Heidelberger Geschichtsverein e.V. (HGV)

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Zeittafel zur Heidelberger Geschichte ab 1945

30. März 1945 (Karfreitag): Am Morgen zeigen sich amerikanische Soldaten am Neuenheimer Neckarufer. Um 14 Uhr überquert ein Bataillon den Neckar. Die 63. Infanteriedivision der US-Armee ("Blood and Fire") unter Major General Louis E. Hibbs (Bild rechts), von Viernheim kommend, rückt in Heidelberg ein. Am Nachmittag rücken amerikanische Panzer auf dem südlichen Neckarufer, von Mannheim kommend, in die Stadt ein und stoßen in Richtung Rohrbach weiter. (Die Einheit, die Heidelberg einnimmt, zieht wenige Tage später weiter, und wird in Kampfhandlungen bei Neckargemünd und dann in schwere Kämpfe mit der 17. SS-Panzergrenadier-Division bei Weissbach am Kocher verwickelt.)

Stadtkommandant ist Captain Eldon H. Haskell. Waffen und Munition müssen abgeliefert werden. Ausgangssperre von 19 bis 6 Uhr (vgl. 16. Mai 1945). Kein Gas, Strom, Wasser, Milch. Verbot jeglicher Vereinsaktivität.

Die Stadt ist bis auf die Bahnanlagen, den Tiergarten, die Brücken und mehrere bombardierte Häuser unzerstört. 13 Gebäude sind total zerstört, 280 mehr oder weniger stark in Mitleidenschaft gezogen. Captain Eldon H. Haskell berichtet von 300 nicht begrabenen Toten, die im Stadtgebiet von den Amerikanern gefunden wurden (offenbar im Straßenkampf gefallene deutsche Soldaten). - Der Lehrer Heinrich Westermann wird von der Besatzungsmacht zum Ortsbürgermeister von Ziegelhausen eingesetzt.

Heidelberg hat im zweiten Weltkrieg 2314 Gefallene und Verstorbene aufzuweisen.

Augenzeugenbericht vom Einmarsch der Amerikaner

Die andere Seite

30./31. März 1945: der nördliche Teil Badens bis zur Tauber fällt in die Hände der Amerikaner

30./31. März 1945: amerikanische Soldaten des 555th Engineer Heavy Pontoon Battalion (555th Engineers, Company B) bauen östlich der von deutschen Truppen zerstörten Friedrichsbrücke, etwa da, wo Uferstraße und Neuenheimer Landstraße zusammentreffen, eine Pontonbrücke über den Neckar (wenig später wird eine zweite Pontonbrücke westlich der Friedrichsbrücke, etwa zwischen Keplerstraße (Neuenheim) und Thibautstraße (Bergheim) (oder beim Kastellweg?), errichtet. Im Sommer wird in Höhe des Vincentius-Krankenhauses eine hölzerne Behelfsbrücke errichtet. (vgl. 21. November 1945).

1. April 1945 (Ostersonntag): Teile der französischen Armee unter General Jean Joseph-Marie Gabriel de Lattre de Tassigny überqueren bei Philippsburg den Rhein und besetzen u.a. Malsch und Malschenberg

1. April 1945 (Ostersonntag): Oberbürgermeister Dr. Carl Neinhaus wird abgesetzt, Bürgermeister Max Genthe wird seines Amtes enthoben und in ein Internierungslager verbracht. Im Rathaus wird die Militärverwaltung eingerichtet. Geschäfte und Banken bleiben geöffnet. - Die Universität Heidelberg wird geschlossen. Nur an den Universitätskliniken wird weitergearbeitet. Die Universitätsbibliothek dient bis Ende 1945 als 7th Army Document Center. Kommissarischer Rektor bis 14. August 1945 ist Johannes Hoops.

vgl. Frank Engehausen, Erst geschlossen, dann wiedereröffnet - Das Ende des Zweiten Weltkriegs an der Ruperto Carola, in: Unispiegel 1/2020, S. 8)

https://backend-484.uni-heidelberg.de/sites/default/files/documents/2020-08/Unispiegel_2020_01.pdf


http://www.6thcorpscombatengineers.com/engforum/index.php?/topic/5056-bridge-in-heidelberg-555th-engineers-co-b/

http://www.555thheavypontonbattalion.com/





[1.-16. April 1945: Thüringen wird von den Amerikanern besetzt und zum 1. Juli 1945 an die sowjetische Militärverwaltung übergeben]

[2. April 1945: Verbände der 1. Französischen Armee rücken kampflos in Bruchsal ein]

2. April 1945: das Wasserschloß Menzingen im Kraichtal, Auslagerungsort für Bestände der Universitätsbibliothek Heidelberg, wird durch einen amerikanischen Jagdbomberangriff mit Brandbomben zerstört (seither Ruine). Auch zwei ausgelagerte Sammlungen aus dem Kurpfälzischen Museum sind betroffen: eine Sammlung alter Uhren und eine Münzsammlung. Die Münzen werden 1947 fast vollständig wieder ausgegraben, aber später aus dem Fundus des (Mannheimer?) Museums gestohlen.

4. April 1945: die unterbrochene Stromversorgung wird (als erstem Stadtteil) in Bergheim (Kliniken) wieder eingeschaltet (Versorgung durch Wehrkraftwerk Wieblingen)

5. April 1945: politisch unbelastet gebliebene oder im dritten Reich entlassene Professoren bilden den "Dreizehnerausschuß"- Karl Heinrich Bauer, Ernst Engelking, Alfred Weber, Karl Jaspers, Karl Engisch, Gustav Radbruch, Renatus Hupfeld, Walter Jellinek, Wolfgang Gentner, Martin Dibelius, Karl Freudenberg). Sie bemühen sich um eine baldige Wiedereröffnung und um eine geistige sowie personelle Erneuerung der Universität Heidelberg http://www.uni-heidelberg.de/studium/journal/2010/07/neubeginn.html

[6. April-9. April 1945: Schlacht um Königsberg. Die Truppen der 3. Weißrussischen Front führen mit Unterstützung der Baltischen Flotte die Angriffsoperation durch, welche mit der Eroberung der Hauptstadt Ostpreußens abgeschlossen wird]

7.-19. April 1945: der ehemalige OB Dr. Carl Neinhaus wird im Faulen Pelz festgesetzt

7. April 1945: Auftrag der Besatzungsmacht zur Wiedererrichtung der deutschen Polizei. Die Heidelberger Polizei wird in eine städtische Polizei umgewandelt. (vgl. 21. 4. 1945)

[7. April 1945: General Walther Wenck wird von Hitler zum Oberbefehlshaber der neuen 12. Armee ernannt und gleichzeitig rückwirkend zum 1. Oktober 1944 zum General der Panzertruppe befördert. Wencks Einheit soll Ende April in Richtung Berlin vorstoßen und so in die Schlacht um Berlin eingreifen. Weil die 12. Armee für ein solches Vorhaben aber weder personell noch materiell aufgestellt ist und Berlin seiner Auffassung nach gegen die Rote Armee nicht länger gehalten werden kann, verweigert Wenck die Ausführung dieses Befehls]

[7. April 1945: General Charles de Gaulle überschreitet den Rhein bei Speyer über die von französischen Truppen erbaute Schiffsbrücke]

April 1945: Stadtkommandant Captain Eldon H. Haskell setzt den ehemaligen 1. Bürgermeister und städtischen Oberrechtsrat Friedrich Josef Amberger (1889-1954) als kommissarischen Oberbürgermeister (bis September) ein. - Drei Lager für Displaced Persons werden eingerichtet: Kirchheimer Weg (Grenadierkaserne), Stotz Russian Camp, Baggerloch/Dreibogenbrücke. - Die Stadthalle wird beschlagnahmt und als Special Service Center genutzt.

[9. April 1945: Königsberg/Ostpreußen fällt – Die Widerstandskämpfer Georg Elser, Wilhelm Canaris, Hans Oster und Dietrich Bonhoeffer werden im KZ ermordet]

[11. April 1945: die 3. US-Armee unter General Patton befreit das KZ Buchenwald]

[12. April 1945: US-Präsident Franklin Delano Roosevelt (*1882) stirbt in Warm Springs, Georgia. Das Präsidentenamt übernimmt noch am selben Tag sein Vizepräsident Harry S. Truman (1884-1972) - Amerikanische Truppen erobern Heilbronn]

[13. April 1945: sowjetische Truppen siegen in der Schlacht um Wien (dabei fallen rund 19.000 deutsche und 18.000 sowjetische Soldaten) - Französische Truppen besetzen Baden-Baden]

14. April 1945: Die Mitteilungen. Alliiertes Nachrichtenblatt der alliierten sechsten Heeresgruppe für die deutsche Zivilbevölkerung erscheint bis zum 1. September 1945 wöchentlich, ab 16. Juni 1945 u.d.T. "Süddeutsche Mitteilungen. Alliiertes Nachrichtenblatt. Herausgeber: Die 12. Heeresgruppe für die deutsche Zivilbevölkerung“.

16. April 1945: amerikanische Truppen besetzen Zeulenroda/Thüringen. Bei ihrem Abzug aus Thüringen deportieren sie das Hochfrequenzlabor der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt unter seinem Leiter Adolf Scheibe samt Mitarbeitern und deren Familien nach Heidelberg

[16.-19. April 1945: Schlacht um die Seelower Höhen]

19. April 1945: Dr. Carl Neinhaus wird aus dem Faulen Pelz entlassen

21. April 1945: der 18jährige Soldat Heinz-Dieter Hofert, in amerikanische Kriegsgefangenschaft geraten und geflohen, wird bei der Rückkehr zu seiner Familie von einer US-Militärstreife im Hainsbachweg angeschossen und stirbt als vermutlich letztes Kriegsopfer in Heidelberg am 23. April 1945 in der Chirurgie (vgl. Rhein-Neckar-Zeitung, 23. 4. 2005)

21. April 1945: der Einsatz der deutschen Polizei wird von der Militärregierung genehmigt (vgl. 7. April 1945)

22. April 1945: die hölzerne Behelfsbrücke ("Pfahljochrücke") für deutsche Zivilisten, die seit Mitte April vom US-Militär ca. 20 m östlich der ersten Pontonbrücke gebaut wurde, wird ihrer Bestimmung übergeben. (vgl. Hölzerne Behelfsbrücke im Bau => https://www.dearfolksies.com/tiefenthal-germany-march-29-april-25-1945/17/ Das markante Gebäude mit Eckturm rechts im Hintergrund ist die Neuenheimer Landstraße 52. - Hölzerne Behelfsbrücke fertiggestellt => https://www.ww2online.org/image/army-convoy-heidelberg-germany-1945) Die Brücke befindet sich etwa zwischen Kurfürst-Friedrich-Gymnasium (im Westen) und dem St. Vincentius-Krankenhaus (im Osten).

[22. April 1945: amerikanische Truppen besetzen Stuttgart - Die letzte Ausgabe der Wochenzeitung "Das Reich" erscheint]

[25. April 1945: amerikanische und sowjetische Soldaten treffen in Torgau zusammen]

[25. April 1945: Gründungskonferenz der Vereinten Nationen in San Francisco (vgl. 1. Januar 1942)]

[26. April 1945: Bremen wird von den Briten besetzt]

[27. April 1945: Aufstandsversuch in München. Aufrufe der „Freiheitsaktion Bayern“ über Radio München. Der Aufstandsversuch scheitert]

[27. April 1945: Österreich proklamiert seine Unabhängigkeit]

[27. April 1945: Ende der Kampfhandlungen auf dem linken Rheinufer]


28. April 1945: Die Mitteilungen. Alliiertes Nachrichtenblatt der alliierten sechsten Heeresgruppe für die deutsche Zivilbevölkerung meldet: "242 Nazi-Anhänger wurden entlassen – Militärregierung in Heidelberg enthebt Angestellte der Stadtverwaltung und des Kreises ihres Amts – Die Ausrottung des Nazitums erfolgt auf Anweisung des Obersten Alliierten Befehlshabers (…) Sämtliche Beamte haben ihre Mitgliedschaft in der NSDAP oder in angegliederten Gruppen zugegeben. Die entlassenen Beamten sind: Dr. Karl Neinhaus, Oberbürgermeister, Heidelberg / Max Genthe, Bürgermeister, Heidelberg / Dr. Ernst Meihofer, Leiter des Gesundheitsamtes / Max Dulk, Leiter des Arbeitsamtes / Dr. Erich Reinhard, stv. Leiter des Arbeitsamtes / … Joseph Günther, Bürgermeister, Dossenheim / … Jakob Schäfer II, Bürgermeister, Eppelheim / … Wilhelm Schneider, Leiter des städtischen Personalamtes / Eduard Soine, Leiter des Straßen- und Kanalisationsamtes / Karl Mayer, Leiter des Schlachthofes / Dr. Rudolf Großmann, Leiter des Fremdenverkehrsamtes / Heinrich Krahe, Leiter des Gaswerks / …. Hermann Eckert, Direktor der Stadtbücherei ..."

[29. April 1945: die provisorische österreichische Staatsregierung tritt zusammen]

[30. April 1945: Adolf Hitler begeht in Berlin Selbstmord]

[30. April 1945: München wird von den Amerikanern besetzt - Die letzte Ausgabe des „Völkischen Beobachters“ erscheint, wird aber nicht mehr ausgeliefert]

April 1945: Marlene Dietrich (1901-1992) besucht (in Uniform und Stahlhelm, zusammen mit General Anthony C. McAuliffe) das Heidelberger Schloß http://www.zum.de/Faecher/G/BW/Landeskunde/themen/news/16/heidelberg_marlene-dietrich.htm http://www.rnz.de/nachrichten/heidelberg_artikel,-Marlene-Dietrich-auf-dem-Heidelberger-Schloss-_arid,182623.html

[April 1945: die sechste Fassung der geheimen Direktive der Alliierten JCS (Joint Chiefs of Staff) 1067 tritt in Kraft, jedoch nur für die US-amerikanischen Streitkräfte. Sie legt die Grundlinien der US-amerikanischen Besatzungspolitik für die erste Zeit nach der Kapitulation fest. Adressat ist der Commander-in-Chief der US-Streitkräfte als Militärgouverneur über die US-Besatzungszone (Lucius D. Clay). Ihre Bestimmungen bleiben bis zum Inkrafttreten der Direktive JCS 1779/1 im Juli 1947 gültig. Darin heißt es u.a.: "4. Grundlegende Ziele der Militärregierung in Deutschland: a) Es muß den Deutschen klargemacht werden, daß Deutschlands rücksichtslose Kriegführung und der fanatische Widerstand der Nazis die deutsche Wirtschaft zerstört und Chaos und Leiden unvermeidlich gemacht haben, und daß sie nicht der Verantwortung für das entgehen können, was sie selbst auf sich geladen haben. b) Deutschland wird nicht besetzt zum Zwecke seiner Befreiung, sondern als ein besiegter Feindstaat. Ihr Ziel ist nicht die Unterdrückung, sondern die Besetzung Deutschlands, um gewisse wichtige alliierte Absichten zu verwirklichen. Bei der Durchführung der Besetzung und Verwaltung müssen Sie gerecht, aber fest und unnahbar sein. Die Verbrüderung mit deutschen Beamten und der Bevölkerung werden Sie streng unterbinden." (vgl. 11. November 1944)]

Frühjahr 1945: die amerikanischen Militärbehörden richten in der Klingenteichstraße 4 einen jüdischen Betsaal ein

[2. Mai 1945: Berlin kapituliert - Kapitulation der deutschen Einheiten in Italien. - Lübeck wird von den Briten besetzt. - Karl Dönitz ernennt Johann Ludwig Graf Schwerin von Krosigk (1887-1977) zum Leitenden Minister und Reichsminister des Auswärtigen in der geschäftsführenden Regierung Dönitz. Schwerin von Krosigk verwendet während einer Radiosendung den Begriff „Eiserner Vorhang“]

3. Mai 1945: 1. Maifeier für russische Displaced Persons in Patton Barracks https://collections.ushmm.org/search/catalog/irn1003052

[3. Mai 1945: Hamburg wird von den Briten besetzt - Die US-Armee trifft am Brennerpass mit ihren Landsleuten zusammen, die von Süden her Oberitalien besetzt hatten]

[4. Mai 1945: Einheiten der amerikanischen 7. Armee nehmen Salzburg ein]

[4. Mai 1945: Kapitulation der deutschen Nordwest-Armee]

5. Mai 1945: Die Mitteilungen. Alliiertes Nachrichtenblatt der alliierten sechsten Heeresgruppe für die deutsche Zivilbevölkerung meldet auf Seite 3: "Weitere Nazi-Anhänger entlassen – Militärregierung fährt mit der Säuberungsarbeit in der Stadtverwaltung fort – Die Alliierte Militärregierung in Heidelberg gab gestern weitere Namen von Beamten bekannt, die wegen früherer Nazitätigkeit ihrer Ämter in der Stadtverwaltung enthoben wurden. Die 81 Beamten haben alle ihre Mitgliedschaft in der NSDAP oder in angegliederten Gruppen zugegeben. 328 sind bisher wegen Nazitätigkeit entlassen worden, in Übereinstimmung mit den Anweisungen von General Eisenhower, des Obersten Befehlshabers, das Nazitum vollständig auszurotten. Die Namen der 81 entlassenen Beamten sind: Dr. Fritz Schlipphak, Leiter des Ernährungs-, Wirtschafts- und Kriegsschädenamtes / Hermann Vierling, Angestellter des Stadtamts / Christian Bitter, Angestellter des Stadtamts / Dr. Karl Friedrich Ammann, Wohlfahrts- und Jugendamt (...)"

[5. Mai 1945: Kapitulation des Generaloberst Johannes Blaskowitz, dessen Truppen in Holland eingekesselt sind]

[5. Mai 1945: die SS übergibt dem IKRK die Verantwortung für das Lager Theresienstadt]

6. Mai 1945: Pfarrer Hermann Maas hält seine erste Predigt in der Heiliggeistkirche seit seinem Redeverbot im Jahre 1942

[6. Mai 1945: Karl Dönitz als Reichspräsident untersagt die endgültige oder zeitweise Zerstörung von Industrie- und Infrastrukturanlagen und hebt damit den Befehl zu „Zerstörungsmaßnahmen im Reichsgebiet“ vom 19. 3. 1945 auf]


[7. Mai 1945: Generaloberst Alfred Jodl unterzeichnet in Reims die bedingungslose Kapitulation. Sie enthält die Zusage, die Kampfhandlungen gegenüber den alliierten Streitkräften zu beenden. Die Kapitulation wird nach erfolglosen Verhandlungsversuchen der deutschen Seite vom 6. Mai in der Nacht zum 7. Mai 1945 im Obersten Hauptquartier der Alliierten Expeditionsstreitkräfte in Reims unterzeichnet und tritt am 8. Mai in Kraft. Sie bedeutet das Ende der militärischen Feindseligkeiten zwischen dem Deutschen Reich und den Alliierten. Um die Unterzeichnung der Kapitulation auch durch den Oberkommandierenden der Wehrmacht, Wilhelm Keitel, und die Chefs der deutschen Kriegsmarine und Luftwaffe sicherzustellen, wird eine Ratifizierung vereinbart]

https://fresques.ina.fr/panorama-grand-est/fiche-media/GRDEST00132

7. Mai 1945: Neubildung des Heidelberger Stadtrats (12 männliche Mitglieder, vom Oberbürgermeister mit Genehmigung der Militärregierung berufen: Karl Bauer (SPD, Vorsitzender des Gewerkschaftsbunds), Max Bock, Franz Böning (KPD), Dr. Martin Dibelius, Emil Henk, Otto Höchst, Oskar Hofheinz, Friedrich Honikel, Carl Liedvogel, Georg Näher, Adolf Rausch, Hermann Schück). Am 14. Juni 1945 wird der Stadtrat um 3 Mitglieder erweitert)

[7. Mai 1945: Johann Ludwig Graf Schwerin von Krosigk als „Leitender Minister“ der geschäftsführenden Reichsregierung (Kabinett Schwerin von Krosigk) in Flensburg-Mürwik verkündet über den Reichssender Flensburg gegen Mittag die Nachricht über die bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht, die am 8. Mai um 23:01 Uhr in Kraft treten soll. Damit ist der Krieg in Europa beendet]

[7. Mai 1945: Einheiten der amerikanischen Armee nehmen das KZ Mauthausen ein]

7.-14. Mai 1945: Registrierung aller ehemaligen Mitglieder der NSDAP im Heidelberger Stadtgebiet (5822 eingetragene Nazis)

[ab 8. Mai 1945: Massaker von Sétif. Blutige Niederschlagung von Unruhen in den algerischen Orten Sétif, Guelma und Kherrata durch französisches Militär und Milizen (ca. 45.000 Tote)]

[8. Mai 1945: die alliierten Truppen untersagen der Deutschen Post den Dienst im ganzen Reich (vgl. 23. August 1945)]

[9. Mai 1945, 0:16 Uhr: Weitere Kapitulationserklärung am Sitz des Oberkommandierenden der Roten Armee in Deutschland, Marschall Georgi Konstantinowitsch Schukow, in der bisherigen Pionierschule I in Berlin-Karlshorst, durch GFM Wilhelm Keitel für das OKW und das Heer, Generaladmiral Hans-Georg von Friedeburg für die Kriegsmarine und Generaloberst Hans-Jürgen Stumpff für die Luftwaffe (als Vertreter des Oberbefehlshabers GFM Robert Ritter von Greim), alle drei bevollmächtigt durch RP Dönitz. Für das Supreme Headquarters Allied Expeditionary Force (SHAEF) unterzeichnet Luftmarschall Arthur Tedder, für das sowjetische Oberkommando Marschall Schukow; als Zeugen unterschreiben der französische General Lattre de Tassigny sowie US-General Carl Spaatz]

10. Mai 1945: ein Brand in der Hindenburgschule [später „Friedrich-Ebert-Schule“], verursacht durch „unsachgemäße Behandlung eines Kochherdes“, zerstört das Dach und den zweiten Stock des Gebäudes. Die Turnhalle in der Sandgasse brennt nieder.

12. Mai 1945: erste reife Kirschen an der Bergstraße

12. Mai 1945: der „Klub Heidelberg 1945“ wird von Karl Vetter, Theodor Heuss und anderen gegründet, um „Männer aus den verschiedensten Bezirken des Heidelberger Lebens (...) für Aussprachen über die Fragen der Zeit zusammenzuführen"

13. Mai 1945: Wiedereröffnung der unteren Bergbahn zwischen Kornmarkt und Molkenkur

13. Mai 1945: erste Fahrt eines OEG-Dampfzuges von Mannheim nach Weinheim

16. Mai 1945: die Sperrzeit für den Stadt- und Landkreis Heidelberg wird (von 19 Uhr) auf 21 Uhr bis 6 Uhr verkürzt. Die Verdunkelungsvorschriften werden aufgehoben.

16. Mai 1945: die Militärregierung erläßt (wegen schwerer Unfälle zwischen amerikanischen Kfz und deutschen Radfahrern) „Sicherheitsbestimmungen zur Beachtung aller Radfahrer“

[18. Mai 1945: Amtseinführung von Dr. Hermann Heimerich, ehemaliger Oberbürgermeister von Mannheim, als Oberpräsident für das neu geschaffene Verwaltungsgebiet Saar-Pfalz-Südhessen, in den Räumen der Handelskammer Neustadt. Zusammen mit Heimerich werden sein Stellvertreter und Dezernent für Wirtschaft, der Mannheimer Rechtsanwalt Wilhelm Zutt, sowie Abteilungsleiter („Minister“) ernannt: der ehemalige badische Finanzminister Wilhelm Mattes (Finanzabteilung), Dr. Alexander Mitscherlich, Oberarzt und Dozent an der Universität Heidelberg (Dezernent für Gesundheitsfürsorge), der frühere Postrat Paul Machold (Dezernent für Post, Telefon und Telegrafenwesen), Adolf Rausch (Arbeitsfragen und öffentliche Wohlfahrt), Hermann Hussong, vor 1933 Dezernent der Stadt Heidelberg (Bau und Wiederaufbau), Emil Henk (Dezernat für Erziehung und religiöse Fragen), Dr. Hans Anschütz, Richter in Heidelberg (Abteilung öffentliche Sicherheit und Justiz), Dr. Dolf Sternberger (Pressereferent). (bis 8. Juli 1945). Die New York Times berichtet am 19. Mai 1945 auf ihrer Titelseite: Unter dem wachsamen Auge amerikanischer Besatzungsoffiziere begann die erste Provinzialregierung des Nachkriegsdeutschland, deren Mitglieder aus über 200 Anti-Nationalsozialisten sorgfältig ausgewählt wurden, ihre Verwaltungstätigkeit... Ein besonderer Stab von Offizieren der 15. Armee wurde damit beauftragt, geeignete deutsche Verwaltungsbeamte für die Rheinprovinz zu suchen.“]

19. Mai 1945: der Stadtrat ruft den Personal- und Organisationsausschuß ins Leben

19. Mai 1945: die erste Straßenbahn fährt (von der Haltestelle Franz-Knauff-Straße) nach Leimen (nach 56 Tagen Unterbrechung) (am 1. 6. 1945 erweitert auf HD Hbf - Leimen und am 15. 6. 1945 auf HD - Wiesloch)

21. Mai 1945: die von den Amerikanern als Magazin genutzte Großmarkthalle Handschuhsheim brennt ab. Der Betrieb wird in die frühere Jugendherberge Dossenheimer Landstraße 13/19 verlegt.

22.-24. Mai 1945, täglich 17 Uhr: Evangelisations-Gottesdienste in der Providenzkirche (Redner: Gustav Adolf Gedat, CVJM)

[23. Mai 1945: Britische Truppen verhaften die Reichsregierung von Karl Dönitz und Schwerin von Krosigk in Flensburg-Mürwik. Damit endet jegliche deutsche Zentralgewalt]

[23. Mai 1945: der britische Premierminister Winston Churchill tritt von seinem Amt zurück. Der König beauftragt Churchill mit der Bildung einer neuen Regierung]

26. Mai 1945: die erste Straßenbahn fährt von Heidelberg nach Wieblingen und Plankstadt

[26. Mai 1945: die Berliner Philharmoniker geben unter Leo Borchard im Titania-Palast ihr erstes Konzert seit dem Kriege]

27. Mai 1945: die erste Straßenbahn fährt von Heidelberg nach Schlierbach

Mai 1945: der Beirat der neugebildeten Industrie- und Handelskammer Heidelberg tritt zu einer ersten Sitzung im Rathaus zusammen

Mai-Juli 1945: Leiter der Militärregierung bzw. des LSO SK/LK Heidelberg [= Military Government Liaison and Security Office Stadtkreis und Landkreis Heidelberg]: Cptn. Eldon H. Haskell

Mai 1945- Oktober 1946: Earl L. Crum Universitätsoffizier der US-Armee in Heidelberg (Nachfolger: Leon P. Irvin)

1. Juni 1945: die erste Straßenbahn fährt von Heidelberg nach Kirchheim

1. Juni 1945: General de Larminat, Befehlshaber der französischen Verbände des Atlantik, verleiht in Heidelberg Ehrenzeichen an Amerikaner, die an der Befreiung der französischen Atlantikhäfen mitwirkten

2. Juni 1945: die erste Straßenbahn fährt von der Nordseite der Friedrichsbrücke nach Handschuhsheim (Linie 2)

[2. Juni 1945: die französischen Militärbehörden richten in Karlsruhe eine Landesverwaltung für Baden ein]

[5. Juni 1945: Berliner Deklaration: die Alliierten teilen Deutschland in vier Besatzungszonen und übernehmen durch den Alliierten Kontrollrat auch formell die oberste Regierungsgewalt in Deutschland (vgl. 13. August 1945)]

[7. Juni 1945: der Betrieb auf der Kraichtalbahn wird wieder aufgenommen]

8. Juni 1945: zum ersten Mal wird in Heidelberg wieder eine Fronleichnamsprozession durchgeführt (vgl. 8. Juni 1939)

[8. Juni 1945: die US-Militärregierung errichtet in Mannheim ein Landeskommissariat]

[10. Juni 1945: Die Bildung von „freien Gewerkschaften“ auf dem Gebiet der sowjetischen Besatzungszone wird durch Befehl Nr. 2 der sowjetischen Militäradministration in Deutschland zugelassen.

[11. Juni 1945: Neugründung der KPD]

Ende Juni 1945: die Sperrzeit für das gesamte Kontrollgebiet der amerikanischen Armee wird auf 21.30 bis 5 Uhr verkürzt (vgl. 30. März 1946)

25. Juni 1945: Otto Geibel (†1953) aus Mannheim wird Leiter der Stadtbücherei Heidelberg

[26. Juni 1945: Unterzeichnung der UNO-Charta in San Francisco]

Juni 1945: Gründung des Hilfskomitees für die Opfer des Nationalsozialismus

14. Juni 1945: der Stadtrat wird um 3 Mitglieder (Peter Bacher, Josef Amann, Anton Böhner) erweitert (vgl. 7. Mai 1945)

[1. Juli 1945: US- und britische Truppen beginnen die Räumung von Gebieten in Mecklenburg, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen und rücken in die Westsektoren von Berlin ein]

3. Juli 1945: mit dem Lichtbildervortrag "Von der Wandlung unserer Städte" findet die erste Veranstaltung in der Stadtbücherei nach dem Kriege statt

[5. Juli 1945: britische Unterhauswahl 1945 (erste Unterhauswahl seit 1935). Sieg der Labour Party (Spitzenkandidat: Clement Attlee) mit einem Vorsprung von 145 Sitzen]

[7. Juli 1945: das Hauptquartier der amerikanischen Truppen in Europa erläßt zur Vereinheitlichung der Entnazifizierung eine allgemein verbindliche Direktive, der zufolge alle Parteigenossen der NSDAP zu entlassen sind, die bis zum 1. Mai 1937 Mitglieder geworden waren. Unabhängig von der Mitgliedschaft in einer NS-Organisation verlieren alle Spitzenbeamten bis herab zur Referentenebene ihre Posten. Alle Betroffenen sind an Hand eines 131 Punkte umfassenden Fragebogens zu überprüfen.]

[7. Juli 1945: eine eigene Verwaltung der Saar wird unter französischem Protektorat eingerichtet]

11. Juli 1945: Gladys Fischer geb. Munday (1914-2011) und Dr. Karl Friedrich Fischer (1909-1971) eröffnen in der Handschuhsheimer Landstraße 9 die Sprachschule Englisches Institut (ab Mai 1954: Rheinstraße)

[12. Juli 1945: Einzug der französischen Besatzungstruppen in das Gebiet von Mittelrhein-Saar]


[13. Juli 1945: Gründung des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes]


[14. Juli 1945: das Gesetz Nr. 52 erlaubt, das Vermögen politisch belasteter Personen unter die Kontrolle von Treuhändern zu stellen. Für die Vermögenskontrolle ist die "Property Control"-Abteilung der Militärregierung zuständig.]

15.-22. Juli 1945: Company "B" und "C" des 348th Engineer Combat Battalion bauen in Heidelberg eine "Bailey-Brücke", um die durch die Wehrmacht am 29. 3. 1945 teilweise gesprengte Alte Brücke provisorisch wieder nutzbar zu machen

[16. Juli 1945: Trinity-Test. Zündung der ersten Atombombe bei Alamogordo/New Mexico im Rahmen des Manhattan-Projekts]

[17. 7.-2. 8. 1945: Konferenz von Potsdam („The Berlin Conference“)]

22. Juli 1945: das Hauptquartier der Seventh US Army unter Kommando von LTG Wade H. Haislip wird nach Heidelberg verlegt

[23. Juli 1945: der Prozess gegen Marschall Henri Philippe Pétain, ehemaliger Staatschef des Etat français, beginnt im Pariser Justizpalast. Der Marschall ist des Angriffs auf die innere Sicherheit des Staates angeklagt, zudem wird ihm das «gute Einvernehmen mit dem Feind» vorgeworfen]


27. Juli 1945: Stiftung des Collegium Academicum der Universität Heidelberg. Unterbringung in der "Alten Kaserne" in der Seminarstraße 2. Erster Leiter: Joachim G. Boeckh. (Seminarium Carolinum, 1750 Grundsteinlegung, Gebäude 1978 von der Polizei geräumt und geschlossen).

1. August 1945: die Stadtbücherei wird auf Anordnung der Besatzungsmacht geschlossen

[1. August 1945: die Amerikaner lassen als erste Zeitung in den westlichen Besatzungszonen, die von Deutschen herausgegeben und geschrieben wird, die "Frankfurter Rundschau" zu]

[2. August 1945: Potsdamer Abkommen]

[6. August 1945: Atombombenabwurf auf Hiroshima]

8. August 1945: Der große Senat (22 Professoren und Dozenten) wählt den Mediziner Karl Heinrich Bauer zum Rektor (Nachfolger von Johannes Hoops), den Historiker Fritz Ernst zum Prorektor und den Philosophen Karl Jaspers zum Ersten Senator der Universität Heidelberg. Sie bilden mit den Dekanen den Engeren Senat. (siehe auch: 28. November 1945)

[9. August 1945: Atombombenabwurf auf Nagasaki.- Die UdSSR erklärt Japan den Krieg]

[13. August 1945: Gemäß der letzten Fassung des Zonenprotokolls der Sitzungen britischer, sowjetischer und US-amerikanischer Vertreter der alliierten Beratenden Kommission für Europa (European Advisory Commission, EAC) wird Deutschland zum Zwecke der Besetzung in vier Zonen eingeteilt, von denen je eine einer der vier Mächte zugewiesen wird, und in ein besonderes Berliner Gebiet unter der gemeinsamen Besatzungshoheit der vier Mächte]

15. August 1945: die Heidelberger Universität wird als erste deutsche Universität wieder teilweise geöffnet. Beginn eines ärztlichen Fortbildungskurses für kriegsapprobierte Jungärzte und Sanitätsoffiziere an der Ludolf-Krehl-Klinik. Johannes Hoops übergibt sein Amt als kommissarischer Rektor der Universität Heidelberg dem am 8. 8. 1945 gewählten Rektor Prof. Dr. Karl Heinrich Bauer.

[15. August 1945: der stellvertretende Militärgouverneur der US-Besatzungszone, General Lucius D. Clay läßt die Entnazifizierungsrichtlinien rigoroser formulieren. Jetzt sollen auch Nationalsozialisten aus nichtamtlichen Positionen, d. h. aus einflussreichen Stellungen in der Wirtschaft, den freien Berufen und dem Handwerk ausgeschaltet werden.]

[15. August 1945: Marschall Henri Philippe Pétain (89, +23. Juli 1951), ehemaliger Staatschef des Etat français, wird im Pariser Justizpalast von der 24-köpfigen Jury zum Tode verurteilt. Alle Dienstgrade und Auszeichnungen werden ihm aberkannt. Zwei Tage später mildert Charles de Gaulle, Staatschef ad interim, die Strafe auf lebenslänglich ab]


[15. August 1945: die japanische Armee in Korea kapituliert]

17. August 1945: als erstes Heidelberger Kino eröffnet das Schloß-Kino (Hauptstraße 42) wieder

19. August 1945: erstes großes Chorkonzert nach dem Kriege in Heidelberg (Bachchor: Haydn, Schöpfung)

23. August 1945: die Reichspost nimmt ihre Tätigkeit in Heidelberg in beschränktem Umfang wieder auf

25. August 1945: Gründung des Basketball Club Heidelberg in der „Alten Krone“ (Neuenheim)

26. August 1945: erste Kundgebung der Gewerkschaften nach dem Krieg im von den Amerikanern beschlagnahmten Capitol-Kino (Bergheimer Straße 59; Redner: Stadtrat Franz Böning (KPD), Präsident Prof. Dr. Holl, Stadtrat Karl Bauer, SPD, Vorsitzender des Gewerkschaftsbunds) https://www.rnz.de/nachrichten/heidelberg_artikel,-75-jahre-rhein-neckar-zeitung-was-heidelberg-vor-75-jahren-bewegte-_arid,544923.html

27. August 1945: Wiederbeginn des Unterrichts an den Volksschulen für die 4 ersten Schuljahre in Rohrbach, Kirchheim, Grenzhof

28. August 1945: der Senat der Universität Heidelberg beschließt, das Philipp-Lenard-Institut in "Physikalisches Institut" umzubenennen

1. September 1945: die letzte Ausgabe der Süddeutschen Mitteilungen, herausgegeben von der 12. Heeresgruppe (früher: "Die Mitteilungen. Nachrichtenblatt der Alliierten sechsten Heeresgruppe für die deutsche Zivilbevölkerung") erscheint

[2. September 1945: die Unterzeichnung der Kapitulation des japanischen Kaiserreichs an Bord des amerikanischen Schlachtschiffs «USS Missouri», das in der Bucht von Tokio ankert, beendet die letzten zwischenstaatlichen Feindseligkeiten des Zweiten Weltkriegs. Die Streitkräfte des Kaiserreichs Japan mit ca. einer Million Mann in China und Südost-Asien kapitulieren am 9. bzw. 12. September 1945]

3. September 1945: die HSB übernimmt den Betrieb der Städtischen Straßenbahn Walldorf zwischen evangelischer Kirche Walldorf und Bahnhof Wiesloch-Walldorf (vgl. 2. März 1902, 1907, 14. Mai 1901, 1. August 1954)

5. September 1945: Dem Liberalen Dr. Theodor Heuss, dem Sozialdemokraten Hermann Knorr und dem Kommunisten Dr. Rudolf Agricola werden von den Amerikanern (Colonel John Stanley) die Lizenz zur Herausgabe der Rhein-Neckar-Zeitung in Heidelberg erteilt. Die erste Ausgabe erscheint unter der Schlagzeile: "Attlee sprach im Rundfunk" und mit einem Leitartikel "Deutsche Presse" von Theodor Heuss. Die Zeitung erscheint vierseitig mit 3 Bezirksausgaben in Nordbaden und Südhessen zunächst mittwochs und samstags zum Preis von 20 Pfennig. Sie wird in der Hauptstraße 23 gedruckt. (Zensor: Lt. Robert Wolfe) (vgl. 31. August 1948)

6. September 1945: Wiederbeginn des Unterrichts an den Volksschulen für die 4 ersten Schuljahre in der Pestalozzi- und Wilckensschule (beide Landhausstraße 20)

6. September 1945: folgende Heidelberger Straßen, Plätze, Einrichtungen werden auf Anordnung der Militärregierung umbenannt: Dietrich-Eckart-Straße in Friedrich-Ebert-Straße (Neuenheim, vgl. 1947), Langemarckstraße in Rheinstraße (Südstadt), Jakob-Johannes-Weg in Moselstraße (Rohrbach), Philipp-Lenard-Straße in Gustav-Kirchhoff-Straße (Neuenheim), Langemarckplatz in Universitätsplatz, Philipp-Lenard-Institut in Physikalisches Institut, Philipp-Lenard-Schule in Hermann-von-Helmholtz-Schule, Hindenburgschule in Friedrich-Ebert-Schule, die Feierstätte in Heiligenberg-Anlage. [Beschluß des Stadtrats vom 6. September 1945] - Auch in Ziegelhausen werden (am 29. April 1946?) Straßen umbenannt: Karl-Pflaumer-Straße (vor 1933: Kleingemünder Weg, heute: Ezanvillestraße), Adolf-Hitler-Platz (Kreuzung vor der katholischen Kirche, keine Neubenennung), Horst-Wessel-Platz (1946-1975: Friedrich-Ebert-Platz), Robert-Wagner-Straße; in Peterstal: Karl-Pflaumer-Straße (Neurottweg).

10. September 1945: die erste Straßenbahn fährt wieder von Heidelberg nach Neckargemünd

[10. September 1945: der frühere Reichsfinanzminister Dr. Heinrich Köhler/CDU (1878-1949) wird in Karlsruhe als Präsident des Landesbezirks Nordbaden eingesetzt]

11. September 1945: Wiedergründung der SPD Kirchheim (Gasthaus zur Rose; vgl. 1869)

11. September 1945: die bisherige Philipp-Lenard-Schule wird durch den Oberbürgermeister in Hermann-von-Helmholtz-Schule umbenannt (vgl. 6. September 1945)

September 1945: bei einer Versammlung in der (beschlagnahmten) Stadthalle berichten ehemalige politische Gefangene über ihre Erlebnisse in Konzentrationslagern: Fritz Rimmler (Dachau), Arthur Fuld (Theresienstadt), Albert Badewitz (Auschwitz) (RNZ, 12. 9. 1945) https://www.rnz.de/nachrichten/heidelberg_artikel,-75-jahre-rhein-neckar-zeitung-was-heidelberg-vor-75-jahren-bewegte-_arid,544923.html

12. September 1945: Prof. Dr. Gustav Radbruch schreibt in der Rhein-Neckar-Zeitung u.a. "Wenn die Gesetze den Willen zur Gerechtigkeit bewußt verleugnen, z.B. Menschenrechte Menschen nach Willkür gewähren oder versagen, dann fehlt diesen Gesetzen die Geltung, dann schuldet ihm das Volk keinen Gehorsam, dann müssen auch die Juristen den Mut finden, ihnen den Rechtscharakter abzusprechen." 

18. September 1945: Dr. Heinrich Köhler, Präsident des Landesdirektoriums Mannheim, ernennt Dr. Ernst Walz II. zum kommissarischen Oberbürgermeister (bis 31. Mai 1946)

[19. September 1945: die US-Militärregierung bildet aus ihren Besatzungszonen in Nordbaden und Nord-Württemberg das Land Württemberg-Baden mit Mannheim, Heidelberg und Stuttgart. - Gründung der Länder Groß-Hessen und Bayern durch die US-Militärregierung] (vgl. 6. September 1945)

[20. September 1945: Die "Nürnberger Gesetze" vom 16. September 1935 werden durch das alliierte Kontrollratsgesetz Nr. 1 aufgehoben]

[24. September 1945: Ministerpräsident des Landes Württemberg-Baden wird Dr. Reinhold Maier/DVP, Stellvertreter Dr. Heinrich Köhler/CDU]

24. September 1945: Theodor Heuss (DVP) wird von der amerikanischen Militärregierung als "Kultminister" im 1. Kabinett der Allparteienregierung (DVP, CDU, SPD, KPD) von Württemberg-Baden unter Reinhold Maier berufen. Er verlegt seinen Wohnsitz von Heidelberg nach Stuttgart.

26. September 1945: das Gesetz Nr. 8 der Militärregierung in der amerikanischen Besatzungszone zur Befreiung auf dem Gebiet der gewerblichen Wirtschaft tritt als deutsches Gesetz mit Strafcharakter in Kraft. Es präzisiert und verschärft die bisherigen Bestimmungen der Entnazifizierung der Wirtschaft.

[26. September 1945: General Eisenhower gibt in der Proklamation Nr. 2 an das deutsche Volk die Bildung der drei Staaten Groß-Hessen, Württemberg-Baden und Bayern bekannt]

September 1945-März 1946: LTG Geoffrey Keyes Befehlshaber der 7. US-Armee in Heidelberg (vgl. 1. Februar 1974)

1. Oktober 1945: Einstellung der 1919 eröffneten Straßenbahn-Linie 10 (Schlachthaus-Eppelheim) (Die 1927 eröffnete Straßenbahnlinie 11 Heidelberg-Eppelheim-Schwetzingen wird 1974 eingestellt)

1. Oktober 1945: Das Office of Military Gouvernment US (OMGUS, amerikanische Militärregierung) wird gebildet (vgl. 1. Juli 1946)

9. Oktober 1945: die Militärregierung ordnet die Evakuierung ehemaliger Angehöriger der NSDAP in umliegende Orte an, um Platz für Besatzungstruppen zu schaffen

[10. Oktober 1945: Kontrollratsgesetz Nr. 2. Die Nationalsozialistische Volkswohlfahrt (NSV) wird durch den Alliierten Kontrollrat verboten]

[10. Oktober 1945: der britische Außenminister Ernest Bevin stellt fest, dass Großbritannien nicht verpflichtet sei, die Ansprüche Polens auf die Oder-Neiße-Grenze zu unterstützen]

[15. Oktober 1945: Pierre Laval, Ministerpräsident Frankreichs unter Marschall Pétain, wird in Fresne erschossen]

20. Oktober 1945: im Gebäude der Neuen Universität wird die erste amerikanische Schule Heidelbergs eröffnet

21. Oktober 1945: Wiedereröffnung der oberen Bergbahn

22. Oktober 1945: Eröffnung der Lehrerbildungsanstalt in der Pestalozzischule (vgl. Dezember 1945)

[22. Oktober? 1945: in Stuttgart konstituiert sich der Länderrat, das Arbeitsgremium der Länder der amerikanischen Zone]

27. Oktober 1945: Joachim G. Boeckh, Lehrer an der Odenwaldschule, wird zum Direktor des (noch nicht eröffneten) Collegium Academicum ernannt

[30. Oktober 1945: Mit Kontrollratsgesetz Nr. 5 wird die NSDAP mit allen ihren Einrichtungen und Organisationen aufgelöst]

[Oktober 1945: Stuttgarter Schuldbekenntnis der evangelischen Kirche (Kernsätze: „Mit großem Schmerz sagen wir: Durch uns ist unendliches Leid über viele Länder und Völker gebracht worden … Wir klagen uns an, dass wir nicht mutiger bekannt, nicht treuer gebetet, nicht fröhlicher geglaubt und nicht brennender geliebt haben …“)]

Oktober 1945-März 1946: der US-Offizier Daniel F. Penham, Special Agent des Counter Intelligence Corps (CIC), ist bei der Entnazifizierung der Universität Heidelberg tätig

Oktober 1945: Wiedereröffnung der 1930 gegründeten und 1940 aufgelösten katholischen St. Raphaelschule

Herbst 1945: Wiedereröffnung des Kirchenmusikalischen Instituts (Leopoldanlage bzw. Friedrich-Ebert-Anlage 62)

1. November 1945: die Stadtbücherei wird wieder eröffnet

6. November 1845: die ersten Studenten ziehen ins Collegium Academicum ein (vgl. 27. Oktober 1945)

8. November 1945: im evangelischen Gemeindehaus (Plöck 66) wird die Heidelberger Ortsgruppe der CSU („Christlich-Soziale Union“, ab Februar 1946: CDU) gegründet. Erster Vorsitzender: Dr. Erich Kaufmann-Bühler (1899-1967)

10. November 1945: Das Handschuhsheimer Bachlenz-Theater im ehemaligen Tanzsaal eröffnet mit Zwei frohe Stunden im Reich der Operette

10. November 1945: der Dirigent Dr. Richard Treiber und Professor Ernst Weis gründen die Gesellschaft der Musik- und Kunstfreunde Heidelberg (1. Vorsitzender: Professor Ernst Weis, vgl. 31. 1. 1946)

12. November 1945: erste feierliche Immatrikulation für Studierende der Theologischen und der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg

[13. November 1945: General Charles de Gaulle wird von der französischen Nationalversammlung zum Ministerpräsidenten gewählt (bis 20. 1. 1946)]

15. November 1945: Wiederaufnahme des Lehrbetriebs an der Theologischen und der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg

20./21. November 1945: Fertigstellung und Eröffnung des "Hölzernen Friedrich", einer Nagelträgerbrücke von 10,50 Meter Beite, vollständig aus Holz, als Ersatz für die zerstörte Friedrichsbrücke über den Neckar, östlich ihrer Trümmer von Grün & Bilfinger AG erbaut. ( "21. November 1945: Neuenheim und Handschuhsheim sind wieder mit der Stadt verbunden. Oberbürgermeister Ernst Walz und der amerikanische Stadtkommandant Oberstleutnant Kratz geben den Verkehr über die neben der zerstörten Friedrichsbrücke errichtete Behelfsbrücke frei. Straßenbahn und Autoverkehr rollen auf dem "hölzernen Friedrich" wieder über den Neckar. Die Amerikaner haben den Bau der so genannten "Friedensbrücke" mit der Bereitstellung von technischem Gerät maßgeblich unterstützt." - Frank Moraw, Building new Bridges – Kriegsende in Heidelberg am 30. März 1945. Zeitgenössische Wahrnehmungen – Vertraute Legenden – Neue Perspektiven. Heidelberg 2005, S. 13) (siehe 1949)

https://de.wikipedia.org/wiki/Theodor-Heuss-Br%C3%BCcke_%28Heidelberg%29#Gr.C3.BCnderzeit:_Friedrichbr.C3.BCcke

(Aufnahme des US-amerikanischen Kriegsfotografen Maurice Miller (*1. 7. 1920 in San Francisco, +13. 12. 2004 in Austin/Texas), der nach Ende des Zweiten Weltkriegs mit der 84th Infantry Division ("Railsplitters") als Besatzungssoldat nach Heidelberg kam und im Herbst 1945 dieses u. a. in der Divisionszeitung "The Railsplitter" sowie in der Soldatenzeitung "The Stars and Stripes" veröffentlichte Foto des "Hölzernen Friedrich" aufnahm. Zum Fotografen vgl. den Nachruf im "Houston Chronicle" vom 2. 1. 2005 (https://de.findagrave.com/memorial/34192962/maurice-miller) sowie den von seinem Sohn herausgegebenen Bildband "Mark Miller, Witness to History - The WW II Photographs Taken by Maurice Miller", San Francisco 2015 (https://www.blurb.de/b/5990638-witness-to-history-the-wwii-photographs-taken-by-m))



November 1945: die hölzerne Behelfsbrücke über den Neckar in Höhe des Vincentius-Krankenhauses wird abgebaut, um die Schiffahrt auf dem Neckar wieder aufnehmen zu können

22. November 1945: der Engere Senat der Universität Heidelberg beschließt eine neue Universitätssatzung nach dem Muster der Verfassung von 1919

[25. November 1945: die ersten Nationalratswahlen in Österreich finden statt. Dabei wird die ÖVP zur stärksten Partei, die Kommunisten erhalten 5 Prozent]

28. November 1945: die Militärregierung genehmigt die neue Satzung für die Universität, an deren Entwurf Karl Jaspers und Walter Jellinek maßgeblich beteiligt waren

30. November 1945: die erste Nummer der Zeitschrift Die Wandlung erscheint in Heidelberg bei Lambert Schneider (bis Herbst 1949), gegründet von dem Philosophen Karl Jaspers, dem Politikwissenschaftler Dolf Sternberger (Herausgeber), dem Romanisten Werner Krauss und dem Kultursoziologen Alfred Weber. Die Publikation soll zur geistigen Erneuerung der Deutschen (nicht nur) in den Westzonen beitragen. Autoren sind u. a. Hannah Arendt, T. S. Eliot, Karl Jaspers, Marie-Luise Kaschnitz, Werner Krauss, Dolf Sternberger, Gerhard Storz, Wilhelm E. Süskind, Alfred Weber und Viktor von Weizsäcker. https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Wandlung_(Monatszeitschrift)

November 1945: in Heidelberg leben 40 Juden

November 1945: alle ehemaligen Mitglieder der NSDAP werden aus dem Dienst in der Stadtverwaltung entlassen

[November 1945: der evangelische Landesbischof von Baden Julius Kühlewein wird genötigt, sein Bischofsamt abzugeben (vgl. März 1933). Hermann Maas unterliegt Julius Bender bei der Wahl zum badischen Landesbischof]

Dezember 1945: Wiedereröffnung des Stadttheaters als städtische Musikbühne und des privaten Theaters Heidelberger Kammerspiele (gegründet von Gustav Hartung, bis 1946)

Dezember 1945(-1952): Prof. Hermann Schück (1885-1973) Direktor der Lehrerbildungsanstalt (vgl. 22. Oktober 1945)

[5. Dezember 1945: auf Anordnung der amerikanischen Militärregierung werden sämtliche Kraftfahrzeuge in der amerikanischen Besatzungszone Baden neu beschildert („WB... mit ockerfarbiger Grundfarbe“)]

13. Dezember 1945: Genehmigung der Militärregierung zur Wiedereröffnung der Gesamtuniversität im Januar 1946


21. Dezember 1945: George S. Patton, jr., General der 3. US Army, stirbt in Heidelberg nach einem Autounfall in Mannheim

21. Dezember 1945: die OEG überquert als einzige Eisenbahn der Region wieder den Neckar (in Heidelberg) (vgl. April 1947)

21. Dezember 1945: die amerikanische Militärregierung beruft für Württemberg-Baden eine Vorläufige Volksvertretung mit Mitgliedern aus den Parteien, den Landräten und Oberbürgermeistern sowie Vertretern der Berufsstände, Hochschulen und Kirchen ein

23. Dezember 1945: Trauerfeier für George S. Patton, jr., General der 3. US Army, in der Christuskirche Heidelberg https://archive.org/details/PattonFuneral

[Dezember 1945: in der Nähe des ägyptischen Ortes Nag Hammadi werden die sog. Nag-Hammadi-Schriften, eine Sammlung frühchristlicher Texte, die hauptsächlich der Gnosis zuzurechnen sind,von ansässigen Bauern gefunden, darunter das Thomasevangelium]

Dezember 1945-August 1946: Leiter der Militärregierung bzw. des LSO SK/LK Heidelberg [= Military Government Liaison and Security Office Stadtkreis und Landkreis Heidelberg]: Lt.-Col. Erwin L. Harlow

Weihnachten 1945: in Heidelberg werden ca. 2000 Christbäume verkauft

Ende 1945: Prof. Dr. Karl Preisendanz (1883-1968) wird als Leiter der Universitätsbibliothek Heidelberg entlassen. Nachfolger bis zu seinem Tode am 8. Januar 1947: Hermann Finke

1945: der Heidelberger Theologe Martin Dibelius schreibt Die Selbstbestimmung des Deutschen (gedruckt 1997)

1945: die "Heidelberger Stiftung für Kunst und Wissenschaft" wird wieder in "Josefine-und-Eduard-von-Portheim-Stiftung für Wissenschaft und Kunst" umbenannt. Kommissarischer Verwalter der Stiftung wird Karl Heinrich Bauer, Rektor der Universität Heidelberg

1945: Erich Hübner wird Leiter des Posaunenchores an der Friedenskirche Handschuhsheim

1945: das Kaufhaus Kraus (Hauptstraße) wird von der amerikanischen Armee beschlagnahmt und als Einkaufsstätte für ihre Angehörigen benutzt

1945: das 1896 in Berlin gegründete Astronomische Rechen-Institut wird nach Heidelberg verlegt (vgl. 1944, 1961)

1945-1947: Dr. Fritz Henn (1901-1984) Dirigent des städtischen Orchesters, städtischer Musikdirektor

1945-1951: Dr. Franz Moufang (1893-1984) Kulturreferent der Stadt Heidelberg

3. Januar 1946: Wiederaufnahme des Lehrbetriebs an der Juristischen, Philosophischen und Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Heidelberg

[6. Januar 1946: Gründung der DVP für Württemberg-Baden in Stuttgart]

7. Januar 1946: Feier der Wiedereröffnung der Universität Heidelberg

7. Januar 1946: Wiedereröffnung des Realgymnasiums Wieblingen ("Elisabeth-von-Thadden-Schule") (Schulleiterin: Paula Schenkel, Geschäftsführerin 1946-1984: Hannah Walz). Beginn des Schulbetriebs mit 240 Schülerinnen im ehm. Gasthaus "Pflug" (vgl. 1975)

12. Januar 1946: die erste Nummer des Heidelberger Amtsanzeiger für den Stadtkreis und den Landkreis. Heidelberg Official Gazette erscheint in Heidelberg

[12. Januar 1946: Kontrollratsdirektive Nr. 24 zur Entfernung aller Mitglieder der NSDAP aus öffentlichen und halböffentlichen Ämtern und aus verantwortlichen Stellungen in bedeutenden privaten Unternehmen]


[17. Januar 1946: Außenminister Georges Bidault proklamiert die Zuordnung des Saargebiets zu Frankreich]


31. Januar 1946: die Gesellschaft der Musik- und Kunstfreunde Heidelberg gibt ihr erstes Konzert (Gerhard Taschner, Violinabend, Alte Aula) (vgl. 10. November 1945)

27. Januar 1946: Gemeinderatswahlen in Württemberg-Baden (nicht in Heidelberg-Stadt; vgl. 26. Mai 1946) (Im Landkreis Heidelberg werden 5,7 % der Wähler "aus politischen Gründen" von der Wahl ausgeschlossen, in Dossenheim 9,1 %)

Januar 1946: die deutsche Polizei übernimmt die Verkehrsregelung in Heidelberg von der amerikanischen MP

Januar 1946: die Linie 2 der Straßenbahn fährt zwischen Schlachthof und Handschuhsheim von 5.24 bis 21.42 Uhr alle 6 Minuten

[20. Januar 1946: General Charles de Gaulle tritt als Ministerpräsident Frankreichs zurück (vgl. 13. November 1945)]

[2. Februar 1946: Einführung der 48-Stundenwoche in ganz Deutschland durch das Alliierte Koordinationskomitee]

7. Februar 1946: die Polizeistunde in Gaststätten im Stadtgebiet Heidelberg wird auf 23 Uhr festgesetzt

9./10. Februar 1946: Gründung der nordbadischen CDU in Heidelberg

10. Februar 1946: Wiederaufnahme des Unterrichts am Real-Gymnasium Heidelberg (Vereinigung von Philipp-Lenard-Schule und Robert-Bunsen-Schule in der Kettengasse)

20. Februar 1946: die Handels- und Gewerbebank bezieht Räume im Seitenflügel der AOK, Friedrich-Ebert-Platz 1 (bis 20. 11. 1950)

[21. Februar 1946: US-Präsident Harry S. Truman genehmigt auf Druck von Kirchen, karitativen Organisationen und US-Bürgern mit deutschen Vorfahren Hilfssendungen an Deutschland]

1. März 1946: Eröffnung des Dolmetscher-Instituts

[1. März 1946: Erhöhung des Portos der Deutschen Post um 100 %]

3. März 1946: Wiedergründung des 1886 gegründeten und 1933 mit dem Sportverein Handschuhsheim fusionierten Turnvereins Handschuhsheim unter dem Namen TSV Handschuhsheim 1886 e. V.

[5. März 1946: Rede des ehemaligen britischen Premierministers Winston Churchill in Fulton/Missouri ("Iron Curtain")]

5. März 1946: der Länderrat der amerikanischen Besatzungszone Deutschlands verabschiedet das "Kontrollratsgesetz Nr. 104 zur Befreiung von Nationalsozialismus und Militarismus", das die praktische Durchführung der Entnazifizierung an deutsche Behörden überträgt. Das Gesetz Nr. 104 ist ein Gesetz des Länderrats des amerikanischen Besatzungsgebietes, das alle Deutschen, die die nationalsozialistische Gewaltherrschaft aktiv unterstützt hatten, von der Einflussnahme auf das öffentliche, wirtschaftliche und kulturelle Leben ausschließt und zur Wiedergutmachung verpflichtet. Das Gesetz kam auf Initiative des amerikanischen Militärgouverneurs Lucius D. Clay zustande und regelt das Spruchkammerverfahren in Bayern, Groß-Hessen und Württemberg-Baden. Zuständig zur Durchführung des Gesetzes ist der Minister für die politische Befreiung. Im Laufe des Jahres 1946 wird das Befreiungsgesetz auf alle Besatzungszonen übertragen. Nach dem Gesetz Nr. 8 geltende Beschäftigungs- und Betätigungsverbote gelten bis zur rechtskräftigen Entscheidung einer Spruchkammer fort. Personen, deren Beschäftigung oder Tätigkeit von der Militärregierung auf Grund des Gesetzes Nr. 8 einstweilen genehmigt worden war, dürfen bis zur rechtskräftigen Entscheidung durch die Kammer weiter tätig sein. Nach Entscheidung der Kammer bestimmen sich die Beschränkungen hinsichtlich Beschäftigung oder Betätigung nach den aufgrund des Befreiungsgesetzes auferlegten Sühnemaßnahmen. (vgl. 13. Mai 1946, 25. März 1948) https://de.wikipedia.org/wiki/Gesetz_zur_Befreiung_von_Nationalsozialismus_und_Militarismus

[7. März 1946: Gründung der FDJ]

[März/April 1946: Iran-Krise]

9. März 1946: der neue Haltepunkt der Reichsbahn „Neckarbrücke“ bei Kleingemünd (rechts des Neckar) wird eröffnet. Von dort gehen Züge ab nach Schönau, Neckarelz, Würzburg, Osterburken (vgl. 23. Juni 1946)

14. März 1946: Beginn des Wiederaufbaus der Alten Brücke (Wiederaufbau von zwei neuen Steinpfeilern und drei neuen steinernen Gewölbebögen; vgl. 26. 7. 1947)

19. März 1946: Wiedereröffnung des Volksbad Schule Schlierbach

23. März 1946: Eröffnung der Kunstausstellung der Heidelberger Künstlervereinigung „Freie Gruppe”

26. März 1946: Dolf Sternberger liest in Heidelberg aus unveröffentlichten Manuskripten

29. März 1946: die städtische Jugendbücherei (Plöck 2a) öffnet freitags von 10 bis 12 und von 13 bis 16 Uhr

30. März 1946: Aufhebung der Sperrzeit (vgl. 4. Mai 1946)

31. März 1946: Sommertagszug (Karlsplatz-Hauptstraße-Sophienstraße-Anlage-Universitätsplatz)

31. März 1946: Bürgermeisterwahl im Landkreis Heidelberg

März 1946: Arthur von Schneider kommissarischer Leiter des Kurpfälzischen Museums

März 1946: die Spruchkammer Wiesloch nimmt ihre Arbeit für die Stadt Wiesloch und ihre Umlandgemeinden auf (bis September 1948)


[März 1946: Beginn des griechischen Bürgerkriegs (bis 9. Oktober 1949), entstanden aus dem Konflikt zwischen der linken Volksfront bzw. deren Demokratischer Armee Griechenlands, die durch Albanien und Jugoslawien unterstützt wird, einerseits und andererseits der konservativen griechischen Regierung, welche von Großbritannien bis 1947 und ab März 1947 von den USA militärisch unterstützt wird]


1. April 1946: Einführung des 20-Minuten-Verkehrs auf der OEG-Strecke Heidelberg-Mannheim

1. April 1946: Eröffnung der Zweigstelle Rohrbach der Stadtbücherei (Rathausstraße 11)

1. April 1946: Rationierung der Gasversorgung für Privathaushalte

[1. April 1946: Wiedereröffnung deutscher Gerichte]

[1. April 1946: Aufnahme des Postverkehrs mit dem Ausland]

5. April 1946: die Staats- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Heidelberg wird zum Teil wieder in die Philosophische Fakultät eingegliedert und zum Teil nach Mannheim zurückverlegt

[18. April 1946: der Völkerbund wird aufgelöst]

[21./22. April 1946: Vereinigung von KPD und SPD zur SED in Berlin]

[23. April 1946: der Prozeß wegen Kriegsverbrechen gegen den ehemaligen Gauleiter des Gau Baden-Elsaß der NSDAP und badischen Reichskommissar Robert Wagner (1895-1046) wird vor einem Miitärgericht im Justizpalast Straßburg eröffnet. (vgl. 14. August 1946)]

https://fresques.ina.fr/panorama-grand-est/fiche-media/GRDEST00194/le-proces-de-robert-wagner-ancien-gauleiter-du-rhin-superieur.html


[28. April 1946: Kreistagswahlen in der amerikanischen Zone]

29. April 1946: die Gemeinde Ziegelhausen benennt den Platz am südlichen Ende der Peterstaler Straße (1933-1945: "Horst-Wessel-Platz") Friedrich-Ebert-Platz (1975 verliert der Platz durch die Eingemeindung Ziegelhausens seinen Namen)

1. Mai 1946: erste Maifeier der Gewerkschaften seit 1933

[3. Mai 1946: der stv. amerikanische Militärgouverneur General Clay stoppt die Reparationslieferungen aus der amerikanischen Zone]

4. Mai 1946: Wiedereinführung der Sperrzeit auf Anordnung der Militärregierung (24 bis 5 Uhr; vgl. 30. März 1946)

4. Mai 1946: auf Anordnung des Präsidenten der Landesverwaltung Baden wird der Zuzug nach Heidelberg grundsätzlich gesperrt

4. Mai 1946: Gründung der Heidelberg Military Community

5. Mai 1946: Eröffnung des Heidelberger Kulturbundes zur Erneuerung Deutschlands unter Führung von Gustav Hartlaub und Dolf Sternberger (im Frühjahr 1947 in „Heidelberger Bund für Demokratische Kultur“ umbenannt). Vortrag von Dolf Sternberger: „Die Herrschaft der Freiheit“.


12. Mai 1946: Großkundgebung der KPD im Stadttheater. Dr. Rudolf Agricola spricht über „Wahlen, Einheit, Aufbau“

[13. Mai 1946: Befehl Nr. 4 des Alliierten Kontrollrates "Beschlagnahme der Literatur und sonstigen Materials nazistischen und militaristischen Charakters" - Mit Genehmigung der amerikanischen Militärregierung nehmen die ersten Spruchkammern zur Durchführung des Säuberungsgesetzes ihre Tätigkeit auf (vgl. 5. März 1946)]

13. Mai 1946: Inbetriebnahme der Gleisschleife der Straßenbahn um die Tiefburg (Linie 2; vgl. 1919, 1. September 1971)

15. Mai 1946-31. August 1947: Leon P. Irvin Universitätsoffizier der US-Armee in Heidelberg (Nachfolger von Earl L. Crum)

[25. Mai 1946: das britische Mandat über Jordanien erlischt, Transjordanien erhält seine volle Unabhängigkeit. Emir Abdallah ibn Husain I. nimmt den Königstitel an]

26. Mai 1946: erste freie Wahl des Heidelberger Stadtrat nach der NS-Herrschaft. Nach der Wahl ist keine Frau im Stadtrat vertreten. Wahlbeteiligung 80,8 %. Anzahl der Sitze: 24 [ab 1947: 36, ab 1975: 40] (CDU 43,3% der Stimmen, 11 Sitze; SPD 34,9%, 8 Sitze; DVP 11,9%, 3 Sitze; KPD 9,9%, 2 Sitze).

31. Mai 1946: erste Sitzung des neu gewählten Stadtrats. Der kommissarische Oberbürgermeister Dr. Ernst Walz II. tritt von seinem Amt zurück

Sommersemester 1946: Einführung des Numerus Clausus an der Universität Heidelberg

1. Juni 1946: Ratten-Bekämpfungsaktion im gesamten Stadtgebiet

3. Juni 1946: die Brückenwaage am Römerplatz geht wieder in Betrieb

5. Juni 1946: der ehemalige Syndikus der Stadt Mannheim, Dr. Cahn-Garnier, schlägt in einer an die US-Militärregierung gerichteten Denkschrift über die Zukunft des Rhein-Neckarraumes die Zusammenfassung des linken und rechten Rheinufers als zwingend notwendig vor: „Wenn nicht alles eingesetzt wird, wenn nicht alles überflüssige vermieden wird, dann kann das zerstörte, verarmte, darniederliegende Land an Neckar, Rhein und Saar nicht genesen... Darum sprechen wir die Bitte aus, man nütze den Zeitpunkt der Neu- und Umgestaltung und schaffe ein lebensfähiges Gebilde. Man beseitige die Trennung zwischen den beiden Ufern des Rheins...“

23. Juni 1946: die „Naturfreunde“ feiern auf der Posseltslust die Sommersonnenwende

[23. Juni 1946: durchgehender Betrieb auf der Odenwaldbahn zwischen Neckargemünd und Neckarsteinach]

27. Juni 1946: das United States Information Center wird in der Hauptstraße 124 (Universitätsplatz) eröffnet (ab 1947: Amerikahaus, vgl. 3. 11. 1950)

30. Juni 1946: 1200 Heimatvertriebene aus Odrau/Nordmähren treffen in Heidelberg ein (vgl. 2001)

[30. Juni 1946: Wahl zur verfassungsgebenden Landesversammlung von Württemberg-Baden. Stärkste Partei: CDU (38% der Stimmen), SPD (35%), DVP (15,7%), KPD (10,7%)]

[30. Juni 1946: die Grenze zwischen der sowjetischen Besatzungszone und den westlichen Besatzungszonen wird gesperrt. Die vier Besatzungsmächte des Deutschen Reiches führen den Interzonenpass ein, der den Bürgern der Besatzungszonen das Reisen zwischen den innerdeutschen Zonen gestattet]


1. Juli 1946: Das am 1. Oktober 1945 gebildete Office of Military Gouvernment US (OMGUS, die amerikanische Militärregierung auf lokaler Ebene) wird aufgelöst. An ihre Stelle treten die Liaison and Security Offices (LSO) (vgl. August 1946)


4. Juli 1946: US-amerikanischer Unabhängigkeitstag: erste Schloßbeleuchtung mit Feuerwerk nach dem Kriege durch die 3. US-Armee auf der zerstörten Alten Brücke (Foto: Hans Weisbrod)

[6. Juli 1946: die Zeitung Der Morgen (später: "Mannheimer Morgen") erscheint erstmals in Mannheim]

[10. Juli 1946: der amerikanische General Gaffey übergibt in Idar-Oberstein mit militärischem Zeremoniell die Provinz Mittelrhein-Saar an den französischen General Montsabert]

[15. Juli 1946: Zusammentritt der verfassungsgebenden Versammlung von Württemberg-Baden]

18. Juli 1946: Einrichtung einerer Branddirektion. Mit der Bestellung von Dr. Alfred Altenbach, bisher ehrenamtlicher Leiter der Feuerwehr, zum Branddirektor wird die heutige Berufsfeuerwehr Heidelberg formal gegründet. Die Feuerwehr darf nur in Begleitung der US-Militärpolizei ausrücken. (am 13. Januar 1947, nach Genehmigung durch die Besatzungsmacht, öffentlich verkündet) vgl. 1896)


[22. Juli 1946: Bombenanschlag am King David Hotel in Jerusalem durch die von Menachem Begin geführte zionistische Terrorgruppe Irgun. Das Hotel beherbergt Abteilungen der britischen Mandatsregierung und Büros des Generalstabs der britischen Armee für Palästina. 91 bis 176 Todesopfer, überwiegend Zivilisten, kein aktiver britischer Soldat. Der größte Teil der Opfer ist arabischer Herkunft]

[23. Juli 1946: alle Reisebeschränkungen zwischen der britischen und der amerikanischen Besatzungszone werden aufgehoben]


[25. Juli 1946: wirtschaftliche Zusammenlegung der britischen mit der amerikanischen Zone (siehe auch 1. Januar 1947)]

27. Juli 1946: der Staatssekretär und Chef der Staatskanzlei im hessischen Staatsministerium a. D. Dr. Hugo Swart wird im ersten Wahlgang von 51,2% der Wähler zum Oberbürgermeister gewählt ("Ruler of Heidelberg"; † 4. April 1952) (2. Bürgermeister: Karl Bauer (SPD) und Martin Lenhard (DVP, September 1945-Januar 1946 zweiter kommissarischer Bürgermeister in Dossenheim, Öffentlicher Kläger bei der Spruchkammer Heidelberg, Postinspektor a.D., wohnhaft Kaiserstraße 60)

25. Juli 1946: Gründungsfeier des Heidelberger Frauenvereins in der Alten Aula der Universität. Den Ehrenvorsitz übernehmen Marianne Weber und Marie Clauss, erste Vorsitzende wird die Juristin Dr. Erdmuthe Falkenberg (Vereinssitz: Augustinergasse 9)

[29. Juli-15. Oktober 1946: Pariser Friedenskonferenz. Sowjetunion, USA, Großbritannien und Frankreich verhandeln mit den Kriegsverlierern Italien, Rumänien, Ungarn, Bulgarien und Finnland. Die Verträge werden am 10. Februar 1947 unterzeichnet. Sie geben den Kriegsverlierern wieder die volle staatliche Souveränität zurück und ermöglichen ihnen die Mitgliedschaft in den Vereinten Nationen (vgl. 1. Januar 1942)]

Juli 1946: die Spruchkammer Heidelberg nimmt ihre Arbeit auf (geschäftsführender Vorsitzender: Dr. Hans Huber (tritt 1947 zurück), öffentlicher Ankläger: Dr. Martin Lenhard; vgl. 1953)

1. August 1946: die Universitätsbibliothek Heidelberg (die bis Ende 1945 als 7th Army Document Center diente) nimmt mit Einschränkungen den Dienstbetrieb wieder auf. Leiter: Hermann Finke (1877-1947)

[14. August 1946: der ehemalige Gauleiter des Gau Baden-Elsaß der NSDAP und badische Reichskommissar Robert Wagner (*1895) wird gemeinsam mit dem früheren stellvertretenden Gauleiter Hermann Röhn, dem ehemaligen Oberregierungsrat Walter Gaedeke und dem früheren Gaustabsamtsleiter Adolf Schuppel in Fort de Roppe (Belfort) durch Erschießen hingerichtet. Wagners letzte Worte sind: „Es lebe Großdeutschland, es lebe Adolf Hitler, es lebe der Nationalsozialismus. Unsere große Aufgabe hat nur kleine Richter gefunden. Nieder mit dem französischen Volk und seiner Rachejustiz. Es lebe das deutsche Elsass.“ Die Leichname der vier Hingerichteten werden auf dem Friedhof des Straßburger Stadtteils Cronenbourg beigesetzt (vgl. 23. April 1946)]

20. August 1946: die Polizeinotrufanlage in Heidelberg geht wieder in Betrieb

[30. August 1946: die bayerische Pfalz (Rheinbayern) scheidet aus dem bayerischen Staatsverband aus]

August 1946-Mai 1947: Leiter der Militärregierung bzw. des LSO SK/LK Heidelberg [= Military Government Liaison and Security Office Stadtkreis und Landkreis Heidelberg]: Lt-Col. Charles L. Jackson (Nachfolger von Lt.-Col. Erwin L. Harlow)

1. September 1946: Einweihung der Synagoge und des Gemeindehauses der Jüdischen Kulturgemeinde Heidelberg (Häusserstraße 10-12, Villa Julius)

1 September 1946: Gründung des Gewerkschaftsbundes Württemberg-Baden in den Salamander-Werken in Kornwestheim. Zum Präsidenten wird Markus Schleicher und zum stellvertretenden Präsidenten Adolf Engelhardt (Heidelberg) gewählt.


[2. September 1946: der SDS wird in Hamburg gegründet]

5. September 1946: Wiedereröffnung der Stadtbücherei Heidelberg

[6. September 1946: der amerikanische Außenminister James F. Byrnes kritisiert in Stuttgart die französische und die sowjetische Deutschlandpolitik. Er stellt fest, daß die USA nicht verpflichtet seien, die Ansprüche Polens auf die Oder-Neiße-Grenze zu unterstützen]

7. September 1946: die UNRRA verlegt ihr Hauptquartier nach Heidelberg

[11. September 1946: die Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft wird in Max-Planck-Gesellschaft umbenannt]

14. September 1946: Eröffnung der Sendestelle Heidelberg von Radio Stuttgart (im ehemaligen Hotel Prinz Max, Marstallstraße 6) (vgl. 1971)

30. September 1946: alle meldepflichtigen Deutschen über 18 Jahren müssen die neue Kennkarte besitzen

Herbst 1946: die ehemalige Grenadierkaserne (Kirchheimer Weg) wird nach dem am 21. Dezember 1945 in Heidelberg verstorbenen General der 3. US Army George S. Patton, jr. „Patton Barracks“ benannt

[1. Oktober 1946: Urteilsverkündigung im Nürnberger Kriegsverbrecherprozeß. 11 von 21 Angeklagten werden zum Tode verurteilt, sieben Gefängnisstrafen, drei Freisprüche]

7. Oktober 1946: Der Mieterverein Heidelberg wird von der Militärregierung zugelassen

9. Oktober 1946: 400-Jahrfeier des Gymnasium. Festakt im Königssaal des Schlosses (vgl. Februar 1950)

13. Oktober 1946: Eröffnung der Ausstellung „Das Schweizer Buch“ in der Stadtbücherei (bis 19. Oktober)

[16. Oktober 1946: in Nürnberg werden die Kriegsverbrecher Joachim von Ribbentrop, Wilhelm Keitel, Ernst Kaltenbrunner, Alfred Rosenberg, Hans Frank, Wilhelm Frick, Julius Streicher, Fritz Sauckel, Alfred Jodl und Artur Seyss-Inquart hingerichtet. - Hermann Göring begeht kurz vor der Hinrichtung Selbstmord]

[20. Oktober 1946: Landtagswahlen in der SBZ (die einzigen Landtagswahlen auf dem Gebiet der späteren DDR bis 1990, die den Anschein haben, frei, allgemein und geheim zu sein). Bei den Wahlen wird die SED stärkste Partei (nur in Mecklenburg mit absoluter Mehrheit)]

[24. Oktober 1946: Verfassung für Württemberg-Baden tritt in Kraft]

[27. Oktober 1946: Vierte Französische Republik (bis 4. Oktober 1958)]

[1. November 1946: durch Verordnung Nr. 55 der Militärregierung wird das Land Niedersachsen gegründet]

9.-16. November 1946: „Die neue Welle der Requisitionen von Wohnraum und Mobiliar der Zivilbevölkerung, die in der Berichtswoche vor allem die Heidelberger Weststadt betroffen hat, hat geradezu panikartige Gefühle unter der Bürgerschaft hervorgerufen, die völlig den Kopf verloren hat und nicht mehr weiß, an welche Instanzen sie sich um Hilfe und Abwendung vor den drohenden Schlägen der Beschlagnahmung wenden soll. (...) Schon lange sind zahllose Heidelberger Bürger geradezu von Neidgefühlen gegenüber Mannheim, Karlsruhe und anderen Städten beherrscht, die angesichts ihres hohen Zerstörungsgrades nicht mehr mit einer erheblichen Belegung durch Truppen oder mit einer Wegnahme von Wohnraum zugunsten unterzubringender Besatzungsfamilien rechnen müssen.“ (aus dem „Fennel-Bericht“, S. 29)

15. November 1946: Neugründung des Heidelberger Kunstverein (vgl. 7. Juli 1869)

November 1946: Gründung der Heidelberger Aktionsgruppe zur Demokratie und zum freien Sozialismus (Dolf Sternberger, Alexander Mitscherlich, Lambert Schneider, Alfred Weber)

22. November 1946: Gründung der Berg- und Skizunft Heidelberg

22. November 1946: Großkundgebung der CDU in der Klingenteich-Turnhalle. Es spricht Dr. Konrad Adenauer, Oberbürgermeister a. D., Vorsitzender der CDU in der britischen Zone

23.-29. November 1946: „Zur Aktion der Beschlagnahmung von Häusern in Heidelberg wünscht die CDU, daß die Militärregierung auf solche Hausbesitzer Rücksicht nehme, von denen man wisse, daß sie „Antinazis" seien. Immer wieder ereigneten sich Fälle, in denen Häuser von Nazis von der Requisition verschont blieben, und betroffene Nicht-Nazis müßten erleben, daß ihnen frühere Parteimitglieder hohnlächelnd erklärten: `Das haben wir Euch ja vorausgesagt, daß man das ganze Volk treffen will, nicht nur die Nazis!´“ (aus dem „Fennel-Bericht“, S. 31)

[24. November 1946: eine Volksabstimmung bestätigt die Verfassung von Württemberg-Baden (Heidelberg: 28,3 % Nein-Stimmen). Wahl des ersten Landtags. 1946-1952: Reinhold Maier (DVP) Ministerpräsident. In Heidelberg werden als Abgeordnete gewählt: Karl Ebert (SPD), Dr. Erich Kaufmann-Bühler (CDU, 1899-1967), Theodor Heuss (DVP)]

November 1946: erster Vortrag der Reihe „Die Universitätsstunde“ der Wissenschaftsredaktion des SDR, Referent Karl Jaspers, Thema: „Volk und Universität“

[2. Dezember 1946: amerikanisch-britisches Abkommen über die Bizone]

[22. Dezember 1946: Abtrennung des Saarlands von den deutschen Besatzungszonen]

31. Dezember 1946-21. Januar 1947: Einstellung der Neckarschiffahrt wegen Eis

Dezember 1946: die sog. Weihnachtsamnestie nimmt diejenigen körperbehinderten und einkommensschwachen Personen von der Entnazifizierung aus, die vom Kläger als Mitläufer eingestuft worden waren

1946-1954: Wagenfähre bei der Adler-Überfahrt Schlierbach/Ziegelhausen

1946: MGV Eintracht und MGV Freundschaft (Handschuhsheim) schließen sich zum MGV Freundschaft-Eintracht zusammen

1946: Neugründung des MGV Eintracht Liederkranz Wieblingen (vgl. 1872, 1900)

1946: der städtische Musikdirektor Dr. Fritz Henn (1901-1984) wird Direktor der staatlich anerkannten Hochschule für Musik und Theater in Heidelberg


1946: Turnverein, Athletenklub, Fußballgesellschaft und Schachklub Kirchheim schließen sich zur Sportgemeinschaft Kirchheim zusammen

1946: Heidelberg hat über 100.000 Einwohner

1946: Gründung der Evangelischen Studentengemeinde Heidelberg

1946: der Stadtteil-Verein Rohrbach wird unter dem Namen Kultur- und Sportring Heidelberg-Rohrbach neu gegründet (vgl. 1896, 1927; seit 1952 wieder Stadtteilverein Rohrbach)

1946: Gründung des Vereins Volkshochschule Heidelberg

1946: Gründung des Heidelberger Fremdspracheninstituts (vgl. 2003)

1946: Gründung der Studentenvereinigung Friesenberg (besteht bis 1986)

[1946: die vormalige hessische Provinz Rheinhessen wird zum Regierungsbezirk Rheinhessen des neu gegründeten Bundeslandes Rheinland-Pfalz]

[1. Januar 1947: die britische und die amerikanische Zone werden zur Bizone ("Bizonia") zusammengeschlossen (siehe auch 25. Juli 1946)]

[1947: die französische Besatzungsbehörde verleibt ein Gebiet von 7 km² im deutschen Teil des Oberen Mundatwaldes verwaltungsmäßig dem französischen Staatsgebiet ein (Ziel: Sicherstellung der Wasserversorgung für Wissembourg). Seit 1986 ist der Obere Mundatwald wieder uneingeschränkt deutsches Hoheitsgebiet. (vgl. 1962, 1984)]


8. Januar 1947: Hermann Finke, Leiter der Universitätsbibliothek Heidelberg, stirbt (Nachfolger: Joseph Deutsch)

8. Januar 1947: alle Einzelhandelsverkaufsstellen werden von der Stadtverwaltung ermächtigt, soweit es zur Einsparung von Licht und Brennmaterial erforderlich ist, bis auf weiteres um 17 Uhr zu schließen

13. Januar 1947: ab jetzt treffen 3500-5000 CARE-Pakete monatlich in Heidelberg ein

[14. Januar-25. Februar 1947: Innenministerkonferenz der westalliierten Besatzungsmächte Deutschlands in London]

[Januar 1947: eine Kältewelle verursacht industriellen Stillstand in Deutschland; Mangel an Brennmaterial]

25. Januar 1947: Bildung der städtischen Branddirektion. Erster Branddirektor: Dr. Alfred Altenbach (bis 1950)

29. Januar 1947: Das Stadtschulamt gibt bekannt: „Infolge Kohlenmangels kann der Unterricht der Heidelberger Volksschule am Montag, 3. Februar 1947, noch nicht aufgenommen werden. Die Ferien werden bis auf weiteres verlängert.

[5. Februar 1947: Die amerikanische Militärregierung für Deutschland erläßt die bereits 1946 angekündigte Weihnachtsamnestie. Sie nimmt körperbehinderte und einkommensschwache Personen, die vom Kläger nicht in die Gruppen I–III eingestuft waren, von der Entnazifizierung aus. Ohne dass es so geplant gewesen ist, wird damit die Rehabilitierung der vielen kleinen, aber auch zahlreicher größerer Nationalsozialisten möglich. Übrig bleiben jetzt vor allem noch die Parteigenossen aus der Zeit vor 1937 und die als belastet anzusehenden Personen.]

[10. Februar 1947: die Verträge der Pariser Friedenskonferenz werden unterzeichnet]

17.-24. Februar 1947: die Spruchkammer Heidelberg bleibt wegen Brennstoffmangel geschlossen

[25. Februar 1947: der Alliierte Kontrollrat in Berlin erklärt im Kontrollratsgesetz Nr. 46 die Auflösung Preußens]

27. Februar 1947: die Leopoldstraße (die die Heidelberger immer nur »die Anlage« nennen) wird in Friedrich-Ebert-Allee, dann Friedrich-Ebert-Anlage umbenannt (vgl. Dezember 1947)

[Februar 1947: die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes VVN wird in der SBZ gegründet]

[1. März 1947: die US-Militärregierung verleiht den Ländern ihrer Zone legislative, exekutive und richterliche Befugnisse]

6.-8. März 1947: erster Studententag der amerikanischen Zone in Heidelberg

[12. März 1947: Verkündigung der Truman-Doktrin. Die USA wollen jeden Staat gegen "Druck von außen" unterstützen]

15. März 1947: das Hauptquartier der U.S. Third Army in Heidelberg wird aufgelöst. An seine Stelle tritt das Hauptquartier der U.S. Constabulary unter dem Kommando von MG Ernest N. Harmon (in der deutschen Bevölkerung "Blitzpolizei" genannt). Der Heidelberg Military Post (Standortverwaltung) wird in Dienst gestellt.

29. März 1947: Freigabe des Wehrstegs Wieblingen täglich von 7 bis 20 Uhr für die Besucher der Neuen Chirurgischen Klinik, des Kaiser-Wilhelm-Instituts und des Tiergartens

31. März? 1947: Wiedereröffnung des städtischen Volksbad Handschuhsheim (An der Tiefburg, Dossenheimer Landstraße 19; vgl. 1928), des städtischen Volksbad Schlierbach (Schulhaus, Schlierbacher Landstraße 23), und des städtischen Volksbad Rohrbach (Neues Schulhaus, Heidelberger Straße 61)

März 1947: Frankreich gründet die Universität Saarbrücken

April 1947: nach Hebung des großen Nordbogens der 1945 gesprengten Eisenbahnbrücke über den Neckar, dem Bau einer Behelfsbrücke anstelle des Mittelbogens und eines Provisoriums für die Kanalbrücke wird der Betrieb der OEG-Güterbahn Heidelberg-Schriesheim wieder aufgenommen

Sommersemester 1947: 4376 Studierende an der Universität Heidelberg

[29. Mai 1947: Bildung eines Wirtschaftsrats für die Bizone]

[5. Juni 1947: der amerikanische Außenminister General a.D. George Marshall (1880-1959) kündigt auf dem Commencement Day in Harvard ein Hilfsprogramm für Europa an]

[5.-6. Juni 1947: Münchener Ministerpräsidentenkonferenz. Tagung der Ministerpräsidenten aller deutschen Länder bzw. ihrer Stellvertreter]

[6. Juni 1947: die Ministerpräsidenten der SBZ verlassen die in München tagende Konferenz der deutschen Ministerpräsidenten, weil der Punkt "Bildung einer deutschen Zentralverwaltung durch Verständigung der demokratischen Parteien und Gewerkschaften zur Schaffung eines deutschen Einheitsstaates" nicht in die Tagesordnung aufgenommen wurde]

8. Juni 1947: die katholische Kirche Sancta Maria im Pfaffengrund wird durch Weihbischof Dr. Wilhelm Burger geweiht (vgl. 2. Juli 1939)

[24. Juni 1947: die bayerisch-pfälzischen Orte Hoof, Osterbrücken, Marth, Saal, Niederkirchen und Bubach im Ostertal verlassen nach einer Volksabstimmung den bayerisch-pfälzischen Landkreis Kusel und wechselte in den Landkreis St. Wendel des autonomem Saarlands]

Juni 1947-April 1948: Leiter der Militärregierung bzw. des LSO SK/LK Heidelberg [= Military Government Liaison and Security Office Stadtkreis und Landkreis Heidelberg]: Lt.Col. James H. Lynch

[24. Juli 1947: der badische Landtag wählt Leo Wohleb zum Staatspräsidenten]

26. Juli 1947: der Neubau der Alten Brücke wird eingeweiht und für den Verkehr freigegeben. (Baukosten 1,25 Millionen RM, 2/3 davon durch Spenden aufgebracht). Abends Schloß- und Brückenbeleuchtung mit Fackelzug der Sportvereine.

RNZ, 26. 8. 1947

[30. Juli 1947: die UNRRA beendet ihre Arbeit in Deutschland. Die Nachfolgeorganisation, die International Refugee Organization (IRO), übernimmt im Juli 1947 die Aufgaben der UNRRA]

Juli 1947: die größte Glocke der katholischen Heiliggeist-Gemeinde "Pius IX." wird vom Hamburger Glockenfriedhof zurückgegeben

Juli 1947: eine Untersuchung des Heidelberger Gesundheitsamtes ergibt, daß 54% der 15.000 Schüler des Stadt- und Landkreises stark unterernährt sind

Sommer 1947: ab jetzt werden Hoover-Schülerspeisungen durchgeführt

9. September 1947: Richard Benz hält während der Internationalen Ferienkurse der Universität Heidelberg den Vortrag „Heidelberg und die Romantik“

14. September 1947: Gedenktag für die Opfer des Faschismus (Aula Neue Universität, Gedenkrede: Stadtrat Willi Böhn, Stuttgart)

13. Oktober 1947: Adolf und Johanna Kücherer übernehmen ein Geschäft in der Kriegsstraße 10 mit einer Ladenfläche von 8 qm zwecks Eröffnung eines Milchladens

[18. Oktober 1947: Gründung des Breuberg-Bunds]

26. Oktober 1947: Eröffnung der Ausstellung von Gemälden Karl Hofers im Gasthaus Prinz Max (Marstallstraße 6, erste Ausstellung des Heidelberger Kunstverein nach dem Kriege)

31. Oktober 1947: Dr. Erich Kaufmann-Bühler (1899-1967) wird zum Schulleiter des Real-Gymnasium Heidelberg II (später: Robert-Bunsen-Schule) berufen (bis 1950) (vgl. 8. Januar 1948)

Oktober 1947: die Elisabeth-von-Thadden-Schule bezieht wieder das Schloß Wieblingen (vgl. 7. Januar 1946)

1. November 1947: Joseph Deutsch (1885-1966) wird Leiter der Universitätsbibliothek Heidelberg (vgl. 8. Januar 1947)

15. November 1947: mit Prof. Dr. Walter Peter Fuchs beruft die Universität erstmals einen Historiker in die Funktion des Universitätsarchivars

[29. November 1947: Teilungsplan für Palästina von der UN-Vollversammlung angenommen]

Dezember 1947: der Heidelberger Frauenverein stellt für die Gemeinderatswahl in einem Wahlaufruf eine eigene Frauenliste zusammen mit dem Aufruf „Frauen wählt Frauen“. (ohne Kandidaten der SPD)

7. Dezember 1947: Gemeinderatswahl (Vier Frauen erhalten einen Sitz: Agnes Beck, CDU (bis 1963), Sophie Berlinghoff, KPD (bis 1956), Ilse Krall, CDU (bis 1968), Hannah Walz (parteilos/DVP (bis 1980)), 1948 rückt Marie Vöttiner, SPD (bis 1968) nach, so daß bis zur Wahl im Januar 1951 fünf Frauen vertreten sind)

18. Dezember 1947: Briefmarkenhändlertag in Heidelberg (mit Sonderstempel)

30. Dezember 1947: Hochwasser des Neckars (7 Meter über Normalpegel, der Flutbogen der Ernst-Walz-Brücke auf Neuenheimer Seite stürzt ein)

Dezember 1947: Umbenennung der Friedrich-Ebert-Straße (Neuenheim) in Wielandtstraße (vgl. 27. Februar 1947)

Dezember 1947/Januar 1948: bei einer Revision des Universitätsarchivs wird entdeckt, daß acht mittelalterliche Urkunden aus den Beständen verschwunden sind (3 päpstliche, 5 pfalzgräfliche Urkunden aus 1386-1389. Eine Urkunde des Papstes Urban VI. vom August 1387 taucht im Jahre 2014 in St. Loius/USA wieder auf.)

1947: Gründung des Ökumenischen Institut (Plankengasse 1-3). Leitung: Prof. Edmund Schlink (1903-1984)

1947: erstmals nach dem Krieg erscheint wieder ein Heidelberger Adreßbuch (Adreßbuch der Stadt Heidelberg mit den Stadtteilen Handschuhsheim, Kirchheim, Pfaffengrund, Rohrbach, Schlierbach, Wieblingen. Ausgabe 1947/48)

1947: das am 27. 6. 1946 eröffnete United States Information Center in der Hauptstraße 124 (Universitätsplatz) wird in Amerikahaus umbenannt (vgl. 3. 11. 1950)

1947: Baubeginn auf dem Weststadtring der Straßenbahn (Bahnhofstraße-Römerstraße-Schillerstraße) (vgl. 11. Juli 1949)

1947: Gründung des VDK Handschuhsheim

1947: Ewald Lindemann Dirigent des städtischen Orchesters

1947: Dolf Sternberger übernimmt einen Lehrauftrag für Politik an der Universität Heidelberg (Er baut ab 1951 eine Forschungsgruppe in diesem Fachbereich auf. 1960 Ernennung zum außerordentlichen, 1962 zum ordentlichen Professor)

1947: Gründung des Landessiedlungsverband Baden in Heidelberg (vgl. Oktober 1997)

1947: der Konsum- und Absatzverein Wieblingen schafft den ersten Traktor an (Lanz-Bulldog, eisenbereift)

1947: Neugründung der Deutschen Vereinigung für Krüppelfürsorge im Wielandheim der Orthopädischen Anstalt der Universität Heidelberg (später umbenannt in Vereinigung für Rehabilitation Behinderter)

1947: das Gesundheitsamt Heidelberg registriert 685 Tuberkulose-Erkrankungen

1947: die  katholische Pfarrkirche St. Marien, 1938/39 erbaut, Schützenstraße 19, wird geweiht

1947-1954: [Prof.] Jürgen Albrecht (†1962) Leiter des städtischen Tiefbauamts

1. Januar 1948: 7308 Flüchtlinge aus der Tschechoslowakei, 2759 aus  polnisch besetztem Gebiet, 1288 aus Ungarn und 745 aus der SBZ leben in Heidelberg

8. Januar 1948: Neugründung des Real-Gymnasium I und II (vgl. 1940, 1943, 1946, 12. Februar 1948, 1953)

1. Februar 1948: Wahl von Dr. Hugo Swart zum Oberbürgermeister (mit 16.759 Stimmen; Josef Amann (1879-1971) erhält 43,76 % der Stimmen, 2. Platz)

12. Februar 1948: Umbenennung des Real-Gymnasiums I in Helmholtz-Realgymnasium und des Real-Gymnasiums II in Bunsen-Realgymnasium (Unterricht für beide Schulen in der Kettengasse und im Collegium Academicum) (vgl. 8. Januar 1948)

14. Februar 1948: die Rhein-Neckar-Zeitung meldet ein dreimonatiges Erscheinungsverbot in der französischen Besatzungszone

[23. Februar-2. Juni 1948: Londoner Konferenz. Die westlichen Alliierten USA, Großbritannien, Frankreich sowie Vertreter der deutschen Anrainerstaaten Belgien, Niederlande und Luxemburg beschließen die Gründung eines neuen Weststaates in den drei westlichen Besatzungszonen. Am 1. Juli 1948 überreichen die alliierten Militärgouverneure den westdeutschen Ministerpräsidenten ihre Ergebnisse in Form der Frankfurter Dokumente. Damit erhalten die Ministerpräsidenten den Auftrag zur Staatsgründung und zur Ausarbeitung einer Verfassung]

Februar 1948: der Spendenaufruf zum Wiederaufbau der Alten Brücke wird eingestellt

[Februar 1948: Staatsstreich in der Tschechoslowakei]

[1. März 1948: Errichtung der Bank deutscher Länder]

11. März 1948: der Gewerkschaftssekretär Josef Amann (1879-1971) wird vom Gemeinderat zum ersten Bürgermeister gewählt (April 1948-1954 Leiter des Dezernats II)

[25. März 1948: das 2. Änderungsgesetz zum "Kontrollratsgesetz Nr. 104 zur Befreiung von Nationalsozialismus und Militarismus" vom 5. März 1946 tritt in Kraft]

[6. April 1948: Unterzeichnung des Finnisch-Sowjetischen Vertrags ("Vertrag über Freundschaft, Zusammenarbeit und gegenseitigen Beistand"), ein Abkommen zwischen Finnland und der Sowjetunion, das von 1948 bis 1992 die Grundlage für das Verhältnis zwischen beiden Staaten bildet. Der Vertrag verpflichtet Finnland zu bewaffnetem Widerstand gegen Angriffe Deutschlands oder seiner Verbündeten auf finnisches Territorium oder über finnisches Territorium gegen die Sowjetunion, wobei ein potentieller Angreifer Deutschland stellvertretend für die Vereinigten Staaten verstanden wird. Hätte sich die Notwendigkeit ergeben, hätte Finnland in diesem Fall um militärische Unterstützung durch die Sowjetunion nachsuchen müssen. Der Vertrag berücksichtigt auch Finnlands Bestreben, sich aus den Auseinandersetzungen der Großmächte herauszuhalten und im Kalten Krieg die Politik eines neutralen Staates betreiben zu können. Der Vertrag wird vor Ablauf seiner ursprünglich zehnjährigen Laufzeit in den Jahren 1955, 1970 und 1983 jeweils um 20 Jahre verlängert]



18. April 1948: Beginn des Linien-Motorbootverkehrs auf dem Neckar (Friedrichsbrücke-Ernst-Walz-Brücke-Chirurgische Klinik-Tiergarten und zurück; täglich ab 8 Uhr, im Halbstundentakt)

[9. April 1948: das arabische Dorf Deir Yasin in Palästina (etwa 600 Einwohner) wird von paramilitärischen Verbänden der terroristischen Organisationen Irgun Tzwai Le’umi und Lechi angegriffen und eingenommen. Man geht von 100 bis 120 toten Arabern und Araberinnen aus, von denen etwa zehn sicher als bewaffnete Kämpfer bezeichnet werden können]

April 1948: Josef Amann (1879-1971) erster Bürgermeister (Dezernat II, bis 30. September 1954), Georg Näher (DVP) Beigeordneter (Dezernat III)

[April 1948: Gründung der Organization for European Economic Cooperation zur Verwaltung der Marshallplan-Gelder]

Frühjahr 1948: das Hauptquartier von EUCOM (US Army, European Command) wird von Frankfurt am Main nach Heidelberg verlegt. Das Hauptquartier der U.S. Constabulary wird von Heidelberg nach Stuttgart verlegt

Sommersemester 1948: an der Universität Heidelberg sind 4801 Studentinnen und Studenten immatrikuliert, 53 ordentliche Professoren sind tätig

1. Mai 1948: LtCol James H. Lynch verläßt seinen Posten als Heidelberger Militärregierungsoffizier (MGO, seit Juni 1947). Nachfolger: LtCol Charles J. West (bis September 1948)

[8. Mai 1948: der Parlamentarische Rat der Westzonen billigt die neue Verfassung]

[8./9. Mai 1948: Rennen für Kraftwagen und Krafträder in Hockenheim]

9. Mai 1948: Pfarrer Alfons Beil wird an der St. Albert-Kirche als Pfarrer investiert (vgl. 15. Oktober 1936)

10. Mai 1948: Heidelberger Jahrhundertfeier der deutschen Revolution von 1848/49 (Aula Neue Universität, Hauptredner: Prof. Dr. Geheimrat Alfred Weber)

12. Mai 1948: Ausstellung in der Stadtbücherei zur deutschen Revolution von 1848/49

[14. Mai 1948: Ende des britischen Völkerbundmandats für Palästina. Gründung des Staates Israel]

23. Mai 1948: Einrichtung eines eigenen Hafenbetriebs durch die Heidelberger Stadtwerke (Bergheim/Vangerowstraße; vgl. 4. Dezember 1952, 31. März 1976, 8. August 1984)

Mai-September 1948: Leiter der Militärregierung bzw. des LSO SK/LK Heidelberg [= Military Government Liaison and Security Office Stadtkreis und Landkreis Heidelberg]: Lt.Col. Charles J. West

Mai/Juni 1948: Musiktage der Stadt Heidelberg

16. Juni 1948: ca. 3000 Studenten demonstrieren vor dem Heidelberger Rathaus gegen "den aufgeblähten Verwaltungsapparat", für Verbesserung der Lernmöglichkeiten etc.

16. Juni 1948: bei Proben des Heidelberger Volkstheaters brennt die Aula der Neuen Universität aus (2 Tote)

18. Juni 1948: Neugründung des Heidelberger Wingolf (sein Verbindungshaus in der Werrgasse 4 erhält er 1957 wieder zurück)

[20. Juni 1948: Währungsreform in den Westzonen. Entwertung der Reichsmark 10:1. Entwertung der Schulden und der Guthaben gleichzeitig. Der größte Teil der individuellen Barvermögen wird ungültig. - Aufhebung der Zwangswirtschaft]

"In den letzten Monaten vor der Währungsreform ... war ein nie mehr erreichbarer Beförderungsstand zu verzeichnen. Er lag um 450% höher als derjenige des letzten Vorkriegsjahres 1938. In jenem Jahr betrug die Zahl der durchschnittlich beförderten Personen 32.218, während sie in der Zeit vom 1. 1. bis 20. 6. 1948 täglich 177.266 Personen betrug. Nach der Währungsreform gingen die überhöhten Beförderungsziffern wieder zurück, und es setzte ab 1950 eine Normalisierung der Verhältnisse ein." (Robert Basten, Claude Jeanmaire, Heidelberger Strassenbahnen. Villigen (Schweiz) 1986, S. 25)

20. Juni 1948: Gründung der „Studentischen Interessengemeinschaft für internationale Filmkunst an der Universität Heidelberg“ (Filmclub Heidelberg). Vorführungen im „Faulen Pelz“ und im Bachlenz.

[24. Juni 1948-12. Mai 1949: Berlinkrise. Berliner Blockade]

Juni/Juli 1948: Pfeiler VI der Alten Brücke wird durch einen Eisenbetonmantel unterhalb der Wasserlinie gesichert

[26. Juli 1948: Executive Order Nr. 9981, Präsidialerlass des US-Präsidenten Harry S. Truman, mit dem er die Gleichbehandlung und Chancengleichheit aller Mitglieder der Streitkräfte der Vereinigten Staaten ohne Rücksicht auf ihre Rasse, Hautfarbe, Religion oder nationale Herkunft zur Leitlinie seiner Politik erklärt]

28. Juli 1948: Bei starker Sommerhitze explodiert auf dem Werksgelände der BASF in Ludwigshafen ein undichter Kesselwagen mit 30 Tonnen Dimethyläther. (Größte Explosionskatastrophe der Nachkriegszeit in Deutschland: 207 Tote, etwa 3.800 Verletzte, 7.350 beschädigte Häuser in Ludwigshafen und Mannheim, Sachschaden rund 80 Millionen Mark.) (vgl. 1921, 1943)

28. Juli 1948: die Spruchkammer Heidelberg stellt das Verfahren gegen Schulrat Fritz Frey (1881-1962) ein, "da er vom Gesetz nicht betroffen ist". ("Stadtschulrat Frey ist in Heidelberg als Antifaschist bekannt und hat sich in politischer Hinsicht einwandfrei benommen")

1. August-12. September 1948: Gemälde und Zeichnungen aus dem Besitz des Kurpfälzischen Museums zu Heidelberg (Ausstellung im Collegium Academicum der Universität)

[2. August 1948: Treffen der drei südwestdeutschen Ministerpräsidenten auf dem Hohenneuffen bei Nürtingen zwecks Bildung eines Südweststaates]

8. August-17. Oktober 1948: eine elektrische Fähre der HSB verkehrt über den Neckar in Höhe der Thibautstraße

[10.-23. August 1948: der Verfassungskonvent im Alten Schloss auf der Insel Herrenchiemsee in Bayern tagt im Auftrag der Ministerpräsidenten der westdeutschen Länder, um einen Verfassungsentwurf auszuarbeiten, der dem Parlamentarischen Rat als Unterlage dienen kann] https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Verfassungskonvent_von_Herrenchiemsee,_10.-23._August_1948

20. August 1948: „Haushaltsführung bei steigenden Preisen“ (Protestkundgebung des Heidelberger Frauenvereins, Gasthaus Fuchsbau)

23. August 1948: die 1937 erbaute Großdeutschland-Kaserne in der Römerstraße (Hauptquartier der US-Truppen in Europa) wird zur Erinnerung an Staff Sergeant Charles L. Campbell vom 14th Infantry Regiment, 71st Infantry Division, Campbell-Kaserne genannt. Campbell hatte am 28. März 1945 bei Mannheim eine Patrouille über den Rhein geführt und wurde getötet, als er den Rückzug der Patrouille zum Westufer deckte. http://www.globalsecurity.org/military/facility/campbell-bks.htm https://rhein-neckar.bundesimmobilien.de/390802/Geschichte-Campbell-und-Mark-Twain

28. August 1948: Inbetriebnahme der Straßenbahn-Strecke Schillerstraße-Römerstraße-Bahnhofstraße-Hauptbahnhof als erster Bauabschnitt des Weststadt-Ringes. Verlegung der Linien 6 und 8 auf diese Strecke

31. August 1948: Dr. Rudolf Agricola wird die Lizenz zur Herausgabe der „Rhein-Neckar-Zeitung“ entzogen

1. September 1948: Wiederinbetriebnahme der seit 11. August 1941 eingestellten Straßenbahn-Linie 3

[1. September 1948: konstituierende Sitzung des Parlamentarischen Rats in der Pädagogischen Akademie in Bonn. Präsident: Konrad Adenauer. 65 Abgeordnete erarbeiten das Grundgesetz]

8. September 1948: Eröffnung der HSB-Buslinie Hauptbahnhof-Kirchheim/Rathaus-Sandhausen/Rathaus-Walldorf /Ev. Kirche der HSB

[22. September 1948: die Freie Universität Berlin als Gegengründung zur Berliner Universität im Ostsektor wird gegründet]

[September 1948: die Genfer Deklaration („Genfer Gelöbnis“, Serment d’Hippocrate, formule de Genève bzw. The Hippocratic Oath formulated at Geneva) wird auf der 2. Generalversammlung des Weltärztebundes in Genf verabschiedet. Sie soll eine zeitgemäße, ohne religiösen Kontext bestehende Version des Eids des Hippokrates darstellen und wird mehrfach revidiert. Sie ist in die Berufsordnung für die deutschen Ärzte übernommen worden und deren Präambel vorangestellt]


September 1948-1952: William T. Neel (1908-1962) (ziviler) Leiter des LSO SK/LK (Liaison and Security Office/Stadtkreis/Landkreis) Heidelberg (seit 1949 "Kreis Resident Office")

1. Oktober 1948: Gründung des Deutsch-Amerikanischen Frauenklub/German-American Women´s Club. Erste deutsche Präsidentin bis 1949: Dr. phil. Katharina Freifrau von Künßberg (1883-1978)

[5. Oktober 1948: Erdbeben in Turkmenistan (Stärke 7,3 - bis 110.000 Tote)]

22. Oktober 1948: Gründung der Vereinigung der Freunde der Studentenschaft der Universität Heidelberg in der Alten Universität

24.-31. Oktober 1948: IDAD-Festspiele des Ostdeutschtums in Heidelberg

[28. Oktober 1948: TeilnehmerInnen einer Gewerkschaftskundgebung in Stuttgart liefern sich heftige Auseinandersetzungen mit der Polizei. Die wütende Menge kann erst von der alliierten Militärpolizei aufgelöst werden]

31. Oktober 1948 (Reformationsfest): Einweihung der Heiliggeistkirche nach 12 Baujahren


1. November 1948: Inbetriebnahme des 2. Straßenbahn-Gleises in der Rohrbacher Straße (in Straßenmitte)

[2. November 1948: 41. Wahl des Präsidenten der Vereinigten Staaten. Der amtierende demokratische Präsident Harry S. Truman (1884-1972), der im April 1945 nach dem Tod Franklin D. Roosevelts die Präsidentschaft übernommen hatte, gewinnt die Wahl]

7. November 1948: Gründung der Arbeitsgemeinschaft für soziale Betriebsgestaltung (ASB, später: „ASB Management Zentrum Heidelberg“ in Heidelberg

[8. November 1948: der Wirtschaftsrat des vereinigten Wirtschaftsgebietes verabschiedet das „Gesetz zur Erhebung einer Abgabe Notopfer Berlin im vereinigten Wirtschaftsgebiet“. das "Notopfer Berlin" wird eingeführt. Lohn- und Gehaltsempfänger in den Westzonen müssen je nach Einkommen 60 Pfg. bis 1,20 DM je Monat abführen. Jede Postsendung muß mit einer 2-Pfennig-Marke "Notopfer Berlin" versehen werden (bis zum 31. März 1956 in Kraft).]

[12. November 1948: "Generalstreik" in der Bizone wegen der Preissteigerungen in Folge der Währungsreform. In der Bizone beläuft sich die Teilnehmerzahl nach Gewerkschaftsangaben auf über neun Millionen Arbeitnehmer aus Industrie, Handwerk, Handel und Verkehrswesen - 72 Prozent der 11,7 Millionen Beschäftigten dieses Gebietes. Die städtischen Ämter in Heidelberg bleiben geöffnet.]

13. November 1948: Umbenennung des Instituts für Sozial- und Staatswissenschaften der Universität Heidelberg in Alfred-Weber-Institut für Sozial- und Staatswissenschaften

November 1948: Einführung von Übergangs-Markierungen für Fußgänger in belebten Heidelberger Straßen auf Anordnung der Besatzungsmacht

[12. Dezember 1948: Theodor Heuss (1884-1963) wird Vorsitzender der in Heppenheim gegründeten Freien Demokratischen Partei]

[18. Dezember 1948: Wiedereröffnung der Rheinbrücke Mannheim-Ludwigshafen]

1948: Die 1945 abgebrannte Großmarkthalle Handschuhsheim an der Mühlingstraße nimmt ihren Betrieb wieder auf (1971 zerstört)

1948: Gründung des Hohner-Handharmonika-Verein Heidelberg (vgl. 1951)

1948: Gründung des Leuchtstoffwerks im Klingenbühl (Pfaffengrund)

1948: das Institut für Zeitungswissenschaft der Universität Heidelberg wird in Institut für Publizistik umbenannt (vgl. 1960)

1948: das am 27. Mai 1930 eröffnete Kaiser-Wilhelm-Institut für Medizinische Forschung (Jahnstraße 29) wird in Max-Planck-Institut für Medizinische Forschung umbenannt

1948: Rückgabe des „Haus Salem“ an die Evangelische Stadtmission. Eröffnung einer internistischen Krankenstation unter Leitung von Dr. Wilhelm Walz (vgl. 1932)

1948: erster Kongreß der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft nach dem Kriege in Heidelberg (vgl. 30. August-2. September 1953)

[1948: die Fa. L. Hermann Kleiderfabrik (Künzelsau) fertigt die ersten Jeans in Deutschland]

1948/49: der Marienhof (Gewann „In den Löffeläckern“) wird als erster Aussiedlerhof Wieblingens von Hermann Bühler errichtet, nachdem sein Hof im Ort (Ecke Mannheimer Straße/Grenzhöfer Weg) 1946 durch Feuer zerstört worden war (Bezug: Mai 1949)

1948-1950: die Personalküche der Stadtverwaltung ist in der Haspelgasse 4 (Brauerei Höckel)


1948-1954: Erweiterung des Friedhofs Handschuhsheim nach Südosten („Sektion B“; vgl. 1953)

1948-1964: Georg Poensgen (1898-1974) Direktor des Kurpfälzischen Museums Heidelberg

1948-1968: Alex Rausch (1912-1992) Bürgermeister der Gemeinde Ziegelhausen

Anfang 1949: Gründung der Interessengemeinschaft der Besatzungsbetroffenen (IGB)

Januar 1949: die Rhein-Neckar-Zeitung muß ihre Ausgaben wegen Papiermangel auf 4 Seiten reduzieren

[25. Januar 1949: in Warschau wird der "Rat für Gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW) gegründet]

[18. Februar 1949: zum letzten Mal läßt die westdeutsche Justiz nach dem Zweiten Weltkrieg einen Menschen hinrichten]

21. Februar 1949: Eröffnung der Buslinie Heiligkreuzsteinach-Schönau-Neckarsteinach-Kleingemünd/Fähre der HSB  

Februar 1949: ein Roggenmischbrot von 1000 g Gewicht kostet 37 Pfennig

14. März 1949: Eröffnung des städtischen Leihamts (Haspelgasse 12, geschlossen 1967)

31. März 1949: Gründung des Kultur-Kartell Heidelberg-Pfaffengrund (Vorsitzender: Heinrich Menger (1913-1987); 1963 eingetragener Verein, 1971 umbenannt in „Stadtteilverein Kultur-Kartell Heidelberg-Pfaffengrund e.V.“)

1. April 1949: Glockengießermeister Friedrich Wilhelm Schilling (1914-1971) aus Apolda eröffnet in der Römerstraße 1-3/Alte Bergheimer Straße 9 eine Glockengießerei (vgl. 1982)

1. April 1949: Inbetriebnahme der Straßenbahn-Gleisschleife vor dem Hauptbahnhof

2. April 1949: Eröffnung der Ausstellung „Die Gestalt der deutschen Stadt“ des kunstgeschichtlichen Institut der Universität Heidelberg in der Aula des CA (aus der Arbeit von Prof. Dr.-Ing. Karl Gruber, TH Darmstadt)

[4. April 1949: Gründung der NATO]

[10. April 1949: die drei westlichen Alliierten Frankreich, Großbritannien und den USA verabschieden in Washington, D.C. das Besatzungsstatut für die westlichen Besatzungszonen Deutschlands und die Bundesrepublik Deutschland]

[14. April 1949: Schreiben der Militärgouverneure der westdeutschen Besatzungszonen an den Parlamentarischen Rat („Polizeibrief“). Gilt als die Geburtsstunde des Trennungsgebotes zwischen Nachrichtendiensten und Polizei]

18. April 1949: Grundsteinlegung der evangelischen Auferstehungskirche (Pfaffengrund; 12. März 1950: Glockenweihe, 10. April 1950: Einweihung durch Landesbischof D. Bender)

Mai 1949: Hans Feuerstein gründet das Beerdigungsinstitut Feuerstein-Meiler

1. Mai 1949: Wiedereröffnung der Jugendherberge im Schlößchen Handschuhsheim (Dossenheimer Landstraße 13/19)

[5. Mai 1949: Der Europarat (Council of Europe, Conseil de l’Europe) erhält im Londoner Zehnmächtepakt von Belgien, Dänemark, Frankreich, Irland, Italien, Luxemburg, den Niederlanden, Norwegen, Schweden und dem Vereinigten Königreich sein formales Statut. Gegründet wurde er von der European Conference on Federation auf Betreiben des American Committee for a United Europe]

7. Mai 1949: Uraufführung der Oper „Das Wundertheater“ von Hans Werner Henze (nach Miguel de Cervantes) im Städtischen Theater Heidelberg

[8. Mai 1949: der Parlamentarische Rat nimmt das Grundgesetz mit 53:12 Stimmen an]

[12. Mai 1949: die drei Militärgouverneure und Oberbefehlshaber verkünden das Besatzungsstatut für die westlichen Besatzungszonen Deutschlands und die Bundesrepublik Deutschland]

[12. Mai 1949: Aufhebung der Berliner Blockade]

[18. Mai 1949: John Jay McCloy, Präsident der Weltbank, wird amerikanischer Hochkommissar für Deutschland (-Juli 1952)]

[20. Mai 1949: der bayerische Landtag stimmt dem Grundgesetz nicht zu. Von 174 Abgeordneten stimmten 64 mit „Ja“, 101 mit „Nein und 9 mit „Ich enthalte mich“]

[23. Mai 1949: Verkündigung des Grundgesetzes. Gründung der Bundesrepublik Deutschland. Das Grundgesetz tritt am folgenden Tage in Kraft. Artikel 102 lautet: "Die Todesstrafe ist abgeschafft." (vgl. 24. Mai 1949)]

[23. Mai-20. Juni 1949: Konferenz der Außenminister in Paris. Die Westmächte fordern die Wiedervereinigung Deutschlands auf Grundlage freier Wahlen]

25. Mai 1949: das Heidelberger Tageblatt erscheint wieder (seit 1937, bis 1982)

29. Mai 1949: starkes Unwetter in Heidelberg

Mai 1949: das erste Heft der Ruperto Carola, Mitteilungsblatt (ab Nr. 5: Mitteilungen) der Vereinigung der Freunde der Studentenschaft der Universität Heidelberg e.V., erscheint, hg. von Regierungsrat und Senatsassistent Gerhard Hinz (23 Seiten, Auflage: 500)

Mai 1949: "Afrikanische und ozeanische Plastik" (erste Sonderausstellung der Sammlung Portheim im Völkerkundemuseum nach dem Krieg)

5. Juni-17. Juli 1949: Große Aquarien- und Terrarienschau der Heidelberger Aquarien- und Terrarienfreunde im Civic Center (EHP)

3. Juni 1949: Trauerfeier für Elisabeth von Thadden in der Kreuzkirche Wieblingen mit Urnenbeisetzung (Predigt: Hermann Maas)

11. Juni 1949: der Parkplatz in der Friedrich-Ebert-Allee [sic] zwischen Schießtorstraße und Peterskirche wird aufgegeben und die Fläche als Kinderspielplatz hergerichtet

7. Juli 1949: Gedenkfeier der Philosophischen Fakultät der Universität Heidelberg für Johannes Hoops (1865-1949) (Rede: Professor Dr. Hermann M. Flasdieck, 1900-1962, Anglist, 1947-1962 ordentlicher Professor Heidelberg, 1954-1955 Dekan der Philosophischen Fakultät Heidelberg)

11. Juli 1949: Eröffnung des "Weststadtrings" der Straßenbahn (Bahnhofstraße-Römerstraße-Schillerstraße)

23. Juli 1949: das Krankenhaus Salem wird seiner Bestimmung übergeben

27. Juli 1949: der Heiler Bruno Gröning aus Herford behandelt Patienten an der Ludolf-Krehl-Klinik. Die Illustrierte "Revue" organisiert zusammen mit dem Psychotherapeuten Prof. Dr. von Weizäcker eine ärztliche Untersuchung von Grönings Heilweise. Die Redaktion mietet dazu in Heidelberg ein Haus, in dem die Untersuchung stattfinden soll und in das Gröning für mehrere Tage übersiedelt. Mit der Überwachung der Versuche werden der Internist Dr. Wüst von der Ludolf-Krehl-Klinik, der Marburger Psychologe Dr. H. G. Fischer und der Marburger Psychotherapeut und Physiker Rolf Germer betraut. Die zu behandelnden Kranken werden teils aus den Patienten der Ludolf-Krehl-Klinik, teils aus dem Kreis von 80.000 Hilfesuchenden, die sich brieflich an Gröning gewandt hatten, ausgesucht. Am 7. August 1949 beurteilen die Untersucher in Heidelberg das Vorgehen von Gröning folgendermaßen: "Bruno Gröning ist kein Scharlatan, kein Hypnotiseur, kein Wunderdoktor, sondern ein begabter, nichtärztlicher Psychotherapeut (Seelenarzt). Er bemüht sich, aus kindlich-naturhaftem und auch religiös begründetem Mitgefühl heraus, den Menschen in ihren seelisch bedingten Leiden (psychogenen Leiden) zu helfen und die damit zusammenhängenden, nach außen zum großen Teil "organisch" auftretenden Krankheiten (psychosomatische Erkrankungen) zu heilen. Er maßt sich nicht an, ein Prophet oder Messias zu sein...."

28. Juli 1949: „Die Amerikaner verzichten nicht“ (Artikel-Überschrift im Heidelberger Tageblatt, in dem berichtet wird, daß die Rohrbacher Bauern die Amerikaner darum bitten, auf den beschlagnahmten Feldern an der Römerstraße wenigstens noch ihre Ernte einbringen zu dürfen, was abgeschlagen wird)

31. Juli 1949: Konferenz "The Future of the Jews in Germany" in Heidelberg http://digital.cjh.org/view/action/singleViewer.do?dvs=1504981390314~132&locale=de&VIEWER_URL=/view/action/singleViewer.do?&DELIVERY_RULE_ID=6&frameId=1&usePid1=true&usePid2=true

13. August 1949: in einer öffentlichen Kundgebung der CDU auf dem Friedrich-Ebert-Platz (Wredeplatz) spricht der Direktor für Wirtschaft Prof. Ludwig Erhard

14. August 1949: Wahlen zum 1. deutschen Bundestag. 410 Abgeordnete werden gewählt, davon acht aus West-Berlin. CDU und CSU erhalten zusammen 142 Mandate, die SPD 136 Mandate, die FDP 53 Mandate (jeweils einschließlich der West-Berliner Abgeordneten, die aufgrund alliierten Rechts nicht stimmberechtigt sind). 28 Frauen gehören dem ersten Bundestag an. In Heidelberg wird als Abgeordneter Prof. Eduard Wahl (CDU, 1903-1965) gewählt.

August 1949: Baubeginn der amerikanischen Wohnblocks an der Römerstraße (vgl. 28. Juli 1949)

August 1949 bis März 1952: Colonel Peter J. Lloyd Kommandeur von Heidelberg Military Post (HMP)

19. August 1949: aufgrund des § 4 der StVO wird die Höchstgeschwindigkeit für Fahrzeuge auf der Mannheimer Straße von Einmündung Hermann-Treiber-Straße bis Einmündung Weidweg auf 24 km/h festgelegt

27. August-27. November 1949: Heidelberg zur Zeit Goethes. Ausstellung des Kurpfälzischen Museums zur 200-Jahr-Feier von Goethes Geburtstag

August 1949: Zirkus Hagenbeck in Heidelberg

August 1949: Albert Schweitzer gibt für Freunde ein kleines Orgelkonzert in der Heiliggeistkirche

28. August 1949: das Palais Morass wird von der Besatzungsmacht freigegeben

[29. August 1949: Zündung der ersten sowjetischen Atombombe]

3.-5. September 1949: erstes Siedlerfest in Pfaffengrund nach dem Kriege

[7. September 1949: der erste Deutsche Bundestag tritt in Bonn zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen]

[12. September 1949: Theodor Heuss wird zum Bundespräsidenten gewählt]

14. September 1949: Gründung des Vereins Luise-Scheppler-Heim. Erwerb des Grundstückes Mühltalstraße 126

[15. September 1949: Konrad Adenauer wird zum Bundeskanzler gewählt]

21. September 1949: Überlassungsvertrag der Stadt Heidelberg zur kirchlichen Nutzung der Gutleuthofkapelle (Schlierbach; vgl. 1. Oktober 1958)

[21. September 1949: das Besatzungsstatut für die westlichen Besatzungszonen Deutschlands und die Bundesrepublik Deutschland tritt in Kraft]

[2. Oktober 1949: Ende der Sommerzeit in der BRD bis 1980]

7. Oktober 1949: der „Verein Alter Heidelberger Westfalen“ wird ins Vereinsregister eingetragen

[7. Oktober 1949: Gründung der DDR]

10. Oktober 1949: der Chronist wird im Röderweg geboren

[12. Oktober 1949: der DGB wird in München gegründet]

14. Oktober 1949: In Heidelberg sind von der Besatzungsmacht requiriert: 453 Wohngebäude mit 1133 Wohnungen, 27 Hotels und Pensionen, 13 Gaststätten und Restaurants, 22 öffentliche Gebäude, 19 gewerblich genutzte Gebäude, 3 Kasernen, sowie Turnhallen, Sportplätze, Thermalbad (bis 1956) etc.

31. Oktober 1949: Der "Verein Handschuhsheim" nennt sich in Stadtteilverein Handschuhsheim um

Oktober 1949: Gründung der Gesellschaft zur Wahrung der Grundrechte Mannheim-Heidelberg e.V.

Oktober 1949: Gründung der Maryland University (Hauptsitz: Heidelberg)

Herbst 1949: im Gasthaus "Zur Rose" in Kirchheim wird ein Stadtteilverein gegründet (1. Vorsitzender: Martin Spieß; vgl. 14. Dezember 1956)

[22. November 1949: Petersberger Abkommen. Die Alliierte Hohe Kommission beginnt ihre Arbeit. Sie wird mit Inkrafttreten des "Deutschlandvertrags" am 5. Mai 1955 aufgelöst]

2. Dezember 1949-31. März 1950: "Masken fremder Völker" Sonderausstellung der Sammlung Portheim im Völkerkundemuseum

23. Dezember 1948: Adalbert Graf von Neipperg, Abt der Abtei Neuburg 1929-1934 (*1890) wird in Vršac (Vojvodina, Serbien, Okrug Južni Banat) ermordet

16. Dezember 1949: Bundespräsident Theodor Heuss hält eine Rede vor den Studenten der Universität Heidelberg (über Max Weber, studentische Korporationen, Europa, Nationalismus, Remilitarisierung)

17. Dezember 1949: Eröffnung und Verkehrsfreigabe der 24 Meter breiten neuen Friedrichsbrücke über den Neckar durch Bundespräsident Theodor Heuss https://de.wikipedia.org/wiki/Theodor-Heuss-Br%C3%BCcke_%28Heidelberg%29#Gr.C3.BCnderzeit:_Friedrichbr.C3.BCcke

18. Dezember 1949: Aufnahme des elektrischen Betriebs der OEG-Bahnstrecke zwischen Handschuhsheim und Dossenheim

1949: der Verein Neckarhelle 1887 Ziegelhausen e. V. wird neu gegründet

1949: die 1936 errichtete Gartenhalle beim Kurpfälzischen Museum wird dem Kunstverein zur Verfügung gestellt

1949: Alexander Mitscherlich und Viktor Freiherr von Weizsäcker gründen an der Universität Heidelberg die Abteilung für Psychosomatische Medizin, die bald zu einer eigenen Klinik ausgebaut wird

1949: Erich Hübner wird Leiter des Singkreises (später „Jugendkantorei“) an der Friedenskirche Handschuhsheim

1949: Carl Joseph Lamy (Orthos Füllfederhalter-Fabrik) beginnt die Produktion der “Artus”-Serie (vgl. 1927, 1930, 1952)

1949: der Journalist Günter Weber (1914-1994) gründet die Wochenzeitschrift Heidelberg diese Woche

1949: der am 9. November 1929 gegründete Gemeinnützige Verein Alt-Wieblingen (1936 aufgelöst) wird wiedergegründet (1977: Stadtteilverein)

1949: Wiedergründung der 1907 gegründeten Großen Carneval-Gesellschaft Perkeo Heidelberg

1949: die Skulptur der Marienstatue auf dem Kornmarkt wird aus konservatorischen Gründen ins Kurpfälzische Museum verbracht (Kopie von Hans Fries, 1939)

1949: Dr. Albert Ohlmeyer wird Abt der Abtei Neuburg

1949/1950: Bau der evangelischen Auferstehungskirche im Pfaffengrund (10. April 1950 eingeweiht)

1949: in Heidelberg und Ziegelhausen gibt es 12 Postämter (Rohrbacher Straße 3, Grabengasse 18, Bahnpostamt, Handschuhsheimer Landstraße 7, Weberstraße 2, Handschuhsheim, Kirchheim, Pfaffengrund, Schlierbach, Wieblingen, Ziegelhausen, Peterstal)

1949: 40 Personen in Heidelberg begehen Selbstmord

1949: die Anlieferung der Kohle aus dem Ruhrgebiet für das Gaswerk Pfaffengrund wird von Eisenbahn auf Schiff umgestellt. Vom Heidelberger Hafen wird die Kohle mit Lkw in den Pfaffengrund gefahren.

1949: die Kreuzigungsgruppe des katholischen Kirchhofs St. Peter (1767), 1858 zum Bergfriedhof versetzt, wird nach Neuenheim in den Chor der alten Dorfkirche versetzt

[1949: das badische Denkmalschutzgesetz tritt in Kraft]

[1949: Neufundland, britisches Dominion seit 1907, wird an Kanada angeschlossen]

[1949: Das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (United Nations Relief and Works Agency for Palestine Refugees in the Near East, UNRWA), ein temporäres Hilfsprogramm der Vereinten Nationen, wird gegründet. Die Hauptsitze des Hilfswerkes sind in Gaza und Amman]

Neujahrsfeier um 1950 in Heidelberg

8. Januar 1950: das Zimmertheater beginnt seine Arbeit in den Räumen des Girls Center, Häusserstraße 24, mit der Aufführung von Die glücklichen Tage von Claude-André Puget (1951: Umzug in die Hauptstraße 118)

19. Januar 1950: die Deutsche Bundesbahn beschließt den Neubau des Heidelberger Hauptbahnhofs

23. Januar 1950: der Haltepunkt Pfaffengrund mit Fahrkartenausgabe der Eisenbahnstrecke Heidelberg-Schwetzingen wird in Betrieb genommen (vgl. 1. Februar 1967)

14. Februar 1950: Geheimer Hofrat Dr. h.c. Rupert Rohrhurst wird zum Ehrenbürger der Stadt Heidelberg ernannt

Februar 1950: Heidelberg hat 118.680 Einwohner (44% männlich, 55% weiblich)

Februar 1950: Freigabe des Kurfürst-Friedrich-Gymnasiums durch die Besatzungsmacht

[15. Februar 1950: in der BRD sind 2,018 Millionen Arbeitslose registriert (höchste Quote seit Kriegsende)]

26. Februar 1950: Gedächtnisfeier der SPD anläßlich des 25. Todestages von Friedrich Ebert im „Capitol“. Sprecher: Bürgermeisterin Louise Schröder, Berlin, und der ehemaligen RT-Abgeordnete Paul Löbe.

27. Februar 1950: Fertigstellung des UKW-Senders auf dem Königstuhl (Deutsche Bundespost)

9. März 1950: das Bücherauto (ein ehemaliger Linienbus) der Stadtbücherei Heidelberg fährt Stadtteile an (zunächst Wieblingen und Pfaffengrund, bis 1951)

10. März 1950: offenes Forum der Stadtverwaltung und der US-Zivilregierung in Handschuhsheim („Zur Traube“)

[15. März 1950: Inkrafttreten des Kopenhagener Wellenplans (löst die 1939 verabschiedeten, aber aufgrund der Kriegsereignisse nicht umgesetzten Festlegungen der Rundfunkkonferenz von Montreux ab, die Deutschland begünstigten)]

31. März 1950: die bei dem Brand der damaligen Hindenburgschule, jetzt „Friedrich-Ebert-Schule“, am 10. Mai 1945 zerstörte Turnhalle in der Sandgasse ist wiederhergestellt

31. März 1950: 20.024 Heimatvertriebene wohnen in Heidelberg

1. April 1950: Maria Gress Leiterin der Stadtbücherei (bis 1972)

6.-30. April 1950: Will Sohl (Ausstellung des Heidelberger Kunstverein in der Gartenhalle des Kurpfälzischen Museums)

10. April 1950: die evangelische Auferstehungskirche im Pfaffengrund wird eingeweiht

April 1950: Das Heidelberger Fremdenblatt (1889-1914, 1924-1941) erscheint wieder (bis 1970)

Karsamstag 1950: die Öffentlichkeit erhält erstmals Gelegenheit, den wieder aufgefundenen Windsheimer Zwölfbotenaltar von Tilman Riemenschneider im Kurpfälzischen Museum zu besichtigen

1950: der erste Sommertagszug in Ziegelhausen nach dem Krieg findet statt, organisiert vom Neckarheller Verein

[1. Mai 1950: in der BRD werden die letzten Lebensmittel-Rationierungen aufgehoben (vgl. 4. Juli 1954)]

[9. Mai 1950: der französische Außenminister Robert Schuman (1886–1963) verkündet im Salon de l'Horloge des Quai d’Orsay den „Schuman-Plan", ein grundlegender politischer Plan für eine Zusammenlegung der deutschen und französischen Kohle- und Stahlproduktion, der zur Gründung der Montan-Union führt (vgl. 18. April 1951)]


Mai 1950: Eröffnung der Ausstellung Heidelberg als Verlagsstadt

2.-4. Juni 1950: erster Volksbüchereitag des Vereins der Volksbibliothekare in Heidelberg (Alte Aula)

3./4. Juni 1950: Tag des Fremdenverkehrs (Schloßbeleuchtung, Schloßfest, Reiterfest)

3.-28. Juni 1950: Gedächtnisausstellung des badischen Malers Gustav Wolf (1887-1947), Das graphische Werk (im Kunstverein)

[10. Juni 1950: Eröffnung der Stahlbrücke über den Neckar bei Neckargemünd]

14. Juni 1950: "Duke Ellington mit seinen 24 Neger-Solisten" tritt in der Stadthalle auf

[17. Juni 1950: die Deutsche Burschenschaft wird unter dem Wahlspruch "Ehre, Freiheit, Vaterland" gegründet]

17./18. Juni 1950: Hauptversammlung des Verbandes der Graphischen Betriebe Württemberg-Badens in Heidelberg

Juni-November 1950: "Kunstsinniges Indonesien" Sonderausstellung der Sammlung Portheim im Völkerkundemuseum

[25. Juni 1950: US-amerikanische Truppen überfallen Nordkorea (Koreakrieg bis 27. Juli 1953)]

1. Juli 1950-15. April 1956: OStD Dr. Richard Dorn Schulleiter des Bunsen-Real-Gymnasiums

5. Juli 1950: Graf Bleickart von Helmstatt verkauft die Tiefburg in Handschuhsheim für 35.000 DM an die Stadt Heidelberg. Sie wir d dem Stadtteilverein Handschuhsheim zur Nutzung übergeben.

[6. Juli 1950: Außenminister Georg Dertinger (CDU) unterzeichnet den Görlitzer Vertrag zwischen DDR und VR Polen. Anerkennung der Oder-Neiße-Grenze]

7. Juli 1950: Unwetter in Heidelberg

15. Juli-1. Oktober 1950: Gedächtnisausstellung Carl Rottmann (Kurpfälzisches Museum)

19. Juli 1950: Gründung des "Wieblinger Bundes" ehemaliger Schülerinnen der Elisabeth-von-Thadden-Schule

22. Juli 1950: Beisetzung von 27 hingerichteten Widerstandskämpfern, deren Leichen die NS-Justiz der Anatomie der Universität Heidelberg zur Verfügung gestellt hatte, im Bergfriedhof

25. Juli 1950: Gründung des Corps Vandalo-Guestphalia zu Heidelberg (vgl. 1. Dezember 1818)

27. Juli 1950: Unwetter in Heidelberg. Gebirgspfade in Handschuhsheim und Rohrbach gleichen Sturzbächen.

2. August 1950: Unwetter in Heidelberg

[2. August 1950: die Sandhäuser Düne wird unter Naturschutz gestellt]

31. August 1950-1969: Pfarrer Alfons Beil Dekan des katholischen Kapitels Heidelberg

11./12. September 1950: der französische Maler Jean Dubuffet (1901–1985, „Art brut“) besucht die Sammlung Prinzhorn in Heidelberg www.sammlung-prinzhorn.de

12. September 1950: erster Spatenstich zum Bau des neuen Hauptbahnhof mit Ansprachen von Oberbürgermeister Dr. Hugo Swart und Ministerpräsident Dr. Reinhold Maier (siehe auch: 5. 5. 1955)

13. September 1950: Volks-, Berufs-, Wohnungs- und Arbeitsstättenzählung im Bundesgebiet. Heidelberg hat 116.260 Einwohner.

[19. September 1950: "Adenauer-Erlass" (Beschluß der Bundesregierung unter Bundeskanzler Konrad Adenauer zur Verfassungstreue der öffentlich Bediensteten in der Bundesrepublik Deutschland.) Dadurch ist es diesen Personen verboten, Mitglied in 13 Organisationen zu sein, die die Bundesregierung als verfassungsfeindlich einstuft. Unter diesen Organisationen sind elf linksextreme und zwei rechtsextreme (die Sozialistische Reichspartei und die „Strasser-Bewegung“) Gruppierungen]

[24. September 1950: Volksbefragung zur Neugliederung der Länder Württemberg-Baden, Baden und Württemberg-Hohenzollern]

[27. September 1950: Gesetz über die Zusammenarbeit des Bundes und der Länder in Angelegenheiten des Verfassungsschutzes]

September 1950: Internationales Arbeiter- und Studententreffen in einem Ferienheim bei Heidelberg (Veranstalter: Studentenvereinigung Friesenberg, VHS Heidelberg, Heidelberger Arbeiter)

[Herbst 1950: Devisenkrise in Deutschland unter dem Einfluss des Koreakrieges (Preisinflation, Warenverknappung)]

22. Oktober-26. November 1950: Ausstellung Otto Dix-Hemmenhofen (Kunstverein)

[1. November 1950: Papst Pius XII. verkündet das Dogma der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel]

1.-30. November 1950: Ausstellung Hanna Nagel, Zeichnungen und illustrierte Bücher (Stadtbücherei)

3. November 1950: das neue Amerikahaus in der Sophienstraße 12 (Villa Friedreich, früheres Ernährungsamt) wird eingeweiht (Festredner: Dr. Hugo Swart, Oberbürgermeister, William T. Neel, Resident Officer, Major General Charles P. Gross, Land Commissioner Württemberg-Baden. Wiedereröffnung der Bibliothek, 20.000 Bände, Öffnungszeiten: Montag-Samstag 10-21 Uhr, Sonntag 15-19 Uhr. Direktor: Charles Campbell jr.; vgl. 27. Juni 1946)

[7. November 1950: Gründung des Bundesamts für Verfassungsschutz in Köln]

17. November 1950: Prof. Dr. Ernst Reuter, Oberbürgermeister von Berlin, spricht in der Aula zu den Studenten der Universität Heidelberg

[19. November 1950: 2. Wahl des Landtags von Württemberg-Baden. Regierungsbildung durch SPD und FDP/DVP unter Reinhold Maier]

20. November 1950: die Handels- und Gewerbebank bezieht Räume in der Hauptstraße 46 (vgl. 20. Februar 1946)

November 1950: Eröffnung des Post Exchange (amerikanisches Einkaufszentrum) am Czernyring

1. Dezember 1950: die Reithalle des Reitervereins Heidelberg in Neuenheim wird aus dem Material der alten Notbrücke ("hölzerner Friedrich") erbaut

Dezember 1950: Einweihung des erneuerten Bildnis des Sankt Nikolaus am Oberen St. Nikolausweg westlich von „Drei Eichen“ im Heidelberger Stadtwald durch OB Dr. Hugo Swart (Bildhauer: Helmut Waldherr, 1907-1983)

7. Dezember 1950: Beschluß des Stadtrats zum Neubau des Bunsen-Real-Gymnasiums im Neuenheimer Feld unter Leitung von Stadtoberbaudirektor Hermann Hussong (Kostenvoranschlag: 1,8 Millionen DM) (vgl. 1952, 1955)

10. Dezember 1950: erstes Konzert der in diesem Jahr gegründeten Heidelberger Studentenkantorei unter Bruno Penzien

11. Dezember 1950: das Zweigpostamt Heidelberg 2 in der Grabengasse ist fortan von 8 bis 18 Uhr durchgehend geöffnet

18. Dezember 1949: Aufnahme des elektrischen Betriebs der OEG-Bahnstrecke zwischen Dossenheim und Schriesheim (vgl. 15. Dezember 1950)

[20. Dezember 1950: Georg von Hatzfeld und René Leudersdorf, Studenten aus Heidelberg, besetzen 2 Tage lang die Insel Helgoland, um gegen die Nutzung der Insel als Bombenübungsziel der britischen Luftwaffe zu protestieren]

1950: der Grahamgarten in Handschuhsheim, seit 1945 von den Amerikanern als Abstellplatz für Militärfahrzeuge verwendet, wird neu angelegt

1950: im Verlag Lambert Schneider in Heidelberg erscheint die deutsche Erstauflage von Das Tagebuch der Anne Frank, übersetzt von Anneliese Schütz

1950: Heidelberg hat 116.400 Einwohner (davon 42.695 Katholiken, 68.989 Evangelische)

1950: Heidelberger und Mannheimer Studenten (darunter Carl Anton Reichling, Mannheim, 1922-2017) gründen die Heidelberg-Mannheimer Studentenzeitschrift Forum Academicum

1950: die Mensa Academica erhält von American Relief for Germany, Milwaukee, eine Spende von 4½ t Milchpulver sowie ebensoviel Eipulver. Die Harvard University stiftet 150 kg Kakaopulver.

1950: der Kaufmann und Ingenieur Georg Bernhardt aus Schlesien baut in der Hebelstraße eine Volkswagen-Vertretung

1950: das 1890 eröffnete Kohlhofhotel wird abgerissen (vgl. 11. September 1951)

1950ff.: Der Archäologe Berndmark Heukemes (Kurpfälzisches Museum) führt Sondierungsgrabungen im Bereich der Ringwälle des Heiligenberg durch. Funde aus vor- frühgeschichtlicher Zeit und des Mittelalters. Entdeckung eines römischen Heiligtums mit Begleitbauten im Bereich der Michaelsbasilika, Wiederentdeckung des Bittersbrunnen, vgl. 1930)

1950: Gründung des Posaunenchors Heiliggeist

1950: die Textil-Firma Kraus kehrt in das Haus in der Hauptstraße zurück

1950: 38 Personen in Heidelberg begehen Selbstmord

1950: Gründung der Versehrtensportgemeinschaft Heidelberg

1950: die Schnellpressenfabrik AG Heidelberg nennt den 1935 vorgestellten Heidelberger Zylinder Apparat jetzt Original Heidelberger Zylinder

[1950: das Wohnungsbaugesetz schafft die Grundlage für die Wohnungsbauförderung und für den sozialen Wohnungsbau]

1950/51: die 1890/91 erbaute Volksschule Rohrbach wird Eichendorffschule benannt

12. Januar 1951: der amerikanische Hohe Kommissar für Deutschland McCloy stellt dem Collegium Academicum 179.000 DM als Stiftung zum Ausbau des Hauses (Seminarstraße 2) zur Verfügung

27./28. Januar 1951: General Eisenhower, Oberbefehlshaber der NATO, in Heidelberg

28. Januar 1951: Wahlen zum Stadtrat

3. Februar 1951: Trübner-Gedächtnisfeier [100 Jahre Geburtstag Wilhelm Trübner] im Kurpfälzischen Museum Heidelberg (Ansprache: Georg Poensgen)

14. März 1951: beim Stammholzladen im Dossenheimer Wald beim Wilhelmsfelder Eck verunglückt Stefan Stadler (56) aus Ziegelhausen tödlich

27. März 1951: Einweihung des Gasometer Pfaffengrund („Gaskessel“, „Dicker Bergmaier“, 70 m hoch, 38 m Durchmesser, bis 1966 in Betrieb, 1985 abgerissen)

Frühjahr 1951: erstmals in Heidelberg findet (in der Marstall-Turnhalle) ein "Kursus für Jedermann" in Jiu Jitsu und Judo statt

Frühjahr 1951: die Sandsteinschale des Marktbrunnens wird komplett erneuert (Steinmetzmeister Laudenklos, Heidelberg)

26. März 1951: die "Gesellschaft 1490 Heidelberg" nennt sich wieder Heidelberger Schützenverein von 1490 e. V.

[10. April 1951: der Deutsche Bundestag beschließt mit Zustimmung aller Parteien einschließlich KPD und DRP ohne Gegenstimmen bei zwei Enthaltungen das Gesetz zur Regelung der Rechtsverhältnisse der unter Artikel 131 des Grundgesetzes fallenden Personen (sog. 131er-Gesetz). Dieses sichert ehemaligen Mitgliedern der NSDAP mit Ausnahme der Gruppen I (Hauptschuldige) und II (Belastete) die Rückkehr in den öffentlichen Dienst ab. Nach § 10 durfte jeder Beamte, der zu dem Personenkreis des Artikel 131 zählte und dienstfähig war, die ihm zustehende Amtsbezeichnung mit dem Zusatz „zur Wiederverwendung (z. Wv.)“ weiterführen. Damit endet die Entnazifizierung auf Länder- und Bundesebene. (vgl. 11. Mai 1951)]

[18. April 1951: in Paris unterzeichnen Frankreich, die Bundesrepublik Deutschland, Belgien, Luxemburg, Italien und die Niederlande den Vertrag zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (CECA/EGKS, Montanunion) auf 50 Jahre (tritt am 23. Juli 1952 in Kraft). Der Wirtschaftsverband gibt allen Mitgliedstaaten Zugang zu Kohle und Stahl, ohne Zoll zahlen zu müssen. Der EGKS-Vertrag läuft am 23. Juli 2002 aus und wird nicht verlängert]

[11. Mai 1951: das Entnazifizierungsschlußgesetz wird verkündet (am 1. Juli 1951 in Kraft)(vgl. 10. April 1951)]

Mai 1951: der Stadtrat wählt Stadtrechtsrat Josef Harnisch (*1914 in Erlangen, †1982) zum Nachfolger des Beigeordneten Georg Näher (vgl. 14. Juni 1951)

5. Juni 1951: Errichtung einer Gedenkstätte am Südausgang des Bergfriedhof für 27 hingerichtete Widerstandskämpfer, darunter zehn Mitglieder der Vorbote-Gruppe um Georg Lechleiter aus Mannheim und Heidelberg, deren Leichen die NS-Justiz der Anatomie der Universität Heidelberg zur Verfügung gestellt hatte (Inschrift: „Den hier ruhenden Opfern nationalsozialistischer Justiz zum ehrenden Gedenken“) (siehe Dieter Fehrentz, Hans-Martin Mumm, Das Mahnmal für die Opfer der nationalsozialistischen Justiz auf dem Bergfriedhof, in: Heidelberg. Jahrbuch zur Geschichte der Stadt, herausgegeben vom Heidelberger Geschichtsverein, VII (2002), S. 271-291) (vgl. 15. September 1942, 24. Februar 1943, 22. Juli 1950)

11. Juni 1951: Baubeginn des Chemischen Instituts (erstes Institut der Universität Heidelberg im Neuenheimer Feld, vgl. 1998)

14. Juni 1951: Stadtrechtsrat Josef Harnisch tritt sein Amt als Beigeordneter der Stadt Heidelberg an

22. Juni 1951: Eröffnung der Gedächtnis-Ausstellung Ernst Fries anläßlich seines 150. Geburtstages im Kurpfälzischen Museum

[9. Juli 1951: die Westmächte beenden den Kriegszustand mit Deutschland]

14. Juli 1951: 30-Jahrfeier der Heidelberger Jugendherberge – Wiedereröffnung des Turmaufzugs auf dem Königstuhl

[23. Juli 1951: Marschall Henri Philippe Pétain, ehemaliger Staatschef des Etat français, am 15. August 1945 zum Tode verurteilt, stirbt mit 95 Jahren auf der Ile d’Yeu und wird dort begraben]


[28. Juli 1951: das „Abkommen über die Rechtsstellung der Flüchtlinge“ (Genfer Flüchtlingskonvention) wird verabschiedet]

Juli 1951: der neugestaltete Philosophengarten mit Eichendorffplatz (am Philosophenweg) wird für die Bevölkerung freigegeben

3.-5. August 1951: 4. Internationale Festspiele der Avantgarde des Films in Heidelberg

3.-5. August 1951: (erste) Heidelberger Blumentage auf dem Schloß (bis 1968 veranstalten Gartenbaubetriebe und Blumenbindereien die Heidelberger Blumentage, jährlich für zwei Spätsommerwochen, ab 1960 zweijährig. Zunächst nur innerhalb der Schloßruinen und des Stückgartens farbenfrohe, dekorative Beete. Man orientiert sich bei den Pflanzungen an barockisierenden Teppichbeeten des 19. Jahrhunderts)

14. August 1951: der Trinkpavillon des Radium-Solbads im Stadtgarten wird eröffnet (vgl. 12. Mai 1953, 1964)

26. August 1951: Fulneker Treffen in Heidelberg (Fulnek/Mähren)

Sommer 1951: erste Kindertageserholung der Arbeiterwohlfahrt Heidelberg nach dem Krieg auf den Bierhelderhof

[7. September 1951: Stiftung des Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland als äußeres Zeichen der Anerkennung und des Dankes für verdiente Deutsche und für ausländische Staatsbürger]

[8. September 1951: Friedensvertrag von San Francisco zwischen USA und Japan]

11. September 1951: Freigabe der Aula der Neuen Universität durch die Besatzungsmacht (vgl. August 1952, 30. Dezember 1952)

11. September 1951: Einweihung der Herzheilstätte auf dem Kohlhof

20. September 1951: die HSB eröffnet eine Buslinie zum Kohlhof (Bismarckstraße-Speyerershof-Posseltslust-Kohlhof). Die Buslinie zum Speyerershof wird eingestellt

21. September 1951: der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Handschuhsheim wird gegründet (Stabführer: Otto Geier)

30. September 1951: Weihe der neuen Glocken von St. Vitus (Handschuhsheim) durch Abt Dr. Albert Ohlmeyer (Abtei Neuburg)

Oktober 1951: Rektor und AStA der Universität Heidelberg beschließen, Farbentragen in der Öffentlichkeit zu untersagen

3. November 1951: Beginn des telefonischen Selbstwählferndienstes zwischen Heidelberg und Mannheim

9./10. November 1951: Bundestag des Freiwirtschaftsbundes in Heidelberg

16. November 1951: im alten Handschuhsheimer Rathaus wird eine Zweigstelle der Stadtbücherei eröffnet

1. Dezember 1951: die von der Besatzungsmacht beschlagnahmte Stadthalle wird der Stadt zurückgegeben (bis dahin: "Stardust EM Club")

[5. Dezember 1951: die Länder Württemberg-Baden, Baden und Württemberg-Hohenzollern führen eine Volksabstimmung für die Errichtung des Landes Baden-Württemberg durch. 69,7% für den Südweststaat]

22. Dezember 1951: Einweihung der Neuapostolischen Kirche in Neuenheim (Werderstraße 7)

1951: Bei Kanalarbeiten für den Bau der späteren Berliner Straße wird im Gartenland des Neuenheimer Feld das größte römische Gräberfeld Süddeutschlands entdeckt. Es wurde zwischen 80 und 190 nach Christus benutzt, als am Neckar ein römisches Militärkastell stand, und lag entlang der großen Fernstraße nach Ladenburg. Bis 1970 wird unter Leitung von Berndmark Heukemes fast der gesamte Bestattungsplatz freigelegt. (1999-2008 im Auftrag der Deutschen Forschungsgemeinschaft wissenschaftlich erfaßt) http://www.zabern.de/beitrag/Energiekrise_im_Roemischen_Reich/18603

1951: Dr. rer.pol. Fritz Schlipphak (1911-2004), vor 1945 NS-Aktivist und Leiter des Wirtschafts- und Ernährungsamtes, wird Leiter des Statistischen und Wahlamts (später des Jugend- und Wohlfahrtamtes)

1951: Hanna Grisebach eröffnet in der Neuenheimer Landstraße 2 ihr "Graphisches Kabinett" für die Kunst der Gegenwart (ab 1965 in der Hauptstraße 118)

1951: die Leitung der katholischen sozialen Frauenschule im Palais Graimberg wird von der Juristin und Dozentin Dr. Berta Konrad übernommen (vgl. 1979)

1951: der 1933 gegründete 1. Heidelberger Harmonika-Club schließt sich mit dem 1948 gegründeten Hohner-Handharmonika-Verein Heidelberg unter dem Namen Heidelberger Harmonika-Freunde zusammen

1951?: Eröffnung der Vereinsgaststätte „Hellebächl“ (Handschuhsheim-Nord)

1951: der Komponist Wolfgang Fortner ruft die Konzertreihe "Musica viva" ins Leben

1951: Gründung des Jugend-Filmring Heidelberg

1951: der Mönchhofgarten (Neuenheim), immer noch Parkplatz der Besatzungsmacht, wird zum Teil als Grünanlage neu bepflanzt

1951: am Neckarvorland (Neuenheim) entsteht ein „Neckar-Park“ (Rasenflächen, 2 Spielplätze, Plantschbecken in Höhe der Keplerstraße, Ruheplätze, Liegeterrassen)

1951: das 1950 gegründete Zimmertheater zieht in die Hauptstraße 118 um

1951: Teilnehmer eines deutsch-französischen Kunsthistorikertreffens und der „Société française d'archéologie“ (darunter Henri-Paul Eydoux, *1907) besuchen den Heiligenberg

1951: Fund einer Vespasian-Münze (69-79 n. Chr.) in der Steubenstraße 4/6

1951: in Neuenheim (Kirschnerstraße, nördlich des MPI) wird ein Mörser aus gebranntem Ton mit Graffito des Soldaten C. Vilius M... aus dem 1./2. Jahrhundert n. Chr. gefunden (heute im Kurpfälzischen Museum)

1951-1982: Erich Hübner ist Kantor und Organist an der Friedenskirche Handschuhsheim

1951: MTV-Chapel (Römerstraße 117) erbaut

[1951: in Amsterdam erscheint erstmals Castrum Peregrini. Deutschsprachige Zeitschrift für Literatur, Kunst und Geistesgeschichte, gegründet von Wilhelm Fraenger und Wolfgang Frommel]

[1951: Gründung des Deutschen Mieterbund, Sitz Köln]

1951/1952: der schweizer Romanist Gerhard Hess ist Rektor der Universität Heidelberg

1951-1961: im Gebäude der Hofapotheke von 1403 (Hauptstraße 190/Apothekergasse; 1883-1949 Kaufhaus Methlow) befindet sich das Kaufhaus Köster

1951-1961: Dr. Arthur Tischer Leiter des Versorgungsamts Heidelberg

25. Januar 1952: im Gasthaus „Zur Pfalz“ in Rohrbach wird die Siedlungsgemeinschaft Höllenstein gegründet. Die Siedlung Höllenstein gehört zu Kirchheim, ist aber eher mit Rohrbach verbunden.

[6. Februar 1952: der britische König George VI. stirbt in Sandringham]

1. März 1952: Herbergseltern Thomas Gilchner und Frau beginnen ihren Dienst in der Jugendherberge Handschuhsheim

[9. März 1952: Wahl der Verfassungsgebenden Landesversammlung Baden-Württemberg]

[10. März 1952: Stalin-Note (Wiedervereinigung bei Neutralisierung, freie gesamtdeutsche Wahlen)]

31. März 1952: die Zwingerhalle (Zwingerstraße 3-5), seit 1945 von der Firma Süpag genutzt, wird wieder Turnhalle des Helmholtz-Realgymnasiums (vgl. 1984)

4. April 1952: Oberbürgermeister Dr. Hugo Swart stirbt in Heidelberg

5. April 1952: auf einer Bürgerversammlung protestieren Rohrbacher gegen die Bauvermessungsarbeiten der Besatzungsmacht gegenüber der Nachrichtenkaserne (Military Hospital, Karlsruher Straße 144)

7. April 1952: Eröffnung der Güterabfertigung als erstem Bauteil des neuen Hauptbahnhofs

9. April 1952: Trauerfeier für Oberbürgermeister Dr. Swart in der Stadthalle. Nachruf: Bürgermeister Josef Amann

15. April 1952: Grundsteinlegung des von Deutschen und Amerikanern gemeinsam erbauten Haus der Jugend am Kastellweg 10 (German Youth Activities-Jugendheim Neuenheim) (vgl. 20. Juni 1955)

[25. April 1952: Errichtung des Landes Baden-Württemberg aus den Ländern Baden, Württemberg-Baden und Württemberg-Hohenzollern. Ende des Landes Baden. Carl Neinhaus, Präsident der verfassungsgebenden Landesversammlung, vereidigt die erste Landesregierung von Baden-Württemberg (FDP/DVP, SPD, BHE) unter Ministerpräsident Reinhold Maier]

30. April 1952: der Dresdener Sportclub fusioniert mit der TSG 1878 Heidelberg zum Dresdner SC Heidelberg

April 1952: Fertigstellung des Haus der Jugend in der Römerstraße 87

[6. Mai 1952: Bundespräsident Theodor Heuss erklärt die dritte Strophe des Deutschlandliedes zur Nationalhymne]

10. Mai 1952: die Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen mit Sitz in Heidelberg wird gegründet (1. Vorsitzender: Prof. Dr. Eduard Wahl)

[11. Mai 1952: "Essener Blutsonntag": Bei der von Kommunisten veranstalteten "Jugendkarawane" in Essen mit 30.000 Teilnehmern kommt es zu schweren Auseinandersetzungen mit der Polizei, in deren Verlauf Philipp Müller (21) aus München erschossen wird]

15. Mai 1952: Fritz Egner zum Branddirektor gewählt

[26. Mai 1952: Unterzeichnung des Vertrages über die Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und den drei Mächten (Europäische Verteidigungsgemeinschaft, Generalvertrag, „Deutschlandvertrag". Der Vertrag zur Regelung aus Krieg und Besatzung entstandener Fragen (Überleitungsvertrag) beseitigt die noch bestehenden Beschränkungen für die deutsche Justiz hinsichtlich der Strafverfolgung nationalsozialistischer Verbrechen. Die BRD gewinnt die Organisationshoheit über die Polizei zurück. Der Vertrag tritt mit Beendigung des Besatzungsstatuts in der Bundesrepublik Deutschland am 5. Mai 1955 im Rahmen des Deutschlandvertrags in Kraft (vgl. 23. Oktober 1954, 12. September 1990)]

[27. Mai 1952: Errichtung der Sperrzone an der Grenze zur Bundesrepublik nach der Verordnung über "Maßnahmen an der Demarkationslinie" des Ministerrats der DDR als Protest gegen die geplante Wiederaufrüstung im Rahmen der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft. Westberliner werden am Betreten der DDR gehindert]

[27. Mai 1952: der EVG-Vertrag wird in Paris unterzeichnet. (vgl. 30. August 1954)]

2./3. Juni 1952?: erstes Tiefburgfest in Handschuhsheim (jährlich bis 1964)

[30. Juni 1952: die Leistungen aus dem Marshall-Plan für Europa werden eingestellt]

Juni 1952: Ablösung der Dienststelle des amerikanischen Resident Officer William T. Neel in Heidelberg durch Civil Affairs Officers

[1. Juli 1952: Willi Stoph (SED) ordnet die Aufstellung der Kasernierten Volkspolizei in der DDR an]

2. Juli 1952: 39,7°C gemessene Temperatur, heißester Tag des Jahres (DWD)

2. Juli 1952: Paul Henri Spaak spricht auf Einladung der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen in der Alten Aula der Universität Heidelberg

[9. Juli 1952: Die II. Parteikonferenz der SED beschließt den Aufbau des Sozialismus in der DDR]

13?. Juli 1952: Wahl des Oberbürgermeisters. Dr. Carl Neinhaus wird im 1. Wahlgang von 50,9% der Wähler (25.168 von 51.711) Stimmen gewählt (bis 1958) (Gegenkandidat der SPD: Josef Amann, 1879-1971)

20. Juli - 1. November 1952: Liselotte von der Pfalz. Bildnisse, Briefe, Dokumente. Ausstellung im Kurpfälzischen Museum

[24/15. Juli 1952: der Vertrag über die Montanunion tritt in Kraft. Ende des Ruhrstatuts]

1. August 1952: das EUCOM-Hauptquartier wird durch das Hauptquartier der US Army, Europe (USAEUR) ersetzt

9.-17. August 1952: Heidelberger Blumentage

August 1952: Freigabe des Gebäudes der Neuen Universität durch die Besatzungsmacht. Die Maryland University zieht in die Riedstraße (siehe 11. 9. 1951, 30. Dezember 1952).

31. August 1952: Studienassessor Hans Krabusch übernimmt die Betreuung des Universitätsarchivs im Nebenamt

5. September 1952: Rückgabe des Radium-Solbad und des Hotel „Traube“ (Hauptstraße 93) in deutsche Hände

8. September 1952: der erste Bauabschnitt des Bunsengymnasiums (Neuenheim, Humboldtstraße) wird bezogen (700 Schüler in 25 Klassen; vgl. 8. September 1953)

[10. September 1952: Luxemburger Abkommen. Die BRD verpflichtet sich zu Warenlieferungen und Dienstleistungen im Wert von drei Milliarden DM über einen Zeitraum von 12 Jahren an den Staat Israel sowie die Zahlung von 450 Millionen DM an die Conference on Jewish Material Claims against Germany]

[10.-13. September 1952: im Rahmen der EGKS tagt zum ersten Mal die parlamentarische Versammlung, die im Vertrag zur EGKS unter dem Namen Gemeinsame Versammlung vorgesehen war (78 nationale Abgeordneten, Präsident: Paul-Henri Spaak)]

17. September 1952: Gründung der HIAG-Kreisgemeinschaft Heidelberg im Bergbräu, Hauptstraße 27. Zum ersten Sprecher wird Franz Saalbach gewählt.

17.-22. September 1952: Tagung von Jungbibliothekaren aus dem Bundesgebiet im Lesesaal der Stadtbücherei ("Werbung für den Büchereigedanken"). Vortrag von Marie Baum über Ricarda Huch.

25. September 1952: Wiedereröffnung des Restaurants der Stadthalle

30. September 1952: das Pädagogische Institut löst die bisherigen Lehrerbildungsanstalten ab

2. Oktober 1952: die Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau Heidelberg (Diebsweg) nimmt ihren Betrieb auf

5. Oktober 1952: erster Spatenstich zur Anlage der Gartenanlage Himmelswiese (Pfaffengrund)

[23. Oktober 1952: die Sozialistische Reichspartei wird wegen ihrer offenen Bezugnahme auf die NSDAP vom Bundesverfassungsgericht verboten]

24. Oktober 1952: BK Dr. Adenauer und BT-Abgeordneter Paul Löbe sprechen in der Stadthalle zum „Tag der Vereinten Nationen“

20. Oktober 1952: die Figur des Heimkehrer von Georg Kretz (1917-1989) (Modell: Otto Körbel, Wieblingen) wird in der Loggia des Rathaus enthüllt (vgl. November 1997)

1. Dezember 1952: der Heidelberg Military Post wird in Headquarters Area Command (HAC) umbenannt

4. Dezember 1952: Einweihung der neuen Hafenanlagen an der Vangerow-/Emil-Maier.Straße (vgl. 23. Mai 1948, 8. August 1984)

17. Dezember 1952: Richtfest des Empfangsgebäude des neuen Hauptbahnhof (siehe auch: 5. 5. 1955)

19. Dezember 1952: Wilhelm Schneider (1895-1978, Mitglied der NSDAP seit 1. 5. 1933), wird zum Leiter des städtischen Hauptamts ernannt

[25. Dezember 1952: zum ersten Mal wird im Nachkriegsdeutschland ein öffentliches Fernsehprogramm ausgestrahlt]

[26. Dezember 1952: zum ersten Mal wird im Deutschen Fernsehen die „Tagesschau“ ausgestrahlt]

Dezember 1952: Freigabe des Erdgeschosses des 1949 beschlagnahmten Hansa-Hauses (Rohrbacher Straße 9) durch die Besatzungsmacht (bisher: Provost Marshall Office)

30. Dezember 1952: Freigabe der Universität Heidelberg durch die Amerikaner (?)

  Hochzeit in Heidelberg 1952

1952: sieben Stadtbauern aus der Plöck, der Bergheimer Straße, der Alten Eppelheimer Straße und der Römerstraße werden in das Mittelfeld zwischen Pfaffengrund und Rangierbahnhof ausgesiedelt

1952: Hermann Maas wird zum Ehrenbürger der Stadt Heidelberg ernannt

1952: Hans-Otto Jaeger (*1910) wird Pfarrer der evangelischen Nordpfarrei Handschuhsheim (bis 1977) (Nachfolger von Heinrich Vogelmann, 1929-1952)

1952: das Institut für Psychagogik (heute: Institut für analytische Kinder- und Jugendpsychotherapie, bis 2013 in der Posseltstraße, dann Lessingstraße 24) wird gegründet

1952: Gründung der Ortsgruppe Heidelberg des Technischen Hilfswerks

1952: der Schwarz-Weiß-Film Ich hab mein Herz in Heidelberg verloren (Regie: Ernst Neubach, u.a. mit Wolfgang Neuss) wird produziert

1952: Carl Joseph Lamy ändert den Namen seiner Firma Füllfederhalter-Fabrik in „Lamy“ (vgl. 1927, 1930, 1949, 1952, 1966)

1952: die Brauerei Kleinlein AG wird in Schlossquellbrauerei Kleinlein AG umbenannt (vgl. 1884, 1934, 1999)

1952: die amerikanische Central Army Group (CENTAG) beginnt mit ihrer Aktivität in den Campbell Barracks (Römerstraße) im Rahmen der U.S. Army Europe

1952: Erweiterung der Wandererherberge Wichernheim (Plöck 15/17) (vgl. 1931, 1969, 1975)

1952: die Automatenaufsteller Kruppa & Büttner eröffnen das Kino Fauler Pelz (Zwingerstraße; 1954 an die Süddeutsche Filmbetriebe Hubertus Wald verkauft, 1955: Aufnahme in die "Gilde deutscher Filmtheater", 1972: Olympic, 1980 geschlossen)

1952: der Kultur- und Sportring Heidelberg-Rohrbach nimmt wieder den Namen Stadtteilverein Rohrbach an (vgl. 1896, 1927, 1946)

1952: Aufstellung von ca. 3 Meter hohen Verkehrstürmen am Bismarckplatz vor der Bergheimer Straße und der Hauptstraße zur Verkehrsregelung, zwischen 7 und 20 Uhr von Verkehrspolizisten besetzt

1952: Anlage des Kinderspielplatz Märzgarten

1952: Umzug des städtischen Bildarchivs (Leiter: Hans Krcal) vom „Prinz Carl“ in das Kurpfälzische Museum

1952: Amtsrat Karl Ebert (1899-1975) wird Vorsitzender der Gesellschaft der Tiergartenfreunde

1952: beim Bau des Schwimmbads in der Tiergartenstraße wird eine Siedlung der Urnenfelderkultur entdeckt und von Berndmark Heukemes dokumentiert

1952: auf dem jüdischen Friedhof beim Bergfriedhof wird eine Tafel angebracht

[1952: die 1925 gegründete I. G. Farben AG wird in den drei westlichen Besatzungszonen in 11 eigenständige Unternehmen entflochten und das Unternehmen in I. G. Farbenindustrie Aktiengesellschaft i. L. umbenannt. Das Abwicklungsverfahren dauert rund 60 Jahre. Nach der Insolvenz Ende 2003 wird die Gesellschaft zum 31. Oktober 2012 im Handelsregister gelöscht]

1952/53: "Meisterliches Kunsthandwerk fremder Länder" Sonderausstellung der Sammlung Portheim im Völkerkundemuseum

1952-1958: die Wasserschutzpolizei hat ihr Quartier in einem Wohnschiff an der Mittelmauer der Schleuse Heidelberg

1952-1964: im Handschuhsheimer Bachlenzsaal wird ein Kino betrieben

1952-55: Bau der Siedlung Patrick-Henry-Village beim Hegenichhof für 100 Millionen DM und 8000 Menschen

http://de.wikipedia.org/wiki/Heidelberg-Patrick-Henry-Village http://www.iba.heidelberg.de/deutsch/projekte/entwicklungsvision-phv.html



Mädchen in Heidelberg, 1953

[31. Januar/1. Februar 1953: Flutkatastrophe im Mündungsgebiet von Schelde und Maas]

8. Januar 1953: Wiedereröffnung des Kurbetriebs des Radium-Solbad

22. Januar 1953: erster Spatenstich zur Schule am Klausenpfad in Handschuhsheim ("Rottmannschule")

22. Januar 1953: der Stadtrat beschließt, Geheimrat Dr. h. c. Karl Lohmeyer (1878-1957) zu seinem 75. Geburtstag in Würdigung seiner Verdienste um die geistig-musische Tradition der Stadt und der Heidelberger Kunstgeschichte, insbesondere um die Wiederentdeckung der Heidelberger Maler der Romantik, die Würde eines Ehrenbürgers zu verleihen

28. Januar 1953: Gründung des Stadtverbands Heidelberg des Verein Kurpfalz (1. Vorsitzender: Prof. Schenk, 2. Vorsitzender: Dr. Kollnig)

19. Februar 1953: Freigabe des Hotel Ritter durch die Besatzungsmacht

[27. Februar 1953: Londoner Schuldenabkommen (USA, BRD, westeuropäische Staaten. Regelung der Zahlungsverpflichtungen Deutschlands. Reparationsfragen werden auf einen späteren Friedensvertrag vertagt)]

28. Februar/1. März 1953: Tagung der ständigen Konferenz der deutschen Kultusminister in Heidelberg

[5. März 1953: Tod Stalins]

25. März 1953: der Polizeifunk in Heidelberg wird eingeführt (Feststation im 1. Polizeirevier (Hauptstraße 207), drei fahrbare Stationen in Streifenwagen)

26. April 1953: im Stadtwald am Auerhahnenkopf-Ringweg/Mündung Steineichenweg pflanzen am Tag des Baumes Helmut Flaig und Hartmut Jacob vom OWK "zum Gedenken an die 1914/18 und 1939/1945 gefallenen und vermißten Jungwanderer" eine Jugend-Eiche

[11. Mai 1953: Rede von PM Winston Churchill vor dem Unterhaus ("Ich muß es ganz klar aussprechen, daß ich trotz aller Ungewißheiten und Verwirrungen, in denen sich heute die Weltpolitik befindet, (…) glaube, es sollte eine Konferenz auf höchster Ebene zwischen den führenden Mächten abgehalten werden, und zwar ohne langen Aufschub. Diese Konferenz sollte nicht von einer schwerfälligen oder starren Tagesordnung belastet werden oder sich in Irrgärten und Dschungel technischer Einzelheiten verlaufen und zum Schlachtfeld Scharen von Experten und Beamten werden, die in gewaltiger schwerfälliger Kampfordnung aufgestellt sind Die Konferenz sollte auf die kleinstmögliche Zahl von Mächten und Personen beschränkt sein. Sie sollte mit viel Informalität und noch mehr Verschwiegenheit hinter verschlossenen Türen tagen. Es mag wohl sein, daß keine festen Abmachungen erzielt werden; aber die Teilnehmer könnten vielleicht doch das allgemeine Gefühl haben, daß sie Besseres tun können, als die ganze Menschheit und sich selber mit ihr zu zerstückeln. So könnten sie sich beispielsweise von der Idee angezogen fühlen - die, wie sich gezeigt hat, auch Präsident Eisenhower anzog und von der Prawda nicht verneint wird -, den müden, sich plagenden Massen dieser Erde die Chance zu geben, in die schönste Zeit des Glücks, der Gerechtigkeit, des Wohlstandes, der Muße und der harmlosen Fröhlichkeit einzutreten, die ihnen in Wirklichkeit oder auch nur in ihren Träumen greifbar war."]

13. Mai 1953: Festakt aus Anlaß der 150. Wiederkehr des Tages der Erneuerung der Universität durch Großherzog Karl Friedrich von Baden. Rede von Bundespräsident Theodor Heuss im Auditorium maximum der Neuen Universität "Liebe ist Dank, Dank ist der Preis"

13. Mai-31. Dezember 1953: Die Heidelberger Universität (Ausstellung zum Gedächtnis des 150. Jahrestages ihrer Wiedergründung, Kurpfälzisches Museum)

23. Mai (Pfingstsamstag) 1953: Eröffnung der Ernst-Walz-Brücke. Wiederinbetriebnahme der Straßenbahn-Strecke bis zur Chirurgischen Klinik.

29. Mai 1953: Einweihung des Neubaus der Schwesternschule der Universität Heidelberg

29. Mai 1953: Einweihung des neuen Arbeitsamtes (Ringstraße/Kaiserstraße)

29.-31. Mai 1953: Tagung des Richard-Wagner-Verbands in Heidelberg

31. Mai 1953: Heidelberg hat 120.151 Einwohner

Mai 1953: Eröffnung des Kinderspielplatzes zwischen Bienenstraße und Bauamtsgasse

Mai 1953: Gründung der Capitol FTB GmbH (1962 aufgelöst)

[2. Juni 1953: Krönung von Königin Elizabeth II. in Westminster Abbey]

[2. bis 4. Juni 1953: bei Gesprächen befiehlt die Führung der Sowjetunion einer dreiköpfigen Delegation der DDR-Führung (Generalsekretär Ulbricht, Ministerpräsident Grotewohl und Mitglied des Politbüros Fred Oelßner) einen Kurswechsel. Die Sowjetunion befiehlt der SED den Neuen Kurs, mit dem der seit 1952 forcierte Aufbau des Sozialismus in der DDR zurückgenommen oder verlangsamt werden sollte]

8. Juni 1953: Montage einer Heuer-Ampel an der Kreuzung Dreibogenbrücke, Speyerer Straße und Czernyring

[9. Juni 1953: das Gesetz über die Verbreitung jugendgefährdender Schriften wird verabschiedet. Gegen das geplante Gesetz sprachen vor dem Bundestagsausschuß u.a. Erich Kästner, Stefan Andres, Hans Henny Jahn, Alfred Döblin, Peter Kreuder, Ludwig Marcuse]

11. Juni 1953: Eröffnung der HSB-Buslinie Hauptbahnhof-Alter Bahnhofsvorplatz- Bergbahn/Schloß-Hausackerweg-Wolfsbrunnen (vgl. 1. Juni 1954, 1. September 1971)

[11. Juni 1953: der „Neue Kurs“ des Politbüros der SED wird im "Neuen Deutschland" verkündet]

[16./17. Juni 1953: Arbeiteraufstand in der DDR]

[19. Juni 1953: Ethel und Julius Rosenberg werden in den USA wegen Spionage hingerichtet]

20. Juni 1953: Freigabe der Unterführung der B 37 an der Friedrichsbrücke

21. Juni 1953: zur Erinnerung an den Begründer des Observatoriums, Geheimrat Prof. Dr. Max Wolf, wird im Gelände der Sternwarte Königstuhl ein Gedenkstein errichtet. Unterschrift: „Sein Leben war ein unablässiges und erfolgreiches Bemühen, die Geheimnisse des Weltalls zu entschleiern“

24. Juni 1953: Grundsteinlegung für den Neubau des Max-Planck-Instituts für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht (Berliner Straße 48, am 25. Juni 1954 Einweihung, bis 1998)

28. Juni 1953: Einweihung des Waldheims des CVJM (Kreuzung westlicher Klingelhüttenweg/Schloßvereinsweg)

15. Juli 1953: Beginn des Wiederaufbaus der Neckarbrücke Ziegelhausen-Schlierbach

Juli 1953: Konzertabend der „United States Air Force Band“ auf der Thingstätte

[27. Juli 1953: Waffenstillstand in Korea]

[Juli 1953: Gesetz zur einheitlichen Beendigung der politischen Säuberung]

8.-16. August 1953: Heidelberger Blumentage

9. August 1953: Weihe des zweiten Ehrenfriedhofs (Erweiterung für die Gefallenen des zweiten Weltkriegs) auf dem Ameisenbuckel

15. August 1953: das Werk Pfaffengrund der Rolf Gläser Strumpfwirkerei (1813 von Johann Samuel Gläser in Schönau bei Chemnitz gegründet), Kurpfalzring 100, wird eingeweiht (1973 Einstellung der Produktion)

30. August-2. September 1953: Ophthalmologen-Kongreß in Heidelberg

[6. September 1953: Wahlen zum Deutschen Bundestag]

[7. September 1953: Nikita Sergejewitsch Chruschtschow (1894-1971) wird zum Ersten Sekretär des ZK der KPdSU gewählt (bis 1964)]

8. September 1953: Fertigstellung des zweiten Bauabschnitts des Bunsen-Real-Gymnasium und Unterrichtsbeginn (vgl. 8. September 1952, 1. August 1954)

14. September 1953: Dekan Alfons Beil weiht das von dem Kirchheimer Ehepaar Rosa und Alfons Eller gestiftete Friedenskreuz an der Speyerer Straße in Kirchheim (vgl. 17. September 1995)

26. September 1953: als erste der ausländischen Hütten des Deutschen Alpenvereins wird die Heidelberger Hütte im Fimbertal (Silvretta/Schweiz) an die Sektion Heidelberg des DAV zurückgegeben

1. Oktober 1953: Einweihung der Großmarkthalle Dossenheim der Großmarkt-Gesellschaft mbH Heidelberg-Handschuhsheim (vgl. April 1970)

5.-9. Oktober 1953: 6. Pflanzenschutztagung in Heidelberg

[7. Oktober 1953: Dr. Gebhard Müller/CDU Ministerpräsident von Baden-Württemberg]

Oktober 1953: 100 Jahre Heidelberger Theater

Oktober 1953: am Kastellweg in Neuenheim wird ein römischer Münzschatz entdeckt (87 Münzen; vgl. 1897) http://www.zum.de/Faecher/G/BW/Landeskunde/rhein/hd/km/kdm/05/mai.htm

Oktober 1953: Eröffnung des neuen Meßplatzes am Czernyring (ca. 2,5 ha)

1. November 1953: Inbetriebnahme einer Lichtsignalanlage zur Sicherung des eingleisigen Straßenbahn-Abschnitts Karlsplatz-Herrenmühle (Hauptstraße)

[11. November 1953: Das Land Baden-Württemberg erhält eine Verfassung]

15. November 1953: Gemeinderatswahl (im neuen Stadtrat sind von 36 Mitgliedern 6 Frauen)

17. November 1953: Unfall auf dem BASF-Gelände in Ludwigshafen. Dioxin (2,3,6,7-Tetrachlordipenzo-p-dioxin) aus der Chlorbenzol- Herstellung strömt bei der Explosion eines Kessels aus dem Druckbehälter. Das Gift wird zunächst nicht erkannt. Drei Schlosser werden verletzt, einer von ihnen stirbt einige Monate später. Der Unfall wird erst am 29. Juni 1984 bekanntgemacht. Der dioxinverseuchte Autoklav und Bauschutt aus dem Unfall lagern in Holzkisten auf der Rheininsel Flotzgrün, ohne Absicherung gegen das Grundwasser.

[25. November 1953: der Interzonenpass wird abgeschafft und durch die Personalbescheinigung ersetzt]


November 1953: Einweihung des GYA-Hauses in der Jahnstraße

[23. Dezember 1953: Lawrentij Pawlowitsch Berija (*1899), seit 1938 Leiter der Staatssicherheit in der UdSSR, mitverantwortlich für den Terror unter Stalin; seit 1946 Mitglied des Politbüros der KPdSU, wird wegen antisowjetischer Verschwörung zum Tode verurteilt und hingerichtet]

Dezember 1953: "Von Ahnen, Gräbern und Dämonen" (Südsee, Afrika, Asien) Sonderausstellung der Sammlung Portheim im Völkerkundemuseum

Dezember 1953: die dritte Herkules-Figur wird auf der Säule des Marktbrunnens errichtet (Bildhauer: Franz Bergner, Kirchheim) (vgl. 1898)

1953: Heidelberg hat 117.000 Einwohner

1953: die seit 1873 in Handschuhsheim (Handschuhsheimer Landstraße 69/71) ansässige Möbelfabrik J. Laux und Söhne verlegt ihren Betrieb in den Pfaffengrund

1953: Erstellung von Bankräumen der Raiffeisenbank eGmbH Handschuhsheim in der Unteren Kirchgasse 8

1953: das 1927 eröffnete und 1945 von den Amerikanern beschlagnahmte Capitol-Kino in der Bergheimerstraße 59 wird wieder eröffnet (1971 geschlossen, Gebäude 1977 zerstört)

1953: Gründung des Perkeo-Fanfarenzug auf Anregung von Werner J. Braun

1953: das Helmholtz-Real-Gymnasium wird in Helmholtzgymnasium umbenannt (vgl. 1945, 1948)

1953: die Hölderlinschule heißt jetzt Hölderlingymnasium (Gymnasium für Mädchen; vgl. 1925, 1937)

1953: das Universitätsarchiv wird im Südflügel der Neuen Universität untergebracht

1953: eine Zweigstelle der Stadtbücherei wird in der Volksschule Pfaffengrund eröffnet

1953: mit "Fritz Trautz, Das untere Neckarland im früheren Mittelalter" erscheint der erste Band der "Heidelberger Veröffentlichungen zur Landesgeschichte und Landeskunde", hg. von Fritz Ernst und Karl Kollnig https://www.uni-heidelberg.de/fakultaeten/philosophie/zegk/fpi/HeidelbergerVeroeffentlichungenzurLandesgeschichteundLandeskunde.html

1953: die 1923-1925 errichtete Schleuse Schwabenheim wird um eine zweite Schleusenkammer erweitert

1953: im Kastellweg 26 (Mithräum II) werden das Relief eines Cautes, eines Cautopates, der Kopf einer Statuette und ein "gebärender Fels" (petra genetrix) gefunden (heute im Kurpfälzischen Museum)

[1953: das Düsseldorfer Unternehmen Intermetall stellt auf der Düsseldorfer Funkausstellung das weltweit erste Transistorradio vor]

1953/54: Restaurierung der Jesuitenkirche

1953-1965: die städtische Reihe Heidelberger Veröffentlichungen zur Landesgeschichte und Landeskunde (10 Bde.) erscheint

3. Januar 1954: das Gasthaus Hirschgasse mit Mensursaal brennt ab

31. Januar-9. Februar 1954: Jubiläumsfestwoche der städtischen Bühne (100 Jahre). Festansprache: Dr. Richard Benz (vgl. 31. Oktober 1853: Eröffnung des Stadttheaters in der Theaterstraße 6)

Februar 1954: der Neckar ist vereist

Februar 1954: die Berufsfeuerwehr Heidelberg erhält ihren ersten Funksprechwagen

Februar 1954: das Hotel Tannhäuser wird von der Besatzungsmacht freigegeben

26. Februar 1954: Georg Steinbrenner wird Landrat des Landkreis Heidelberg

6. März 1954: das Gästehaus „Alte Kohlhof“ ist wieder in Betrieb

[31. März 1954: die Sowjetunion stellt eine Beitrittsanfrage an die transatlantische Militärallianz NATO]

März 1954: der Feldweg „Hintere Hainsbach“ wird aufgehoben

März 1954: im Hilzweg 16 (Handschuhsheim) werden zwei römische Steinkistengräber mit reichen Beigaben sowie eine gläserne Amphore gefunden (siehe: Berndmark Heukemes, Reiche römische Steinkistengräber vom Hilzweg in Heidelberg-Handschuhsheim, in: Jahrbuch des Stadtteilvereins Handschuhsheim 1997, S. 5-9)

[26. April 1954.20. Juli 1954: Indochinakonferenz in Genf. Konferenz über den Indochinakrieg und den Koreakrieg. Neben den Kriegsparteien im Indochinakrieg, Frankreich und den Việt Minh, nehmen das Vereinigte Königreich, die Sowjetunion, die Vereinigten Staaten und die Volksrepublik China teil]

[26. April 1954: die Oblast Krim wird an die Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik übertragen]

April 1954: Hotel- und Gaststätten-Fachausstellung

3. Mai 1954: Baubeginn des St. Vitus-Gemeindehaus

[7. Mai 1954: Sieg der Vietminh über die französischen Kolonialtruppen bei Dien Bien Phu]

8. Mai 1954: Einweihung des ersten Bauabschnitts des Chemischen Instituts in der Tiergartenstraße

27. Mai 1954: Eröffnung des städtischen Schwimmbads in der Tiergartenstraße (vgl. September 1935)

Mai 1954: Heimattreffen des Bundes der vertriebenen Deutschen in Heidelberg. Auf der Hochschultagung spricht Bundesminister Professor Dr. Dr. Theodor Oberländer über die „Ostaufgabe der deutschen Wissenschaft“

Juni? 1954: die Sprachschule Englisches Institut von Gladys und Dr. Karl Friedrich Fischer eröffnet ihr neues Gebäude in der Rheinstraße (vgl. 11. Juli 1945)

1. Juni 1954: die am 11. Juni 1953 eröffnete Buslinie Hauptbahnhof-Schloß-Wolfsbrunnen wird „wegen zu geringer Benutzung“ eingestellt (vgl. 1. September 1971)

[14. Juni 1954: in Bad Neuenahr wird das „Kuratorium Unteilbares Deutschland - Ausschuss für Fragen der Wiedervereinigung e.V.“ gegründet]

25. Juni 1954: Einweihung des Max-Planck-Instituts für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht (Gundolfstraße/Neuenheim)

30. Juni 1954: das Verbindungshaus Klingenteichstraße 4 (Corps Suevia, nach 1945 amerikanische Synagoge) wird von der Besatzungsmacht freigegeben

2. Juli 1954: der Grundstein zum Bau des Caritas-Altenheim St. Michael in Handschuhsheim wird gelegt

[4. Juli 1954: in Großbritannien werden die letzten Lebensmittel-Rationierungen aufgehoben (vgl. 1. Mai 1950)]

6. Juli 1954: die Satzung der Studentenschaft der Universität Heidelberg tritt in Kraft

13. Juli 1954: der Senat der Universität Heidelberg beschließt die Neuordnung des Verhältnisses zwischen der Universität und den studentischen Vereinigungen

16. Juli 1954: Richtfest für 14 Wohnblocks in Patrick-Henry-Village

http://de.wikipedia.org/wiki/Heidelberg-Patrick-Henry-Village http://www.iba.heidelberg.de/deutsch/projekte/entwicklungsvision-phv.html

30. Juli 1954: Einweihung des Neubaus des Tuberkulose-Hauses (Moro-Haus) der Universitäts-Kinderklinik

1. August 1954: Umbenennung des Bunsen-Real-Gymnasiums (Neuenheim) in Bunsengymnasium

1. August 1954: die HSB stellt den Betrieb der elektrischen Bahn zwischen evangelischer Kirche Walldorf und Bahnhof Wiesloch-Walldorf auf Busverkehr um (vgl. 2. März 1902, 14. Mai 1901, 1907, 3. September 1945)

6. August 1954: ein schweres Gewitter mit Hagelsturm vernichtet einen Großteil der Ernte in Heidelberg

[9. August 1954: Balkanpakt. Militärbündnis zwischen der Türkei, Griechenland und Jugoslawien]

20. August 1954: Dr. Hermann Hagen (1898-1980) wird zum Ersten Bürgermeister und Adolf Rausch (1899-1967) zum Beigeordneten gewählt

[30. August 1954: die französische Nationalversammlung lehnt den EVG-Vertrag ab (vgl. 27. Mai 1952)]

August 1954: die Berufsfeuerwehr Heidelberg zieht von der Feuerwache Kirchstraße/Alte Eppelheimer Straße in die Feuerwache am Czernyring 3 um (vgl. 1896)

September 1954: Pressekampagne gegen US-amerikanische Pläne, Sprengkammern in Heidelberger Brücken einzubauen

1. September 1954: der erste „Pfaffengrunder Anzeiger“ erscheint

11.-12. September 1954: Bundestreffen des Bundes ehemaliger Angehöriger des deutschen Afrika-Korps auf der Thingstätte mit Schloßbeleuchtung und Großem Zapfenstreich des Musikkorps des BGS (40.000 Zuschauer, davon ca. 15.000 auswärtige Besucher). Ehrengäste: General a. D. Paul von Lettow-Vorbeck (1870-1964), ehem. Kommandeur der kaiserlichen Schutztruppe in Deutsch-Ostafrika und Teilnehmer am Kapp-Putsch, und Feldmarschall a. D. Albert Kesselring (1885-1960). Die Stadt Heidelberg ist durch den Beigeordneten Josef Harnisch (1914-1982) vertreten (vgl. Heidelberger Tageblatt, 10. 9. 1954 und 13. 9. 1954, S. 3, Neues Deutschland, 6. 3. 1954).

14.-17. September 1954: 12. Deutscher Soziologentag in Heidelberg (vgl. 1924; 28.-30. April 1964)

30. September 1954: Erster Bürgermeister Josef Amann scheidet aus dem Dienst aus. Amtseinführung von Bürgermeister Dr. Hermann Hagen (-1963) und Beigeordneten Adolf Rausch (-1964)

17. Oktober 1954: Einweihung des Ehrenmals für die Toten beider Weltkriege (kniende weibliche Figur aus Rotsandstein, vor der Auferstehungskirche Pfaffengrund. 1977 auf die Südseite der Kirche verlegt. Bildhauer: Edzard Hobbing, 1909-1974)

22. Oktober 1954?: der 25jährige Martin Schließler berichtet in der Stadthalle vor 2000 Zuhörern von seiner Teilnahme an einer Himalaya-Karakorum-Expedition und der Besteigung eines 7700 m hohen Berges

[23. Oktober 1954: Pariser Verträge. Protokoll über die Beendigung des Besatzungsregimes in der Bundesrepublik Deutschland. Aufnahme der BRD in die Westeuropäische Union und in die NATO; vgl. 26. Mai 1952, 12. September 1990]

[1. November 1954 (Allerheiligen): Toussaint Rouge. Beginn des Aufstandes in Algerien]

22. November 1954: Wiederaufnahme der Buslinie Hauptbahnhof-Schloß-Wolfsbrunnen (vgl. 11. Juni 1953, 1. Juni 1954, 1. September 1971)

4. Dezember 1954: Staatsbegräbnis Wilhelm Furtwänglers auf dem Bergfriedhof, Trauerfeier in der Heiliggeistkirche

12. Dezember 1954: die Brücke über den Neckar zwischen Ziegelhausen und Schlierbach wird eingeweiht. Der Betrieb der Wagenfähre („Näh“) über den Neckar zwischen Ziegelhausen und Schlierbach wird eingestellt. (vgl. 29. März 1945, 15. Juli 1953)

[Dezember 1954: Gründung der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg]

1954: erstmals sind über 5.000 Studentinnen und Studenten an der Universität Heidelberg immatrikuliert

1954: Richard Benz wird zum Ehrenbürger der Stadt Heidelberg ernannt

1954: der Physiker Walter Bothe erhält den Nobelpreis für Physik für die Entwicklung der Koinzidenzmethode und der mit ihr gemachten Entdeckungen

1954: der 1902 gegründete Handschuhsheimer Gärtnerverein Viola wird in Gärtnervereinigung Handschuhsheim umbenannt

1954: die Schützengilde Handschuhsheim wird gegründet

1954: der Lionsclub Heidelberg wird gegründet

1954: der Studenten-Jazzclub Cave Vereinigung zur Pflege studentischer Geselligkeit e.V. wird gegründet (Krämergasse 3, Clubräume: Krämergasse 2)

1954: der Architekt Ernst Neufert baut das Werk Heidelberg der Eternit AG aus Asbestzementplatten

1954: Helmut Stahl aus Göppingen wird Leiter der VHS Heidelberg

1954: der Rummerweg (Handschuhsheim) erhält seinen Namen (nach dem Intarsienkünstler Michael Rummer)

1954: Verbreiterung der Sophienstraße zwischen Friedrich-Ebert-Anlage und Bismarckplatz auf 11,5 Meter durch Wegnahme der Vorgärten - Verbreiterung der Bergheimer Straße auf 27,50 Meter durch Wegnahme der Vorgärten

1954: Bau der Aral-Großtankstelle Eppelheimer Straße 96 (Baufirma: Michael Zimmermann KG, Betreiber: Raab-Karcher)

1954: Eröffnung des Museums im Friedrichsbau des Heidelberger Schlosses

1954: die Regina-Lichtspiele (Bergheimerstraße 130) werden eröffnet (vgl. 13. Mai 1964)

1954: in Heidelberg gibt es 120 Fleischereien und Metzgereien

1954: Montage einer Heuer-Ampel an der Kreuzung Quinckestraße-Mönchhofstraße

1954: der Maler Joachim Lutz (*1906) stirbt

1954: Heidelberger Frauen, darunter Dr. Ilse Krall, gründen die Verbrauchergemeinschaft Heidelberg

1954/1955: Anlage des neuen Friedhofs Schlierbach 250 Meter südöstlich des alten (vgl. 1887)

1964-1977: Walter Berthold (1908-1993) Pfarrer an St. Vitus Handschuhsheim

1. Januar 1955: in Heidelberg gilt ein einheitlicher Droschkentarif. Es sind 71 Kraftdroschken zugelassen.

7. Januar 1955: Claudius Petit, bisheriger französischer Wiederaufbau-Minister, spricht in der Neuen Universität über „Nationalismus oder Europäertum“

8. Januar 1955: das Hotel Holländer Hof wird von der Besatzungsmacht freigegeben

17. Januar 1955: Hochwasser des Neckar

10. Februar 1955: die Buslinie der HSB Alter Bahnhofsvorplatz-Hauptbahnhof-Pleikartsförsterhof-Hegenichhof (PHV Kirche)-Lexington Ave-Pleikartsförsterhof-Hauptbahnhof- Alter Bahnhofsvorplatz wird eröffnet (am 1. September 1971 eingestellt)

6. März 1955: erster Spatenstich zur katholischen Kirche St. Bartholomäus (neu) Wieblingen (vgl. 19. 5. 1955, 23. 9. 1956)

30. März 1955: Oberregierungsrat Arnold Schmidt-Brücken (1905-1986, bisher Leiter des Arbeitsamtes Heidelberg) wird zum Beigeordneten (Bürgermeister) der Stadt Heidelberg gewählt (am 27. April 1961 wiedergewählt, 1970 Ruhestand)

31. März 1955: Heidelberg hat 122.634 Einwohner

25. April 1955: Verlegung der Straßenbahn-Endstelle Chirurgische Klinik von südlich der Jahnstraße weiter nördlich

1. Mai 1955: das Haus Neuenheimer Landstraße 2 wird als Predigerseminar Petersstift eingeweiht

4. Mai 1955: das erste Teilstück bis Tiergartenstraße der Frankfurter Straße wird eröffnet (Verlegung der Straßenbahn-Haltestelle)

5. Mai 1955: Theodor Heuss eröffnet den neuen Hauptbahnhof Heidelberg (Architekten: Helmuth Conradi, Heinz Dutschmann) Planung des Empfangsgebäudes: Helmuth Conradi (1903-1973), Hochbaudezernent der Bundesbahndirektion Stuttgart. Die Südseite der Halle des Hauptbahnhofs schmückt das Sgrafitto „Der Sonnenwagen“ von Josef Karl Huber, Professor an der Kunstakademie München. Gedenktafel http://www.epoche-3.de/heidelberg.php

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5. Mai 1955: die Pariser Verträge treten in Kraft, die BRD wird souverän. (vgl. 22. November 1949)

8. Mai 1955: Eröffnung des Bahnpostamts am Czernyring mit historischem Umzug vom Ebertplatz aus

8. Mai 1955: der letzte Zug verläßt den alten Hauptbahnhof

[9. Mai 1955: Deutschland tritt der NATO bei]

8. Mai 1955: Inbetriebnahme der Straßenbahn-Strecke Karl-Metz-Straße-Hauptbahnhof

15. Mai 1955: Einweihung des Lesesaals und des Katalogsaals der Universitätsbibliothek Heidelberg

15. Mai 1955: Schillerfeier. Der frühere Schweizer Gesandte Carl J. Burckhardt spricht in der Stadthalle

16.-21. Mai 1955: Deutsch-amerikanische Freundschaftswoche

19. Mai 1955: Grundsteinlegung zur katholischen Kirche St. Bartholomäus Wieblingen (vgl. 6. März 1955)

Sommer 1955: Fertigstellung der amerikanischen Siedlung Patrick-Henry-Village beim Hegenichhof für 8000 Menschen

http://de.wikipedia.org/wiki/Heidelberg-Patrick-Henry-Village http://www.iba.heidelberg.de/deutsch/projekte/entwicklungsvision-phv.html

5. Juni 1955: Glockenweihe in der Providenzkirche

6. Juni 1955: die Abteilung Stadtplanung im städtischen Hochbauamt erhält die Eigenständigkeit als Stadtplanungsamt (Amtsleiter bis 1962: Hans Assmann)

[7. Juni 1955: das "Amt Blank" wird in Bundesverteidigungsministerium umbenannt (gilt als Gründungstag der Bundeswehr)]

20. Juni 1955: Übergabe des von Deutschen und Amerikanern gemeinsam erbauten Haus der Jugend am Kastellweg 10 (German Youth Activities-Jugendheim Neuenheim) an die Stadt Heidelberg (vgl. 15. April 1952, Oktober 1968 abgerissen)

Sommersemester 1955: die Universität Heidelberg hat 5626 Studierende, davon 498 Ausländer

10. Juli 1955: Übergabe von 8 Neubauerhöfen in der Neubauernsiedlung Kirchheim (später Kurpfalzhof genannt) und zweier Höfe im Heidelberger Mittelfeld (Pfaffengrund)

11. Juli 1955: das Ortskuratorium Unteilbares Deutschland Heidelberg wird gegründet

Juli 1955: Mainauer Deklaration von Nobelpreisträgern, in der der Verzicht auf Nuklearwaffen gefordert wird (unterzeichnet u.a. von dem Physiker Walter Bothe (1891-1957)

6.-21. August 1955: Heidelberger Blumentage

10. August 1955: der Bund der Berliner e.V., Kreisverband Heidelberg, 1. Vorsitzender E. Horn, Neckargemünd, schlägt im Heidelberger Tageblatt vor, die neue Straße von der Innenstadt zum neuen Hauptbahnhof [heute: Kurfürstenanlage] „Berliner Allee“ oder „Berliner Anlage“ zu nennen.

5. September 1955: Gründung des Vereins Stoeckerwerk e. V. (auf Initiative des Evangelischen Arbeiterwerks; Ziel: Umschulung von Kriegsversehrten, später die Rehabilitation von Behinderten. Außerdem werden Wohnheime für Arbeiter und Werkstudenten betrieben; Stoeckerwerk, Bonhoefferstraße 2) http://de.wikipedia.org/wiki/SRH_(Unternehmen) (vgl. 9. 11. 1957)

12. September 1955: Einzug in das fertiggestellte Schulhaus des Bunsengymnasium (Neuenheim, vgl. 28. November 1955)

[9.-13. September 1955: Staatsbesuch Adenauers in Moskau. Danach kehren bis Januar 1956 10.000 Soldaten und 20.000 Zivilinhaftierte aus der Sowjetunion zurück]

25. September 1955: "Tag der Heimat" auf der Thingstätte

29. September 1955: das Caritas-Altenheim St. Michael in Handschuhsheim wird eingeweiht

Herbst 1955: die Süddeutschen Filmbetriebe Hubertus Wald kaufen das „Harmonie“-Gebäude (ehemaliger Wormser Hof, Hauptstraße 110/Theaterstraße). Das Gebäude mit der ehemaligen Gastronomie sowie ein Nebengebäude an der Hauptstraße werden abgerissen und als Kino mit zwei Sälen und einem ebenerdigen Foyer neu aufgeführt. (Eröffnung am 21. Dezember 1956) (vgl. 15. September 1956; 1959; 1972) http://www.allekinos.com/HEIDELBERG%20HarmonieLux.htm

[23. Oktober 1955: 67,7% stimmen bei der Abstimmung im Saarland gegen das Saarstatut]

Oktober/November 1955: das 1876-1878 nördlich der verlängerten Plöck erbaute Botanische Institut wird ins Neuenheimer Feld verlegt (Gebäude 1958 zerstört)

1. November 1955: Gründung des Politischen Seminars im Alfred-Weber-Institut (1958: Institut für Politische Wissenschaften)

26. November 1955: "Tag der Treue" mit Kundgebung und Schweigemarsch

28. November 1955: Einweihung des Schulhauses des Bunsengymnasium (Neuenheim, vgl. 12. September 1955)

3. Dezember 1955: Inbetriebnahme der Straßenbahn-Haltestelle vor dem Nordausgang des (neuen) Hauptbahnhofes

[20. Dezember 1955: Bundesarbeitsminister Storch, Botschafter von Brentano und der italienische Außenminister Martino unterschreiben in Rom das bilaterale Anwerbeabkommen. Damit sollte die Zuwanderung italienischer Arbeitsmigranten nach Deutschland über Anwerbebüros der Bundesanstalt für Arbeit in Italien organisiert werden]


Dezember 1955: Eröffnung des Kinos Studio Europa in der Rohrbacher Straße 71 (erster Film: "Daddy Langbein")

31. Dezember 1955: Heidelberg hat 125.365 Einwohner

1955: Bau des Schlachthofs am Czernyring/Speyerer Straße (eröffnet 22. Mai 1957?)

1955: das Vinzentius-Krankenhaus wird erweitert (vgl. 1. Mai 1915, 1962)

1955: das Hotel Perkeo wird von der Besatzungsmacht freigegeben

1955: in Heidelberg sind 16.000 Kfz gemeldet

1955: die OEG-Haltestelle Ochsenkopf wird eingerichtet

1955: die ersten Parkuhren in Heidelberg werden in der Sophienstraße aufgestellt (30 Minuten = 10 Pfg)

1955: das städtische Gartenamt erstellt eine neue gärtnerische Anlage an der Peterskirche

1955: Gründung der Studentenbücherei des Studentenwerks (Bibliothekar seit 1976: Claus B. Schmidt)

1955: die Friedhofskapelle auf dem Alten Friedhof Wieblingen (Wallstraße 31/3) wird erbaut

1955/56: "Magische Zeichen, Bildzauber und Zauberbild im Leben der Völker" (Sonderausstellung der Sammlung Portheim im Völkerkundemuseum)

1955/56: das Erdgeschoß des Ottheinrichbaus des Heidelberger Schlosses erhält eine Überdachung

15. Januar-12. Februar 1956: Heidelberg und das neue Bauen (Ausstellung des Kunstverein im Gartenhaus des Kurpfälzischen Museums)

[18. Januar 1956: die "Kasernierte Volkspolizei" der DDR wird zur Nationalen Volksarmee]

[14.-25. Februar 1956: XX. Parteitag der KPdSU]

2./4. März 1956: Hochwasser des Neckars (Pegelstand am 4. März: 6,35 Meter)

[4. März 1956: Wahl zum Landtag von Baden-Württemberg]

11. März 1956: Baubeginn der Straßenbahn-Strecke durch die „Neue Straße“ (heute Kurfürstenanlage)

24./25. März 1956: Arbeitstagung Verständigung mit dem Osten? im Hotel Harlass (Verband Nordbadischer Volkshochschulen)

März 1956: feierliche Rückgabe des Thermalbads durch die Besatzungsmacht

1. April 1956: der Vollzugsdienst der Heidelberger Polizei wird verstaatlicht. Schutzpolizei und Kriminalpolizei scheiden aus dem Dienst der Stadt Heidelberg aus.

10. April 1956: Universitätsmusikdirektor Prof. Dr. Hermann Meinhard Poppen stirbt

11. April 1956: der Albert-Metzler-Kreis der Heimat- und Familienforscher Heidelberg wird gegründet

[22. April 1956: das Volksbegehren zur Rückgliederung der Rheinpfalz an Bayern scheitert]

26. April 1956: zum letzten Mal schließen sich die Schranken am Bahnübergang Rohrbacher Straße. Der Personenbahnverkehr ins Neckartal wird nun durch den Königstuhltunnel geleitet

[26. April 1956: das weltweit erste Container-Schiff fährt von Port Newark/New Jersey nach Houston/Texas]

28. April-6. Mai 1956: erste große badische Hauswirtschaftliche Landesausstellung (Meßplatz bei der Dreibogenbrücke)

13. Mai 1956: Einweihung des erweiterten Turnerbrunnens im Handschuhsheimer Mühltal (vgl. 18. September 1921)

15?. Mai 1956: etwa 5000 Heidelberger Studentinnen und Studenten demonstrieren gegen die "Notlage der Universität und widrige Wohnverhältnisse"

31. Mai 1956: das US-Ticket-Office Heidelberg im Hauptbahnhof stellt seine Tätigkeit ein

31. Mai 1956: Einweihung des Gemeindehauses der Mormonen (Schröderstraße 94)

[3. Juni 1956: die dritte Wagenklasse der DB wird abgeschafft]

3. Juni-2. September 1956: Ottheinrich Ausstellung zum Gedächtnis seines Regierungsantritts als Kurfürst von der Pfalz im Jahre 1556 (Ottheinrichbau des Heidelberger Schlosses)

17. Juni 1956: der Bund Nationaler Studenten (BNS) wird in Heidelberg als „überparteilicher und überkonfessioneller Zusammenschluss national gesinnter Studenten“ gegründet. Zu den Gründern gehören unter anderem der Publizist und Multifunktionär der deutschen rechtsextremistischen Szene, Peter Dehoust, die Rechtsanwälte Martin Mußgnug, Peter Stöckicht sowie sein erster Bundesvorsitzender Otto Jänisch. (Nach dem Verbot vom 6. März 1961 durch das Innenministerium des Landes Baden-Württemberg war der BNS bundesweit aufgelöst)

18. Juni 1956: der indonesische Präsident Achmed Sukarno in Heidelberg

26. Juni 1956: Inbetriebnahme der Gaskokerei im Pfaffengrund (Hans-Bunte-Straße)

[28. Juni 1956: das Militär schlägt den Aufstand in Posen blutig nieder. Bei den Kämpfen kommen 57 Menschen ums Leben]

1. Juli 1956: Einführung neuer Kfz-Kennzeichen (schwarze Beschriftung auf weißem Grund). „HD“ für den Stadt- und Landkreis Heidelberg.

1. Juli 1956: Eröffnung der Straßenbahnlinie Rohrbacher Straße (ehemaliger Bahnhofsvorplatz)-Kurfürsten-Anlage-Hauptbahnhof

18. Juli 1956: der australische Ministerpräsident Robert Gordon de Menzies in Heidelberg

[26. Juli 1956: Ägypten verstaatlicht die Suezkanal-Gesellschaft]

1. August 1956: die Erben der Fam. Hochherr verkaufen das Grundstück der Tabakwarenfabrik in der Kaiserstraße 78 an die Fa. Betty Barclay


1. August 1956: Josef Schwarz (*1914) Schulleiter des Bunsengymnasiums (bis 31. Juli 1970; vgl. 20. April 1971)

4.-19. August 1956: Heidelberger Blumentage

[14. August 1956: Bertolt Brecht (*10. Februar 1898 in Augsburg) stirbt in der Berliner Charité]

[17. August 1956: das Bundesverfassungsgericht verbietet die KPD]

23. August 1956: der Verkehrsknotenpunkt Römerkreisel zwischen Bergheim und Weststadt wird dem Verkehr übergeben

1. September 1956: Eröffnung des elektrischen Betriebs der OEG zwischen Schriesheim und Weinheim. Der durchgehende Rundverkehr mit elektrischen Triebwagen wird aufgenommen.

15. September 1956: Beim Abriß des Wormser Hof (Hauptstraße 110) findet man einen vollständigen Topf aus Glimmerware, der auf das 12. Jahrhundert datiert wird, vermutlich von der Vorgängersiedlung Heidelbergs stammend. Die Fundstelle markiert die größte Ausdehung der Vorgängersiedlung Heidelbergs. Der Topf befindet sich in der Dauerausstellung des Kurpfälzischen Museums. (vgl. Herbst 1955)

23. September 1956: die katholische Kirche St. Bartholomäus Wieblingen wird eingeweiht (vgl. 6. März 1955, 19. 5. 1955)

24. September 1956: Ulrike Himmelheber erzählt in der Stadtbücherei vom Leben im afrikanischen Urwald während zweier Expeditionen (1949 und 1955)

1. Oktober 1956: Friedrich-Franz Koenemann Leiter des städtischen Forstamts Heidelberg

2. Oktober 1956: die Straßenbahn-Linie 4 der HSB fährt von Schlierbach über Bismarckplatz - Bergheimer Straße - Emil-Maier-Straße (Nordast) - Vangerowstraße - Mannheimer Straße - Wieblingen (Endstelle)

7. Oktober 1956: Einweihung des Altersheimes Haus Philippus der Evangelischen Stadtmission (Zeppelinstraße 9)

[16. Oktober 1956: der Atomminister Franz Josef Strauß wird Bundesverteidigungsminister]

[23. Oktober 1956: Volksaufstand in Ungarn]

[29. Oktober 1956:die „Protokolle von Tanger“ treten in Kraft, die die Stadt Tanger mit dem wenige Monate zuvor wieder unabhängig gewordenen Staat Marokko wiedervereinigen und die Freizügigkeit der Internationalen Zone von Tanger (seit 1923) beenden]

[29. Oktober 1956: israelische Truppen greifen ägyptische Stellungen auf dem Sinai an und stoßen zum Suezkanal vor]

[31. Oktober 1956: Großbritannien und Frankreich greifen auf Seiten Israels in den Suezkrieg ein]

[4. November 1956: die Sowjetarmee beendet den Volksaufstand in Ungarn]

5. November 1956: Kundgebung afrikanischer, asiatischer und deutscher Studierender in Heidelberg gegen den Suezkrieg

[7. November 1956: Einstellung der Kämpfe am Suezkanal]

11. November 1956: Gemeinderatswahl. Der „Unabhängige Wählerbund Heidelberg“, unter dem frühere KPD-Mitglieder antreten, wird nicht gewählt.

14. Dezember 1956: Neugründung des Stadtteilverein Kirchheim (1. Vorsitzender: Ernst Rehm (1912-1983); 2. Vorsitzender: Adolf Engelhardt; Schriftführer: Hans Hochstein; Kassier: Fritz Steidel; vgl. Herbst 1949)

21. Dezember 1956: Eröffnung der Kinos Harmonie/Lux (Hauptstraße 110) im ehemaligen Wormser Hof nach fünfmonatiger Bauzeit mit zwei Sälen mit 1750 Sitzplätzen und einem ebenerdigen Foyer mit „Sissi” in der Harmonie und dem Carol-Reed-Film „Trapez“ im Lux; Leitung durch O. F. Richter (vgl. Herbst 1955, 1981, 2003, 2014) http://www.allekinos.com/HEIDELBERG%20HarmonieLux.htm

31. Dezember 1956: Heidelberg hat 127.343 Einwohner

1956?: Eröffnung der Jugendherberge beim Tiergarten

1956: Eröffnung des evangelischen Kindergartens Handschuhsheim-Süd

1956: die Gebäude des alten Hauptbahnhofs (Rohrbacher Straße) werden zerstört

1956: die HSB übernimmt das Gelände des alten Schlachthof in Bergheim als Betriebshof (vgl. 1955, 1965)

1956: das Wappenfresko an der Westwand des südlichen Chorseitenschiffs der Heiliggeistkirche von 1420/1450 wird freigelegt und restauriert

1956: die Psychologische Beratungsstelle der Caritas wird in der "Villa Maria" (Bergstraße 66) eröffnet

1956: Bau des Elefantenhauses im Tiergarten

1956: das katholische Pfarrhaus im Pfaffengrund wird eröffnet

1956: Wiedereröffnung der Hotels Bayerischer Hof und Schrieder

1956: das Gasthaus zum großen Faß (Hauptstraße 199) wird zerstört (an seiner Stelle seit 1961 Erweiterungsbau zum Rathaus, vgl. 27. 1. 1961)

1956: ein Eisenbahn-Triebwagen der Baureihe VT 08 wird als rollender Befehlsstand des CINCUSAREUR in Dienst gestellt ("General", 1991 verkauft)

[1956: die Aktienmehrheit der Heinrich Lanz AG wird an die amerikanische Firma Deere & Company verkauft]


1956-1985: Erich Hübner ist künstlerischer Leiter des Bachchors Heidelberg

1956/57: Afrika, Kunst und Kunsthandwerk (Sonderausstellung der Sammlung Portheim im Völkerkundemuseum)

1956-1957: der Rohrbach wird in seinem Ober- und Unterlauf verdolt

Der offene Rohrbach 1957

1956-1958: Helmut Kohl (1930-2017) wissenschaftlicher Mitarbeiter am Alfred-Weber-Institut der Universität Heidelberg

1. Januar 1957: Oberbaurat Dr.-Ing. Helmut Leider wird zum Leiter der Heidelberger Stadtwerke gewählt (Nachfolger von Generaldirektor Fritz Bergmaier)

[1. Januar 1957: Beitritt des Saarlandes zur BRD]

[13. Januar 1957: Wiedereröffnung des Nationaltheater Mannheim in B3. Architekt: Gerhard Weber]

Januar 1957: Das Land Baden-Württemberg kauft das Victoria-Hotel (Ebertanlage). Die Gebäude werden umgebaut.

[6. Februar 1957: der Bundestag erklärt Berlin zur Hauptstadt Deutschlands]

[22. Februar 1957: Bischof Otto Dibelius schließt mit BK Konrad Adenauer gegen einen Synodalbeschluss den Militärseelsorgevertrag]

[23. Februar 1957: das Landbeschaffungsgesetz regelt die Beschaffung von Gelände für militärische Zwecke der Bundeswehr wie für Verbündete im Rahmen der NATO] siehe auch: http://www.upi-institut.de/hd/armystadt.htm

25. Februar 1957: das Restaurant Molkenkur und das Langemarckhaus (Stiftweg/Ziegelhäuser Landstraße, MACOGEN-Club) wird von der Besatzungsmacht freigegeben

2. März 1957: Eröffnung des Heidelberg Officers and Civilians Open Mess (Casino-Club, Patrick-Henry-Village)

[25. März 1957: in Rom werden die Verträge über die EWG und EURATOM („Römische Verträge“) von Frankreich, Italien, den Beneluxstaaten und der Bundesrepublik Deutschland unterzeichnet]

März 1957: die MS Theodora prallt gegen das Quartier der Wasserschutzpolizei (Wohnschiff an der Mittelmauer der Schleuse Heidelberg; vgl. 1952)

8. April 1957: die nördliche Fahrbahn der „Neuen Straße“ zwischen altem und neuen Hauptbahnhof (später: Kurfürsten-Anlage) wird eröffnet

21. April 1957 (Ostersonntag): deutsch-amerikanischer Ostergottesdienst auf der Thingstätte mit Prälat Hermann Maas und Chaplain Harold Schulz


29. April 1957: der Neubau der Handelsschule (Römerstraße, Architekt: Prof. Krämer, Braunschweig) wird eingeweiht

2. Mai 1957: Gründung des Seminar für Lateinische Philologie des Mittelalters («und der Neuzeit» seit 1973) der Universität Heidelberg. Leitung: Prof. Walther Bulst (1899-1986) (bis 1963 im „Seminarienhaus“, Augustinergasse 15)

2. Mai 1957: Wiedereröffnung des Heidelberg College (Neuenheimer Landstraße 16) (vgl. 1. Januar 1887, 1933, 1944, 1945)

19. Mai 1957: der TSV Handschuhsheim erringt gegen den SC Elite 1921 Hannover auf dem Hans-Hassemer-Platz (Weststadt) seinen ersten und bisher einzigen deutschen Rugby-Meistertitel

24./25. Mai 1957: Hauptversammlung des Bundes deutscher Verkehrsverbände BDV in Heidelberg

Mai 1957: Einweihung des Kinderspielplatz Märzgarten durch OB Neinhaus („Der Oberbürgermeister wies auf den Spielplatz-Mangel in der Altstadt hin.“)

Mai 1957: William Somerset Maugham besucht Heidelberg (vgl. 31. Mai 1961)

Mai 1957: Armed Forces Day (Tag der amerikanischen Armee)

6. Juni 1957: Flächennutzungsplan der Stadt Heidelberg verabschiedet

17. Juni 1957: Willy Brandt (SPD) und Peter Paul Nahm (CDU) sprechen auf einer Kundgebung zum 17. Juni auf dem Universitätsplatz (400 TN)

21. Juni 1957: der auf Initiative des Lehrers Ludwig Merz angelegte 12 km lange ausgeschilderte Historische Pfad im südwestlichen Stadtwald (vom Stadtgarten zum Schützenhaus) wird seiner Bestimmung übergeben

4. Juli 1957: das Ristorante Italia Pizza in der Karlsruher Straße wird eröffnet (Wirt: Giovanni Corbari, 1930-2020)

5. Juli 1957: die Schnellpresse AG Heidelberg weiht ihr Werk in Wiesloch ein

26. August 1957: der katholische Fürsorgeverein für Mädchen, Frauen und Kinder kauft das ehemalige Langemarckhaus (Stiftweg 1), um dort 1960 das St. Paulusheim zu eröffnen (vgl. 1959, 2007)

1. September 1957: die Höchstgeschwindigkeit für Kfz in geschlossenen Ortschaften beträgt 50 km/h (seit 23. Januar 1953 gab es keine Geschwindigkeitsbeschränkungen für Personenwagen und Motorräder)

16. September 1957: die neue Volksschule am Klausenpfad (heute: Berliner Straße) wird eingeweiht ("Rottmannschule", ab 1967 "Heiligenbergschule")(Architekten: Schlegel und Kargel, Darmstadt)

[29. September 1957: „Kyschtym-Unfall“ in der Kerntechnischen Anlage Majak, einer Anlage zur industriellen Herstellung spaltbaren Materials in der Sowjetunion. Als einziger Atomunfall der Stufe 6 auf der Internationalen Bewertungsskala für nukleare Ereignisse gilt er als drittschwerster Unfall der Geschichte nach den Katastrophen von Tschernobyl (1986) und Fukushima (2011). Bei dem Ereignis, das nach der nahegelegenen russischen Stadt Kyschtym benannt ist, werden sehr große Mengen radioaktiver Substanzen freigesetzt. Der ohnehin schon stark belastete Karatschai-See wird dadurch zu einer Todesfalle]

[4. Oktober 1957: erster erfolgreicher Start eines künstlichen Erdsatelliten (Sputnik)]

5./6. Oktober 1957: 100 Jahre freiwillige Feuerwehr Heidelberg

7. Oktober 1957: das 1938 in München eröffnete, 1943 zerstörte und danach provisorisch in der fürstbischöflichen Residenz Bamberg untergebrachte Deutsche Apotheken-Museum wird im Ottheinrichsbau, Ludwigsbau und Apothekenturm des Heidelberger Schlosses wieder eröffnet http://www.deutsches-apotheken-museum.de http://www.deutsches-apotheken-museum.de/aktuelles/themen.php?WEBYEP_DI=5

23. Oktober 1957: der Senat der Deutschen Forschungsgemeinschaft entscheidet sich für Heidelberg als Sitz des Deutschen Krebsforschungszentrums (vgl. 31. Oktober 1964)

Oktober 1957: in Heidelberg besitzen 3020 Personen einen Fernsehapparat

Oktober 1957: Inbetriebnahme der Wasserspiele (Brunnenanlage mit 5 Becken mit Mosaikbildern) in der Kurfürstenanlage, ca. 400 m östlich des Hauptbahnhofs

(vgl. Christmut Präger, Ein öffentliches Kleinod der 1950er Jahre: Die Wasserspiele der Kurfürstenanlage. Von „Heidelbergs schönster Visitenkarte“ zum Aussteiger-Treff, in: Heidelberg. Jahrbuch des Heidelberger Geschichtsvereins Nr. 24 (2020), S. 173-177)



9. November 1957: Einweihung des Stoecker-Hauses für alleinstehende Jungarbeiter (Kranichweg, Pfaffengrund)

10. November 1957: Festgottesdienst in der Heiliggeistkirche durch Landesbischof D. Bender und Prälat H. Maas zur Wiedereröffnung des seit 1693 vermauerten Westportals

November 1957: Prof. Wilhelm Wortmann von der TH Hannover befaßt sich im „Bundesbaublatt“ mit der Sanierung der Heidelberger Altstadt. Unter anderem empfiehlt er die Überbauung der Semmelsgasse.

November 1957: das Centre d`Etudes françaises (Hauptstraße 92, später Institut français de Heidelberg) wird eröffnet (Leiter: Pierre Champromis)

1. Dezember 1957: Erna Tenner gründet das Bibliograficum Erna Tenner in der Hauptstraße 194

Ende 1957: das Flüchtlingsübergangswohnheim Mörgelgewann wird belegt

1957: der Brunnen des Radium-Solbads versiegt durch Fremdwassereinbruch

1957: Fritz Frey richtet in der Tiefburg Handschuhsheim eine "Heimatstube" ein

1957: Fritz Bergmaier (†1961), Leiter der Heidelberger Stadtwerke, geht in Ruhestand

1957: Bau des Wieslocher Werks der Heidelberger Druckmaschinen AG. Verlegung der Produktion von Heidelberg (ca. 1000 Arbeitsplätze) nach Wiesloch.

1957: Helmut Krauch (1927-2010) gründet die Studiengruppe für Systemforschung

1957: Gründung der Deutsch-Englischen Gesellschaft Heidelberg (2001: Deutsch-Britische Gesellschaft www.debrige.de)

1957: die Dillinger Hütte (Saarland) verkauft die Waggonfabrik Fuchs in Rohrbach an die International Harvester Company. Diese baut dort ab 1958 eine Fertigung von Land- und Baumaschinen auf (siehe 1983; Mähdrescherfertigung und Montage. Mehr als die Hälfte der Gebäude werden abgerissen und neu erstellt)

1957: Luise Gabler eröffnet das Hotel Europa (Ebertanlage) neu, das bis dahin von der US-Armee beschlagnahmt war

1957: das Albertus-Magnus-Studentenwohnheim in Neuenheim wird eröffnet

1957: Gründung der Fa. Mecano-Bundy GmbH in Heidelberg (vgl. 1960)

1957: das ehemalige Hotel Darmstädter Hof, das Grand Hotel (Rohrbacher Straße 11) und das Gebäude Riedstraße 1 („Haus der Arbeit“) werden von der Besatzungsmacht freigegeben

1957: der Rohrbacher Heinrich Bauer erwirbt Flächen am Heidelberger Dachsbuckel, um Wein anzubauen (1974 Aussiedlung)

1957: Einweihung der Imkerschule (Schützenstraße, Pfaffengrund)

1957/1958: Java/Bali, Kunst/Theater/Musik. Sonderausstellung der Sammlung Portheim im Völkerkundemuseum

1957/1958: Paul Fussell begründet das Fach Amerikanistik an der Universität Heidelberg

1957-1958: Die Asiatische Grippe ist nach der Spanischen Grippe die zweitschlimmste Influenza-Pandemie des 20. Jahrhunderts. Sie wird durch das Influenzavirus A/Singapore/1/57 (H2N2) ausgelöst. Sie hat ihren Ursprung vermutlich in der Volksrepublik China. Ihr fallen weltweit Schätzungen zufolge eine bis zwei Millionen Menschen zum Opfer. In Westdeutschland sterben an der Asiatischen Grippe rund 30.000 Menschen. Die Asiatische Grippe wird von einem Virus-Subtyp ausgelöst, der aus einer Kombination von einem menschlichen mit einem Geflügelpestvirus entstand.

https://www.swr.de/swr2/wissen/archivradio/asiatische-grippe-in-deutschland-1957-100.html

1. Januar 1958: Einführung der Fünftagewoche bei der Stadtverwaltung Heidelberg

[Januar 1958: der hessische Ministerpräsident Georg-August Zinn (SPD) begnadigt den „Euthanasie“-Mörder Hans Bodo Gorgaß, (1909-1993; Arzt im Euthanasie-Programm, Angehöriger der T4-Organisation, Vergasungsarzt in Hadamar, Truppenarzt in der Wehrmacht), der nach knapp elf Jahren Haftzeit das Gefängnis verlassen kann. Er war 1947 zum Tode verurteilt worden, da ihm mindestens 1000 in der Tötungsanstalt Hadamar begangene Fälle von Krankenmord nachgewiesen werden konnten.]

[1. Februar 1958: Ägypten und Syrien vereinigten sich zur Vereinigten Arabischen Republik]

6.-27. Februar 1958: Hochwasser des Neckar

[März 1958: Gründung des Zentralen Arbeitsausschusses der SPD und der Gewerkschaften Kampf dem Atomtod]

[25. März 1958: der deutsche Bundestag beschließt die Stationierung von Atomwaffen in der BRD]

1. April 1958: Gründung des Institut für Politische Wissenschaften der Universität Heidelberg. Leitung: Prof. Dolf Sternberger (1907-1989) und Prof. Carl Joachim Friedrich (1901-1984). (vgl. 1. November 1955)

18.-26. April 1958: Jan-Wellem-Festwoche in Düsseldorf

1. Mai 1958: die Forschungsstelle der Evangelischen Studiengemeinschaft E. V. „Christophorus-Stift“ wird von Münster nach Heidelberg verlegt. Leiter: Gymnasialdirektor Georg Picht.

2. Mai 1958: Grundsteinlegung für die Gewerbeschule II (Mannheimer Straße) und die Hotelfachschule (Rohrbacher Straße 100, 1959 eingeweiht)

8./9. Mai 1958: Zeitungs-Grossisten-Tagung in Heidelberg

[13. Mai 1958: Putsch d’Alger. Staatsstreich französischer Militärs in Algerien gegen die neugebildete Regierung in Paris unter Premierminister Pierre Pflimlin. Ziel des Putsches: Berufung einer Regierung, die den Verbleib Algeriens bei Frankreich garantieren soll. Ergebnis des Putsches: Rückkehr von Charles de Gaulle an die Macht, Ende der Vierten Republik, Anfang der Fünften Republik]

21. Mai 1958: Eröffnung der Frankfurter Straße zwischen dem Hochhaus des evangelischen Hilfswerks und Rottmannstraße/Hans-Thoma-Platz

8. Juni 1958: Oberbürgermeister-Wahl, erster Wahlgang. Landgerichtspräsident Robert Weber (SPD) erhält 43,5 %, Dr. Richard Hofert (CDU, 1899-1965) 26,1 %, Dr. Werner Munzinger (FDP, 1909-1989) 14,1 %, RA Werner Poppen (parteilos, 1918-1996) 5,9 %, Carl Neinhaus (von den Wählern auf dem Stimmzettel nachgetragen) 8,2 % der Stimmen. Keine Entscheidung.

[8. Juni 1958: deutsch-sowjetischer Vertrag. Bis 1960 siedeln ca. 6000 Memelländer in die Bundesrepublik über]

 22. Juni 1958: Oberbürgermeister-Wahl, 2. Wahlgang: Robert Weber (SPD) mit 54,7 % zum OB gewählt (bis 1966); Carl Neinhaus (Kandidat der bürgerlichen Parteien) unterliegt mit 44,0 %.

 15. Juni-Oktober 1958: Die Gestalt des Kurfürsten Johann Wilhelm. Gedächtnis-Ausstellung im Ottheinrichbau des Heidelberger Schlosses

6. Juli 1958: Einweihung des Ehrenmal für die Gefallenen des zweiten Weltkriegs auf dem alten Wieblinger Friedhof

18./19. Juli 1958: Jahrestagung des Kuratorium Unteilbares Deutschland in Heidelberg mit ca. 500 TN (Thema: „Bildung und Erziehung im geteilten Deutschland“)

[Juli 1958: Nahost-Krise. Amerikanische und britische Truppen landen in Syrien und im Libanon]

17. September 1958: Eröffnung der Südfahrbahn der „Neuen Straße“ (heute Kurfürsten-Anlage)

19. September 1958: Amtseinführung von Oberbürgermeister Robert Weber

September 1958: Gründung der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg

1. Oktober 1958: Wolfgang Gentner wird Direktor des Max-Planck-Instituts für Kernphysik

1. Oktober 1958: die Gutleuthofkapelle (Schlierbach) geht in den Besitz der katholischen Pfarrgemeinde St. Laurentius Schlierbach über (vgl. 21. September 1949)

6. Oktober 1958: Großraumwagen der Straßenbahn aus Düsseldorf werden versuchsweise im regulären Linienverkehr in Heidelberg eingesetzt

Oktober 1958: die Begum Aga Khan besucht 5 Tage lang Heidelberg

[26. November 1958: Treffen von BK Adenauer mit Charles de Gaulle in Bad Kreuznach]

[27. November 1958: Berlin-Ultimatum der UdSSR: Forderung, Westberlin zu einer "entmilitarisierten freien Stadt" und einer "selbständigen politischen Einheit" zu machen]

5. Dezember 1958: der Arzt der Ludolf-Krehl-Klinik Dr. Josef Krump bringt nach einer Indien-Reise den Pockenerreger nach Heidelberg. 18 Menschen werden infiziert, 2 sterben. (Krump wird 1962 vom Landgericht Mannheim wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung zu 4 Monaten und 1 Woche Gefängnis auf Bewährung verurteilt; vgl. RNZ vom 2. 12. 2008)

[16./18. Dezember 1958: Ablehnung des Berlin-Ultimatums vom 27. November 1958 durch den Nato-Rat]

[17. Dezember 1958: Dr. Kurt Georg Kiesinger Ministerpräsident von Baden-Württemberg]

[21. Dezember 1958: Charles de Gaulle wird von einem Wahlmänner-Gremium im ersten Wahlgang mit 78,5 Prozent der Stimmen zum ersten Präsidenten der Fünften Republik gewählt]

19. Dezember 1958: die Ludolf-Krehl-Klinik wird unter Quarantäne gestellt (vgl. 5. Dezember 1958)

24. Dezember 1958: die Ludolf-Krehl-Klinik wird von der Polizei abgeriegelt. Etwa 27.000 Heidelberger lassen sich gegen die Pocken impfen

1958: Eröffnung des Sole d´Oro als erstes italienisches Restaurant in der Altstadt (Hauptstraße 172; 2003 geschlossen)

1958: Einweihung der Siedlung Kirchheimer Hof

1958: Einweihung des Gemeindehauses der Providenzkirche hinter dem Chor

1958: Gründung des Max-Planck-Instituts für Kernphysik im Heidelberger Stadtwald

1958: Gründung der Johannes-Kepler-Realschule in der Mönchhofschule

1958: die Turnerschaft Ghibellinia erwirbt das Anwesen Karlsstraße 8 ("Mittermaier-Haus")

1958: das Hotel Reichspost wird geschlossen (1959 zerstört)

1958: Schließung des Diakonissenhauses in der Plöck 45-49 und Umwandlung in ein Altersheim (später „Wilhelm-Frommel-Haus“)

1958: die Landsmannschaft Afrania Heidelberg kauft das Haus Schloßberg 55

1958: Heinz Moos (*1920 Baumholder) gründet in Heidelberg den Heinz-Moos-Verlag (1963 nach Gräfelfing)

1958: Gründung der Heidelberger Forschungsstelle der Evangelischen Studiengemeinschaft- Institut für interdisziplinäre Forschung (FEST)

1958: Gründung der Karnevalsgesellschaft Polizei (KGP)

1958: das Gebäude der Volksbank Ecke Schwetzinger Straße/Odenwaldstraße in Kirchheim wird zerstört

1958: Verlegung der Nähmaschinenproduktion des Neusser Werks der International Harvester Company nach Heidelberg-Rohrbach (früher: Fuchs´sche Waggonfabrik)

1958: die bis 1952 entstandene Siedlung für US-Soldaten und ihre Angehörigen rund um die „Campbell Barracks“ (Römerstraße) erhält den Namen „Mark-Twain-Village“ https://rhein-neckar.bundesimmobilien.de/390802/Geschichte-Campbell-und-Mark-Twain

1958: der neue OEG-Bahnhof Wieblingen wird gebaut (2008 als "Schandfleck" zerstört)

1958: Landwirt Jakob Merdes zieht von der Klappergasse (Wieblingen) auf die Hessenhöfe

1958: Dr. Jens Christian Jensen (1928-2013) wird wissenschaftlicher Mitarbeiter am Kurpfälzischen Museum

1958/59: der OEG-Bahnhof am Hans-Thoma-Platz wird zerstört und durch einen neuen ersetzt

1958/59: der Fernmeldeturm der Deutschen Bundespost auf dem Königstuhl wird erbaut

1958/59: die Kleingartenanlage Stettiner Straße wird gegründet (1976, 1996, 2006 erweitert)

1958/61: Bau der Gewerbeschule II in der Mannheimer Straße

[26. Januar 1959: Partnerschaftsvertrag Mannheim-Toulon]

12. Februar 1959: Dr. Claus Helmuth Dreese (36) aus Aachen wird zum Intendanten der städtischen Bühne gewählt

[27. Februar 1959: der Heppenheimer Geschichtsverein wird gegründet]

17. März 1959: Familie Clauer zieht aus dem Ortskern von Rohrbach in den Dormenacker

1. April 1959: Wilhelm Schneider (1895-1978, Mitglied der NSDAP seit 1. 5. 1933), wird zum Stadtdirektor befördert

April 1959: Karl Jäger (*1888 in Schaffhausen), seit 1940 SS-Standartenführer, Leiter des SD-Abschnitts Münster, Führer des Einsatzkommandos 3 in Litauen und Polizeipräsident von Reichenberg/Sudetenland, wird auf dem Kümmelbacher Hof verhaftet (erhängt sich während der Untersuchungshaft im Gefängnis Hohenasperg am 22. Juni 1959)

10. April 1959: am Synagogenplatz wird eine Gedenktafel zur Erinnerung an die Synagoge, die 1938 niedergebrannt wurde, übergeben

Pfingstmontag 1959: Weihe der sieben Glocken der ehemaligen Jesuitenkirche (Fa. F. W. Schilling)

15. August 1959: Weihe der drei Glocken der St. Anna-Kirche (Fa. F. W. Schilling)

1959: Uraufführung des Films "Alt Heidelberg" mit Sabine Sinjen, Christian Wolff, Rudolf Vogel, Gert Fröbe, Drehbuch und Regie: Ernst Marischka, Musik: Franz Grothe, im Schloß-Kino mit Standkonzert am Bismarckplatz, Sonderstempel im Sonderpostamt, Eintrag ins Goldene Buch der Stadt und Rundfahrt der Künstler in Equipagen

1959: das Alte Schulhaus am Lindenplatz in Handschuhsheim wird Kindertagesstätte

1959: die Betreuung des Deutschen Rechtswörterbuch (1896 von der Preußischen Akademie der Wissenschaften gegründet) wird von der Heidelberger Akademie der Wissenschaften übernommen (bis dahin der Deutschen Akademie in Berlin/DDR zugeordnet)

1959: der Freundeskreis des Kurpfälzischen Museums wird gegründet. Erster Vorsitzender: Kurt Kraft (bis 1969)

1959: Arnfried Astel (1933-2018) gründet die Lyrischen Hefte - Zeitschrift für Gedichte (bis 1970) http://www-user.uni-bremen.de/~steimer/gesondert/grabschriften.html

1959: das 1918 eingeweihte Antoniushaus (Hauptstraße 248) wird wegen Baufälligkeit geschlossen. Das 1907 in der Plankengasse 2 gegründete St. Paulusheim zieht in die 1925 erbaute Villa des Parfüm-Fabrikanten Johann Maria Heimann (Stiftweg 1) in Ziegelhausen (1960 eröffnet, 2006 an SAS verkauft)

1959: das Gebäude Hauptstraße 108 (Westflügel des "Englischen Hauses") wird zur Verbreiterung der Theaterstraße abgerissen. Im Zuge dieser Baumaßnahme wird das Renaissance-Portal in die Hauptstraße versetzt.

1959: das Modehaus Kraus erhält die erste Rolltreppe Heidelbergs

1959: das Juristische Seminar der Universität Heidelberg zieht in das ehemalige Victoria-Hotel (Friedrich-Ebert-Anlage 6-10) ein

1959: Umbau des Bismarckplatzes. Die 1925 errichteten Arkaden als Unterstand für Fahrgäste werden zerstört. Die Geschäfte werden zum Seegarten verlegt. (vgl. 12. März 1960)

1959: Studenten der Universität Heidelberg gründen das Kabarett „bügelbrett“ (künstlerische Leitung ab 1961: Hannelore Kaub; vgl. 13. Mai 1964)

1959: der 1835 eröffnete achteckige, 26 m hohe Königstuhlturm auf dem Nasenplatz (Grundsteinlegung: 28. September 1832) wird zerstört

1959-1963: Claus Helmut Drese Intendant des Heidelberger Stadttheaters

[1. Januar 1960: Kamerun unabhängig von Frankreich]


[1. Januar 1960: Einführung des Nouveau Franc (NF) in Frankreich. Ein NF, seit 1963 offiziell nur noch Franc (F) genannt, entspricht 100 anciens francs]


[13. Februar 1960: erster französischer Atomwaffentest in der Nähe von Reggane in Algerien]

25. Februar 1960: endgültige Stillegung des Badebetriebs des Radium-Solbad

[29. Februar 1960: Erdbeben in Agadir/Marokko, Stärke 5,9 - 12.000 Tote]

2. März 1960: Trauerfeier für den am 27. Februar im Diakonissen-Krankenhaus Mannheim verstorbenen Bundesschatzminister Dr. Hermann Lindrath in der Christuskirche in Anwesenheit von BK Konrad Adenauer, des Bundestagspräsidenten Dr. Eugen Gerstenmaier und des Bundeskabinetts. In der Feierstunde sprechen Adenauer und Staatssekretär Dr. Hans Busch vom Bundesministerium für wirtschaftlichen Besitz des Bundes. Die Predigt hält Pfarrer Dr. Fuchs. Staatsbegräbnis auf dem Bergfriedhof. Trauerzug in der Schillerstraße

10. März 1960(-1999): Ludwig Bopp Pfarrer in St. Bonifatius (Weststadt)

11. März 1960: Inbetriebnahme der Straßenbahnverkehrsanlage am Seegarten. Verlegung der Straßenbahn-Haltestelle in Richtung nach Kirchheim, Leimen, Wiesloch von der Bahnhofstraße zum Seegarten. Aufgabe der verbliebenen Gleise in der Bahnhofstraße. Die Funktion des Bismarckplatz als Zentral-Haltestelle der Straßenbahn geht an den Seegarten über. Die Neptun-Figur vom Seegarten (ca 1890) kommt nach Neckargemünd (vgl. 1989)

Fahrplan der Heidelberger Straßenbahn, gültig ab 12. März 1960

1. April 1960: im Stadtgebiet Heidelberg sind 22.400 Kfz zugelassen

1. April 1960: Umwandlung des Instituts für Publizistik der Universität Heidelberg in Institut für Ethnologie und Soziologie. Leitung: Prof. Wilhelm Mühlmann (1904-1988). (vgl. 1948)

9. April 1960: Einweihung des ersten Bauabschnitts der Steinbachschule (Ziegelhausen)

12. April 1960: der erste Pfennigbasar des Deutsch-Amerikanischen Frauenclubs findet in der Stadthalle statt (bis 1969, von 1970 bis 2000 im Lutherhaus, Bergheim, dann im Bürgerzentrum Emmertsgrund)

[27. April 1960: Togo wird unabhängig von Frankreich]


28. April 1960: der Gemeinderat beschließt einen Bebauungsplan für den neuen Stadtteil Boxberg (Die Vorgaben lauten, Wohnungen für 6.000 Einwohner mit der notwendigen Infrastruktur zu schaffen, ohne das Landschaftsbild in seinen Grundzügen zu stören). Das Fernheizwerk Boxberg wird gebaut (1962-1986 in Betrieb)

30. April 1960: Einweihung des ersten Studentenwohnheims am Klausenpfad

6. Mai 1960: der katholische Fürsorgeverein für Mädchen, Frauen und Kinder eröffnet das St. Paulusheim im ehemaligen Langemarckhaus (Stiftweg 1; 2006 an SAS verkauft)

13. Mai 1960: 75 Jahre Straßenbahn in Heidelberg

[15. Mai 1960: Wahl des Landtags von Baden-Württemberg]

22. Mai 1960: 12. Jahresfachtagung der Deutschen Gesellschaft für Raketentechnik und Raumfahrt in Heidelberg

[22. Mai 1960: Erdbeben der Stärke 9,5 bei Valdivia/Chile, etwa 5.700 Tote (stärkstes je gemessenes Erdbeben)]

28. Mai 1960: der Regierende Bürgermeister Willy Brandt hält auf der Promotionsfeier der Maryland-University eine Rede

25. Juni 1960: eine Windhose deckt in Handschuhsheim Dächer ab, zertrümmert Glasflächen, entwurzelt Bäume

[26. Juni 1960: Madagaskar unabhängig von Frankreich - 26. Juni 1960: Britisch-Somaliland unabhängig von Großbritannien]


[30. Juni 1960: die Demokratische Republik Kongo unabhängig von Belgien]


Juni 1960: im  Keller des Haus Buhl wird der Studentenklub Tangente eröffnet

[1. Juli 1960: Italienisch-Somaliland unabhängig von Italien]


[1. August 1960: die Republik Dahomey unabhängig von Frankreich (heute Benin)]


[3. August 1960: Niger von Frankreich unabhängig]


[5. August 1960: Obervolta von Frankreich unabhängig (heute Burkina Faso)]


6.-21. August 1960: 10 Jahre Heidelberger Blumentage

[7. August 1960: die Elfenbeinküste von Frankreich unabhängig (heute Côte d'Ivoire)]

[11. August 1960: Tschad von Frankreich unabhängig]


[13. August 1960: die Zentralafrikanische Republik von Frankreich unabhängig]


[15. August 1960: die Republik Kongo von Frankreich unabhängig]


[17. August 1960: Gabun von Frankreich unabhängig]


[20. August 1960: Senegal von Frankreich unabhängig]


22. August 1960: Rektor und Senat der Universität Heidelberg beschließen: „Die Universität erwartet, daß sich die Korporationen beim Farbentragen in der Öffentlichkeit Zurückhaltung auferlegen. Farben werden insbesondere nicht getragen auf dem Gelände der Universität und bei Veranstaltungen der Universität und der Studentenschaft“ (vgl. Oktober 1951)

[14. September 1960: Irak, Iran, Kuweit, Saudi-Arabien und Venezuela gründen die OPEC]

[22. September 1960: Mali von Frankreich unabhängig]


29. September 1960: Erster Bürgermeister Dr. Hermann Hagen und Bürgermeister Adolf Rausch werden wiedergewählt

[1. Oktober 1960: Nigeria von Großbritannien unabhängig]


6. Oktober 1960: eine vierte Zweigstelle (Kinderbücherei) der Stadtbücherei wird im alten Rathaus in Wieblingen eröffnet

[28. November 1960: Mauretanien von Frankreich unabhängig]

Dezember 1960: Regierungsbaurat Walter Schilling (*1919) wird als Nachfolger von Georg Schöning zum Stadtbaumeister gewählt (ab 1. März 1961 im Amt)

5. Dezember 1960: Eröffnung der des neuen Gebäudes der Bezirkssparkasse (Kurfürsten-Anlage 10-12)

1960?: Gründung des Oratorium des hl. Philipp Neri (vgl. 12. November 1968)

1960: Gründung des Michael-Therapeutikums in Neuenheim

1960: der Stab des NATO-Kommandos Mobile Landstreitkräfte (AMF-L) mit Sitz in Heidelberg wird eingerichtet (2002 aufgelöst)

1960: Einweihung der renovierten Klosterkirche der Abtei Neuburg

1960: das Hotel Eden mit 78 Betten wird „an der Kurfürsten-Anlage“ (später: Poststraße) gebaut

1960: Rainer Werner, Besitzer der „Kümmel-Spalterei“, eröffnet den „Club 1900“ (Hauptstraße 117)


1960: Bau des Hotel Metropol (Alte Eppelheimer Straße)

1960: das Palais Rischer (Untere Straße 11, 1711 als Wohnhaus von Johann Jakob Rischer erbaut) wird Studentenwohnheim der Akademischen Musischen Vereinigung Stauffia im S. V. (1960-64 und 1989 renoviert)

1960: Gründung der Fa. Mecano-Simmonds GmbH in Heidelberg (vgl. 1957)

1960: die Villa Giulini (Neuenheimer Landstraße 18a) wird nach Plänen des Architekten Fritz Breuhaus de Groot (Köln, 1883-1960) für den Unternehmer Dr. Udo Giulini (†1995) erbaut (Oktober 2009 zerstört) http://www.fritz-august-breuhaus.com/breuhaus-werke-4.html

1960: die Metzgerei Beck in der Hauptstraße 83 feiert ihr 30jähriges Jubiläum und verteilt aus diesem Anlaß Plastiktüten mit ihrem Aufdruck

1960: an der verlängerten Hans-Thoma-Straße in Handschuhsheim-Nord entsteht ein Wohnbaugebiet mit Hochhaus

1960: zwei Häuser an der Hauptstraße (Nr. 203 und 205) werden zerstört, um den Durchbruch der Mönchgasse zur Heiliggeiststraße zu ermöglichen

1960: die Stadt erbt durch Vermächtnis von Mathilde Lövenich das Grundstück Werrgasse 3 (unterhalb des Philosophenweg, östlich des Schlangenwegs), mit der Maßgabe „dort für die Bürger einen Park einzurichten". Die Stadt müsse sich jedoch noch mit 44 Erben einigen. (vgl. RNZ, 17. 8. 1971)

1960: der östliche polygonale Erker der Villa Friedreich (1879 erbaut, 1950 Amerikahaus, Sophienstraße 12) zur Sofienstraße wird abgebrochen (1995 durch eine flache Imitation ersetzt)

1960: in Heidelberg sind 20.943 Motorfahrzeuge zugelsssen (plus ca. 5000 amerikanische Kfz)

1960: die alte nördliche Zufahrt zum Betriebshof der Straßenbahn über die Bergheimer Straße wird aufgegeben und ein Gleisanschluss zur Carl-Metz-Straße eingerichtet

[1960: Anwerbeabkommen mit Spanien und Griechenland]


Januar 1961: Wahl von Kurt Brass zum GMD der Stadt Heidelberg (Dirigent des städtischen Orchesters)

1960/63: die Hauptverwaltung des Zementwerks (HeidelbergCement AG) wird in der Berliner Straße 6 gebaut (Kantinengebäude von Josef Wiedemann entworfen; 2005 renoviert; vgl. 2003). Seit 1958 führt der Heidelberger Archäologe Berndmark Heukemes (1924-2009) im Bereich des heutigen Verwaltungsgebäudes der HeidelbergCement AG umfangreiche Grabungsarbeiten durch. Neben Gräbern findet man mehrere römische Ziegelöfen aus dem 1. Jh. n. Chr.. Im Heidelberg-Neuenheimer Gräberfeld wurden insgesamt ca. 1.500 Brandgräber mit Beigaben wie Tongeschirr, Öllämpchen, Broschen, Münzen, Nähnadeln, Würfeln und Spielsteinen aus der Zeit um 100-170 n. Chr. gefunden. Das heutige Verwaltungsgebäude steht südöstlich über einem der größten römischen Gräberfelder im süddeutschen Raum. Diesem schließt sich im Osten eine quadratische Befestigungsanlage an. Insgesamt bewehrten 28 Steintürme die Mauerfronten des Kastells, dominiert von vier mächtigen Ecktürmen. Die quadratische Anlage umfaßt eine Länge von 185 x 185 m. file:///C:/Users/HPUSER~1/AppData/Local/Temp/6_roemer_web.pdf

27. Januar 1961: Eröffnung des Erweiterungsbaus zum Rathaus. (Architekt: Oberbaurat Liedvogel. - „Harmonisch unter Verzicht auf Eigenwilligkeiten“, RNZ). Dem Bau fiel bereits 1956 das Gasthaus zum großen Faß (Hauptstraße 199) zum Opfer

20. Februar 1961: Beginn der Innenrenovierung von St.Vitus (Handschuhsheim). Freilegung der zugemauerten romanischen Fenster mit Wandmalereien (vgl. 1980)

1. März 1961: Regierungsbaurat Walter Schilling (*1919) als Stadtbaumeister im Amt

1. März 1961: das Haus Schulzengasse 6 wird nach einem Kaminbrand 1959 abgerissen (Bäckerei Blank, zuvor Gasthaus zum Rebstock, ältester Teil 1599 erbaut, ältestes erhaltenes Haus in Neuenheim) (vgl. 2. 2. 1962)

11. März 1961: Beginn des telefonischen Selbstwählferndienstes im Bereich des Hauptamtes Mannheim (vgl. 3. November 1951)

15. März 1961: der Vorstand der HSB seit 1938 Fritz Bergmaier (*1891) stirbt bei einer Besprechung mit Mitarbeitern (vgl. 26. 4. 1961)

18. März 1961: Einweihung des neuen Gebäudes des Heidelberger Volksbank (Kurfürsten-Anlage 8)

31. März 1961: Stadtdirektor Wilhelm Schneider (1895-1978, Mitglied der NSDAP seit 1. 5. 1933), tritt in den Ruhestand (vgl. 1. April 1959)

[11. April 1961: vor dem Jerusalemer Bezirksgericht wird der Prozeß gegen Adolf Eichmann eröffnet (bis 15. Dezember 1961)] mehr

[12. April 1961: Jurij Gagarin mit Wostok I erster Mensch im Weltraum]

[17. April 1961: Invasion in der Schweinebucht (Bay of Pigs Invasion, invasión de bahía de Cochinos; invasión de playa Girón) ein von den Vereinigten Staaten organisierter militärischer Angriff von rund 1300 seit 1959 aus Kuba geflohenen Freiwilligen von Guatemala aus, der den Sturz der Revolutionsregierung unter Fidel Castro zum Ziel hat]


[21.-26. April 1961: (2.) Putsch d’Alger. Die Organisation de l’armée secrète (OAS) ruft, gestützt auf Truppeneinheiten der Militärverwaltung, der Fallschirmjäger und der Fremdenlegion, in Algier einen Staatsstreich aus, der nach sechs Tagen zusammenbricht (vgl. 13. Mai 1958)]

22. April 1961: die Hauswirtschaftliche Fachausstellung (Meßplatz) wird eröffnet

26. April 1961: der Aufsichtsrat der HSB wählt den 34jährigen Fraktionsführer der SPD-Gemeinderatsfraktion, Heinz Brückner, zum Vorstand (Er bildet mit Karl Herth und Hermann Israng den Vorstand der HSB; vgl. 15. März 1961)

27. April 1961: Beigeordneter (Bürgermeister) Arnold Schmidt-Brücken wird wiedergewählt (vgl. 30. März 1955)

April 1961: eine neue Goethe-Gedenktafel wird im Stückgarten des Schlosses angebracht

9.-14. Mai 1961: La Semaine de Heidelberg in Montpellier

13. Mai 1961: der Vertrag zur Städtepartnerschaft zwischen Montpellier und Heidelberg wird von Maire François Delmas und Oberbürgermeister Robert Weber im Musée Fabre in Montpellier unterzeichnet

15.-17. Mai 1961: Hundertjahrfeier des DIHT in Heidelberg in Anwesenheit von BK Dr. Adenauer und Bundespräsident Lübke

27. Mai-4. Juni 1961: 575-Jahrfeier der Universität Heidelberg

29. Mai 1961: Einweihung der Ehrentafel für die Toten der Universität Heidelberg an der Südostseite der Peterskirche durch Rektor Prof. Dr. Gottfried Köthe und Kultusminister Dr. Gerhard Storz (Bildhauer: Helmut Waldherr)

31. Mai 1961: Akademischer Festakt zur 575-Jahrfeier der Universität in der Aula der Neuen Universität. Die Universität Heidelberg verleiht dem englischen Schriftsteller William Somerset Maugham die Würde eines Ehrensenators. Sie würdigt damit seine Anteilnahme am deutschen Kulturerbe, die er seit seinem Studien in Heidelberg gezeigt habe. - Eine Jubiläumsmedaille wird aufgelegt (70g Gold, auf der Vorderseite eine Athenekopf, auf der Rückseite St. Peter, Ruprecht I. und II.) – Die Ausstellung „Universität Heidelberg, Geschichte und Gegenwart, 1386-1961“ im Ottheinrichbau (bis 19. 11. 1961) wird eröffnet.

[1. Juni 1961: die Schering AG Berlin bringt das erste europäische hormonale Verhütungsmittel Anovlar auf den Markt]

6. Juni 1961: Volkszählung in der BRD. Heidelberg hat 125.264 Einwohner. Auf 100 Männer kommen 123 Frauen.

1. Juli 1961: Bezug des Menglerbau (Rohrbacher Straße 6-8/Kurfürsten-Anlage) (früher: Poststraße 1-5, Adreßbuch 1967), erstes Wohnhochhaus in Heidelberg, seit 1959 auf dem Gelände des früheren Hauptbahnhofs erbaut, benannt nach seinem Erbauer Jakob Wilhelm Mengler (1915-2001), Darmstadt (vgl. 6. Oktober 1961)

[3./4. Juni 1961: Begegnung Chruschtschows mit Kennedy in Wien]

21. Juli 1961: Eröffnung des Astronomischen Rechen-Institut (ARI) der Universität Heidelberg (Mönchhofstraße 12-14, früher: Grabengasse 14), Leitung: Prof. Dr. Walter Fricke. Professor für Theoretische Astronomie (1915-1988) (Einzug: Juni 1960)

Juli 1961: Versuchsfahrten der HSB mit „Aero-1½-Deck-Linienbus“ auf drei Buslinien

31. August 1961: Eröffnung des Kaufhaus Horten am Bismarckplatz (Architekturbüro Prof. Eiermann und Hilgers, Karlsruhe. Fassade bis 1982: Professor Eiermann; gehört ab 1994 zum Kaufhof-Konzern; heißt seit 2000: "Galeria Kaufhof am Bismarckplatz")

23. September 1961: zehn Mitglieder des Seminars für Alte Geschichte und Epigraphik der Universität Heidelberg kommen bei einem Flugzeugsabsturz in der Türkei nahe Ankara ums Leben. Die Teilnehmer des Seminars von Prof. Hans Schaefer und Prof. Dr. Jacques Moreau (deren Mitarbeiter Christoph Bulst, Hans Hermann Rohrbach, Peter Sattler, Leo Teutsch und Martin Friedenthal sowie die Doktoranden Roland Maier, Gerhard Müller und Siegfried Ries) befinden sich auf einer Forschungsreise zu den Stätten altgriechischer Kolonisation in Vorderasien.

24. September 1961-26. April 1962: Stillegung der unteren Bergbahn. Die Bahn wird mit neuen Wagen und neuer Maschinenanlage ausgestattet. Die Stationsgebäude am Kornmarkt und Schloß werden erneuert.

September 1961: der Bürgermeister von Kumamoto (Japan) äußert brieflich den Wunsch, mit Heidelberg eine Städte-Patenschaft einzugehen (vgl. 1982, 1986, 1990, 1992, 1995)

Wintersemester 1961/1962: der Literaturwissenschaftler Privatdozent Peter Szondi liest an der Universität Heidelberg in Vertretung von Prof. Arthur Henkel

1. Oktober 1961: die Lebenshilfe e. V. Heidelberg gründet die Graf-von-Galen-Schule für Geistigbehinderte in Pfaffengrund, Schwalbenwerg 1b

1. Oktober 1961: an der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg wird ein planmäßiges Extraordinariat für Geschichte der Medizin geschaffen (Umwandlung in ein Ordinariat am 1. 8. 1963) und ein Institut für Geschichte der Medizin gegründet (Sofienstraße 3; persönlicher Ordinarius und erster Institutsdirektor: Heinrich Schipperges, 1918-2003; 1992-2017: Wolfgang U. Eckart (1952-2021))

6. Oktober 1961: Einweihung des Ladenzentrums Menglerbau und des Parkhauses Stadtmitte (Kurfürsten-Anlage; vgl. 1. Juli 1961)

[8. Oktober 1961: der SDS veröffentlicht die Denkschrift Hochschule in der Demokratie]

[17. Oktober 1961: Massaker von Paris. Die Pariser Polizei geht auf Anordnung der Verwaltung brutal gegen eine nicht genehmigte, aber friedliche Demonstration mehrerer zehntausend Algerier vor, zu der die algerische Unabhängigkeitsbewegung FLN aufgerufen hat. Schätzungen gehen davon aus, dass mindestens 200 Menschen getötet werden. Sie werden erschossen, erschlagen und zum Teil in der Seine ertränkt]

[30. Oktober 1961: Vereinbarung zur Regelung der Vermittlung türkischer Arbeitnehmer nach der Bundesrepublik zwischen Bundesrepublik und Türkei (Neufassung 1964)]

[6. November 1961: der Parteivorstand der SPD beschließt die Unvereinbarkeit der Mitgliedschaft in SDS und SPD]

26. November 1961: Einweihung des Trauer- und Friedensdenkmals auf dem Friedhof Kirchheim („Krieg ewig Leid“, Bildhauer: Bergner)

1. Dezember 1961: der Gaisbergtunnel wird als Straßentunnel eröffnet

20. Dezember 1961: die katholische Pfarrkuratie Sankt Marien (Pfaffengrund) wird zur Pfarrei (vgl. 13. Januar 1962)

Dezember 1961: das Glockenspiel im Rathaustürmchen erklingt zum ersten Mal (Glockengießer: Friedrich Wilhelm Schilling)

31. Dezember 1961: Aufgabe der Wagenhalle der HSB in Wiesloch

1961: die Brausdruck GmbH (früher: Buch- und Kunstdruckerei Paul Braus) zieht in die Hebelstraße 10 (siehe 1898, 1912, 1925, 1993, 2002)

1961: das Buch Heidelberg - Schicksal und Geist von Richard Benz erscheint

1961: die Verwaltungsgrenze zwischen Handschuhsheim und Neuenheim wird nach Norden verschoben, um das Universitätsgelände als Einheit zu belassen. Das Villenviertel an der Ludolf-Krehl-Straße bis zum Hainsbachweg kommt ebenfalls zu Neuenheim.

1961: Karlstraße 16, das Haus von Anton Friedrich Justus Thibaut, (1772-1840), Jurist, Musiker, badischer Geheimer Staatsrat, Ehrenbürger von Heidelberg, wird zerstört

1961: aus der ehemaligen Volksschule in der Plöck (Friedrich-Ebert-Schule) entsteht eine selbständige Mittelschule (ab 1966 „Friedrich-Ebert-Realschule“; vgl. 1868, 1903, 1904, 1968)

1961: Bau und Einweihung der Geschwister-Scholl-Schule (Kirchheim, Königsberger Straße 2)

1961: das am 1. August 1908 eingeweihte Robert-Bunsen-Denkmal des Bildhauers Hermann Volz (Karlsruhe) in der Friedrich-Ebert-Anlage wird an die Westseite des Anatomiegarten versetzt, die Anlage wird Parkplatz

1961: Gründung der Eberhard-Freiherr-von-Künßberg-Stiftung durch die Gesellschaft der Freunde der Universität Heidelberg e. V.

1961: das Hauptquartier der Central Army Group (CENTAG) wird von der Römerstraße (Südstadt) nach Seckenheim verlegt (vgl. 1952)

1961: Beginn der Efeuzucht in der Abtei Neuburg (vgl. Juli 1993)

[1961: Großbritannien, Irland und Dänemark beantragen die Mitgliedschaft in der EWG]

[1961: Der Süddeutsche Rundfunk strahlt die erste Sendung für Italiener aus]


1961/62: Renovierung der Erlöserkirche (Plöck) unter Stadtpfarrer J. Brinkhues. Der Eingang in der Plöck wird geschlossen, die Kirche erhält einen neuen Eingang zur Schießtorstraße. Die einfachen Glasfenster werden durch Buntglasfenster (Harry MacLean) ersetzt. Der aus der Heilig-Geist-Kirche übernommene Hochaltar wird zugunsten eines freistehenden Altartisches entfernt und geht verschollen. (Eröffnung: Juli 1962)

  Erlöserkirche

1961-1963: Renovierung der St. Peterskirche. Verkleidung der Turmspitze mit Kupferhut (mittelalterlicher Spitzhelm) unter Kirchenoberbaurat Hermann Hampe. Entfernung neugotischer Zutaten aus dem 19. Jahrhundert am Außen- und Innenbau der Kirche. Weißeln des ausgemalten Innenraums.

1961-1985: der Schauspieler, Regisseur und Autor Gillis van Rappard (*24. Juli 1901 Java) ist Leiter des Zimmertheater Heidelberg

1. Januar 1962: in Heidelberg sind 22.012 Kfz zugelassen

8. Januar 1962: das Schwesternhochhaus im Neuenheimer Feld wird bezogen

12. Januar 1962: das Deutsche Reisebüro eröffnet eine Zweigstelle im Menglerbau

13. Januar 1962: Pfarrer Anton Klausmann wird als erster katholischer Pfarrer im Pfaffengrund eingeführt

21. Januar 1962: Eugène Ionesco eröffnet die Ausstellung des Malers Maurice Henry im Graphischen Kabinett Dr. Hanna Grisebach, Karl-Ludwig-Straße 6

2. Februar 1962: Bäckerei und Café Blank (Schulzengasse 6) wird nach Neubau eröffnet (vgl. 1. März 1961, 2018 geschlossen)

7. Februar 1962: Einweihung der Turnhalle Pfaffengrund (Schwanenweg)

Februar 1962: Bebauungsplan für Handschuhsheim-Nord westlich der Dossenheimer Landstraße verabschiedet

3. März 1962: Umzug des Postamt Handschuhsheim in die Dossenheimer Landstraße 37

13. März 1962: Inbetriebnahme des zweigleisigen Ausbaus der Straßenbahn-Strecke zwischen Leimen Sportplatz und Fischweiher

[18. März 1962: Waffenstillstandsabkommen von Évian-les-Bains im Algerienkrieg. Unterzeichner sind Frankreich und die algerische Nationale Befreiungsfront]

1. April 1962: Gründung der Schurman-Gesellschaft als Träger des Amerikahauses (Vorsitzende: Erster Bürgermeister Dr. Hermann Hagen; ab 1963: DAI)

17. April 1962: Gründung des Melodia Quartetts im Gasthaus Zum Bräustübel (Bergheimer Straße) (1979 Umzug nach Handschuhsheim)

22. April 1962 (Ostersonntag): deutsch-amerikanischer Ostergottesdienst auf der Thingstätte. Wiedereröffnung des Busverkehrs zur Thingstätte (am 1. September 1971 eingestellt)


26. April 1962: Eröffnung der erneuerten Bergbahn Kornmarkt-Molkenkur

April 1962: Aufstellung der elektronischen Rechenanlage IBM 1620 bei der Fa. Ingenieurbetrieb Dipl.Ing. Günther Koch (Berliner Straße 14, eines der ersten elektronischen Rechenzentren Deutschlands)

4. Mai 1962: Einweihung des dritten Studenten-Hochhauses am Klausenpfad

7. Mai 1962: die Stadt Heidelberg und die Friedrich-Ebert-Stiftung eröffnen im Geburtshaus Friedrich Eberts in der Pfaffengasse 17 in Anwesenheit von Bundespräsident Heinrich Lübke und Frau eine Gedenkstätte (vgl. 28. Februar 1962, 11. Februar 1989)

10. Mai 1962: Eröffnung der Pädagogischen Hochschule im Königssaal des Heidelberger Schlosses. Erster Rektor wird der ev. Theologe Prof. Dr. Schrey.

12. Mai-15. Juni 1962: Albert-Weisgerber-Gedächtnis-Ausstellung im Ottheinrich-Bau

26. Mai 1962: die letzte Straßenbahn fährt vom Karlstor nach Neckargemünd

27. Mai 1962: Übernahme der Straßenbahnlinie Karlstor-Neckargemünd (Linie 5) durch Bus (im 15-Minuten-Takt). Die Buslinie wird über die bisherige Endhaltestelle am Hanfmarkt ins Wiesenbacher Tal geführt.


Mai 1962: bei Bauarbeiten am Bismarckplatz werden Reste des Grabentors der alten Befestigung entdeckt

Mai 1962: Eröffnung des Südasieninstituts der Universität Heidelberg (Außenstelle in Neu-Delhi)

11. Juni 1962: der Grundstein für die katholische Kirche St. Michael (Südstadt) wird gelegt. Sie wird 1962/63 nach Plänen von Manfred Schmitt-Fiebig in Zusammenarbeit mit H. Eisenhauer und H. Haffner errichtet. Die Gemeinde St. Michael wird von der Gemeinde St. Bonifatius abgetrennt, 1963 Kuratie, 1970 eine eigenständige Pfarrgemeinde. Ab 2005 bildet sie zusammen mit den Gemeinden St. Albert und St. Bonifatius die Seelsorgeeinheit Philipp Neri. Seit 2015 ist St. Michael Teil der Gemeinde Philipp Neri.

[3. Juli 1962: Algerien wird unabhängig]



[8. Juli 1962: im Rahmen des offiziellen Frankreichbesuchs des deutschen Bundeskanzlers Konrad Adenauer nehmen der französische Staatspräsident Charles de Gaulle und sein Gast nach einer Parade deutsch-französischer Truppen im Militärcamp Mourmelon in der Kathedrale von Reims an einer feierlichen Friedensmesse teil, die vom Erzbischof von Reims, Monseigneur Marty, zelebriert wird]

9. Juli 1962: König Hussein von Jordanien in Heidelberg

16. Juli 1962: Eröffnung der Geschäftsräume der Raiffeisenbank Handschuhsheim am Hans-Thoma-Platz

Juli 1962: Eröffnung der renovierten Erlöserkirche (Plöck)

  Erlöserkirche

Juli 1962: Gründung des Freundeskreis des Bunsengymnasium (1. Vorsitzender: Regierungsrat Gerhard Hinz)

6. August 1962: Verlegung der Postomnibus-Haltestelle Sophienstraße zum Parkhaus Kurfürsten-Anlage/Bahnhofstraße (Busse nach Wertheim, Schatthausen, Eberbach, Heiligkreuzsteinach, Miltenberg)

[6. August 1962: die britische Kolonie Jamaica erhält die Unabhängigkeit vom Vereinigten Königreich]

31. August 1962: der erste Anderthalbdeckerbus der HSB wird auf der Strecke Karlstor-Neckargemünd eingesetzt

[11. Oktober 1962-8. Dezember 1965: 2. Vatikanisches Konzil]

[14. Oktober 1962: amerikanische Spionageflugzeuge entdecken sowjetische Nuklearraketenbasen auf Cuba]

[22. Oktober 1962: US-Präsident Kennedy befiehlt die Blockade Cubas]

[27. Oktober 1962: Spiegel-Herausgeber Rudolf Augstein wird wegen Verdacht auf Landesverrat verhaftet]

Oktober 1962: die ersten Mieter auf dem Boxberg beziehen die Wohnungen in den Häusern an der Forstquelle

Oktober 1962: die Signalanlage am Fußgänger-Überweg vor dem Gaisbergtunnel geht in Betrieb

4. November 1962: Gemeinderatswahl

8. November 1962: Einweihung des Beschleuniger-Laboratoriums und Werkstattgebäudes des MPI für Kernphysik

9. November 1962: Übergabe des 2. Bauabschnitts der Volksschule Kirchheim (Königsberger Straße)

22. November 1962: Klaus Kinski tritt bei seiner Rezitationstour "Große Monologe der Weltliteratur" in Heidelberg auf

17. Dezember 1962: der städtische Kindergarten und das Gemeindezentrum in der Siedlung Mörgelgewann wird mit einer Feierstunde in den Dienst gestellt

[18. Dezember 1962: das Röhren-Embargo gegenüber den Staaten des Ostblocks wird wird in der Bundesrepublik Deutschland verkündet und setzt damit einen Beschluss des NATO-Rates um. Es unterbindet den Export von Großröhren für den Bau von Gas- und Öl-Pipelines ab 1963 nahezu komplett. Das Embargo hat bis November 1966 Bestand, da es außer dem durch den Vertrauensverlust für die westliche Welt entstandenen Schaden keinen nennenswerten Einfluss hat. Für westdeutsche Firmen kommt der direkte Export von Röhren in die Sowjetunion mit den 1970 begonnenen Röhren-Erdgas-Geschäften wieder in Gang.]


23. Dezember 1962 (4. Advent): Einweihung des Versammlungssaals (gottesdienstlicher Raum für beide Konfessionen) im Kindergarten des Mörgelgewann durch Pfarrer Dr. Fuchs von der evangelischen Christuskirche

Dezember 1962: Wolfgang Rohr (31) wird zum Leiter des Heidelberger Tiergarten gewählt (Amtsantritt: 1. April 1963)

Dezember 1962: der Bauausschuß bewilligt den Bebauungsplan für das Sondergebiet für Gartenbau im Gewann Fennenberger (Handschuhsheim)

Dezember 1962-Februar 1963: extrem kalter Winter in Deutschland (Durchschnittstemperatur -5,5C°). Der Neckar friert zum letzten Mal vollständig zu

1962: Gründung des Sinologischen Seminars der Universität Heidelberg (Leitung: Prof. Wolfgang Bauer (1930-1997) - Einrichtung der Käthe-Kollwitz-Schule, Förderschule für Lernbehinderte, im Westflügel der Wilckensschule (Bergheim) - Eröffnung der Robert-Koch-Schule in Kirchheim (Königsberger Straße 2)

1962: das Kaufhaus Schäfer (Hauptstraße 30) heißt jetzt Kaufhaus Anker (bis 1968 erweitert, jetzt „Kaufhof“. 1969 durch ein Parkhaus ergänzt, vgl. 1906, 1934, 1958, 1968)

1962: in Heidelberg werden 10 Polizeiruf-Säulen aufgestellt

1962: das Klärwerk Wieblingen (Mittelgewannweg) wird fertiggestellt (Baubeginn 1957)

1962: das unbebaute Grundstück Ecke Schröderstraße/Kastellweg wird in eine öffentliche Grünanlage umgewandelt

1962: im Postamt Czernyring gehen täglich 180.000 Briefsendungen ab

1962: es gibt 7000 Bäume im Stadtgebiet

1962: der japanische Abt Seiko Kono pflanzt im Schloßgarten einen Fächerbaum (Ginkgo biloba)

1962: im Arbeitsamtsbezirk Heidelberg sind 2088 ausländische Arbeiter beschäftigt, davon 738 Italiener und 23 Türken

1962: Familie Friedrich Schumacher pachtet den Bierhelderhof

1962: Erweiterung des Friedhofs Handschuhsheim nach Norden mit Bau der Kapelle (vgl. 1948, 1953)

1962: in Neuenheim an der Berliner Straße wird der Deckel eines Salbenreibkästchens mit dem Herstellervermerk eines Strabo aus dem 1./2. Jahrhundert n. Chr. gefunden (heute im Kurpfälzischen Museum)

1962-1963: Bau der Hörsaalgruppe des Chemischen Instituts im Neuenheimer Feld

1962-1963: Wilhelm Welk zieht von der Falkengasse (Wieblingen) auf die Landschadhöfe

[1962: den zu Vikarinnen eingesegneten Theologinnen der badischen Landeskirche wird der Titel „Pfarrerin“ zuerkannt]

1962-1993: Dr. Berndmark Heukemes Leiter der archäologischen Abteilung des Kurpfälzischen Museums

1962-1969: Bau der Waldparksiedlung Boxberg (vgl. 28. April 1960)

1. Januar 1963: Fusion der Stadtmission mit dem EDKV und dem Verein für Alters- und Siechenfürsorge in Baden unter dem Namen „Evangelische Stadtmission Heidelberg e. V.“

[22. Januar 1963: Traité de l´Élysée von General de Gaulle und Konrad Adenauer unterzeichnet]

Januar 1963: der vierklassige Schulbetrieb auf dem Boxberg wird in zwei Schulpavillons aufgenommen

18.-20. Januar 1963: Veranstaltungen aus Anlaß der Herausgabe des Heidelberger Katechismus 1563

19. Januar 1963: Eröffnung der Ausstellung Heidelberger Katechismus (Kurpfälzisches Museum)

8. Februar 1963: das Eis des Neckars wird gesprengt

20. März 1963: Dr. Carl Neinhaus und Josef Amann werden zu Ehrenbürgern der Stadt Heidelberg ernannt

28. März 1963: Heinz Klien wird Leiter des Stadtplanungsamts (bis 1978)

17. Mai 1963: Bundespräsident Lübke zu Besuch bei USAREUR in Heidelberg

1. Juni - 15. Oktober 1963: England und Kurpfalz. Bilder und Dokumente aus der Zeit der Winterkönigin Elisabeth Stuart. Ausstellung im Ottheinrichbau des Heidelberger Schlosses

4.-7. Juni 1963: XXXIV. Deutscher Geographentag in Heidelberg

[26. Juni 1963: Rede von US-Präsident John F. Kennedy vor dem Rathaus Schöneberg anläßlich des 15. Jahrestags der Berliner Luftbrücke]

30. Juni 1963: Inbetriebnahme der Straßenbahn-Strecke Rottmannstraße-Dossenheimer Landstraße. Die Linie 6 wird nun über Römerkreis und Bismarckplatz nach Handschuhsheim Nord geführt

1. Juli 1963: Hans Peter Doll aus Offenbach Intendant der Städtischen Bühne

[5. August 1963: USA, Großbritannien und die Sowjetunion schließen ein Abkommen über den Stopp von Atomtests]

[6. September 1963: mit einem Artikel in der „Zeit“ („Sagte Höcherl die Wahrheit? - Der Verfassungsschutz bricht seit Jahren das Postgeheimnis“) beginnt der größte Abhörskandal der deutschen Nachkriegsgeschichte]

September 1963: die katholische St. Michaelskirche (Südstadt, Kirschgartenstraße 35) wird fertiggestellt, Glockenturm 36 m; Architekt: Manfred Schmitt-Fiebig

8. Oktober 1963: Einweihung der Albert-Schweitzer-Schule (Pfaffengrund)

[15. Oktober 1963: Bundeskanzler Konrad Adenauer nimmt seinen Abschied]

[16. Oktober 1963: Ludwig Erhard Bundeskanzler]

Oktober 1963: Einweihung der Volksschule Pfaffengrund (Schützenstraße)

Oktober 1963: das erste Hochhaus auf dem Boxberg wird bezogen

12. November 1963: BK Prof. L. Erhard in Heidelberg

[22. November 1963: das US-Bürgerrechtsgesetz verbietet die öffentliche Diskriminierung von Farbigen]

[22. November 1963: US-Präsident John F. Kennedy wird in Dallas/Texas ermordet]

10. Dezember 1963: erster Spatenstich zum Bau der Stadtbücherei in der Poststraße

12. Dezember 1963: Theodor Heuss stirbt in Stuttgart

[20. Dezember 1963: vor dem Landgericht Frankfurt beginnt die Hauptverhandlung in der Strafsache gegen Mulka und andere]

Dezember 1963: Amtseinführung des im November gewählten Ersten Bürgermeisters Stadtrat RA Georg Adam Klemm (CDU, 1902-1985)

Dezember 1963: der Bebauungsplan Hauhecke wird aufgestellt

1963: eine zweigleisige Straßenbahnlinie wird vom Atzelhof über die Rottmannstraße nach Handschuhsheim-Nord eingerichtet (Gemeinschaftsbetrieb mit der OEG; vgl. 1972)

1963: Fertigstellung der Hörsaalgruppe des Chemischen Instituts im Neuenheimer Feld

1963: der Heidelberger Physiker Hans Jensen erhält für die Entwicklung des Schalenmodells zur Erklärung der Stabilität von Atomkernen bei bestimmten Nukleonenzahlen den Nobelpreis für Physik

1963: im Postgebäude am Czernyring arbeitet eine Paketförder- und -Verteilanlage, die täglich 35.000 Pakete verteilt

1963: der Rohrbach wird verdolt

1963: Gründung des Motor-Boot-Club Heidelberg e. V. und des Motor-Yacht-Club Heidelberg e. V. (Schurmanstraße 1)

1963: der Aussiedlerhof Treiberhof (Wieblingen, Eichbaumweg, früher: Bauernsiedlung Wieblingen) wird von Hermann Treiber (vorher Falkengasse) erbaut

1963: das Wasserwerk Rauschen (zwischen Bahnlinie, A 656, Grenzhöfer Weg und Gemarkungsgrenze, 12 Brunnen, 30 m tief, wird gebaut (1972 Bezug des Betriebsgebäudes)

1963: Gründung der Pepperdine University Heidelberg

1963: der evangelische Theologe Walter Leibrecht (* 3. September 1927 in Karlsruhe; † 24. Februar 2007 in Dunedin) gründet die Schiller International University (damals Schiller College), um US-amerikanischen Studenten ein Studium unter den Bedingungen des College-Systems in Europa zu ermöglichen. Der erste Campus war im Schloss Kleiningersheim am Neckar. 1969 wird der deutsche Campus nach Heidelberg verlagert. Leibrecht amtiert bis zu seinem Ruhestand als Präsident dieser Privatuniversität.

1963: Die Landhausschule nimmt eine Außenstelle des Hölderlingymnasiums auf, aus der das Lise-Meitner-Gymnasium hervorgeht (1981 aufgelöst).

1963: das Gelände der 1370 erstmals erwähnten Herrenmühle wird an das Land Baden-Württemberg verkauft (vgl. 1973, 1974)

1963: Georges Tchegloff Leiter des Institut français de Heidelberg (Nachfolger: Richard Kirchhoff; vgl. 1957)

1963: der 1929 benannte Bürklinweg in Neuenheim wird in Am Römerbad umbenannt


[1963: Anwerbeabkommen mit Marokko]


1963/64: das 13geschossige "Ärztehochhaus" an der Hans-Thoma-Straße (Handschuhsheim) wird gebaut

1963-1966: Neubau des Konvents-, Küchen-und Pfortenbaus der Abtei Neuburg. Die Brunnenanlage vor dem ehemaligen Ökonomiegebäude wird zerstört.

28. Januar 1964: die Landesregierung Baden-Württemberg errichtet die Stiftung Deutsches Krebsforschungszentrum. Erster Stiftungsbeauftragter wird der Heidelberger Chirurg Prof. Dr. Karl Heinrich Bauer.

19. Februar 1964: Grundsteinlegung zum Deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg

1. März 1964: Dr. Hermann Weisert wird zum ersten hauptamtlichen Universitätsarchivar bestellt (-1988)

5. März 1964: der Gemeinderat beschließt, die Friedrichsbrücke in Theodor-Heuss-Brücke umzubenennen https://de.wikipedia.org/wiki/Theodor-Heuss-Br%C3%BCcke_%28Heidelberg%29#Gr.C3.BCnderzeit:_Friedrichbr.C3.BCcke

8. März 1964: 6 neue Glocken für die katholische Kirche im Pfaffengrund werden von Dekan Dr. Alfons Beil geweiht

[20. März 1964: das Straßengesetz für Baden-Württemberg tritt in Kraft] http://www1.recht.makrolog.de/irfd/fshow?region=land&notesdb=bw_gbl&number=8&year=1964

24. März-1. April 1964: Zirkus Sarassani gastiert auf dem ehemaligen Bahngelände zwischen Bahnhofstraße und Kurfürsten-Anlage

7. April 1964: an der Chirurgischen Universitätsklinik wird der erste sog. „Arztwagen“ als Einsatzfahzeug für Notarzteinsätze in Dienst gestellt

[26. April 1964: Wahl des Landtags von Baden-Württemberg]

28.-30. April 1964: „Max Weber und die Soziologie heute“ 15. deutscher Soziologentag in Heidelberg (mit Herbert Marcuse und T. W. Adorno) (vgl. 1954)

10. Mai 1964: erstmals Tag der offenen Tür der Stadtverwaltung

13. Mai 1964: das 1959 gegründete Kabarett „bügelbrett“ eröffnet in den früheren Regina-Lichtspielen (Bergheimerstraße 130) ein eigenes Haus („tangente“) mit dem Programm: „Millionen Bildleser fordern“

22. Mai 1964: Wiedereröffnung der renovierten katholischen Kirche St. Peter in Kirchheim (am 29. November 1909 eingeweiht)

Mai 1964-11. Mai 1978: Wilhelm Hahn Kultusminister von Baden-Württemberg

[1. Juni 1964: der Personenverkehr der Bahnstrecke Dielheim–Schatthausen wird eingestellt (Güterverkehr: 16. November 1968) (vgl. 14. Mai 1901)]

6. Juni-14. Oktober 1964: Shakespeare und das deutsche Theater (Ausstellung im Ottheinrich-Bau des Schlosses)

22. Juni 1964: Bürgerversammlung in der Stadthalle („Überblick über die Entwicklung der Stadt und ihrer finanziellen Situation 1965-1970“)

27. Juni 1964: der US-amerikanische Justizminister Robert F. Kennedy besucht Heidelberg und spricht in der Aula der Neuen Universität

Juni 1964: erste Kerwe-Feier im Hof der Tiefburg Handschuhsheim

[2. Juli 1964: der US-Präsident Johnson unterzeichnet den Civil Rights Act, ein Bürgerrechtsgesetz, das Diskriminierung aufgrund von Rasse, Hautfarbe, Religion, Geschlecht oder nationaler Herkunft verbietet. Es gilt als eines der bedeutendsten Gesetze zur rechtlichen Gleichstellung von Afroamerikanern in den Vereinigten Staaten. In dem Gesetz wird die ungleiche Anwendung des Wahlrechts für ebenso illegal erklärt wie die Rassentrennung in öffentlichen Einrichtungen wie Restaurants, Kinos, Hotels, Sportstadien, Bussen, Sanitäreinrichtungen etc.]


14. Juli 1964: die Freiwillige Feuerwehr Handschuhsheim wird 100 Jahre alt

25. Juli-9. August 1964: 12. Heidelberger Blumentage (Schloßgarten) (vgl. 3.-5. August 1951)

31. Juli 1964: in Heidelberg sind 26.995 Kfz zugelassen. Dazu kommen 3.800 Zivilfahrzeuge der Amerikaner.

[2./4. August 1964: der Zwischenfall im Golf von Tonkin führt zu Luftangriffen der USA auf Nordvietnam. Dabei sollen nach Angaben der United States Navy nordvietnamesische Schnellboote zwei US-amerikanische Kriegsschiffe mehrmals ohne Anlass beschossen haben. Damit begründet die US-Regierung ihre Tonkin-Resolution. Diese fordert das direkte Eingreifen der USA in den seit 1956 andauernden Vietnamkrieg und legalisiert nach ihrer Annahme im US-Kongress von 1965 bis 1973 alle Kriegsmaßnahmen der USA. Die Pentagon-Papiere (1971) und die Memoiren von Robert McNamara (1995) belegen, dass die US-Regierung die Vorfälle durch bewusste Falschdarstellung zum Durchsetzen ihres seit 1963 geplanten direkten Kriegseintritts benutzte]

7. September 1964: die Bahnbuslinie Kirrlach-St. Leon-Roth-Walldorf-Heidelberg wird in Betrieb genommen

14. September 1964: Baubeginn der Lutherkirche in Bergheim (Architekt: Dieter Quast, 1928-2020; am 27. 11. 1966 eingeweiht)

September 1964: Erdaushub für die Südtangente (ehemalige Eisenbahn-Trasse (Kurfürsten-, Friedrich-Ebert-Anlage) durch den Gaisberg- und den Schloßberg-Tunnel). Bau eines Straßen-Tunnels südlich des Collegium Carolinum zwischen Kettengasse und Friedrich-Ebert-Anlage (Peterskirche)

1. Oktober 1964: Dr. Georg Poensgen Leiter des Heidelberger Kunstverein

1. Oktober 1964: Dr. Günter Heinemann (1924-1993) wird als Nachfolger von Curt Willam Fennel (seit 1945) Leiter der städtischen Pressestelle (bis 1987)

3.-11. Oktober 1964: Heidelberger Kirchenmusiktage

[14. Oktober 1964: Nikita Chruschtschow, Regierungschef der UdSSR, wird von allen Ämtern enthoben. Nachfolger: Leonid Breschnew (1906-1982; vgl. 1953)]

[18. Oktober 1964: China bringt seine erste Atombombe zur Explosion]

29. Oktober 1964: der Gemeinderat wählt Dr. Hans Gerken (*1927) als Nachfolger von Bürgermeister Adolf Rausch zum Beigeordneten (Amtsantritt: 1. 1. 1965-1973)

31. Oktober 1964: Inbetriebnahme des Deutschen Krebsforschungszentrums Heidelberg   („Betriebsstufe I“, Berliner Straße) (vgl. 3. Juli 1972)

10. November 1964: Gräfin Maria von Graimberg (1879-1965) wird Ehrenbürgerin von Heidelberg

November 1964: Feierstunde im Graimberg-Saal des Kurpfälzischen Museums zur Erinnerung an den 100. Todestag des Grafen Karl von Graimberg

1964: das Kino im Handschuhsheimer Bachlenzsaal schließt. Der Heidelberger Judo-Klub zieht ein.

1964: St.Vitus (Handschuhsheim) erhält im alten Chor neue Fenster von Valentin Fallenstein

1964: die unterste Mühle im Handschuhsheimer Mühltal (Schönauer Klostermühle; Mühltalstraße 52, genannt Mutschler Karl sei Eck; seit 1888 Metzgerei Karl Mutschler; wird wegen einer Straßenverbreiterung und der Anlage eines Parkplatzes zerstört (1967: Eindolung des Mühlbach)

1964: im Neuenheimer Feld wird die erste große Wohnsiedlung für Studierende mit insgesamt 609 Plätzen geschaffen: die "Studentenwohnheime am Klausenpfad" (vgl. 30. April 1960)

1964: der Oberbürgermeister von Kumamoto besucht Heidelberg

1964: die Pädagogische Hochschule gibt sich eine Satzung als "Hochschule evangelischen Charakters"

1964: etwa 150 m nordöstlich des Michaelsklosters auf dem Heiligenberg wird in ca. 50 cm Tiefe ein keltisches Depot mit Gerätschaften (Radreifen, Pflugschar, Sensenblätter) gefunden

1964: „Ein Tag in Heidelberg ist schön - drei Tage sind besser“. Mit diesem Slogan wird in diesem Jahr in den Reisebüros der Bundesrepublik für Heidelberg geworben

1964: unter der Heuscheuer wird ein Keller, vermutlich aus dem 14. Jahrhundert, entdeckt. Renaissance-Säulen und-Quader, vom Schloß stammend, werden sichtbar

1964: Gründung des Pakistanischen Studentenvereins in Heidelberg

1964: Gründung des American Friendship Club (vgl. 1965)

1964: Einweihung der Albert-Schweitzer-Schule (Pfaffengrund)

1964: Gründung der Krankenpflegeschule des St. Josefskrankenhaus

1964: Kirchheim erhält als erster Stadtteil einen Bezirksbeirat ("Bürgerausschuß")

1964: Vertrag der Stadt Heidelberg mit „Gas- und Wasserwerke Rhein-Neckar AG“ Mannheim zur vollen Belieferung mit Ferngas

1964: Die dritte Fahrspur der Friedrich-Ebert-Anlage wird ausgebaut. Der südliche Gehweg wird von der Straße weggenommen und in den Stadtgarten verlegt. Der 1951 eröffnete Trinkpavillon des Radium-Solbads im Stadtgarten wird zerstört und durch eine Brunnenanlage ersetzt. (siehe 14. August 1951, 12. Mai 1953)

1964: In Heidelberg sind 6450 Gastarbeiter registriert, davon 1749 Italiener und 786 Türken

1964: das Staatliche Liegenschaftsamt Heidelberg kauft das ehemalige Schloß-Hotel

1964-1972: Dr. Wolfgang Rohr ist Direktor des Tiergarten

1964: die Mikwe in Rohrbach (zwischen Rathausstraße 47 und 53) wird zerstört

1964: das Gewerbegebiet Bosseldorn wird eröffnet

1964: die Kaufhof AG kauft den Kümmelbacher Hof und richtet dort ein Fortbildungszentrum für Führungskräfte ein (bis 1976)

1964: die International Police Association (IPA) nutzt das östliche Brückenhäuschen am nördlichen Brückenkopf der Karl-Theodor-Brücke als Clubheim

[1964: schwarzen US-Bürgern wird der Zugang zu amerikanischen Stränden und Schwimmbädern erlaubt]

[1964: Anwerbeabkommen mit Portugal. Die Beschränkung der Aufenthaltsdauer für Türken auf zwei Jahre wird aus der Anwerbevereinbarung gestrichen]


1964-1978: Klaus Mugdan Direktor des Kurpfälzischen Museums (Nachfolger von Georg Poensgen)