Heidelberger Geschichtsverein e.V.

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Anna Blum geb. Helwerth

*12. Oktober 1843 Heidelberg

†3. Juli 1917 Heidelberg (auf dem Bergfriedhof begraben)

Schriftführerin des Badischen Frauenvereins, Stifterin von Frauenhilfseinrichtungen im Großherzogtum Baden, Ehrenbürgerin von Heidelberg (1913)


Wirkt in zahlreichen wohltätigen Vereinen mit (Fröbel-Verein, Tuberkulose-Verein, Badischer Frauenverein). Sie organisiert die Arbeits- und Gewerbeschule, die spätere Frauenarbeitsschule.

Wohnhaus: Theaterstraße 10 („Blum´s Hof“), Schloß-Wolfsbrunnenweg 6 („Blümli-Alp“)

Vater: David Heinrich Helwerth, Wirt des „Badischen Hofes“


Mutter: Elisabeth, geb. Dürr



1859: Großherzogin Luise von Baden gründet den Badischen Frauenverein

1872: Heirat mit Wilhelm Blum, MdR (1881–1904, Jurist, nationalliberal; Ehe bleibt kinderlos)

1875: Schriftführerin im Badischen Frauenverein, Zweig Heidelberg


1895: gründet auf Anregung der Großherzogin Luise von Baden eine Flickschule für die schulentlassene Mädchen


1896: stiftet mit ihrem Mann 30.000 Goldmark für die Errichtung eines Neckarbads („Blumsches Freibad“, 1896 Eröffnung als Blum’sches Freibad, 1931 durch Hochwasser zerstört)

1904: übernimmt den Vorsitz im „Ausschuss der Vorbereitungen für den Kriegsfall“.

6. September 1906: verfügt in ihrem letzten Willen u.a.: „Das Haus Theaterstrasse 10, welches der Stadt zufällt, soll als Blum's Hof hergerichtet werden zu einer Heimstätte für alte, arme, aber gesunde, nur nicht mehr arbeitsfähige, weibliche Personen, die weder in das Landfriedstift können, noch in das Pfründnerhaus wollen, ausgediente zuverlässige Dienstboten, Krankenpflegerinnen, Näherinnen, arme Wittwen, die allein stehen, Haushälterinnen u.s.w.“. Ihr Haus Schloß-Wolfsbrunnenweg 6 („Blümli-Alp“) soll der Erholung von Frauen und Kindern dienen. Sie spendet 20.000 Mark zur Erweiterung des Blum’schen Freibads um ein Volksfrauenbad (1907 eröffnet).

Anna Blums Vermächtnis aus dem Jahre 1906

1907: das Blum´sche Freibad unterhalb der Neuen Brücke wird um ein Frauenbad erweitert (1931 durch Hochwasser zerstört)

Der Blum´sche Garten im Jahre 2001

24. Oktober 1913: Verleihung des Ehrenbürgerrechts der Stadt Heidelberg anläßlich des 70. Geburtstags



1977: das Anwesen Theaterstraße 10 wird "Anna-Blum-Haus" benannt


10. September 1981: der Gemeinderat hebt die Blumsche Stiftung auf. Das Stiftungsvermögen fällt an die Stadt Heidelberg.

2009: das Anna-Blum-Haus (Theaterstraße 10) wird an die Theater- und Orchesterstiftung Heidelberg verkauft (nach Umbau und Sanierung beherbergt es die Verwaltung des Theaters)

2013: am Anna-Blum-Haus (Theaterstraße 10) wird eine Erinnerungstafel angebracht https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Heidelberg_-_Theaterstrasse_10,_Gedenktafel_Anna_Blum.JPG


April 2015: der Gemeinderat beschließt, den Platz südlich des Theaters (ehemaliger Blumscher Garten) Anna-Blum-Platz zu benennen http://www.heidelberg.de/hd,Lde/30_03_2015+Ein+Platz+zu+Ehren+Anna+Blums.html

http://www.heidelberg.de/hd,Lde/HD/service/30_03_2015+Ein+Platz+zu+Ehren+Anna+Blums.html

https://www.rnz.de/nachrichten/heidelberg_artikel,-Heidelberg-Heidelberg-weiht-Platz-zu-Ehren-Anna-Blums-ein-_arid,92885.html


>Porträt durch Guido Schmitt (posthum)


>Anna-Blum-Haus (Theaterstraße 10) (Blums Hof)

>Oscar Huffschmid




Literatur:

Chronik der Stadt Heidelberg für das Jahr 1913, XXI. Jahrgang. Im Auftrag des Stadtrats bearbeitet von Dr. Ferdinand Rösiger. Mit 9 Abb. Heidelberg 1915, S. 156

Ruth Lutzmann, Anna Blum – ihr Lebenswerk. Heidelberg 1988 [vervielfältigtes Typoskript]

Leena Ruuskanen, Der Heidelberger Bergfriedhof. Kulturgeschichte und Grabkultur. Ausgewählte Grabstätten. Heidelberg 1992, S. 80ff.

Ilona Scheidle, Der Stadt zur Ehr’: Anna Blum – erste Ehrenbürgerin von Heidelberg, in: Frauengestalten, hgg. von Peter Blum, 1995, 11–25

Ilona Scheidle, Vom landesmütterlichen Regiment zur bürgerlichen Massenorganisation: Der Badische Frauenverein – Zweigverein Heidelberg, in: Stadt Heidelberg (Hg.): Die Vergangenheit ist die Schwester der Zukunft – 800 Jahre Frauenstadtgeschichte in Heidelberg. Heidelberg 1996, S. 240–253

Ilona Scheidle, „Weiß es der Fisch nicht, so weiß es der Herr.“ Das Vermächtnis der Anna Blum, erster weiblicher „Ehrenbürger“ Heidelbergs, in: Heidelberg. Jahrbuch zur Geschichte der Stadt, herausgegeben vom Heidelberger Geschichtsverein, Nr. 2/1997, S. 181-188

Ilona Scheidle, „Fertige Tatsache spricht für sich!“ (Anna Blum) – Zum 90. Todesjahr des ersten weiblichen Ehrenbürgers Anna Blum (1843-1917), in: Heidelberg. Jahrbuch zur Geschichte der Stadt, herausgegeben vom Heidelberger Geschichtsverein, Nr. 12/2008, S. 69-88

Ilona Scheidle, Tu Gutes und wirf es ins Meer. Die erste Ehrenbürgerin Anna Blum. (1843-1917), in: Heidelbergerinnen, die Geschichte schrieben. München 2006, S. 75 – 85

Carmen Schucker, Stadt im Fluß. Die „Bootz`sche Schwimm- und Badeanstalt“ und das „Blum`sche Bad“ sorgten für Badevergnügen, in: RNZ, 1. 6. 2010 (Blick in die Stadtteile)

Birgit Sommer, Frauenring kämpft um das Anna-Blum-Haus, in: RNZ, 4. 7. 2007

https://de.wikipedia.org/wiki/Anna_Blum

https://www.rnz.de/nachrichten/heidelberg_artikel,-Heidelberg-Wie-die-Stadt-einen-letzten-Willen-missachtet-_arid,31726.html (RNZ, 6. 7. 2013)

https://www.heidelberg.de/site/Heidelberg_ROOT/get/documents_E-1896850938/heidelberg/PB5Documents/pdf/16_pdf_10_Anna-Blum.pdf (Geschichte des Anna-Blum-Hauses)