Heidelberger Geschichtsverein e.V.
Hans Thoma
*2. Oktober 1839 Bernau/Schwarzwald
†7. November 1924 Karlsruhe
Graphiker, Kunstmaler
Ehrenbürger von Karlsruhe
Ehrensenator der Universität Heidelberg (1903)
stud. an der Kunstakademie Karlsruhe, Düsseldorf, Paris
1870: München (Atelier mit Wilhelm Trübner, 1851-1917)
1876: Frankfurt (Malschule)
1877: Heirat mit Bonicella Berteneder in Säckingen (†1901)
Bekanntschaft mit Cosima Wagner und Henry Thode (1857-1920)
Henry Thode an Hans Thoma 1893
1896: Kostümschneider und Bühnenbildner des „Ring der Nibelungen“ in Bayreuth
1899: Karlsruhe, Leiter der Kunsthalle, Akademieprofessor
16. November 1902: in Anwesenheit der großherzoglichen Familie und zahlreicher Prominenter werden die von Hans Thoma auf Vermittlung des Kunsthistorikers Henry Thode und dessen Frau Daniela geb. von Bülow gemalten zwei Leinwandbilder an den östlichen Schildwänden der beiden Seitenschiffe der St. Peterskirche enthüllt. Die Feier wird von Philipp Wolfrum mit einer Aufführung des Oster-Oratoriums von J. S. Bach umrahmt. Das nördliche Bild zeigt den ungläubigen Petrus am Meer, der von Christus aus den Fluten gerettet wird ("Der kleinmütige Petrus"). Das südliche Bild stellt Christus als Gärtner dar, wie er Maria Magdalena am Ostermorgen erscheint („Noli me tangere“).
8. August 1903: Festakt in der Stadthalle Heidelberg, 40 Ehrenpromotionen der Universität, darunter Hans Thoma
Juli 1905: Ausstellung mit Werken von Arnold Böcklin und Hans Thoma im Heidelberger Kunstverein
1907: Mitglied des Werdandi-Bundes
4. Oktober 1914: Aufruf von 93 deutschen Wissenschaftlern, Künstlern und Schriftstellern „an die Kulturwelt“ („Manifest der 93“, von Ludwig Fulda verfaßt), in dem die Vorwürfe der Kriegsgegner bestritten werden ("keine Kriegsgräuel in Belgien") und zur Solidarisierung mit dem deutschen Volk aufgerufen wird. Unter den Unterzeichnern ist auch Hans Thoma.
1922: Gründung der Hans-Thoma-Gesellschaft
>Hans-Thoma-Platz (Handschuhsheim, 1952)
>Hans-Thoma-Straße (Handschuhsheim)
vgl. Henry Thode, Cosima Wagner , Großherzog Friedrich von Baden, Josef Durm, Richard Benz
>Hans Thoma, Maria Magdalena (St. Peter Heidelberg)
>Hans Thoma, Petrus (St. Peter Heidelberg)
Literatur:
Frank Engehausen (Hg.), Hans Thoma (1839–1924), zur Rezeption des badischen Künstlers im Nationalsozialismus und in der Nachkriegszeit. (Jan Thorbecke Verlag) Ostfildern 2022 (Veröffentlichungen der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg, Reihe B, Forschungen; 231)
Lili Fehrle-Burger, Die Gemälde von Hans Thoma in der Peterskirche, in: Heidelberger Fremdenblatt. 7, 1961, S. 2–6
Renate Marzolff, Hans Thoma: „Petrus auf dem Meer“ in der Heidelberger Peterskirche. Zur Geschichte dieses Bildmotivs, in: Heidelberg. Jahrbuch des Heidelberger Geschichtsvereins Nr. 24 (2020), S. 159-171
Henry Thode, Hans Thoma. Betrachtungen über die Gesetzmäßigkeit seines Stiles. Heidelberg 1905
Henry Thode, Thoma. Des Meisters Gemälde in 874 Abb.. Stuttgart, Leipzig 1909
http://www.bautz.de/bbkl/t/thoma_h.shtml (Kurzbio)