Heidelberger Geschichtsverein e.V. HGV

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Blum's Hof (Theaterstraße 10)

Wohnhaus von Anna Blum geb. Helwerth (1843-1917) und Dr. Wilhelm Blum (1831-1904), Jurist, Arzt und seit 1901 Heidelberger Ehrenbürger. Das Blumsche Haus entwickelte sich nach der Heirat der Blums 1872 zu einem gesellschaftlichen Mittelpunkt in Heidelberg. Das Ehepaar wirkte politisch und in der städtischen Wohlfahrt und Volkshygiene. 1896 stifteten sie 30.000 Goldmark für die Errichtung eines Neckarbads („Blumsches Freibad“, 1896 eröffnet, 1931 durch Hochwasser zerstört).

In ihrem Testament verfügte Anna Blum als Witwe am 6. September 1906 u.a.: „Das Haus Theaterstrasse 10, welches der Stadt zufällt, soll als Blum's Hof hergerichtet werden zu einer Heimstätte für alte, arme, aber gesunde, nur nicht mehr arbeitsfähige, weibliche Personen, die weder in das Landfriedstift können, noch in das Pfründnerhaus wollen, ausgediente zuverlässige Dienstboten, Krankenpflegerinnen, Näherinnen, arme Wittwen, die allein stehen, Haushälterinnen u.s.w.“ Das Heim sollte einem Kuratorium von Pfarrern und Ärzten unter dem Vorsitz des Oberbürgermeisters unterstellt werden. 1913 wurde Anna Blum das Ehrenbürgerrecht verliehen.

Nach ihrem Tod (3. Juli 1917) beauftragte die Stadt Heidelberg den Architekten Oswald Stritt mit dem Umbau. 1920 entzog das Bezirksbauamt die Baugenehmigung. Das Testament der Anna Blum wurde nie umgesetzt, das Anwesen anders genutzt: Es beherbergte u.a. in den 1930er Jahren den Jungbann 1/110 der Hitlerjugend, den Unterbann 110 des Bund deutscher Mädel, die BDM Bannmädelführung 110, in den 1950er Jahren das Amt für öffentliche Ordnung, das Einwohnermelde- und Paßamt, seit 1956 den Altersklub des Frauenvereins Heidelberg, dann den Ortsverband des Deutschen Frauenrings.

Am 19. 9. 1981 hob der Gemeinderat die Stiftung der Anna Blum vom 6. September 1906 auf. Am 31. März 1998 beschloß der Gemeinderat, daß der Parkplatz südlich des Hauses (ehemaliger Blumscher Garten) in einen Kinderspielplatz umgewandelt wird. Der Beschluß wurde später wieder aufgehoben. Am 31. Juli 2000 beschloß die Dezernentenkonferenz der Stadt Heidelberg, Anna-Blum-Platz und Theaterplatz von Autos zu befreien.

Anna Blums Vermächtnis

Aufhebung der Blum´schen Stiftung

Der Blum´sche Garten im Jahre 2001