Graf Philibert von Graimberg-Belleau
*9. Juli 1832 Heidelberg (westliche Hauptstraße Nr. 101)
†28. Oktober 1895 Aschaffenburg (Grab auf dem Bergfriedhof Heidelberg, Lit. C 50-52)
Privatgelehrter, Veduten-Maler, Zeichner, Kunstsammler, katholisch
Vater: Charles de Graimberg-Belleau(1774-1864)
Mutter: Johanna Polyxenia von Perglas (1796-1844)
Ehefrau: Anna Maria, geb. Gräfin von Otting und Fünfstetten (13. August 1853-11. Dezember 1927; Grab auf dem Bergfriedhof Heidelberg; drei Kinder)
1839: sein Vater erwirbt das Haus am Kornmarkt
1841/1842: besucht das Bendersche Institut in Weinheim
1844: Tod der Mutter
1862: Philibert von Graimberg, Jakob Lindau und Leopold Fischer gründen das erste katholische Casino in Heidelberg
1864: die Krankenkasse der Marianischen Bürgersodalität wird in eine Sodalitäts-Kranken- und Sterbekasse umgewandelt (Mitglieder u.a. Philibert von Graimberg, Prof. Konrad Eugen Franz Rosshirt, Jakob Lindau)
1864: Tod des Vaters
1867: Mitgründer und zweiter Vorsitzender des katholischen Gesellenverein in Heidelberg
4. November 1872: Gründung des katholischen Studentenverein Palatia
9. Mai 1878: Heirat mit Anna Maria, geb. Gräfin von Otting und Fünfstetten aus Bensheim (Mathilde Marie Gräfin von Graimberg, 13. August 1853-11. Dezember 1927), Tochter von Karl Friedrich Stephan Graf von Otting-Fünfstetten,, 1767-1834, Freiherr von Schönfeld, kgl. bayer. Kämmerer und General-Lieutenant, General-Adjutant, und Wilhelmine Marquise Montperny, 1788-1874 http://lagis.online.uni-marburg.de/de/subjects/print/sn/bio/id/7503
30. Mai 1879: verkauft die Kunst- und Alterthümer-Sammlung seines Vaters um 42.000 Mark an die Stadt Heidelberg
8. Juli 1879: Tochter Maria Antoinette Josephine Theresia Franziska in Bensheim geboren (†14. Juni 1965)
1881: Übersiedlung der Familie von der elterlichen "Villa Irene" in Bensheim nach Lautrach bei Memmingen (Bayern)
1888: Übersiedlung nach Aschaffenburg
8. September 1888: Geburt der Tochter Camilla Gräfin von Graimberg-Belleau (†1. Oktober 1949)
21. März 1893: der Sohn Philibert von Graimberg-Belleau stirbt als Kleinkind
28. Oktober 1895: stirbt in Aschaffenburg
1900: seine Witwe Anna Maria von Graimberg zieht mit ihren Töchtern nach Heidelberg zurück und widmet sich der karitativen Arbeit (Haus am Kornmarkt; †11. Dezember 1927)
1906: Anna Maria Gräfin von Graimberg (1879-1965) und drei weitere Frauen gründen den Verein zum guten Hirten (später: katholischer Fürsorgeverein für Mädchen, Frauen und Kinder; 1968: Sozialdienst katholischer Frauen e.V.)
20. Oktober 1907: der Verein zum guten Hirten gründet in der Plankengasse 2 das St. Paulusheim
11. Dezember 2007: Die Aquarelle von Philibert de Graimberg (Bild-Vortrag von Peter Seng, Buchhandlung Himmelheber, Heidelberg)
9. September 2008: 74 kolorierte Bilder von Philibert de Graimberg (1832 – 1895) (Bild-Vortrag von Peter Seng, Amtsstübl, Heidelberg, Kettengasse 25. Veranstaltung des Heidelberger Geschichtsverein in Kooperation mit dem Verein Alt Heidelberg)
16. Dezember 2009: das Heidelberger Auktionshaus Eid, Sengle und Kraus versteigert ein Album („Rheinebene, Bergstraße, Odenwald“) mit Aquarellen von Philibert Graf von Graimberg (60 Veduten, Motive aus Heidelberg-Weststadt, Neuenheim, Handschuhsheim, Wieblingen, Schriesheim, Dossenheim, Weinheim, Heppenheim)
Werke:
Skizzenbuch (Kurpfälzisches Museum)
Sammlung von 74 kolorierten Bilder von Ortschaften aus dem Neckartal
Literatur:
Antonia Häfner, Weinheim in malerischen Darstellungen von Philibert de Graimberg, in: Beiträge zur Erforschung des Odenwaldes und seiner Randlandschaften VII (201?) http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/volltexte/2007/7611/pdf/Weinheim.pdf
Infoblatt der Heilbronner Ausstellung „Aus dem Leben des Philibert Graf von Graimberg-Belleau. Landschaftszeichner und -maler sowie Kunstsammler“
Helmut Joho, Vier Eberbach-Bilder von Philibert von Graimberg entdeckt, in: Eberbacher Geschichtsblatt. Eberbach 1988, S. 123ff.
Benno Lehmann, Die Stadt- und Landschaftsvedute im 19. Jahrhundert, in: Baden-Württemberg. Denkmalschutz und Denkmalpflege, I (1982)
Petra Nellen, Das Palais Graimberg, Kornmarkt 5, in: Heidelberg. Jahrbuch des Heidelberger Geschichtsvereins, Nr. 18 (2014), S. 34-36
Bernd Philipp Schröder, Aus den Skizzenbüchern von Philibert Graf Graimberg-Belleau, in: Geschichtsblätter Kreis Bergstrasse 22 (1989)
Peter Seng, Aus dem Werk des Zeichners Philibert de Graimberg (1832-1885) , in: Heidelberg. Jahrbuch zur Geschichte der Stadt, herausgegeben vom Heidelberger Geschichtsverein, Jg. 16 (2012), S. 241-247
Susanne Zeller, Philibert, Graf von Graimberg-Belleau (1832-1895). Sohn des Retters der Heidelberger Schloßruine, in: Eberbacher Geschichtsblatt. Eberbach 1988, S. 118-122