Heidelberger Geschichtsverein e.V. HGV

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Römerzeit

Agri decumani (Agri decumates)

374 sicherte sich der römische Kaiser Valentinian I. durch einen Vertrag mit dem alamannischen Gaukönig Makrian die Steinbruch- und Durchgangsrechte in dem von den Alamannen eroberten rechtsrheinischen Dekumatenland (vgl. Wolfgang von Moers-Messmer, Die vordeutschen geographischen Namen des Kraichgaus und des unteren Neckarlandes. Schluß, in: Kraichgau 12/1991, S. 62ff.; Ernst Wahle, Vor- und Frühgeschichte des unteren Neckarlandes. 1925) (vgl. >Decumates agri)

Apollon

(griechisch Ἀπόλλων, lateinisch Apollo) in der griechischen und römischen Mythologie der Gott des Lichts, der Heilung, des Frühlings, der sittlichen Reinheit und Mäßigung sowie der Weissagung und der Künste, insbesondere der Musik, der Dichtkunst und des Gesanges. Als Sohn des Zeus und der Göttin Leto gehörte er wie seine Zwillingsschwester Artemis zu den zwölf Hauptgöttern des griechischen Pantheons. Das Heiligtum in Delphi, die bedeutendste Orakelstätte der Antike, war ihm geweiht. Als Freund der Musen ließ Kurfürst Karl Theodor von der Pfalz sich gerne mit dem griechisch-römischen Gott der Dichtkunst vergleichen. Daher ließ er im Schwetzinger Schloßgarten den Apollotempel errichten. (vgl. Der Pfälzer Apoll. Kurfürst Carl Theodor und die Antike an Rhein und Neckar (Ausstellungskataloge der Winckelmann-Gesellschaft). Ruhpolding 2007? http://www.rutzen-verlag.de/publikationen/katalog15.html) http://de.wikipedia.org/wiki/Apollon

Aquae Aureliae

(lat.) Baden-Baden

Arae Flaviae

römischer Name von Rottweil

Augusta Nemetum

(lat.) Speyer

Baudobriga

keltisch-römischer Name von Boppard

Borbetomagus

keltisch-römischer Name von Worms

Budoris

1. antike Bezeichnung für den Drachenfels bei Dürkheim; 2. (fälschliche) Bezeichnung der Humanisten für Heidelberg, 1518 erstmals erwähnt; vgl. Derwein 1940 Nr. 97, 629 vgl. Myrtilletus (vgl. Nachrichten von einem Alterthumsnamen, der der Stadt Durlach beigelegt wird, und von einer Namenschwesterschaft dieser Stadt [„Budoris”], in: Vaterländische Blätter, (hg. von Aloys Schreiber), No. 8, 25. April 1812, S. 57, Heidelberg 1812)

Cambodunum

keltisch-römischer Name von Kempten

Ceres

altitalische Göttin des pflanzlichen Wachstums (vgl. Zerealien, Demeter)

Civitas Alisinensium

(lat.) Elsenzgau

Civitas Nemetum vgl. Noviomagus Nemetum

(lat.) Speyer(gau)

Civitas Ulpia Sueborum Nícrensium

Civitas der Neckarsueben. 85-150 n. Chr. wurde das untere Neckarland mit dem Hauptort Lopodunum (98 n. Chr. von Kaiser Traianus gegründet) zur römischen Civitas Ulpia Sueborum Nícrensium (vgl. Suebi Nícrenses) (vgl. Wolfgang von Moers-Messmer, Die vordeutschen geographischen Namen des Kraichgaus und des unteren Neckarlandes. Teil I, in: Kraichgau 10/1987, S. 85f.; Schluß, in: Kraichgau 12/1991, S. 64)

Civitas Vangonium vgl. Borbetomagus

(lat.) Worms(gau)

Colonia Augusta Treverorum

(Provinz Belgica) römische Kaiserresidenz des Westens

Colonia Claudia Ara Agrippinensium

Hauptstadt der römischen Provinz Germania Inferior

Colonia Ulpia Traiana

römischer Name von Xanten

Decumates agri

vgl. Wolfgang von Moers-Messmer, Die vordeutschen geographischen Namen des Kraichgaus und des unteren Neckarlandes. Schluß, in: Kraichgau 12/1991, S. 62ff.

Dii Manes

(lat.) „die guten Götter“; die Seelen der Verstorbenen, zu deren Versöhnung das römische Fest der Parentalien gefeiert wurde; vgl. Dis Manibus

Divodurum

keltisch-römischer Name von Metz

Durocottorum

keltisch-römischer Name von Reims

Eburodunum

keltisch-römischer Name von Brünn (Brno)

Flora

römische Göttin der Blumen und des Blühens in der gesamten Natur

Gabrēta

von kelt. *gabro „Ziege“, antike Bezeichnung des Böhmerwalds

Haga comitis

(mlat.) Den Haag

Herbipolis

(mlat.) Würzburg

Hercynischer Wald

Mittelgebirgsgürtel Deutschlands und Böhmens (vgl. Wolfgang von Moers-Messmer, Die vordeutschen geographischen Namen des Kraichgaus und des unteren Neckarlandes. Schluß, in: Kraichgau 12/1991, S. 43ff.)

Hippokrene

Musenquelle auf dem Helikon (Böotien)

Jupiter

Steffen Blatt, Archäologen machen „gigantischen“ Fund. bei Grabungen in Neuenheim wurde ein Teil einer römischen Jupiter-Gigantensäule entdeckt, in: RNZ, 23. 5. 2007; Renate Ludwig, Einhard Kemmet, Jupiter im Brunnen. Untersuchungen im Nordvicus von Heidelberg, in: Archäologische Ausgrabungen in Baden-Württemberg 2007, S. 129–133; Renate Ludwig, Dem Bildersturm entkommen - die jüngst entdeckte Iupitergigantensäule aus Heidelberg, in: Archäologische Nachrichten aus Baden 76/77, 2008, S. 48f.

Kaiseraugst (Schweiz) Castrum Rauracense

Lopodunum

85-150 n. Chr. wird das untere Neckarland mit dem Hauptort Lopodunum (98 n. Chr. von Kaiser Traianus gegründet) zur römischen >Civitas Ulpia Sueborum Nícrensium (vgl. Wolfgang von Moers-Messmer, Die vordeutschen geographischen Namen des Kraichgaus und des unteren Neckarlandes. Teil I, in: Kraichgau 10/1987, S. 85f.) (vgl. Suebi Nícrenses)

Lutra Caesarea

(nlat.) Kaiserslautern

Marcianae Silvae

Bez. für den Schwarzwald bei Ammianus Marcellinus (XXII, 8, 2) vgl Abnoba

Marcus Volcius Mercator

Baumeister, keltisch-römisch, Grabstein, in der Kurfürstenanlage gefunden (vgl. Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg (Hg.), Stadtkreis Heidelberg (Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmale in Baden-Württemberg; Bundesrepublik Deutschland, Bd. II.5). Ostfildern 2013, II, S. 556)

Melibocus mons

(lat.) in der Antike Bezeichnung. für das Gebirge vom Brocken bis zum mittelsächsischen Hügelland. (Der Melibokus im Odenwald hieß bis zum Ende des 15. Jahrhunderts Mons Malscus und erhielt seinen Namen erst in humanistischer Zeit, vermutlich von Beatus Rhenanus)

Minerva

Mithras

römische Göttergestalt, Personifizierung der Sonne, im Mithraismus verehrt. Der Name Mithras geht auf den persischen Gott Mitra zurück. Der römische Mithras weist große Unterschiede zum persischen Mitra auf, so daß die beiden trotz der gemeinsamen Ursprünge nicht gleichgesetzt werden können. (Am 23. April 1838 wird in Neuenheim am südwestlichen Hangfuß des Heiligenbergs ein Mithras-Reliefbild gefunden).

(vgl.: Georg Friedrich Creuzer, Das Mithreum von Neuenheim. 1838; Reinhold Merkelbach, Mithras. Ein persisch-römischer Mysterienkult. Weinheim 1974; Andreas Hensen, Der zweite Tempel des Mithras in Neuenheim, in: Heidelberg. Jahrbuch zur Geschichte der Stadt, herausgegeben vom Heidelberger Geschichtsverein 8 (2003/04); Andreas Hensen, Das „zweite“ Mithraeum von Heidelberg, in: M. Martens, G. de Boe, Roman Mithraism. The evidence of the small finds. Brüssel 2004, S. 95ff.; Andreas Hensen, Renate Ludwig, Auf den Spuren römischer Götter- Jupiter, Merkur und Mithras am Heiligenberg, in: Jahrbuch des Stadtteilvereins Handschuhsheim 2005, S. 15-18)

Mons piri

Römische Truppen stoßen 369 vertragswidrig nach Osten vor, um auf dem mons piri eine Befestigung anzulegen. Noch während der Schanzarbeiten reiben alamannische Krieger die römische Einheit auf (nach den "res gestae" des römischen Geschichtsschreibers Ammianus Marcellinus.) Der mons piri wird von Marquard Freher (Originum Palatinarum Commentarius...Marquardo Frehero... auctore... Heidelbergae...1599) mit dem Heiligenberg bei Heidelberg in Verbindung gebracht. (vgl. Wolfgang von Moers-Messmer, Die vordeutschen geographischen Namen des Kraichgaus und des unteren Neckarlandes. Schluß, in: Kraichgau 12/1991, S. 53ff.; http://www.heinrich-tischner.de/22-sp/8namen/1ort/sn05/orte/pq/pirus.htm; http://www.derpunker.de/archiv/2005/0506_mons_piri.html)

Myrtilletus

Bezeichnung der Humanisten für Heidelberg; vgl. Derwein 1940 Nr. 97, 629; vgl. Budoris

Mythreum Wiesloch

1988 in Wiesloch-Gewann Dornmühle gefunden und 1989 durch Dr. R-H. Behrends (Archäologische Denkmalpflege, Karlsruhe) ausgegraben (vgl. Andreas Hensen, Das Mithräum im Vicus von Wiesloch, in: Archäologische Nachrichten aus Baden 1994, 51/52, S. 30 - 37)

Neptun

1. altitalischer Gott des fließenden Wassers, mit >Poseidon gleichgesetzt; 2. der achte der großen Planeten, 1846 entdeckt (>Triton)

Neustrien vgl. Austrasien

Nordvicus

Um 41 n. Chr. bauen die Römer westlich des späteren Dorfes Neuenheim ein Kastell und besetzen es mit der 24. römischen Kohorte und der zweiten Cyrenaikischen Kohorte (CCG XXIIII und CCH II CYR, "Cohors II Augusta Cyrenaica equitata"). Mit der Niederlassung von Kaufleuten, Handwerkern und Bauern entsteht eine Siedlung unbekannten Namens („Heidelberger Nordvicus“) mit Ziegeleien und Töpfereien.

Noviomagus

keltisch-römischer Name von Neumagen/Mosel, Nijmegen, Speyer etc.

Noviomagus Nemetum, Spira Nemetum

keltisch-römischer Name von Speyer, Hauptort der Civitas Nemetum

Pallas Athene

Pomona

römische Göttin der Obstbäume, Beschützerin der Gärten, Gemahlin des Vertumnus, des Gottes des Wandels und der Jahreszeiten

Rufiniana

römischer Name von Rheingönheim

Saletio

römischer Name von Seltz/Elsaß

Saravi Pons

(mlat.) Saarbrücken

Segodunum

keltisch-römischer Name von Wimpfen

Sol invictus

Sol ist der römische Sonnengott, bekannt vor allem in seiner späten Erscheinungsform (seit dem 2. Jahrhundert n. Chr.) als Sol Invictus (lat. „der unbesiegte Sonnengott“, oft ungenau übersetzt als „der unbesiegbare Sonnengott“). Sol entspricht zwar dem griechischen Helios, mit dem er auch ikonographisch Übereinstimmungen zeigt, er ist aber nicht aus der griechischen Religion übernommen, sondern einheimischen Ursprungs. Kaiser Aurelianus führte 274 den Kult des Sol invictus ein, dessen Geburtstag auf den 25. Dezember festgesetzt wurde. 333 bestimmt Kaiser Konstantin den 25. Dezember zum Geburtstag Christi. (vgl. Dies natalis soli invicti) (vgl. Martin Wallraff, Christus versus Sol. Sonnenverehrung und Christentum in der Spätantike. Münster 2001)

Südvicus

Bezeichnung der römischen Siedlung an der Stelle des heutigen Heidelberg-Bergheim (lateinischer Name nicht bekannt; vgl. Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg (Hg.), Stadtkreis Heidelberg (Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmale in Baden-Württemberg; Bundesrepublik Deutschland, Bd. II.5). Ostfildern 2013, S. 23f.)

Tarodunum

1. antike Bezeichnung für Riegel am Kaiserstuhl; 2. moderne Bezeichnung einer keltischen Siedlung bei Kirchzarten

Troia Minor, Troia Francorum

Xanten (um 1100 erzählt das Annolied von der Gründung Xantens durch die im Trojanischen Krieg unterlegenen Trojaner)

Tuskulanum

(etr.-lat.) Ciceros Villa bei Tusculum

Vertumnus

römischer Gott des Wandels und der Jahreszeiten, als Gärtner mit Früchten dargestellt, Gemahl der Pomona

Vicus Nediensis

(Lobenfeld?)

Vicus Portus

römischer Name von Pforzheim

Vicus Saliobrigensis

(Sinsheim-Steinsfurt?)

Götter

Schutzgötter und Patrone

Literatur zur Römerzeit