchversorgung zur Milchzentrale Mannheim-Heidelberg AG

1967: der am Marstallhof gelegene „Weinbrennerbau“ von 1806/08 wird zerstört, um das Neues Kollegienhaus des Zentrums für Altertumswissenschaften zu errichten. Sieben Häuser auf der Westseite der Krahnengasse, meist aus dem 18. Jahrhundert, darunter ein anspruchsvolles Barockgebäude aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts (Krahnengasse 6), werden im Zuge des Abrisses des Weinbrennerbaus am Marstallhof und Neubau des Kollegienhauses zerstört, um Platz für einen Parkplatz zu schaffen.

1967: Zerstörung des Hauses Hauptstraße 250

1967: die Stadt Heidelberg verkauft das Haus Neuenheimer Landstraße 20, Dienstwohnung von Oberbürgermeister Dr. Neinhaus, dann Sitz des Institut für Sozial- und Arbeitsmedizin

1967: das Queens Hotel (Kirchheim) wird errichtet

1967: in Heidelberg kommt auf 10.000 Einwohner eine Bedürfnisanstalt

1967: in Heidelberg gibt es 24 Flaschenbierhandlungen. 15 davon haben Frauen als Inhaberinnen.

1967: das städtische Amt für öffentliche Ordnung zieht in das ehemalige Radium-Solbad (Bergheim, Vangerowstraße)

1967: der Oberkirchenrat richtet in Neuenheim eine 3. Pfarrei (Jakobusgemeinde) ein

[1967: die 1946 neu gegründete staatliche Wirtschaftshochschule Mannheim wird zur Universität ernannt]

[1967: ein Brand im Porphyrwek in Schriesheim führt zur Einstellung der Abbauarbeiten im Steinbruch am Ölberg]

[1967: der US-Staat Oklahoma wird durch den Obersten Gerichtshof gezwungen, als einer der letzten Staaten der USA das Verbot der Mischehen aufzuheben. Dieses Gesetz verbot es Afroamerikanern, Angehörige einer fremden Rasse heiraten zu dürfen]

1967-1968: Bau der Gebäude der Gerichte, der Staatsanwaltschaft und des Finanzamts in der Kurfürsten-Anlage auf dem Gelände des ehemaligen Hauptbahnhofs

1967/1968: Neubau der Friedhofskapelle Ziegelhausen (unter Zerstörung historischer Grabsteine)

1967-1968: das Industriegebiet Rohrbach-Süd und das Wohngebiet Hasenleiser entstehen auf Rohrbacher Gemarkung. 120 Hektar Ackerland werden geopfert.

1967-1995: Karl Heinz Frauenfeld (1929-2005) 1. Vorsitzender des Stadtteilverein Rohrbach

1. Januar 1968: Heidelberg wird "Weißer Kreis" (Mieterschutz und Preisbindung für Wohnungen entfallen)

1. Januar 1968: das erweiterte Kaufhaus Anker (Hauptstraße 30/Plöck) heißt jetzt Kaufhof (etwa ein Dutzend Wohnhäuser werden zerstört, darunter Hauptstraße 30-34; 1969 durch ein Parkhaus ergänzt) (vgl. 1958, 1962)

[1. Januar 1968: Einführung der Mehrwertsteuer (10 %) in der BRD]

[5. Januar 1968: Alexander Dubček wird zum Ersten Sekretär der KPČ gewählt]

Mitte Januar 1968: Aufhebung des Demonstrationsverbotes durch die Hauptstraße

24. Januar 1968: Der AStA der Universität Heidelberg gibt ein "Memorandum zum politischen Mandat" heraus, welches sich auf Aufsätze von Stephan Leibfried und Ulrich K. Preuß aus dem Sammelband "Wider die Untertanenfabrik. Handbuch zur Demokratisierung der Hochschule" (Köln 1967) stützt. Das Memorandum enthält eine kurze programmatische Darlegung der Forderung nach einer demokratischen Hochschule in einer demokratischen Gesellschaft.

26. Januar 1968: etwa 150 Studenten protestieren gegen die Veranstaltung Studenten aus aller Welt singen und tanzen für Heidelberg des Akademischen Auslandsamts in der Stadthalle und fordern durch Sprechchöre eine Diskussion über Charakter und Funktion dieser Veranstaltung und des Akademischen Auslandsamts.

[29. Januar 1968: Beginn der Tet-Offensive der FNL und Nordvietnams auf Südvietnam. Die Stadt Huê (Annam) wird vom Vietcong eingenommen und bis zum 24. 2.1968 gegen Angriffe der US-Amerikaner und Südvietnamesen verteidigt, bevor sie von US-Marines in blutigen Straßenschlachten zurückerobert wird. Neben ungezählten Zivilisten werden ca. 5.000 Vietcong und Nordvietnamesen und über 500 US-Amerikaner und südvietnamesische Soldaten getötet. Artillerie- und Luftwaffenangriffe verursachen große Zerstörungen]

2. Februar 1968: erstes Teach-in der Kritischen Universität Heidelberg und Wahl eines Initiativausschusses, der ein Arbeitsprogramm für das Sommersemester erstellen soll

4. Februar 1968: der SDS führt ein Go-In in der Peterskirche durch und fordert mitten im Gottesdienst eine Diskussion

[11. Februar 1968: "Ihr müßt diese Typen sehen. Ihr müßt ihnen ganz genau ins Gesicht sehen. Dann wißt ihr, denen geht es nur darum, unsere freiheitliche Grundordnung zu zerstören!" (Klaus Schütz, Regierender Bürgermeister von Westberlin, auf dem SPD-Parteitag)]

[15. Februar 1968: 2. Lesung des baden-württembergischen Hochschulgesetzes]

[17./18. Februar 1968: Internationaler Vietnam-Kongreß in Westberlin]

[Februar 1968: die Todesstrafe in Österreich wird abgeschafft]

[16. März 1968: Soldaten der 11. US-Infanterie-Brigade erschießen 503 Zivilisten des Dorfes My Lai (Provinz Qung Ngãi/Südvietnam), darunter 182 Frauen, 172 Kinder, 60 Greise]

[19. März 1968: Verabschiedung des Hochschulgesetzes durch den Landtag von Baden-Württemberg]

März 1968: Übergabe des Großmarkts Heidelberg (vgl. April 1970)

April 1968: Bei dem Versuch, Wahlplakate der NPD für den Landtagswahlkampf in Baden-Württemberg zu entfernen, werden drei Mitglieder des SDS festgenommen

4. April 1968: die Friedrich-Ebert-Realschule in der Plöck wird in Theodor-Heuss-Realschule umbenannt (vgl. 1868, 1903, 1904, 1961, 1966)

11. April 1968: Rudi Dutschke, Vorstandsmitglied des SDS, wird in Westberlin von einem 23jährigen Arbeiter niedergeschossen. Der Anschlag führt in der Bundesrepublik und Westberlin zu Demonstrationen und teilweise blutigen Auseinandersetzungen mit der Polizei. Als Reaktion auf das Attentat organisiert der Heidelberger SDS die "Eßlinger Blockade", die die Auslieferung der Bild-Zeitung stoppen soll. Eine erste Aktion ist erfolgreich, die zweite mißlingt. mehr

[12. April 1968: Protestaktionen gegen das Verlagshaus Axel Springer in Westberlin]

[17. April 1968: "Marburger Manifest"]

25. April 1968: Störung einer Wahlveranstaltung der CDU mit BK Kurt Georg Kiesinger und Kultusminister Wilhelm Hahn

[28. April 1968: Wahl des Landtags von Baden-Württemberg (NPD 9,8%)]

Mai 1968: Generaldebatte des SDS in den Räumen der Evangelischen Studiengemeinschaft, bei der u.a. der Konflikt zwischen Heidelberger SDS und AStA thematisiert wird. Insbesondere wird die Frage verhandelt, welche Haltung man gegenüber den durch das neue Hochschulgesetz zu schaffenden Gremien einnehmen solle. Die Generaldebatte endet mit dem Sieg der Boykottposition. (vgl. 21./22. November 1970)

8. Mai 1968 (Jahrestag der deutschen Kapitualtion 1945): Demonstration zum Hauptquartier der amerikanischen Streitkräfte. Sitzblockade der Kasernenausfahrt.

[11. Mai 1968: Sternmarsch auf Bonn anläßlich der 2. Lesung der Notstandsgesetze]

[10./11. Mai 1968: Pariser Studenten verbarrikadieren eine Enklave im Quartier Latin]

15. Mai 1968: 2. Lesung der Notstandsgesetze. SDS und AStA rufen zum Streik auf, der im Gebäude der Neuen Universität weitgehend befolgt wird. Die Universitätsverwaltung setzt den Lehrbetrieb aus und bietet eine Informationsveranstaltung in der Neuen Aula an. Zur gleichen Zeit findet ein vom SDS und AStA organisiertes Teach-in im Innenhof der Universität statt. Am Nachmittag ziehen ca. 400 Demonstranten zum Rathaus und fordern eine Stellungnahme des Oberbürgermeisters. OB Zundel übt an der Notstandsverfassung Kritik, lehnt es aber ab, die städtischen Bediensteten in diese Diskussion einzubeziehen. - Am gleichen Tag kommt es zu weiteren Konfrontationen bei einem Go-in. AStA und SDS fordern die Abberufung des griechischen Professors Dimitris Tsatsos (1933-2010), der an der Juristischen Fakultät als Honorarprofessor Staatsrecht lehrt. Tsatsos war vom Militärregime in Griechenland in eine Kommission berufen worden und hatte bei der Ausarbeitung einer Verfassung mitgewirkt. Die Studenten fordern die Berufung eines griechischen oppositionellen Professors.

[18. Mai 1968: 10 Millionen Menschen im Generalstreik in Frankreich]

20. Mai 1968: Mitgliederversammlung des Heidelberger SDS, auf der weitere Anti-Notstandsaktionen geplant werden

24. Mai 1968: Teach-in in der Neuen Aula mit dem Marburger Professor Werner Hofmann

27. Mai 1968: ca. 150 Studenten ziehen vom Universitätsplatz zum Marktplatz im Pfaffengrund, um dort an Protestkundgebungen gegen die Notstandsgesetze vor den Betrieben zusammen mit den Belegschaften teilzunehmen. Die Gewerkschaftsjugend hat mit zu der Aktion aufgerufen. Es beteiligen sich ca. 30 Arbeiter.

28. Mai 1968: Generalstreik der Studenten der Universität Heidelberg. Die Aufgänge zu den Hörsälen werden durch Sitzstreik blockiert; ca. 300 Studenten beteiligen sich an der Blockade. Vollversammlung zur Frage der neuen Grundordnung der Universität Heidelberg. Der SDS propagiert den Boykott der Grundordnung. Eine knappe Mehrheit (ca. 2000 Studenten) beschließt den Boykott. Fortführung der Universitätsbesetzung.

[28./29. Mai 1968: 3. Lesung der Notstandsgesetze]

29. Mai 1968: Suspendierung des AStA durch Rektorin Dr. Margot Becke aufgrund § 48 HSG wegen "fortgesetztem Amtsmißbrauch". Die Studenten solidarisieren sich mit dem AStA und fordern den Rücktritt der Rektorin. Wahl eines Streikkomitees. (vgl. 5. 6. 1968) - Das "Aktionskomitee gegen die Notstandsgesetze" ruft zu einer Kundgebung im Pfaffengrund auf. Den Aufruf unterschreiben einige Gewerkschafter und Betriebsräte (so der DGB-Vorsitzende Emil Wegmann). Geringe Beteiligung von Arbeitern. Alfred Fischer (CDU) hält eine scharfe Rede gegen die Notstandsgesetze und gegen den Kapitalismus.

[30. Mai 1968: Verabschiedung der Notstandsgesetze durch den Deutschen Bundestag]

31. Mai 1968: die Straßenbahn-Gleisschleife um das Karlstor wird durch 2 Stumpfgleise ersetzt

Mai 1968: das Herrenbad im Hallenbad (Bergheimerstraße) wird als Familienbad eröffnet

5. Juni 1968: Das Verwaltungsgericht Karlsruhe bescheinigt der Rektorin der Universität Heidelberg, bei der Suspendierung des AStA rechtens gehandelt zu haben. Das Studentenparlament entzieht dem AStA das Vertrauen. Der AStA-Vorsitzende Meinhard Schröder (SDS) tritt zurück. Jens Jordan wird kommissarischer AStA-Vorsitzender. - Eine Woche nach dem Rücktritt wird Eberhard Faupel zum AStA-Vorsitzenden gewählt. Er tritt zurück, da es ihm nicht gelingt, gegen den SDS einen AStA zu bilden. Das Studentenparlament wird aufgelöst. - Das neue Studentenparlament wählt Volker Müller (SDS) zum AStA-Vorsitzenden.

11. Juni 1968: die RNZ berichtet von der Demontage des 65 Meter hohen AFN-Sendemasts in Bergheim östlich der Ernst-Walz-Brücke und den Aufbau in Wieblingen (Sandhofer Weg). Die Bundesstraße 37 wird unter der Ernst-Walz-Brücke hindurchgeführt, um einen „kreuzungsfreien Verkehrsknotenpunkt“ zu erhalten. Einschließlich der östlichen Auf- und Abfahrtsrampe ist das Teilstück 1,4 Kilometer lang. „Die Vangerowstraße und auch das letzte Stück der Schurmanstraße, von der die neue B 37 kurz vor der Kurve zum Radium-Solbad abzweigt, werden nach dem Abschluß der Bauarbeiten nur noch reine Anliegerstraßen sein“ (RNZ) (Der Sendemast wird im Dezember 2020 abgerissen und verschrottet)

19. Juni 1968: der katholische Pfarrer Anton Klausmann (Pfaffengrund) tritt in den Ruhestand (Nachfolger: Pfarrer Konrad Glückert +20. März 1975)

7. Juli 1968: auf dem Bergfriedhof wird an der Ehrengrabstätte für die Opfer der NS-Justiz eine Tafel zum Gedenken an die Widerstandsgruppe Georges Wodli aufgestellt (7 französische Eisenbahner, im Juni 1943 hingerichtet)

9. Juli 1968: das Studentenparlament beschließt mit knapper Mehrheit, die Wahlen zur Grundordnungsversammlung der Universität Heidelberg zu boykottieren

[11. Juli 1968:  USA, Großbritannien und die Sowjetunion unterzeichnen den Vertrag über die Nichtverbreitung von Kernwaffen (Atomsperrvertrag), der am 5. 3. 1970 in Kraft tritt]]

15. Juli 1968: das Bundesverwaltungsgericht weist die Beschwerden gegen die Gültigkeit der Wahl des Heidelberger Oberbürgermeisters vom 3. Juli 1966 zurück (vgl. 14. November 1967)

17. Juli 1968: der katholische Pfarrer Konrad Glückert nimmt seinen Dienst in St. Marien (Pfaffengrund) auf (+20. März 1975)

26. Juli 1968: Wahl der Grundordnungsversammlung der Universität Heidelberg

[Juli 1968: die als Hongkong-Grippe bezeichnete Infektionskrankheit bricht in Hongkong aus. Die weltweite Ausbreitung der Viren verursacht die letzte große Influenza-Pandemie des 20. Jahrhunderts. Die geschätzte Zahl der Opfer weltweit zwischen 1968 und 1970 liegt bei einer bis vier Millionen]

[13. August 1968: das Gesetz zu Artikel 10 des Grundgesetzes („G 10-Gesetz“), welches die Befugnisse der deutschen Nachrichtendienste zu Eingriffen in das durch Artikel 10 des Grundgesetzes garantierte Briefgeheimnis, Postgeheimnis und Fernmeldegeheimnis regelt, tritt in Kraft. Das Gesetz berechtigt die Verfassungsschutzbehörden des Bundes und der Länder, den MAD und den BND unter bestimmten Umständen zur Überwachung und Aufzeichnung der Telekommunikation und zur Öffnung und Auswertung der dem Brief- oder Postgeheimnis unterliegenden Sendungen. Die Regelung des § 7a lässt unter bestimmmten Umständen zu, dass der BND mit Zustimmung des Bundeskanzleramtes an ausländische Geheimdienste Daten übermittelt, die er im Rahmen von „G 10-Maßnahmen“ erlangte.]

[21. August 1968: Truppen des Warschauer Pakts marschieren in die CSSR ein]

23. August 1968: die seit 1966 gebaute Bergstraßen-Autobahn wird für den Verkehr freigegeben

August 1968: Münzfund (8 Goldgulden in einer Bleikapsel) aus dem 15. Jahrhundert an der Erdoberfläche beim Michaelskoster auf dem Heiligenberg durch H. Flöser und H. Spatz

12.-16. September 1968: die 23. und letzte o. Delegiertenkonferenz des SDS in Frankfurt am Main wählt einen kommissarischen Bundesvorstand, dem Michael Baermann (Frankfurt), Jochen Noth (Heidelberg) und Hans-Gerhart Schmierer (Heidelberg) angehören

13. September 1968: Schloßbergtunnel und Spitaltunnel (Gesamtlänge 1918 Meter) werden für den Autoverkehr freigegeben (Umbaukosten: 11,5 Millionen DM)

[13. September 1968: SDS-Delegiertenkonferenz in Frankfurt. Nachdem die unangemeldete Rede von Helke Sander zur Befreiung der Frauen diskussionslos unterzugehen drohte, kommt ihr die Berlinerin Sigrid Rüger zu Hilfe, indem sie dem SDS-Studenten Hans-Jürgen Krahl (1943-1970) vor dem versammelten Auditorium zuruft: „Genosse Krahl, du bist objektiv ein Konterrevolutionär und ein Agent des Klassenfeindes dazu.“ Zur Bekräftigung ihrer Kritik wirft sie eine Tomate auf Krahl]

14. September 1968: Amtseinführung von Oberbürgermeister Reinhold Zundel im Heidelberger Rathaus. Während der Veranstaltung kommt es zu Zwischenrufen und Sprechchören. Die Polizei unterbindet weitere Störungen. Der SDS hatte zum Besuch der Veranstaltung aufgerufen.

28. September 1968: Die Grundordnungsversammlung der Universität Heidelberg tritt zu ihrer konstituierenden Sitzung zusammen

September 1968: bei Instandsetzungsarbeiten im St. Michaelskloster auf dem Heiligenberg wird ein Münzschatz aus der Zeit des Bauernkriegs gefunden (siehe: Berndmark Heukemes, Ein Münzschatz vom St. Michaelskloster aus der Zeit des Bauernkriegs, in: Jahrbuch des Stadtteilvereins Handschuhsheim 1996, S. 7-11)

6. Oktober bis 24. November 1968: Carl Philipp Fohr 1795-1818. Skizzenbuch der Neckargegend. Badisches Skizzenbuch (Ausstellung im Kurpfälzischen Museum; vgl. 1996)

10. Oktober 1968: das Kaufhaus Woolworth am Bismarckplatz wird (an der Stelle der zerstörten Villa Thode, Bergheimerstraße 4) eingeweiht (2013 umgebaut)

Oktober 1968: Jungbürgerfeier mit Oberbürgermeister Reinhold Zundel auf dem Schloß

Oktober 1968: das Haus der Jugend in Neuenheim (Kastellweg 10) wird abgerissen (vgl. 20. Juni 1955, 15. April 1952)

Oktober 1968: das Bundesseminar des SDS in Heidelberg entwickelt das Konzept der Basisgruppen-Strategie

26. Oktober-17. November 1968: Martinotto. Malerei (Ausstellung im Handschuhsheimer Schlößchen)

6. November 1968: Die Lehrerkonferenz des KFG beschließt, gegen drei Schüler „wegen bewußter Mißachtung und Verletzung der Schulordnung, Aufreizung der Mitschüler zu Ungehorsam und Widersetzlichkeit und zur Auflehnung gegen die vom Gesetzgeber und der Unterrichtsverwaltung festgelegten Institutionen der Schule, schulinterner und öffentlicher Angriffe gegen Amt und Person des Direktors durch einen `eskalierten´ Flugblattkrieg und dadurch herbeigeführte Behinderung des Schulleiters in der Erfüllung seiner eigentlichen Aufgaben, intellektuelle und psychologische Vorbereitung und versteckte oder offene Rechtfertigung beleidigender Schmierereien, Versuche der Störung gesetzlich vorgeschriebener Elternversammlungen ein Ausschlußverfahren“ zu eröffnen.

12. November 1968: die Kongregation des Oratorium des hl. Philipp Neri wird an der St. Bonifatius-Gemeinde Heidelberg-Weststadt nach den Normen des Kirchenrechts errichtet

15. November 1968: Diskussionsveranstaltung in der Neuen Aula der Universität, zu der Rektor Kurt Baldinger (1919-2007) anstelle der 582. Jahresfeier der Universität Heidelberg aufgerufen hatte

[16. November 1968: der Frankfurter Weiberrat verteilt bei einer Versammlung des SDS in Hannover ein Flugblatt („Rechenschaftsbericht des weiberrats der gruppe frankfurt“), das mit der Parole schließt: „Befreit die sozialistischen Eminenzen von ihren bürgerlichen Schwänzen!“]

21. November 1968: Go-in von ca. 150 Schülern des KFG und Studenten der Universität Heidelberg in eine Sitzung des Elternbeirats des KFG. Dabei wird eine Glasscheibe der Eingangstür zertrümmert. 6 Studenten und ein Schüler werden wegen Hausfriedensbruch etc. angezeigt. Die Relegationen werden nicht verhindert. (vgl. 6. November 1968)

22. November 1968: die Staatsanwaltschaft Heidelberg zieht in die Kurfürsten-Anlage

23. November 1968: Teach-in des Unabhängigen Schülerbunds (USB) im Hörsaal 13 der Universität Heidelberg

26. November 1968: Das Studentenparlament der Universität Heidelberg faßt einen Beschluß, in dem es gegenüber der Berichterstattung der Lokalpresse zur systematischen Gegeninformation auffordert. Dabei ist die Rede von der "faschistischen Hetze der Lokalpresse". Es sei kein Zufall, daß dabei "ein alter Nazi, [Karl] Stauder, Chef der Lokalredaktion der RNZ, sich als treibende Kraft erwies". - Reaktion von Dr. Hermann Knorr/RNZ: "AStA bedroht RNZ und erklärt den offenen Kampf gegen die Heidelberger Lokalpresse"

1. Dezember 1968: Wahl des Kreisausschuss Heidelberg der DKP (vgl. 12. März 1969)

2. Dezember 1968: Beginn des Baus des DKFZ-Hochhauses (Bauzeit: 4 Jahre)

5. Dezember 1968: die Lehrerkonferenz des KFG beschließt, vier Schüler aus der Schule auszuschließen (vgl. 6. November 1968)

6. Dezember 1968: Ein Flugblatt mit Artikeln von Karl Stauder/RNZ aus der Fränkischen Tageszeitung wird in Heidelberg verteilt und ein Sit-in vor dem Verlagsgebäude der RNZ in der Hauptstraße durchgeführt. Der Verkehr wird für kurze Zeit blockiert. Einsatz von Schlagstöcken durch die Polizei. - Debatte in der Universität und Zug zu einer öffentlichen Gemeinderatssitzung im Rathaus, bei der über eine Verstärkung der örtlichen Polizeikräfte verhandelt werden soll. Die Sitzung wird durch OB Zundel unterbrochen.

7. Dezember 1968: AStA der Universität Heidelberg und SDS rufen zu einem Teach-in in der Universität auf, wo über die Repression in Schule, Universität und auf der Straße und die Rolle der Tagespresse diskutiert werden soll. Ca. 1000 Studenten beschließen auf Vorschlag des SDS, die Auslieferung der RNZ zu verhindern. In der Nacht wird der Versuch dazu unternommen. Es kommt zu den bis dahin schwersten Zusammenstößen mit der Polizei.

16. Dezember 1968: Der Prozeß gegen vier Heidelberger SDS-Mitglieder, die während des Landtagswahlkampfes NPD-Wahlplakate mit Hakenkreuzen versehen hatten, soll eröffnet werden. Wegen zu erwartender Demonstrationen wird der Prozeßbeginn vom Landgericht verschoben. Der SDS hatte angekündigt, den Prozeß, bei dem die NPD als Nebenklägerin auftreten wollte, "zu einem Tribunal gegen den alten und neuen Faschismus" zu machen.

19. Dezember 1968: Der Stadthallenprozeß gegen 5 Studenten (siehe 26. 1. 1968) soll am 20. Dezember 1968 vor dem Landgericht Heidelberg eröffnet werden. Anklagepunkte: Landfriedensbruch, Hausfriedensbruch und Nötigung. (OB Zundel hatte den Strafantrag gestellt.) An der Universität wird ein Teach-in abgehalten und über eine Resolution abgestimmt: Die 5 Angeklagten sollen zum Prozeßtermin nicht erscheinen, da keine ausreichende Öffentlichkeit gewährleistet sei. Sie sollen sich am 8. Januar 1969, begleitet von einer Demonstration, dem Gerichtsvorsitzenden Dr. Edgar Kohnle stellen.

20. Dezember 1968: Gegen die 5 Angeklagten im Stadthallenprozeß wird vom Landgericht Haftbefehl erlassen.

Dezember 1968: die Straßenbahnhaltestelle "Römerkreis Ost" wird in "Stadtbücherei" umbenannt

1968: Alexander Mitscherlich wird von der Neuen Heimat mit einem Gutachten zur geplanten Siedlung Emmertsgrund beauftragt

1968: der Altar des Holzbildhauers Alfons Marmon (Sigmaringen) in St. Raphael (Neuenheim) wird zerstört http://www.bufopro.de/bengschkreis/vortraege_mosebach.htm

1968: Orlando Piacentini und Ferruccio Colombo übernehmen das Restaurant Le Palme in der Hauptstraße (bis 2006)

1968: der deutsch-amerikanische Architekt Hannes Luehrsen veröffentlicht im „Heidelberger Portländer“ (3/1968) eine Planungsskizze zur Erneuerung der Altstadt

1968: die Liselotteschule für Mädchen in der Plöck wird in eine Grund- und Hauptschule für Jungen und Mädchen umgewandelt (vgl. 1868, 1903, 1968)

1968: Verschmelzung der Landsmannschaft Teutonia Heidelberg (gegründet 2. November 1883) mit der Teutonia Rostock zur Teutonia Heidelberg-Rostock (Korporationshaus: Bremeneck)

1968: das Wappen der Stadt Heidelberg wird modernisiert (Graphik: Ludwig Peinecke)

1968: Stadtoberinspektor Hans Holtermann, seit 1953 bei der Stadt Heidelberg, beginnt seine Tätigkeit im Stadtarchiv Heidelberg (Führung der Stadtchronik und der zeitgeschichtlichen Sammlungen, bis 1997)

1968: Klaus Weiler pachtet das Café „Till Eulenspiegel“ (Kettengasse/Merianstraße) und eröffnet es neu unter dem Namen Drugstore

1968: archäologische Grabung durch Dr. Berndmark Heukemes an der Ladenburger Straße/Wilhelm-Blum-Straße (Funde: Keller eines römischen Wohnhauses, Streifenhäuser)

1968: der Grosso-Markt (heute: Kaufland) wird auf dem Gelände der ehm. Havilla-Zigarrenfabrik in Betrieb genommen

1968ff.: Abbau der Gleise der Bahnlinie Heidelberg-Schwetzingen

1968: Errichtung des evangelischen Pfarrhauses Handschuhsheim-West (Tischbeinstraße 66) und des Kindergartens

1968: an der Berliner Straße in Neuenheim werden eine römische Grabstele für die Accepta aus dem keltischen Stamm der Mediomatriker (Provinz Gallia Belgica) sowie eine Grabstele für ihren Gatten Ammonius Mogetius (mit der rekonstruierten Höhe von über 3 m, aus dem 2. Jahrhundert n. Chr.) gefunden (heute im Kurpfälzischen Museum) (vgl. 1884)

1968: Eröffnung der des Neckar-Hafens Plochingen (201 km schiffbar, Ende des Ausbaus)

1968: die Rudolf Jung AG zieht in eine neu gebaute Fabrikhalle in Nußloch (Heidelberger Straße 17-19) um. (2021 ist der Standort in Nußloch mit 350 Mitarbeitern besetzt, die Leica Biosystems beschäftigt ca 5.000 Mitarbeiter weltweit an mehreren Standorten, Hauptsitz Nußloch). Die Firma war 1872 von Rudoölf Jung, Mechanikus, in Heidelberg, westliche Hauptstraße 35, gegründet worden.

[1968: Anwerbeabkommen mit Jugoslawien, das am 21. April 1969 in Kraft tritt]


1968-1970: Dr. Jens Christian Jensen (1928-2013) ist 1. Vorsitzender des Heidelberger Kunstverein

8. Januar 1969: die 5 studentischen Angeklagten beim Stadthallenprozeß (Volker Müller, Burkhart Braunbehrens, Thomas Ripke, Jochen Noth, Günter Mangold; siehe 26. 1. und 20. 12. 1968) werden von einer Demonstration vom Uniplatz zum Landgericht begleitet, wo sie sich nicht stellen, sondern die Aufhebung des Haftbefehls fordern.

10. Januar 1969, 6 Uhr: die Polizei stürmt das Gebäude des AStA der Universität Heidelberg (Grabengasse 14) und verhaftet 12 Studenten, darunter die 5 Angeklagten beim Stadthallenprozeß und den Mathematikstudent Mehdi Padamsee. Die Polizeiaktion löst eine Solidarisierungswelle unter den Studenten aus. Danach wird in einem Flugblatt zu einer Versammlung in der Universität aufgerufen. Es kommt zu einer Protestdemonstration zum Landgericht, deren Hauptforderung die sofortige Freilassung der Inhaftierten ist.

13. Januar 1969: Plakataktion in Heidelberg (Unterschriften: Innenminister Krause (SPD), Kultusminister Hahn (CDU), OB Zundel (SPD), Rektor der Universität Kurt Baldinger) mit dem Aufruf "Wer Verfassung und Recht verletzt, muß wissen, daß er dafür zur Verantwortung gezogen wird". Versammlung von ca. 1000 Studenten in der Neuen Aula der Universität und Annahme einer Resolution. - Besetzung des Psychologischen und des Politologischen Seminars und Einrichtung von Arbeitsgruppen. Die Besetzung des Juristischen Seminars schlägt fehl. Der Kleine Senat beschließt ein Ultimatum an die Studenten: Wenn der sofortige Rückzug nicht erfolge, werde man die gesamte Universität am 16. Januar schließen. Zu dieser Zeit werden an fast allen Instituten Vollversammlungen abgehalten und es erfolgt die Bildung von Basisgruppen. In vielen Lehrveranstaltungen wird über die aktuelle Situation debattiert.

14. Januar 1969: Debatte von Bürgern mit OB Zundel über die Studentenunruhen in der Stadt. Es kommt zur Bildung einer "Arbeitsgemeinschaft Heidelberger Bürger". Man empfiehlt der Universitätsleitung Strafverfahren und Relegationen "als Mittel gegen die Störer". - `Besetzung‘ oder ‚Einbruch‘ des SDS in das Akademische Auslandsamt

15. Januar 1969: Pressekonferenz im Europäischen Hof; Teilnehmer: Kultusminister, Oberbürgermeister, Universitätsrektor, örtlicher Polizeichef und einige Professoren. Auch die Landesregierung befaßt sich mit den Vorgängen und stellt sich geschlossen hinter den verantwortlichen Innenminister Walter Krause (SPD).

17. Januar 1969: Das besetzte Politologische Institut der Universität Heidelberg wird von der Polizei geräumt. Der Kleine Senat beschließt, die Universität nicht zu schließen, aber für jede weitere Störung die erneute Einstellung des Lehrbetriebs anzudrohen.

20. Januar 1969: Einsatz von Wasserwerfern bei einer Demonstration, bei der erneut die Freilassung der inhaftierten Studenten gefordert wird

24. Januar 1969: am „Europäischen Hof“in der Friedrich-Ebert-Anlage wird eine Gedenktafel für Alexandru Ioan Cuza (1820-1873) enthüllt

3. Februar 1969: Beginn des Stadthallenprozesses. Teach-in am Abend mit Bericht über den Prozeßverlauf und Beschluß, in den nächsten Tagen Go-ins in Vorlesungen durchzuführen. Versuchte Besetzung der Rektoratsräume der Universität Heidelberg und Entwenden von Akten in der Registratur.

4. Februar 1969: Der Rektor läßt das Hörsaalgebäude der Neuen Universität schließen. Studenten verschaffen sich dennoch Zugang, werden von der Polizei hinausbefördert. Während der folgenden Wochen wird Heidelberg Schauplatz heftiger Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Polizei, die offensichtlich Anweisung hat, jede Ansammlung zu verhindern.

[12. März 1969: Gründung der DKP (vgl. 1. Dezember 1968)]

[März 1969: bewaffneter Konflikt zwischen China und UdSSR am Ussuri]

31. März 1969: Die von den Studenten boykottierte Grundordnungsversammlung der Universität Heidelberg verabschiedet die Hochschul-Grundordnung, die die Satzung von 1945 ablöst. Die Universität wird in 16 Fakultäten aufgegliedert. Neu geschaffen wird das Amt des Kanzlers als Leiter der Personal- und Wirtschaftsverwaltung. Neben dem Rektor stehen zwei auf drei Jahre gewählte Prorektoren. Die Universität Heidelberg hat über 15.000 Studentinnen und Studenten, 242 ordentliche Professoren und etwa 90 Lehrstühle.

22. April 1969: der Plan, anläßlich der intermedia 69 das Heidelberger Schloß bzw. den Glockenturm von Christo verpacken zu lassen, scheitert. Laut Staatlichem Liegenschaftsamt ist die Ruine baufällig und sollte abgetragen werden.

April 1969: der Stadtteilverein Schlierbach wird gegründet

SS 1969: Gerd Steffens AStA-Vorsitzender der Universität Heidelberg

SS 1969: das Collegium Academicum nimmt nun auch Studentinnen auf. Die Räume des Erdgeschosses und die Aula werden ohne Einschränkung studentischen Gruppen für Veranstaltungen zur Verfügung gestellt.

2. Mai 1969: das Landratsamt des Landkreis Heidelberg wird in der Kurfürsten-Anlage eröffnet (bisher im Palais Boisserée)

8. Mai 1969?-1988: Willi ("Hacko") Kücherer 1. Vorsitzender des Stadtteilvereins Handschuhsheim als Nachfolger von Dr. Gustav Neureither

12. Mai 1969: Stiftung der Bürgermedaille der Stadt Heidelberg beschlossen (erster Träger: Prof. Dr. Hermann Hoepke, vgl. 13. Dezember 1969)

15. Mai 1969: Schußwaffengebrauch von Polizei beim Parolenmalen am Amerikahaus (Sophienstraße 12)

16. Mai-22. Juni 1969: intermedia `69 in Heidelberg, Avantgarde-Kunstausstellung, organisiert von Dr. Jochen Goetze und Klaus Staeck

16. Mai 1969: anläßlich der intermedia 69 wird die Villa Friedreich verpackt (Sophienstraße 12)


Christo: America House Wrapped http://www.rzuser.uni-heidelberg.de/~kschulte/christo/ http://2006-2013.ruprecht.de/no_cache/nachrichten/archive/2008/january/29/article/heidelberger-verhuellung/

19. Mai 1969: im "Spiegel" erscheint eine Mitteilung, daß etliche Hochschulen der Bundesrepublik, darunter die Universität Heidelberg, Auftragsforschung für militärische Stellen durchführen. Die naturwissenschaftliche Fakultät in Heidelberg verlangt Akteneinsicht und Informationen über die über Drittmittel finanzierte Forschung.

20. Mai 1969: im Heidelberger Tageblatt erscheint ein Artikel mit der Überschrift "Auch Heidelberger Institute forschen für das Pentagon". Noch am gleichen Tag wird im Mitteilungsblatt des Rektorats der Bericht des "Spiegel" über die Verflechtung der Universität Heidelberg mit dem Pentagon dementiert. Danach Serie von Go-ins und Diskussionen in der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität. Studenten dringen in Institutsräume unter Verdacht stehender Professoren ein und entwenden Akten.

[30. Mai 1969: Eröffnung des Hauptbahnhof Ludwigshafen]

[31. Mai 1969: die Nebenstrecke der OEG Edingen-Neckarhausen wird geschlossen]

Frühjahr 1969-Frühsommer 1970: Umgestaltung der Alten Brücke. Die beiden Landbögen werden mitsamt dem Pfeiler abgetragen und mit einem um 1,70 Meter erhöhten Scheitel wiederaufgebaut. Zugleich wird die Ufermauer erhöht, um die Hochwassergefahr an der tief gelegenen Brückenunterführung zu mindern.

12. Juni 1969: Versammlung an der Universität im Zusammenhang mit der "Rote-Punkt-Aktion"

15. Juni 1969: Fahrpreiserhöhung der Heidelberger Straßen- und Bergbahn AG. Mehrtägige Demonstrationen und Blockaden der Straßenbahnschienen durch Studenten und Schüler.

16. Juni 1969: die erste Ausgabe der Zeitschrift The Graffiti wird von amerikanischen Soldaten in Heidelberg publiziert (vgl. 16. Juli 1970, 4. September 1970, Oktober 1970)

17. Juni 1969: Erneute Blockade der HSB und "Rote-Punkt-Aktion" nach dem Vorbild von Hannover. Innenminister Krause trifft in Heidelberg ein und verhandelt mit OB Zundel sowie HSB-Führung und Polizei. Am Abend kündigt Zundel für den kommenden Tag ein „hartes Durchgreifen“ an.

19./20. Juni 1969: Einstellung des Betriebs der HSB

21. Juni 1969: Zurücknahme der Fahrpreiserhöhung und Wiederaufnahme des Betriebs der HSB

23. Juni 1969: Der Landtag berät die Novelle des Hochschulgesetzes in erster Lesung. - Veranstaltung auf dem Heidelberger Schloß mit Ministerpräsident Filbinger, Kultusminister Hahn und Staatssekretär Wolfgang Meckelein auf Einladung der "Aktion Heidelberger Bürger"("Heidelberger fragen, die Landesregierung antwortet"). AStA und SDS machen eine Aktion gegen die Veranstaltung. Ministerpräsident Filbinger und Kultusminister Hahn hatten zuvor die Absetzung der ASten und Einsetzung des Ordnungsrechtes vor dem Landtag vertreten. Polizeieinsatz gegen Demonstranten bei dieser Veranstaltung.

30. Juni 1969: Demonstration zum Justizgebäude; Polizeieinsatz und versuchte Verhaftungen - Teilung der ehemaligen Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg in vier Medizinische Fakultäten

Juni/Juli 1969: Streikaktionen im Rahmen des Protestes gegen die Novelle des Hochschulgesetzes. Bei der Sitzung des Fakultätsrates der Philosophischen Fakultät kommt es zu einem Go-in und dem Aufbrechen einer Tür sowie zur Blockierung des Eingangs, um die Professoren an der Flucht zu hindern. Einen Tag später besucht man den Rektor, um mit ihm über das Ordnungsrecht zu sprechen, der allerdings nicht anwesend ist. Man hebelt eine Tür aus und wirft sie in den Neckar.

5. Juli 1969: Sitzung des Großen Senats. Zusammenstöße zwischen Studenten und Professoren, die mit Eiern beworfen werden. Einige Professoren stellen ihre Lehrveranstaltungen ein.

12. Juli 1969: Professor Werner Conze wird als Nachfolger von Professor Kurt Baldinger zum Rektor der Universität Heidelberg gewählt. Eine der ersten Amtshandlungen Conzes im Wintersemester besteht darin, AStA-Gelder aus seinem Haushalt zu sperren, die für deren Publikationen vorgesehen waren. Conze argumentiert, daß der AStA Gelder zweckentfremdet und Publikationen außerhalb seiner gesetzlichen Aufgaben angefertigt habe.

13. Juli 1969: 100 Jahre Kunstverein Heidelberg. Festakt in der Städtischen Bühne

13. Juli-17. August 1969: Kunst und Künstler in Baden und in der Pfalz (Ausstellung des Kunstverein in der Gartenhalle des Kurpfälzischen Museums)

25. Juli 1969: Die Heidelberger Studentenzeitschrift "forum academicum" erscheint als Nr. 4/69 erstmals unter dem Titel "Rotes Forum". Herausgeber ist der ASTA der Universität Heidelberg. Redaktion: Dieter Hildebrandt, Lu Jäger, Joscha Schmierer. Im Editorial schreiben die Verfasser: "Auf Vorschlag der Redaktion benannte das Parlament das 'forum academicum' in 'Rotes Forum' um. Damit kommt auch im Titel zum Ausdruck, daß die Zeitschrift keine Kneipenzeitung von Jungakademikern, sondern das Forum der Basisgruppen und der ganzen linken Protestbewegung ist, auf dem Ansätze einer sozialistischen Strategie diskutiert werden....Dieses Heft durchbricht die bornierte Fixierung auf die Universität. Die Studenten können sich keineswegs mit akademischen Foren begnügen."

Juli 1969: bei einer Baustellenkontrolle des Tiefbauamts wird festgestellt, daß in der Michaelsbasilika (Heiligenberg) ein gotisches zweiteiliges Fenstergewände mit Dreipaß im Scheitel aus dem Mauerverbund ausgebrochen und gestohlen ist (Oechelhäuser Inv. Nr. 335/a)

1. August 1969: das (Mädchen-)Gymnasium West (Weststadt) heißt jetzt Lise-Meitner-Gymnasium (1981 aufgelöst)

September 1969: Kurt Brenner wird (bis 2011) Leiter des Heidelberg-Hauses in Montpellier (vgl. 31. Mai 1966)

[28. September 1969: die am 21. Oktober 1928 eröffnete Steinachtalbahn (Neckarsteinach-Schönau) stellt die Personenbeförderung ein (Güterverkehr am 31. Oktober 1981 eingestellt)]

[September 1969: wilde Streiks von ca. 150.000 Arbeitnehmern in der BRD]

1. Oktober 1969: Eröffnung der Fachhochschule Heidelberg (später zur SRH-Gruppe)

13. Oktober 1969: Dr. Helmut Kretz Nachfolger von Dr. Dieter Spazier als Leiter der Universitäts-Poliklinik

14. Oktober 1969: die erste Ausgabe des Unispiegel erscheint, hg. vom Rektorat der Universität Heidelberg, erscheint mehrmals im Semester, erster Redakteur: Lutz Franke http://www.rzuser.uni-heidelberg.de/~it5/unispiegel/apr_97/tomaten.htm

[21. Oktober 1969: Willy Brandt wird zum Bundeskanzler gewählt]

Oktober 1969: der Grabstein des Humanisten Leodius (1495-1556) aus Lüttich wird bei Ausschachtungsarbeiten in der Peterskirche gefunden. Nach Abschluß der Bauarbeiten wird er zusammen mit dem gleichzeitig aufgefundenen Grabstein der Ehefrau des Leodius an der südlichen Außenwand der Peterskirche aufgestellt.


Oktober-30. November 1969: Revolution 1848/49 in Baden und in der Pfalz (Ausstellung im Kurpfälzischen Museum)

1. November 1969: Walter Böhning wird Leiter des Völkerkundemuseums (als Nachfolger von Dr. Ferdinand Herrmann) (bis 30. 11. 1999)

1. November 1969: Sperrung der Hauptstraße für den Durchgangsverkehr (vgl. 6. November 1971)

23. November 1969: 1200 Jahre Bergheim. Festakt im Lutherhaus (Verein West-Heidelberg)

12. Dezember 1969: die OEG stellt beim Innenministerium Antrag auf Stillegung der Güterbahnlinie Wieblingen-Dossenheim

13. Dezember 1969: Demonstration gegen den Krieg der Amerikaner in Vietnam. Es kommt zu "gewalttätigen Ausschreitungen" (RNZ) und einem Angriff auf das Amerikahaus, wobei der Eingang des Hauses zerstört wird, sowie auf die American-Express-Bank in der Ebert-Anlage. Das Südasien-Institut wird mit einem Molotow-Cocktail in Brand gesetzt. Der Rektor verbietet daraufhin eine Veranstaltung in der Universität mit einem Sprecher der Black-Panther-Partei.

13. Dezember 1969: Prof. Hermann Hoepke erhält die Bürgermedaille

17. Dezember 1969: Konstituierung der Fakultät für Klinische Medizin Mannheim der Universität Heidelberg als selbständige Fakultät in Mannheim

Dezember 1969: Die Schiedskommission der SPD Heidelberg erteilt Hermann Knorr, Herausgeber, Chefredakteur und 50-Prozent-Eigentümer der Rhein-Neckar-Zeitung, eine öffentliche Rüge. Knorrs Praktiken seien mit den Zielen und Programmen der SPD zur Sicherung der innerredaktionellen Pressefreiheit "unvereinbar", seine "Auffassung vom Alleinbestimmungsrecht des Unternehmens- und Presseverlagsinhabers" kollidiere "mit erklärten Grundsätzen der SPD", und auch aus vielen "RNZ"-Aufsätzen des Chefredakteurs Knorr spreche "eine Haltung, die erklärten Grundsätzen der SPD zuwiderläuft".

http://wissen.spiegel.de/wissen/dokument/dokument.html?id=45234174&top=SPIEGEL

1969: Edwin Kuntz (1909-1995) wird Leiter der Feuilleton-Redaktion der Rhein-Neckar-Zeitung (nachdem der Vorgänger Emil Belzner (1901-1979) wegen einer kritischen Bemerkung über die NS-Vergangenheit des damaligen Lokalchefs in einem Artikel entlassen worden war)

1969: Ausgrabung einer Bestattung der Merowingerzeit vor Hegenichstraße 2 (Kirchheim; Fund eines Knickwandtopfes)

1969: Erweiterung der 1931 gegründeten Wandererherberge Wichernheim (Plöck 15/17)

1969: 1200 Jahre Ersterwähnung des Dorfes Bergheim

1969: Baubeginn zur Siedlung Emmertsgrund. Erschließung und Anbindung an die B 3 (vgl. 10. Dezember 1970)

1969: Aufbau des Universitäts-Rechenzentrums (Friedrich-Ebert-Platz 2, 1975: Im Neuenheimer Feld )

1969: Ecke Kapellenweg/Handschuhsheimer Landstraße werden Reste der 1710 erbauten und 1843 abgetragenen Kapelle gefunden

1969: das Helmholtzgymnasium zieht von der Kettengasse in die Rohrbacher Straße 2

1969: 44. Deutsches Bachfest in Heidelberg (künstlerischer und organisatorischer Leiter: Erich Hübner)

1969: Eröffnung des Schiller-College in der Friedrich-Ebert-Anlage 4 durch Walter Leibrecht (3. September 1927-24. 2. 2007) (vgl. 1963, September 1985; 2012)

1969: der Kaufhof baut in der Plöck ein Parkhaus (vgl. 1962, 1968)

1969: Gründung des Verkehrsverein Heidelberg (Vorsitzender: OB Zundel, Stellvertreter: Dr. Karl Harald Kischka (1924-2019))

1969: Gründung der Sektion Heidelberg der Jumelages Européens PTT

1969: die Unternehmung zur beruflichen Rehabilitation Behinderter wird gegründet (heute: SRH Hochschule Heidelberg; vgl. 1966, 1972)

1969: Dr. Peter Volz wird als Nachfolger von Kurt Kraft Vorsitzender des Freundeskreis des Kurpfälzischen Museums (bis 2010)

1969: Stadtbaumeister Walter Schilling initiiert die Sicherung des Fragments des nördlichen Turms des Westwerks der Michaels-Basilika auf dem Heiligenberg mittels Stahlbetonkern (bis zur Verblendung mit Sandstein 1980 sichtbar)

1969: der Bildstock in der Kleingemünder Straße in Ziegelhausen wird durch Bildhauer Franz Bergner (Kirchheim) renoviert


1969: Großfeuer über mehrere Tage bei den Febolit-Werken (Teroson) im Pfaffengrund. Feuerwehren aus Heidelberg, Mannheim und Eppelheim sind im Einsatz (vgl. 1965)

1969: der östliche Teil des Neckarstaden wird auf drei Fahrspuren verbreitert, wie im Schaechterle-Plan vorgesehen. Dabei werden zwei Bögen der Alten Brücke abgebrochen und angehoben.




1969-1984: Forstdirektor Helmut Weirich Leiter des städtischen Forstamts Heidelberg (vgl. 1971)

19. Januar 1970: die Landesregierung Baden-Württemberg genehmigt den Antrag auf Stilllegung der Güterbahnlinie Wieblingen-Dossenheim

31. Januar 1970: der neu konstituierte Große Senat der Universität Heidelberg wählt den Theologen Prof. Rolf Rendtorff, der als Exponent des Reformflügels gilt, zum neuen Rektor (Gegenkandidat: Werner Conze. Amtsantritt 4. 2. 1970)

1. Januar 1970: Gründung der Stadtwerke Heidelberg AG (vgl. 1976)

Januar 1970: das Gebäude Sophienstraße 1 wird für das Kurfürst-Friedrich-Gymnasium nach Renovierung eröffnet

[1. Februar 1970: Unterzeichnung dreiseitiger Verträge über die Lieferung von Großröhren durch bundesdeutsche Firmen, Erdgaslieferungen durch die Sowjetunion und Gewährung von Krediten durch westdeutsche Banken im Essener Hotel Kaiserhof. Von Oktober 1973 an sollen jährlich drei Milliarden Kubikmeter Erdgas geliefert werden, nach Ausbau des sowjetischen Pipelinenetzes mit 1,2 Millionen Tonnen Großröhren aus westdeutscher Produktion. Das Erdgas wird bei Waidhaus/Oberpfalz in das Netz der Ruhrgas AG und das MEGAL-Transportsystem eingespeist. Es folgen in den 1970er Jahren weitere Verträge nach diesem Muster von Dreiecksgeschäft, bis zum „Röhrenkredit V“ vom Januar 1978]

4. Februar 1970: Amtsantritt von Rektor Rolf Rendtorff - Versammlung in der Neuen Aula mit dem Sprecher der Black-Panther-Party "Big Man Howard".

10. Februar 1970: Hochwasser des Neckar

12. Februar 1970: Patientenvollversammlung in der Psychiatrischen Poliklinik Heidelberg gegen die drohende Entlassung des Assistenzarztes Dr. Wolfgang Huber.

14. Februar 1970: Die Entlassungsurkunde für Dr. Wolfgang Huber wird dem Rektor zur sofortigen Unterzeichnung vorgelegt. Rendtorff weigert sich, die Urkunde ohne nähere Prüfung des Falles zu unterzeichnen. Alle Klinikdirektoren verlangen die sofortige Unterzeichnung unter Androhung von rechtlichen Schritten gegen den Rektor beim Kultusministerium. - Wahl der Prorektoren Dr. Adalbert Podlech und Dr. Cornelius Noack durch den Großen Senat der Universität Heidelberg

20. Februar 1970: "Was Dr. Huber mit seinen Patienten macht, zeigt sich uns als keine edle therapeutische Gemeinschaft, indessen als etwas völlig anderes: nämlich als anti-therapeutisches Haß- und Aggressionskollektiv" (Prof. Dr. Walter Ritter von Baeyer im Heidelberger Tageblatt)

21. Februar 1970: Kündigung und Hausverbot für Dr. Wolfgang Huber und die Patienten für alle Räume der Klinik

23. Februar 1970: Hochwasser des Neckar. Teile der Altstadt werden evakuiert.

27.-28. Februar 1970: Dr. Wolfgang Huber und etwa 20 Patienten besetzen das Dienstzimmer des Verwaltungsdirektors der Universitätsklinik Wilhelm Ernst und treten in den Hungerstreik (vgl. 6.-10. Juli 1970)

Februar 1970: der seit 1967 gebaute Neubau der Stadtwerke (Kurfürsten-Anlage) wird eröffnet (vgl. 1. Januar 1970)

2. März 1970: Einzug des (späteren) SPK in die Räume der Universität in der Rohrbacherstraße 12 (vgl. 6.-10. Juli 1970)

3. März 1970: Palästina-Demonstration in Heidelberg (anläßlich des Besuchs von Außenminister Abba Eban in Deutschland am 23. Februar)

13. März 1970: Bruno Penzien, Kantor an der Heiliggeistkirche, stirbt

[21. März 1970: Der SDS löst sich in Frankfurt als bundesweite Organisation offiziell auf]

22. April 1970: Teach-in und antiimperialistische Demonstration aus Anlaß des 100. Geburtstages von W. I. Lenin

April 1970: Inbetriebnahme der neuen Großmarkthalle Handschuhsheim („Erzeuger-Großmarkt Heidelberg-Bergstraße“, Dossenheimer Landstraße 151). Die alte Großmarkthalle wird 1971 zerstört (vgl 1. Oktober 1953, März 1968)

[30. April 1970: US-Präsident R. Nixon verkündet die Ausweitung des Vietnamkrieges durch den Einmarsch amerikanischer Truppen in Kambodscha]

[4. Mai 1970: in Kent/Ohio werden vier Studenten bei einer Demonstration gegen den Krieg in Südostasien von Nationalgardisten erschossen]

[14. Mai 1970: Befreiung des Kaufhausbrandstifters Andreas Baader aus der Haft]

[31. Mai 1970: Erdbeben in Peru, ca. 70.000 Tote]

Mai 1970: Einmarsch amerikanischer Truppen in Kambodscha von südvietnamesischen Territorium aus - Rektor Rendtorff und die Prorektoren der Universität erhalten eine Einladung von General James H. Polk, 1967-1971 Oberbefehlshaber der NATO-Heeresgruppe Mitte, zur Teilnahme an dem traditionellen Sommerball der CENTAG.

Mai 1970: Beim Ausheben der Baugrube für Haus Nr. 59 in der Heidelberger Straße in Ziegelhausen (jetzt In der Neckarhelle 8) stößt man auf fossile Geweihreste von Megaceros enryceros (Riesenhirsch – kaltzeitlich) und Cervus elaphus (Rothirsch – warmzeitlich). Letztere tragen Bearbeitungsspuren. Wegen des hohen Fossilisationsgrades darf man paläolithisches Alter annehmen.

3. Juni 1970: Hans-Dieter Stendel gründet in der Unteren Straße die Kneipe Destille

7. Juni 1970: Volksentscheid in Baden über den Fortbestand von Baden-Württemberg. 81,9% der Berechtigten sind für Verbleib Badens bei Baden-Württemberg

9. Juni 1970: Rektor Rendtorff und die Prorektoren Dr. Podlech und Dr. Noack lehnen in einem Brief die Teilnahme am Sommerball der CENTAG ab ("Polk-Brief"). Als Reaktion verfaßt Kultusminister Hahn ein Entschuldigungsschreiben an US-General Polk. Ministerpräsident Filbinger mißbilligt den Brief Rendtorffs "aufs Schärfste" und bezeichnet den Polk-Brief als eine "unwürdige und peinliche Anbiederung bei linken Studenten". - In der Juristischen Fakultät wird eine Sondersitzung des Fakultätsrates beantragt, um über eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen den Rektor abzustimmen. Das Rektorat hätte mit dieser politischen Stellungnahme "ihr Amt pflichtwidrig mißbraucht..., um es persönlichen politischen Ansichten und Ambitionen dienstbar zu machen". Zu einer Beschlußfassung kommt es nicht, da die Basisgruppe Jura eine Abstimmung durch Sprechchöre verhindert. Zwölf Mitglieder der Juristischen Fakultät erheben daraufhin Beschwerde beim Kultusminister. Das Rektorat reagiert mit der Veröffentlichung der "Entgegnung auf eine Dienstaufsichtsbeschwerde" über "Das politische Mandat der Universität und ihrer Organe".

19. Juni 1970: Konferenz zur Entwicklungshilfe im Hotel "Europäischer Hof" unter Leitiung von Minister Eppler, an der u.a. der Weltbankpräsident und ehemalige US-Verteidigungsminister Robert McNamara (1916-2009) teilnimmt. Antiimperialistische "Cabora-Bassa-Demonstration" vor dem Hotel. Der Protest gilt insbesondere der Beteiligung von fünf deutschen Konzernen am Bau des Cabora-Bassa-Staudamms in Mozambique, die der Festigung der portugiesischen Kolonialherrschaft diene und sich gegen die Befreiungsbewegung in diesem Gebiet richte. Zwei Studentinnen flüchten vor der Polizei ins Juristische Seminar, wo sie auf Prof. Schneider treffen, der eine der Studentinnen ohrfeigt. Die Basisgruppe Jura eröffnet daraufhin eine Kampagne gegen Schneider und beschließt, ihn auszusperren. - Im Verlauf der Demonstration werden 8 Studenten und Studentinnen festgenommen (Joscha Schmierer, Jochen Noth, Burkhart Braunbehrens, Dietrich Hildebrandt, Claudia Stecher, Peter Tesarz, Uwe Kräuter und Thomas Ripke) und zu Gefängnisstrafen zwischen 3 und 7 Monaten auf Bewährung verurteilt. Der Bundesgerichtshof gibt dem Revisionsantrag der Staatsanwaltschaft recht, mit der Begründung, daß die Strafen zu gering seien und die Bewährung aufgehoben werden müsse. Die Demonstration dient zum Anlaß für das Verbot des SDS Heidelberg (vgl. 24. Juni 1970)

23. Juni 1970: Die Juristen Prof. Schneider und Prof. Doehring, die im Sommer 1968 eine Verfassungsbeschwerde gegen das Hochschulgesetz einlegten, werden am Betreten des Hörsaalgebäudes gehindert. Ein Buttersäure-Attentat wird auf Prof. Schneider verübt. Die Juristische Fakultät stellt den Lehrbetrieb ein. Die Basisgruppe Jura setzt trotz erheblicher Meinungsverschiedenheiten die Aktionen gegen Schneider fort.

24. Juni 1970: die baden-württembergische Landesregierung (Innenminister Krause (SPD)) verbietet den SDS Heidelberg

Juni 1970: Patienten-Info Nr. 1 des SPK ("Es darf keine therapeutische Tat geben, die nicht zuvor klar und eindeutig als revolutionäre Tat ausgewiesen worden ist.")

30. Juni 1970: Protestdemonstration des SDS gegen das Verbot durch die Landesregierung (ca. 10.000 Teilnehmer)

1. Juli 1970: Die 1906 in Betrieb genommene dreischienige OEG-Güterbahnlinie von Wieblingen durch das Neuenheimer und Handschuhsheimer Feld nach Dossenheim wird eingestellt und die Anlage zerstört (von Oktober 1970 bis Juni 1971 wird die OEG-Brücke über den Neckar abgerissen. 1971 wird der öffentliche Schienengüterverkehr der OEG eingestellt. Eine Ausnahme bildet der alljährliche Zuckerrübentransport mittels Rollböcken, der bis 1983 durchgeführt wird)

4. Juli 1970: Call for Justice Day im Hörsaal 13 der Universität Heidelberg mit ca. 700 Teilnehmern. Afro-amerikanische US-Soldaten gründen die Gruppe Unsatisfied Black Soldiers http://aavw.org/served/gipubs_aboutface_abstract01.html

6.-10. Juli 1970: Besetzung des Rektorats der Universität durch das Patientenkollektiv. Danach nennt sich das Patientenkollektiv „Sozialistisches Patientenkollektiv“ (SPK)

9. Juli 1970: der Verwaltungsrat der Universität Heidelberg beschließt, daß das SPK eine Einrichtung der Universität werden soll

10. Juli 1970: Bürgermeister Arnold Schmidt-Brücken wird in den Ruhestand verabschiedet (vgl. 1955, 27. April 1961)

16. Juli 1970: die ersten Ausgaben der Zeitschriften A’bout Face und Next Step werden von schwarzen US-Soldaten in Heidelberg publiziert. (vgl. 16. Juni 1969, 4. September 1970, Oktober 1970) https://onlinebooks.library.upenn.edu/webbin/serial?id=aboutfacede1970 https://voices.revealdigital.org/cgi-bin/independentvoices?a=cl&cl=CL1&sp=BBBGEACC&ai=1&e=-------en-20--1--txt-txIN---------------1

[12. August 1970: der Moskauer Vertrag wird zwischen der Sowjetunion und der Bundesrepublik Deutschland im Katharinensaal des Kreml geschlossen. Darin verpflichten sich beide Länder, den internationalen Frieden aufrechtzuerhalten und den Entspannungsprozess zu fördern, damit sich die Lage in Europa normalisiert. Dabei wollen sie sich von der Charta der Vereinten Nationen leiten lassen und ihre Konflikte friedlich lösen. In diesem Sinne verpflichten sich die beiden Staaten, die bestehenden Grenzen der europäischen Staaten zu achten und keine Gebietsansprüche gegen irgendjemanden zu erheben. Insbesondere werden die Oder-Neiße-Linie als Westgrenze der Volksrepublik Polen und die Grenze zwischen der Deutschen Demokratischen Republik und der Bundesrepublik Deutschland als unverletzlich erklärt. Der Vertrag wurde für die Bundesrepublik von Bundeskanzler Willy Brandt und Außenminister Walter Scheel, für die Sowjetunion von Ministerpräsident Alexei Kossygin und Außenminister Andrej Gromyko unterzeichnet]

4. September 1970: US-Soldaten gründen in Heidelberg die Gruppe Soldiers for Democratic Action (vgl. 16. Juni 1969, 4. Juli 1970, 16. Juli 1970, Oktober 1970)

[6. September 1970: Terroristen der «Volksfront für die Befreiung Palästinas» entführen zwei Flugzeuge, ein amerikanisches der TWA und eines der Swissair, nach Jordanien, eine Pan Am nach Kairo sowie kurz danach eine britische Maschine (BOAC) ebenfalls nach Jordanien]

12. September 1970: das Iduna-Einkaufszentrum Boxberg wird eröffnet

27. September 1970: Prälat Hermann Maas (*1877) stirbt in Mainz-Weisenau

September 1970: Beim Einbau einer Heizung in der St. Vituskirche (Handschuhsheim) werden im Schiff der Kirche 6 alte Grabplatten gefunden (ältester Grabstein: Ritter Heinrich II. von Handschuhsheim, vom 3. August 1376, jüngster von 1584). - Die Altarzone und der Chor werden umgestaltet (Wandteppich anstelle der neunnischigen Chorwand, Altar näher zur Gemeinde gerückt, Kommunionbank entfernt) (siehe: Berndmark Heukemes, Zur Entdeckung bedeutender Grabsteine des Handschuhsheimer Rittergeschlechts in der St.Vituskirche, in: Jahrbuch des Stadtteilvereins Handschuhsheim 1992, S. 7f.)

3. Oktober? 1970: erstmals findet der "Heidelberger Herbst" statt Herbst in HD

14. Oktober 1970: Das Studentenparlament der Universität Heidelberg erklärt, daß es nicht hinnimmt, daß OB Zundel einen Vortrag im Rahmen des Studium Generale halten will. (Am 28. Oktober 1970 soll der Oberbürgermeister über das Thema "Städtebau in der Kommunalpolitik" sprechen. Die Studium-Generale-Kommission hat ihn zu diesem Vortrag eingeladen.) Die Studenten fordern die Kommission auf, die Einladung zurückzunehmen. Aufruf zu einem Teach-in über "Zundel und das SDS-Verbot" am 28. Oktober 1970. Der Kleine Senat der Universität droht mit der Abschaffung des Studium-Generale-Programms, wenn Vortragsredner behindert würden. OB und Rektor einigen sich auf die Verschiebung des Vortrages. Die neue paritätisch zusammengesetzte Kommission setzt keinen neuen Termin für den Vortrag fest, sondern schlägt eine von Stadt und Universität gemeinsam getragene Veranstaltung vor, wo der Konflikt unmittelbar diskutiert werden solle. Diese Veranstaltung, von den Studenten weitgehend ignoriert, findet am 10. Februar 1971 im Neuenheimer Feld statt.

17. Oktober 1970: Trauerfeier für Prälat Hermann Maas im großen Rathaussaal

20. Oktober 1970: Eine Vorlesung des Juraprofessors Schneider wird von Studentinnen und Studenten verhindert. Die juristische Fakultät der Universität Heidelberg stellt daraufhin den Lehrbetrieb ein.

28. Oktober 1970: der Vortrag von OB Zundel über „Städtebau in der Kommunalpolitik“ im Studium Generale der Universität Heidelberg findet nicht statt, weil Zundel aufgrund einer Intervention des AstA wieder ausgeladen wurde

29. Oktober 1970: Universitäts-Vollversammlung zur Einstellung des Lehrbetriebs der juristischen Fakultät

Oktober 1970: die ersten Ausgaben der Zeitschriften Call Up und SDA (Soldiers for Democratic Action) werden von US-Soldaten in Heidelberg publiziert (vgl. 16. Juni 1969, 4. Juli 1970, 16. Juli 1970, 4. September 1970)

Oktober 1970: der erweiterte Kaufhof (Hauptstraße) wird eröffnet

Oktober 1970-Juni 1971: die OEG-Brücke über den Neckar wird abgerissen

Herbst 1970: Gründung des Vereins zur Bekämpfung der Rauschgiftgefahr in Heidelberg (Mitgründer: Henky Hentschel)

4. November 1970: Kultusminister Hahn bezeichnet in einem Gespräch mit dem SPK das SPK als "Wildwuchs, der nicht länger geduldet werden kann"

9./10. November 1970: Universitäts-Rektor Rendtorff geht mit Prorektor Dr. Cornelius Noack und Dr. Spazier zum SPK in die Rohrbacherstraße 12. Er unterschreibt eine interne Abmachung mit dem Versprechen, er werde im Sinne der Erklärung aktiv werden. - Das SPK veröffentlicht die vertrauliche Erklärung in Flugblättern.

[13. November 1970: der 40-jährige Hafez al-Asad läßt in Syrien in einem unblutigen Coup seine Gegenspieler verhaften]

19. November 1970: Teach-in des SPK mit Prof. Peter Brückner, Dr. Spazier, Dr. Huber und anderen Rednern im Hörsaal 13 der Universität Heidelberg (über 1000 Teilnehmer). Prof. Brückner sagt: "Der Stein, den jemand in die Kommandozentrale des Kapitals wirft, und der Nierenstein, an dem ein anderer leidet, sind austauschbar. Schützen wir uns vor Nierensteinen!"

November 1970: das Stadtarchiv zieht in die Heiliggeiststraße 12. Leiter: Stadtarchivar Karl Berchtold. (bis 1982)

21./22. November 1970: Generaldebatte und Spaltung der Heidelberger Linken in der Aula des Studentenwohnheims am Klausenpfad in "A-Fraktion" und "B-Fraktion". Der Asta fällt der A-Fraktion zu. Die "B-Fraktion" gruppiert sich um das Nachfolgeorgan der theoretischen Zeitschrift des SDS Rotes Forum und nennt sich fortan Gruppe Neues Rotes Forum (NRF), Aus der "A-Fraktion" entsteht u.a. am 10. Juli 1971 der Sozialistische Heidelberger Studentenbund. (vgl. Mai 1968)

24. November 1970: der Senat der Universität Heidelberg beschließt mit 1 Gegenstimme: „Das SPK kann keine Einrichtung an der Universität werden.“

28. November 1970: die britische Rockband Deep Purple gibt ein Konzert in der Aula der Neuen Universität (Eintritt: 10 DM)

5. Dezember 1970: Grundsteinlegung des Ärztehaus West (Franz-Knauff-Straße 2, Einweihung 1972)

10. Dezember 1970: Baugenehmigung der Stadt für die Siedlung Emmertsgrund

23. Dezember 1970: Übergabe der Pestalozzischule II (vgl. 6. September 1965)

Dezember 1970 (?): Dr. Jens Christian Jensen (1928-2013) wird als Kustos des Kurpfälzischen Museums verabschiedet (Nachfolger: Dr. Berndmark Heukemes)

31. Dezember 1970: Brandanschlag auf ein im Rohbau befindliches Gebäude des PLK Wiesloch

1970: das Heidelberger Fremdenblatt (seit 1889) stellt sein Erscheinen ein

1970: Nils Kroesen (1942-2018) wird Geschäftsführer des Verkehrsvereins Heidelberg

1970: das Kunsthistorische Institut der Universität nimmt die Daten von ca. 400 Gebäuden der Altstadt auf und stellt sie in einer Liste zusammen. Daraus entsteht die Vorläufige Liste der Kulturdenkmale (Liste A Baudenkmale), Stand 1977/78 (ca. 900 Objekte, vgl. 1990)

1970: Christoph Kühlewein übernimmt nach dem Tode von Bruno Penzien kommissarisch die Leitung der Heidelberger Studentenkantorei

1970: der Kantor und Leiter des Bachchors Heidelberg Erich Hübner erhält das Bundesverdienstkreuz am Bande

1970: Hans Gercke wird freiberuflicher künstlerischer Leiter des Heidelberger Kunstvereins (vgl. 1975, 1979)

1970: Helmut Eisenlohr wird Geschäftsführer der Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz (vgl. 1994)

1970: die Universität Heidelberg hat 240 Lehrstuhlinhaber

1970: in Heidelberg gibt es 32 Drogerien

1970: 14,4 % der Heidelberger Bevölkerung ist über 65 Jahre alt

1970: in dem vom Ulmer Professor Karlheinz Schaechterle (1921-2008) erstellten Generalverkehrsplan wird vorgeschlagen, das Straßenbahnnetz auf ein Rumpfnetz zu reduzieren. Hierbei sollte nur noch die Strecke Handschuhsheim–Leimen und ein Abzweig über Hauptbahnhof nach Eppelheim übrig bleiben. Auch die Strecke durch die Hauptstraße zum Karlstor wird in Frage gestellt. (vgl. 1978)

Thesen zum Altstadt-Teil des Schaechterle-Plans

1970: das evangelische Pfarrhaus in Rohrbach (Am Heiligenhaus 14), ein Barockbau mit Mansarddach, westlich an das „Heiligenhaus“ angebaut, wird zerstört und durch einen Neubau ersetzt

1970: Fertigstellung des neuen Krankenhauses Salem (Handschuhsheim). Es enthält insgesamt 252 Betten mit den Abteilungen Innere Medizin, Chirurgie, Geburtshilfe und Gynäkologie, später auch Anästhesie und Urologie.

1970: die Klingenteichturnhalle des HTV wird an die Stadt verkauft. Die Vereinsgastwirtschaft wird geschlossen. (vgl. 13. August 1977


1970: der Buchbrunnen im Handschuhsheimer Mühltal (Talweg Sommerseite) wird von 50 Meter weiter oben (westlich des Wegs) an den jetzigen Standort talabwärts (östlich des Wegs) verlegt. Anstelle des Holztrogs wird ein Brunnentrog aus einem bearbeiteten Mühlstein aus dem südlichen Stadtwald gefertigt.


1970-1975: Bau des Theoretikums der Medizinischen Fakultäten im Neuenheimer Feld 305

vor 1970: am Haus Mittelbadgasse 13/Zwingerstraße 15 ("Alte Gundtei") werden zwei Barockmadonnen entfernt und sind seitdem verschwunden, die Nischen werden beim Abbruch des Hauses zerstört. Die hausbesitzende Brauerei schenkt die Madonnen 1975 der Stadt Heidelberg. Die Stadt überläßt sie „als Leihgabe der Brauerei (...), die sie in der Wohnung des damaligen Vorstandsvorsitzenden aufstellt. Wenn diese Wohnung nicht mehr genutzt werde, müssen sie zurückgegeben werden. Die beiden Madonnen werden im Inventar des Kurpfälzischen Museums geführt.“ (Heidelberger Amtsanzeiger, 1. 2. 1990, S. 3)

1970-1973: die alte katholische Kirche St. Bartholomäus in Wieblingen (1744-1746 von Johann Jakob Rischer erbaut) wird wegen des Straßenverkehrs um ein Joch verkürzt, die Fassade um 4,5 m zurückgesetzt, die Empore beseitigt, die Kirche außen renoviert

1. Januar 1971: das Regionale Rechenzentrum Heidelberg nimmt seine Tätigkeit auf (später: Mannheimer Straße 27)

1. Januar 1971: der Name der Stiftung Berufsförderungswerk Heidelberg wird in Stiftung Rehabilitation Heidelberg (SRH) geändert http://de.wikipedia.org/wiki/SRH_(Unternehmen)

13. Januar 1971: Universitätsvollversammlung; Abstimmungsniederlage des AStA der Universität Heidelberg zugunsten einer Fortführung des Gremien-Boykotts

20. Januar 1971: Rücktritt des AStA aufgrund der Abstimmungsniederlage auf der Vollversammlung am 13. Januar

Januar 1971: das katholische Gemeindehaus im Pfaffengrund wird fertiggestellt

Januar 1971: Andreas Baader, Ulrike Meinhof, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe halten sich in der Wohnung der Studentin Margrit Schiller in Heidelberg auf

1.-5. Februar 1971: Wahlen zum Studentenparlament der Universität Heidelberg. Sieger: "A-Fraktion", die den AStA für das kommende Sommersemester stellt

12. Februar 1971: Demonstration aus Anlaß des Einmarsches südvietnamesischer Truppen in Laos

[15. Februar1971: Decimal Day in Großbritannien: 1 pound sterling geteilt in 100 new pence]

16. Februar 1971: BP Gustav Heinemann besucht das Deutsche Krebsforschungszentrum

1. März 1971: Peter Schumann (*1933) wird Kantor an Heiliggeist und übernimmt die Leitung der Heidelberger Studentenkantorei (vgl. 1998)

10. März 1971: mißglückter Sprengstoffanschlag auf das Finanzamt Heidelberg

[26. März 1971: Militärisches Eingreifen der pakistanischen Zentralregierung in Ostpakistan, Unabhängigkeitserklärung Bangladeschs, Massenexodus von ca. 10 Mio. Flüchtlingen nach Indien]

20. April 1971: Dr. Helmut Jendreiek (1928-2006) wird Schulleiter des Bunsengymnasiums (bis 1991; vgl. 1. August 1956, 31. Juli 1970)

April 1971: im Flur des Hauses Untere Straße 20 [Vorhof zur mittelalterlichen Synagoge] wird ein Stein aus dem Jahre 1354 (?) mit einer hebräischen Inschrift gefunden, vielleicht der (gevierteilte) Rest eines Grabsteins vom mittelalterlichen jüdischen Friedhof. Das Fragment befindet sich heute im Kurpfälzischen Museum Heidelberg, eine Replik in der Heidelberger Synagoge. /http://www.uni-heidelberg.de/institute/sonst/aj/FRIEDHOF/BADENWUE/PROJEKTE/f-bw.htm

Frühjahr 1971: Beginn der Arbeiten zu den Wohnbauten auf dem Emmertsgrund (vgl. Mai 1967, Herbst 1967)

1. Mai 1971-1988: Jutta Wagner Leiterin der städtischen Musik- und Singschule. Die Schule wird mit dem Konservatorium und der Musikschule Hekler vereinigt.

13. Mai 1971: Urteil des Amtsgerichts Heidelberg auf Räumung der Räume in der Rohrbacherstraße 12 durch das SPK

16. Mai 1971: Aufführung des Oratoriums "Die Schöpfung" von Joseph Haydn unter Leitung von KMD Prof. Dr. Rudolf Walter (Beginn der Geschichte der Cappella Palatina Heidelberg als Konzertchor an der Jesuitenkirche)

19. Mai 1971: am Historischen Seminar der Universität Heidelberg werden die Lehrveranstaltungen bis auf weiteres eingestellt, nachdem in mehreren Vorlesungen Diskussionen über die Lehrinhalte gefordert worden waren

24. Mai 1971: eine Vertreterin der Provisorischen Revolutionsregierung Südvietrnams spricht auf einer Informationsveranstaltung über Vietnam in Heidelberg

[25. Mai 1971: das Gesetz zum Schutz der Kulturdenkmale (Denkmalschutzgesetz) des Landes Baden-Württemberg tritt in Kraft (geändert 1983, 1987, 1993, 2001)]

[Mai 1971: Walter Ulbricht tritt "aus Altersgründen" von seinen Ämtern zurück. Das Zentralkomitee der SED bestimmt Erich Honecker zum Nachfolger und als erster Sekretär]

Mai 1971: das am 31. März 1949 gegründete Kultur-Kartell Heidelberg-Pfaffengrund wird umbenannt in Stadtteilverein Kultur-Kartell Heidelberg-Pfaffengrund e.V. (vgl. 8. 4. 1992)

Ostern 1971: das 1927 in der Bergheimerstraße 59 eröffnete, 1945 beschlagnahmte, 1953 wiedereröffnete Capitol-Kino wird geschlossen und 1974/77 zerstört

28. Mai 1971: Die Heidelberger Gruppe NRF organisiert sich als Kommunistische Gruppe (NRF)

Mai 1971: der Neckarmünzplatz wird bewachter Parkplatz für Omnibusse

Mai 1971: Selbstmord des AStA-Vorsitzenden Jürgen Krause

2. Juni 1971: Wiederaufnahme des Lehrbetriebs am Historischen Seminar der Universität Heidelberg

2. Juni 1971: Eröffnung der Psychotherapeutischen Beratungsstelle für Studenten (PBS) der Studentenhilfe Heidelberg e.V., Leiter: Dr. Dieter Spazier

9. Juni 1971: Studenten, Medizinalassistenten, Schwestern und Schwesternschülerinnen demonstrieren gegen eine neue Klinikordnung

12. Juni 1971: Demonstration gegen Fahrpreiserhöhung bei der HSB, an der sich 3000 Personen beteiligen

15. Juni 1971: Zehn Dozenten des Historischen Seminars der Universität Heidelberg stellen ihre Lehrveranstaltungen ein

24. Juni 1971: in den frühen Morgenstunden schießen Unbekannte bei einer Verkehrskontrolle in Wiesenbach auf einen Polizeiposten und flüchten. Da ein Zusammenhang mit der Baader-Meinhof-Gruppe vermutet wird, schaltet sich das Bundeskriminalamt ein. Obwohl 350 Beamte ihn suchen, ist der Schütze nicht zu finden. Am nächsten Tag durchsucht die Polizei die Räume des SPK in der Rohrbacher Straße und Privatwohnungen in Heidelberg und nimmt acht Mitglieder fest. Zwei davon bleiben unter dem Verdacht der Unterstützung der RAF inhaftiert, die anderen, auch Dr. Wolfgang Huber, werden nach Verhören freigelassen (vgl. 12. Februar 1970).

26. Juni 1971: Teach-in des SPK, zu dem es im Flugblatt mit dem Titel "Aus der Krankheit eine Waffe machen!" aufruft (ca. 500 Teilnehmer)

28. Juni-2. Juli 1971: Wahlen zum Studentenparlament an der Universität Heidelberg. Die "A-Fraktion" erringt die Mehrheit sowie den AStA

29. Juni 1971: Demonstration gegen den neuen Oberkommandierenden der US-Truppen in Europa, der zuvor Oberkommandierender des Bereiches Saigon der amerikanischen Truppen in Südvietnam war

2. Juli 1971: "Patienten-Info" Nr. 49 des SPK ("MAHLER, MEINHOF, BAADER - das sind unsere Kader!")

4. Juli 1971: Kathleen Cleaver (*1945), Aktivistin der Black-Panther-Party, spricht in der Neuen Universität

5. Juli 1971: Teach-in des SPK im Hörsaal 13 der Neuen Universität (200 Teilnehmer)

10. Juli 1971: der Sozialistische Heidelberger Studentenbund (SHS) wird gegründet

13. Juli 1971: Selbstauflösung des SPK. Im letzten Flugblatt sind die Buchstaben "SPK" durchgestrichen und durch "RAF" ersetzt; darunter eine Art Gedicht: "Wenn wir umzingelt sind, entweichen wir. Wir werden überleben, denn wir wehren uns...."

16. Juli 1971: Gründung des Informationszentrum Rote Volksuniversität (IZRU) durch ehemalige Mitglieder des SPK

17. Juli 1971: erstes Flugblatt des Informationszentrum Rote Volksuniversität (IZRU) ("Das Sozialistische Patientenkollektiv gibt es nicht mehr")

19. Juli 1971: Dr. Wolfgang Huber (ehemals SPK) wird verhaftet

21. Juli 1971: 300 Polizisten durchsuchen im Rahmen eines Großeinsatzes gegen das aufgelöste SPK mehrere Häuser in Heidelberg, u.a. in der Sandgasse 9 und 11. Bei den Durchsuchungen werden eine Ausrüstung zur Fälschung von Führer- und Kfz-Scheinen, Waffen, Munition und Sprengstoff gefunden. 7 SPK-Mitglieder werden festgenommen.

22. Juli 1971: Zwangsräumung der Räume in der Rohrbacherstraße 12

23. Juli 1971: Eröffnung der Heimatstube im ersten Stock des Rohrbacher Rathauses (vgl. 30. März 1996)

[3. September 1971: Katar erklärt seine Unabhängigkeit]

September 1971: Eröffnung der Grundschule Hasenleiser

[15. August 1971: US-Präsident Richard Nixon gibt die Abkehr der USA vom Prinzip der Golddeckung des Dollars bekannt]

22. August 1971: Eröffnung des seit 1969 gebauten Parkhaus 12 (Kornmarkt; Architekten: Gerhard Hauss, Hans Richter)

1. September 1971: Einstellung der Straßenbahn-Linie 2 Tiefburg-Hauptbahnhof. Der Verkehr durch die Steubenstraße entfällt. (vgl. 13. Mai 1946)

1. September 1971: Einstellung der Busverbindungen der Heidelberger Straßen- und Bergbahn AG zum Schloß-Wolfsbrunnenweg, Heiligenberg, Hegenichhof (vgl. 11. Juni 1953, 10. Februar 1955)

1.-4. September 1971: Demonstrationen gegen Fahrpreiserhöhungen der Heidelberger Straßen- und Bergbahn AG

1. September 1971: Grundsteinlegung für das Hauptpostamt (Kurfürsten-Anlage/Belfortstraße) (vgl. Juni 1974, 1997)

[3. September 1971: Vier-Mächte-Abkommen über Berlin]

23. Oktober 1971: Einweihung des Neubaus des Evangelischen Kirchenmusikalischen Instituts (Hildastraße 8)

24. Oktober-31. Dezember 1971: Archäologische Ausstellung ”Mit Spaten und Hubschrauber – 20 Jahre archäologische Forschung im unteren Neckarland“ von Dr. Berndmark Heukemes in der Gartenhalle des Kurpfälzischen Museums

Oktober-31. November 1971: Ausstellung von Bildern mit Dokumenten zu Straßenbenennungen in der Deutschen Bank (Friedrich-Ebert-Anlage 1)

3. November 1971: Demonstration gegen das Vorgehen der Polizei gegen das ehemalige SPK

6. November 1971: Teach-in des IZRU in der Universität (ca. 1000 Teilnehmer)

6. November 1971: der Abschnitt der Hauptstraße zwischen Grabengasse und Sophienstraße wird an Wochenenden für den Fahrverkehr gesperrt (vgl. 1. November 1969)

9. November 1971: das Mathilde-Vogt-Haus (Schwarzwaldstraße 22) wird eröffnet

November 1971: Eröffnung des Pavillon des Verkehrsvereins am Hauptbahnhof

13.-17. Dezember 1971: Wahlen zum Studentenparlament der Universität Heidelberg. "A-Fraktion" und SHS erringen die Mehrheit und stellen den neuen AStA

[17. Dezember 1971: die Staatssekretäre Egon Bahr (Bundesrepublik) und Michael Kohl (DDR) unterzeichneten in Bonn das Berlin-Transitabkommen, mit dem der Reise- und Warenverkehr zwischen der Bundesrepublik und West-Berlin geregelt wird. Es ist die erste deutsch-deutsche Vereinbarung auf Regierungsebene]

19. Dezember 1971: Dres. Wolfgang Huber und Ursel Huber werden wegen Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung zu je 4½ Jahren Gefängnis verurteilt. Siegfried Hausner wird zu einer Jugendstrafe von drei Jahren verurteilt.

20. Dezember 1971: Rücktritt des AStA der Universität Heidelberg aufgrund von internen Differenzen im SHS. Die "A-Fraktion" ist nicht in der Lage, den AStA zu halten. Er wird nach Neuwahlen von der Kommunistischen Hochschulgruppe (KHG) übernommen.

Dezember 1971: das neue Postamt Wieblingen (Maaßstraße 39) wird übergeben

1. Januar 1971: Manfred Lautenschläger und Eicke Marschollek gründen in Heidelberg das Finanzmaklerbüro Marschollek, Lautenschläger und Partner KG (1988: MLP AG, Zentrale heute in Wiesloch)

1971: Der Süddeutsche Rundfunk beginnt in der Villa Bosch (Schloß-Wolfsbrunnenweg 33) mit den Sendungen des Studio Heidelberg (vgl. 14. September 1946, 1967, 1994)

1971: Gründung der anglikanischen Gemeinde Heidelberg („English Church“)

1971: August Ueberle verkauft die Überfahrtsrechte über den Neckar zwischen Bergheim und Neuenheim (vgl. 1902)

1971: Auflösung des städtischen Forstamts Heidelberg

1971: Einführung des interkontinentalen Selbstwähl-Fernsprechdienstes in Heidelberg

1971: die Verkehrsunternehmen MVG, OEG, VBL, HSB, RHB gründen die Zentralwerkstatt für Verkehrsmittel (ZWM) auf dem Gelände des Betriebshofes Mannheim-Augartenstraße (heute Möhlstraße)

1971: Prof. Dr. Karl Doehring wird Leiter der Heidelberger Sektion des Bund Freiheit der Wissenschaft

1971: das Barockhaus Schlierbacher Landstraße 126 (Kolonialwarenhandlung Friedrich Dewald) an der Stelle der siebten Schlierbacher Mühle (Lohmühle) wird zerstört (vgl. 1967, 1970)

1971: das Kaufhaus Horten wird aufgestockt (sieben Verkaufsgeschosse)

1971: Vereinigung der Hochschule für Musik und Theater Heidelberg mit der Hochschule für Musik und Theater Mannheim zur Staatlichen Hochschule für Musik Heidelberg-Mannheim

1971: auf der Nordseite der Tiefburg wird auf Initiative Handschuhsheimer Vereine ein Block aus rotem Sandstein aufgestellt, der den Toten der beiden Weltkriege gewidmet ist

[1971: das Städtebauförderungsgesetz tritt in Kraft]

[1971: das Wohnraumkündigungsgesetz mit dem Kernstück "gesetzlicher Kündigungsschutz" wird im Bundestag verabschiedet]

1971: die Herbstmesse findet zum letzten Mal auf dem Alten Meßplatz (Czernyring) statt

1971: Teilrekonstruktion der manieristischen Gartenanlage des Hortus Palatinus. Das Schloßparkcasino wird zerstört.

1971: Gründung der Musik-Gruppe Elster Silberflug

1971/72: das Universitätsarchiv (ab 1953 im Südflügel der Neuen Universität) wird in die ehemalige Bankfiliale am Friedrich-Ebert-Platz 2 verlegt (vgl. 7. April 1999)

1. Januar 1972: eine Sonderrückfahrkarte 2. Klasse Karlsruhe-Durlach─Heidelberg Hbf kostet 6,60 DM

[10. Januar 1972: das Betäubungsmittelgesetz löst das Opiumgesetz ab]

12. Januar 1972: Beginn des sog. Cabora-Bassa-Prozesses gegen neun Heidelberger Studenten, die sich an der Demonstration vom 19. Juni 1970 beteiligt hatten

13.-16. Januar 1972: „Antiimperialistische Woche“ des AStA der Universität Heidelberg

17. Januar 1972: der Große Senat der Universität Heidelberg wählt Rolf Rendtorff für eine weitere Amtszeit von drei Jahren zum Rektor

[30. Januar 1972: im nordirischen Derry eröffnen britische Soldaten ohne Warnung das Feuer auf Demonstranten (13 Tote)]

Januar 1972: das Bundesleistungszentrum im Handschuhsheimer Feld wird übergeben

9. Februar 1972: die Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät der Universität Heidelberg beabsichtigt, eine Gastprofessur für Prof. Peter Brückner einzurichten, was an den Einwänden des Rektorats scheitert

16./17. Februar 1971: Besuch des BP Gustav Heinemann in Heidelberg

17. Februar 1972: Teach-in mit Prof. Peter Brückner in der Universität Heidelberg (vgl. 6. Dezember 1972)

18. März 1972: Großbrand der Herrenmühle (nach langem Leerstand; 1973 abgerissen)

März 1972-1998: Dr. Dieter Poley (*1935) zoologischer Leiter des Tiergarten

[1. April 1972: in Weinheim wird das Software-Unternehmen SAP gegründet. (1977 Umzug nach Walldorf)]

8. April 1972?: eine 21jährige Patientin des SPK stürzt sich vom Gaisbergturm

15./16. April 1972: in der Nacht werden an zahlreichen öffentlichen Gebäuden in Heidelberg sowie an den Privathäusern mehrerer Professoren Parolen geschmiert mit "Mörder", "Mörder=Selbstmörder", "Mord=Selbstmord"

April 1972: Gründung des katholischen Bildungszentrum für die kirchliche Region Rhein-Neckar (im ehemaligen Studentinnenwohnheim St. Hildegard/Ziegelhausen; am 1. Oktober 2006 aus finanziellen Gründen geschlossen)

11. Mai 1972: Demonstration zum US-Hauptquartier und Proteste gegen die Eskalation des Vietnam-Krieges und die Verminung der Häfen Nordvietnams durch die USA

24. Mai 1972, 18.10 Uhr: Auf das Hauptquartier der US-Landstreitkräfte in Europa in Heidelberg (Römerstraße), wo der Zentralcomputer installiert ist, mit dem die US-Flugeinsätze über Süd- und Nordvietnam koordiniert werden, wird mittels zweier Autobomben ein Anschlag verübt, bei dem drei Soldaten (Clyde R. Bonner, Ronald A. Woodward, Charles Peck) ums Leben kommen und fünf weitere verletzt werden. Das Kommando 15. Juli der RAF (Irmgard Möller, Angela Luther) übernimmt am 25. 5. 1972 die Verantwortung. "Für die Ausrottungsstrategen von Vietnam sollen Westdeutschland und Westberlin kein sicheres Hinterland mehr sein", hatten die Terroristen am 14. Mai 1972 verkündet. "Sie müssen wissen, daß ihre Verbrechen am vietnamesischen Volk ihnen neue erbitterte Feinde geschaffen haben."

28. Mai 1972: Kirchweihe des Katholischen Gemeindezentrums St. Paul Boxberg-Emmertsgrund (1965-1972 erbaut)

[31. Mai 1972: bisher größte bundesweite Fahndungsaktion in der Geschichte der Bundesrepublik (gegen die RAF)]

Juni 1972: Streik am Kunsthistorischen Institut der Universität Heidelberg und Organisation eines "alternativen Lehrbetriebs"

26.-30. Juni 1972: Wahlen zum Studentenparlament an der Universität Heidelberg. Die KHG gewinnt die Mehrheit und den AStA

3. Juli 1972: Fertigstellung des Deutschen Krebsforschungszentrums („Betriebsstufe II“) im Neuenheimer Feld (vgl. 31. Oktober 1964)

15. Juli 1972: der Abschnitt der Hauptstraße zwischen Universitätsplatz und Heiliggeistkirche wird zur Einbahnstraße in östlicher Richtung

Juli 1972: der Pfarrgemeinderat der Pfarrei St. Bonifatius bzw. der Trägerverein des Gemeindehauses St. Hildegard (Hildastraße 6) beauftragt Gemeindepfarrer Ludwig Bopp, die Schlösser der Jugendräume im Gemeindehaus St. Hildegard auszutauschen (vgl. September 1972)

1.-10. August 1972: XXI. Weltspiele der Gelähmten in Heidelberg

2. August 1972: BP Gustav Heinemann eröffnet die XXI. Weltspiele der Gelähmten in Heidelberg auf dem Universitätssportgelände im Neuenheimer Feld

September 1972: die Pfarrei St. Bonifatius schließt die Gemeindejugend aus der Gemeinde aus (Juli 1972)

25. September 1972: Einweihung des Deutschen Krebsforschungszentrums im Neuenheimer Feld (vgl. 31. Oktober 1964)

1. Oktober 1972: Stilllegung der Straßenbahnlinie Rohrbach-Kirchheim und Übernahme durch Bus (vgl. 1910)

1. Oktober 1972: der regelmäßige elektrische Zugverkehr zwischen Heidelberg und Heilbronn wird aufgenommen

23. Oktober 1972: Georg Genthner gründet die Jugendfeuerwehr Handschuhsheim

24. Oktober 1972: die Sitzung des Kleinen Senats der Universität Heidelberg, auf der die Abschaffung des Studium Generale beschlossen werden soll, wird von Studenten gesprengt

6. November 1972: Teach-in der IZRU (Informationszentrum Rote Volksuniversität)

13. November 1972: der Vortrag des Juristen Professor Niederländer im Großen Senat wird von Studenten gesprengt. Die Mehrzahl der Dozenten der Juristischen Fakultät der Universität Heidelberg beschließen, alle Lehrveranstaltungen einzustellen.

14. November 1972: der Kleine Senat der Universität Heidelberg beschließt die Abschaffung des Studium Generale

15. November 1972: letzter Studium-Generale-Vortrag an der Universität Heidelberg

19. November 1972: Rücktritt des Rektors der Universität Rolf Rendtorff

20. November 1972: die Sitzung des Großen Senats der Universität Heidelberg wird von Studenten gesprengt

21. November 1972: mehrere Vorlesungen von BuFW-Mitgliedern an der Universität Heidelberg werden von Studenten gesprengt. - Universitätsvollversammlung

November 1972: der Kommunistische Arbeiterjugendbund (Neues Rotes Forum) Mannheim/Heidelberg (KAJB (NRF)) gibt erstmals die Kommunistische Jugendzeitung (KJZ) heraus

Dezember 1972: Einzug der ersten Bewohner des Emmertsgrund

6. Dezember 1972: eine Veranstaltung zum Thema "Innenpolitische Situation und Kampf gegen den braunen Bund Freiheit der Wissenschaft" in der Neuen Universität, bei der Prof. Peter Brückner sprechen soll, wird auf Weisung des baden-württembergischen Kultusministers unter Einsatz von 1153 Polizisten unterbunden. Protestkundgebung auf dem Marktplatz.

18. Dezember 1972: die Sitzung des Großen Senats im Neuenheimer Feld zur Wahl des neuen Rektors wird von Studenten gesprengt

19. Dezember 1972: Prof. Hubert Niederländer wird im Heidelberger Rathaus unter Polizeischutz zum neuen Rektor der Universität gewählt

20. Dezember 1972: Adolf Dedek, Hausverwalter der Baugenossenschaft „Neue Heimat“, zieht mit seiner Frau und den beiden Söhnen in Block N des Emmertsgrunds ein (vgl. 28. Februar 1973)

[21. Dezember 1972: Einstellung des Eisenbahnbetriebs mit Dampfloks durch die Deutsche Bundesbahn]

1972: Gründung der Bürger für Heidelberg http://www.buerger-fuer-heidelberg-ev.de/index.htm (vgl. März 1974)

1972: Anlage des Schulgartens der Wilckensschule hinter dem Radium-Solbad (Iris- und Lilienfeld) durch Lehrer Kurt Huber

1972: die Messe findet erstmals auf dem Neuen Meßplatz (Kirchheimer Weg) statt

1972: Einführung der Koedukation am Hölderlingymnasium

1972: Bezug des Betriebsgebäudes des Wasserwerk Rauschen

1972: die Fa. Metroplan legt den "Regenerierungsplan Altstadt" vor

1972: Der Gemeinderat beschließt das Sanierungsgebiet an der Sophienstraße (Darmstädter Hof). Beginn der Altstadtsanierung. Der Altstadtbeirat wird einberufen.

1972: Hubertus Wald verkauft das Harmonie/Lux-Kino an die „Olympic“-Filmbetriebe, die bald darauf in der UFA-Kinokette des Heinz Riech aufgehen. Das Gebäude bleibt im Besitz der „Hubertus Wald-Stiftung“ (vgl. 1955; 1956; 1980) http://www.allekinos.com/HEIDELBERG%20HarmonieLux.htm

1972: Walter Torka (†2004) übernimmt die Buchhandlung Kurt Ziehank am Universitätsplatz

1972: das Ehepaar Dr. Gunter und Ursula Konrad schenkt dem Völkerkundemuseum eine Sammlung aus Neuguinea (Asmat; vgl. 1989)

1972: das Umspannwerk Süd des Elektrizitätswerks geht in Betrieb

1972: die 1969 gegründete Unternehmung zur beruflichen Rehabilitation Behinderter wird Fachhochschule (heute: SRH Hochschule Heidelberg; vgl. 2004)

1972: der Hauptbahnhof Heidelberg wird als Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung unter Denkmalschutz gestellt

1972: Untersuchung der Römerbrücke über den Neckar. 43 Eichenpfähle der Pfeilergründungen werden geborgen.

[1972 der Club of Rome gibt seinen 1. Bericht "Die Grenzen des Wachstums" heraus]

1972-74: Bau des Fernheizwerks West am Klausenpfad

1. Januar 1973: Die baden-württembergische Kreisreform tritt in Kraft. Der Landkreis Heidelberg wird mit dem Landkreis Mannheim und einem Teil des Landkreis Sinsheim sowie der Gemeinde Lindach (Kreis Mosbach, heute ein Ortsteil von Eberbach) zum Rhein-Neckar-Kreis vereinigt. Heidelberg bleibt kreisfreie Stadt und wird Kreisstadt des neuen Landkreises

1. Januar 1973: Amtsantritt des 2. Bürgermeister Dr. Dieter Klette (*1936)

1. Januar 1973: die Evangelische Gemeinschaft und die Methodistische Gemeinde Heidelberg schließen sich zusammen

[11?. Januar 1973: Demonstration gegen den Krieg der Amerikaner in Vietnam in Bonn]

15. Januar 1973: Die Rockband Genesis tritt in der Stadthalle auf (mit Lindisfarne und Capability Brown)

15.-19. Januar 1973: Wahlen zum Studentenparlament der Universität Heidelberg. Gewinner: KHG. Sie stellt den AStA für das kommende Sommersemester. Aufgrund einer Abstimmungsniederlage auf einer Universitätsvollversammlung tritt der AStA vorzeitig zurück und wird durch einen linksliberalen AStA ersetzt.

Januar 1973: Eröffnung des Postamt 12 (Sophienstraße)

5. Februar 1973: Der Rektor der Universität Heidelberg verbietet ein Teach-in des AStA zum Thema "Studentenprozesse"

6. Februar 1973: Der AStA reagiert auf das Verbot des Teach-in mit der Einberufung einer Universitätsvollversammlung. Der Rektor verbietet die Vollversammlung

7. Februar 1973: Studentinnen und Studenten besetzen das Rektorat der Universität Heidelberg

8. Februar 1973: Eine Vollversammlung der Universität in der Neuen Aula beschließt die Besetzung der Neuen Universität bis zum folgenden Tag. Die Vollversammlung geht in die Besetzung über.

9. Februar 1973: Alle Lehrveranstaltungen in der Neuen Universität fallen aus. Zum Abschluß der Besetzung wird eine Universitätsvollversammlung abgehalten.

13. Februar 1973: Der Rektor der Universität lädt die Bevölkerung zur Besichtigung der Neuen Universität im Rahmen eines "Tages der offenen Tür" ein, um die bei der Besetzung der Universität durchgeführten Wandbemalungen gegen die beteiligten Studenten zu wenden.

28. Februar 1973: die ersten Mieter ziehen in die Wohnungen auf dem Emmertsgrund ein (vgl. 20. 12. 1972)

10. März 1973: die Buslinie 29 (Boxberg) bedient auch den Emmertsgrund

10. März 1973: der japanische Theologe und Kirchenhistoriker Ishihara Ken erhält für seine vielseitigen wissenschaftlichen Verdienste die Ehrenwürde der Theologischen Fakultät der Universität Heidelberg

24. März 1973: Gründung der Schutzgemeinschaft Heiligenberg (1. Vorsitzender bis 1997: Dr. Berndmark Heukemes, Gründungsmitglieder u.a. Willi Kücherer, Bert Burger, Ludwig Merz, Wolfgang von Moers-Messmer)

11. April 1973: der katholische Pfarrer Anton Klausmann (Pfaffengrund, *1899) stirbt (vgl. 16. März 1989)

April 1973: im Hof der Tiefburg Handschuhsheim wird eine Gedenktafel für den Heimatforscher Dr. Herbert Derwein angebracht

31. Mai 1973: Tod des Sinto Anton Lehmann nach einem Schußwechsel seitens der Heidelberger Polizei im Mörgelgewann (vgl. 18. Juni 1973)

[12. Juni 1973: die Kommunistische Gruppe (Neues Rotes Forum) Mannheim/Heidelberg, der KB Bremen, der KB Göttingen, der KB Osnabrück, der KB Wolfsburg und der Bund Kommunistischer Arbeiter Freiburg gründen auf einer Delegiertenkonferenz in Bremen den KBW. Am 10. Juli 1973 erscheint die erste Nummer des Zentralorgans "Kommunistische Volkszeitung" (1976 aufgelöst)]

17. Juni 1973: Aufhebung der Straßenbahnlinien 7 und 8 nach Leimen und Rohrbach sowie der Wendeschleife und Haltestelle Seegarten und des Schienenverkehrs in der Rohrbacher Straße. Fahrgäste und Geschäftsleute protestieren gegen die Einstellung der Straßenbahnlinien. ("Geschäftsleute sehen ihre Existenz gefährdet", RNZ, 20. 6. 1973). - Busbetrieb auf der Strecke Leimen Betriebshof-Wiesloch. (vgl. 2. Januar 1966)

18. Juni 1973: Kundgebung des Verbands der Sinti Deutschlands auf dem Meßplatz (Kirchheimer Weg) mit anschließendem Schweigemarsch durch die Altstadt nach dem Tod von Anton Lehmann am 31. Mai 1973

[11. September 1973: durch einen Militärputsch wird der chilenische Präsident Salvador Allende Gossens gestürzt und ermordet]

[18. September 1973: Aufnahme von BRD und DDR in die UN]

3. Oktober 1973: Einweihung der Müllsauganlage Emmertsgrund (Betrieb 2003 eingestellt)

[6.-25. Oktober 1973: Jom-Kippur-Krieg. Überfall Syriens und Ägyptens auf Israel. Israel steht am Rand einer Niederlage, gewinnt aber schließlich dank amerikanischer Waffen. Golda Meir übernimmt die Verantwortung für den Krieg und tritt am 11. April 1974 als Ministerpräsidentin zurück. Ölembargo der arabischen Staaten über die USA und ihre Verbündeten bis März 1974]

23. Oktober 1973: der kanadische Starfighter mit seinem Piloten D.L. Mc Cullough, gestartet vom Nato-Flughafen Söllingen bei Rastatt, stürzt am Staudenberg bei Leutershausen ab


Oktober 1973: der 1902 errichtete Wasserturm in Kirchheim wird zerstört

Oktober 1973: Stephanie Pellissier (1893-1982) erhält als erste Frau die Heidelberger Bürgermedaille

Oktober 1973: das Polizeirevier Handschuhsheim zieht aus dem Rathaus (Dossenheimer Landstraße 5, seit 1946) aus

Oktober 1973: Dr. Helmut Kretz, Leiter der Universitäts-Poliklinik, wird fristlos entlassen und erhält Hausverbot in der Klinik (vgl. 13. Oktober 1969)

5. November 1973: Sprengung einer AStA-Veranstaltung mit BuFW-Gründungsmitglied Richard Löwenthal durch die KHG

13. November 1973: Das Landgericht Heidelberg verurteilt den Kernphysiker Professor Heinz August Filthuth (1925-2016), Direktor des Instituts für Hochenergiephysik der Universität Heidelberg, nach neunzehnmonatiger Untersuchungshaft wegen Untreue, Betrug und Urkundenfälschung zu dreieinhalb Jahren Freiheitsstrafe. Es geht um insgesamt 3,6 Millionen DM Staatsgelder, von denen er 230.000 DM privat verwendet haben soll. Zwei Millionen wurden sichergestellt, der Rest scheint für wissenschaftliche Zwecke verwendet worden zu sein, jedoch unter Mißachtung oder Umgehung zahlreicher Haushaltsvorschriften. http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-41222662.html http://magazin.spiegel.de/EpubDelivery/spiegel/pdf/41222661

[23. November 1973: die Bundesregierung beschließt einen sofortigen Anwerbestopp für ausländische Arbeitnehmer]

[25. November 1973: erster von vier "autofreien" Sonntagen in der BRD]

November 1973: die Handelslehranstalt I nennt sich Willy-Hellpach-Schule (vgl. 1987)

4. Dezember 1973: BK Willy Brandt besucht das Deutsche Krebsforschungszentrum

6. Dezember 1973: die Gärtnerei Wetzel zieht von der Peterstaler Straße (Ziegelhausen) zu den Fennenbergerhöfen (vgl. Dezember 1962)

Dezember 1973: die Schulgasse wird für den Kfz-Verkehr gesperrt („Ein beachtliches und besonders interessantes Stück der Altstadt wird in diesen Tagen den Fußgängern zurückgegeben. Auffälligste Veränderung gegenüber dem seitherigen Zustand: die ehemalige Jesuitenkirche (...) wird weder vor der Front noch längs ihrer Seitenwand einen Sockel von Autos haben.- Günter Heinemann, in: Heidelberger Amtsanzeiger, 14. 12. 1973)

1973: Gründung der Nahverkehrsgesellschaft Rhein-Neckar (wird im November 1989 aufgehoben)

1973: Gründung des Vereins Freunde und Förderer der Englischen Kirche Heidelberg e. V.

1973: die Schuhfabrik Gustav Hoffmann (seit 1938 in der Dossenheimer Landstraße) siedelt nach Walldorf über

1973: das 1914 errichtete Eleonorenhaus (Mühltalstraße) wird als Entbindungsheim geschlossen

1973: Zerstörung der 1370 erstmals erwähnten Herrenmühle

1973: der Gemeinderat beschließt, den Grahampark in eine Ruhe- und Spielzone zu gliedern

1973: die Zeitschrift Carlo Sponti, Zeitschrift für das Leben davor wird in Heidelberg gegründet (-1978)

1973: die 1909/1910 von Franz Sales Kuhn erbaute Villa des Professor Rudolf Sillib (Bergstraße 110) wird zerstört

1973: Bau der Robbenanlage im Tiergarten

1973: Christian Süss Dirigent des städtischen Orchesters

1973: der 1907 von Carl Lichterfeld (†1952) in der Bahnhofstraße 45 eröffnete Friseursalon (später Bahnhofstraße 31), zieht in die Römerstraße 50 (seit 1980 Salon Lübeck)

1973: die Spedition Henk & Niederheiser beendet den Lastentransport mittels Pferdewagen


1973: die Produktion im am 15. August 1953 eingeweihten Werk Pfaffengrund der Rolf Gläser Strumpfwirkerei, Kurpfalzring 100, wird eingestellt


1973: das Schloßpark-Kasino im Schloßgartenn, bis 30. 9. 1971 betrieben, wird zerstört


[1973: Leuenburger Konkordie. Erklärung der vollen Abendmahls- und Kanzelgemeinschaft der reformatorischen Kirchen]

[1973: die Todesstrafe in Schweden wird abgeschafft]

[1973: Mit 605.000 Arbeitnehmerinnen und -arbeitnehmern sind die türkischen Zuwanderer die größte Ausländergruppe in Deutschland]


[1973: Abschaffung der Wehrpflicht in den USA]


1973/74: Die Bürger des Nachbarorts Dossenheim mit Bürgermeister Heinrich Schumacher setzen sich mit Erfolg gegen die von der Landesregierung geplante Eingemeindung nach Heidelberg zur Wehr.

[1973ff.: Wiederherstellung des Schloßgartens Schwetzingen nach dem originalen Gartenplan des Oberhofgärtners Johann Ludwig Petri]

[1973-1977: Henry Alfred Kissinger (* 27. Mai 1923 in Fürth, als Heinz Alfred Kissinger) ist Außenminister der Vereinigten Staaten]

1973-1976: Restaurierung des Innenraums der Providenzkirche durch Dieter Quast

1973-1977: die alte katholische Kirche St. Bartholomäus in Wieblingen (1744-1746 von Johann Jakob Rischer erbaut) wird innen renoviert (vgl. 1970-1973, 23. 4. 1977)

1. Januar 1974: der Abschnitt der Hauptstraße zwischen Universitätsplatz und Heiliggeistkirche wird an den Wochenenden für den Fahrverkehr gesperrt

5. Januar 1974: Einstellung der Straßenbahnlinie Eppelheim-Schwetzingen

6. Januar 1974: Übernahme der Straßenbahnlinie Eppelheim-Schwetzingen durch Bus (Netzlänge der Heidelberger Straßenbahn: 20,3 km) (vgl. 1927)

16. Januar 1974: das Müllkompostwerk Wieblingen mit Resteverbrennung (Mittelgewannweg) wird in Betrieb genommen (1996 stillgelegt)

17. Januar 1974: Sese Seko Mobutu, Präsident von Zaire, besucht Heidelberg

17. Januar bzw. 1. Februar 1974: das Gebäude 1 der Campbell Barracks (Ecke Römerstraße/Rheinstraße; ursprünglich Offiziersmesse der Wehrmacht) wird zu Ehren von LTG Geoffrey Keyes (September 1945-März 1946 Befehlshaber der 7. US-Army in Heidelberg, bis 10. Januar 1947 Kommandeur der 7. US-Army) Keyes Building benannt. https://www.feldgrau.com/grossdeutschland-kaserne-110-infanterie-regiment/

23. Januar 1974: die Universität wirft das Frauenzentrum aus der Plöck 48 hinaus, das Haus wird unbewohnbar gemacht. Die Gebäude Plöck 48 und 50 (Kuno-Fischer-Haus, Kindergarten) werden im September 1974 zerstört. Erinnerung an Hegel

22. März 1974: Protestversammlung des Stadtteilverein Schlierbach zum Erhalt des Wolfsbrunnen und gegen den Plan, das Schiller-College Heidelberg dort unterzubringen

März 1974: Gründung des Vereins Bürger für Heidelberg e. V. (vgl. 1972) http://www.buerger-fuer-heidelberg-ev.de/index.htm (vgl. März 1974)

22. April 1974: Eröffnung des Frauenzentrums in der Dreikönigstraße 10

April 1974: die Häuser Grabengasse 14-18 werden gegen den Protest von Kunsthistorikern zerstört (1974-1978 Bau des Triplex)

2. Mai 1974: Unterzeichnung des Vertrags zwischen Ziegelhausen und Heidelberg zwecks Eingemeindung. („Demütigend ist für uns die rigorose Mißachtung des Bürgerwillens durch die Landesregierung und die Mehrheitsfraktion des Landtags“ - Bürgermeister Richard Bollschweiler in seinem Schlußwort, Heidelberger Amtsanzeiger) (vgl. 1. Januar 1975)

[6./7. Mai 1974: Bundeskanzler Willy Brandt tritt zurück]

12. Mai 1974: Straßenfest auf dem Emmertsgrund

[16. Mai 1974: Helmut Schmidt Bundeskanzler]

Mai 1974: Fertigstellung des renovierten Handschuhsheimer Schlößchens

Juni 1974: Umzug des Instituts für Geschichte der Medizin in das Theoretikum der Medizinischen Fakultäten im Neuenheimer Feld 305 (vgl. 1. Oktober 1961)

Juni 1974: die städtische Musik- und Singschule zieht ins Handschuhsheimer Schlößchen

Juni 1974: Umzug des Hauptpostamt von der Rohrbacher Straße 3 in die Belfortstraße. Die Alte Hauptpost wird zerstört. (vgl. 1. September 1971, 1997)

1. Juli 1974: Gründung des Gemeindevollzugsdienstes. 8 gemeindliche Vollzugsbeamte überwachen den ruhenden Kfz-Verkehr

4. Juni 1974: Gründung des Nachbarschaftsverbands Heidelberg-Mannheim

5. Juli - 25. August 1974: Carl Rottmann 1797-1850. Aquarelle und Zeichnungen aus dem Besitz des Kurpfälzischen Museums (Ausstellung des Kurpfälzischen Museums)

11. Juli 1974: Besetzung des Akademischen Auslandsamts durch Studenten

[9. August 1974: US-Präsident Richard Nixon tritt zurück]

September 1974: der letzte Handschuhsheimer Wirtshaussaal, der Anbau der "Traube" in der Handschuhsheimer Landstraße, wird zerstört

11. September 1974: der Ziegelhäuser Gemeinderat beschließt, Hauptstraße und Heinrich-Stoess-Straße in Kleingemünder Straße umzubenennen

19?. September 1974: die Gebäude Plöck 48 und 50 (Kuno-Fischer-Haus, Kindergarten) ­werden zerstört. Erinnerung an Hegel

27. September 1974: Die Band Deep Purple spielt in der Rhein-Neckar-Halle Eppelheim

29. September-3. November 1974: Gedächtnis-Ausstellung für Friedrich Martinotto im Kunstverein

[9. November 1974: Tod des Häftlings Holger Meins]

1. Dezember 1974: Verlängerung der Straßenbahn-Linie 2 in Eppelheim auf alten Gleisen um 390 m vom Rathaus zur neuen Endstelle Kirchheimer Weg (Eppelheim)

1974: der 1808 erbaute Hegenichhof (Kirchheim) wird zerstört

1974: Alexander Mitscherlich scheidet als Gutachter für den Emmertsgrund aus

1974: die Riedstraße (nach dem 1348 erstmals genannten Sensenried) wird auf Wunsch des DGB-Kreises Rhein-Neckar in Hans-Böckler-Straße umbenannt

1974: zum Andenken an ermordete Widerstandskämpfer wird die Mühlstraße in Bergheim in Fehrentzstraße (nach Heinrich Hermann Fehrentz) und die Rudolf-Stratz-Straße in Neuenheim in Seitzstraße (nach Alfred und Käthe Seitz) umbenannt

1974: Einführung des Gemeinschaftstarifs der OEG und HSB im Stadtgebiet von Heidelberg

1974: Jean-Pierre Moine (1944-2007) gründet das Tierhilfswerk Heidelberg e.V.

1974: Eröffnung der Galerie Sevrugian & Bahls in der Haspelgasse 18

1974: Eröffnung des Café Wema (Bergheimerstraße 79)

1974: die Grund- und Hauptschule für Jungen und Mädchen in der Plöck erhält den Namen Friedrich-Ebert-Grundschule (vgl. 1968)

1974: Nils Weber eröffnet die Rechtsanwaltskanzlei Weber & Partner in Heidelberg

1974: das Institut français de Heidelberg (gegründet 1957) zieht in die Seminarstraße 3

1974: Eröffnung des Fernheizwerk West am Klausenpfad

1974: Helm Stierlin gründet ein an der Universität Heidelberg angesiedeltes Institut für Familientherapie

1974-1978 Bau des Triplex-Gebädes (Grabengasse). Bis auf Hauptstraße 116 werden alle Häuser auf der Ostseite der Sandgasse zerstört.

1974: Fund einer römischen Tonröhre des 2./3. Jhs. in der Quinckestraße 16

1974: Gründung der HS-Reisebüro GmbH (1975 aus der HSB ausgegliedert, ab 1980 Hauptsitz im ehemaligen Stadtpark-Casino)

1974: die Stadt Heidelberg erwirbt das Gelände der 1370 erstmals erwähnten Herrenmühle

1974: 14,9 % der Heidelberger Bevölkerung ist über 65 Jahre alt (vgl. 1970)

1974: Einweihung des zentralen Fernmelde-Technikgebäudes Sophienstraße 12-14

1974: auf Anregung des Lehrers und Heimatforschers Ludwig Merz wird über dem West-Tor des Zeughauses ("Marstall") durch Edzard Hobbing (1909-1974) das Relief eines Salamanders mit Menschenkopf angebracht

[1974: Wiedergründung des Museumsverein Bensheim (vgl. 1908)]

1974/75: der Grüne Hof (Handschuhsheimer Landstraße 82) wird zerstört (jetzt: Römer Pils Stube)

1974-1989: Wilm Weber (1915-2000) Vorsitzender des Vereins Alt Heidelberg

Schuljahresbeginn 1974/75: im Lise-Meitner-Gymnasium wird als letzter öffentlichen Schule die Koedukation eingeführt (vgl. 1981)

1. Januar 1975: Eingemeindung der östlich Heidelberg gelegenen Gemeinde Ziegelhausen. (Der Gemeinderat Ziegelhausen hatte mit 14 Ja- und 3 Neinstimmen zugestimmt). Der letzte Bürgermeister von Ziegelhausen, Richard Bollschweiler (†1997), wird Technischer Direktor bei der Stadt Heidelberg. (vgl. 2. Mai 1974)

In Heidelberg werden folgende Straßen umbenannt:

Am Hahnenberg (Handschuhsheim) in Rummerweg

Friedhofstraße (Handschuhsheim) in Zum Steinberg

Mühlstraße (Bergheim) in Fehrentzstraße (1974)

Rudolf-Stratz-Weg (Neuenheim) in Seitzstraße (1974)


In Ziegelhausen werden folgende Straßen umbenannt:

Bachweg (seit 1951 Bachstraße) in Steinbachweg

Eichendorffweg in Neuer Weg

Goethestraße in Reinhard-Hoppe-Straße

Hauptstraße und Heinrich-Stoeß-Straße in Kleingemünder Straße

Heidelberger Straße in In der Neckarhelle

Panoramaweg in Höhenstraße

Schützenstraße in Robert-Bollschweiler-Straße

Neurottweg in Ezanvillestraße


[1. Januar 1975: Das Alter der Volljährigkeit wird in der BRD auf 18 Jahre herabgesetzt]

7. Januar 1975: Aufgabe des Straßenbahn-Depots in Leimen

17. Januar 1975: Einweihung des umgebauten Heidelberger Rathauses

31. Januar 1975: Einstellung der SWEG-Bahnlinie Wiesloch-Stadt--Dielheim (vgl. 1901, 1922, 1967)

Januar 1975: Hans Gercke wird hauptamtlicher künstlerischer Leiter des Heidelberger Kunstverein (vgl. 1970, 2008)

18. Februar 1975: der Senat der Universität Heidelberg beschließt, das Gebäude des Collegium Academicum (Seminarstraße 2) zu renovieren und der Universitätsverwaltung zu überlassen. Das selbstverwaltete Studentenwohnheim Collegium Academicum wird aufgelöst. (Im Oktober 1976 wird die Umwidmung des Gebäudes zur neuen zentralisierten Universitätsverwaltung beschlossen) http://www.collegiumacademicum.de/geschichte-des-ca/

20. März 1975: der katholische Pfarrer Konrad Glückert (Pfaffengrund) stirbt

März 1975: die Marie-Baum-Schule (Hauswirtschaftliche Schule, Mannheimer Straße 25) wird eingeweiht

[3. April 1975: Beginn der Operation Babylift. Transporte der US-Streitkräfte von mehr als 2000-3000 Kindern aus Südvietnam auf Weisung des US-Präsidenten Gerald Ford. Die Kinder werden zum überwiegenden Teil in die USA, aber auch andere Länder gebracht, unter anderem nach Australien, Frankreich, Kanada, Deutschland. Die Flüge werden so lange durchgeführt, bis der Artilleriebeschuss des Flughafens Tan Son Nhut den Flugverkehr unmöglich macht]

20. April 1975: Kommunalwahl. Der KBW erringt mit 3,6 % der Stimmen (ca. 6000) einen Sitz im Gemeinderat, der von der Chemielaborantin Helga Rosenbaum (32) eingenommen wird. (Wird 1976 aus dem Gemeinderat ausgeschlossen. Es folgen bis 1980 noch einige Nachrücker für dieses einzige KBW-Mandat) http://de.wikipedia.org/wiki/Helga_Rosenbaum

April 1975: Gründung der Wochenzeitung Heidelberger Rundschau (erscheint bis 10. Februar 1983)

[30. April 1975: Ende des Vietnam-Krieges]

[3. Mai 1975: die Gemeinden Edingen und Neckarhausen schließen sich durch die Gemeindereform zu Edingen-Neckarhausen zusammen]

[9. Mai 1975: die Gemeinden Altneudorf und Schönau schließen sich durch die Gemeindereform zusammen]

26. Mai 1975: Sprengung des Kamins der Schroedelschen Brauerei (Alte Eppelheimer Strasse/Bluntschlistraße)

1. Juni 1975: der Nachtschalterdienst im Hauptpostamt Belfortstraße wird eingeschränkt. Der Spätschalter ist Montag-Freitag von 18-23 Uhr, Samstag von 12-19 Uhr, Sonntag von 10-18 Uhr geöffnet.

19.-29. Juni 1975: Demonstrationen gegen HSB-Fahrpreiserhöhungen. Nach Ablehnung der Gewerbesteuer-Erhöhung stimmt die CDU-Stadtratsmehrheit für eine ca. 25%ige Erhöhung der Fahrtarife. Ablehnung in der Bevölkerung und den politischen Verbänden, Demonstrationen unter Führung des KBW, Blockaden der Straßenbahnen, Straßenschlachten, Hunderte von Verletzten, Reizgas- und Wasserwerfereinsätze.

http://mao-projekt.de/BRD/BW/KAR/Heidelberg_MIE_HSB_Fahrpreiserhoehung_1975.shtml

23. Juni 1975: durch eine Kesselexplosion bei der Dossenheimer Firma Technochemie treten Schadstoffe (Benazolin) aus und verursachen Schäden im Handschuhsheimer Anbaugebiet

Juni 1975: Dr. Karl Korz (1932-2016), erneut zum 1. Bürgermeister gewählt (vgl. 1967, 1987, 1992)

2. Juli 1975: der Gemeinderat beschließt den Rahmenplan für die Altstadt-Regenerierung unter Einbeziehung eines Fußgängerbereichs

28./29. Juli 1975: aus dem kurfürstlichen Badhaus im Schloßgarten Schwetzingen werden Möbel im Wert von 500.000 DM gestohlen

[1. August 1975: mit der Schlussakte von Helsinki aus der Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) entsteht die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (Organisation for Security and Co-operation in Europe), eine Staatenkonferenz zur Friedenssicherung. Die Umbenennung wird am 1. Januar 1995 (?) wirksam. 57 Teilnehmerstaaten: alle Staaten Europas außer Kosovo, die Mongolei, die Nachfolgestaaten der Sowjetunion sowie die USA und Kanada]

19. September 1975: die Stadt Heidelberg und der Tierschutzverein schließen einen Erbbauvertrag über das Grundstück des Tierheims an der Speyerer Schnauz. Zur Unterstützung der Verwaltung des Tierheims wird ein Kuratorium gegründet, dessen Vorsitzender der Oberbürgermeister der Stadt Heidelberg ist. (vgl. 22. Mai 1996)

12. Oktober 1975: der katholische Pfarrer Ernst Dochat (Pfaffengrund) wird in einem Festgottesdienst von Dekan Prof. Dr. Richard Hauser eingeführt (Nachfolger von Pfarrer Konrad Glückert)

Oktober 1975: Regine Wolf-Hauschild wird Leiterin der Stadtbücherei Heidelberg (bis 2007)

6. November 1975: Beginn des Hungerstreiks von Dr. Wolfgang Huber und Dr. Ursel Huber im Gefängnis (vgl. 12. Februar 1970)

14. November 1975: Inbetriebnahme des Wichernheim, Einrichtung zur Resozialisierung Obdachloser (Plöck 15/17) (vgl. 1931, 1952, 1969)

[20. November 1975: General Francisco Franco y Bahamonde stirbt in Madrid]

29. November 1975: Einweihung des evangelischen Gemeindezentrums Ziegelhausen (Mühlweg 10)

18. Dezember 1975: der Gemeinderat beschließt das Programm für die Altstadt-Regenerierung mit Festlegung des Fußgängerbereichs von Sophienstraße bis Kornmarkt (vgl. 2. Juli 1975)

1975: Wohnsiedlung Emmertsgrund (nördl. Teil) fertiggestellt

1975: Wohnsiedlung Hüttenbühl (Kirchheim) bezugsfertig

1975: das neue Fernheizkraftwerk Mitte (Alte Eppelheimer Straße) mit 80 m hohem Schornstein geht in Betrieb (Kosten 12 Millionen DM)

1975: das Gelände der Arbeiterwohlfahrt Heidelberg zur Kindertageserholung beim Bierhelderhof wird nach Bundesfinanzminister a.D. Alex Möller benannt (bis 1998)

1975: die Jazzband Bleschpower hat ihren ersten Auftritt (heute Galapagos Big Band)

1975: Freigabe der Umgehungsstraße Ziegelhausen

1975: die Fa. Landfried verlegt die Tabak-Produktion nach Dielheim

1975: die Zentralmensa im Neuenheimer Feld wird eröffnet

1975: das baden-württembergische Studentenwerksgesetz tritt in Kraft. Die "Studentenhilfe Heidelberg" wird "Studentenwerk Heidelberg Anstalt des öffentlichen Rechts"

1975: das Gebäude, indem sich seit 1919 das Cafasö befand (Hauptstraße 11-13/Fahrtgasse), wird zerstört

1975: die Wirtschaft zum Rodensteiner (Sandgasse 3, 1887 eröffnet) wird zerstört

1975: Bau des Max-Planck-Instituts für Astronomie auf dem Königstuhl (Architekt: C. Mutschler, Mannheim; vgl. 1969)

1975: Schulleiterin der Elisabeth-von-Thadden-Schule wird Ursula von Rad (vgl. 7. Januar 1946)

[1975: die Personenbahnstrecke Winden/Pfalz-Weißenburg/Elsaß („Maximiliansbahn“) wird eingestellt (1997 reaktiviert)]

[1975: Europäisches Denkmalschutzjahr]

1975-1977: Das Gartengrundstück des Europäischen Hofs (ehemaliger St. Anna-Kirchhof) wird mit einer zweigeschossigen Tiefgarage und den Gebäuden Friedrich-Ebert-Anlage 1 und Sofienstraße 29 unter- und überbaut.

20./21. Januar 1976: Haftentlassung von Dres. Wolfgang und Ursel Huber (vgl. 12. Februar 1970)

29. Januar 1976: der Gemeinderat beschließt, den Hafen stillzulegen (31. März 1976 Hafenbetrieb beendet)

12. Februar 1976: Seegarten (1570 erstmals als Sehe garthen erwähnt) und Wilhelm-Erb-Straße (bis 1914: Seegartenstraße) werden in Adenauerplatz umbenannt

[24. März 1976: Militärputsch in Argentinien. Präsidentin Isabel Perón wird ihres Amtes enthoben und durch eine Militärjunta ersetzt, die von Jorge Videla, dem Oberkommandierenden der argentinischen Streitkräfte, angeführt wird. Das Regime löst noch am selben Tag den Kongress auf, enthebt die oberste Gerichtsbarkeit des Landes ihres Amtes und suspendiert die Tätigkeit aller politischen Parteien für unbestimmte Zeit. (vgl. 14. Juni 1982)]

31. März 1976: der Hafenbetrieb wird beendet (vgl. 29. Januar 1976, 8. August 1984)

3. April 1976: Übergabe des renovierten Rathaus Kirchheim

[4. April 1976: Landtagswahl in Baden-Württemberg]

26. April 1976: Grundsteinlegung für das Bauprojekt Darmstädter Hof (DHC) (vgl. September 1979)

29. April 1976: Grundsatzbeschluß des Gemeinderat zur Herausnahme der Straßenbahn und zur Entwicklung des Fußgängerbereichs in der Hauptstraße (vgl. 18. Dezember 1975, 2. Juli 1975, 4. Juni 1976)

4. Mai 1976: Der Gemeinderat entscheidet mit einer Gegenstimme, die Hauptstraße zur Fußgängerzone ohne Straßenbahn zu machen. Eingeführt werden neue Busverbindungen und Kurzzeitparkplätze.

Mai 1976: Hermann Kruger, Nils Kroesen und Reinhold Zundel gründen in New York den Heidelberg Prince Club, später in Heidelberg Club International (HCI) umbenannt www.hcionline.de

Mai 1976: Oberbürgermeister-Wahl. Reinhold Zundel (SPD) wird im ersten Wahlgang mit 76,6 Prozent der Stimmen wiedergewählt. Der FDP-Gegenkandidat Peter Menke-Glückert erhält 17,4 Prozent, drei weitere Bewerber zwischen 0,14 und 1,38 Prozent.

4. Juni 1976: Einstellung der Straßenbahnlinie Bismarckplatz-Karlstor. Einführung des Busverkehrs. Umleitung der Linie 1 nach Handschuhsheim Nord. (vgl. 4. Juli 1976)

26. Juni 1976: Setzung eines Gedenksteins für Joseph Victor von Scheffel mit Bronze Medaillon auf der Schloßterrasse, gestiftet von der Burschenschaft Frankonia

28. Juni 1976: die Raiffeisenbank Handschuhsheim fusioniert mit der Handels- und Gewerbebank

Juni 1976: Nils Weber und Peter Seng gründen die Initiative zur Beruhigung der Rohrbacher Straße

1. Juli 1976: Teilung der evangelischen Kirchengemeinde Handschuhsheim in Nord-, Süd- und Westpfarrei

4. Juli 1976: die letzte Straßenbahn fährt durch die Hauptstraße (bis dahin nutzten etwa 22.000 Fahrgäste täglich die beiden Straßenbahnlinien durch die Hauptstraße zwischen Karlstor und Bismarckplatz)

[27. Juli 1976: Erdbeben der Stärke 8,0 bei Tangshan/China, 250.000 bis 800.000 Tote]

[9. September 1976: Mao Tsê-tung, *1893, stirbt]

20. September 1976: die Straßenbahnschienen in der Hauptstraße werden mit einem Asphaltbelag abgedeckt

1. Oktober 1976: Hans Gölz wird Direktor der HSB

28. Oktober 1976 (zehnjähriger Todestag von Richard Benz): Stiftung der Richard-Benz-Medaille für Kunst und Wissenschaft der Stadt Heidelberg

Oktober 1976: Einweihung des Wohnstift Augustinum (Emmertsgrund, Jaspersstraße 2)

9. November 1976: Gründung des Bund Natur und Umweltschutz Heidelberg (BNU, seit 1977: BUND, seit 1983: Hauptstraße 42)

20. Dezember 1976: der Stadtteilverein Pfaffengrund wird als Stadtteilverein Kultur-Kartell Heidelberg-Pfaffengrund ins Vereinsregister eingetragen

1976: Verkehrsfreigabe der Montpellierbrücke

1976: das Gebäude des Hauptpostamts in der Rohrbacher Straße 3 wird zerstört

1976: Gründung der Heidelberger Versorgungs- und Verkehrsbetriebe GmbH (HVV). Die HSB wird in die Holding der Stadtwerke integriert.

1976: Einweihung des 1. Bauabschnitts des Neubaus der Gewerbeschule in der Mannheimer Straße 23 mit Turnhalle durch OB Reinhold Zundel und Schulleiter Armin Karl

1976: die Außenstelle der Robert-Koch-Sonderschule im alten Kirchheimer Schulhaus (Schäfergasse 5) wird aufgelöst (vgl. 29. Juni 1982)

1976: der Caritasverband verkauft das Palais Graimberg (Kornmarkt 5) der Stadt

1976: Prof. Friedrich Heyer gründet in Heidelberg den Verein der Tabor Society, der sich für orthodoxe Kirchenschulen in Äthiopien engagiert www.tabor-society.de

1976: "Gemälde und Skizzen von Carl Happel" (Retrospektive des Kurpfälzischen Museums)

1976: Einrichtung eines provisorischen jüdischen Betraums in der Rohrbacher Straße 18 (vgl. 1986)

1976: Johanna Bauknecht, Inhaberin des Schuhladens Winter, Fahrtgasse 16, wird Leiterin des Sanierungsbüros Altstadt, Ziegelgasse (Amt für Stadterneuerung und Liegenschaften; 1986 in den Ruhestand verabschiedet)(vgl. 7. April 1986)

1976: der Braunschweiger Domkantor Dr. Wolfgang Herbst wird zum neuen Direktor des Evangelischen Kirchenmusikalischen Instituts berufen

1976: die Specht/Henschel & Ropertz-Gruppe übernimmt das Modehaus Kraus

1976: der Verein Siedlungsgemeinschaft Ochsenkopf wird gegründet

1976: britische Pioniere aus Hameln bauen am Zollstockbrunnen (Heiligenberg) eine achteckige offene Schutzhütte und einen Fußgängersteg über den Rohrbach

1976: Eva und Gerhard Rönick erwerben die Buchhandlung Georg Weiss am Universitätsplatz von Margarete Faust (vgl. 1804, 1859, 1900, 1976)

1976: die Stadt Heidelberg verkauft den Schneckenbuckel mit dem Kümmelbacher Hof an die Stadt Neckargemünd. Die Kaufhof AG verkauft das Anwesen Kümmelbacher Hof an das Berufsförderungswerk des DGB. Das bfw eröffnet im Kümmelbacher Hof eine Fachschule für Arbeitserzieher, dann für Altenpfleger (bis 2006)

1976: der Dritte-Welt-Laden Ingrimstraße wird eröffnet (später Heugasse 2)

1976: Spatenstich für den Neubau der Wohnanlage "Herrenmühle" (Heidelberger Architektengemeinschaft Geier/Kränzke/Schröder)

1976-1986: Maurus Berve OSB 3. Abt des Kloster Neuburg (vgl. 1988)

7. Januar 1977: die Oberleitungen der Straßenbahn in der Hauptstraße werden abgebaut

Februar 1977: die Wirtschaft Goldener Engel (Hauptstraße 67, gegründet 1661) wird geschlossen

März 1977: in der Stadtbücherei wird die EDV eingeführt (Rechner im Regionalen Rechenzentrum, Erfassungsgerät in Bücherei)

März 1977: der Gemeinderat billigt die Pläne für den Engelblock (ehemalige Brauerei Engel, Ziegelgasse/Hauptstraße)

12. April 1977: Baubeginn des Fußgängerbereichs in der Hauptstraße

23. April 1977: die seit 1973 innen renovierte alte katholische Kirche St. Bartholomäus in Wieblingen wird mit einem Festgottesdienst eröffnet

13. Mai 1977: ‚aspekte‘-Fernseh-Sendung zur Altstadtsanierung Heidelberg

15. Mai 1977: Baubeginn des RWI-Projekts (Darmstädter Hof, DHC, vgl. 26. April 1976)

Mai 1977: Beginn der Ausgrabungen auf dem Karlsplatz

18. Juni 1977: Einweihung der Heimatstube Ziegelhausen (oberer Saal des ehemaligen Rathaus)

Juni 1977: Pfarrerin Hildegard Günther übernimmt die Stephanus-Gemeinde in Pfaffengrund-Süd

26. Juli 1977: das besetzte Haus Hauptstraße 69 ("Indianer-Kommune") wird von der Polizei geräumt

Juli 1977: eine sowjetische Delegation unter Armeegeneral Jewgeni Iwanowski, Kommandeur der sowjetischen Truppen in der DDR, besucht die amerikanischen Truppen in Heidelberg . Die Delegation wird von der innerdeutschen Grenze bei Eisenach mit dem rollenden Befehlsstand des CINCUSAREUR ("General") nach Heidelberg gebracht.

13. August 1977: die Klingenteichturnhalle wird nach Renovierung wieder als Turnhalle genutzt (vgl. 1970)


[16. August 1977: Elvis Presley stirbt in Memphis/Tennessee]

18. August 1977: Alwin Schneider (*1933) aus Iffezheim wird katholischer Pfarrer an der St. Vituskirche Handschuhsheim (bis zu seiner Pensionierung 2007; +10. Juli 2022)

August 1977-1978: Neubau der Römerstraßenbrücke über die Neckartalbahn (später „Hermann-Maas-Brücke“, vgl. 22. Juni 1979)

[5. September 1977: Arbeitgeberpräsident Hanns-Martin Schleyer wird von dem RAF-Kommando Siegfried Hausner in Köln entführt, wobei drei Leibwächter erschossen werden]

September 1977: Einweihung der Graf-von-Galen-Schule (Pfaffengrund)

September 1977: Räumungsklage gegen die Free Clinic zum 31. 10. 1977 (Brunnengasse 18 und 20-24)

September 1977: das gesamte Areal der ehemaligen Brauerei Engel (Engelblock, Hauptstraße 67-69/Ziegelgasse) wird abgerissen

[13. Oktober 1977: vier palästinensische Terroristen entführen die Lufthansa-Maschine "Landshut" von Palma de Mallorca nach Frankfurt am Main nach Somalia]

[18. Oktober 1977: die GSG9 befreit die Geiseln der "Landshut" in Mogadischu/Somalia. - In Stuttgart-Stammheim begehen Bader, Ensslin und Raspe Selbstmord. Hanns-Martin Schleyer wird von der RAF erschossen]

18. Oktober 1977: der Zentralbetriebshof der Stadt Heidelberg (Hardtstraße 2) wird übergeben

Oktober 1977: Eröffnung der Zweigstelle Rohrbach der Stadtbücherei Heidelberg

21. November 1977: die Band "Yes" und der britische Musiker Donovan treten in der Stadthalle auf

November 1977: Einweihung des neu gestalteten Blumschen Hauses (Theaterstraße 10, Deutscher Frauenring) Blumsche Stiftung von 1906

Dezember 1977: die Villa Julius (Häusserstraße 10-12, ehemaliges jüdisches Altersheim) wird zerstört

1977: Altstadtarchäologie (Ausstellung von Dr. Berndmark Heukemes mit Funden aus dem 12. bis 17. Jahrhundert in der Rathaushalle)

1977: Franco Libertini und Angelo Bizzulli eröffnen das italienische Lokal Piccolo Mondo (Klingenteichstraße 6)

1977: das Seifengeschäft Klar (Hauptstraße 31) wird geschlossen, die Produktion von der Blücherstraße 1-3 in die Hatschekstraße 23 verlegt (vgl. 1840, 1885)

1977: Wasserwerk Entensee (Handschuhsheim) in Betrieb

1977: das 1916 eingeschmolzene und 1920 neu errichtete Denkmal für Carl Metz wird von seinem Standort am Klingentor an den Straßenrand am Oberen Faulen Pelz versetzt, um einen Parkplatz für Pkws der Polizei zu schaffen

1977?: das 1928 in der Bergheimerstraße 59 eröffnete und 1971 geschlossene Capitol-Kino wird zerstört (vgl. 1983)

1977: die 1900 nach Plänen von Josef Durm erbaute Turnhalle des Kurfürst-Friedrich-Gymnasiums wird zerstört (Spolien am DHC)

1977: britische Pioniere bauen am oberen Bahofweg die Handschuhsheimer Hütte (1999 renoviert)

1977-1987: Prälat Gerd Schmoll (†2013) Pfarrer der evangelischen Johannes-Gemeinde-Ost (Neuenheim)

1977: Raban von der Malsburg (1946-2011) leitet die Zentrale Studienberatung der Universität Heidelberg (vgl. 1996, 2000)

1977: der 1929 gegründete, 1936 aufgelöste und 1949 wiedergegründete Gemeinnützige Verein Alt-Wieblingen nennt sich nun Stadtteilverein

[1977-2004: Amtszeit von Oberbürgermeister Georges Frêche (Montpellier, †2010), Nachfolger von François Delmas (1913-2002)]

21. Januar 1978: Amtseinführung von OB Reinhold Zundel im Rathaussaal

19. Februar 1978: das evangelische Gemeindehaus neben der Kreuzkirche in Wieblingen wird eingeweiht

Februar 1978: das Verwaltungsgericht Karlsruhe weist die Klage Michael Buselmeiers gegen die Stadt Heidelberg ab, wonach Oberbürgermeister Zundel verboten werden sollte, zu behaupten, Buselmeier sei „als Autor jenseits der Grenze unseres Verfassungsstaates anzusiedeln“

6. März 1978: im Morgengrauen wird das Gebäude des Studentenwohnheims Collegium Academicum der Universität Heidelberg (Seminarstraße 2, gestiftet am 27. Juli 1945) von der Polizei geräumt und geschlossen. Im Zuge des Polizeieinsatzes werden alle Möbel zerstört. http://www.collegiumacademicum.de/geschichte-des-ca/

22. März 1978: die Free Clinic zieht aus der Brunnengasse aus

April 1978: Umbau des Bismarckplatzes. Das OEG-Provisorium von 1929 am Bismarckplatz wird zerstört.

29. April 1978: 75 Jahre Stadtteil Handschuhsheim. Festakt in der Heiligenbergschule. Der Kantor und Leiter des Bachchors Heidelberg Erich Hübner führt die Handschuhsheim-Kantate „Hört, Freunde, was sich zugetragen“ für fünf Solostimmen, zwei gemischte Chöre, Männerchor und Orchester auf, die er zusammen mit Horst Meusel (Text) anläßlich des 75jährigen Jubiläums der Eingemeindung verfaßt hat. Festansprache: Pfarrer Friedel Wernz. Grußwort: OB R. Zundel.

Mai 1978: der amerikanische Schriftsteller Charles Bukowski besucht Heidelberg

5. Mai 1978: Festbankett im Europäischen Hof anläßlich der Einweihung des Europäischen Laboratoriums für Molekulare Biologie (EMBL) Heidelberg (Gründungsgeneraldirektor: John Kendrew (UK))

24./25. Mai 1978: Hochwasser des Neckar (Pegel Karlstor 8,93 m)

Juni 1978-Januar 1979: das Stadttheater ist wegen Sanierung und Umbau geschlossen (u.a. Erneuerung des Gestühls. Kosten: 7,4 Millionen DM)

1. Juni 1978: Klaus Weil wird Leiter des Stadtplanungsamt (bis 1987)

Juni 1978: Eröffung der Triplex-Mensa (Grabengasse)

24. Juli 1978: Inbetriebnahme der neuen Gleisanlagen am Bismarckplatz

1. August 1978: Dr. Jörn Bahns (1940-1999), Konservator am Germanischen Nationalmuseum Nürnberg, wird Direktor des Kurpfälzischen Museums der Stadt Heidelberg (Nachfolger von Dr. Klaus Mugdan, bis 1996)

[7. August 1978: Rücktritt des baden-württembergischen MP Hans Filbinger]

[3. September 1978: Erdbeben der Stärke 5,7 RS in Südwestdeutschland (Zollernalbkreis)]

20. September 1978: die Heidelberger Filiale von C&A eröffnet in der Hauptstraße 67-69

30. September 1978: Fußgängerzone Altstadt fertiggestellt. „Ein vielseitiger, leistungsfähiger Einzelhandel vom Fachgeschäft bis zum Kaufhaus und eine traditionsreiche Gastronomie prägen das Gesicht der neu geschaffenen Fußgängerzone“ (RNZ-Titel) - „Heidelberger Herbst“.

[16. Oktober 1978: der polnische Geistliche Karol Józef Wojtyła (1920-2. April 2005) wird als Johannes Paul II. zum 264. Bischof von Rom (Papst) und damit zum Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche gewählt. (der erste Pole auf dem Papstthron und der erste Nicht-Italiener seit 456 Jahren. (am 27. April 2014 von Papst Franziskus heiliggesprochen)]

Oktober 1978: im Innenhof der Gloria-Lichtspiele (Hauptstraße 146, früher Hirschhorner Hof, König von Portugal) wird ein mittelalterlicher Brunnen entdeckt

17. November 1978: das Sportzentrum Nord wird eingeweiht und dem TSV Handschuhsheim übergeben (Umzug vom Hellenbach-Sportplatz)

13. Dezember 1978: der Industrielle Max Berk eröffnet das Textilmuseum in Ziegelhausen. (Brahmsstraße 8. Die Textilsammlung Max Berk wird im Januar 2002 dem Kurpfälzischen Museum der Stadt Heidelberg angegliedert.)

1978: 150 Jahre Gewerbeschule Heidelberg. Die Gewerbeschule I erhält den Namen Carl-Bosch-Schule

1978: die 1973 gegründete und von Manfred Metzner herausgegebene Heidelberger Zeitschrift Carlo Sponti, Zeitschrift für das Leben davor stellt mit Nr. 45 ihr Erscheinen ein

1978: Hans Thill, Manfred Metzner und Angelika Andruchowicz gründen den Verlag Das Wunderhorn

1978: Bau der Wohnanlagen im Handschuhsheimer Langgewann und in Handschuhsheim-Nord (Fritz-Frey-Straße)

1978: Gründung des ersten Heidelberger Waldorf-Kindergartens

1978: Gründung des Friedrich-von-Hardenberg-Institut für Kulturwissenschaften

1978: Gründung des Instituts für Energie- und Umweltforschung IFEU Heidelberg als gemeinnütziger Verein (seit 1991 GmbH)

1978: Gründung der gemeinnützigen Verkaufshilfe des Deutschen Frauenrings

1978: im Wichernheim (Plöck 15/17) wird eine Stuhlflechterei eingerichtet

1978: auf dem Karlsplatz wird der Sebastian-Münster-Brunnen von Michael Schoenholtz errichtet

1978: Edwin Neyer (1913-1984) gestaltet die Brunnenanlage im Marstallhof im Auftrag der Universität http://www.heidelberg.de/site/Heidelberg_ROOT/node/452757/Lde/query/Kulturdenkmale+und+Gedenktafeln.html

1978-1995: Peter Stoltzenberg Intendant des Stadttheaters (vgl. 1968-1973)

1978: Abriß des Prinz Carl (Kornmarkt; vgl 1. September 1986, 15. Oktober-16. November 1987)

1978: die Universitätsinstitute (Erziehungswissenschaften, Orientalistik) ziehen (nach z.T. 50jähriger Miete) aus dem Palais Weimar aus. Es folgt eine generelle Renovierung aller Räume. Bis 1986 ist das Völkerkundemuseum, dem jetzt das ganze Haus zur Verfügung steht, geschlossen.

1978: Thema Heidelberg (Ausstellung des Kunstverein und des Kurpfälzischen Museums)

1978: der Verein Frauennotruf Heidelberg nimmt seine Arbeit auf

1978: die Fa. Duravit kauft die Sanitäranlagen-Fabrik Heinsteinwerk (Wieblinger Weg) und betreibt sie bis 1995. Dann wird das Betriebsgelände von der Fa. Immobilien-Kraus erworben und weitgehend neu gestaltet.

1978: Gustav A. Ungerer findet im Keller des Atelierhauses Gottmann (Bienenstraße) den Nachlaß (Platten und Negative) der Heidelberger Photographen Ernst Gottmann Vater und Sohn (vgl. 6. Januar bis 24. Februar 1980)  

1978: für den Bau des Wohngebiets „Gewann See“ in Rohrbach werden 15 Hektar der besten Böden für Landwirtschaft geopfert

[1978: der Karakorum Highway, direkte Verkehrsverbindung zwischen Pakistan und China, wird fertiggestellt]

[1978: die Todesstrafe wird in Spanien abgeschafft]

1978-1985: Die Klosterruine St. Michael auf dem Heiligenberg wird restauriert. Das 1969 mit einem Betonkern stabilisierte Fragment des nördlichen Turms des Westwerks der Michaelskirche wird 1980 mit rotem Sandstein kaschiert.

1. Januar 1979: das seit Juni 1978 wegen Sanierung geschlossene Stadttheater wird wieder eröffnet

[16. Januar 1979: der Schah von Persien flüchtet unter dem Druck von Protesten aus dem Iran]

25. März 1979: Gründung des Freundeskreises des Völkerkundemuseums

26. März 1979: die Grundordnung der Universität Heidelberg legt die Amtszeit des Rektors auf vier (bisher drei) Jahre, die der Prorektoren auf zwei (bisher drei) Jahre fest

5. April 1979: Eröffnung des „Darmstädter Hof Centrum“ (DHC, vgl. 15. Mai 1977, 26. April 1976)

21. April 1979: Inbetriebnahme der neuen Straßenbahn-Haltestelle Rohrbach Süd

21. April 1979: Studiendirektor Ernst Gund wird Leiter der IGH

[4. Mai 1979: Elisabeth van Dyck wird beim Betreten einer konspirativen Wohnung von Polizeibeamten erschossen]

22. Juni 1979: Freigabe der Hermann-Maas-Brücke (Römerstraße)

29. Juli 1979: Inbetriebnahme des Straßenbahn-Umsetzgleise am Ostrand des Bismarckplatzes

5. August-7. Oktober 1979: Biennale der europäischen Grafik (Marstallhof Heidelberg)

27. September bis 18. November 1979: Carl Theodor und Elisabeth Auguste. Höfische Kunst und Kultur in der Kurpfalz. Ausstellung des Kurpfälzischen Museums der Stadt Heidelberg anläßlich seines hundertjährigen Bestehens als städtische Kunstsammlung

September 1979: der erste Bauabschnitt des DHC mit Geschäftspassagen wird fertiggestellt (Bauherrin: RWI, Stadt Heidelberg; vgl. 5. April 1979, 15. Mai 1977, 26. April 1976)

Oktober 1979: Eröffnung der privaten Hochschule für jüdische Studien Heidelberg auf Initiative des badischen Landesrabbiner Prof. Nathan Levinson, getragen vom Zentralrat der Juden in Deutschland, finanziert aus Bundes- und Landesmitteln (zunächst in Hauptstraße 120; 1983 staatlich anerkannt) (vgl. 2009)

[20. November 1979: mehrere Hundert schwer bewaffnete Männer unter Führung von Dschuhaiman Ibn Seif al-Uteibi, einem ehemaligen Korporal der saudischen Nationalgarde, stürmen die Große Moschee in Mekka. Damit beginnt eine zweiwöchige Besetzung der heiligen Stätte, bei der etwa eintausend Menschen ums Leben kommen. Das saudi-arabische Königshaus kann die Ordnung in der Moschee nur mit Hilfe der GIGN, einer Spezialeinheit der französischen Gendarmerie wiederherstellen]

November 1979: Renovierung des Rathaus Handschuhsheim

6. Dezember 1979: Die Stiftung zur Förderung der pfälzischen Geschichtsforschung, initiiert von Rechtsanwalt Karl Richard Weintz (*11.09.1908, +2010, Regierungsrat und SS-Sturmbannführer) in Neustadt wird staatsaufsichtlich genehmigt und ihre Satzung im Staatsanzeiger Rheinland-Pfalz bekanntgemacht. Der Stiftungszweck besteht in der „Förderung der wissenschaftlichen Erforschung der pfälzischen Geschichte von der Vorzeit bis zur Gegenwart“.

[27. Dezember 1979: Invasion Afghanistans durch die Sowjetunion]

1979: Gründung des Schwimmbad-Musicclub

1979: Der Chemiker Georg Wittig erhält für die Entwicklung einer allgemein anwendbaren Olefin-Synthese zum Nachbau komplizierter Naturstoffe den Nobelpreis für Chemie

1979: Bernhard Ballhaus (1939-2020) gründet mit dem Kurpfalzradio das erste regionale Hörfunkprogramm Westdeutschlands

1979: die erste Heidelberger Blindenampel wird am Fußgängerübergang Bergheimer Straße/Mittermaierstraße errichtet

1979: Beim Einbau einer Heizung in der Heiliggeistkirche wird die Fürstengruft aufgedeckt, 53 Fürstenschädel verschwinden. Die gefundenen Gebeine werden in Kartons auf den Dachboden gebracht. Später werden sie in sieben Zinksärgen nachbestattet. Die Gebeine König Ruprechts werden nicht erkannt und 1996 anonym beigesetzt. Die Überreste der Kurfürstin Dorothea von Dänemark und Norwegen (1520-1580, Gattin Kurfürst Friedrich II.) können unberührt und unzerstört geborgen werden.

1979: Aufstellung einer Tafel auf dem Bergfriedhof zum Gedenken an sieben wegen Abhörens von "Feindsendern" hingerichtete Zwangsarbeiter aus dem Elsaß

1979: Gründung der Künstlergruppe 79. Erster Vorsitzender bis 1984: Werner Schaub

1979: die 1911 von Maria Gräfin von Graimberg im Palais Graimberg gegründete Katholische Soziale Frauenschule wird aufgelöst

1979: Claus Bernhard Schmidt wird Leiter der Studentenbücherei

1979: „Das Haus der Archäologie – Das Haus Schiffgasse 10“ wird eingeweiht. Die archäologische Abteilung des Kurpfälzischen Museums zieht dort ein.

1979: die Nähschule im Gemeindehaus der ev. Johannesgemeinde Neuenheim wird geschlossen

1979: Werbeanlagen-Satzung der Stadt Heidelberg (Werbeanlagen, Automaten, Vordächer und Markisen sind so anzuordnen, daß sie "nach Form, Maßstab, Werkstoff, Farbe und Gliederung das Erscheinungsbild des Gebäudes und das Straßenbild nicht beeinträchtigen sowie den historischen, künstlerischen und städtebaulichen Charakter nicht stören". Je Gewerbebetrieb ist nur eine Werbeanlage zulässig, wobei diese auch aus mehreren Teilen bestehen kann, wenn sie insgesamt einheitlich gestaltet ist.

1979/1980: Rekonstruktion des Bittersbrunnen durch die Schutzgemeinschaft Heiligenberg (im Mai 1980 eingeweiht)

1979/1980: im Wieblinger Neckar, Höhe Kläranlage, wird das römische Grabrelief eines Ehepaars gefunden (um 200 n. Chr.; heute im Kurpfälzischen Museum) (vgl.1965)

1979/80: Restaurierung der Stadthalle, Wiedereröffnung als "Kongreßhaus" (Architekt: Hans-Peter Stichs)

1979-1983: General Frederick James Kroesen (1923-2020) Oberbefehlshaber der amerikanischen Landstreitkräfte in Europa (USAREUR)

1979-1989: Johann Kresnik Ballettdirektor am Theater Heidelberg

1979-1990: Prof. Dr. Elmar Mittler Leiter der Universitätsbibliothek Heidelberg

6. Januar bis 24. Februar 1980: Beruf: Photograph in Heidelberg. Ernst Gottmann 1895-1955 (Ausstellung im Heidelberger Kunstverein) (vgl. 1978)

[13. Januar 1980: Gründungsparteitag der „Grünen“ in Karlsruhe]

Februar 1980: das Gelände westlich der Ernst-Walz-Brücke bis zum Wehr Wieblingen wird als Hundewiese ausgewiesen

Februar 1980: Neugestaltung des Vorplatzes der Alten Brücke (Brückentor)

Februar-März 1980: "Die Prinzhorn-Sammlung. Bilder, Skulpturen, Texte aus Psychiatrischen Anstalten" (Ausstellung des Heidelberger Kunstverein im Marstall)

[16. März 1980: Landtagswahl in Baden-Württemberg]

20. März 1980: Eröffnung des Lokals „Zum Brückenaffen“ (Obere Neckarstraße 4)

[6. April 1980: Einführung der Sommerzeit in der BRD]

21. April bis 25. Mai 1980: Hortus Palatinus. Heidelbergs pfälzischer Garten im Spiegel der Jahrhunderte (Ausstellung des Staatlichen Hochbauamt Mannheim und des Staatlichen Liegenschaftsamt Heidelberg im Ottheinrichsbau des Heidelberger Schlosses)

3. Mai 1980: Einweihung der neu gestalteten Bittersbrunnen-Anlage durch 1. Bürgermeister Dr. Korz




[4. Mai 1980: Josip Broz Tito (*7. Mai 1892 in Kumrovec), 1945-1980 Ministerpräsident und Staatspräsident von Jugoslawien, stirbt in Ljubljana]

31. Mai 1980: der Betrieb im Abschnitt Wiesloch-Waldangelloch der Nebenbahn der SWEG wird eingestellt. Auf dem Reststück Wiesloch-Walldorf nach Wiesloch-Stadt wird noch bis 1985 Güterverkehr durch die DB betrieben

Mai 1980: in Heidelberg werden 27.000 Unterschriften für ein Bürgerbegehren gegen den Abriß des Handschuhsheimer Schlößchens und der „Orangerie“ zwecks Neubau eines Bürgerzentrums gesammelt. Das Regierungspräsidium erklärt das Bürgerbegehren für unzulässig.

13. Juni 1980: Übergabe des Quartiers Fischergasse/Steingasse („Schöneck“)

Juni 1980: Übergabe des renovierten Hofs der Tiefburg

Juli 1980: der letzte kurfürstliche Maulbeerbaum im Stadtgarten bricht zusammen und beschädigt die Figur des "kleinen Harmonikaspielers" von 1936

August 1980: Beginn der Partnerschaft der evangelischen Gemeinde Handschuhsheim mit der evangelischen Gemeinde in Berlin-Marzahn

Ende August 1980: das 1952 eröffnete Programmkino Fauler Pelz (Zwingerstraße) schließt mit der Vorführung des letzten Films "Wut im Bauch" Tod eines Kinos

22. Oktober 1980: Enthüllung der Gedenktafel für Alfred Mombert und für den 40. Jahrestag der Verschleppung der Heidelberger Juden auf dem Mombertplatz (vgl. 1995)

30. Oktober 1980-11. Januar 1981: Flugblätter. Aus der Frühzeit der Zeitung. (Ausstellung des Kupferstichkabinetts des Kurpfälzischen Museums)

31. Oktober 1980: Eröffnung von Egon Hassbecker´s Galerie und Buchhandlung im Haus Cajeth (Haspelgasse 12) http://www.cajeth.de/museum.htm (vgl. 19. 11. 1982, 9. Mai 1992, Mai 1994, Juni 1994, 2013)

Oktober 1980: Wiederwahl des 2. Bürgermeister Dr. Dieter Klette (vgl. 1. Januar 1973)

November 1980: die Schriftsteller Allen Ginsberg und Peter Orlovsky in Heidelberg

Dezember 1980: 50 Jahre HS-Reisebüro (Festakt in der Stadthalle) (vgl. 1927, 1939, 1974, 1975, 1980)

1980: die 1864 gegründete Holz- und Kohlenhandlung Heinrich Oberfeld zieht in die Güteramtsstraße (vgl. 1934)

1980: Gründung der Interessengemeinschaft Handschuhsheim

1980: Innenovierung von St.Vitus (Handschuhsheim) (vgl. 20. Februar 1961)

1980: Gründung der Heidelberger Garagengesellschaft (100% Tochter der Heidelberger Versorgungs- und Verkehrsbetriebe)

1980: Einbau einer neuen Orgel in der Heiliggeistkirche (Fa. Steinmeyer)

1980: Heinz Riech (UFA) läßt das Lux-Kino (Hauptstraße) in vier separate Theatersäle umbauen und im Foyer zusätzlich das Beate-Uhse-Kino Gemini einbauen („Schachtelkino“) (vgl. 1955; 1956; 1972; 1981)

1980-1983: Dr. Ing. Peter Marzolff (Institut für Ur- und Frühgeschichte und Vorderasiatische Archäologie der Universität Heidelberg) gräbt archäologisch im Auftrag der Stadt Heidelberg und des Landesdenkmalamtes im Bereich der ehem. Propstei St. Michael

1980: Das 1969 mit einem Betonkern stabilisierte Fragment des nördlichen Turms des Westwerks der St. Michaelsbasilika auf dem Heiligenberg wird mit rotem Sandstein kaschiert. Iim Bereich der Basilika wird ein Scheidenendbeschlag (Ortband als Schutz der Lederscheide vor Durchstoßen, Höhe 3 cm, Breite max. 3,2 cm, Wandstärke 0,1 cm) aus dem 13.- 11. Jahrhundert v. Chr. gefunden. https://www.zum.de/Faecher/G/BW/Landeskunde/rhein/hd/heiligenb/funde.htm

1980-1984: die Wolfsbrunnen-Anlage wird mit finanzieller Unterstützung der Stadt Heidelberg und des Naturparks Neckartal-Odenwald vom Freundeskreis Wolfsbrunnen gestaltet

1980-2005: HVV-Prokurist Dipl. Kaufmann Rainer Förster ist Geschäftsführer der HGG

[20. Januar 1981: Ronald Reagan tritt sein Amt als US-Präsident an]

2. Februar 1981: Enthüllung des Gedenksteins für Fritz Frey östlich der Fritz-Frey-Straße

31. Mai 1981: OB Reinhold Zundel tritt aus der SPD aus

Juni 1981: die erste Handschuhsheimer Kerwe-Festschrift (ab 1989 "Jahrbuch des Stadtteilvereins") erscheint

1. Juli 1981: Dr. Susanne Himmelheber wird Nachfolgerin von Dr. Dieter Golücke im Kurpfälzischen Museum, zuständig für Museumspädagogik und Öffentlichkeitsarbeit

2. Juli 1981: der Pilot Dieter Schmitt landet nach einem Grönland-Flug auf dem Neckar bei Heidelberg

20. Juli 1981: Verlängerung der Straßenbahn-Linie 3 in Leimen auf altem Gleis bis zum Friedhof

Sommer 1981: erstes Weststadt-Spektakel (Veranstalter: SPD Weststadt)

Sommer 1981: Dr. Ing. Peter Marzolff (Institut für Ur- und Frühgeschichte und Vorderasiatische Archäologie der Universität Heidelberg) entdeckt unter dem Mittelschiff der Michaelskirche auf dem Heiligenberg ein römisches Heiligtum (Saal mit Apsis, sog. "Merkur-Tempel"). In der Zerstörungsschicht der Tempelapsis wird eine silberne Votiv-Tessera dreier Dedikanten gallo-keltischer Herkunft in Form einer tabula ansata für Mercurius gefunden. (Heute im Kurpfälzischen Museum)

10. September 1981: der Gemeinderat hebt die Blumsche Stiftung vom 6. September 1906 auf

15. September 1981, 7.18 Uhr: Panzerfaust-Attentat auf den Dienstwagen des Oberbefehlshabers der amerikanischen Landstreitkräfte in Europa General Frederick James Kroesen (1923-2020) durch das Kommando Gudrun Ensslin am Karlstor mißlingt. In der Folge geben die Amerikaner die Villa Wolfsbrunnensteige 18 (Schlierbach, 1945 beschlagnahmt) auf.

22. September 1981: Das städtische Hallenbad in der Bergheimer Straße (1906 eröffnet, seit 1907 städtisch) wird geschlossen, da es zu "lebensgefährlichen Elektro-Unfällen" kommen könnte.

Oktober 1981: die Lila Damen, ehrenamtliche Helferinnen in der Chirurgischen Klinik, beginnen ihre Arbeit

Oktober 1981: Einwölbung der Westkrypta der Michaelsbasilika

21. Oktober 1981: auf der Molkenkur wird der Tagungsbetrieb aufgenommen

26. November 1981: Eröffnung des Parkhaus 6 (bei der Stadthalle)

[13. Dezember 1981: MP Jaruzelski ruft das Kriegsrecht in Polen aus]

1981: Reaktivierung des 1920 gegründeten Pennalen Corps Alamannia Brünn zu Heidelberg unter Mitwirkung der Landsmannschaft Vandalia Breslau zu Heidelberg

1981: O. F. Richter gibt die Leitung des Harmonie/Lux-Kinos („Ufa-Filmpalast“, Hauptstraße 110) an Michael Huttenlocher ab. Das Kino wird in ein Kinocenter mit vier Kleinkinos umgewandelt. (vgl. 1955; 1956; 1972; 1980; 2002, 2003, 2014) http://www.allekinos.com/HEIDELBERG%20HarmonieLux.htm

1981: Dietrich Nöthe wird Vorsitzender des Mietervereins Heidelberg (bis 2009)

1981: das Parkhaus Kraus (Hauptstraße) wird eröffnet (vgl. 26. November 1981)

1981: das Lise-Meitner-Gymnasium in der Landhausschule wird aufgelöst (vgl. 1963)

1981: Stadt und Universität Heidelberg stiften den Karl-Jaspers-Preis, der alle drei Jahre für ein wissenschaftliches Werk von internationalem Rang verliehen wird, das von philosophischem Geist getragen ist (vgl. 23. Februar 1983)

1981: Heidelberger Münzprägungen (Ausstellung im Kurpfälzischen Museum)

1981: Giuseppe Nigrelli richtet im ehemaligen Stadtgarten-Kasino das Restaurant „Da Elio“ ein (vgl. 2002)

1981: Einführung der Koedukation in der Elisabeth-von-Thadden-Schule (vgl. 7. Januar 1946)

[1981: die Todesstrafe wird in Frankreich abgeschafft]

1981/1982: das Thermalbad ist wegen Reparatur geschlossen

8. Januar 1982: das städtische Gebäude Kleingemünder Straße 34 wird durch Polizeiverfügung geschlossen. Bisher war hier ein Jugendzentrum in Selbstverwaltung.

14. Januar 1982: das städtische Gebäude Kleingemünder Straße 34 (um 1700 erbaut, ab 1784 Rathaus von Ziegelhausen, unter Denkmalschutz) wird wegen Baufälligkeit abgebrochen

1. Februar 1982: die Buch- und Kunsthandlung Kerle zieht von der Theaterstraße 18 in die Kurfürsten-Anlage 8

[8. Februar 1982: Neue-Heimat-Skandal, Zusammenbruch des größten Bau- und Wohnungskonzerns der Bundesrepublik]

Frühjahr 1982: Gründung des Zentralrat Deutscher Sinti und Roma, Sitz Heidelberg

30. April 1982-31. Mai 1982: C.P. Clapeko. Zeichnunge. Didaktische Hinweise zur konkreten Kunst (Ausstellung im Kurpfälzischen Museum)


7. Mai 1982: Einweihung der Gebäude des Springer-Verlags (Tiergartenstraße 17)

8. Mai 1982: Enthüllung der Bronzetafel für das Mitteltor an der Fassade des Hauses Hauptstraße 126/Universitätsplatz

Mai 1982: der am 10. August 1913 eröffnete Güterbahnhof der OEG (zwischen Czernybrücke und Straßenbahnbetriebshof) wird geschlossen. Die OEG zieht in angemietete Räume im Güterbahnhof der Bundesbahn um, nachdem die Umladung in schmalspurige Wagen schon einige Jahre vorher entfiel. Dadurch entfällt die Überstellung der Wagen vom Rangierbahnhof der DB zum OEG-Güterbahnhof.

4. Juni 1982: Nach 27 Monaten Bauzeit wird eine 1,3 km lange Strecke der nördlichen Rohrbacher Straße für den Verkehr freigegeben

[14. Juni 1982: Argentinien kapituliert im Falklandkrieg]

29. Juni 1982: Eröffnung des Heimatmuseum Kirchheim (Schäfergasse 5) http://www.zum.de/Faecher/G/BW/Landeskunde/rhein/hd/stadtteile/kirchheim/museum/

7. August 1982: Probefahrt einer HSB-Straßenbahn (TW 80) nach Mannheim und Weinheim (vgl. 1. 12. 1989)

August 1982: Begründung einer Fahnen-Patenschaft zwischen Kumamoto (Japan) und Heidelberg

11. September 1982: Zum 375-jährigen Stadtjubiläum finden auf dem Flugplatz in Mannheim-Neuostheim die „Internationalen Luftschiffertage“ statt. Dabei wollten Fallschirmspringer aus Mannheim und den Partnerstädten Toulon und Swansea von einem Hubschrauber aus einen Rekord im Formationssprung aufstellen. Durch einen technischen Konstruktionsfehler kollidieren die beiden Rotorblätter des „Chinook“-Modells, der Hubschrauber stürzte in Mannheim auf die A 656 (46 Tote).


16. September 1982: der Gemeinderat beschließt, keinen „Zubringer Nord“ durch das Handschuhsheimer Feld zum Autobahn-Anschluß Dossenheim zu bauen. - Gemeinderat Nils Weber erinnert daran, daß am Hause Rohrbacher Straße 57 einst eine Tafel mit der Inschrift hing: Zur Erinnerung / an die Heidelberger / Maler Ernst Fries 1801-1833 / Bernh. Fries 1820-1879 (verschollen). Erster Bürgermeister Dr. Karl Korz spricht sich dafür aus, die Tafel zu erneuern (Heidelberger Amtsanzeiger, 1. 10. 1982).

[1. Oktober 1982: Helmut Kohl wird Bundeskanzler]

9. Oktober 1982: Enthüllung des Josef-Amann-Gedenksteins an der Josef-Amann-Anlage, Pfaffengrund, Grünanlage am Heinrich-Menger-Weg (Inschrift: "Zur Erinnerung an Ehrenbürger Josef Amann 1897-1971 / den aufrechten Demokraten und Förderer des Pfaffengrunds in schwerer Zeit" )

29. Oktober 1982: Gründung der Gesellschaft für biologische Krebsabwehr in Heidelberg (MPIfmF)

Oktober 1982: Das Völkerkundemuseum im Palais Weimar (Hauptstraße 235) wird durch einen Anbau an der Jakobsgasse (im Südosten des Gartens) erweitert, um die Asmat-Sammlung aufzunehmen. Um die Fundamente für den Anbau auszuheben, wird die unter Denkmalschutz stehende Mauer aus dem 17. Jahrhundert an der Jakobsgasse eingerissen. Vorher wird eine Remise und ein Geräteschuppen zerstört. Der öffentliche Durchgang unter den Arkaden des Gartens wird entwidmet und dem Stiftungsgelände zugeschlagen. Die Arkaden werden verglast, die Decke betoniert, der Fußboden mit Sandsteinplatten ausgelegt. Das Gewölbe wird von der Gartenterrasse aus mit einer Treppe nach unten vom Haus her zugänglich gemacht. Bis 1986 wird das Palais Weimar außen renoviert. (vgl. 1972, 1989)

[12. November 1982: Juri Wladimirowitsch Andropow (1914- 9. Februar 1984) ist bis zu seinem Tod Generalsekretär des ZK der KPdSU sowie ab Juni 1983 als Vorsitzender des Präsidiums des Obersten Sowjets das Staatsoberhaupt der Sowjetunion]

15. November 1982: Dr. Wolfgang Wagner Stadtsyndikus, Nachfolger von Roland Handschuh (†)

19. November 1982: Eröffnung des Museum Haus Cajeth. Primitive Malerei im 20. Jahrhundert (Sammlung Hassbecker, Haspelgasse 12, Rede: Bürgermeister Dr. Dieter Klette) http://www.cajeth.de/museum.htm (vgl. 31. 10. 1980, 9. Mai 1992, Mai 1994)

24. November 1982: Grundsteinlegung für das Kinder- und Jugendtheater (vgl. 31. März 1984)

November 1982: Wiedereröffnung des Palais Morass (Kurpfälzisches Museum) nach Renovierung (vgl. 23. 3. 1984)

Dezember 1982: Prof. Dr. Alex Möller (1903-1985) und Prof. Dr. Wilhelm Hahn (1909-1996) erhalten die Bürgermedaille der Stadt Heidelberg

31. Dezember 1982: die letzte Ausgabe des Heidelberger Tageblatt erscheint

1982: der Friedhof Neuenheim wird für Erdbestattungen geschlossen (vgl. 1997)

1982: die Fassade des Professor Eiermann am Kaufhaus Horten (Bismarckplatz) wird zerstört

1982: das Torgebäude mit der Torwache des Amtsgefängnisses wird gebaut (vgl. 4. Oktober 1847-1848, 1909, 2015)

1982: Gründung des Ortsverbands Heidelberg der Aktion krebskranke Kinder e.V.

1982: Dr. Susanne Himmelheber gründet die Malstube im Kurpfälzischen Museum (vgl. 1984)

1982: Ingeborg Mauerer-Kiesel übernimmt das Programmkino "Gloria" (Hauptstraße)


1982: Gründung der Freien Waldorfschule Heidelberg (Blumenstraße, später Mittelgewannweg 16 in Wieblingen)

1982: Eröffnung der Bäckerei Mahlzahn (Gaisbergstraße)

1982: Eröffnung der Bücherstube an der Tiefburg von Regina Kaiser-Götzmann www.buecherstube-handschuhsheim.de

1982: die Heidelberger Glockengießerei (vormals Schilling) wird nach Karlsruhe verlegt

1982: die Peterskirche wird im Innern renoviert

1982: die Gebäude der 1840 gegründeten und bis 1979 betriebenen Drahtfabrik Helmreich in Wieblingen („Nagelzwick“) werden zerstört

1982: Mitarbeiter der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie der Universität Heidelberg gründen Villa Blumenstraße, Heidelberger Vereinigung zur Hilfe für psychisch kranke Kinder und Jugendliche e. V.

1982: Gründung des Verein der Gartenfreunde Handschuhsheim

1982: Gründung des Gästeführerverein Heidelberg

1982: Klaus Winkler gründet mit Johannes Vogt in Heidelberg die Gruppe I Ciarlatani (Renaissancemusik) http://www.iciarlatani.de/start.html

1982: Fertigstellung des Vereinsheims und der Vereinsgaststätte der Heidelberger Aquarien- und Terrarienfreunde Zum Kroddeweiher in Handschuhsheim-Nord

1982: für das Stadtarchiv Heidelberg wird mit Dr. Ulrich Wagner (*1948) erstmals ein ausgebildeter Facharchivar eingestellt (1982-1983)

1982: Baubeginn der Siedlung Kirchheim-West

1982: Rolf Würtele wird Chef der Berufsfeuerwehr Heidelberg (vgl. Dezember 1994)

1982: die Hauptverwaltung der Heidelberger Druckmaschinen AG (Bergheim) wird fertiggestellt (vgl. 1989)

1982: die Umgehungsstraße westlich von Kirchheim zwischen Speyerer Straße und Sandhäuser Straße wird nach dem rumänischen Adligen Alexandru Ioan Cuza (1820-1873) Cuzaring benannt

1982: die Fußgängerunterführung unter dem Bismarckplatz zwischen den Kaufhäusern Horten und Woolworth wird geschlossen

30. Januar bis 3. Februar 1983: Oberbürgermeister Yeheshekel Harmelech aus Rehovot besucht Heidelberg

30. Januar bis 16. März 1983: 30. Januar 1933 (Ausstellung in der Rathaushalle Heidelberg)

10. Februar 1983: die im April 1975 gegründete Wochenzeitung Heidelberger Rundschau erscheint zum letzten Mal

24. Februar 1983: die erste Nummer der Wochenzeitung Communale erscheint (bis 29. September 1988)

10. März bis 28. Mai 1983: Martin Luther. Die Anfänge der evangelischen Bewegung in Kurpfalz (Ausstellung der Universitätsbibliothek Heidelberg)

29. März 1983: Anni König, geb Tham   (1928-2010) erhält die Bürgermedaille der Stadt Heidelberg, weil sie in der Nacht vom 29. auf 30. März 1945 die deutschen Unterhändler, die in Mannheim-Käfertal mit den US-Generälen William Beiderlinden (1895-1981) und William Dean über Übergabe Heidelbergs verhandelten, bei der Rückkehr über den Neckar gerudert hatte.

März 1983: das Atlas-Hotel (235 Zimmer) wird an der Stelle des 1977 zerstörten Capitol-Kino in der Bergheimer Straße eröffnet (vgl. 1971; später: Best Western Rega Hotel, 124 Zimmer; später: Leonardo)

April 1983: Hochwasser des Neckar (Pegel Karlstor 8,44 m)

5. Mai 1983: Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrags Heidelberg-Rehovot in Rehovot (vgl.8. November 1984)

2. Juni-28. August 1983: 5000 Jahre Ägypten (Ausstellung der Stadt Heidelberg und des Landes Baden-Württemberg im Heidelberger Schloß)

15. Juni 1983: der in Frankreich lebende Philosoph Emmanuel Lévinas erhält den Karl-Jaspers-Preis der Stadt und Universität Heidelberg

[15. Juni 1983: "Der Pazifismus der 30er Jahre [...] hat Auschwitz erst möglich gemacht." (Heiner Geißler im Bundestag)]



Juli 1983: der Stadtteil-Kulturladen des Verein Kulturfenster e. V. wird in einem Laden in der Kleinschmidtstraße eröffnet (vgl. 1994)

31. August 1983: der katholische Pfarrer Ernst Dochat (Pfaffengrund) verläßt die Gemeinde (Nachfolger: Johannes Bold)

1. September 1983: der Gemeinderat besichtigt die Klosterruine auf dem Heiligenberg

23. September - 13. November 1983: Dani Karavan. Modelle und Projekte (Ausstellung im Heidelberger Kunstverein)

25. September 1983: der katholische Pfarrer Johannes Bold (Pfaffengrund) wird von Dekan Berthold Mogel in sein Amt eingeführt

[26. September 1983: während der europaweiten NATO-Kommandostabsübung Able Archer 83 vom 7. bis 11. November 1983, die einen Atomkrieg simuliert, kommt es in der Nacht zum 26. September 1983 zu einer Fehlfunktion des sowjetischen Raketenfrühwarnsystems. Fälschlich wird ein Angriff mit fünf Interkontinentalraketen vom Gebiet der USA aus gemeldet. Das besonnene Handeln des Oberstleutnants der sowjetischen Luftverteidigungsstreitkräfte Stanislaw Jewgrafowitsch Petrow (1939-2017), leitender Offizier in der Kommandozentrale der sowjetischen Satellitenüberwachung, verhindert einen nuklearen Gegenschlag. https://de.wikipedia.org/wiki/Stanislaw_Jewgrafowitsch_Petrow]

26. September 1983: Partnerschaftsvertrag zwischen Universität Heidelberg und der Hebräischen Universität Jerusalem

[24. September 1983: der Personenverkehr auf der 1900 eröffneten Eisenbahnstrecke Mörlenbach-Waldmichelbach-Wahlen („Überwaldbahn“) wird eingestellt]

September 1983: am Fuchsrondell (Heiligenberg-Südhang) wird eine Schutzhütte errichtet

17. Oktober 1983: Oberbürgermeister R. Zundel enthüllt am Alois-Link-Platz eine Gedenktafel auf einem Felsbrocken mit der Inschrift: „Alois Link 24. 12. 1932-7. 6. 1977. Stadtrat zu Heidelberg. Präsident der Handwerkskammer“

November 1983: zum 25. Todestag von Alfred Weber wird an der Bachstraße 24 eine Gedenkplatte angebracht

6. Dezember 1983: Neufassung des baden-württembergischen Gesetzes zum Schutz der Kulturdenkmale (Denkmalschutzgesetz; vgl. 25. Mai 1971)

http://www.landesrecht-bw.de/jportal/?quelle=jlink&query=DSchG+BW&psml=bsbawueprod.psml&max=true

12. Dezember 1983: das Gustav-Radbruch-Haus des Studentenwerks (Heumarkt 3) wird seiner Bestimmung übergeben

20. Dezember 1983: Einweihung des Krahnenplatzes (westlich des Marstall). Das Nadler-Denkmal wurde um 90º gedreht, so daß Nadler in Richtung Marstall blickt.

1983: der Fußgängersteg am Bahnhof Kirchheim wird abgebaut

1983: die International Harvester Company in Rohrbach wird von der Firma Dresser Europe S.A. übernommen (siehe 1989)

1983: von Arno Weckbecker erscheint: Gedenkbuch an die ehemaligen Heidelberger Bürger jüdischer Herkunft. Dokumentation ihrer Namen und Schicksale 1933-1945

1983: auf dem Universitätsplatz wird eine Gedenkplatte für Martin Luther in den Boden eingelegt („Martin Luther 1483-1646/ Zum Gedenken an seinen Aufenthalt im Kloster der Augustiner/ und an seine Heidelberger Disputation am 26. April 1518/ Im Lutherjahr 1983“)

1983: die Lehrerselbsthilfe päd-aktiv wird gegründet

1983: die 1979 gegründete Hochschule für jüdische Studien wird staatlich anerkannt (vgl. 2009)

1983: Prof. Marga Rothe (*1932) gründet die „Arbeitsgemeinschaft zur Förderung sozial benachteiligter Kinder und Jugendlicher“ (vgl. Juli 2011)

1983: der Karlstorbahnhof wird für 2,5 Millionen DM zu einem städtischen Bürogebäude umgebaut

1983: östlich der Abstellhallen der Straßenbahn im Betriebshof (Bergheim) wird eine Buswerkstatt gebaut

1983: auf dem Heiligenberg werden die Reste eines mächtigen Turmes gefunden (möglicherweise Teil einer fränkischen Königsburg)

[1983:die Todesstrafe in den Niederlanden wird auch im Militärrecht abgeschafft]

1983-1988: General Glenn K. Otis Oberbefehlshaber der amerikanischen Landstreitkräfte in Europa (USAREUR)

Januar/Februar 1984: Abriß der Nebengebäude des Handschuhsheimer Schlößchen ("Orangerie" bzw. "Schweizerhaus"). Bau des Carl-Rottmann-Saals. (vgl. Mai 1980; 29. November 1985)

26. Januar 1984: Bildung einer liberal-demokratischen Fraktion im Gemeinderat (3 Stadträte)

[9. Februar 1984: Juri Wladimirowitsch Andropow (*1914), seit 12. November 1982 Generalsekretär des ZK der KPdSU sowie ab Juni 1983 als Vorsitzender des Präsidiums des Obersten Sowjets das Staatsoberhaupt der Sowjetunion, stirbt in Moskau. Nachfolger: Konstantin Tschernenko]

Februar 1984: Rudolf Benl neuer Leiter des Stadtarchivs Heidelberg (Nachfolger von Karl Berchtold, 1965-1982, und Dr. Ulrich Wagner)

[14. März 1984: Landtagswahl in Baden-Württemberg]

23. März 1984: Eröffnung des umgebauten und erweiterten Kurpfälzischen Museums (vgl. November 1982)

31. März 1984: Eröffnung des Kinder- und Jugendtheater (Zwingerstraße 3-5) des Theater der Stadt Heidelberg

3. April 1984: Enthüllung einer Gedenktafel für Carl Bosch in der Carl-Bosch-Schule

28. April 1984: der ehemalige Friedrich-Ebert-Platz in Ziegelhausen am südlichen Ende der Peterstaler Straße wird nach Renovierung eingeweiht

29. April 1984: Enthüllung einer Gedenktafel für Stefan Gugenmus an der NW-Ecke des Friedhof Handschuhsheim (Straße „Zum Steinberg“)

2. Mai 1984: die KSG bezieht das Edith-Stein-Haus (Neckarstaden 32)

3. Mai 1984: Unterzeichnung des Gesellschaftervertrags über die Gründung eines Technologieparks

4. Mai 1984: die Freizeitanlage am Hellenbach (Handschuhsheim, Grillhütte) wird der Bevölkerung übergeben

6. Mai 1984: Reinhold Zundel (von den Freien Wählern und der CDU unterstützt) wird im 1. Wahlgang von 54,9% der Wähler gegen Albrecht Müller (*1938, SPD, 40,8 Prozent) abermals zum Oberbürgermeister gewählt (bis 1990, vgl. 1966, 1976)

8. Mai 1984: die Grün-Alternative Liste (GAL) Heidelberg wird gegründet

12. Mai 1984: Einweihung der Mehrzweckhalle Rohrbach (Heidelberger Straße/Achim-von-Arnim-Straße)

23. Mai 1984: Oberbürgermeister Zundel enthüllt eine Gedenktafel am Haus Karlsstraße 13 für den bulgarischen Gelehrten Dr. Peter Beron, der 1825-1827 hier wohnte, als er Philosophie und Medizin studierte (vgl. 1966)

Juni 1984: Gedenkausstellung Richard Benz (Rathausfoyer)

4. Juli 1984: Gründung der Ortsgruppe Wieblingen des Bund Natur und Umweltschutz (BUND)

4. Juli 1984: erstes Sommerspektakel auf dem Wilhelmsplatz (Weststadt), veranstaltet von der SPD Weststadt, Kulturfenster, Arbeitsloseninitiative und Frauencafé

9. Juli 1984: Amtstübl (Kettengasse 25) vom Verein Alt Heidelberg eröffnet

8. August 1984: am Heidelberger Hafen in Bergheim/Vangerowstraße wird das letzte Schiff gelöscht. Der Hafen wird abgerissen. (vgl. 1. Juni 1931, 31. März 1976)

23./24. August 1984: Großfeuer auf dem Betriebshof der HSB (4 Großraumtriebwagen, Teile der gerade erneuerten Werkstatthalle mit Schreinerei, Sattlerei und Elektronikwerkstatt und des Archivs (!) verbrennen. Schadenhöhe: ca. 12 Millionen DM)

August 1984: Enthüllung einer Gedenktafel für Dr. Karl Wassmannsdorff (1821-1906), erster Universitätssportlehrer in Heidelberg, an der HTV-Turnhalle Klingenteichstraße 10–12

4. September 1984: Gründung des Vereins Akademie für Ältere (vgl. Mai 1985)

22. September 1984: die Klosterruine St. Michael wird der Öffentlichkeit übergeben

5. Oktober 1984: der Friedhof auf dem Köpfel in Ziegelhausen wird eröffnet

18. Oktober 1984: Festvortrag zum 598. Gründungstag der Universität Heidelberg in der Neuen Aula (Prof. Dr. Reinhard Düchting, "Vom europäischen Glanz einer traditionsreichen Institution [=der Bibliotheca Palatina])

28.-29. Oktober 1984: Alfred Weber-Kongreß in Heidelberg

8. November 1984: Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrags Heidelberg-Rehovot im Rathaus Heidelberg (vgl. 5. Mai 1983)

28. November 1984: Orkan in Heidelberg

November 1984: Eröffnung der Tiefgarage Jansen (zwischen Fahrtgasse (Einfahrt) und Brunengasse)

bis 30. November 1984: Ausstellung im Rathaus-Foyer zum Gedenken an Oberbürgermeister Prof. Dr. Ernst Walz II (1888-1966)

1. Dezember 1984: Oberforstrat Werner Erb wird Leiter des Staatlichen Forstamts Heidelberg (bis 1993)

9. Dezember 1984: Erzbischof Oskar Saier weiht das Edith-Stein-Haus ein (Neckarstaden 32; vgl. 2. Mai 1984)

Ende 1984: die Buchhandlung "Fahrenheit 451" von Jörg Burkhard (gegr. April 1968) schließt

1984: Bau des Menschenaffenhauses im Tiergarten

1984: die Karl-Metz-Straße wird zwischen Bergheimer Straße und Alter Eppelheimer Straße für den öffentlichen Kraftverkehr mit Ausnahme der Anlieger gesperrt und fortan nur vom Werksverkehr der HSB benutzt

1984: Ausbau der Straßenkreuzung Diebsweg/Eppelheimer Straße (vgl. August 1985)

1984: Wolfgang Burkhardt wird als Pfarrer der Auferstehungsgemeinde (Pfaffengrund) Nachfolger von Sigmar Willnauer

1984: der Güter- und Rangierbahnhof Heidelberg wird in das InterCargo-Güterzugsystem (ICG) der Deutschen Bundesbahn aufgenommen (zum Fahrplanwechsel 1988/89 nach Mannheim verlagert)

1984: das Fahrdienstgebäude und die Lagerhalle des OEG-Güterbahnhofs an der Gneisenaustraße werden abgerissen (vgl. 2018)

1984: die Stadt Heidelberg kauft für 1,35 Millionen Mark das Anwesen um die Wohnung Friedrich Eberts in der Pfaffengasse 17 (vgl. 7. Mai 1962, 1984, 28. Mai 1986, 11. Februar 1989)

1984: Gründung des Kurpfälzischen Verlags durch Hermann Lehmann

1984: Gründung der Jugendkunstschule Heidelberg

1984: erste Premiere des Taeter Theater (König Ubu; vgl. 1987)

1984: Einbau der Klais-Orgel in der Peterskirche (3 Manuale, 34 Register, 2050 Pfeifen)

1984: Angelika Dirscherl übernimmt die Leitung der Malstube im Kurpfälzischen Museum (vgl. 1982)

1984: Doris Winter, Tochter des Heidelberger Fabrikanten Max Berk, gründet die Quilt-Biennale als Forum deutschsprachiger Quilt-Kunst (seit 2000 als Europäische Quilt-Triennale ausgerichtet)

1984: Ingeborg Mauerer-Kiesel gründet das Programmkino "Gloriette" (Hauptstraße)


[1984: aufgrund des rapiden Ansteigens der Zahlen der Anträge auf Ausreise entschließen sich die Behörden der DDR, erstmals circa 30.000 Antragstellern die Übersiedelung nach Westdeutschland zu gestatten (1988 folgt eine zweite Welle mit 25.300 Genehmigungen)]


10. Januar 1985: Ute Richter wird Leiterin des Zimmertheaters (Nachfolgerin von Gillis van Rappard)

28. Februar 1985: Bundespräsident Richard von Weizäcker in Heidelberg (60. Todestag von Friedrich Ebert)

7./8. März 1985: Kolloquium zum Heiligenberg (Stadthalle)

[11. März 1985: Ernennung Michail Gorbatschows zum Generalsekretär der KPdSU]

26. März 1985: Pressekonferenz mit Prof. Herbert Lindinger (TH Hannover): „Als Ausgangspunkt seiner Planung nannte Prof. Lindinger die Feststellung, daß der Bismarckplatz kein Platz mehr sei, sondern nur noch ein Relikt, eine „Mischung zwischen Einöde und technischer Wildnis“. Der Platz brauche eine „Fassung“, damit er wieder erlebt werden könne.“ (Heidelberger Amtsanzeiger)

10. April 1985: Vertrag zwischen Stadt Heidelberg und RNZ GmbH über Druck und Vertrieb des Heidelberger Amtsanzeigers. Dieser wird auf Seite 3-5 des von der RNZ GmbH herausgegebenen Anzeigenblatts „Heidelberger Stadtkurier“ (Wochenkurier) erscheinen und soll jeden Heidelberger Haushalt kostenlos erreichen.

13. April 1985: Sprengstoffanschlag der Gruppe Rote Zora gegen den geplanten Technologiepark Heidelberg (vgl. Juni 1985) http://www.txt.de/id-verlag/BuchTexte/Zorn/Zorn51.html#9

15. April 1985: Beginn des Neubaus der Czernybrücke (Verkehrsfreigabe 1988)

April 1985: die Fundamente des mittelalterlichen Blauen Turms (NW-Ecke des Stadtgarten) werden ausgegraben und wieder zugeschüttet

20. April 1985: die Stadt Heidelberg läßt am Haus Mönchhofstraße 26 eine Gedenktafel anbringen mit der Inschrift: „Alexander Rüstow, 1885-1963, Professor der Wirtschafts- und Sozialwissenschaft, lebte in diesem Haus von 1950-1963“

27. April 1985: Setzung eines Gedenksteins am Platz der Rohrbacher Synagoge (Rathausplatz). Inschriften: ein großes "chai" (lebe!). Auf den Sockelplatten der Text „Hier stand von 1845-1938 die Synagoge der jüdischen Gemeinde Rohrbach. Sie diente dem Lobe Gottes, bis sie in der Nacht zum 10. November von frevelhafter Hand zerstört wurde“, und ein Zitat aus Jesaja 51,1: „Schaut auf den Fels, aus dem ihr gegraben, und auf den Brunnen, aus dem ihr gegraben“.

Mai 1985: die Akademie für Ältere nimmt ihren Betrieb auf (vgl. 4. September 1984)

Mai 1985: das Postamt Heidelberg-Ziegelhausen wird von der Kleingemünder Straße 36 in die Kleingemünder Straße 37 verlegt

Mai 1985: die Herold-Hütte (am mittleren Schloßhang, Felsenmeerweg; Stifter: Herold, 1913) wird durch Brandstiftung vernichtet

Mai 1985: Gründung des Freundeskreis Heidelberg-Rehovot (Vorsitzender: Konrad Müller, Personalleiter am EMBL)

2. Juni-4. August 1985: Musik in Heidelberg (Ausstellung im Ottheinrichsbau des Heidelberger Schlosses)

Juni 1985: Ausgrabung eines jungsteinzeitlichen Familiengrabes (Michelsberger Kultur) im Gewann Schänzel in Handschuhsheim (um 3800 v. Chr. ) (siehe: Berndmark Heukemes, Ein 4000jähriges Sippengrab im Gewann „Schänzel“ entdeckt, in: Jahrbuch des Stadtteilvereins Handschuhsheim 1986, S. 73-74)

Juni 1985: neben dem Fernheizwerk am Klausenpfad entsteht ein Technologiepark (vgl. 13. April 1985)

Juni 1985: die Stadt Heidelberg stellt 15 Altpapiercontainer im Stadtgebiet auf

7. Juli 1985: Feierlicher Gesamtgottesdienst in der Bergkirche Schlierbach (75 Jahre, Festpredigt: Prof. Dr. Herbert Krimm)

August 1985: Gründung des Fanfarenzugs Hendsemer Herolde in der Züchterklause Handschuhsheim

August 1985: Umgestaltung des Karlstorbereichs. Ein Fußweg führt von der Hauptstraße geradeaus durch den Torbogen zum Bürogebäude am Karlstor

August/September 1985: der 1951 errichtete Gaskessel (Gasometer) im Pfaffengrund, bis 1966 in Betrieb, wird abgebrochen

August 1985: die Untere Straße wird Fußgängerbereich

[19. September 1985: Erdbeben der Stärke 8,0 in Michoacan/Mexico, etwa 9.500 Tote]

27. September 1985: die von Viktor Dulger gestiftete Brunnenplastik der Bildhauer Matschinsky-Denninghoff auf dem Bismarckplatz wird der Öffentlichkeit übergeben (seit 2013 trocken)

September 1985: in 13 Wohngebieten werden Zonengeschwindigkeitsbeschränkungen für den Fahrzeugverkehr auf 30 km/h eingeführt

September 1985: die Villa Manesse (Friedrich-Ebert-Anlage 4, seit 1969 Schiller College) wird von der Stadt Heidelberg renoviert

September 1985: das Heimkehrer-Denkmal in der Rathaus-Nische am Marktplatz wird von einem betrunkenen Jugendlichen irreparabel zerstört (vgl. Juni 1986)

Herbst 1985: Gründung der Interessengemeinschaft für eine Partnerschaft mit einer Stadt in der Sowjetunion. Auf Vorschlag der sowjetischen Botschaft Kontakt mit Simferopol (vgl. 1991)

Oktober 1985: 100 Jahre Telefon in Heidelberg (Ausstellung im Rathausfoyer)

30. Oktober 1985: Richtfest Neubau der Allianz Lebensversicherung AG und der LEG (Ringstraße/Lessingstraße, 119 öffentlich geförderte Mietwohnungen, 69 Wohnungen mit 242 Wohnplätzen für Studenten)

8. November 1985: Einweihung des astronomischen Lehrzentrums Helmholtzgymnasium. Festakt 150 Jahre Helmholtzgymnasium in der Stadthalle

9.-14. November 1985: Jubiläumsfeier 150 Jahre Kindergarten Kanzleigasse

18. November 1985: in Pfaffengrund gilt Tempo 30

26. November 1985: Einweihung des Zentrums für Molekulare Biologie im Neuenheimer Feld (heute: Biowissenschaftliches Zentrum „Bioquant“)

26. November 1985: Einweihung des Technologiepark INF 517-519 mit MP L. Späth (vgl. 6. 5. 1997)

26. November 1985: beim Neubau der Czernybrücke knickt ein Stahlträger (400 t) ein und legt sich auf die Fahrleitungsdrähte der Bahn (vgl. 15. April 1985, 1988)

29. November 1985: Einweihung des Erweiterungsbaus der Städtischen Musik- und Singschule in Handschuhsheim mit Carl-Rottmann-Saal (Platz der ehemaligen Orangerie)

5. Dezember 1985: Oberbürgermeister Zundel antwortet in der Fragezeit des Gemeinderats auf die Frage einer Stadträtin, warum der Forstweg Unterer Sankt Nikolausweg für den motorisierten Individualverkehr geöffnet wurde „Aus ökologischen Gründen... Man habe sich nach langer Prüfung zu diesem Schritt entschlossen, weil sonst Arbeitnehmer aus den Instituten im Bereich Bierhelderhof, die in Richtung Gaiberg/Bammental wollen, eine rund sieben Kilometer längere Strecke durch den Heidelberger Stadtwald fahren müßten.“ (Heidelberger Amtsanzeiger, 12. 12. 1985, S. 3) (vgl. 1987, 2006)

19. Dezember 1985: „Wo in Neuenheim einst Gehwegparker den Fußgängern das Leben schwer machten, können sich diese nun wieder ungehindert bewegen. Der außerdordentlich gute Anklang in Neuenheim ermuntert die Stadt, nun auch anderswo dafür zu sorgen, daß die Gehwege frei bleiben.“ (Heidelberger Amtsanzeiger vom Tage, S. 3)

1985: Gründung des Heidelberger Kairali-Vereins (für Menschen aus Kerala)

1985: der Betrieb des Steinbruch Leferenz (Dossenheim) wird eingestellt (vgl. 2002)

1985: die Galerie Dr. Rothe Heidelberg geht nach Frankfurt am Main

[1985: Forscher des britischen Antarktis-Dienstes entdecken in der Atmosphäre oberhalb des Südpols einen Riß ("Ozonloch")]

[1985: in Deutschland (einschließlich West-Berlin) dienen 246.875 US-Soldaten und -Soldatinnen]

1985-1988: Neugestaltung des Spielpatzes am Turnerbrunnen (Mühltal Handschuhsheim)

1985-2000: Georg Genthner Stadtbrandmeister

Januar 1986: Johanna Bauknecht, Leiterin des Sanierungsbüros Altstadt seit 1976, wird in den Ruhestand verabschiedet. Nachfolger: Robert Gänzler (neues Sanierungsbüro: Untere Straße/Dreikönigstraße) (vgl. 7. April 1986)

12. Januar-23. Dezember 1986: Der Heidelberger Festzug 1886. Jahresausstellung im Rathausfoyer aus Anlaß des 600jährigen Universitätsjubiläums

13. Februar 1986: „Noch in diesem Jahr sollen auf dem nördlichen Löwenich-Areal am Philosophenweg und im südlichen Bereich des Grundstücks am Schlangenweg neue Aussichtspunkte und Ruhezoen für Spaziergänger entstehen.“ (Heidelberger Amtsanzeiger vom Tage)

15. Februar-31. März 1986: Frans Masereel, Von Paris nach Avignon. Gezeichnetes Tagebuch einer Flucht, Juni 1940 (Ausstellung im Kurpfälzischen Museum)


Februar 1986: Die Stadt Heidelberg bringt am langjährigen Wohnsitz des Philosophen Karl Jaspers, Plöck 66, eine Gedenktafel mit dem Wortlaut an: „Hier wohnte / Karl Jaspers / während seiner Heidelberger / Zeit von Januar 1923 bis / März 1948.“

14.-23. Februar 1986: Japan-Woche der Universität Heidelberg und Stadt Heidelberg. Oberbürgermeister Hoshiko (Kumamoto) schenkt der Stadt 200 Kirschbäume.

6. März 1986: der Erweiterungsbau der Stadtwerke (Kurfürsten-Anlage) wird eingeweiht

19. März 1986: „Wenn die deutschen Bewohner in unserer Altstadt mit den Füßen abstimmen, indem sie den Altstadtbezirk verlassen, und wenn an deren Stelle die Gastarbeiter nachziehen, was inzwischen schon geschieht, dann haben wir in wenigen Jahren nicht mehr einem ästhetischen Anspruch gerecht zu werden, sondern dann sehen wir uns in die Aufgabe gestellt, die Subkultur zu bewältigen.“ (OB Reinhold Zundel, Heidelberger Amtsanzeiger, Nr. 12, 19. 3. 1986, S. 5)

7. April 1986: neues Sanierungsbüro Altstadt II/III Untere Straße 22 (vgl. Januar 1986)

7. April 1986-Frühjahr 1987: der Heiligenberg wird von Studierenden der Fachhochschulen Karlsruhe und Stuttgart, Fachgruppe Vermessungswesen, in Zusammenarbeit mit dem Landesdenkmalamt archäologisch-topographisch vermessen

[17.–21. April 1986: XI. Parteitag der SED im Palast der Republik in Berlin/DDR (letzter regulärer Parteitag). Der Generalsekretär des ZK der KPdSU Michail Gorbatschow spricht dort]

[26. April 1986, 1.23 h: ein Reaktorblock des Atomkraftwerks Tschernobyl/Ukraine wird durch Explosion zerstört]

29. April 1986: Einweihung des Fernmeldeamts Eppelheimer Straße 13-15

1. Mai 1986: Gründung des Krebsinformationsdientes (KID)

14. Mai 1986: die neu gestaltete und vergrößerte Hölderlinanlage am Philosophenweg wird übergeben (Entwurf: Bert Burger). Der Hölderlin-Gedenkstein wird versetzt.

28. Mai 1986: Gründung des Vereins „Nationale Gedenkstätte Friedrich-Ebert-Haus“ (vgl. 7. Mai 1962, 1984, 11. Februar 1989)

30. Mai 1986: der Referent für Organisation und Verkehr des Stadtteilverein Handschuhsheim, Martin Hornig, sagt laut Heidelberger Amtsanzeiger vom Tage (S. 5): Der Fahrzeugverkehr auf den Heiligenberg sollte weiterhin möglich sein. „Denn auf dem Berg gibt es jene Parkplätze, die in Alt-Handschuhsheim nicht zur Verfügung stehen.“ Er kündigt an, „daß sich der Stadtteilverein für die Einrichtung einer 30 km/h-Zonengeschwindigkeitsbegrenzung für den gesamten Bereich Handschuhsheims östlich der Bundesstraße 3 einsetze“.

[6. Juni 1986: ein FAZ-Artikel des Historikers Ernst Nolte (1923-2016) löst die deutsche "Historikerdebatte" aus. Darin verficht Nolte die These, der Nationalsozialismus sei ein jüngerer historischer Abkömmling des Kommunismus]

6. Juni 1986: die umgebaute und renovierte Mensa im Marstall wird eröffnet

7. Juni 1986: Einweihung des neugestalteten Bismarckplatzes durch OB Reinhold Zundel (Gestaltung: Prof. Lindinger & Partner, Hannover; vgl. 27. September 1985)

Juni 1986: Prof. Dr. Hans-Georg Gadamer erhält den Karl-Jaspers-Preis

Juni 1986: die neu gestaltete Rathaus-Nische am Marktplatz erhält die Inschrift: „Dieser Erker wurde am 26. Oktober 1952 dem Gedenken der Kriegsgefangenen und Vermißten gewidmet. Er soll damit mahnend erinnern an die Opfer von Krieg und Gewalt in dieser Welt.“ (vgl. September 1985)

7. Juli 1986: der renovierte Marstallhof mit dem Studentenhaus wird übergeben

22. 6.-31. 8. 1986: Der Kunsthistoriker Fritz Burger 1877-1916 (Studioausstellung des Kurpfälzischen Museums)

8. Juli - 2. November 1986: Bibliotheca Palatina. Ausstellung der Universität Heidelberg in Zusammenarbeit mit der Bibliotheca Apostolica Vaticana in der Heiliggeistkirche. 600 Jahre Universität Heidelberg 1386-1986. Gezeigt werden auf der Empore der Heiliggeistkirche rund 600 Handschriften und Drucke der 1622 geraubten Bibliotheca Palatina. (280.000 Besucher)

31. Juli-29. August 1986: Neustadt und die Kurpfalz. Die Universität Heidelberg und ihre Beziehung zur linksrheinischen Pfalz (Jubiläumsausstellung im Neustadter Saalbau)

Juli 1986: die alten Straßenbahn-Geleise bei der Tiefburg Handschuhsheim werden herausgerissen

Juli 1986: der Gemeinderat beschließt anläßlich des 600jährigen Bestehens der Universität Heidelberg die Errichtung einer Stadt-Heidelberg-Stiftung

28. August 1986: Einweihung des Penta Hotel

August 1986: Ausstellung zur Erinnerung an Oberbürgermeister Dr. Karl Wilckens (Rathausfoyer)

August 1986: die Himmelsleiter (Treppenweg zum Königstuhl) wird instandgesetzt (vgl. 1995)

August 1986-Mai 1990: die Kopie (von 1938-40, Bildhauer Hans Fries, Heidelberg; Original von 1718 seit 1940 im Kurpfälzischen Museum) der Kornmarkt-Madonna wird in der Werkstatt des Bildhauermeisters Dietrich Wolf in Wieblingen restauriert

1. September 1986-30. September 1987: archäologische Grabungen des LDA unter dem Kornmarkt (Neubau des Verwaltungsgebäudes Prinz Carl). Funde aus dem 14. bis 17. Jahrhundert, vor allem Keramik- und Glasfunde für den Alltagsgebrauch. (vgl. 15. Oktober-16. November 1987)

25. September 1986: „Die Gehwege von parkenden Autos zu befreien und sie wieder ganz jenen Verkehrsteilnehmern zurückzugeben, für die sie bestimmt sind - nämlich den Fußgängern und Rad fahrenden Kindern - ist das Ziel der Aktion zur Neuordnung des Parkens, mit der die Stadt Heidelberg in diesen Wochen in den Stadtteilen Boxberg und Emmertsgrund begonnen hat.“ (Heidelberger Amtsanzeiger vom Tage)

27. September 1986: Einweihung des Montpellier-Hauses (Kettengasse 19. Leiter: Alban Zancchiello)

September 1986: der stellvertretende Vorsitzende des Ministerrats der DDR und Minister für Wissenschaft und Technik besucht den Technologiepark und das ZMBH

September 1986: Aufstellung der Bronzefigur „Zeitungsleser“ von Peter Sohl (Hauptstraße/St. Annagasse)

September 1986-September 1987: das Gebäude Ingrimstraße 20 (Backstube der Bäckerei Waldenmaier) wird innen und außen renoviert

3.- 5. Oktober 1986: 60jähriges Gründungsfest des Männerchors der Heidelberger Straßenbahner im Lutherhaus

4. Oktober 1986: Einweihung des Museums für sakrale Kunst und Liturgie in der Jesuitenkirche

12. Oktober 1986: Eröffnung der Festwoche zum Jubiläum "600 Jahre Universität Heidelberg". Hans-Georg Gadamer hält eine Rede über "Die Universität Heidelberg und die Geburt der modernen Wissenschaft"

14. Oktober 1986: Einweihung des umgebauten St. Vitus-Hauses Handschuhsheim

[11./12. Oktober 1986: Gipfeltreffen in Reykjavík zwischen US-Präsident Ronald Reagan und dem Generalsekretär des ZK der KPdSU Michail Gorbatschow. Im Mittelpunkt der Gespräche stehen die Abrüstung und der Frieden zwischen den Vereinigten Staaten und der Sowjetunion]

18. Oktober 1986: Paul Kirchhof hält einen Festvortrag beim Festakt in der Heiliggeistkirche ("Wissenschaft in verfaßter Freiheit") - Königin Sylvia von Schweden, BK Helmut Kohl, BP Richard von Weizsäcker in Heidelberg

19. Oktober 1986: die Studentenkantorei singt zum 600jährigen Universitätsjubiläum Carl Orffs "Carmina Burana" in der Heiliggeistkirche

7.-9. November 1986: Jubiläumsfeier 150 Jahre Helmholtzgymnasium

November 1986: die Stadt Heidelberg beauftragt eine wissenschaftliche Mitarbeiterin, den historischen Grabmalbestand des Bergfriedhof zu erforschen und erfassen

November 1986: Wiedereröffnung des Alten- und Pflegeheims Wilhelm-Frommel-Haus (Plöck 45) nach zwei Jahren Instandsetzung

6. Dezember 1986: die Stadtbücherei Heidelberg verkauft bei einem Bücherflohmarkt aus ihren Beständen Taschenbücher für 1 DM, gebundene Bücher für 2 DM (darunter Theodor Heuss, Bilder meines Lebens. Tübingen 1964)

13. Dezember 1986-1. Februar 1987: König Ludwig von Bayern und die romantischen Künstler aus der Pfalz (Ausstellung im Kurpfälzischen Museum)

17. Dezember 1986: der Altneckar (Unterer Neckar zwischen Wehr Wieblingen und Neckarmündung, 736 ha) wird durch eine Rechtsverordnung unter Schutz gestellt (6 Naturschutzgebiete=187 ha, 5 Landschaftsschutzgebiete=549 ha)

1986: die Stadt Heidelberg übernimmt die Wohnungen der liqudierten Neuen Heimat auf dem Emmertsgrund

1986: die städtische Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz GGH kauft 170 geförderte Mietwohnungen und eine gleich große Anzahl an Tiefgaragenplätzen der Wohnanlage "Herrenmühle"

1986: Gründung der Initiative zur Förderung von Arbeitsplätzen für psychisch Kranke (Ifa)

1986: Gründung der AIDS-Hilfe Heidelberg

1986: Gründung des Internationalen Wissenschaftsforum Heidelberg (IWH)

1986: Gründung der deutschen Sektion der Menschenrechtsorganisation FIAN (Food First Information und Aktions-Netzwerk) in Heidelberg

1986: der Hauptbahnhof wird umgebaut

1986: die Fassade des Kaufhof Hauptstraße wird erneuert. Die Kaufhof-eigene Lebensmittelabteilung wird geschlossen und an Subunternehmer vergeben. Auch die Teppich-, Gardinen- und Möbelabteilung fällt weg.

1986: Einführung des Gemeinschaftstarif für Zeitkarten des ÖPNV im Rhein-Neckar-Kreis

1986: Renovierung der Orgel in der Providenzkirche durch die Fa. Gebr. Link, Giengen/Brenz

1986: Wiedereröffnung des Völkerkundemuseums und Einweihung der Bootssammlung unter den Arkaden http://www.voelkerkundemuseum-vpst.de

1986: Einweihung des jüdischen Betraums in der Sophienstraße 9 (Darmstädter Hof Centrum; vgl. 1976)

1986: das Hotel Schrieder wird an die Fa. Holiday Inn verkauft, bis 1988 erweitert und renoviert (seit 1998 „Crown Plaza“)

1986: indische Ordensschwestern der Congregation of the Mother of Carmel beginnen mit der Betreuung kranker und alter Menschen in Wieblingen (Mariahaus, Kreuzstr. 1)

1986: die Abteilung für amerikanische Geschichte in der Bibliothek des Historischen Seminars wird in Schurman-Bibliothek umbenannt

1986: der Kaufhof baut eine neue Fassade zur Hauptstraße (vgl. 1962, 1968, 1969)

1986: der Heidelberger Zuckerladen (Plöck 52, Jürgen und Marion Brecht) wird eröffnet www.zuckerladen.de

1986: der Würzburger KMD Christian Kabitz wird Nachfolger von Erich Hübner als Leiter des Bachchors

1986: 100jähriges Jubiläum des Landhausschule

1986: die Straße „Schloßberg“ wird ab Nr. 11 hangaufwärts Fußgängerbereich (1988 verkehrsberuhigt)

1986: der Finanzierungsanteil der USA am Deutsch-Amerikanischen Institut (DAI) entfällt

1986: der Darmstädter Hof (DHC) wechselt aus der Trägerschaft der RWI in die der Allianz Immobilien GmbH ( vgl. 15. Mai 1977, 26. April 1976)

1986: das Versorgungszentrum im Neuenheimer Feld wird eröffnet

1986: Rainer Holm-Hadulla ist Leitender Arzt der Psychosozialen Beratung für Studierende der Universität Heidelberg

[1986: Einführung der Telefonkarte durch die Bundespost]

1986/1987: bei Grabungen im Innenhof der Neuen Universität werden römische Keramik- und Ziegelfragmente gefunden

Dezember 1986-1. Februar 1987: König Ludwig I. und die romantischen Künstler aus der Pfalz (Ausstellung im Kupferstichkabinett des Kurpfälzischen Museums)

1986: der Gemeinderat beschließt, Fernwärme aus der Kraft-Wärme-Kopplung des GKW Mannheim zu beziehen

1986-1988: Bau einer 14 km langen Fernwärme-Leitung Heidelberg-GKW Mannheim (November 1987: Bau der Übergabestation West im Pfaffengrund)

31. Januar 1987: Eröffnung des Taeter Theater (seit 1984) im eigenen Haus (Halle im Landfriedhaus-Gelände)

Februar 1987: Beginn des Umbaus der Berliner Straße und der Verlängerung der Straßenbahnstrecke in Richtung Hans-Thoma-Platz (1. Bauabschnitt)

19. März 1987: der Gemeinderat bestellt die Mitglieder der künftigen Bezirksbeiräte

25. März 1987: Martin Hornig wird zum 2. Vorsitzenden des Stadtteilverein Handschuhsheim gewählt

März 1987: Bauten für die Universität (Ausstellung der Kammergruppe der Architektenkammer Baden-Württemberg, Rathausfoyer)

März 1987: die Stadt Heidelberg entsorgt künftig den Müll der amerikanischen Streitkräfte

März 1987: im Neubaugebiet Kirchheimer Weg/Franzosengewann entstehen zwischen Hardtstraße und projektierter Sickingenstraße Wohnanlagen, die durch zwei neue Straßen vom Kirchheimer Weg erschlossen werden. Auf Anregung des Bezirksbeirat Kirchheim beschließt der Gemeinderat, diese neuen Straßen Ilse-Krall-Straße und Karl-Menges-Straße zu nennen. (Heidelberger Amtsanzeiger 27. 3. 1987)

4. Mai - 29. Juni 1987: das 56 m tiefe Heidenloch auf dem Heiligenberg wird ausgegraben und mit einer Schutzhütte umbaut (vgl. 1936, 19. September 1987, 1995). Die Schutzgemeinschaft Heiligenberg spendet 50.000 DM für die Freilegung und Sicherung des Heidenlochs.



5. Mai 1987: Enthüllung des Goethe-Denkmals im Schloßgarten (Abguß einer Büste, die der Bildhauer David d`Anger 1829 in Weimar von Goethe gefertigt hat)

17. Mai 1987: 35 Jahre Haus der Jugend Römerstraße 87 (vgl. April 1952)

25. Mai 1987: Volkszählung in der Bundesrepublik (vgl. 1989)

Mai 1987: 25 Jahre Geschwister-Scholl-Schule

Mai 1987: das Kurpfälzische Museum erwirbt eine Zeichnung des Frankfurter Künstlers Peter Philipp Rumpf, die das Handschuhsheimer Schlößchen im Jahre 1860 mit seinen damaligen Besitzern, Familie Graham, darstellt

2. Juni-30. September 1987: Gerhard Frommel 1906-1984. Ein Heidelberger Komponist. Ausstellung des Stadtarchiv Heidelberg (Rathausfoyer)

5. Juni 1987: der Grahampark (Handschuhsheim) wird nach Umgestaltung übergeben. Setzung eines Gedenksteins (Steinmetz: Walter Matthes)

17. Juni 1987: Gründung der akademischen Damenverbindung Nausikaa zu Heidelberg

Juni 1987: die Bismarcksäule wird nach Renovierung wieder geöffnet

Juni 1987: Übergabe der als Platz neu gestalteteten Kreuzung Römerstraße/Zähringerstraße

Juni 1987: Dr. Karl Korz (1932-2016) erneut zum 1. Bürgermeister gewählt (vgl. 1967, 1975, 1992)

Juli 1987: der ADAC Nordbaden eröffnet die Verkehrsübungsanlage Rhein-Neckar in Heidelberg-Neurott

Juli 1987: die Akademie für Ältere zieht von der Blumenstraße 24 ins Volkshochschulhaus Bergheimer Straße 76

Juli 1987: „Dem alten Prinz Carl weinen wir keine Träne nach(Karl Mayer, Verein Alt Heidelberg, beim Baubeginn für das Verwaltungsgebäude am Kornmarkt, Heidelberger Amtsanzeiger, 23. 7. 1987, S. 3)

17. August 1987: die Volkshochschule Heidelberg zieht aus dem Haus der Stadtbücherei (Poststraße 15) in die Bergheimer Straße 76. Das Haus gehört der (städtischen) Stiftung „Allgemeiner Unterstützungsfonds für Erziehung, Berufsförderung und Erwachsenenbildung“, wurde 1903 gebaut, vorher Bauernhof. (Übergabe: 14. Oktober 1987)

August 1987: die historische Uhr am Gebäude Hauptstraße 56 (drei Zifferblätter, früher Firmenzeichen des Uhrmachers Bleck, dann des Juweliers Hans Faulhaber) wird mit städtischer Unterstützung repariert

[7. und 8. September 1987: SED-Generalsekretär Honecker und Bundeskanzler Kohl treffen in Bonn zu Gesprächen zusammen. "Es bestand Übereinstimmung, das Erreichte unter Beachtung des Grundsatzes zu bewahren und auszubauen, daß beide Staaten die Unabhängigkeit und Selbständigkeit jedes der beiden Staaten in seinen inneren und äußeren Angelegenheiten respektieren." (aus dem "Gemeinsamen Kommuniqué" vom 11. September 1987)]

10. September 1987: die Kopfklinik des Universitätsklinikums (390 Betten) wird eröffnet

11.-14. September 1987: Festtage 25 Jahre Heidelberg-Boxberg

19. September 1987: Erster Bürgermeister Dr. Korz übergibt das restaurierte Heidenloch auf dem Heiligenberg. Es ist jetzt mit einer gemauerten Schutzhütte umbaut. Innen umgibt eine Betonbrüstung den Schacht, mit Drahtgitter abgedeckt, mit elektrischen Lampen ausgeleuchtet. (vgl. 1936, Mai 1987)

26. September 1987: Gründung des Handwerker- und Gewerbevereins Heidelberg-Handschuhsheim

September 1987: die Kundenberatung der HSB wird in der Bergheimerstraße 155 eröffnet

Herbst 1987: die autonome Evangelische Studentengemeinde (aESG) spaltet sich von der ESG ab, als diese mit der Universitätsgemeinde verbunden und somit eine ESG "mit neuem, gemäßigterem Profil" installiert wird. Wichtigstes Organ ist die Gemeindevollversammlung (GVV), die zweimal pro Semester zusammentritt und Beschlüsse im Konsens trifft. (Domizil: Fischergasse 2)

10. Oktober 1987: Umzug der Freiwilligen Feuerwehr Pfaffengrund in das neue Feuerwehrhaus am Schulplatz

15. Oktober-16. November 1987: Ausstellung der Funde aus den Grabungen des LDA (1. September 1986-30. September 1987) unter dem Kornmarkt aus dem 14. bis 17. Jahrhundert, vor allem Keramik- und Glasfunde für den Alltagsgebrauch (Rathausfoyer) (vgl. 1. September 1986)

[15. Oktober 1987: Thomas Isidore Noël Sankara (*1949), seit 4. August 1983 bis zu seiner Ermordung der fünfte Präsident von Obervolta und erster Präsident Burkina Fasos, wird in Ouagadougou ermordet]

Oktober 1987: die Stadt Heidelberg gewährt dem Arbeitslosenzentrum Heidelberg e. V. (Kurfürsten-Anlage 53) einen Zuschuß von 25.999 DM

Oktober 1987: das Marie-Luisen-Heim (Altenheim des DRK, Bienenstraße 2) wird zum Wohnhaus umgebaut

Oktober 1987: der Gustav-Radbruch-Platz (gegenüber dem Eingang des Krankenhaus Salem) wird gärtnerisch erneuert

4./5. Dezember 1987: 1. Heidelberger Festival für experimentelle Literatur und Musik im DAI (u.a. mit Jörg Burkhard, Otfried Rautenbach, Gerhard Rühm)

[8. Dezember 1987: die INF-Verträge (Intermediate Range Nuclear Forces, Washingtoner Vertrag über nukleare Mittelstreckensysteme) werden als bilaterale Verträge über die Vernichtung aller landgestützten Flugkörper mit mittlerer und kürzerer Reichweite und deren Produktionsverbot anlässlich des Gipfeltreffens von Washington zwischen der Sowjetunion und den USA unterzeichnet. Sie werden am 1. Juni 1988 während des Gipfeltreffens in Moskau in Kraft gesetzt. Neue Waffen dieser Kategorie werden verboten. („doppelte Nulllösung“). Am 1. Februar 2019 erklären die USA offiziell den Ausstieg aus dem INF-Abrüstungsvertrag. (vgl. 2018)]

[9. Dezember 1987: Beginn der (1.) Intifada in Palästina]

17. Dezember 1987-31. Januar 1988: Heidelberger Köpfe, gesehen mit den Augen eines Fotografen (Ausstellung von Gerhard Ballarin, Rathausfoyer; Porträt- und Gruppenfotos 1949-1981)

22. Dezember 1987: das neue Feuerwehrgerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Ziegelhausen im Hof des ehemaligen Ziegelhäuser Rathauses (Kleingemünder Straße 18) wird eingeweiht

Dezember 1987: die Geschäftsstelle des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma zieht von der Bergheimer Straße 26 in die Bluntschlistraße 4 (vgl. 16. März 1997)

1987: Gründung des Zentralarchiv zur Erforschung der Geschichte der Juden in Deutschland, Heidelberg (Bienenstraße 5, vgl. September 2021). Es ist eine Einrichtung des Zentralrats der Juden in Deutschland und wird vom Bundesministerium des Innern gefördert.

http://www.uni-heidelberg.de/institute/sonst/aj/

1987: Gründung der Heidelberger Studentenzeitung Ruprecht

1987: Gründung der Deutsch-Englischen Gesellschaft, Arbeitskreis Rhein-Neckar

1987: Gründung der Eichendorff-Gesellschaft Heidelberg (Vorsitzende: Rudolf Sühnel und Jakob Kollhöfer)

1987: Gründung des Verein Landhaus Oberdielbach (Tagungs- und Erholungsstätte für städtische Bedienstete)

1987: Aufstellung des Seegarten-Brunnens ("Sparkassenbrunnen", Adenauerplatz, Bronze-Brunnen) von Rainer Scheithauer (1931-1992), den die Bezirkssparkasse 1988 der Stadt schenkt

1987: die Stahlbetontreppe am Eingang zum Kurfürst-Friedrich-Gymnasium wird abgerissen und eine neue Treppenanlage gebaut (mit Naturstein verkleidet, unter Verwendung von Sandsteinornamentplatten der alten Post in der Rohrbacher Straße)

1987: die Stadt Heidelberg kauft das Gelände der ehemaligen Brauerei Schroedel (zwischen Kirchstraße, Bergheimer Straße, Eppelheimer Straße) und verkauft es mit zwei angrenzenden stadteigenen Grundstücken an die Heidelberger Druckmaschinen AG

1987: Aufbau des Geographisch-Technischen Informationssystems (GTIS-HD) mit dem Ziel, ein digitales Modell Heidelberg zu schaffen

1987: die Anthroposophische Gesellschaft erwirbt das Freimaurer-Haus in der Klingenteichstraße 8

1987?: der Forstweg Unterer Sankt Nikolausweg (zwischen dem MPI für Kernphysik und Drei Eichen) wird "vorübergehend" für den motorisierten Individualverkehr geöffnet (2006 wieder gesperrt; vgl. 5. Dezember 1985)

1987: Dörte Klages und Ursula von Dallwitz-Wegner gründen den Verein Betreute Wohngruppen für alleinstehende Menschen e.V. (seit 2004: Obdach e.V.; vgl. 1999)

1987: Gründung der Psychosozialen Hilfe (PSH)

1987: der Gemeinderat beschließt mit den Stimmen von SPD, FWV, GAL, OB Reinhold Zundel und CDU-Stadtrat Ernst Schwemmer eine Weisung an die GGH, für 90 Millionen DM 610 Wohnungen im Emmertsgrund zu kaufen

1987: in Heidelberg leben ca. 500 iranische Asylbewerber

1987: das Sozial- und Jugendamt der Stadt Heidelberg zieht von der Plöck 24 bzw. 2a in das neue Verwaltungsgebäude am Fischmarkt um (heute: Amt für Soziales und Senioren)

1987: der Stadtteilverein Handschuhsheim errichtet im Hof des Handschuhsheimer Schlößchens einen Gedenkstein zur Erinnerung an Carl Rottmann (17797-1850; Bildhauer: Helmut Heckmann, Dossenheim)

1987: Erneuerung des Steinpflasters der Alten Brücke

1987: die Handelslehranstalt II nennt sich Julius-Springer-Schule (vgl. 1973)

1987: die 1929 gegründete Siedlung Im Höllenstein in Kirchheim zählt 45 Gebäude, 316 Wohnungen, 4 Läden

[1987: die Todesstrafe in Liechtenstein wird abgeschafft]

1987/1988: das Theater der Stadt Heidelberg mit Jugendtheater und Studio (heute: "Zwinger 1") hat in der Spielzeit 1987/1988 151.032 Besucher in 530 Vorstellungen (Auslastung Theater in öffentlichen Vorstellungen: 93%)

1987-1988: die Stützmauern (Trockenmauern) des Schlangenwegs werden für 850.000 DM saniert („Verpressen des Mauerkerns und selbsttragende Erdvernagelungen“)

1. Januar 1988: Thomas Grade (*1945), bisher Presseamtsleiter der Stadt Wesel, wird als Nachfolger von Dr. Günter Heinemann Leiter des Amts für Öffentlichkeitsarbeit. Dr. Günter Heinemann wird Geschäftsführer der Projektgruppe Reichspräsident-Ebert-Gedenkstätte. - Das Stadtarchiv Heidelberg, bisher eine Abteilung des Amts für Öffentlichkeitsarbeit, wird unter der Leitung des bisherigen Abteilungsleiters seit 1984 städtischer Archivar Dr. Rudolf Benl selbständig.

Januar-22. März 1988: 425 Jahre Heidelberger Katechismus (Ausstellung im Rathausfoyer)

Februar 1988: Im Schatten des Hexenturms (Ausstellung archäologischer Funde im Hof der Neuen Universität in der Alten Universität)

14. März 1988: Die Gehwege von parkenden Fahrzeugen zu befreien und sie wieder ganz jenen Verkehrsteilnehmern zurückzugeben, für die sie bestimmt sind - den Fußgängern und Rad fahrenden Kindern - ist das Ziel der Aktion zur Neuordnung des Parkens, mit der die Stadt Heidelberg seit Montag, dem 11. April, auch im gesamten Pfaffengrund einschließlich Industriegebiet, begann“ (Heidelberger Amtsanzeiger vom Tage)

14. März 1988: „Der Vorschlag von GAL-Stadtrat Reinhard Bütikofer, diesen Jugendtreffpunkt [„Haus am Harbigweg“] „Susanne-Pfisterer-Haus“ zu benennen, wurde unter scharfem Protest der SPD-Fraktion [des Gemeinderats] abgelehnt.“ (Heidelberger Amtsanzeiger vom Tage)

17. März 1988: Hochwasser des Neckar (Pegel Karlstor 8,50 m)

20. März 1988: Landtagswahl in Baden-Württemberg. Reinhard Bütikofer wird in den Landtag gewählt

24. März 1988: das Verwaltungsgericht Mannheim verpflichtet die Stadt Heidelberg, über die Schaffung einer wirksamen Verkehrsberuhigung der Neuen Schloßstraße durch Sperrung für Touristenbusse zu entscheiden

März 1988: Bodenfunde vom Heiligenberg (Ausstellung des Kurpfälzischen Museums in der Bezirkssparkasse, Geschäftsstelle Handschuhsheim)

März 1988: der Erweiterungsbau des St. Josefkrankenhauses wird von Erzbischof Oscar Saier eingeweiht

März 1988: der Gemeinderat diskutiert über den Transport des Heidelberger Mülls nach Frankreich

März-April 1988: 200 Jahre Alte Brücke (Ausstellung im Rathausfoyer)

April 1988-Juni 1989: Restaurierung der Brückenfiguren der Alten Brücke und der des hl. Nepomuk durch Bildhauer Hans-Volker Dursy, Ladenburg http://www.baufachinformation.de/denkmalpflege.jsp?md=1988017120935

[27. Mai 1988: János Kádár tritt auf einem dreitägigen Sonderparteitag in Budapest von seinem Amt als Generalsekretär der ungarischen kommunistischen Partei zurück. Károly Grósz (1930–1996) wird sein Nachfolger. Zum 1. Januar 1988 wird den Ungarn Reisefreiheit auch ins westliche Ausland gewährt. In der Partei übernehmen Ende 1988 Wirtschaftsreformer die Macht. Einführung eines Mehrparteiensyste ms. Miklós Németh wird im November 1988 Ministerpräsident]

Mai 1988: Nikolaus Frey Nachfolger von Jutta Wagner als Leiter der städtischen Musik- und Singschule (vgl. 1971)

1.Juni 1988: Eröffnung des Autobahnanschlusses Rittel

Juni 1988: 100 Jahre Kurpfalzschule Kirchheim. Eröffnung der „Alten Scheune“ („Ochsenscheuer“, mit Aula und Heimatmuseum;, vgl. 1982)

Juni 1988: Einweihung der neuen Räume des Verkehrsverein Ziegelhausen am Ebertplatz

12. Juni-2. Oktober 1988: Codex Manesse (Ausstellung in der Universitätsbibliothek Heidelberg)

29. Juni 1988: Verkehrsfreigabe der Czernybrücke (Baukosten: 28,5 Millionen DM)

30. Juni 1988: Reinhard Bütikofer (MdL) scheidet aus dem Gemeinderat aus. Nachfolgerin: Caja Thimm

August-September 1988: Schloßfeste 1613 und 1913 (Ausstellung des Stadtarchiv im Rathausfoyer)

19. August 1988: die neugestaltete Kleingemünder Straße (Ziegelhausen) wird zwischen Peterstaler Straße und Friedhofweg//Schönauer Straße/Hahnbergweg als verkehrsberuhigter Bereich übergeben

1. September 1988: die Stadt Heidelberg übernimmt die Sportanlage des HTV

1. September 1988: Martin Hornig wird 1. Vorsitzender des Stadtteilvereins Handschuhsheim

5. September 1988: die Ausstellung Neues Leben in alter Stadt wird in der Stadthalle eröffnet (Dokumente über die Stadtsanierung in Heidelberg; bis 28. 9. 1988 im Rathausfoyer)

6:-9. September 1988: Internationaler Kongreß der Vereinigung „Europa Nostra“ in Heidelberg

12.-15. September 1988: 1. Internationaler Mittellateiner-Kongreß in Heidelberg

15. September 1988: Eröffnung des Hotel Holiday Inn City Center (früher: Schrieder; vgl. 1986; seit 1998 „Crown Plaza“)

17. September 1988: Jubiläumsveranstaltung 200 Jahre Alte Brücke

26. September 1988: die Fundamente der Franziskanerkirche am Karlsplatz werden freigelegt. Die Baustelle steht den Archäologen für vier Tage für eine Notgrabung zur Verfügung.

29. September 1988: die letzte Nummer der Wochenschrift Communale erscheint

September 1988: die Seniorenberatung der Stadt Heidelberg zieht von Plöck 2a in Dantestraße 7

13. Oktober 1988: Dr. Jürgen Beß (+2020) wird zum 2. Bürgermeister (Bürgermeister für Soziales, Schulen und Kultur) gewählt (Amtsantritt: 1. 1. 1989, amtiert bis 21. 12. 2004)

30. Oktober 1988: Inbetriebnahme der Straßenbahn-Neubaustrecke zwischen Bunsengymnasium und Technologiepark

Oktober 1988: die Redaktion von Kurpfalz-Radio zieht von der Villa Bosch (Schloß-Wolfsbrunnenweg 33) in das neue SDR-Studio Mannheim (vgl. 1994)

Oktober 1988: Pascale Taquet wird Leiterin des 1986 eingeweihten Montpellier-Hauses

9. November 1988: Gedenkstunde anläßlich der 50. Wiederkehr der Reichspogromnacht (Heiliggeistkirche)

24. November-13. Dezember 1988: Theodor Heuss und die Stadt Heidelberg (Ausstellung in der Theodor-Heuss-Realschule)

November 1988: Juden in Heidelberg und Geschichte der Heidelberger Synagogen (Doppelausstellung in der Alten Universität)

[November 1988: der Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) wird vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) als zwischenstaatliche Institution ins Leben gerufen, um für politische Entscheidungsträger den Stand der wissenschaftlichen Forschung zum Klimawandel zusammenzufassen mit dem Ziel, Grundlagen für wissenschaftsbasierte Entscheidungen zu bieten, ohne dabei Handlungsempfehlungen zu geben. 1990: Erster Sachstandsbericht des IPCC, 1995: Zweiter Sachstandsbericht, 2001: Dritter Sachstandsbericht, 2007: Vierter Sachstandsbericht, 2013/2014: Fünfter Sachstandsbericht, 2021/2022: Sechster Sachstandsbericht]

November/Dezember 1988: Das städtische Rechnungswesen im 18. Jahrhundert (Ausstellung im Rathausfoyer)

1988: Kfz-Neuzulassungen Heidelberg: 6859. Kfz-Bestand: 63.370

1988: "Die Handschuhsheimer vor 1900. Ortssippenbuch von Heidelberg-Handschuhsheim" von Martin Jordan erscheint in Heidelberg

1988: die 1967 von Georg Kettenmann (Vermessungsamt) „entdeckte“ Meriankanzel am Südhang des Heiligenberg wird restauriert (vgl. Juni 1989, Juni 2009)

1988: Wahl und Weihe von P. Franziskus Heereman OSB zum 4. Abt des Kloster Neuburg (bis 2016)

1988: Michael Baier eröffnet in der Schröderstraße einen Copyshop (später: Baier Digitaldruck)

1988: Michael Buselmeier beginnt „Literarische Stadtführungen“ (initiiert von Dr. Susanne Himmelheber, vgl. Februar 1978)

1988: das Gasthaus Zur Karlsburg (Hauptstraße 53) öffnet nach neunmonatiger Umbauzeit unter dem Namen Delphi

1988: das Unterwegs-Theater wird gegründet (vgl. 1998, 1998, 25. Juli 2007, April 2010)

1988: das Taeter-Theater im Landfried-Komplex wird durch das Bauordnungsamt geschlossen

1988: das Evangelische Kirchenmusikalische Institut wird in den Rang einer Hochschule für Kirchenmusik erhoben

1988: das Haus am Harbigweg (Harbigweg 5, vorher: Polizeisportverein) wird Domizil des Stadtjugendring

1988: Joan Baez, Mercedes Sosa und Konstantin Wecker geben ein gemeinsames Konzert  auf der Thingstätte

1988: eine 2,20 Meter hohe Stele des Dossenheimer Steinmetz Volker Heckmann auf dem Montpellierplatz vor der Stadthalle erinnert an die Städtepartnerschaft Heidelberg-Montpellier

1988: der Bildstock und der der Löwenbrunnen in Ziegelhausen (Kleingemünder Straße), 1824 aufgestellt, werden in die Denkmalliste für den Stadtkreis Heidelberg aufgenommen

1988: erste vollelektronische Fernvermittlungsstelle im Technikgebäude Sophienstraße 12-14

1988: die Heidelberger Vinzentinerinnen (Orden der Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Vinzenz von Paul) werden wegen Nachwuchsmangel ins Mutterhaus nach Freiburg zurückberufen

1988: Fassadenneugestaltung des Kaufhaus Horten (Bismarckplatz). Eine fast vollständige Glasfront zur Nordseite ersetzt Eiermanns Kacheln. Neu ist auch der gläserne Außenaufzug.

1988: in Wiesloch-Gewann Dornmühle wird ein Mithreum gefunden und 1989 durch Dr. R-H. Behrends (Archäologische Denkmalpflege, Karlsruhe) ausgegraben

1988-1999: Werner Keller (1934-2020) Pfarrer der Heiliggeistkirche

1988-1992: General Crosbie E. Saint Oberbefehlshaber der amerikanischen Landstreitkräfte in Europa (USAREUR)

[1988: Gründung der Arbeitsgemeinschaft der Vier Motoren für Europa: Baden-Württemberg, Katalonien, Lombardei, Rhône-Alpes]

1988-1990: die 1967/68 errichteten Gebäude der Gerichte, der Staatsanwaltschaft und des Finanzamts in der Kurfürsten-Anlage werden für 50 Millionen DM „von Asbest gereinigt"

Januar 1989-Mai 1997: Dr. Julius Carlebach aus Brighton/Sussex Rektor der Hochschule für Jüdische Studien

5. Januar 1989: „Endlich hat auch einmal ein Mitglied des konservativen Flügels des Gemeinderats eines der größten Ärgernisse in der Heidelberger Kommunalpolitik deutlich beim Namen genannt: den selbstherrlichen Umgang des Oberbürgermeisters mit dem Gemeinderat, dem obersten Entscheidungsorgan der Stadt. (...) Herr Berberich hat diesen Umgang des Oberbürgermeisters mit dem Gemeinderat als Grund dafür genannt, nicht wieder für dieses Gremium zu kandidieren. Schade, Herr Berberich.  – Für die LD Hertha Tudor-Wallner.“ (Heidelberger Amtsanzeiger vom Tage, S. 4)

12. Januar 1989: „Fußgängerbereich Altstadt. Wer nicht Schritt fährt, riskiert ein Fahrverbot. Auf der Hauptstraße und im gesamten Fußgängerbereich Altstadt dürfen Kraftfahrzeuge nur im Schrittempo fahren. (...) Die vorgeschriebene Schrittgeschwindigkeit für Kraftfahrzeuge gilt auch während der morgendlichen Anlieferungszeiten von 6 bis 10 Uhr, wenn der Fußgängerbereich erlaubnisfrei befahren werden darf.“ (Heidelberger Amtsanzeiger vom Tage, S. 3)

19. Januar 1989: „Der Gehweg ist kein Parkplatz. Aktion gegen Gehwegparker zwischen Wieblingen und Bergheim (...) Dieser Aktion der Stadt Heidelberg gegen das Gehwegparken in dem Gebiet zwischen Neckar und Bahnlinie, zwischen Mittermaierstraße, Lessingstraße und Römerstraße im Osten und dem Kurpfalzring im Westen, sind bereits in den vergangen Jahren gleiche Aktionen in Neuenheim, Kirchheim-West, Hasenleiser, Gewann See, Boxberg und Emmertsgrund sowie im Wohngebiet und Industriegebiet Pfaffengrund vorangegangen.“ (Heidelberger Amtsanzeiger vom Tage, S. 3)

[3. Februar 1989: Militärputsch in Paraguay. Ende der Diktatur Alfredo Stroessners]

11. Februar 1989: die Stiftung Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte wird im Beisein von BP Richard von Weizäcker und MP Johannes Rau gegründet. Das Geburtshaus von Friedrich Ebert in der Pfaffengasse 17 wird Sitz der Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte. Geschäftsführer: Ulrich Graf (*1943, bis 2008) (vgl. 7. Mai 1962, 1984, 28. Mai 1986)

[14. Februar 1989: Ajatollah Ruollah Chomeini (†3. Juni 1989) im Rundfunk: "Ich informiere hiermit die stolzen Muslime der Welt, daß der Autor des Buches 'Satanische Verse', das gegen den Islam, den Propheten und den Koran gerichtet ist, sowie alle, die an seiner Publikation teilhaben, zum Tode verurteilt sind...Ich fordere alle Muslime auf, sie hinzurichten, wo immer sie sie auch finden."]

[15. Februar 1989: die sowjetische Armee zieht sich unter dem Druck des afghanischen Dschihad aus Kabul zurück]

16. März 1989: der Platz vor der katholische Kirche im Pfaffengrund wird Anton-Klausmann-Platz genannt (vgl. 11. April 1973)

März 1989: 150 Jahre Heidelberger Liederkranz (Ausstellung im Rathausfoyer)

März 1989-1993: Dr. Jochen Goetze Vorsitzender des Vereins Alt Heidelberg (Nachfolger von Wilm Weber)

18. April 1989: Stiftung der Sammlung Grunebaum, Collection of Art durch Fritz und Roberta Grunebaum (Boston) an die Stadt Heidelberg

Frühjahr 1989: 41 Kastanien in der Uferstraße werden „wegen Gefahren für die öffentliche Sicherheit“ unter Polizeischutz gefällt

[2. Mai 1989: Abbau der Grenzanlagen in Ungarn zu Österreich und zu Jugoslawien]

13. Mai 1989: Feier des 100. Geburtstages von Prof. Dr. Hermann Hoepke im Großen Rathaussaal

26. Mai 1989: der erste Interregio-Zug fährt ab Heidelberg Hauptbahnhof nach Karlsruhe. Premierefeier im Hauptbahnhof.

Mai 1989-1993?: die Peterskirche wird außen für 3,5 Millionen DM renoviert. Grabplatten werden ins Kircheninnere verbracht.

Mai 1989: Übergabe des seit 1988 neu gestalteten Neuenheimer Marktplatzes (Kosten: ca. 700.000 Euro)

Mai 1989: Maria von Graimberg und ihre Soziale Frauenschule (Ausstellung im Rathausfoyer)

[4. Juni 1989: erste freie Wahlen in Polen – Niederschlagung der Demokratiebewegung in Peking]

6. Juni 1989: der Aufsichtsrat der Stadtwerke AG Heidelberg lehnt die Wiederbestellung von Dipl. Ing. Dr. Andreas Christou (52), seit 1971 Direktor der Stadtwerke und Chef der Heidelberger Straßen- und Bergbahn AG (HSB), auf Antrag der Arbeitnehmervertreter ab (vgl. 31. Dezember 1989)

16.-25. Juni 1989: ein Elektrobus der Fa. Vetter (Fellbach) fährt täglich 6 Stunden lang im 30-Minutentakt durch die Hauptstraße vom Bismarckplatz (St. Anngasse) zum Marktplatz (Höchstgeschwindigkeit 20 km/h)

21. Juni 1989: Öffnungszeiten des Stadtarchiv Heidelberg: Montag-Donnerstag 8-12, 14-16 Uhr, Freitag 8-12, 14-15 Uhr (statt wie bisher 14-16 Uhr)

Juni 1989: die 1967 „entdeckte“ und jetzt restaurierte Meriankanzel am Südhang des Heiligenberg wird übergeben (vgl. 1988, Juni 2009)

Juli 1989: die vier Preisträger des Ideenwettbewerbs zur Neugestaltung des Theaterplatzes präsentieren ihre Entwürfe den Mitgliedern des Bau- und Kulturausschusses im Großen Rathaussaal

[19. August 1989: Paneuropäisches Picknick an der österreichisch-ungarischen Grenze bei Sopron. Mit Zustimmung beider Länder wird ein Grenztor symbolisch für drei Stunden geöffnet. Über 600 DDR-Bürger nutzten diese erstmalige Öffnung des Eisernen Vorhangs zur Flucht in den Westen (vgl. 2. Mai 1989)]

1. September 1989: Michael Bokemeyer wird Leiter des Stadtplanungsamt (bis 1993)

[11. September 1989: Ungarn öffnet seine Grenzen zu Österreich. Zehntausende DDR-Bürger fliehen über Ungarn in den Westen]

13. September 1989: Harry Tisch, SED, Vorsitzender des FDGB, besucht Heidelberg

28. September 1989: Beginn einer Schulpartnerschaft der Internationalen Gesamtschule Heidelberg mit der Mittelschule Nr. 3 in Simferopol (Krim)

September 1989: der katholische Pfarrer Johannes Bold verläßt die Gemeinde Pfaffengrund

September 1989: Fertigstellung der Bahn- und Fußgängerbrücke über die Römerstraße (westlich der Liebermannstraße; vgl. Dezember 1990)

15. Oktober 1989: Einweihung des Anton-Klausmann-Platzes (Pfaffengrund) und Aufstellung des Schützenhäusel (Wachhäuschen des ehemaligen Mannheimer Tor von 1752, welches im Gewann Pfaffengrund als Unterstand für den Feldhüter aufgestellt war, dann im Garten des katholischen Kindergartens an der Marktstraße, jetzt Ecke Marktstraße/Schützenstraße)

22. Oktober 1989: der katholische Pfarrer Hermann Vogt (Nachfolger von Johannes Bold) hält seinen ersten Gottesdienst in St. Marien (Pfaffengrund)

[25. Oktober 1989: Generalsekretär Michail Gorbatschow verkündet bei einem Staatsbesuch in Helsinki die sogenannte Sinatra-Doktrin, die den Staaten des Warschauer Pakts erlaubt, ihre inneren Angelegenheiten souverän und in Eigenregie zu regeln]

31. Oktober 1989: 25-Jahrfeier des DKFZ

Oktober 1989: Eröffnung der Asmat-Sammlung aus Neuguinea im Völkerkundemuseum, 1972 von dem Ehepaar Dr. Gunter und Ursula Konrad gestiftet (vgl. Oktober 1982)

6. November 1989: der Gemeinderat beschließt: „Die Stadt Heidelberg erklärt ihre Bereitschaft und ihren Willen, Beziehungen zu einer Stadt in der Sowjetunion aufzunehmen (...) um auf diesem Wege zu einer echten Partnerschaft zu finden.

10. November 1989: „Abschließend betonte Dr. Christou, daß die HSB weder die Gründung dieses Verbundes noch ihren Beitritt dazu vorgeschlagen hat. (...) Die HSB – so Dr. Christou – hoffe trotz des Verbundes der Bevölkerung zu dienen, der sie in Wirklichkeit gehöre. (...) Käme es zu einer Verbesserung und nicht Verschlechterung, wäre es erfreulich.“ (RNZ vom Tage)

November 1989: 100 Jahre Historisches Seminar (Ausstellung im Rathausfoyer)

November 1989: die 1973 gegründete Nahverkehrsgesellschaft Rhein-Neckar wird aufgehoben

1. Dezember 1989: Einführung des Gemeinschaftstarifs des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar („Ein Ticket, ein Tarif, ein Fahrplan“). Ende der Zeitkarte für Senioren der HSB.

6. Dezember 1989: 100 Jahre Historisches Seminar, 150 Jahre Fränkisch-Pfälzisches Institut (Festakt in der Alten Aula)

[8./9. Dezember 1989: Sonderparteitag der SED. Sie nimmt den Namen SED/PDS an]

22. Dezember 1989: Einweihung des Adenauerplatzes mit Sandstein-Nachbildung der Neptun-Figur vom Seegarten in der Unterführung (vgl. 1960)

31. Dezember 1989: Dipl. Ing. Dr. Andreas Christou (1936-2018), seit 1971 Direktor der Stadtwerke und Chef der Heidelberger Straßen- und Bergbahn AG (HSB), wird pensioniert (vgl. 1. März 1991)

Dezember 1989: Die Stadt als Heimat ihrer Bürger im Jahre 2000. Vortrag von OB Zundel vor Mitgliedern der Akademie für Ältere im Ballsaal der Stadthalle

Dezember 1989: Lehrbriefe und Kundschaften (Ausstellung des Stadtarchiv im Rathausfoyer)

31. Dezember 1989: der Betrieb der 1928 von Jean Weißenfels aus Mannheim in Wieblingen zwischen OEG-Linie und Waldhofer Weg gründeten Hansa Federnfabrik wird eingestellt (Fabrikgebäude und Kamin 1992 abgetragen)

Ende 1989: die Firma Dresser Europe S.A. in Rohrbach wird an den japanischen Baumaschinenkonzern Furukawa verkauft (Produktion 1995 eingestellt)

1989: das Bahnbetriebswerk Heidelberg wird aufgegeben

1989: der NABU eröffnet einen Garten in Handschuhsheim

1989: der Kornmarkt wird als historischer Platz "in ursprünglicher Form" gestaltet

1989: der Journalist Georg Stein gründet den Palmyra Verlag

1989: der Pianist Martin Münch gründet die Jahrhundertwende-Gesellschaft

1989: die Ergebnisse der Volkszählung von 1987 werden bekannt: Heidelberg hat 140.140 Einwohner, davon 127.770 „steuerlich anerkannt“

1989: die städtische „Schriftenreihe des Stadtarchiv“ beginnt (mit Roland Vetter, Heidelberga deleta...“) zu erscheinen

1989: das Internationale Studienzentrum der Universität Heidelberg (Teilsitz: Ziegelhäuser Landstraße 17, Villa Gervinus, Gedenkstätte für Alfred Weber und Ernst Troeltsch, Leiter: Prof. Dr. Diether Raff) wird eröffnet

1989: das Forschungs- und Entwicklungszentrum der Heidelberger Druckmaschinen AG wird eröffnet (vgl. 1982)

1989: Martin Schaaf muß aus gesundheitlichen Gründen das Hotel-Restaurant "Deutscher Kaiser" (Mühltalstraße 41) schließen (vgl. 1951)

1989-1993: die Polizeidirektion Heidelberg in der Römerstraße wird gebaut

1989: die Hotelfachschule („Fritz-Gabler-Schule“, Rohrbacher Straße 100) zieht in das Gebäude des ehemaligen Boxberg-Gymnasiums (Boxberg; vgl. 1959)

Januar 1990: das LDA inventarisiert die Heidelberger Kulturdenkmäler, beginnend in Handschuhsheim, unter Leitung von Dr. Leopold Schmidt und Dr. Claudia Dutzi (vgl. April und Oktober 1991)

Januar 1990: das am 15. September 1922 fertiggestellte Gesellschaftshaus Pfaffengrund (Storchenweg 2) wird abgerissen

Januar 1990: Christoph Nestor übernimmt die Leitung der Geschäftsstelle des Mieterbunds Heidelberg (bis 2020) (vgl. 1. Januar 2021)

5. April 1990: der Gemeinderat beschließt Richtlinien für die Erteilung von Sondernutzungserlaubnissen zur Außenbewirtschaftung im Fußgängerbereich Altstadt

28. Januar 1990: der französische Philosoph Paul Ricoeur (1913-2005) erhält den Karl-Jaspers-Preis der Universität Heidelberg

16. Februar 1990: Hochwasser des Neckar (Pegel Karlstor 9,12 m)

28. Februar/1.März 1990: Sturm Wiebke entwurzelt Bäume (besonders im Forstrevier Rohrbach)

3. März-13. Mai 1990: Blau Die Farbe der Ferne (Ausstellung in der gleichzeitig eröffneten Ausstellungshalle des Heidelberger Kunstvereins im Garten des Kurpfälzischen Museums; Architekt: Dieter Quast, 1928-2020)

[18. März 1990: Wahl zur Volkskammer der DDR (Wahlbeteiligung 93,4%, Sieger: Wahlbündnis Allianz für Deutschland (CDU, DSU, DA)]

5. April 1990: „Um den Verkehr im Fußgängerbereich [Altstadt] morgens zwischen sechs und zehn Uhr nicht aus dem Ruder laufen zu lassen, unternimmt die Stadt jetzt vermehrte Anstregungen. Im Rathaus will man erreichen, wie Stadtsyndikus Dr. Klaus Plate vor der Presse ausführte, daß auch in den Morgenstunden dieser Teil der Altstadt wieder den Fußgängern gehört und `nicht zunehmend in ein Autofahrerreich umfunktioniert wird´. (...) Sollten alle Kontrollen und Verwarnungen nicht zu einer nachhaltigen Verbesserung der Lage bis 10 Uhr im Fußgängerbereich führen, müsse der Gemeinderat die Satzung über den Fußgängerbereich abändern, denn `es geht einfach nicht, daß dieser bis zehn Uhr den Autofahrern gehört.´“ (Heidelberger Amtsanzeiger vom Tage, S. 3, unter der Überschrift: „Verstärkte Kontrollen sollen Beruhigung bringen. `Kein Königreich für Autofahrer´“)

[5. April 1990: die Deutsche Bücherei in Leipzig (1912 gegründet) und die Deutsche Bibliothek in Frankfurt am Main (1946 gegründet) legen ein Konzept zur Zusammenführung der beiden Institutionen vor. Mit dem Einigungsvertrag vom 3. Oktober 1990 geht daraus die bundesunmittelbare Anstalt des öffentlichen Rechts namens Deutsche Bibliothek (seit 2006 dann „Deutsche Nationalbibliothek“) hervor]


April 1990: Beim Stadtarchiv Heidelberg entfallen ab sofort alle bisherigen Öffnungszeiten am Freitagnachmittag. Das Archiv ist montags bis donnerstags 8-12 und 14-16 Uhr geöffnet, freitags 8-12 Uhr.

[12. April 1990: der CDU-Vorsitzende Lothar de Maizière wird Ministerpräsident der DDR]

4. Mai 1990: Einweihung der umgebauten und erweiterten Stadtbücherei (Poststraße 15; vgl. 7. Mai 1966, 16. Juni 2009)

25. Mai 1990: Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrags zwischen der Karls-Universität Prag und der Universität Heidelberg

Mai 1990: Hertha Tudor-Wallner (LD) scheidet aus dem Gemeinderat aus. Nachfolger: Dr. Arnulf Lorenz

Juni 1990: Das Heidelberger Schloß in der Fotografie vor 1900 (Ausstellung des Photozentrum Heidelberg im Ottheinrichsbau, Konzept: Milan Clumsky)

Juni 1990: das Vordergebäude des Hauses Plöck 58 wird nach Besetzung zerstört. Gegen die Besetzer wird Strafantrag gestellt.

Juni 1990: Fest der Lieder (Thingstätte, Veranstalter: Verkehrsverein, Radio Regenbogen)

30. Juni 1990: OB Zundel legt sein Amt aus gesundheitlichen Gründen nieder (bis Dezember 1990 amtiert Erster Bürgermeister Dr. Karl Korz (1932-2016) als Stadtoberhaupt)

[2.-13. Juli 1990: XXVIII. und letzter Parteitag Parteitag der KPdSU vor der Parteiauflösung (in Moskau). Neben der KPdSU wird die Kommunistische Partei Russlands für die Russische SFSR gegründet]

[14. Juli 1990: BK Kohl und Michail Gorbatschow treffen sich in Stawropol/Kaukasus. Gorbatschow akzeptiert die Mitgliedschaft des vereinten Deutschland in der NATO]

Juli 1990: 150 Jahre Eisenbahn in Heidelberg (Ausstellung des Stadtarchiv Heidelberg und des Seminars für Neuere Geschichte der Universität Mannheim im Rathausfoyer)

1. August 1990: Dr. Luitgard Nipp-Stolzenburg aus Offenburg wird Direktorin der Volkshochschule Heidelberg

August 1990: die Theodor-Heuss-Brücke wird abgebrochen. Bei der Neubebauung des Nordbrückenkopfs werden auf dem Areal Neue/Alte Krone ein römischer Brunnen sowie ein Gewölbekeller entdeckt. https://de.wikipedia.org/wiki/Theodor-Heuss-Br%C3%BCcke_%28Heidelberg%29#Gr.C3.BCnderzeit:_Friedrichbr.C3.BCcke

16. August 1990: „Wenn der Platz für alle Verkehrsteilnehmer nicht ausreicht, dann müssen die Stärkeren weichen: Nicht die Fußgänger und nicht die öffentlichen Verkehrsmittel müssen Umwege machen, sondern das Auto. Nicht die Fußgänger und nicht die öffentlichen Verkehrsmittel gehören unter die Erde, sondern das Auto. Auf der Erde sollen Ruhe und Platz für die Menschen sein, für Gespräche, Kinderspiele, Spazierengehen, Einkaufen und Innehalten.“ (Dr. Raban von der Malsburg, Vorsitzender der CDU-Fraktion, Heidelberger Amtsanzeiger vom Tage, S. 4)

August 1990: 120 Jahre Standesamtswesen in Baden (Ausstellung des Stadtarchiv Heidelberg im Rathausfoyer)

[August 1990: Armenien erklärt den Austritt aus der Sowjetunion]

6. September 1990: „Gegen Falschparker geht der Gemeindevollzugsdienst der Stadt Heidelberg in Schwerpunkaktionen vermehrt auch in den einzelnen Stadtteilen und außerhalb liegenden Straßen vor. So gab es einen derartigen Einsatz jetzt Anfang September in Ziegelhausen am Rainweg. Dort hatten Falschparker auf dem Gehweg Fußgänger `als schwächste aller Verkehrsteilnehmer´ - so die Stadt Heidelberg in einer Presseerklärung – behindert. Derartig häufige Verstöße können nach Miitteilung der Stadt nicht geduldet werden.“ (Heidelberger Amtsanzeiger vom Tage, S. 3)

[12. September 1990: Zwei-plus-Vier-Vertrag. Die Außenminister der UdSSR, der USA, Frankreichs und Großbritannien unterzeichnen in Moskau den Vertrag über die abschließende Regelung in Bezug auf Deutschland. Formal kein Friedensvertrag, übernimmt jedoch die Funktion des 1945 in Potsdam angekündigten Vertrags]

[20. September 1990: die Volkskammer der DDR und der Deutsche Bundestag stimmen dem Einigungsvertrag zu]

23. September 1990: Wahl zum Oberbürgermeister von Heidelberg (1. Wahlgang)

23. September-13. Oktober 1990: der Heidelberger Kunstverein und das Kurpfälzische Museum zeigen in der Alten Universität die Ausstellung „Walter Gillich. Eine Retrospektive

26. September 1990: Symposium zum Gedenken an Prof. Karl Heinrich Bauer an dessen 100. Geburtstag im DKFZ

[28. September 1990: es wird vereinbart, daß der Überleitungsvertrag infolge der Unterzeichnung des Zwei-plus-Vier-Vertrags mit Wirkung vom Zeitpunkt der Vereinigung Deutschlands, dem 3. Oktober 1990, suspendiert und mit dem Inkrafttreten des letzteren ausdrücklich außer Kraft gesetzt wurde. Einzelne der im Überleitungsvertrag getroffenen Bestimmungen behalten jedoch ihre Gültigkeit. (vgl. 26. Mai 1952, 23. Oktober 1954)]

September 1990: Einweihung des Übergangs-Wohnheims Hardtstraße 4-10 (für Aus- und Übersiedler aus Osteuropa, 44 Wohnungen, Betreiber: Caritas)

1. Oktober 1990: ein eigenständiges Amt für Umweltschutz wird bei der Stadt Heidelberg eingerichtet (Leiter: Manfred Rohleder). Umweltschutz-Beauftragter bleibt Willi Kappes, Leiter des Amts für öffentliche Ordnung.

18. Oktober 1990: der HSB-Aufsichtsrat bestellt Dr. Norbert Vornehm zum Technischen Vorstand der Heidelberger Straßen- und Bergbahn AG (HSB)

21. Oktober 1990: Beate Weber wird mit 32.098 Stimmen (55,5%) zur Oberbürgermeisterin von Heidelberg gewählt (vom 14. 12. 1990 bis 13. Dezember 2006 im Amt) (Zweiter Kandidat: Stadtkämmerer Dr. Wolfgang Wagner, 25.114 Stimmen, 43,43%)

Oktober 1990: das Kurpfälzische Museum wird bis April 1991 geschlossen (vgl. Juni 1991)

Oktober 1990: Gründung der Interessengemeinschaft Bergheim

Oktober 1990: Gründung des Freundeskreis Kumamoto-Heidelberg

Oktober 1990: Einweihung des Anbaus am Stadttheater (Theaterstraße 4-8, gläsernes Foyer, Architekten: Rudolf Biste und Kurt Gerling, Berlin, Baubeginn: Dezember 1988, Kosten: über 9 Millionen DM)

[9. November 1990: deutsch-sowjetischer Partnerschaftsvertrag]

2. Dezember 1990: Bundestagswahl. Im Wahlkreis Heidelberg wird Udo Ehrbar (CDU) direkt gewählt. Prof. Dr. Hartmut Soell (SPD) kommt über die Landesliste in den Bundestag.

14. Dezember 1990: Beate Weber tritt als Amtsverweserin des Oberbürgermeisters an (vgl. 8. Juni 1991)

[20. Dezember 1990: Inkrafttreten des Bundesdatenschutzgesetzes]

Dezember 1990: Übergabe der neu gestalteten Römerstraße zwischen Hebel- und Feuerbachstraße (Baubeginn: August 1989)

1990: Karla Jauregui wird Leiterin des Montpellier-Hauses (Kettengasse; bis 2006)

1990: Dr. Frieder Hepp (*1957 Hardheim, seit 1986 am Kurpfälzischen Museum tätig) wird Leiter der Abteilung Stadtgeschichte und Museumspädagogik des Kurpfälzischen Museums

1990: die 1951 entstandene Mülldeponie Feilheck an der südwestlichen Gemarkungsgrenze wird als letzte Abfallbeseitigungsanlage stillgelegt (vgl. 2008)

1990: Oskar Feilhauer (*1931), kaufmännischer Vorstand der HSB, wird Alleingeschäftsführer der Heidelberger Versorgungs- und Verkehrsbetriebe (vgl. 1. Januar 1992)

31. Dezember 1990: die Kündigung des Vertrags der Stadt Heidelberg mit der RNZ GmbH, das Erscheinen des Heidelberger Amtsanzeigers zusammen mit dem Anzeigenblatt Stadtkurier betreffend, tritt in Kraft

1990: die Bühlersche Mühle in Wieblingen (1224 erstmals genannt) stellt den Betrieb ein (vgl. 1853)

1990: Pfarrer Paul Rudigier und Abt Franziskus Heeremann verabschieden die Oberin von Peterstal, Schwester Irenäa (Bühler Ordensschwestern)

1990: der „Deutsche Kaiser“ (Mühltalstraße 41) wird von seinem neuen Besitzer, Professor Eberhard Weber, als Hotel garni weitergeführt (vgl. 1951, 1989)

[13. Januar 1991: Rücktritt des baden-württembergischen MP Lothar Späth]

[20. Januar 1991: 93 Prozent der Bewohner der Krim sprechen sich in einem Referendum für die „Wiederbegründung der Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik der Krim (ASSK) als Subjekt der UdSSR und Teilnehmer des Unionsvertrages“ aus (vgl. 30. Juni 1945). Der Oberste Sowjet der Ukraine gibt der Krim 13. Februar 1991 diesen Status wieder]

31. Januar 1991: der Gemeinderat beschließt, den Rufinusplatz (Neuenheim) zu bebauen

Januar 1991: Dr. Werner Laufenberg übernimmt das Amt des Handschuhsheimer Stadtteilschreibers (Literaturpreis von 10.000 DM, freie Wohnung, wöchentliches Weindeputat)

21. Februar 1991: der Gemeinderat beschließt, ein Teilstück des Areals Alter Meßplatz/ehemaliger Schlachthof an die Fa. ABB zur Errichtung des ABB-Forschungszentrums zu verkaufen (Preis: 8 Millionen DM)

Februar 1991 bis 31. Januar 1999: die Stadt Heidelberg vermietet die Räume der ehemaligen Druckerei Alte Bergheimer Straße 7 an den Verein Gegendruck e. V., Träger des „Autonomen Zentrum“

1. März 1991: Dr. Norbert Vornehm tritt sein Amt als Technischer Vorstand der HSB an

1. März 1991-2002: Dr. Hermann Dörpinghaus (*1937, stellvertretender Direktor der Universitätsbibliothek Freiburg) Direktor der Universitätsbibliothek Heidelberg (Nachfolger von Prof. Dr. Elmar Mittler)

7. März 1991: OB Beate Weber beschließt neue HVV-Organisationsstruktur: Danach wird die Position "Personal und Soziales" neu geschaffen, der Technische Vorstand der HSB gehört der HVV-Geschäftsführung nicht mehr an.

März 1991: im Gewann Hühnerstein (Handschuhsheim, „Am Klausenpfad“) entsteht auf landeseigenem Grundstück eine Wagenburg mit 15 Bauwagen ("Hoppetosse", bis 22. Mai 1997)(vgl. Oktober 1996)

März 1991: die Akademie für Ältere beginnt die „Aktion Altenkarte“ im VRN („Karte ab 60“ für 360 DM/Jahr)

[März 1991: Auflösung des Warschauer Pakts]

12. April 1991: Eröffnung der Atos-Klinik in der Bismarckstraße 9-15 (früheres Gebäude der „Heidelberger Kraftanlagen“)

April 1991: in Heidelberg wird das Ehrenamt des Bürgerbeauftragten eingeführt. Er soll als neutraler Vermittler zwischen Bürgern und Verwaltung Konflikte einvernehmlich lösen. Erste Bürgerbeauftragte ist Hannelore Zöller (1922-2007, bis 1997)

April 1991: Präsentation der Handschuhsheimer Kulturdenkmäler (unter Leitung von Dr. Leopold Schmidt und Dr. Claudia Dutzi wurden über 150 Kulturdenkmäler inventarisiert) (vgl. Januar 1990)

April 1991-Juni 1993: das Heidelberger Verkehrsforum tagt

24. Mai 1991: Übergabe des Sumebrunnen (Heumarkt)

26. Mai 1991: 100 Jahre Verein Alt Heidelberg (Ausstellung im Rathausfoyer)

Mai 1991: Einweihung des Spiegelsaals (Prinz Carl)

Mai-Juni 1991: 100 Jahre großer Rathaussaal (Ausstellung des Stadtarchivs im Rathausfoyer)

8. Juni 1991: Oberbürgermeisterin Beate Weber wird ins Amt eingeführt

16. Juni 1991: Heidelberg im konfessionellen Zeitalter aus der Sicht des Heidelberger Kirchenrates Dr. Marcus zum Lamm (1544-1606) (Ausstellung zur Wiedereröffnung des Kurpfälzischen Museums, ausgenommen Archäologische Abteilung. Architekt: Dieter Quast, 1928-2020) (vgl. 1984)

21. Juni 1991: der HSB-Vorstand Feilhauer/Vornehm stellt die HSB-Leitlinien vor

[25. Juni 1991: Slowenien und Kroatien lösen sich aus dem Staatsverband Jugoslawien und erklären ihre Unabhängigkeit]

Juni 1991: das European Institute for Research and Strategic Studies in Telecommunications EURESCOM GmbH (Europäisches Institut für Forschung und strategische Studien in der Telekommunikation) bezieht die Villa Reiner, Schloß-Wolfsbrunnenweg 35

7. Juli 1991: Carmina burana (Carl Orff) werden unter Leitung von Peter Schumann auf der Thingstätte aufgeführt (Veranstalter: Radio Regenbogen)

[7. Juli 1991: die Brioni-Deklaration soll einen friedlichen Weg aus der durch den Zerfall des jugoslawischen Bundesstaates entstandenen Krise eröffnen]

[25. Juli 1991: Protokoll von Sangatte zwischen Frankreich und Großbritannien zur Regelung der Hoheitsfunktionen im Rahmen des Ärmelkanal-Tunnels]

Juli 1991: erster Jugendaustausch zwischen dem Stadtjugendring HD e.V. und Jugendlichen aus Simferopol

Juli 1991: Eröffnung des Postamt 29 (Emmertsgrund-Passage 30/1)

Juli 1991: der Gemeinderat beschließt die Stiftung des Clemens-Brentano-Preis für Literatur (20.000 DM/Jahr)

Sommer 1991: erste Kunstausstellung Hendsemer Art im Tiefburghof

[19. August 1991: Putsch in der UdSSR. Eine Gruppe von Funktionären versucht, den Parteichef der KPdSU Michail Gorbatschow abzusetzen und das Land unter ihre Kontrolle zu bringen]

[24. August 1991: die Ukraine erklärt sich für unabhängig]

[29. August 1991: Kasachstan erklärt sich für unabhängig]

1. September 1991: Beginn des Pilotprojekts Frauen-Nachttaxi in Heidelberg

20. -29. September 1991: Ausstellung von Künstlern aus Simferopol zum Heidelberger Herbst

September 1991: Einrichtung einer Busspur in der südlichen Kurfürsten-Anlage, erstes Teilstück einer innerstädtischen Busspur

1. Oktober 1991: der Jurist Prof. Dr. Peter Ulmer (58) wird Rektor der Universität Heidelberg (Nachfolger von Prof. Dr. Volker Sellin)

[8. Oktober 1991: Kroatien erklärt seine Unabhängigkeit. Militante Serben und die Jugoslawische Volksarmee errichten daraufhin die sogenannte Serbische Autonome Provinz Krajina. Diese umfaßt Teile Kroatiens, aus denen Kroaten gewaltsam vertrieben wurden]

26./27. Oktober 1991: Rainer Motz-Munke, Retrospektive (Gedenkausstellung im Rohrbacher Rathaus und im Atelier Am Heiligenhaus 15a)

Oktober 1991: das Manuskript des Entwurfs von Hölderlins Heidelberg-Ode von 1798 wird in Wiesloch in der Wohnung eines Handwerkers (27) gefunden, die dieser 1981 aus dem Kurpfälzischen Museum entwendet hatte (vgl. 10. Oktober-14. November 2004)

Oktober 1991: das LDA übergibt die Liste der Neuenheimer Kulturdenkmäler (565 Denkmale, von Dr. Leopold Schmidt und Dr. Claudia Dutzi erstellt)

2. November 1991: der Vertrag zur Städtepartnerschaft Heidelberg-Simferopol wird in Simferopol (Krim) unterzeichnet

28. November 1991: Eröffnung des Bürgeramts Pfaffengrund (Ecke Sperberweg/Schützenstraße)

29. November 1991: Bürgerversammlung über die Neuordnung der Flächen im Neuenheimer Feld/Handschuhsheimer Feld

[1. Dezember 1991: bei der Abstimmung über die Unabhängigkeit der Ukraine stimmen auf der Krim 54,2% der Abstimmenden zu. Die Ukraine trennt sich von Rußland]


[8. Dezember 1991: die Präsidenten Russlands, der Ukraine und von Belarus unterzeichnen den Vertrag von Minsk bzw. die Vereinbarungen von Beloweschskaja Puschtscha. In diesen Vereinbarungen wird die offizielle Auflösung der Sowjetunion festgehalten, der Vertrag zur Schaffung der UdSSR von 1922 außer Kraft gesetzt. Die Auflösung des weltgrößten sozialistischen Staates markiert zugleich das Ende des Kalten Krieges. Die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS), eine regionale internationale Organisation, in der sich verschiedene Nachfolgestaaten der Sowjetunion zusammengeschlossen haben, wird durch die Staatsoberhäupter Russlands, Weißrusslands und der Ukraine gegründet. Sitz: die weißrussische Hauptstadt Minsk. Am 21. Dezember 1991 treten mit Aserbaidschan, Armenien, Kasachstan, Kirgisistan, Moldau, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan acht weitere, kurz davor von der Sowjetunion unabhängig gewordene Sowjetrepubliken der neuen Gemeinschaft bei]

9. Dezember 1991: der Abschnitt der Kaiserstraße zwischen Kleinschmidtstraße und Landhausstraße wird Fußgängerbereich

[16. Dezember 1991: die Unabhängigkeit Kasachstans tritt in Kraft. Kasachisch wird Amtssprache, die Hauptstadt Alma-Ata heißt jetzt Almaty]

22. Dezember (4. Advent) 1991: am Hohen Nistler stürzt ein Flugzeug (DC 3) ab (28 Tote) (vgl. Januar 2014)

[25. Dezember 1991: Michail Gorbatschow legt das Amt des Präsidenten der UdSSR nieder]

[29. Dezember 1991: das Stasi-Unterlagen-Gesetz tritt in Kraft]

Dezember 1991: an der Ecke Alstaterstraße/Schwetzinger Straße, wo von 1902 bis 1973 der Kirchheimer Wasserturm stand, wird der „Wasserturmplatz“ mit Gedenkstein eingeweiht

Dezember 1991: die Stadt Heidelberg erwirbt die Autographensammlung Eugen Grieser (1849-1917) für das Stadtarchiv

Dezember 1991: der verkehrsberuhigte Bereich der Kleingemünder Straße (Ziegelhausen) wird für den Durchgangsverkehr gesperrt

Dezember 1991: Übergabe des neuen Fernmeldedienstgebäudes Sophienstraße 6-10

Dezember 1991: Installation einer Aufladestelle für Elektroautos in der Tiefgarage Kraus

[26. Dezember 1991: die UdSSR löst sich auf (vgl. 8. Dezember 1991)]

1991: die Buchhandlung Himmelheber (Theaterstraße 16) wird von Susanne Himmelheber eröffnet

1991: der Verein Agape wird gegründet www.agape-ev.de

1991: der Personalrat der Universität Heidelberg beschließt, daß eine Parkraumbewirtschaftung in Verbindung mit einer ermäßigten Jahreskarte für den ÖPNV (Jobticket) erfolgen soll

1991: 100 Jahre Schulhaus der Eichendorffschule/Gregor-Mendel-Realschule Rohrbach

1991: Geschäftsführerin der Elisabeth-von-Thadden-Schule wird Dr. Almut Meyer

1991: Einrichtung eines öffentlichen Aufzugs von der Jellinekstraße zum Jellinekplatz 1-5

1991: der Heidelberger Mediziner Bert Sakmann erhält für die Entwicklung einer Methode zur Untersuchung der Funktion einzelner zellulärer Ionenkanäle den Nobelpreis für Medizin

1991: Eröffnung des Tiefmagazins der Universitätsbibliothek Heidelberg unter dem Gebäude der Neuen Universität

1991: das Hotel Roter Hahn (Hauptstraße 44, seit 1901) stellt den Betrieb ein

1991: Bautzen/Oberlausitz wird Partnerstadt Heidelbergs

1991: das Karlstor wird für 620.000 DM renoviert

1991: das Wasserwerk Schlierbach geht in Betrieb

1991: Guy Cherqui Leiter des Institut français de Heidelberg (vgl. 1957)

1991: Leiterin der Elisabeth-von-Thadden-Schule wird Christiane Müller (vgl. 1996)

1991: Romani Rose wird Vorsitzender des Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma

1991: Eröffnung des Internationalen Frauenzentrums (später: Poststraße 8)

1991: Eröffnung des Seniorenzentrums Pfaffengrund

1991?: der Heidelberger Teil der Staatlichen Hochschule für Musik Heidelberg-Mannheim verläßt Heidelberg (vgl. 1971)

1991: der Ortsverband Heidelberg des Deutschen Hausfrauenbundes löst sich auf

1991: ein Einzelfahrschein für den ÖPNV in der Region kostet umgerechnet 1,21 Euro (2013: 2,30 Euro), ein Kinderfahrschein 0,60 Euro (2013: 1,80 Euro). Die Karte ab 60 kostet 15,11 Euro (2013: 35,90 Euro; vgl. 1. April 1992)

1991: die Stadt Heidelberg erwirbt das Anwesen des Hotels „Deutscher Kaiser“ (Mühltalstraße 41) und nutzt es vorübergehend als Asylantenunterkunft (vgl. 1951, 1989, 1990)

[1991: die Königshalle und die übrigen Reste des Klosters Lorsch werden von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen]

[1991-2005: Dr. Wolfgang Wagner ist Geschäftsführer des VRN]

1. Januar 1992: der kaufmännische Vorstand der HSB Oskar Feilhauer scheidet aus. Klaus Blaesius wird HSB-Vorstand, SWH-Vorstand und HVV-Geschäftsführer für Personal und Soziales. Dr. Gerhard Himmele wird kaufmännischer HSB-Vorstand, SWH-Vorstand und HVV-Geschäftsführer.

Januar 1992: Gründung des Freundeskreises Heidelberg-Simferopol

Januar/Februar 1992: Muzika. Musikbezogene Werke von psychisch Kranken (Ausstellung im Heidelberger Kunstverein)

[9. Januar 1992: die Republika Srpska wird unter dem Namen Srpska Republika Bosna i Hercegovina ausgerufen und erhält am 12. August 1992 ihren heutigen Namen. Mit dem Dayton-Friedensabkommen von 1995 wird die Republika Srpska als eine von zwei Entitäten des Gesamtstaates Bosnien und Herzegowina anerkannt]

9. Februar 1992: Uraufführung des "UMABGE-Requiem" von Otfried Rautenbach in der Vituskirche Handschuhsheim (u.a. mit Stephan Wunderlich, Hans Gercke, Matthias Maas) im Rahmen der Ausstellung "Muzika"

14. Februar 1992: das Hospiz Louise in der Weststadt nimmt unter Leitung von Ordensschwester Anna Lioba die Betreuung sterbenskranker Menschen auf

[1. März 1992: die Republik Bosnien und Herzegowina erklärt sich nach einem Referendum von Jugoslawien unabhängig]

28. März 1992: OB Beate Weber eröffnet das Bürgeramt im Bürgerhaus Emmertsgrund

1. April 1992: Einführung der Karte ab 60 im VRN (Die Karte ab 60 kostet monatlich umgerechnet 15,11 Euro, 2013: 35,90 Euro) (vgl. 1994)

4. April 1992: das Bürgeramt Boxberg wird eröffnet

[5. April 1992: Landtagswahl in Baden-Württemberg]

8. April 1992: der Stadtteilverein Kultur-Kartell Heidelberg-Pfaffengrund e.V. heißt jetzt Stadtteilverein Heidelberg-Pfaffengrund e.V.

11. April 1992: das Bürgeramt Ziegelhausen wird eröffnet

9. Mai 1992: Gründung der Gesellschaft der Freunde des Museum Haus Cajeth e.V.

Mai/September 1992: Oberbürgermeisterin Beate Weber und Oberbürgermeister Tajiri unterzeichnen den Freundschaftsvertrag Heidelberg-Kumamoto

21. Juni 1992: der Gemeinderat beschließt die Gründung der Beschäftigungsgesellschaft Heidelberger Dienste. Diplom-Sozialarbeiter Wolfgang Schütte, seit 1984 im Dienst der Stadt Heidelberg, wird Geschäftsführer

19. Juni 1992: Grundsteinlegung für die Synagoge mit Gemeindezentrum in der Häusserstraße 10-12

[30. Juni 1992: das ukrainische Parlament beschließt mit 246 gegen 4 Stimmen ein Gesetz, das der Krim weitestgehende Autonomie einräumt. Danach ist die Halbinsel Krim ein autonomer Bestandteil der Ukraine und die Bereiche Außenpolitik, Verteidigung und Währungspolitik verbleiben bei der Ukraine. Die autonome Krim erhält das Recht, die Außenwirtschaftsbeziehungen, die Sozial- und Kulturpolitik eigenständig zu gestalten und kann allein über die Bodenschätze (bspw. Erdgas) verfügen. Ein Anschluss der Krim an ein anderes Land bedarf der Zustimmung des ukrainischen Parlaments und des Parlaments der Krim. Eine Stationierung von Streitkräften bedarf der Zustimmung des Parlaments der Krim]


[30. Juni 1992: die Fa. Mannesmann Mobilfunk schaltet das Mobiltelefonnetz D2 in den Regelbetrieb um]

[1. Juli 1992: die Fa. Telekom stellt das Mobiltelefonnetz D1 in den Regelbetrieb um]

Juli 1992: Dr. Karl Korz (1932-2016), seit 1. August 1967 Erster Bürgermeister, gibt sein Amt aus gesundheitlichen Gründen auf

28. Oktober 1992: der Partnerschaftsvertrag zwischen Handschuhsheim und dem Stadtteil Kievskij Rajon in Simferopol (Krim) wird unterzeichnet

29. Oktober 1992: OB Beate Weber erklärt Dr. Norbert Vornehm (HSB), daß sie nach Ablauf seines Dreijahresvertrags nicht mehr mit ihm zusammenarbeiten will

November 1992: Anette Albrecht (1965-2007) gründet zusammen mit anderen Frauen mit Behinderung das „BiBeZ - Ganzheitliches Bildungs- und Beratungszentrum zur Förderung und Integration behinderter/chronisch erkrankter Frauen und Mädchen e.V.“ mit Sitz in Heidelberg

28. November 1992: das Bürgeramt Pfaffengrund (Sperberweg 24) wird eröffnet

1. Dezember 1992: die Wissenschaftsseite "Universitas" der Rhein-Neckar-Zeitung beginnt vierzehntäglich zu erscheinen

Dezember 1992: provisorische Einrichtung eines Radwegs am Bismarckplatz

1992: Dr. Peter Blum wird Leiter des Heidelberger Stadtarchivs

1992: OB Beate Weber wird Vorsitzende des Kuratoriums der "Josefine-und-Eduard-von-Portheim-Stiftung für Wissenschaft und Kunst"

1992: die Stadt Heidelberg verleiht der Dichterin Hilde Domin den erstmals vergebenen Preis "Literatur im Exil"

1992: die Buchhandlung an der Tiefburg wird eröffnet

1992: die Architektin Letizia Mancino(-Cremer) wird Vorsitzende der Goethe-Gesellschaft Heidelberg

1992: Josef Mohr wird katholischer Pfarrer an St. Raphael (Neuenheim)

1992: Heike Dießelberg wird Leiterin des städtischen Amts für Öffentlichkeitsarbeit

1992: Ticket 24 Plus und Job Ticket werden im VRN eingeführt

1992: Vorstellung des ersten Klimaschutzkonzeptes der Stadt Heidelberg, erarbeitet vom Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu) (2004 und 2008 fortgeschrieben)


1992: Eröffnung des Mithräums im Kurpfälzischen Museum


[1992: in der Bundesrepublik kommen 195.629 Aussiedler aus der Ex-UdSSR an]

[1992: Abschaffung der Wehrpflicht in Belgien]

1992-1994: Abraham de Wolf erster Vorsitzender der jüdischen Gemeinde Heidelberg

1992/93: einjährige Schließung der Erlöserkirche (Plöck) wegen Renovierung und Restaurierung

1992-Oktober 2007: Bruno Schmaus Leiter des Amtes für Stadtentwicklung und Statistik

[1. Januar 1993: Auflösung der Tschechoslowakei]

[1. Januar 1993: Inkrafttreten des EU-Binnenmarkts]

7. Januar 1993: das Vereinsgelände der Heidelberger Aquarien- und Terrarienfreunde Kroddeweiher in Handschuhsheim-Nord (Gewann Mauerwiesen) wird als flächenhaftes Naturdenkmal unter Schutz gestellt

28. Januar 1993: Die Arbeitnehmer im HSB-Aufsichtsrat beantragen, die Wiederbestellung Dr. Norbert Vornehms zu beschließen. Die beantragte Aufsichtsratssitzung findet nicht statt.

Januar 1993: die von Wieblingen kommende OEG-Strecke führt (statt über Blücherstraße/Bergheimerstraße) jetzt unter der Czerny-Brücke hindurch über den Hauptbahnhof und über die Kurfürsten-Anlage zum Bismarckplatz. Gleichzeitig werden Teile des am 10. August 1913 eröffneten ehemaligen Güterbahnhofs der OEG abgebrochen. (vgl. Mai 1982)

Januar 1993: die Kindertagesstätte Gaisbergstraße 81 wird eingeweiht

Januar 1993: Anbringung einer Gedenktafel an der Friedrich-Ebert-Anlage 30 für den russischen Dichter Ossip Emilevič Mandelštam

21. Januar 1993: „Mit Sorge beobachtet man bei der Stadt Heidelberg eine zunehmende Zahl von `Geisterradfahrern´auf den Gehwegen. Für den Fahrrad-Koordinator der Stadt, Dr. Bert-Olaf Rieck, ist das Anlaß für folgenden Verkehrstip: Auch wenn (...) der Gehweg glatter ist als die Fahrbahn oder wenn Sie an einem Autostau vorbeiziehen wollen, bitte lassen Sie sich nicht verleiten, auf dem Gehweg zu fahren (...)“ (Heidelberger Amtsanzeiger vom Tage)

15. Februar 1993: der Universitätsverlag C. Winter wird an die Heidelberger Verlagsanstalt verkauft und mit dieser und der Edition Schindele (später "Edition S") zum Universitätsverlag C. Winter Heidelberg GmbH zusammengelegt. Dr. Carl Winter betreut bis zu seiner Pensionierung das Lektorat weiter. Seit dem 5. Dezember 2002 firmiert der Verlag unter dem Namen Universitätsverlag Winter GmbH Heidelberg mit Sitz im „Handschuhsheimer Schlößchen“. http://www.winter-verlag.de/de/ueber_uns/

[26. Februar 1993: in der Tiefgarage des World Trade Centers (New York City) wird eine Bombe gezündet. Sechs islamistische Terroristen des Terrornetzwerks al-Qaida entzünden in einem Transporter rund 700 Kilogramm des Sprengstoffs Harnstoffnitrat. Bei der Explosion werden sechs Menschen getötet. Über 1.000 weitere Personen werden verletzt. Daraus resultiert einer der größten Rettungseinsätze in der Stadt New York]

Februar 1993: in der Mannheimer Straße wird zwischen Kurpfalzring und Sandhofer Weg eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h angeordnet

5. März -2. April 1993: Zehn Jahre Museum für Wegwerfkultur (Ausstellung im Foyer des Prinz Carl)

7. März bis 25. April 1993: Dr. Norbert Giovannini und Hans-Martin Mumm machen 6 Führungen zu den Stätten jüdischer Geschichte in Heidelberg

13. März 1993: das Bürgeramt Handschuhsheim wird in der Mühltalstraße 2 eröffnet

März 1993: auf dem Grundstück Werrgasse 3 (unterhalb des Philosophenweg, östlich des Schlangenweg), welches 1960 durch Vermächtnis von Mathilde Lövenich der Stadt Heidelberg mit der Maßgabe übereignet wurde, „dort für die Bürger einen Park einzurichten“, werden Trockenmauern renoviert und neu gebaut. Zahlreiche historische Kulturbiotope werden hier entdeckt.

März 1993: Städtebauliche Gutachten zur Gestaltung des Gneisenauplatzes (Ausstellung im Rathausfoyer)

30. März 1993: das städtische Kinderbüro wird in der Plöck 2a eröffnet

1. April 1993: Dr. Renate Ludwig wird Leiterin der Archäologischen Abteilung des Kurpfälzischen Museums

1. April 1993: Thomas Schaller wird zum Bürgermeister der Stadt Heidelberg (Umweltdezernent) ernannt. Seine Amtszeit endet mit Ablauf des 31. März 2001.


19. April 1993: Einführung der Bürgermeister (Dezernenten) Ingo Maehrlein (Finanzen und Recht) und Thomas Schaller (Umwelt und Energie)

25. April 1993: Eröffnung der Ausstellung zum 125. Geburtstag von Prof. Dr. Wilhelm Salomon-Calvi (1868-1941), erster Direktor des Geologisch-Paläontologischen Instituts der Universität Heidelberg (bis Jahresende)

April 1993: unter dem nördlichen Brückenkopf der Ernst-Walz-Brücke wird ein Skateboardpark eingerichtet

6. Mai 1993: der städtische Amtsanzeiger erscheint fortan unter dem Titel Heidelberger Stadtblatt als Einlage (Buch mit 8 Seiten) im Anzeigenblatt „Stadtkurier“ der Rhein-Neckar-Zeitung (vgl. Mai 1995)

13. Mai 1993: „Der Philosophenweg ist kein Radweg. Darauf weist das Landschaftsamt der Stadt Heidelberg hin. Heidelbergs traditionsreicher Spazierweg (...) ist ausschließlich für Fußgänger angelegt.“ (Heidelberger Stadtblatt vom Tage, S. 5)

15. Mai 1993: Eröffnung des Bürgeramt Wieblingen (Altes Rathaus, Mannheimer Straße 259)

21. Mai 1993: „Im Rahmen der Aktionswoche `Parke nicht auf unseren Wegen´vom 24. bis zum 29. Mai werden Gemeindevollzugsdienst und Polizei verstärkt auf ordnungswidrig auf Geh- und Radwegen abgestellte Kraftfahrzeuge achten“   (Heidelberger Stadtblatt vom Tage, S. 5)

25. Mai 1993: der Wasserstand des Neckars erreicht die Tiefstmarke von 2,03 Metern

27. Mai 1993: der frühere Stadtarchivar Karl Berchtold stirbt

Mai 1993: die Liste der Kulturdenkmäler in Wieblingen wird von der Kunsthistorikerin Leena Ruuskanen zusammengestellt

Mai/Juni 1993: Martin Walser in der ersten Poetik-Dozentur an der Universität Heidelberg in Kooperation mit der Stadt Heidelberg

9. Juni 1993: Das "6-Punkte-Papier" (Vorwürfe der Oberbürgermeisterin gegenüber dem Technischen Vorstand der HSB, u.a. Protokollfälschung, Bordsteine der Bergheimer Straße, Investitionen, Berichtspflichten), wird vom Finanzausschuß des Gemeinderats in nicht-öffentlicher Sitzung behandelt. Mit dem Papier will die Oberbürgermeisterin begründen, warum sie Dr. Vornehm nicht entlasten will.

14. Juni 1993: Sitzung des Finanzausschusses des Gemeinderats, anschließend des HSB-Aufsichtsrats. Beide Gremien setzen sich mit den Vorwürfen der Oberbürgermeisterin gegen Dr. Norbert Vornehm auseinander. Der Aufsichtsrat kommt zum Ergebnis, daß die Vorwürfe nicht stichhaltig sind und beschließt die Wiederbestellung Vornehms bis Februar 1999. Der Aufsichtsrat beauftragt seine Vorsitzende, einen entsprechenden Anstellungsvertrag mit ihm auszuhandeln. Der Finanzausschuß beschließt die Nicht-Entlastung von Dr. Norbert Vornehm für 1992.

17. Juni 1993: Veröffentlichung der Vorwürfe der Oberbürgermeisterin gegenüber Dr. Norbert Vornehm (6-Punkte-Papier, vgl. 9. Juni 1993) in der Rhein-Neckar-Zeitung - Der Gemeinderat beschließt die Planung einer Straßenbahnerschließung des Neuenheimer Felds und einer Parkraumbewirtschaftung daselbst.

25. Juni 1993: Die Stadt Heidelberg (vertreten durch die Oberbürgermeisterin) verweigert Dr. Norbert Vornehm die Entlastung in der HSB-Hauptversammlung

27. Juni-8. August 1993: Alfred Mombert (1872-1942) (Ausstellung des DAI in Zusammenarbeit mit der Stadt Heidelberg, Alte Universität Heidelberg)

Juni 1993: der neu gestaltete Dante-Spielplatz wird übergeben (Weststadt)

[1. Juli 1993: Einführung der 5stelligen Postleitzahl in Deutschland]

2. Juli 1993: die Plöck wird zwischen Grabengasse und Friedrich-Ebert-Platz für den Fahrradverkehr in beiden Richtungen freigegeben („Fahrradstraße“, Tempo 20). Die Bürgersteige werden durch Markierungen auf der Fahrbahn optisch verbreitert.

Juli 1993: Bruder Ingobert Heieck von der Abtei Neuburg (*1935 Landau, Betreuer der Efeuzucht) stirbt

Juli 1993: Dr. Hans-Peter Meinzer Vorsitzender des Verein Alt Heidelberg

Juli 1993: Beginn der Inventarisierung der Kulturdenkmale Neuenheims durch die untere Denkmalschutzbehörde der Stadt Heidelberg

Juli 1993: Aufstellung eines Gedenksteins für die sog. Engelskirche und für das aufgegebene Dorf Dagersbach in der erweiterten Hölderlinanlage am Philosophenweg (Gewann Nadel), angeregt von der Schutzgemeinschaft Heiligenberg (Bildhauer: Helmut Heckmann)

Juli 1993: Gründung des Verein Arche Bau (Wohnraum für sozial Benachteiligte)

22. August-3. Oktober 1993: Theodor Verhas 1811-1872; Veduten und Landschaften; Zeichnungen und Aquarelle aus den Beständen des Kurpfälzischen Museums der Stadt Heidelberg (Ausstellung im Kurpfälzischen Museum)

August 1993: Dr. Karl Korz (1932-2016), 1967-1992 Erster Bürgermeister, erhält das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse verliehen

1. September 1993: an der Universität Heidelberg wird für alle Studierenden das Semesterticket eingeführt

20. September 1993: Aus dem Stammwerk des Ludwigshafener Chemiekonzerns BASF entweichen über acht Tonnen giftige Chemikalien in die Umwelt. Die Stoffe verbrennen bei dem Unfall und regnen in Form von Rußpartikeln in kilometerweitem Umkreis nieder.

September 1993: der Rentnerweg (Pfaffengrund) wird in Heinrich-Menger-Weg umbenannt

September-21. November 1993: Ansichtssache Heidelberg (Ausstellung im Kurpfälzischen Museum zum 400. Geburtstag Matthaeus Merians)

[3. Oktober 1993: der russische Präsident Jelzin erklärt den Ausnahmezustand und schickt Panzer zum „Weißen Haus“]

24. Oktober (oder 4. Dezember ?) 1993: Eröffnung des Seniorenzentrum Bergheim (Kirchstraße 16) des ASB

8. November 1993: Die Oberbürgermeisterin erklärt im Aufsichtsrat der HSB, daß sie keinen Anstellungsvertrag mit Dr. Norbert Vornehm unterschreiben wird. Verhandlungen haben entgegen dem Auftrag des Aufsichtsrats nicht stattgefunden. Der Antrag auf Widerruf der Bestellung Vornehms wird vom Aufsichtsrat abgelehnt.

12. November 1993: Der Heidelberger Geschichtsverein wird in den Räumen der Volkshochschule Heidelberg gegründet. jetzt eintreten

25. November 1993: Der Gemeinderat fordert die Oberbürgermeisterin auf, den Vertrag mit dem Technischen Vorstand der HSB Dr. Norbert Vornehm nicht zu verlängern

November 1993: Eröffnung der gemeinsamen Haltestelle am Hauptbahnhof für Straßenbahn, OEG und Bus

3. Dezember 1993: Die Oberbürgermeisterin stellt erneut im HSB-Aufsichtsrat den Antrag, die Bestellung Dr. Norbert Vornehms zu widerrufen. Der Aufsichtsrat lehnt wiederum ab.

5. Dezember 1993:die restaurierte Konzertorgel in der Stadthalle wird eingeweiht

7. Dezember 1993: Vorlage der Oberbürgermeisterin für den Finanzausschuß des Gemeinderats am folgenden Tag: Abberufung von Aufsichtsratsmitgliedern der HSB, um sie durch solche zu ersetzen, "die dem Mehrheitswillen des Gemeinderats... zur Durchsetzung verhelfen".

8. Dezember 1993: Der Finanzausschuß des Gemeinderats tritt zusammen, um u.a. die Vorlage vom 7. Dezember 1993 zu behandeln. Zur gleichen Zeit schließt die Oberbürgermeisterin einen Vertrag mit Dr. Norbert Vornehm (HSB), wonach er Ende 1994 ausscheiden soll. Im Anschluß daran zieht sie die Vorlage zur Abberufung der Aufsichtsräte zurück.

10. Dezember 1993: Der Aufsichtsrat der HSB nimmt den Bericht der Oberbürgermeisterin zum Vertrag vom 8. Dezember 1993 "zustimmend zur Kenntnis"

14. Dezember 1993: Ossip Mandelštam – Von Heidelberg zum Gulag (Ausstellung in der Stadtbücherei in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt)

20. Dezember 1993-1. März 1994: die Stadtbücherei Heidelberg ist wegen Einführung eines neuen Computersystems (OPAC) geschlossen

Dezember 1993: Dr. Ernst Baader (*1958) wird als Nachfolger von Forstdirektor Werner Erb (1984-1993) Leiter des Staatlichen Forstamts Heidelberg (vgl. 1. Oktober 2006)

Dezember 1993-20. Februar 1994: Solitaires der Manufaktur Frankenthal (Ausstellung im Kurpfälzischen Museum)

21./22. Dezember 1993: Hochwasser des Neckar (Höchststand Pegel Karlstor: 9,70 Meter neuer Messung, Gundelsheim: 8,95 Meter)

23. Dezember 1993: Die Oberbürgermeisterin erklärt im HVV-Aufsichtsrat, daß ein Rechtsgutachten zur möglichen Haftbarkeit von HSB-Aufsichtsräten für die von Dr. Norbert Vornehm angerichteten Schäden in Auftrag gegeben wird.

1993: der Handschuhsheimer Steinberg wird zum flächenhaften Naturdenkmal erklärt

1993: der Verein Heidelberger Biotopschutz wird e. V.

1993: Trennung von Edition Braus GmbH (Verlag) und Brausdruck GmbH (Druckerei; siehe auch 1898, 1912, 1925, 1961, 2002)

1993: die "parteiunabhängige Wählerinitiative" Die Heidelberger wird gegründet

1993: die Polizeidirektion Heidelberg in der Römerstraße wird eingeweiht

1993: Verlegung der Martin-Bucer-Forschungsstelle von Münster nach Heidelberg

1993: der Träger des Clemens-Brentano-Preis für Literatur (20.000 DM) ist Gunter Coufal (Eßlingen) (vgl. Juli 1991, 1997)

1993: 410.000 Besucher im Tiergarten

1993: die Sperrmüllabbholung erfolgt in Heidelberg nur noch nach Vereinbarung

1993: Franz Wassermann gründet am Internationalen Studienzentrum den Chor Capella Carolina

1993: Afghanische Teppiche mit Kriegsmotiven (Ausstellung im Völkerkundemuseum)

[1993: der Maastrichter Vertrag tritt in Kraft. Mit ihm wird die Europäische Union geschaffen. Außerdem regelt der Vertrag die Währungsreform und damit die spätere Einführung des Euro]


1993/1994: am Bärenbachtal (Ziegelhausen) entsteht der „Wohnpark am Neckar“

1993-2000: Stefan Wiltschko (+10. 7. 2023) ist Verwalter des Heidelberger Schlosses

1. Januar 1994: Gründung der Deutschen Bahn AG durch Zusammenschluss der Deutschen Bahnen (DB und DR). Durch das Bahnneuordnungsgesetz kommt die Stadt Heidelberg in den Besitz von elf Eisenbahnbrücken, von denen 6 in schlechtem Zustand sind.

1. Januar 1994: die Stadtbücherei Heidelberg erhebt Ausleihgebühren für alle Personen über 18 Jahren (25 DM/Jahr)

[1. Januar 1994: "RIAS Berlin", der vom Bund getragene "Deutschlandfunk" und der aus dem DDR-Rundfunk hervorgegangene "Deutschlandsender Kultur" vereinigen sich unter dem Dach von ARD und ZDF zu "Deutschlandradio"]

9. Januar 1994: Einweihung des jüdischen Gemeindezentrums und der Synagoge (Häusserstraße 10-12, Architekt: Alfred Jacoby). Die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit stiftet eine Replik des von Samuel Oppenheimer (1630-1703) gespendeten Chanukkaleuchter, der 1938 beim Pogrom gestohlen worden war und seitdem verschollen ist. (vgl. 19. Juni 1992).

29. Januar 1994: Sturm "Lore" in Heidelberg

Januar 1994: Dr. Klaus Plate wird Geschäftsführer der Technologiepark Heidelberg GmbH

Januar 1994: das LDA übergibt eine vorläufige Liste der Heidelberger Kulturdenkmäler, erstellt von Dr. Wolfgang Seidenspinnner, an 1. Bürgermeister Prof. Dr. Schultis (120 mittelalterliche Denkmäler: Fundamente, Gewölbekeller, Mauerreste, Zisternen, Friedhöfe, Kirchen, Klöster; 75 Denkmäler in der Altstadt, 13 in Ziegelhausen, 12 in Handschuhsheim, 10 in Neuenheim, 10 in Rohrbach, 7 in Kirchheim, 3 in Wieblingen)

Januar 1994: Theodor Heuss (Ausstellung des Stadtarchiv, Rathausfoyer)

20. Februar 1994: Bürgerversammlung und Abstimmung in Ziegelhausen zum Sportplatz am Köpfel (die Mehrheit stimmt für Ja)

bis 27. Februar 1994: Ornamentik des 16.-18. Jahrhunderts (Ausstellung der Graphischen Sammlung des Kurpfälzischen Museums)

28. Februar 1994: Vorlage des "Rechtsgutachten zur möglichen Haftbarkeit von HSB-Aufsichtsräten für die von Dr. Norbert Vornehm (HSB) angerichteten Schäden". Das Gutachten wiederholt die Vorwürfe der Oberbürgermeisterin vom Juni 1993. Wie sich später herausstellt, waren diese Vorwürfe vom Auftraggeber (HVV) vorgegeben worden. Die Oberbürgermeisterin sieht sich bestätigt.

Februar 1994: Grundstückstausch zwischen Heidelberg und Dossenheim. Der Wiesenweg im Bereich des Händlergroßmarkts kommt ganz zur Heidelberger Gemarkung. Dossenheim erhält ein Flurstück im Bereich des Humpelgrabens. (Fläche jeweils ca 13 Ar; Flurbereinigungsverfahren wegen Neubau der Dossenheimer Querspange=LS 531)

Februar 1994: An der Speyerer Straße in Kirchheim beim Autobahnanschluß Heidelberg-Schwetzingen finden Archäologen eine Siedlung der Neckarsueben (1. Jahrhundert n. Chr., 6 Grubenäuser, Keramik, Schmiedeschlacke, Salztiegel, Gewannadeln, Spindelgewichte, römisches Tafelgeschirr)

4. März 1994: Veröffentlichung des "Rechtsgutachten zur möglichen Haftbarkeit von HSB-Aufsichtsräten für die von Dr. Norbert Vornehm (HSB) angerichteten Schäden" in der RNZ.

8. März 1994: Dr. Norbert Vornehm (HSB) erstattet Selbstanzeige wegen des Vorwurfs der Urkundenfälschung

[10. März 1994: der Paragraf 175 wird aus dem Strafgesetzbuch gestrichen (in Kraft am 11. Juni 1994)]

11. März-April 1994: im Foyer des Heidelberger Rathauses wird eine Ausstellung des Stadtarchivs und des Völkerkundemuseums zum 75. Jubiläum der Von-Portheim-Stiftung "Die Von-Portheim-Stiftung und ihr Stifter" gezeigt.

19. März 1994: Die Staatsanwaltschaft informiert Dr. Norbert Vornehm (HSB), daß sie aufgrund des Presseberichts am 17. 6. 1993 bereits ermittelt und ihn entlastet habe. Darüber habe sie die Oberbürgermeisterin im September 1993 informiert.

19. März 1994: die Oberbürgermeisterin erhebt den Vorwurf, Dr. Norbert Vornehm (HSB) habe falsche Bordsteine in der Bergheimer Straße einbauen lassen.

bis 27. März 1994: Baku – eine Metropole am Rande Europas (Ausstellung im Kurpfälzischen Museum)

30. März 1994: Außerordentliche Gemeinderatssitzung zu den Bordsteinen in der Bergheimer Straße. Der Gemeinderat bestätigt das Vorgehen Dr. Norbert Vornehms (HSB).

14. April 1994: Hochwasser des Neckars (Pegel Karlstor 9,19 m)

17.-19. April 1994: Deutscher Multimediakongreß (Stadthalle)

April 1994: 125 Jahre Deutscher Alpenverein Sektion Heidelberg (Ausstellung im Rathausfoyer)

1. Mai 1994: Dip.-Ing. Diethelm Fichtner wird Leiter des Stadtplanungsamtes

5. Mai 1994: der Gemeinderat beschließt die Parkraumbewirtschaftung im Neuenheimer Feld in Kombination mit der Einführung des Jobtickets

7. Mai 1994: das Bürgeramt Neuenheim wird im alten Schulhaus (Lutherstrasse 18) eröffnet

Mai 1994: Schatzhaus Cajeth (Haspelgasse 12) eröffnet neue Museumsräume http://www.cajeth.de/museum.htm

15. Mai 1994: „Erzählte Geschichte – Heidelberg erinnert sich“ (neue Veranstaltungsreihe des Kulturamt und des DAI. Michael Buselmeier interviewt Raymond Klibansky. Später heißt die Reihe: „Erlebte Geschichte erzählt“)

30. Mai 1994: Dr. Berndmark Heukemes erhält die Bürgermedaille der Stadt Heidelberg

Mai 1994: der Graphiker Erwin Poell stellt ein neues Logo für die Stadt Heidelberg vor

25. Mai-30. Juni 1994: Ulla Hahn in der Heidelberger Poetikdozentur

8. Juni 1994: Staatspräsident François Mitterand und BK Helmut Kohl bei einem deutsch-französischen Jugendtreffen in Heidelberg. Begrüßung durch Oberbürgermeisterin Beate Weber auf der Alten Brücke.

12. Juni 1994: Kommunalwahl

16. Juni-20. August 1994: erstes Open-Air-Filmfestival auf dem Gelände der PH im Neuenheimer Feld

20. Juni 1994: Die Staatsanwaltschaft entlastet Dr. Norbert Vornehm (HSB) nach nochmaligen Ermittlungen erneut vom Vorwurf der Urkundenfälschung. Aus den Ermittlungsakten ergibt sich, daß die Oberbürgermeisterin bereits im März 1993 vom Rechtsamt der Stadt darüber informiert wurde, daß keine Protokollfälschung vorliegt.

[26./27. Juni 1994: Hochwasser im Flußsystem der Elsenz]

28. Juni 1994: Der Kämmerer der Stadt bietet Dr. Norbert Vornehm (HSB) über einen Anwalt Geld, ein gutes Zeugnis und die Entlastung an, wenn er die Klage zurücknimmt und seinen Stuhl sofort räumt.

7. Juli 1994: der Gemeinderat beschließt die Nicht-Entlastung des Technischen Vorstands der HSB Dr. Norbert Vornehm für 1993

20. Juli 1994: die Wasserschutzpolizei bezieht ihr neues Quartier am Iqbalufer

Juli 1994: in der Fahrradstraße Plöck werden auf die weiß schraffierten, für Fußgänger reservierten Sperrflächen gelbe Schuhabdrücke markiert (vgl. 2. Juli 1993)

[Juli 1994: das Berlin Document Center mit Millionen Akten über NSDAP, SA und SS wird von den USA an die deutschen Behörden übergeben]

Sommer 1994: die erste Ausgabe von Heidelberg Review erscheint, ein literarisches Magazin der Heidelberg Writers Group

19. August 1994: die Plöck wird „probeweise“ zwischen Sophienstraße und Friedrich-Ebert-Platz in beiden Richtungen für den Fahrradverkehr geöffnet (vgl. Juli 1994, 2. Juli 1993)

30. August 1994: Dr. Norbert Vornehm (HSB) wird von der HSB-Hauptversammlung erneut nicht entlastet. Gründe dafür werden nicht bekannt.

August 1994: im Sportzentrum Köpfel wird das erste Blockheizkraftwerk in Heidelberg eröffnet

August 1994: die Kindertagesstätte Handschuhsheim (Furtwänglerstraße 54/Heiligenbergschule) wird eröffnet

7.-9. September 1994: How to combat global warming at the local level. Heidelberg Conference. (Internationale Klimaschutzkonferenz in der Stadthalle)

9. September 1994: der 1983 gegründete Verein Kulturfenster e. V. eröffnet seine Räume in der Kirchstraße 16 („Jugend- und Kulturhaus Bergheim“)

10. September-20. November 1994: Zwischen Tradition und Moderne – Heidelberg in den 20er Jahren (Ausstellung im Kurpfälzischen Museum)

11. September 1994: Heidelberg nimmt zum ersten Mal am Europäischen Tag des offenen Denkmals teil (Rathaus, Alte Universität, Heiliggeistkirche, Jesuitenkirche, Erlöserkirche, Schloß)

[21. September 1994: die bisherige Republik Krim wird zur Autonomen Republik Krim]

[31. September 1994: die russischen Truppen verlassen Estland]

September 1994: 1225 Jahre Bergheim (Ausstellung in der Volkshochschule)

September-22. Oktober 1994: Elsässische Gegenwartsliteratur 1972-1993 (Ausstellung in der Stadtbücherei)

1. Oktober 1994: das Bürgeramt Kirchheim wird im alten Rathaus eröffnet

8. Oktober 1994: Einweihung des Rad- und Gehwegs Iqbalufer

12.-29. Oktober 1994: aktion stadtfairkehr von Stadt, Studentenwerk und RNZ

13.-15. Oktober 1994: erstmals werden (im Zelt auf dem Universitätsplatz) Heidelberger Literaturtage durchgeführt

14. Oktober 1994: Einweihung des Hillenbach-Gedenksteins am Höllenbachweg zwischen Handschuhsheim und Dossenheim

14.-25. Oktober 1994: Fernere Lebenswelten. Alltag im Rhein-Neckar-Dreieck der zwanziger Jahre (Ausstellung im Rathausfoyer)

18. Oktober 1994ff.: Kurt Volz (1894-1960) (Ausstellung des Stadtarchivs im Rathausfoyer, Reihe Heidelberger Biographien)

Oktober 1994-1. November 1994: Franz Karl Bühler (1864-1940) Bilder aus der Prinzhorn-Sammlung (Ausstellung im Ottheinrichsbau des Heidelberger Schlosses)

4. November 1994: Einweihung des Gerätehauses der Freiwilligen Feuerwehr Rohrbach, Fabrikstraße 11

18. November 1994: Vorstellung von Büchern und Zeitschriften zur Geschichte der Stadt und der Region (Hans-Martin Mumm, Christoph Bühler, Heidelberger Geschichtsverein e. V., Stadtbücherei Heidelberg; später: „Erlesenes Heidelberg“)

20. November 1994: Prof. Jürgen Kuczynski Gast bei „Erlebte Geschichte erzählt“ (mit Jakob Köllhofer, Prof. Horst Meller, Kulturamt und DAI)

22. November 1994-15. Januar 1995: Bergheim gestern und heute. Fotografien von Peter Seng (Ausstellung in der Stadtbücherei Heidelberg)

24. November 1994: eine Cessna fliegt in einen Hang am Königstuhl. Drei Personen sterben, eine weitere wird verletzt. Der Präsident der Industrie- und Handelskammer Rhein-Neckar, Klaus O. Fleck, erliegt zwei Wochen später seinen Verletzungen. Die Fachklinik Königstuhl entgeht bei dem Absturz knapp einer Katastrophe.


1. Dezember 1994: die Oberbürgermeisterin wirft Dr. Norbert Vornehm (HSB) in einem Interview mit dem Meier vor, er habe die Stadt 4,5 Millionen DM gekostet

1994: der Kaufhof-Konzern kauft die Horten AG auf

[5. Dezember 1994: in Budapest wird im Rahmen der dort stattfindenden KSZE-Konferenz (Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa) das Budapester Memorandum unterzeichnet. Darin verpflichten sich die Vereinigten Staaten von Amerika, Großbritannien und Russland gegenüber Kasachstan, Weißrussland und der Ukraine, als Gegenleistung für einen Nuklearwaffenverzicht die Souveränität und die bestehenden Grenzen der Länder zu achten. Das Memorandum ist Vorbedingung der Unterzeichnung und Ratifizierung des Atomwaffensperrvertrags und des Atomteststoppvertrags. Bis 1996 werden alle Kernwaffen der früheren Sowjetunion nach Russland gebracht, das als „Fortsetzerstaat“ der UdSSR das Recht auf den Besitz von Atomwaffen hat. Das Dokument wird von allen beteiligten Ländern unterzeichnet und als völkerrechtlicher Vertrag bei den Vereinten Nationen hinterlegt]

20. Dezember 1994: Die Oberbürgermeisterin stellt im HSB-Aufsichtsrat den Antrag, der Fortsetzung von Dr. Norbert Vornehms Arbeit über den 31. Dezember 1994 hinaus zu widersprechen. Der Aufsichtsrat lehnt den Antrag ab. Dadurch wird laut Presseerklärung der Oberbürgermeisterin das Dienstverhältnis Vornehms auf unbestimmte Zeit verlängert.

30. Dezember 1994: per Dienstanweisung untersagt die Oberbürgermeisterin den städtischen Beschäftigten, mit Dr. Norbert Vornehm (HSB) Besprechungen zu führen oder ihm Briefe zu schreiben

Dezember 1994: die Städte Heidelberg und Montpellier erhalten den Adenauer-de-Gaulle-Preis verliehen (20.000 DM)

Dezember 1994: Hans-Joachim Henzel (43) wird Chef der Berufsfeuerwehr Heidelberg (Nachfolger von von Rolf Würtele)

Dezember 1994-19. Mai 1995: Wilhelm Trübner (Ausstellung des Kurpfälzischen Museums)

1994: der Physiker Dr. h. c. Klaus Tschira (SAP) kauft die Villa Bosch (Schloß-Wolfsbrunnenweg 33) vom SDR (vgl. 1967, 1971, 1988)

1994: Gründung des Instituts für Textkritik Heidelberg

1994: Gründung der Pro-B-Bühne (Alte Eppelheimer Straße)

1994: die erste Heidelberger Guggemusikgruppe „Knöllsche“ wird gegründet

1994: die Stadtverwaltung Heidelberg praktiziert die dezentrale Ressourcenverantwortung (vgl. 1999)

1994: Heidelberg wird Mitveranstalter des Internationalen Filmfestivals Mannheim-Heidelberg

1994: durch eine Übung der Feuerwehr und des THW wird die ehemalige Schokoladenfabrik Haaf (Bärenbachtal) zerstört. Auflösung der Künstlerkolonie in der ehemaligen Schokoladenfabrik.

1994: Forstinspektor Andreas Ullmann (*1962 Heidelberg) wird als Nachfolger von Stefan Grethlein Revierleiter im Forstrevier Handschuhsheim

1994: das Landfriedsche Bürgerstift (Dantestraße 7) wird an die GGH verkauft, die es zu einer Wohnanlage für betreutes Wohnen einrichtet

1994: der Clemens-Brentano-Preis für Literatur wird nicht verliehen, da keine Einsendung die Jury überzeugen kann

1994: es gibt 18.362 Schülerinnen und Schüler in Heidelberg

1994: 53% der Haushalte in Heidelberg sind Single-Haushalte

1994: Gunter Heller (*1958) wird Geschäftsführer der Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz (Nachfolger von Helmuth Eisenlohr; vgl. 1970)

1994: Eröffnung des Second-Hand-Kaufhauses „1000 Sachen“ (Czernyring 20)

1994: Klaus Petzel gründet den evangelischen Dekanatschor Vocalissimo

1994: Anbringung einer Gedenktafel für die von den Nationalsozialisten vertriebenen Heidelberger Forscher(inne)n und Dozent(inne)n im Foyer der Alten Universität

1994?: die Karte ab 60 wird auf das Gesamtgebiet des VRN ausgedehnt

[1. Januar 1995: die Deutsche Bundespost Postdienst wird in die Deutsche Post AG umgewandelt]

[1. Januar 1995: die Soziale Pflegeversicherung wird in Deutschland durch Verabschiedung des Elften Buches Sozialgesetzbuch als Pflichtversicherung eingeführt]

1. Januar 1995: das Horten-Kaufhausgeschäft wird auf die Horten Galeria GmbH übertragen, die alte Horten AG bleibt als Immobiliengesellschaft erhalten


2. Februar 1995: Auf einer Veranstaltung des Bürgerforums Verkehr gebraucht Dr. Norbert Vornehm (HSB) in Anspielung auf das Vertragsangebot vom 28. 6. 1994 das Sprachbild "Männer mit Geldkoffer".

9. Februar 1995: Die Oberbürgermeisterin verlangt von Dr. Norbert Vornehm (HSB) die Rücknahme der "Geldkoffer"- Aussage und droht ihm anderenfalls strafrechtliche Schritte an. Vornehm bleibt bei seiner Aussage und benennt die Vorgänge, auf die er sich bezogen hat. Die Oberbürgermeisterin erklärt die Sache für "geklärt".

9. Februar 1995: „In allen Stadtteilen sind die Raser und die Falschparker, genauer die Gehwegparker, Ärgernis Nummer eins.“ (Irmtraud Spinnler, GAL-Fraktion im Rathaus, in: Heidelberger Stadtblatt Nr. 6 vom Tage, S. 2)

8. März 1995: Das Landgericht weist die Klage Dr. Norbert Vornehms (HSB) mit der Begründung ab, der Aufsichtsrat habe am 10. 12. 1993 sein Ausscheiden zum 31. 12. 1994 gewollt und beschlossen. Vornehm kündigt Berufung an, räumt aber bis zur rechtskräftigen Entscheidung seinen Stuhl bei der HSB.

19. März 1995: das Gasthaus zum Badischen Hof in Kirchheim wird als „Kulturzentrum“ eröffnet (bis 2005)

3. April 1995: das frühere Bauordnungsamt wird als Baurechtsamt wieder eröffnet (Amtsleiter: Walter Bender)

6. April 1995: Gründung des Förderverein 800 Jahre Heidelberg – 1996 e. V.

26. April 1995: ein Trinkwasserschutzgebiet im Bereich der Mühltalquellen (Hirschquelle, Speichelsgrundquelle, Schmittsche Quelle) wird ausgewiesen

29. April 1995: das Bürgeramt Rohrbach (Rathausstraße 43) wird eröffnet

30. April 1995: Eröffnung der archäologischen Dauerausstellung im Kurpfälzischen Museum (vgl. 1979, 1991)

April 1995: Heidelberg und das Kriegsende 1945 (Ausstellung des Stadtarchivs)

April 1995: La Libération de Montpellier (Ausstellung des Montpellierhauses)

April 1995: der Gemeinderat beschließt die Satzung über die Verleihung des Ehrenbürgerrechts durch die Stadt Heidelberg

April 1995: die Fa. Pedos stellt dem Umweltausschuß des Gemeinderat eine historische Erhebung aller Altlasten-verdächtigen Flächen in Heidelberg vor. Danach gibt es in Heidelberg 1244 Altlastenflächen. 37 Altstandorte haben „Erkundungsbedarf mit erhöhter Priorität“.

April 1995: Geschwindigkeitsbegrenzung auf 15 km/h und Abgrenzung des erweiterten Gehwegs durch flache weiße Nägel auf der Fahrbahn in der Plöck (vgl. Juli 1994, 2. Juli 1993, 19. August 1994)

April 1995: die Himmelsleiter (Treppenweg zum Königstuhl) wird instandgesetzt (vgl. August 1986)

6. Mai 1995: Dr. Arthur Tischer (100) erhält die Bürgermedaille der Stadt Heidelberg

8. Mai-Juli 1995: Verführt und verraten. Jugend im Nationalsozialismus (Ausstellung des Kurpfälzischen Museums)

8. Mai 1995: in einem Leserbrief in der Rhein-Neckar-Zeitung regt Erich-Wolfgang Nies, pensionierter Lehrer des Kurfürst-Friedrich-Gymnasiums, die Benennung von Straßen nach Personen an, die 1945 Heidelberg vor der Zerstörung oder wenigstens sinnlosen Kampfhandlungen „gerettet“ hätten, und zwar auf US-amerikanischer Seite nach dem verantwortlichen Brigadegeneral William A. Beiderlinden und auf Heidelberger Seite nach Carl Neinhaus.

16. Mai 1995: Gabriele Kögel (*1960 Graz) erhält den Brentano-Literaturpreis

Mai 1995: der Gemeinderat verabschiedet den Verkehrsentwicklungsplan

Mai 1995: das „Heidelberger Stadtblatt“ erscheint fortan unter dem Titel Stadtblatt (vgl. 6. Mai 1993)

Mai 1995: die Buchhandlung Ex Libris von Daniel Streiff (Plöck 32) wird eröffnet

Mai 1995: nach 18 Monaten Umbauzeit wird das Tiergartenschwimmbad wieder eröffnet

Mai 1995: Besuch des Oberbürgermeister Misumi (Kumamoto) in Heidelberg. Der Gemeinderat beschließt die Errichtung einer Kumamoto-Stiftung

Mai 1995: Hans-Martin Mumm wird als Nachfolger von Dr. Caja Thimm Stadtrat der GAL

Mai 1995: das Tiefbauamt läßt die „Teufelskanzel“ in Schlierbach demontieren


11. Juni 1995: Alt-Oberbürgermeister Reinhold Zundel wird Ehrenbürger der Stadt Heidelberg

Juni/Juli 1995: Dieter Kühn Poetik-Dozent

13. Juni 1995: der Radweg Pfaffengrund-Kirchheim wird eröffnet

17. Juni 1995: erster Heidelberger Tunnelkult im Altstadttunnel beim Faulen Pelz

[Juli 1995: in der Gegend von Srebrenica (Bosnien) werden mehr als 8000 Bosniaken – fast ausschließlich Männer und Jungen zwischen 13 und 78 Jahren – ermordet. Das Massaker wird unter der Führung von Ratko Mladić von der Armee der Republika Srpska, der Polizei und serbischen Paramilitärs bei Anwesenheit von Blauhelmsoldaten verübt. Die Täter vergraben tausende Leichen in Massengräbern. Die Rolle der niederländischen Blauhelm-Soldaten und die ihres Kommandanten Thomas Karremans, die nicht entschieden einschreiten, um die Morde zu verhindern, ist bis heute umstritten]

21. Juli 1995: Gründung des gemeinnützigen Vereins Rehabilitationszentrum Simferopol (Hilfeleistung bei Aufbau eines Rehabilitationszentrums in Simferopol)

22. Juli 1995: schwerer Hagelsturm zwischen Handschuhsheim und Ketsch. Große Ernteeinbußen, vor allem im Handschuhsheimer Feld.

24. Juli 1995: Enthüllung der Gedenktafel für Alfred Mombert am Haus Klingentorstraße 6, wo er 1922-1940 wohnte

26. Juli 1995: OB Beate Weber eröffnet das Bürgeramt Altstadt im Rathaus

6. August 1995: Carl Philipp Fohr und seine Künstlerfreunde in Rom (Ausstellung im Kurpfälzischen Museum; vgl. 1968)

August 1995: das Heidelberger Rathaus wird rauchfreie Zone

August 1995: Vorstellung des neu gestalteten Vögele-Brunnens am Linsenteichweg (Schlierbach)

10. September 1995: Dr. Martin Krauß führt am Tag des offenen Denkmals durch die Bühlersche Mühle in Wieblingen. In Ziegelhausen wird das Schultheißenhaus (Fachwerkhaus von 1601, Kleingemünder Straße 8) gezeigt.

17. September 1995: der Vorsitzende der Stiftung Kirchheimer Friedenskreuz, Roland Blatz, und Bürgermeister Schultis übergeben das am 14. September 1953 errichtete nach Zerstörung erneuerte Friedenskreuz an der Speyerer Straße in Kirchheim der Öffentlichkeit

27. September 1995: Wasser – unser kostbarstes Lebensmittel (Eröffnung der Ausstellung bei den Stadtwerken, Kurfürsten-Anlage 50)

27. September 1995: der Platz vor dem Hauptbahnhof an der Lessingstraße und Kurfürsten-Anlage wird auf Vorschlag der SPD-Fraktion des Gemeinderats nach Willy Brandt (1913-1992) Willy-Brandt-Platz benannt (März 1996: Enthüllung des Platzschildes)

16. Oktober 1995: das Bürgeramt Mitte und das Amt für öffentliche Ordnung ziehen in die Bergheimer Straße 52 ein

20. Oktober 1995: die Bürgerbegegnungsstätte Peterstal (Wilhelmsfelder Straße 107) wird eröffnet

Oktober 1995: das Seniorenzentrum Handschuhsheim (Obere Kirchgasse 5) wird eröffnet

Oktober 1995: das Feuchtbiotop Hainsbachbrunnen (Handschuhsheim) wird restauriert

Oktober 1995: im denkmalgeschützen Haus Kühler Grund 31, seit Mai 1994 von Bewohnern saniert, entstehen 7 Wohnungen (Bauherr: Arche Bau e. V.)

1. November 1995: Verlängerung der Straßenbahnlinie über die Berliner Straße vom Technologiepark nach Handschuhsheim/OEG-Bahnhof (Linie 4, 960 m Doppelgleis auf eigenem Bahnkörper; Baubeginn Oktober 1994, vgl. 1987)

1. November 1995: die Stiftung Rehabilitation Heidelberg (SRH) wird in einen Konzern mit rechtlich selbständigen Tochterunternehmen und diversen Unternehmensbeteiligungen umgewandelt, der Stiftungszweck auf die „Erbringung von Dienstleistungen des Gesundheits-, Bildungs- und Sozialwesens“ erweitert (15. April 1999: Namensänderung in SRH Holding, verbunden mit der Umbenennung des „Stiftungsrats“ in „Aufsichtsrat“) http://de.wikipedia.org/wiki/SRH_(Unternehmen)

[1.-21. November 1995: Verhandlungen zur Beendigung des seit drei Jahren andauernden Jugoslawienkrieges auf der Wright-Patterson Air Force Base in der Nähe von Dayton (Ohio). Verhandlungspartner: der serbische Präsident Slobodan Milošević, der kroatische Präsident Franjo Tuđman, der Vorsitzende im Staatspräsidium von Bosnien und Herzegowina Alija Izetbegović und der amerikanische Chefunterhändler Richard Holbrooke. Das Dokument, das am 14. Dezember in Paris feierlich unterzeichnet wird, trägt den Namen Daytoner Abkommen]

3. November 1995: Michael Buselmeier erhält den Thaddäus-Troll-Preis des Förderkreis deutscher Schriftsteller in Baden-Württemberg (10.000 DM)

12. November 1995: Michael Buselmeier interviewt Dr. Berndmark Heukemes in „Erlebte Geschichte erzählt“

23. November 1995: Anbringung einer Gedenktafel für Marie-Louise und Eberhard Gothein an ihrem Haus Im Gabelacker 13, (Neuenheim)

30. November 1995: Einstellung der Müllverbrennung in der Abfallentsorgungsanlage Wieblingen

November 1995: Bernd Schmalz übernimmt die Leitung der Polizeidirektion Heidelberg von Horst Kretschmer

November 1995: Bundesverdienstkreuz für Dörte Klages

[14. Dezember 1995: in Paris wird das Daytoner Abkommen unterzeichnet (vgl. 1.-21. November 1995)]

Dezember 1995: Karl-Jaspers-Preis für Jürgen Habermas

Dezember 1995: nach dreimonatiger Bauzeit ist der Wehrsteg Wieblingen wieder begehbar

1995: die Schutzgemeinschaft Heiligenberg spendet 50.000 DM für die Restaurierung des Stephanklosters und für das Projekt „Innerer Ringwall“ (vgl. 1987)

1995: Heidelberger Studierende gründen Archae Nova e.V., eine Gesellschaft zur Förderung prähistorischer Archäologie

1995: archäologische Untersuchung im Stephanskloster durch Matthias Weihs

1995: die Heidelberger Tafel wird gegründet

1995: die 1860 gegründete Wirtschaft Alte Krone (Neuenheim) wird in O`Reilly`s Irish Pub umbenannt

1995: bei Aufräumarbeiten in der Universitätsbibliothek Heidelberg geht der 1947 erstellte Kriegsverlustekatalog verloren

1995: die Stadtverwaltung Heidelberg legt ein Gutachten über das Stadtklima vor. Darin wird u.a. festgestellt: "Das Freiland ...stellt eine der wichtigsten thermischen und lufthygienischen Ausgleichsflächen dar". "Der Freiraum zwischen Pfaffengrund, Patrick-Henry-Village und Speyerer Straße sollte auf Dauer in der gegenwärtigen Form erhalten bleiben. Bauliche Erweiterungen im Umfeld Pleikartsförster Hof sind nicht zu empfehlen".

1995: der Physiker Dr. h. c. Klaus Tschira gründet die Klaus-Tschira-Stiftung zur Förderung der Naturwissenschaften, der Informatik und des Verständnis der Öffentlichkeit für diese Fächer (Sitz: Villa Bosch, Heidelberg)

1995: der Entwurf einer Liste der Kunstdenkmäler der Weststadt enthält ca. 545 denkmalgeschützte Objekte

1995: Benennung der Dr.-Hermann-Maas-Street in Rehovot

1995: die Stadt Heidelberg erläßt als untere Bodenschutzbehörde wegen Thallium im Boden Anbaubeschränkungen für bestimmte Nanhrungs- und Futterpflanzen im südlichemn Stadtgebiet (Rohrbach, Boxberg, Emmertsgrund)

1995: die Firma Furukawa stellt die Produktion von Baumaschinen ein

1978: die Fa. Duravit kauft die

1995: die Produktionsstätte der ehm. Sanitäranlagen-Fabrik Heinsteinwerk (Duravit, Wieblinger Weg) wird geschlossen, das Betriebsgelände von der Fa. Immobilien-Kraus erworben und weitgehend neu gestaltet. (vgl. 1978)

1995: Gründung des Vereins der „Freunde der Sammlung Prinzhorn“ auf Initiative von Studentinnen der Berliner Hochschule der Bildenden Künste. Der Gründungsbeirat besteht aus Prof. Dr. Jean Christophe Ammann (†), Prof. Georg Baselitz, Dr. Eduard Beaucamp, Prof. Dr. Johann Feilacher, Prof. Dr. Peter Gorsen (†), Peter Härtling (†), Prof. Dr. Hartmut Kraft, Johann Kresnik, Prim. Dr. Leo Navratil (†), Prof. Arnulf Rainer, Dr. Maria Rave-Schwank und Prof. Gerhard Richter. Der Verein gibt den Anstoß für die Realisierung des Museums Sammlung Prinzhorn im Jahr 2001. Das Museum Sammlung Prinzhorn ist eine Einrichtung des Universitätsklinikums Heidelberg. https://www.freundeprinzhorn.de/

1995: Eröffnung des Karlstorbahnhofs als "Kulturzentrum"



1995-Dezember 1997: Bau der katholischen Kirche St. Teresa in Ziegelhausen (Mühlweg)

22.-25. Februar 1996: Welten des Bewußtseins. 2. Internationaler Kongreß des Europäischen Collegiums für Bewußtseinsstudien in der Stadthalle

24. Februar 1996: bei Tiefbauarbeiten Im Neuenheimer Feld wird in der Nähe der Kinderklinik eine 10 Zentner schwere Splitterbombe aus dem zweiten Weltkrieg gefunden und entschärft

27. Februar-23. 3. 1996: Jugendstil-Architektur in Heidelberg fotografiert von Klaus Meyer (Ausstellung in der Stadtbücherei)

Februar 1996: der Lehrer und Heimatforscher Ludwig Merz erhält die Bürgermedaille der Stadt Heidelberg

Ludwig Merz, Rede bei der Verleihung der Bürgermedaille

Februar 1996: auf dem Friedrich-Ebert-Platz wird das erste von 12 vollautomatischen Toilettenhäuschen errichtet

Februar 1996: der Erweiterungsbau der Volkshochschule und der Akademie für Ältere in der Bergheimer Straße wird übergeben

20.-23. März 1996: Feier 20 Jahre IGH

22. März 1996: Eröffnung des ehemaligen, renovierten und erweiterten Kelterhäuschens (Gutachweg 5) als Begegnungsstätte der Siedlungsgemeinschaft Ochsenkopf

[24. März 1996: Landtagswahl in Baden-Württemberg]

26. März 1996: Vorstellung des Stadtteilrahmenplans Schlierbach

28. März 1996: „Planung und Bau eines Tunnels für die B 37 entlang des Neckars dürfen auf keinen Fall am Bismarckplatz enden. Auch die Bergheimer Bevölkerung möchte wieder den Fluß ohne Gefahr erreichen unmd in ihren Alltag mit einbeziehen.“ (Waldemar Wagner, Stadtblatt Nr. 13, 28. 3. 1996, S. 3)

30. März 1996: Eröffnung des Heimatmuseum Rohrbach (Rathausstraße 76, ehemaliges Café Berg mit Bäckerei Gröschl; vgl. 23. Juli 1971)

31. März-28. April 1996: "Die Wahnsinnige Schönheit" (Prinzhorn-Sammlung, Ausstellung im Ottheinrichsbau)

März 1996: die städtische Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz feiert ihren 75. Geburtstag

März 1996: ein Bürocontainer auf dem Bismarckplatz dient als Polizeiwache

März 1996: Verleihung des Preises Literatur im Exil der Stadt Heidelberg (30.000 DM) an den iranischen Schriftsteller Said (München)

1. April 1996: Dr. Norbert Vornehm (früher Technischer Vorstand der Heidelberger Straßen- und Bergbahn AG) wird Geschäftsführer der Geraer Verkehrsbetriebe

1. April 1996: Dr. Werner Moritz (1947-2015; ab 2005 Honorarprofessor der Universität Heidelberg) wird Direktor des Universitätsarchivs (vgl. 1. Oktober 2010)

18. April 1996: der Gemeinderat beschließt eine Fußgängerzone in der Wallstraße (Wieblingen)

20. April 1996: Feier 50 Jahre Volkshochschule Heidelberg

22. April 1996: Eröffnung des Seniorenzentrums Altstadt (Marstallstrasse 13)

23. April 1996: Verleihung des Clemens-Brentano-Preis für Literatur der Stadt Heidelberg (20.000 DM) an Barbara Kohler (Duisburg) und Jörg Schieke (Berlin)

April 1996: Übergabe der neu gestalteten Kastanienalle in der Uferstraße zwischen Keplerstraße und Schulzengasse

9.-12. Mai 1996: Heidelberger Fahrradtage

22. Mai 1996: das neue Tierheim an der Speyerer Schnauz wird seiner Bestimmung übergeben (vgl. 19. September 1975)

29. Mai-2. Juni 1996: Kumamoto und Kyushu (Ausstellung in Heidelberg)

Mai 1996: Besuch von 57 ehemaligen jüdischen Mitbürgern mit Partnern in Heidelberg

Mai 1996: nach dem tödlichen Unfall einer Radfahrerin wird an der Abbiegespur von der Montpellierbrücke in den Czernyring eine massive Fahrbahneinengung aus Beton angebracht

7. Juni 1996: Unterzeichnung eines Partnerschaftsvertrages zwischen den Berufsschulen Nr. 15 und 25 in Simferopol und der Johannes-Gutenberg-Berufsschule Heidelberg

8. Juni 1996: der vom Verein Alt-Heidelberg restaurierte Wasserverteilkasten am Burgweg wird der Öffentlichkeit vorgestellt

8. Juni 1996: im Rahmen der Veranstaltungen zur 800jährigen Wiederkehr der ersten Nennung Heidelbergs erfolgt die Taufe des bis dahin unbenannten Brunnens zwischen den Häusern Schloßberg 37 und 39 auf den Namen Liselottebrunnen   durch Ludwig Merz Ludwig Merz, Der Liselottebrunnen http://www.ub.uni-heidelberg.de/helios/fachinfo/www/gesch/LiLo/Liselotte_Brunnen.html

15. Juni 1996: Einweihung des neuen Gesellschaftshaus und des Jugendhaus „Röhre“ im Pfaffengrund (Schwalbenweg/Heinrich-Menger-Weg, Kosten: 9,5 Millionern DM, 22 Monate Bauzeit)

23. Juni 1996: das Universitätsmuseum in der Alten Universität (Grabengasse 1) wird eröffnet

Juni 1996: Blanca Rosenberg bei Erlebte Geschichte erzählt mit Michael Buselmeier

Juni-August 1996: Ausgrabungen im römischen Kastell Neuenheim (Posseltstraße)

[1. Juli 1996: der Normalstand von Gewässern wird bundesweit vereinheitlicht]

22. Juli 1996?: Hochwasser des Neckar

23. Juli 1996: tornadoartiges Unwetter und starker Regen wirft im Stadtwald Ziegelhausen/Peterstal ca. 12.000 Fm Holz um

[30. Juli 1996: Ladenschlußgesetz erlaubt Öffnungszeiten für den Einzelhandel Montag-Freitag 6-20 Uhr, Samstag 6-16 Uhr]

Juli 1996: Feier des 75jährigen Bestehens der Siedlung Ochsenkopf

1. August 1996: die Baumschutzsatzung der Stadt Heidelberg tritt in Kraft

24. August 1996: Eröffnung der 6. "Hendsemer Art". Seither ist das Archiv des Stadtteilvereins Handschuhsheim in der Tiefburg an jedem 1. und 3. Sonntag im Monat für jedermann zugänglich.

31. August 1996: Dr. Werner Boll legt aus Gesundheitsgründen sein Amt als Geschäftsführer der Akademie für Ältere nieder. (Nachfolgerin: Dipl. Soz. Ingrid Kaup)

August 1996: Im Siebenmühlental wird ein Gedenkstein für Prof. Dr. Gotthard Schettler (†1996) aufgestellt („Das Prinzip Hoffnung sollten wir bewahren, jeder auf seinem Felde und auf seine Weise“)

August 1996: der Gemeinderat beschließt die Planung der Straßenbahn nach Kirchheim auf der „Trasse A“ durch die Schwetzinger Straße

August 1996: Dr. Karl Kollnig (1910-2003) schenkt seine Sammlung von Münzen und Medaillen der Kurfürsten (von Ruprecht I bis 1773) der Stadt Heidelberg (steht in einer Vitrine im Dienstzimmer der Oberbürgermeisterin)

6. September-1. Oktober 1996: Zeitsprünge (Ausstellung in der Werkstattgalerie)

8. September 1996: Eröffnung des archäologisch-historischen Keltenwegs auf dem Heiligenberg, Übergabe des restaurierten Stephansklosters durch Oberbürgermeisterin Beate Weber. Die Schutzgemeinschaft Heiligenberg stiftet 50.000 DM für die Anlage des Keltenwegs und 5000 DM für ein Info-Faltblatt.

12. September 1996: der Heidelberger Geschichtsverein gibt den ersten Band von Heidelberg. Jahrbuch zur Geschichte der Stadt heraus. Dr. Clemens Zimmermann (Historisches Seminar der Universität Heidelberg) stellt es vor. mehr

21. September 1996-26. Januar 1997: Liselotte von der PfalzMadame am Hofe des Sonnenkönigs (Ausstellung im Heidelberger Schloß, Kuratorin: Sigrun Paas)

22. September 1996: Eröffnung der Stadtgeschichtlichen Abteilung des Kurpfälzischen Museums

29. September 1996: erstmals in Baden-Württemberg verkehren Dieseltriebwagen mit Neigetechnik („Pendolino“) von Mannheim nach Heilbronn über Heidelberg und Eberbach durch das Neckartal (vgl. 2000)

September 1996: der Schlierbach wird im Bereich der Wilz´schen Mühle verdolt

September 1996: Lebendiges Wasser – 800 Jahre Heidelberger Brunnen (Ausstellung der Gregor-Mendel-Realschule und der Albert-Schweitzer-Schule in Zusammenarbeit mit der Museumspadagogik des Kurpfälzischen Museums)

1. Oktober 1996: Heino Hobbie wird Technischer Vorstand der Heidelberger Straßen- und Bergbahn AG (Nachfolger von Dr. Norbert Vornehm)

22. Oktober 1996: Einweihung des Bio-Abfall-Kompostwerk Wieblingen (vgl. 16. Januar 1974, 26. September 2006)

26. Oktober 1996: Oberbürgermeisterin Beate Weber eröffnet das umgebaute DAI

Oktober 1996: die erste Ausgabe von Daktylos, zweimal jährlich erscheinende Zeitschrift der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, erscheint

Oktober 1996: Feier des 450. Jubiläums des Kurfürst-Friedrich-Gymnasium

Oktober 1996: Archäologen des LDA und des Kurpfälzischen Museums finden in einem alten Gebäudekomplex am Westrand des Karlsplatzes ein Latrinengewölbe aus dem Ende des 15. Jahrhunderts

Oktober 1996: Arnfried Astel bei „Erlebte Geschichte erzählt“ mit Michael Buselmeier

Oktober 1996: der Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg entscheidet, daß die Verfügung des Baurechtsamtes Heidelberg vom Dezember 1993 (Aufforderung, die in Handschuhsheim „Am Klausenpfad“ ohne Baugenehmigung errichtete Wagenburg zu entfernen) rechtens sei

5. November 1996: der erste planmäßige Zug hält an der neuen Straßenbahn-Haltestelle Fritz-Frey-Straße (Burgstraße)

9. November 1996: Erlebnistag nach Umbau des DAI

10. November-8. Dezember 1996: Kurpfälzisches Skizzenbuch – Heidelberg und die Kurpfalz um 1600 (Ausstellung im Universitätsmuseum)

15. November-20. Dezember 1996: Heidelberg im Wandel der Zeiten (Ausstellung der Galeria Palatina, Stadtansichten des 16.-19. Jahrhunderts)

November-Dezember 1996: Verehrt, verfolgt, vergessen- Schauspieler als Naziopfer (Wanderausstellung im Stadttheater)

November 1996: Verabschiedung des Bürgermeisters Ingo Maehrlein (Dezernent für Finanzen und Recht)

28. November 1996: Dr. Jürgen Beß (+2020) wird für weitere 8 Jahre als 2. Bürgermeister (Dezernent für Soziales, Schulen und Kultur) wiedergewählt (vgl. 13. Oktober 1988, Ruhestand 31. 12. 2004)

November 1996: der Gemeinderat beschließt, daß in öffentlichen Heidelberger Gymnasien ab Schuljahr 1997/98 ein achtjähriger Bildungsgang möglich ist

10. 11.-8. 12. 1996: Kurpfälzisches Skizzenbuch. Ansichten Heidelbergs und der Kurpfalz um 1600 (Ausstellung im Universitätsmuseum Heidelberg)

25. November 1996: Heidelberg wird Bundeshauptstadt für Natur- und Umweltschutz 1996/97

29. November 1996: Eine zweimotorige Piper auf dem Weg von Prag nach Mannheim stürzt im Waldgebiet zwischen Dossenheim und Schriesheim ab. Die Opfer werden oberhalb der Schauenburg, am Ölberghang, gefunden. (zwei Tote, ein Verletzter).


30. November 1996: die Müllverbrennungsanlage Wieblingen wird stillgelegt

Dezember 1996: Dr. Jörn Bahns, Direktor des Kurpfälzischen Museums seit 1978, geht aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand. Kommissarischer Leiter wird Dr. Frieder Hepp (Februar 1997- 1. Oktober 1998)

1996: Vor 800 Jahren wurde Heidelberg erstmals urkundlich erwähnt: Die Stadt begeht ihr Jubiläumsjahr mit einem Festakt und zahlreichen Vorträgen und Veranstaltungen.

1996: der Heidelberger Gemeinderat beschließt, einen Antrag auf Aufnahme in die Welterbeliste der UNESCO zu stellen (Der Antrag wird im September 2003 den UNESCO Gremien zur Vorprüfung übergeben. Im Juni 2005 empfiehlt das Expertengremium ICOMOS, das die Vorprüfung der Anträge durchführt, die Zurückverweisung des Antrags. Das Welterbekomitee, das im Juli 2005 in Durban (Südafrika) tagt, folgt dieser Empfehlung. Auch der zweite Antrag 2007 bleibt ohne Erfolg: ICOMOS empfiehlt im Januar 2007, den Antrag zurückzuverweisen. Das Welterbekomitee entscheidet im Juli 2007 in Christchurch (Neuseeland), die Prüfung zu verschieben) (vgl. 23. Januar 2004)


1996: die nach 1945 (vermutlich) von der Wild-, Geflügel- und Fischhandlung Michael Schlereth (Neuenheimer Landstraße 7) oberhalb der Ederschen Teiche drei betonierten Becken im Handschuhsheimer Mühltal werden durch das Staatliche Forstamt Heidelberg renaturiert und mit einer Informationstafel am Talweg versehen

1996: geodätische Bohrungen am Heiligenberg oberhalb des Philosophenweg z. T. bis in die Höhe des Neckar wegen Bewegungen im Hang des Bergs

1996: die Deponie Feilheck wird saniert. Schadstoffe dringen ins Grundwasser ein.

1996: Gründung des Tauschring Heidelberg e.V.

1996: Gründung des Chores Chorissimo in der Auferstehungskirche

1996: Fischers Weinstube (Amselgasse) stellt den Betrieb ein

1996: Günther Gehring wird Vorsitzender der Akademie für Ältere

1996?: Leiter der Elisabeth-von-Thadden-Schule wird Volker Herion (vgl. 2008)

1996: Einrichtung eines Firmenmuseums im Verwaltungsgebäude des Zementwerks Leimen (vgl. November 2006)

1996: Gründung des Freundeskreis zur Pflege der Brunnen und Quellen

1996: Initiative von Dr. Dietrich Bahls zur Begehbarmachung des Valeriewegs in freiwilliger Arbeit

1996: Einführung einer Tempo-20-Zone in der Rathausstraße und den Seitenstraßen zwischen Rohrbach-Markt und Winzerstraße

1996: der Weinheimer Investor Werner Kindermann erwirbt das Gebäude der ehemaligen Heidelberger Schloßquell-Brauerei (Bergheim). Verlegung des Betriebs in den Pfaffengrund.

1996: Gründung der nicht schlagenden, farbentragenden Deutschen Hochschulgilde Hans Breuer in der Deutschen Gildenschaft zu Heidelberg http://www.dhg-westmark.de/HEIDELBG.html

1996: das Denkmalschutzamt der Stadt Heidelberg (Leena Ruuskanen) erstellt eine Denkmalliste für den Bergfriedhof

1996: die Heidelberger Druckmaschinen AG übernimmt die Linotype Hell AG

1996: die SAS eröffnet ihre Niederlassung im Haarlaß (In der Neckarhelle 162)


Dezember 1996: Moderne Kunst in Afrika 1 (Eröffnung der Ausstellung im Völkerkundemuseum)


1996-2000: der Kunsthistoriker Raban von der Malsburg (1946-2011) leitet das Zentrum für Studienberatung und Weiterbildung der Universität Heidelberg (vgl. 29. Juni 2000)

[1996: Gründung des Deutschen Tuberkulose-Archivs (vgl. 2009)]

[1996: BP Roman Herzog proklamiert den 27. Januar als „Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus“]

[1996: der Deutsche Bundestag beschließt die Errichtung der Otto-von-Bismarck-Stiftung mit Sitz in Friedrichsruh bei Aumühle im lauenburgischen Sachsenwald]

Januar 1997: Gatterers Apparat, eine Sammlung von 4.458 Urkunden vom 9. bis 19. Jahrhundert, die vorwiegend den Raum Pfalz/Rheinhessen betreffen, darunter die Urkunde mit der ersten Erwähnung Heidelbergs, bisher im Staatsarchiv Luzern, wird an das Land Rheinland-Pfalz verkauft und befindet sich seither im Landesarchiv Speyer. mehr

Januar 1997: Errichtung teilweise überdachter Fahrradständer neben dem Nordeingang des Hauptbahnhof durch die Stadt Heidelberg (Grundstück von der Deutschen Bahn AG zur Verfügung gestellt).

6. Februar 1997: Verabschiedung von Dr. Manfred Lamy (CDU) aus dem Gemeinderat nach 22 Jahren. Nachfolger: Ernst Gund, Rektor der IGH (60)

Februar 1997: Dr. h. c. Werner Boll erhält die Bürgermedaille der Stadt Heidelberg für seine Verdienste um die Seniorenarbeit in Heidelberg

Februar 1997: Verabschiedung des Stadtentwicklungsplan Heidelberg 2010

Februar 1997: Christoph Nestor scheidet aus dem Gemeinderat (seit 1987) aus („Wenn man merkt, daß man etwas erreichen will, und es geht einfach nicht, überlegt man sich lieber selbst, welche Konsequenzen zu ziehen sind“, Stadtblatt Nr. 9, 26. 2. 1997; S. 2) Nachfolgerin: Katharina Katt.

Februar 1997: Hochwasser des Neckar

Februar 1997-1. Oktober 1998: Dr. Frieder Hepp kommissarischer Leiter des Kurpfälzischen Museums

16. März 1997: Eröffnung des Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma in Heidelberg, Bremeneckgasse 2

März 1997: Gründung der Fa. Lion bioscience AG (Zweck: Analyse von Erbgut)

April 1997: Dr. Berndmark Heukemes tritt als Vorsitzender der Schutzgemeinschaft Heiligenberg zurück. Nachfolger: Diether Frauenfeld (bis 2007)

29. April 1997: der in Basel lebende Schriftsteller Daniel Zahno (*1963) erhält den Clemens-Brentano-Preis für Literatur der Stadt Heidelberg (20.000 DM) für seinen Erzählband „Doktor Turban“

6. Mai 1997: Grundsteinlegung des 2. Bauabschnitts des Technologiepark Im Neuenheimer Feld (Investoren: Roland Ernst, Sparkasse Heidelberg; vgl. 26. November 1985)

15. Mai 1997: der Gemeinderat beschließt ein Kleingartenentwicklungskonzept. Bis 2010 sollen 1200 neue Kleingärten entstehen.

22. Mai 1997: die letzten Bewohner der im März 1991 im Gewann Hühnerstein entstandenen Wagenburg ("Hoppetosse") verlassen diese

[27. Mai 1997: Die NATO-Russland-Grundakte ("Grundakte über gegenseitige Beziehungen, Zusammenarbeit und Sicherheit zwischen der NATO und der Russischen Föderation" wird in Paris unterzeichnet. Sie ist eine völkerrechtliche Absichtserklärung zwischen der NATO und Russland. Sie stellt den Versuch dar, einen Ausgleich zwischen den sicherheitspolitischen Interessen der NATO-Partner einerseits und Russlands andererseits herzustellen. Im Wesentlichen soll dies durch vertrauensbildende Maßnahmen, vertiefte Zusammenarbeit im Rahmen der OSZE und Abrüstung erreicht werden. Zugleich will die NATO nicht gänzlich auf ihr Abschreckungspotenzial verzichten. Im Hinblick auf Russland wird von westlicher Seite daran festgehalten, dass eine Fortsetzung der Bemühungen Russlands um Demokratisierung, gegründet auf Pluralismus, Rechtsstaatlichkeit und die Achtung von Freiheitsrechten, erwartet wird. Im Gegenzug werden Russland gegenüber der NATO Privilegien eingeräumt, wie sie kein anderer Nicht-Mitgliedstaat vorweisen kann. Beide Seiten bekennen sich zum Verzicht auf die Androhung oder Ausübung von Gewalt, zu gegenseitigen Konsultationen und friedlicher Beilegung von Konflikten]


[30. Mai 1997: die letzten Züge mit Bahnpostwagen fahren in Deutschland]

Mai 1997: Prof. Michael Graetz wird Nachfolger von Dr. Julius Carlebach als Rektor der Hochschule für Jüdische Studien

Mai 1997: die Jugendgruppe des NABU errichtet am Römerbad (Neuenheim) einen Wildbienenstand

Mai 1997: 40 Jahre Institut Français de Heidelberg

1. Juni 1997: die DB AG stellt die Stückgut-Abfertigung und die Behandlung von Wagenladungen im Güterbahnhof Heidelberg ein

1. Juni 1997: Norbert Schweigert Vorsitzender des Gesamtpersonalrat der Stadt Heidelberg

2.-20. Juni 1997: Brigitte Kronauer Poetik-Dozentin in Heidelberg

Juni 1997: der Gemeinderat beschließt die Einrichtung einer Spielfläche anstelle des Parkplatzes im Blumschen Garten (Theaterstraße 10). Als Begründung werden das Fehlen von Spiel- und Aufenthaltsflächen für ältere Kinder/ Jugendliche in der Altstadt, die Nähe zur Schule und der letzte Wille von Anna Blum angeführt. Die Stifterin hatte ihren Garten zu Lebzeiten testamentarisch als Ruheort für an Tuberkulose erkrankte Kinder vorgesehen („ Im Garten soll ein kleiner sonniger Platz für sie abgesperrt werden, auf dem sie bei gutem Wetter liegen können (nicht herumtummeln !)“- Testament der Anna Blum, 6. September 1906 Blumsche Stiftung von 1906). (vgl. 15. Dezember 2005)

Juni 1997: 100 Jahre Tiefburgschule

18. Juli 1997: Eröffnung des Deutschen Verpackungsmuseums (Hauptstraße 22; vgl. 1894) mit der Ausstellung „Die Welt auf Reisen“.

28. Juli 1997: Gründung der Geschichtswerkstatt Handschuhsheim im Gasthaus zum Löwen

Juli 1997: der Valerieweg wird als „beschränkt öffentlicher Wald- und Bergpfad“ dem Fußgängerverkehr gewidmet (Begehen aus Sicherheitsgründen auf die Zeit zwischen 1. März bis 31. Oktober beschränkt) (vgl. 1996)

1. August 1997: die Unternehmensgruppe Roland Ernst kauft das Krankenhaus Speyererhof von der Stadt Heidelberg

August-31. Oktober 1997: Philipp Melanchthon in Südwestdeutschland – Bildungsstadien eines Reformers (Ausstellung der Universitätsbibliothek Heidelberg)

15. September 1997: die Ecole française Pierre et Marie Curie (französische Vor- und Grundschule) wird im Ochsenkopf, Wieblinger Weg 31, eröffnet (Privateinrichtung in freier Trägerschaft des Vereins Association de l'école française, maternelle et primaire Pierre et Marie Curie e.V.)(September 2001- Januar 2011 Im Schuhmachergewann 11/1 in Heidelberg-Wieblingen)

September 1997: Kultur(ge)schichten – Archäologie am Unteren Neckar (Ausstellung des Kurpfälzischen Museums)

[10. Oktober 1997: GUAM – Organisation für Demokratie und Wirtschaftsentwicklung, eine Sicherheitsallianz der vier Staaten Georgien, Ukraine, Aserbaidschan und Moldau, wird in Straßburg während eines Gipfeltreffens des Europarats gegründet. (Usbekistan wird 1999 Mitglied, suspendierte seine Mitgliedschaft, trat der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) bei und schied am 5. Mai 2005 aus)]


Oktober 1997: Dr. Klaus Plate wird Geschäftsführer der Heidelberger Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft mbH (HWE)

Oktober 1997: 50 Jahre Landesverband Baden-Württemberg des Deutschen Siedlerbund (vgl. 1947)

November 1997: Fertigstellung des (ersten) Gästehauses der Universität im Neuenheimer Feld

November 1997: Gründung des Vereins Schule für Farakala/Mali www.schule-farakala.de

27. November 1997: der Gemeinderat beschließt die Gesamtanlagenschutzsatzung, eine Satzung zum Schutz des Bereiches Alt-Heidelberg gemäß $ 19 Denkmalschutzgesetz (Altstadt, Waldhänge von Königstuhl und Gaisberg, Neuenheimer Ufer bis Philosophenweg), 2004 in eine unbefristete Satzung umgewandelt

30. November 1997: der Streckenabschnitt der Eisenbahn zwischen Rangierbahnhof und Königstuhltunnel wird stillgelegt

November 1997-18. Januar 1998: Kurt Wildhagen 1871-1949. Der Weise von Heidelberg (Ausstellung des Kurpfälzischen Museums)

November 1997: die Figur des Heimkehrer von Georg Kretz (1917-1989) wird ins Rathaus zurückgeholt (vgl. 26. 10. 1952)

November 1997: Heidelberg wird mit dem European Sustainable City Award der Europäischen Union ausgezeichnet

November 1997: der Gemeinderat der Stadt Heidelberg beschließt die Wiedereröffnung des Neuenheimer Friedhofs (vgl. 1982)

November 1997-18. Januar 1998: Carl Rottmann (Ausstellung des Kurpfälzischen Museums)

5. Dezember 1997: die Freiwilligenbörse nimmt die Arbeit auf

17. Dezember 1997: Annemarie Schimmel hält einen Vortrag über Jalal-ad-Din-ar-Rumi (DAI)

Dezember 1997: die katholische Kirche St. Teresa in Ziegelhausen (Mühlweg) wird geweiht

Dezember 1997: die Friedhöfe Neuenheim und Wieblingen (alt) werden wieder für Erdbestattungen geöffnet (vgl. 1956, 1968, 1983)

Dezember 1997: 70 Jahre Krankenhaus Speyerer Hof. Gemeinsamer Festakt mit Roland Ernst im Rathaus.

Dezember 1997: das Haus des Handwerks, Adenauerplatz 2, wird eingeweiht (vgl. Januar 2008)

1997: Modernisierungsarbeiten an beiden Strecken der Bergbahn

1997: der große Saal der Stadtbücherei Heidelberg wird Hilde-Domin-Saal benannt

1997: Elisabeth Huwer wird Leiterin des Deutsche Apotheken-Museums

1997: die Deutsche Post verkauft das Gebäude der ehemaligen Hauptpost am Hauptbahnhof an einen Investor

1997: mit Schwester Roswitha verläßt die letzte Franziskanerin die St. Raphael-Schulen

1997: Abriß der Sandsteinscheuer Mannheimer Straße 227 (Wieblingen)

1997: die Friedensstraße und der östliche Teil der Pfarrgasse (Handschuhsheim) werden als verkehrsberuhigter Bereich ausgewiesen

1997: Gründung des effata Eine-Welt-Kreis (betreibt den effata Weltladen, Kirschgartenstraße 55)

1997-2002: Jan-Pieter Baumann Bürgerbeauftragter der Stadt Heidelberg (Nachfolger von Hannelore Zöller)

1997: die Universitätsbibliothek Heidelberg kauft um 175.000 DM die Chronik des Matthias von Kemnat (15. Jahrhundert)

1997: das Anwesen des ehemaligen Hotels „Deutscher Kaiser“ (Mühltalstraße 41) kommt wieder in private Hände (vgl. 1951, 1989, 1990, 1991)



[1997: die 1975 eingestellte Personenbahnstrecke Winden/Pfalz-Weißenburg/Elsaß („Maximiliansbahn“) wird reaktiviert]

WS 1997/1998: an der Universität Heidelberg studieren 27.346 Personen

1997-2001: Daniel Krochmalnik erster Vorsitzender der jüdischen Gemeinde Heidelberg

25. Januar 1998: Michael Buselmeier interviewt in der Veranstaltungsreihe "Erlebte Geschichte" Hans-Georg Gadamer

29. Januar 1998: Hans-Martin Mumm scheidet aus eigenem Wunsch aus dem Gemeinderat aus

Januar 1998: Gerlinde Horsch rückt als Nachfolgerin von Dr. Thomas Groß in den Gemeinderat nach

18. Februar 1998: der Heidelberger Stadtrat beschließt die Erstellung eines Mietspiegels

1. März 1998: der erste Heidelberger Mietspiegel tritt in Kraft

1. März 1998: Hans-Martin Mumm wird Leiter des Kulturamt der Stadt Heidelberg (Nachfolger von Dr. Marlise Hoff, Leiterin bis 1996 )

5. März 1998: Eröffnungsveranstaltung der Ausstellungen „Unruhen in Baden 1848/49 - Gefechte und Karikaturen“, „Auf dem Weg zur Paulskirche“ (Kurpfälzisches Museum) mit Prof. Alfred Grosser (Paris) im Stadttheater – Enthüllung einer Gedenktafel am Gebäude der Heidelberger Volksbank (Hauptstraße)

19. März 1998: Beschluß des Gemeinderats, das historische Fußwegenetz in Ziegelhausen zu erfassen (Antrag Nr. 59/1996).(Antragsteller: GAL, LD, FDP, Studiliste, Antragsdatum: 29.08.1996. Titel: "Erhaltung des historischen Fußwegenetzes" Erster Bürgermeister Prof. Dr. Schultis sagt für die Verwaltung zu, die Fragen aus dem Antrag von Stadtrat Dr. Lorentz aufzugreifen und soweit möglich in einer Informationsvorlage dem Bauausschuß vorzulegen. Ergebnis: verwiesen in Bauausschuß mit Arbeitsauftrag an die Verwaltung: „Der historische Wegebestand wird erfaßt. Alle bisher vorgenommenen Entwidmungen werden aufgelistet und wo irgend möglich rückgängig gemacht. Bestehende Wegerechte und Durchgangsrechte werden ermittelt. Bebauungspläne werden daraufhin überprüft, ob die alten Fußwege dargestellt und festgeschrieben wurden. Es wird ein umfassendes städtisches Wegeverzeichnis erstellt und die in ihm verzeichneten Wege werden rechtlich abgesichert. Lücken im Wegenetz werden durch die Wiederherstellung alter und die Schaffung neuer Wege geschlossen. Das Wegenetz wird in den Stadtentwicklungsplan und in die Stadtteilrahmenpläne aufgenommen.“) - Die Aufgabe wird drei Jahre später unerledigt von den Ämtern (Vermessungs-, Stadtplanungs-, Tiefbau- und Straßenamt) an den Gemeinderat zurückgegeben, da die Ämter wegen ihrer knappen Personaldecke damit überfordert seien. Die Aufgabe der Feststellung des historischen Fußwegenetzes wird darauf vom Gemeinderat an die Bezirksbeiräte und den Stadtteilverein übertragen. Dieser Auftrag ist bei den Gremien nicht angekommen.

26. März-8. Mai 1998: Olympia Fulvia Morata - Stationen ihres Lebens: Ferrara - Schweinfurt - Heidelberg (Ausstellung im Universitätsmuseum Heidelberg)

31. März 1998: Verleihung des Clemens-Brentano-Preis für Literatur der Stadt Heidelberg (20.000 DM) an Benjamin Korn

1. April 1998: Klaus Wünnemann, wissenschaftlicher Assistent und Tierarzt im Zoologischen Garten Magdeburg, wird Nachfolger von Dieter Poley als Geschäftsführer  der Tiergarten gGmbH

1. April-1. Juni 1998: Kulturgeschichte des Kaffees (Ausstellung im Kurpfälzischen Museum)

[10. April 1998: Karfreitagsabkommen (Good Friday Agreement, Belfast Agreement, Stormont Agreement), Übereinkommen zwischen der Regierung der Republik Irland, der Regierung des Vereinigten Königreichs und den Parteien in Nordirland. Mit dem Karfreitagsabkommen wird die seit den 1960ern gewaltgeladene Phase des Nordirlandkonflikts beendet und in eine politische Konsenssuche überführt]

12. April 1998: der Journalist Dieter Haas (*15. 2. 1928 Karlsruhe) stirbt in Heidelberg

[20. April 1998: die Rote Armee Fraktion sieht mit einer „Auflösungserklärung“ das „Projekt RAF“ als beendet]

4. Mai 1998: Einweihung der Turnhalle der Tiefburgschule

8. Mai 1998: Enthüllung des Mahnmals für die Opfer der Euthanasie vor der Psychiatrischen Universitätsklinik

15. Mai 1998: das Carl-Bosch-Museum wird im ehemaligen Garagenhaus im Schloß-Wolfsbrunnenweg eröffnet www.museum.villa-bosch.de www.carl-bosch-museum.de

15. Mai - 31. Juli 1998: Die Universität zwischen Revolution und Restauration. Ereignisse und Akteure 1848/49 (Ausstellung des Heidelberger Geschichtsvereins in Zusammenarbeit mit dem Universitätsarchiv Heidelberg im Universitätsmuseum)

26. Mai 1998: der Zirkus Roncalli entlädt seine Wagen am (stillgelegten) Güterbahnhof

Mai 1998: Peter Anselm Riedl erhält die Richard-Benz-Medaille der Stadt Heidelberg für Verdienste um Kunst und Wissenschaft

Mai 1998: das Teilstück der Autobahn Mannheim-Heidelberg zwischen der Überführung des Kurpfalzrings und der Bergheimer Straße wird straßenrechtlich zur Bundesstraße 37 (Kraftfahrstraße) abgestuft

5. Juni 1998: Einweihung der Wohnanlage „Christian Stock“ (Betreutes Wohnen/Seniorenzentrum Pfaffengrund) im Storchenweg

20. Juni 1998: 100-Jahrfeier der Landessternwarte auf dem Königstuhl (vgl. 1772, 1898)

21. Juni 1998: Kantor Peter Schumann wird in einem Gottesdienst in der Heiliggeistkirche in den Ruhestand verabschiedet (vgl. 1. März 1971, 28. Juni 1998)

27. Juni 1998: Abschiedskonzert mit Peter Schumann, Kantor an Heiliggeist

28. Juni 1998: Verabschiedung von Peter Schumann als Kantor an Heiliggeist

Juni 1998: Feier 600 Jahre Heiliggeistkirche

9. Juli 1998: der Gemeinderat beschließt die Einrichtung eines Tierfriedhofs auf dem Gelände östlich des Recyclinghofes am Oftersheimer Weg

12. Juli 1998: Setzung des Hubertusfels (Posseltslust, Drei-Eichen-Weg, Jagdversammlungsplatz, Sandstein, Relief eines Jagdhorns mit Hirsch, Steinmetz: Josef Lamm, Inschrift: HOMINI APARUIT IN CREATURA CREATOR)

15. Juli-11. September 1998: Motorisierung in Heidelberg 1886-1935 (Ausstellung im Kurpfälzischen Museum)

1. August 1998: der VRN führt ein Altstadt-Ticket für Heidelberg ein (2 DM). Es gilt zwischen den Haltestellen Thibautstraße, Poststraße, Hans-Böckler-Straße, Karlstorbahnhof, Ladenburger Straße, Hirschgasse (ohne Hauptbahnhof).

9. August 1998: Zeichnungen von Hanna Nagel (1907-1975) (Ausstellung im Kurpfälzischen Museum)

17. August 1998: das Ministerium für Umwelt und Verkehr Baden-Württemberg verfügt die Entwidmung einer Teilfläche des Flurstücks Nr. 414/1 mit ca. 33.680 m2 der Gemeinde Heidelberg als Bahngelände der OEG

[1. August 1998: die Neuregelung der Rechtschreibung tritt für alle Schulen und Behörden in Deutschland in Kraft]

August 1998: Christoph Andreas Schäfer wird Kantor an Heiliggeist (Nachfolger von Peter Schuhmann)

5. September-10. Oktober 1998: Ausstellung zum 100. Todestag (10. 9. 1898) der Kaiserin Elisabeth von Österreich (Galerie am Schloß, Molkenkurweg 1)

12. September 1998: Einweihung des Elisabeth-von-Thadden-Platzes (an der alten katholischen Kirche Wieblingen, bis 1966 Bauernhof Zimmermann, Benennung auf Initiative der Elisabeth-von-Thadden-Schule; Redner: Prof. Dr. Rudolf von Thadden, Göttingen)

18. September 1998: Einweihung des Pfaffengrunder Friedhofes (Gewann Ohrläppchen; mit Grabfeld für muslimische Bestattungen)

27. September 1998: die Güterzugstrecke zwischen dem Mannheimer Rangierbahnhof, Wieblingen, dem Heidelberger Rangierbahnhof und Kirchheim wird stillgelegt

September 1998: die Begegnungsstätte (Wärmestube) des SKM bezieht ihr Domizil in der Kaiserstraße 88-92

1. Oktober 1998: Dr. Thomas Werner (*1944, 1993-1997 Direktor des Technischen Museums Wien) wird Direktor des Kurpfälzischen Museums der Stadt Heidelberg (bis 2001)

1. Oktober 1998: erster Spatenstich für das Wohnhaus Pfaffengasse 11/1 der Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz

5. Oktober 1998: Eberhard Schöll hält einen Vortrag über den Aufenthalt von Wilhelmíne von Krusenstern, Tochter von August von Kotzebue, in Handschuhsheim (Bücherstube an der Tiefburg)

16. Oktober 1998: Oberbürgermeisterin Beate Weber schreibt an Bundesinnenminister Manfred Kanther, ein Stadtrat hätte ihr die Frage gestellt: „Trifft es zu, daß die Bundesrepublik Deutschland durch den von den Siegermächten akzeptierten 2+4-Vertrag ihre Souveränität zurückgewonnen hat und daß die Amerikaner gleichwohl auf Heidelberger und Mannheimer Gemarkung Telefongespräche abhören?“ Der Brief bleibt unbeantwortet.

21. Oktober 1998: die sog. kleine Plöck wird zwischen Sophienstraße und Rohrbacher Straße durch Absperrpoller dauerhaft für den Kfz-Verkehr gesperrt

Oktober 1998: das seit 1996 erbaute Kraftwerk Karlstor der Neckar AG. geht in Betrieb

[Oktober 1998: die Todesstrafe in Großbritannien und Nordirland wird abgeschafft]

Oktober/November 1998: im Rahmen der Flurbereinigung Oftersheim wird das Grundstück der Mülldeponie Feilheck der Stadt Heidelberg zugewiesen. Im Gegenzug geht eine Fläche im Gewann Altneurott an die Gemeinde Oftersheim.

1. November 1998: die Gemeinde Eppelheim wird zur Stadt

9. November 1998: „Death and Atonement“ für Sprecher, Violine, Oboe, Blechbläser, Klavier und Schlagzeug von Ludwig Lenel wird im Gedenken an den Holocaust aufgeführt

18. November-4. Dezember 1998: Poetikdozentur mit Hanns-Josef Ortheil

November 1998-17. Januar 1999: Brennpunkt Informel (Ausstellung im Kurpfälzischen Museum und Kunstverein)

16. Dezember 1998: „Der Grad der Freiheit und Ungestörtheit, mit dem Menschen zu Fuß gehen und in die Gegend schauen können, bietet einen guten Maßstab für die Beurteilung der zivilisatorischen Eigenschaften eines Stadtgebietes.(der britische Verkehrswissenschaftler Colin Buchanan, 1964, zitiert vom „Stadtblatt“ Nr. 51 des Tages, S. 7)(“The freedom with which a person can walk about and look around is a very useful guide to the civilized quality of an urban area”) http://en.wikipedia.org/wiki/Traffic_in_Towns

Ende 1998: der Güter- und Rangierbahnhof Heidelberg wird stillgelegt (vgl. 1914; am 30. November 2000 wird das Areal entwidmet, 2006 werden die Anlagen zurückgebaut)

1998: Eröffnung des Bio-Park beim Technologiepark (Handschuhsheim)

1998: eine bis 6,5 m hohe Hügellandschaft im Gewann Hühnerstein südlich des Sportzentrum Nord soll im Zuge der Verlegung des Botanischen Garten ins Handschuhsheimer Feld errichtet werden

1998: Gründung des Verbraucherportals Verivox durch Andrew Goodwin in Heidelberg (seit 2007: Am Taubenfeld; 2008: ca. 350 Mitarbeiter)

1998: Gründung des Verein zur Unterstützung des Gedankenguts Atatürks Heidelberg

1998: in der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln werden 67 Bände der Bibliotheca Palatina entdeckt. Eine Auswahl wird vom 29. bis 31. Oktober 1998 anläßlich der 13. Kölner Antiquariatsmesse im Gürzenich erstmals öffentlich gezeigt (Bestandskatalog erhältlich) https://idw-online.de/de/news?print=1&id=7285

1998: wegen dem Bau der Print Media-Akademie der Heidelberger Druckmaschinen AG wird die Kurfürsten-Anlage mit der Straßenbahntrasse nach Süden verlegt.Die zunächst entstehende leicht S-förmige Führung der Straßenbahn am Hauptbahnhof soll in einem späteren Schritt wieder begradigt werden, wenn der nördliche Bahnhofsvorplatz umgestaltet und die Straßenbahn- und Bushaltestellen unmittelbar vor dem Nordeingang des Hauptbahnhof verlegt werden, so daß man Busse und Bahnen erreichen kann, ohne Fahrbahnen überqueren zu müssen, wie es heute beispielsweise am Mannheimer Hauptbahnhof der Fall ist.“ (Stadtblatt Nr. 22, 27. 5. 1998, S. 5) (vgl. April 2000)

1998: das 1988 gegründete Unterwegs-Theater muß die Pro-Bühne (ehemalige Schlachthausstraße 3) aufgeben (vgl. 1998, 2000, 25. Juli 2007, April 2010)

1998: die evangelische Kirche in Heidelberg hat 50.415 Mitglieder (vgl. 2008)

1998: die Kleingartenanlage Neckaraue (am Kompostwerk Wieblingen) wird als Ersatz für die Kleingartanlage „In der Gabel“, die wegen Ausweisung von Gewerbegebieten in Verlust geht, eingerichtet

1998: der Gemeinderat beschließt einen kommunalen Nahverkehrsplan

1998: Peter Schenk übernimmt das Buchgeschäft der Büchergilde Gutenberg (Kleinschmidtstraße 2)

1998: Richard Karl Freiherr von Weizsäcker (1920-2015) erhält den Humanismus-Preis des Deutschen Altphilologenverbands (Heidelberg)

1998: vor dem Klingentor wird bei Bauarbeiten ein Teil der Klingentorschanze von 1691(?) ergraben

1998?: der OEG-Bahnübergang am Hellenbachweg (Handschuhsheim) wird geschlossen

1998: die Begegnungsstätte und Fachberatung für alleinstehende Wohnungslose des Sozialdiensts Katholischer Männer Heidelberg (SKM) (vulgo: "Wärmestube") zieht von der Alten Glockengießerei in der Alten Bergheimer Straße in die Kaiserstraße 88-92. Nach dem Tod des ehemaligen Vorsitzenden des SKM, Karl Klotz (1911-1994) , wird die Begegnungsstätte Karl-Klotz-Haus benannt.

[1998: Schaffung des Internationalen Strafgerichtshofes in Den Haag]

1998-2004: Romana Gräfin vom Hagen Kanzlerin der Universität Heidelberg

1. Januar 1999: die Sparkassen Heidelberg und Schwetzingen fusionieren

1. Januar 1990: das Kreisarchiv Rhein-Neckar-Kreis, Ladenburg, wird gegründet. Es ist zuständig für den am 1. 1. 1973 gebildeten Rhein-Neckar-Kreis und seine Vorgängerbehörden.

Januar 1999: Datenschutzbeauftragter der Stadt Heidelberg wird Karl-Heinz Stadler

1. Februar 1999: Räumung des Autonomen Zentrums (Alte Bergheimer Straße), in der Folge Abriß des Gebäudes

6. Februar 1999: Karl-Jaspers-Preis für Prof. Jean Starobinski

7. Februar-5. April 1999: Gesichter 1848/49. Ausstellung mit Bildern von Johannes Grützke (Kurpfälzisches Museum)

28. Februar 1999: Alfred Briese, seit 1984 Leiter der Abteilung Betrieb und Verkehr der Heidelberger Straßen- und Bergbahn AG und seit 1991 Prokurist, wird verabschiedet

28. Februar - 16. Mai 1999: Kostbarkeiten gesammelter Geschichte. Schätze der Universitätsbibliothek Heidelberg im Dresdner Schloß. (Ausstellung im Georgenbau Dresden)

Februar 1999: Schüler und Lehrer der Geschwister-Scholl-Schule bringen hinter der östlichen Dachgaube der Turmhaube der Heiliggeistkirche einen Nistkasten für Wanderfalken an (seit 2000 über Webcams auf die Website www.ag-wanderfalken.de übertragen)

[12. März 1999: Polen, Tschechien und Ungarn treten der NATO bei]

19. März 1999: die Stadt Heidelberg präsentiert sich im Internet mit einem aktualisierten Angebot unter www.heidelberg.de

[24. März-10. Juni 1999: Ohne UN-Mandat beginnen die angedrohten systematischen Luftangriffe der NATO gegen die Bundesrepublik Jugoslawien im Rahmen der Operation Allied Force. Zum ersten Male in ihrer Geschichte interveniert die NATO in eigener Regie außerhalb ihrer vertraglich festgeschriebenen Verteidigungsfunktion und außerhalb ihres Vertragsgebiets zum Zwecke der Friedens- und Rechtsdurchsetzung (peace- and law-enforcement). Im italienischen Piacenza starten deutsche Kampfjets gegen Jugoslawien. Es ist der erste Kriegseinsatz deutscher Soldaten nach dem Zweiten Weltkrieg. Zwischen zwölf- und fünfzehntausend Menschen kommen ums Leben, ungefähr 500 Zivilisten werden Opfer der Luftschläge. Spätestens mit Beginn des Kosovokrieges wird die UÇK (Ushtria Çlirimtare e Kosovës, „Befreiungsarmee des Kosovo“) faktisch zu einem Verbündeten der NATO. Während des Krieges hält die NATO – was die Ziele ihrer Bombardierung anging – ständigen Kontakt mit der UÇK. UÇK-Angehörige, die von der britischen SAS (Special Air Service) ausgebildet worden waren, werden mit NATO-Kommunikationsmitteln ausgerüstet in den Kosovo geschleust und helfen, die NATO-Bomber ins Ziel zu steuern. Nach dem Ende des Bombardements ziehen sich die jugoslawische Armee und die serbische Polizei aus dem Kosovo zurück. Die Nato marschiert ein und teilt die Provinz in fünf Besatzungszonen auf. Die zivile Verwaltung wird den Vereinten Nationen übertragen]


März 1999: Übergabe des Erweiterungsbaus der Chemischen Institute Im Neuenheimer Feld 276

März 1999: der Hellenbach wird im Bereich der Grillhütte auf einer Länge von 180 m offengelegt

März 1999: Dr. Wolfgang Huber (SPD) scheidet aus dem Gemeinderat aus (dort seit 1971, 1975-1984 Fraktionsvorsitzender). Nachfolgerin: Anke Schuster

7. April 1999: Eröffnung des Universitätsarchiv im Gebäude Akademiestraße 4-8 (früher Friedrich-Ebert-Platz 2)

13. April 1999: Norbert Niemann erhält den Clemens-Brentano-Preis für Literatur

15. April 1999: Namensänderung der Stiftung Rehabilitation Heidelberg (SRH) in SRH Holding (vgl. 4. Februar 1966, 1. Januar 1971, 1. November 1995) http://de.wikipedia.org/wiki/SRH_(Unternehmen)

15. April 1999: Günther Gehring und Hermann Bühler werden als Nachfolger von Ingrid Kaup ehrenamtliche Geschäftsführer und Vorsitzende der Akademie für Ältere („Die Akademie für Ältere ist ja keine Einrichtung, in der `von oben nach unten` bestimmt wird. Die Akademie ist von ihrer Leitidee ein ständiger Austausch von Menschen, die sich einbringen wollen.“, Günther Gehring, Stadtblatt Nr. 17, 28. 4. 1999, S. 3).

22. April 1999: der Gemeinderat faßt den Grundsatzbeschluß, die Straßenbahn über die Friedrich-Ebert-Anlage in die Altstadt zu führen

23. April-28. August 1999: „Goethe und Heidelberg“ und „Zu Goethes Farbenlehre“ (Ausstellungen der Goethe-Gesellschaft in der Universitätsbibliothek Heidelberg)

April 1999: Das Regenüberlaufbecken am Ebertplatz (Ziegelhausen) wird seiner Bestimmung übergeben, Nach der Neugestaltung des Platzes tritt der Steinbach südlich des Parkplatzes aus und mündet in einem „naturnah gestalteten Bachlauf“ in ein Wasserbecken (vgl. 1984)

[7. Mai 1999: die NATO bombardiert die chinesische Botschaft in Belgrad, wobei drei chinesische Journalisten sterben. Die NATO erklärt, es habe sich um ein Versehen gehandelt]

[13. Mai 1999: Rede von Joschka Fischer, Bundesminister des Auswärtigen und Präsident des Rats der Europäischen Union, zum Nato-Einsatz im Kosovo auf dem Außerordentlichen Parteitag der Partei der Grünen in Bielefeld. Fischer legitimiert den ersten deutschen Kriegseinsatz nach dem Zweiten Weltkrieg. („Auschwitz ist unvergleichbar. Aber ich stehe auf zwei Grundsätzen, nie wieder Krieg, nie wieder Auschwitz, nie wieder Völkermord, nie wieder Faschismus. Beides gehört bei mir zusammen.“ Der von Verteidigungsminister Rudolf Scharping entlassene Brigadegeneral Heinz Loquai merkt dazu an: „Hier muss ich mich wirklich beherrschen, weil der Vergleich mit Auschwitz und der Situation im Kosovo eine ungeheuerliche Behauptung ist. Man muss sich als Deutscher schämen, dass deutsche Minister so etwas getan haben, denn ein normaler Mensch, ein normaler Deutscher, wird vor Gericht zitiert, wenn er in derartigem Ausmaße Auschwitz verharmlost. Und dass ein deutscher Minister von KZs im Kosovo sprach, ist auf der gleichen Linie, denn KZs sind Einrichtungen einer bestimmten historischen Situation, nämlich der nationalsozialistischen Zeit in Deutschland. Und ich finde es im Grunde genommen ungeheuerlich, dass gerade Deutsche diese Vergleiche gewählt haben.“]

20. Mai 1999: die IG Fahrradverkehr führt eine Aktion für ein besseres Miteinander aller Verkehrsteilnehmer/innen in der Plöck durch

25.-30. Mai 1999: 3. Deutscher Archäologenkongreß (Stadthalle)

30. Mai 1999: durch Zusammenlegung der Straßenbahn-Haltestellen Mönchhofplatz und Ladenburger Straße (Neuenheim) entsteht die neue Haltestelle Schröderstraße

Mai 1999: 67. Wartburgfest des Wingolfsbundes in Heidelberg

Mai 1999: Markierung einer gemeinsamen Rad- und Busspur auf der Lessingstraße zwischen Ringstraße und Kurfürsten-Anlage

12. Juni 1999: Einweihung der zweigleisigen OEG-Strecke in Schriesheim. Die Strecke Schriesheim-Handschuhsheim ist jetzt fast durchgehend zweigleisig.

Juni 1999: der ICE Sprinter verkehrt täglich außer Samstag um 16.47 ab Heidelberg und ist um 21.29 Uhr in Berlin Bahnhof Zoo

Juni 1999: nach gründlicher Renovierung wird das Hotel-Restaurant „Zum Deutschen Kaiser“ (Mühltalstraße 41) wieder eröffnet (vgl. 1951, 1989, 1990, 1991, 1997)


6. Juli 1999: mit 19 Ja- und 16 Neinstimmen beschließt der Gemeinderat die Änderung des Bebauungsplans Schlierbach zwischen Elisabethenweg und Rombachweg (Tiefgarage Bosch-Wiese)

9. Juli 1999: Gründung des Verein zur Förderung der Kriminalitätsverhütung (SicherHeid) im Rathaus

11. Juli 1999: Konzert von André Rieu auf der Thingstätte

5. August-4. November 1999: Robert Wilhelm Bunsen (1811-1899) Stationen seines Lebens (Ausstellung im Universitätsmuseum)

11. August 1999: totale Sonnenfinsternis

[17. August 1999: Erdbeben der Stärke 7,4 in Gölcuk/Izmit, Türkei, ca. 17.000 Tote, mehr als 120.000 Häuser werden zerstört]

[August 1999: Wladimir Putin wird erstmals zum Ministerpräsidenten Russlands ernannt]

9. September 1999: der Diakonieladen Brot & Salz wird vom Diakonischen Werk Heidelberg in Kooperation mit der Heidelberger Tafel e.V. in der Plöck eröffnet http://www.hilfe-hd.de/brotundsalz.htm

11. September 1999: Nelson Mandela besucht auf Einladung der DGTZ Heidelberg

bis 30. September 1999: Carl Happel. Werke aus dem künstlerischen Nachlaß (Ausstellung im Kurpfälzischen Museum)

8. Oktober 1999: Bermuda-Funk erstmals on air

9. Oktober 1999: nach mehrmonatiger Schließung wird die Dauerausstellung des Deutschen Apotheken-Museums wieder eröffnet

[12. Oktober 1999: die Anzahl der weltweit lebenden Menschen überspringt erstmals die 6-Milliarden-Marke]

21. Oktober 1999: Festakt 20 Jahre Hochschule für Jüdische Studien mit BP Johannes Rau

22. Oktober-8. Dezember 1999: Biedermeier Kunst und Kultur in Heidelberg 1815-1853 (Ausstellung im Schloß)

24. Oktober 1999: Gemeinderatswahlen in Heidelberg

28. Oktober 1999: Der Gemeinderat beschließt, das Lutherhaus in Bergheim (Kirchstraße) zu kaufen. Es soll nach vollständiger Sanierung die Städtische Musik- und Singschule beherbergen.

Oktober 1999: Bundesverdienstkreuz für KMD Peter Schuhmann

Oktober 1999: Einrichtung eines Außenmagazins  des Stadtarchiv Heidelberg im Betriebsgebäude I, Güteramtstraße 17

1. November 1999: Karl Weber (CDU) und Gerlinde Horsch (GAL) scheiden aus dem Gemeinderat aus

3. November 1999-20. Januar 2000: Die Jagd. Vergnügen und Verderben. Ausstellung im Kurpfälzischen Museum

10. November 1999: Dr. Christa Dericum (*1932) stellt das HGV-Jahrbuch Nr. 4/1999 in der Buchhandlung Himmelheber vor

[19. November 1999: Europäische Sicherheitscharta, internationales Abkommen für den Erhalt und die Sicherung der friedlichen Ordnung in Europa, in Istanbul als Schlussdokument des OSZE-Gipfelkonferenz von 55 europäischen, asiatischen und amerikanischen Staaten verabschiedet: (Artikel 8 des Istanbuler Abkommens besagt: Kein Teilnehmerstaat darf seine Sicherheit auf Kosten der Sicherheit eines anderen Teilnehmerstaats festigen)]

25. November 1999: der Gemeinderat stimmt mit 19 gegen 17 Stimmen dem Entwurf eines Bebauungsplans für die Tiefgarage der Klaus-Tschira-Stiftung unter der Boschwiese (Landschaftsschutzgebiet, Schlierbach, 77 Stellplätze) zu. Die Wiese soll nach Abschluß der Bauarbeiten wieder als Weide genutzt werden. – Der Gemeinderat stimmt dem Entwurf der Erhaltungssatzung Handschuhsheim zu.

29. November 1999: Karl Göckel, Orgelbauer aus Rettigheim, kauft die ehemalige 1742 geweihte katholische Kirche St. Laurentius in Ziegelhausen, um dort ein Orgelmuseum einzurichten. Die Inneneinrichtung wird der Kirchengemeinde Litomerice/Tschechien geschenkt. (vgl. 2010)

November 1999: Michael Rutschky Poetikdozent der Stadt Heidelberg

November 1999: zweitägiger Workshop zum Thema Stadtmarketing, zu dem die Heidelberger Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft HWE Vertreter des Handels eingeladen hatte. Unter fachlicher Begleitung durch Mitarbeiter der renommierten Münchener Unternehmensberatung Roland Berger & Partner suchen 30 Repräsentanten von Handel, Banken und Gastronomie nach Lösungsansätzen und Maßnahmenvorschlägen. „Gewünscht: ein Professioneller City-Manager“ (Stadtblatt)

November 1999: ein Hangbus zwischen OEG-Bahnhof (Hans-Thoma-Platz) und Turnerbrunnen (Handschuhsheim) ist eingerichtet (Fa. Discipulus im Auftrag der HSB)

November 1999: Bau einer neuen Brücke aus Kastanienholz zwischen N- und S-Seite des Handschuhsheimer Mühltals

November 1999: der Gemeinderat beschließt auf Anregung des Ältestenkreises der Auferstehungsgemeinde Pfaffengrund, die Grünanlage südlich der Auferstehungskirche „Hans-Eberle-Anlage“ zu nennen. Nach Hans Eberle (1905-1991) dem Pfarrer der Auferstehungskirche 1939-1964 und Bauherr der Kirche 1950)

26. Dezember 1999: Sturm Lothar verursacht mit Windgeschwindigkeiten bis über 200 km/h in Baden-Württemberg (vor allem Rheinebene, Schwarzwald, Stuttgart) 29 Millionen Festmeter Sturmholz und ca. 40.000 ha Kahlfläche im Wald. Nach Einschätzung des Bundesamtes für Umwelt, Wald und Landschaft ist der Sturm aus ökologischer Sicht für den Wald keine Katastrophe.

Dezember 1999: das Seniorenzentrum Neuenheim (Uferstraße) wird eröffnet

1999: Dörte Klages gründet die Arbeitsgemeinschaft Soziale Nothilfe e.V. (vgl. 1987)

1999: Gründung des Förderverein Begegnung http://www.begegnung.info/index.htm

1999: Gründung des Kirchhoff-Institut für Physik der Universität Heidelberg durch Zusammenlegung der Institute für Angewandte Physik und des Instituts für Hochenergiephysik (seit 2002: INF 227)

1999: die Heidelberger Brauerei (ehm. "Schloßquell") zieht von Bergheim in den Pfaffengrund (vgl. 1884, 1934, 1952)

1999: die Drogerie Bender (Bergheimerstraße 119, 1950 von Heinrich Holzhauer eröffnet) schließt

1999: das älteste noch stehende Haus Bergheims (Alte Bergheimer Straße 11, Stammhaus der Industriellen-Familie Reis) wird zugunsten der Wohnanlage "Alte Glockengießerei" zerstört

1999: Einstellung des Fährbetriebs zwischen Altstadt und Neuenheim ("Rohrmanns Überfahrt", seit 1881)

1999: die seit 1994 praktizierte dezentrale Ressourcenverantwortung wird auf alle Bereiche der Stadtverwaltung ausgedehnt

1999: im Stadtkreis Heidelberg sind 50.440 Pkw auf Privatpersonen zugelassen

1999: Ludwig Bopp, seit 10. März 1960 Pfarrer in St. Bonifatius (Weststadt), geht in Ruhestand (Nachfolger: Christof Heimpel, +20. August 2020)

1999: die Website www.haidelberg.de geht online

[1999: in Arlington, Virginia wird die Firma Peleus (heute: In-Q-Tel) gegründet. Sie ist ein US-amerikanisches Non-Profit-Unternehmen und speist sich aus dem Haushalt der CIA. Das Firmenziel ist, neue und relevante Technologien frühzeitig zu erkennen und sie für die nationale Sicherheit der Vereinigten Staaten nutzbar zu machen]

N.B.: Die Daten auf dieser Seite zur Studentenbewegung in Heidelberg 1967ff. wurden mit freundlicher Genehmigung der Website von cand. phil. Katja Nagel entnommen