Heidelberger Geschichtsverein e.V. HGV

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Straßen und Wege südlich des Neckar

*=Name nicht mehr in Gebrauch

Akademiestraße (1859 erstmals erwähnt, früher: Heckengasse; vgl. Derwein 1940 Nr. 9, 303, 1052; vgl. Wredeplatz; 1853-1855 Bau des Chemischen Laboratoriums für Robert Bunsen, Plöck 55)

Albertsgasse (Südstadt, zwischen Rohrbacher Straße und Görresstraße; 1407: Wgt. am Alwer wege, von mhd. alber m. "Pappel"; vgl. Derwein 1940 Nr. 10, 628)

*Alleestraße (Weststadt, Derwein 1940 Nr. 12, 589, 813; vgl. Franz-Knauff-Straße)

*Altdorfer Straße (Südstadt, nördlich der Sickingensraße, heute nicht mehr als Straße existent, vgl. Amtl. Taschen-Stadtplan 1952 (F4); Adreßbuch 1957)


Alter Synagogenplatz (Altstadt, F 10, Große Mantelgasse/Lauerstraße) Hier stand die 1877/78 erbaute Synagoge, die am 9. November 1938 von Heidelberger Bürgern in Brand gesteckt wurde.

Am Gutleuthofhang (früher: Untere Aue, Schlierbach, vgl. Amtl. Taschen-Stadtplan 1952 (C11)

Am Hackteufel (Altstadt, E-F 11, Uferstraße von der Alten Brücke zum „Weißen Übergang“ am Karlstor, anläßlich der Neckarkanalisation um 1930 neu angelegt) vgl. Derwein 1940, Nr. 274. Benannt nach dem Hackteufel (von mhd. hacken=“schlachten“), einer früheren gefährlichen Felsenbank im Neckar. Die linke Seite bildet das Neckarufer, die rechte Seite die Rückseiten der Häuser Obere Neckarstraße 5-33. (vgl. FN Wahrschau)

Am Heiligenhaus (Rohrbach)

Am Rosenbusch (Schlierbach; Flurname, Name einer Gastwirtschaft, Straßenname. 1841 wurde der Name auf die nahe Gastwirtschaft Magerer Hof übertragen (in Höhe des Haarlaß, früher: Schlierbacher Landstraße 78). 1864 gründete der Handwerker Heinrich Theodor Oberfeld dort ein Zimmergeschäft. 1934 zog die Holz- und Kohlenhandlung Heinrich Oberfeld vom Rosenbusch in das Eckhaus Theaterstraße 16/Plöck 97. (vgl. Derwein 1940 Nr. 334, 736)

*Anlage (früher: Pariser Weg; 1833 erstmals erwähnt; vgl. Leopoldanlage, 1945 Friedrich-Ebert-Anlage, Schießtorweg; vgl. Derwein 1940 Nr. 20). 1800-1809 läßt der Schmiedemeister Christoph Seidel auf eigene Kosten den von Regen- und Bergwasser zerstörten Schießtorweg vom Klingentor entlang der zerfallenen südlichen Stadtmauer bis zur Rohrbacher Chaussee drainieren, mit Platanen bepflanzen und in einen Spazierweg umwandeln. Er wird danach Seidels-Weg, im westlichen Teil auch Pariser Weg genannt, weil 1799 französische Truppen auf dem Schießtorweg von Westen in die Stadt eingedrungen seien. Am 6. September 1822 wird die Anlage einer neuen Straße an Stelle des Schießthorweg/Pariser Weg genehmigt. Ab 1830ff. bepflanzt Universitätsgärtner Johann Metzger den eingeebneten Wallgraben am Fuße des Gaisberges, die „Neuen Anlagen“ (später: Leopoldstraße) mit Roßkastanienbäumen. Er verbreitert den „Seidels-Weg“ zur „Anlage“, einer Garten-Promenade, zu der auch das „Arboretum“ am Wredeplatz und der kleine Park, in dem später das Denkmal für Robert Bunsen errichtet wird, gehört.)

St. Annagasse (Vorstadt, 1719 erstmals erwähnt. nach dem St. Annen Kirchhof, Plöck 2/Sophienstraße 21-29/Friedrich-Ebert-Anlage 1-1a) (1590 gestiftet von Pfalzgräfin Anna, Prinzessin von Hessen und Herzogin von Pfalz-Zweibrücken, mit St. Anna-Kapelle, 1845 geschlossen); Um 1733 wird "fast niemand mehr als Soldaten und Arme-Sünder etc." begraben (Kayser, Hist. Schauplatz, S. 73). Am 31. Oktober 1806 wird die Dichterin Sophia Brentano geb. Schubart (gesch. Mereau) mit ihrem totgeborenen Kind auf dem St. Annen-Kirchhof beerdigt. 1837 wird Kirchenrat Friedrich Heinrich Christian Schwarz auf dem St. Annen-Kirchhof begraben. 1845 wird der Friedhof geschlossen, das Steindenkmal "Anna / Stifterin dieses Kirchhofs / 1596" [nicht: 1563!] wird auf den Bergfriedhof versetzt; 1870 verkauft die Stadt Heidelberg Teile des ehemaligen Friedhofes an Gustav Haefeli-Gujer, worauf dieser die Parkvilla (Sofienstraße 27) erstellt. (vgl. Emil J. Vierneisel, Der Heidelberger St. Annenkirchhof und seine Stifterin Anna, RC XX. Jg. Bd. 45, Dezember 1968 S. 60-69; Wolfgang Seidenspinner, Manfred Benner, Heidelberg (Archäologischer Stadtkataster Baden-Württemberg, Bd. 32). Stuttgart 2007, S. 232; vgl. Derwein 1940, Nr. 21) http://www.via-monumentum.de/index.php?article_id=45

Apothekergasse (Altstadt, F 11, beginnt an der Hauptstraße 190 und endet an der Zwingerstraße 11) 1493 erstmals erwähnt. Nach der alten Hofapotheke, Hauptstraße 190/Apothekergasse. 1374 erhielt der Vitztum Heinrich von Erligheim das Ecksteinhaus, Heiliggeist gegenüber, als Erbburglehen. 1403 belehnte König Ruprecht I. den Apotheker Johannes Schönthal mit dem „Steinhaus gegen den heiligen Geist über an dem Markt zu Heidelberg, das man nennet des Vitztums Haus“, und den entsprechenden Privilegien („Hofapotheke“, Hauptstraße/Apothekergasse). 1693 wurde es zerstört. Um 1701 erbaute Johann Jakob Rischer das jetzige Gebäude). Die Hofapotheke wurde 1877 in das Eckhaus Sophienstraße/Haupttraße verlegt. (vgl. Derwein 1940, S. 48, Nr. 21, 974)

Augustinergasse (Altstadt, F 10, zwischen Hauptstraße 136 und Marsiliusplatz). 1363 erstmals erwähnt (vgl. Derwein 1940, Nr. 34). Nach dem ehemaligen Augustinerkloster auf dem Universitätsplatz mit Friedhof („bi den Augustiner“); vgl. Derwein 1940 Nr. 34; vgl. Kleine Augustinergasse) (vgl. Karl Christ, Alt-Heidelberger Wirtschaften. 1925, S. 12: über einen Brunnen und Inschrift von 1582 daselbst)

Nr. 5 (heute Merianstraße 1): Hier unterhielt 1920-1932 die von-Portheim-Stiftung ein Slavisches Institut unter Leitung von Nicolai von Bubnoff.

Nr.7: Geburtshaus des Advokaten und Dichters   Karl Christian Gottfried Nadler(1809-1849, Gedenktafel). Gedenktafel für den Gründer und Lediter des Archäologischen Instituts der Universität Heidelberg, Karl Bernhard Stark.

Nr.9: ehemaliges Pufendorfsches Haus, Wohnhaus des Juristen und Historikers Samuel Pufendorf, der 1661-1668 an der Universität Heidelberg auf dem ersten deutschen Lehrstuhl für Naturrecht und Völkerrecht lehrte. Bis 1878 befand sich unter dieser Adresse die von Otto Bassermann geführte Verlagsbuchhandlung Friedrich Bassermann. Dort besuchte Wilhelm Busch (1832-1908) im Mai 1873 seinen Verleger Otto Bassermann. Später kam dort das Juristische Seminar der Universität Heidelberg unter („Altjuridikum“).

Nr.13: Neben dem ehemaligen Jesuitengymnasium, wo er Unterricht gab, wohnte ab 1813 der Handschuhsheimer Waisenhausschaffner und Maler Christian Friedrich Joseph Rottmann (1768-1816), Er unterrichtete auch an anderen Schulen sowie Studenten und Kinder aus gehobenen Bürgerkreisen. Seine bedeutendsten Schüler waren sein Sohn Carl Rottmann sowie Carl Philipp Fohr und Ernst Fries.

Auweg (Schlierbach; vgl. Derwein 1940 Nr. 29)

*Barfüßergasse (beim Franziskanerkloster/Karlsplatz; vgl. Derwein 1940 Nr. 44)

Bauamtsgasse (1699 erstmals erwähnt; nach dem schon um 1620 erwähnten kurfürstlichen Bauhof am unteren östlichen Ende der Gasse; 1770 Dickerbecker gas; 1806 Dollengasse; vgl. Derwein 1940 Nr. 46, 117, 121)

Belfortstraße (beginnt an der Kriegskurve, südlich davon: Speyerer Straße)(16. Februar 1871: Übergabe der seit 3. November 1870 belagerten Festung Belfort)

Bergheimer Straße (Bergheim; als weyblinger wege 1487 erstmals erwähnt, 1574 wiblinger strassen, um 1850 amtlich Bergheimer Straße; beginnt Sofienstraße 2 und endigt in der Wieblinger Landstraße - Adressbuch 1942; beginnt Sofienstraße 9 am Darmstädter Hof und endigt am Hauptbahnhof - Adressbuch 1956; beginnt Sofienstraße 9 am Darmstädter Hof und endigt an der Gneisenaustraße - Adressbuch 1957/58; beginnt Sofienstraße 9 am Darmstädter Hof und endigt am Bismarckplatz und endigt an der Gneisenaustraße - Adressbuch 1961; beginnt Sofienstraße 9 und endigt am Hauptbahnhof - Adressbuch 1963; beginnt Sofienstraße 9 und endigt an der Gneisenaustraße - Adressbuch 1967; beginnt Sofienstraße 9 am Bismarckplatz bis Gneisenaustraße - Adressbuch 1974/75; von Sofienstraße 9 am Bismarckplatz bis Gneisenaustraße – Adressbuch 1989/99) (vgl. Mannheimer Straße; vgl. Derwein 1940, Nr. 904, 1017)

*Bergheimer Weg (Galgenweg, 1546 erstmals erwähnt, vgl. Derwein 1940, Nr. 1003)

Bienenstraße (1862 durch das Gelände der J. G. Klingelschen Wachs- und Unschlittfabrik angelegt, Hauptstraße 79/Bienenstraße, seit 1774, zuvor 1615-1693 Schombergerhof/Schomburger Hof, 1713: Grafen von Degenfeld; vgl. Derwein 1940 Nr. 56)

Bierhelderhofweg (Südstadt, H-I 19, zieht vom Kühlen Grund nördlich, am Bierhelderhof vorbei zum Steigerweg, vgl. Adreßbuch 1998/99)

Bierhelderweg (Rohrbach, K 9-10, beginnt am Ende der Rathausstraße beim Gasthaus „Zur Linde“ und endet hinter den evangelischen Kirche, Adreßbuch 1998/99. Der Bierhelderweg wurde nach der Eingemeindung von 1927 aus der östlichen Hauptstraße und der Kirchgasse gebildet. Er ist nach dem Bierhelderhof genannt, zu dem er führt. 1770 wurde die ehemalige Bierhelder Straße bzw. Bierhelder Steige (heute Straße „Kühler Grund“) auf Kosten der Gemeinde Rohrbach angelegt, um dem Herzog Karl August von Pfalz-Zweibrücken den Weg zu seinem Jagdsitz bequemer zu machen. Kühler Grund hieß bis 1929 Bierhelder Weg)

Bierhelder Steige (Stadtwald; 1712: Beerheller Weg; 1840: "der neue Friedhof im Eisengrein an der Bierhelder Steige"; Die alte Bergheimer Steige (Nr. 873) innerhalb des Waldes; "Gegen die Rohrbacher Grenze zu entspricht teilweise der heutige Promenadenweg (Nr. 710) ungefähr der Bierhelter Steig Pl. 1791"; vgl. Derwein 1940, Nr. 872)

Bismarckstrasse (Bergheim, 1875 benannt)

*Bürklinweg (Neuenheim-West, vgl. Amtl. Taschen-Stadtplan 1952; nach Dr. Albert Bürklin (1844-1924), 1919 Ehrenbürger der Stadt Heidelberg) heute „Am Römerbad“)


Bosseldorn, oberer, unterer, mittlerer (Rohrbach, heute Südstadt; 1567 erstmals erwähnt; vgl. Derwein 1940 Nr. 70)

Unterer und Oberer Bosseldorn

Bremeneckgasse (Altstadt, 1770 erstmals erwähnt; Straße zwischen 1801 und 1805 hergestellt; vgl. Derwein 1940 Nr. 75)

*Bremergasse (Altstadt; Unterer Fauler Pelz; vgl. Derwein 1940 Nr. 76, 684)

Brunnengasse (1490 erstmals erwähnt; vgl. Derwein 1940 Nr. 87)

*Burgfreiheit (Sonderstatus bis 1745; 1808 als Straße erwähnt, vgl. Derwein 1940 Nr. 98; vgl. Schloßberg)

Burgweg (1391 erstmals erwähnt; zwischen Kornmarkt und Schloß; vgl. Derwein 1940 Nr. 102)

Bussemergasse (1400 in der Bosumer gaßen; vgl. Derwein 1940 Nr. 107)

Carl-Friedrich-Gauß-Ring ("Loop West", Ringstraße im Heidelberg Innnovation Park (hip), 2022)

*Casimiriangäßlein (1609 erstmals erwähnt; Kleine Augustinergasse; vgl. Derwein 1940 Nr. 35, 108)

Chaisenweg (Stadtwald, Unterer Stockbrunnenhang, Fahrstraße zwischen Plättelshöhe und Gaulkopfhang; siehe Kohlhöfer Weg; vgl. Derwein 1940, Nr. 110)

Diebsweg (von Wieblingen (ehemalige Kirchheimer Straße) als Fortsetzung der Pfälzer Sraße nach Süden durch die Gemarkung ziehend, westlich der Neckargewann, den Baumschulenweg kreuzend, am Kirchheimer Zentgalgen (die Speyerer Straße kreuzend) vorbei, nach Kirchheim führend; 1487 erstmals erwähnt; vgl. Derwein 1940, Nr. 119)

Drei-Eichen-Weg (Stadtwald; Fahrstraße zwischen Kohlhof und Drei Eichen)

Dreikönigstraße (vgl. Derwein 1940 Nr. 133, 388)

*Endrichsgaß (Altstadt, 1715 erstmals erwähnt; Ingrimstraße, vgl. Derwein 1940 Nr. 152)

*Entenpfühler Weg (Pfad durch das Gewann Entenpfuhl, d. h. etwa zwischen heutiger Bahnhofstraße, Blumenstraße, Kleinschmidtstraße, Landhausstraße; mündet im Osten in den Kirchheimer Weg; vgl. Derwein 1940, Nr. 154f.; vgl. Seelenweg)

Eppelheimerweg (1407), Eppelheimer Straße (westlich des Diebswegs: Eppelheimer Landstraße) (vgl. Derwein 1940, Nr. 906) Die heutige Alte Eppelheimer Straße hieß ursprünglich Eppelheimer Straße und war Teil der Straße zwischen den Dörfern Bergheim und Eppelheim. Der Teil westlich des Diebswegs wurde Eppelheimer Landstraße genannt. Der Übergang über die Bahnlinie Heidelberg-Mannheim hieß vor dem Bau des »Baggerlochs« (=Gleiskörper des neuen Hauptbahnhofs) »Eppelheimer Überführung«. Für kurze Zeit, um 1876/85, hieß das Straßenstück östlich der Stadtgrenze Schwetzinger Straße. 1958 wurde der östliche Teil der Eppelheimer Straße (zwischen Römerstraße und Czernyring) in »Alte Eppelheimer Straße« umbenannt.

*Eppelheimer Mühlweg (vgl. Derwein 1940, Nr. 621)

Eselsgrund, Eselsgrundweg (vgl. Derwein 1940, Nr. 162; 1407 erstmals erwähnt)

*Eselspfad (Schlierbach, 1714 erstmals erwähnt, zum Transport von Getreide vom Kohlhof über den Hohlen Kästebaum zu den Schlierbacher Mühlen)

Eselspfad (Altstadt; zwischen Plankengasse und Burgweg; erstmals erwähnt um 1500, Verbindung zwischen der Herrenmühle mit der Herrenbäckerei auf dem Schloß; heute Sackgasse; vgl. Derwein 1940, Nr. 163ff.)

Fahrtgasse (Vorstadt; vgl. Derwein 1940 Nr. 170, 636)

Fehser-Allee“ (informelle Bezeichnung der Fahrspur der Friedrich-Ebert-Anlage zwischen Riesensteinweg und Stadtgarten, nach der Wein-Fa. Fehser)

Fischergasse (1393 erstmals erwähnt; vgl. Derwein 1940, Nr. 182)

Floringasse (nach der 1459 erwähnten Herberge des Konrad Flor; wahrscheinlich jetzt Hauptstraße 176; vgl. Karl Christ, Alt-Heidelberger Wirtschaften. Ziegelhausen 1925, S. 6; nach Beatrix Florin 1526 im Florngeßlin, vgl. Derwein 1940, Nr. 186)

*Franziskanergasse (1770 Franciscaner Gässel, 1816 Franziskanergasse, zwischen dem Franziskanerkloster und der Westseite des Karlsplatzes; vgl. Derwein 1940, Nr. 194)

*Frauenendgasse (obere/untere, kleine/große; Bergheim; vgl. Derwein 1940, Nr. 196)

*Frauengässel (Altstadt; 1381 als frauen geßel by den obern dore erwähnt, vgl. Derwein 1940, Nr. 197; Hermann Lehmann, Die so genannte Judenschule. Sozialgeschichte eines Hauses. Heidelberg 2001)

Friedrich-Ebert-Anlage (Altstadt) (lt. Adreßbuch 1947/49: "Friedrich-Ebert-Allee (Anlage)" (vgl. Friedrich-Ebert-Straße, Neuenheim, bis 6. September 1945: Dietrich-Eckart-Straße, ab 1947: Wielandtstraße)

Friedrichstraße (Voraltstadt, 1820 erstmals erwähnt, wohl nach Karl Friedrich (von Baden) benannt, ursprünglich Rigalstraße; vgl. Derwein 1940, Nr. 200)

Friesenberg (1599 erstmals erwähnt. Das Friesental war mit in die Gesamtanlage des Schloßgartens einbezogen. 1750 wurde das Gebiet zum „Thier-Garthen“, wo Rehe und Hirsche ästen. Auf der Ostseite des Friesentals befindet sich das Karmelitenwäldchen. 1815-1827 ließ Universitätsgärtner Johann Metzger den Friesenberg mit Weinreben bepflanzen; vgl. Ziegelried; vgl. Derwein 1940, Nr. 201)


Friesenweg (Stadtwald, zwischen Molkenkurweg und Molkenkur, vgl. Derwein 1940, Nr. 202)

Fuchsloch (Pfaffengrund; vgl. Derwein 1940, Nr. 205)

*Fuhrhofweg (Bergheim; zwischen heutiger Bergheimer Straße (damals Wieblinger Landstraße) und Neckar; 1896 benannt. Die südliche Fortsetzung hieß Yorkstraße (Beckmann-Plan 1920). Heute heißt die gesamte Straße Yorckstraße. Benennung nach dem städtischen Fuhrhof (Bergheimer Straße 140, östlich des Fuhrhofweg/Yorckstraße, südlich der verl. Vangerowstraße, nördlich der Bergheimer Straße/Wieblinger Landstraße, westlich der verl. Theodor-Körner-Straße/Emil-Maier-Straße)

Gaiberger Weg (Stadtwald, Fahrstraße zwischen Molkenkur und Gaiberg; vgl. Kohlhöfersteig; vgl. Derwein 1940, Nr. 468, 1004)

Gaisbergstraße (1550 die geispergs gaß, 1761 der untere geißberger weeg, noch Mitte des 19. Jahrhunderts Weinbergweg; vgl. Derwein 1940, Nr. 214, 836; vgl. Oberer/Mittlerer Gaisbergweg)

*Galgenweg (1294 erstmals erwähnt. Ursprünglich von den Römern angelegt. 1546, 1769: "Bergheimer Weg". Nördlicher Teil ab 1877 "Römerstraße"; vgl. Derwein 1940, Nr. 218, 1003)

*Geißengasse (1592, Augustinergasse; vgl. Derwein 1940 Nr. 238)

*Gerbergasse (1805, Untere Mönchgasse; vgl. Derwein 1940 Nr. 242)

*Gigengäßlein (1559 Geygen gessel, 1767 gigen gäßlein, Obere Mönchgasse, vgl. Derwein 1940 Nr. 236)

*Gosthoff gaß (1706, Hirschgasse, vgl. Derwein 1940 Nr. 256)

Grabengasse (1391 garten off dem graben gelegen...; vgl. Derwein 1940, Nr. 260)

Graimbergweg (Verbindung zwischen Klingenteichstraße und Neue Schloßstraße, 1901-1903 angelegt; vgl. Derwein 1940 Nr. 261)

Grenzhofer Weg (Wieblingen/Bergheim; vgl. Derwein 1940, Nr. 1005) Der ursprüngliche (d.h. mittelalterliche) "Grenzhöfer Weg" (1487 erstmals urk. erwähnt) zieht vom Neckar nach Südwesten und verbindet Wieblingen mit dem merowingerzeitlichen Dorf Granesheim/Grenzheim, welches Pfalzgraf Konrad von Staufen 1184 dem Kloster Schönau verkaufte (seither "Grenzhof"). In Folge des Eisenbahn-, Sraßen- und Autobahnbaus des 19./20. Jahrhunderts wird die Trasse getrennt. Es bleibt der alte "Grenzhöfer Weg" im Ort Wieblingen, der heute (als Feldweg) an der Autobahn endet. Im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts entstand die heutige Straße "Grenzhöfer Weg", die Wieblingen mit Plankstadt verbindet (auf Plankstädter Gemarkung heißt die Straße "Wiebliger Weg"). Es gibt also auf Heidelberger Gemarkung heute zwei Straßen, die jeweils "Grenzhöfer Weg" heißen, aber nicht direkt miteinander verbunden sind.

Gutleuthofweg (Schlierbach; 1755 erstmals genannt; vgl. Derwein 1940, Nr. 272; vgl. Gutleuthaus)

Häfnergäßlein (Schlierbach, 1755 erstmals erwähnt; vgl. Derwein 1940 Nr. 276, 159)

*Hafengasse (heute: Sophienstraße; 1874 hergestellt; vgl. Derwein 1940 Nr. 275, 1036)

Hagenstraße (Rohrbach; vgl. Derwein 1940 Nr. 70)

Hauptstraße (Altstadt) 1856 wird eine neue Numerierung der Häuser in Heidelberg nach Straßen von Westen nach Osten bzw. von Norden nach Süden eingeführt, wobei fast in allen Straßen der Stadt die links gelegenen Häuser ungerade und die rechts gelegenen gerade Nummern erhalten. Die Zählung der Hausnummern in der Hauptstraße ist in einen westlichen und einen östlichen Teil in Höhe Grabengasse/Marstallstraße getrennt. 1877-1878 wird die Zählung der Hausnummern in der Hauptstraße geändert. Die 1856 eingeführte Trennung des westlichen vom östlichen Teil wird aufgegeben.



Hausackerweg (Schlierbach; vgl. Derwein 1940, Nr. 299: „...garten...zum hauß Acker genannt...“ - 1566) (vgl. Housecker, luxemburgisch für den Begleiter des hl. Nikolaus, lux. „Kleeschen“)

Hebelstraße (Südstadt, 1909 wird die neu projektierte Straße zwischen Römerstraße und Kirchheimer Weg (nach Johann Peter Hebel) Hebel-Straße genannt; vgl. Hebelstraßen-Brücke)

*Heckengasse (zwischen Leopoldstraße und Hauptstraße, durch das städtische Arboretum angelegt, hier fand der Heckenmarkt statt; seit ca. 1859 Akademiestraße; vgl. Derwein 1940 Nr. 9, 303, 1052)

Hegenichhof (gehört zu Eppelheim, Adressierung jedoch über „69124 Heidelberg“)

Heiliggeiststraße (Altstadt)

*Hirschstraße (Untere kalte Thal) (Benannt nach dem Gasthaus zum Goldenen Hirsch (Markplatz/Hirschstraße 2; Schützendorfsches Haus, 1490 erstmals erwähnt, 1544 im Zinsbuch des Augustinerklosters erwähnt. (vgl. N.A. I, S. 189, II, S.56 Nr.132, S.58 Nr.144, VIII S. 61; Derwein 1940, Nr. 227, 329; Ludwig Haßlinger, Stadteilverein Handschuhsheim, Jahrbuch 2004 S. 87 ff.). 1885 wurde das alte Gasthaus abgebrochen, es mußte dem 1886/87 errichteten Rathaus-Nordflügel weichen. [N.A ,I, S.189, II, S.56 32, S.58, Nr.144, VIII, S.61], (HDwfw S.39), (Adressbuch ab 1839, 1860 letzter Eintrag) Karl Christ, Alt-Heidelberger Wirtschaften. Ziegelhausen 1925, S. 4)

*Hohe Gasse (Südstadt; vgl. Derwein 1940, Nr. 228, vgl. FN Oelberg)

*Hospitalgasse, Spitalgasse (Neugasse) (Altstadt; vgl. Derwein 1940, Nr. 360)

Hospitalstraße (Bergheim, beginnt an der Bergheimerstraße 22 und endet an der Voßstraße) (Nr. 1: Zahnklinik (Adreßbuch 1967), Nr. 3: Poliklinik (Adreßbuch 1967), rechte Seite: Augenklinik (Adreßbuch 1967))

Im Bosseldorn (Südstadt, ringförmig, von der Sickingenstraße bis zur Eleonore-Sterling-Straße)

*Im Roßgarten (Pfaffengrund, heute: „Im Rossgraben“, vgl. Amtl. Taschen-Stadtplan 1952)

Im Rossgraben (Pfaffengrund, früher Im Roßgarten“, vgl. Amtl. Taschen-Stadtplan 1952)

*In der neuen Heimat (Pfaffengrund, heute: „Steinhofweg“, vgl. Amtl. Taschen-Stadtplan 1952)

Ingrimstraße (Derwein 1940, Nr. 369)

*Jean-Paul-Straße (Neuenheim, westliche Parallelstraße zur Dietrich-Eckart-Straße (1945: Friedrich-Ebert-Straße, 1947: Wielandtstraße), zwischen Gerhart-Hauptmann-Straße und verlängerter Schröderstraße, vgl. Adreßbuch 1942, S. 48)

Johannes-Hoops-Weg (Altstadt/Stadtwald, F–G–H 10, Waldstraße zwischen Klingenteichstraße und Speyererhof). Ursprünglich Speyererhofweg, der südliche Teil heißt heute noch so. 1851/52 als Zufahrt zum Speyererhof ausgebaut. An dieser Straße steht die Hutzelwaldhütte. 1952 nach Johannes Ludwig Hoops (1865–1949) aus Rablinghausen bei Bremen benannt, seit 1896 a. o. Professor fur Englische Philologie und Germanische Altertumskunde an der Universität Heidelberg, 1902 ordentlicher Professor, 1920/21 Rektor. Er ermöglichte 1921 durch Spendensammlung die Fertigstellung der Mensa academica im sog. Marstallgebäude (»Zeughaus-Mensa«). Im selben Jahr leitete er die Gründung der »Gesellschaft der Freunde der Universität Heidelberg« ein, deren Geschäftsführer er bis zu seinem Tode blieb. Seine Bemühungen um die Stiftung des amerikanischen Botschafters Jacob Gould Schurman (vgl. Schurmanstraße) führten zur Errichtung des Gebäudes der Neuen Universität. 1926 ging er als erster deutscher Austausch-Professor an die Universität Berkeley (Kalifornien). 1945 war er kommissarischer Rektor der Universität Heidelberg. Er wohnte unweit dieser Straße, in der Klingenteichstraße 13, und ging dort oft spazieren. Eine seiner Veröffentlichungen trägt den Titel »Waldbäume und Kulturpflanzen im germanischen Altertum«. Schon deshalb lag es nahe, eine Waldstraße, an der nur ein Wohnhaus steht, nach ihm zu benennen. Er ist auf dem Bergfriedhof begraben.

Nr. 8: Kamin und Maschinenhaus zur Entlüftung des Königstuhltunnels, 1906–13 erbaut, 1971 außer Betrieb gesetzt, heute Wohngebäude.


*Kalte Tal, Kaltenthal (zwischen dem Schloß und dem (ehemaligen) Franziskanerkloster. Name seit 1434 nachweisbar (vgl. Derwein 1940, S. 170f., Nr. 403). 1558 wohnt der Arzt und Theologe Thomas Erastus im Kalten Thal. Das Gebäude Karlstraße 4 wurde 1717 als pfälzische Landschreiberei im Kalten Tal von Charles Louis Remy de la Fosse erbaut, später großherzogliches Palais. Der Buchdrucker Christian Friedrich Prahl wohnt lt. Adressbuch 1840 im Kaltenthal am Kornmarkt C 133 (=Karlstraße 1). 1803 ersteigern die Bewohner des Kalten Thals die Gebäude des Franziskanerklosters unter der Bedingung, sie abzubrechen und eine öffentliche Promenade anzulegen (1804 Abriß, 1807: Anlage des Karlsplatzes). 1843 wird das Kaltenthal nach dem Landesfürsten Karl Friedrich von Baden in Karlstraße umbenannt, weil die Anwohner glauben, der Name könne dem Wert ihres Grundbesitzes nachteilig sein. Vgl. Hans Christoph Schöll, Wie aus dem „Kaltental“ Heidelbergs Karlstraße wurde. Ein Beitrag zur Geschichte der Heidelberger Straßennamen, in: Volksgemeinschaft Nr. 258, S. 3 [ca. 1943/1945]; (vgl. Kaltentalturm (Pulverturm, Gedenktafel an Karlsstraße 22; vgl. Derwein 1940 Nr. 404, 711, 953); vgl. Friesenberg, Hirschstraße) ( Karl Christ, Alt-Heidelberger Wirtschaften. Ziegelhausen 1925, S. 4)

Kirchheimer Weg (zieht vom "Landwirthschaftlichen Garten" an der Rohrbacher Straße zum Galgenweg, weiter südlich vom Galgenweg nach Kirchheim) (vgl. Derwein 1940, Nr. 1010; 1407 erstmals erwähnt)

Kirchstraße (Bergheim; die Kirch Gaß, 1570; vgl. Derwein 1940, Nr. 444)

Kisselgasse (Altstadt, im kalten Tal, östlich des Franziskanerklosters; 1572: in der Kissel gasse, vgl. Derwein 1940, Nr. 438, 450)

*Kisselgasse, große (Südstadt; 1348: Wgt. zu kyesele, vgl. Derwein 1940, Nr. 449. Die kleine Kisselgasse wurde 1936 in die neu entstehende Görresstraße einbezogen.)

*Kleine Augustinergasse (Altstadt, 1396: in der cleynen gaßen neben den Augustinern; nach dem Augustinerkloster mit Friedhof; Endstück heute neben Hauptstraße 130; vgl. Derwein 1940 Nr. 35; vgl. Augustinergasse)

Kleine Augustinergasse

Kleine Mantelgasse (Altstadt)

Kleine Mantelgasse 12, Handwerkerzeichen


Klingelhüttenweg (Schlierbach, F 13, verbindet Schloss-Wolfsbrunnen-Weg und Wolfsbrunnensteige. Bis 1955: östlicher Klingelhüttenweg. Zweigt vom Schloss-Wolfsbrunnen-Weg oberhalb der »Schönen Aussicht« bergwärts ab und führt als oberster Weg der heutigen Bebauung am Waldrand entlang. Mündet oberhalb des Wolfsbrunnens in die Wolfsbrunnensteige. Er war vor der Bebauung auch der Zugangsweg zu der nach 1971 zerstörten »Klingelhütte«, die 1894 oberhalb des dortigen Steinbruchs bei der früheren »Graf-Johann-Schanze« auf dem das Rombachtal begleitenden westlichen Bergsporn errichtet wurde. Nach Max Klingel (1838–1921), Stadtverordneter, Mitbegründer (1884) und langjähriger Vorsitzender des »Gemeinnützigen Vereins«, Ehrenbürger von Heidelberg (1918), benannte der Verein zur Feier seines zehnjährigen Bestehens die von ihm erstellte Schutzhütte. – 1924 begann man, den westlichen mit dem östlichen Klingelhüttenweg baulich zu verbinden, doch wurden die Arbeiten vorzeitig abgebrochen. Der westliche Klingelhüttenweg heißt seit 1955 Schmeilweg. vgl. Derwein 1940, Nr. 453).



Klingenteichstraße (Altstadt) Ein Weingarten »in der Klingen gelegen« wird 1344 erstmals erwähnt. 1702 legte man hier den jüdischen Friedhof an, der bis 1876 in Benutzung blieb. 1845 baute man oberhalb der Stadtmauer, die hier noch teilweise erhalten ist, eine Straße durch den Klingenteich zum kleinen Gaisberg. Bis 1890 nannte man sie Klingenteich (nach dem gleichnamigen, 1837 festgelegten Walddistrikt), dann Klingenteichstraße. Die untersten Häuser auf der westlichen Straßenseite zählten bis 1890 noch zur Leopoldstraße (d.h. Leopoldstraße Nr. 54 wurde zu Klingenteichstraße Nr. 2, Nr. 56 zu Nr. 4 und Nr. 58 zu Nr. 6). In der unteren Klingenteichstraße gibt es etliche tief in den Berg hineingebaute Keller, die u. a. zur Speicherung von Eis und zum Kühlen des Biers dienten. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde im Klingenteich ein Wasserfall angelegt, den man »wohl aus bürgerlicher Romantik in Erinnerung an Webers Freischütz« (Derwein) »Wolfsschlucht« benannte. Zwischen 1905 und 1912 wurden in Klingenteichstraße 9–17 und Unter der Schanz 1-4 sieben Villen im Landhausstil gebaut, die sog. Villenkolonie Klingenteich. – Der Name der Straße kommt von der Klinge, der Gebirgseinsenkung, durch die sie führt, und ist eine Tautologie: Klinge, ahd. chlinga, mhd. klinge f. bedeutet »Gießbach, Talschlucht, auch ohne Wasser«, Teich bedeutet »Talschlucht«. Die Klingenteichstraße ist eine Passstraße zwischen Königstuhlmassiv und Gaisberg und führt zur Molkenkur.– Die vermutete erste Siedlung des 12. Jahrhunderts um die Peterskirche lag auf dem Schwemmfächer, den der Klingenteichbach von Süden her auf die Niederterrasse des Neckars vorgebaut hatte. Dort war man vor Neckarhochwassern geschützt (Derwein 1940 Nr.452, 455, 926) - Zwischen Nr. 3 und 5: Jüdischer Friedhof (1702–1876). – Nr.4: Haus Drachenfels (1911, Corps Suevia), "Kameradschaft Axel Schaffeld im NS-Studentenbund" (Adreßbuch 1943) – Nr.6: Haus des Malers Guido Schmitt, Gedenktafel für den Dichter Alfred Mombert (zählte 1885 noch als Leopoldstraße 58; vgl. Guido-Schmitt-Weg, Mombertstraße). – Nr.8: ehemaliges Freimaurerhaus (1870 eingeweiht, 1987 von der Anthroposophischen Gesellschaft erworben, jetzt Rudolf-Steiner-Haus). – Nr.10: Schützengesellschaft »Tell« 1906. – Nr.10–12: Turnhalle Klingenteich (1896). – Nr.12: City Kult (Jugendtreff Altstadt). – Nr. 19 SS-Studentenmannschaftsheim (Adreßbuch 1943) - Nr. 21: Katholische Deutsche Studentenverbindung Arminia, Englische Abteilung des Dolmetscherinstituts der Universität (Adreßbuch 1943) – Nr.27: Haus mit Gedenktafel für Hans Breuer (1883–1918). Der Medizinstudent gab 1908 die Volksliedsammlung »Zupfgeigenhansl« heraus, dessen Lieder er hier im Kreise Heidelberger Wandervögel sammelte. – Nr.31: Café-Restaurant Molkenkur / ehemalige Alte Burg. – Nr.33: Bergbahnstation Molkenkur (1890/1907).

*Knebelgasse, Knebelingasse (Fischergasse; Altstadt, 1376 erwähnt; vgl. Derwein 1940, Nr. 182, 462)

Königstuhlweg (Stadtwald; Fahrstraße zwischen Kohlhof und Plättelshöhe)

Kohlhöferweg (Stadtwald; Fahrstraße zwischen Gaulkopfhang und Blockhaus; siehe Chaisenweg, vgl. Derwein 1940, Nr. 46)

Kohlhöfersteig, Kohlhöfer Steige (462 Meter über NN; Schloß-Molkenkurweg, Gaiberger Weg, Kohlhöferweg; vgl. Derwein 1940, Nr. 468)

Krämergasse (Altstadt, F 11, zwischen Hauptstraße und Zwingerstraße). 1559 erstmals erwähnt. Nach dem ehemaligen Zunfthaus der Krämer benannt, dem in der Krämergasse 14 gelegenen, südlichen Teil des Hauses Ingrimstraße 16 (Derwein 1940, Nr. 481). (Nr. 2: Cave 54, Vereinigung zur Pflege studentischer Geselligkeit e.V., 1954, ursprünglich Studenten-Jazzclub).

*Kronprinzenstraße (Weststadt, benannt nach Kronprinz Friedrich II. von Baden, der von 1857 bis 1907 Kronprinz war), wird 1939 in Dantestraße umbenannt

Kurfürsten-Anlage (am 10. August 1955 schlägt der Bund der Berliner e.V., Kreisverband Heidelberg, 1. Vorsitzender E. Horn, Neckargemünd, im Heidelberger Tageblatt vor, die neue Straße von der Innenstadt zum neuen Hauptbahnhof „Berliner Allee“ oder „Berliner Anlage“ zu nennen. 11. März 1956: Baubeginn der Straßenbahn-Strecke durch die „Neue Straße“. 1. Juli 1956: Eröffnung der Straßenbahnlinie Rohrbacher Straße (ehemaliger Bahnhofsvorplatz)-Kurfürsten-Anlage-Hauptbahnhof. Am 8. April 1957 wird die nördliche Fahrbahn der „Neuen Straße“ zwischen altem und neuen Hauptbahnhof eröffnet. 17. September 1958: Eröffnung der Südfahrbahn der „Neuen Straße“. 5. Dezember 1960: Eröffnung der des neuen Gebäudes der Bezirkssparkasse (Kurfürsten-Anlage 10-12). 18. März 1961: Einweihung des neuen Gebäudes des Heidelberger Volksbank (Kurfürsten-Anlage 8). 1. Juli 1961: Bezug des Menglerbau (Rohrbacher Straße 6-8/Kurfürsten-Anlage, früher: Poststraße 1-5, Adreßbuch 1967), erstes Wohnhochhaus in Heidelberg, seit 1959 auf dem Gelände des früheren Hauptbahnhofs erbaut, benannt nach seinem Erbauer Jakob Wilhelm Mengler (1915-2001), Darmstadt. 6. Oktober 1961: Einweihung des Ladenzentrums Menglerbau und des Parkhauses Stadtmitte. 6. August 1962: Verlegung der Postomnibus-Haltestelle Sophienstraße zum Parkhaus Kurfürsten-Anlage/Bahnhofstraße. 24. März-1. April 1964: Zirkus Sarassani gastiert auf dem ehemaligen Bahngelände zwischen Bahnhofstraße und Kurfürsten-Anlage.)

Kurzer Buckel (1736 erstmals erwähnt; vgl. Derwein 1940 Nr. 94)

Lauerstraße (Altstadt) (vgl. Hans-Martin Mumm, Der Name der Lauerstraße, in: Heidelberg. Jahrbuch zur Geschichte der Stadt, herausgegeben vom Heidelberger Geschichtsverein e. V. , Nr. 25 (2021), S. 11-28)

Lenbachweg (Südstadt, 1959 nach dem Maler Franz von Lenbach benannt)

Leyergasse (vgl. Achim Wendt, Stadtkernarchäologie und Stadtentstehung. Archäologische Untersuchungen in der Heidelberger Altstadt - Die Grabung im Bereich der Leyergasse, in: Heidelberg. Jahrbuch zur Geschichte der Stadt, herausgegeben vom Heidelberger Geschichtsverein, Nr. 4 (1999), S. 277-289; Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg (Hg.), Stadtkreis Heidelberg (Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmale in Baden-Württemberg; Bundesrepublik Deutschland, Bd. II.5). Ostfildern 2013, I, S. 84f.)

*Lindengasse (Bergheim; vgl. Derwein 1940, Nr. 168, 544; 1376 erstmals erwähnt)

Loop West (Carl-Friedrich-Gauß-Ring, Ringstraße im Heidelberg Innnovation Park (hip), 2022)


Loop Ost (Margot-Becke-Ring, Ringstraße im Heidelberg Innnovation Park (hip), 2022)


*Mittlere Aue (Schlierbach, 1921 benannt, 1950 in Maisenbachweg umbenannt)


*Mannheimer Straße (Bergheim; ab 1852 Bergheimer Straße, vgl. Derwein 1940, Nr. 912)

Margot-Becke-Ring ("Loop Ost", Ringstraße im Heidelberg Innnovation Park (hip), 2022)

Markscheide (zwischen Bergheim und Rohrbach; vgl. Derwein 1940, Nr. 576)

Michelsgasse ("Wgt. heißt zum Michel in Bergheimer marck", 1391) (vgl. Derwein 1940, Nr. 600)

*Mittlere kalte Thal (Karlstraße)

Molkenkurweg vgL. Schloß-Molkenkurweg, Kohlhöfer Steige (siehe unter Waldwege Süd)

*Mühlgasse, große (Bergheim; vgl. Derwein 1940, Nr. 617)

*Mühlgasse, kleine (Bergheim; vgl. Derwein 1940, Nr. 617)

*Mühlgasse, mittlere (Bergheim; auch: Bäckergasse; vgl. Derwein 1940, Nr. 39, 617)

*Mühlweg (Bergheim; vgl. Derwein 1940, Nr. 619)

*Myrollsgasse (Albertsgasse) vgl. Derwein 1940, Nr. 10, 628

*Naßgewann (seit 1959: „BreslauerStraße“; Kirchheim-Nord, I 7–8)


Neckarmünzgasse

Neckarstaden (1880-1881 wird der Bereich zwischen Neuer Brücke und Stadthalle auf das heutige Niveau angehoben. 1896-1897 wird die Straße Neckarstaden zwischen Bienenstraße und Alter Brücke gebaut. Bei dieser Gelegenheit wird das 1578 errichtete Kornhaus westlich des Brückentors abgerissen. 1901-1903 wird die Straße zwischen Bienenstraße und Neuer Brücke fortgesetzt. 1931 folgt die Fortsetzung bis zum Hackteufel. 1969 wird der östliche Teil des Neckarstaden auf drei Fahrspuren verbreitert, wie im Schaechterle-Plan vorgesehen. Dabei werden zwei Bögen der Alten Brücke abgebrochen und angehoben. vgl. Derwein 1940, Nr. 643)

*Neckartangente (Altstadt; Nordtangente, B 37 zwischen Bismarckplatz und Karlstor) (vgl. Südtangente) Thesen zum Altstadt-Teil des Schaechterle-Plans

Neue Schloßstraße (Altstadt-Schloßberg) Serpentinenweg von der Bremeneckgasse zum Schloß (Fortsetzung: Schloß-Wolfsbrunnen-Weg), 1873-1875 als Fahrstraße zur Entlastung des Schloßberg angelegt. Verbindungshäuser, Villen im Burgen- und Fachwerkstil, Hangstützmauerm.

*Nordtangente vgl. Neckartangente (vgl. Südtangente)

Oberbadgasse (vgl. Derwein 1940 Nr. 664; vgl. Wolfgang Seidenspinner, Manfred Benner, Heidelberg (Archäologischer Stadtkataster Baden-Württemberg, Bd. 32). Stuttgart 2007, S. 243)



*Obere Aue (Schlierbach, 1921 benannt, 1950 in Zechnerweg umbenannt)

*Obere Gasse (Hauptstraße, vgl. Derwein 1940, Nr. 231)

Obere Neckarstraße (Altstadt, vgl. Derwein 1940, Nr. 644; vgl. Neckarstaden, Untere Neckarstraße)

Obere St. Nikolausweg (Stadtwald; Waldweg zwischen Kohlhöfer Weg und Drei Eichen)

*Östlicher Klingelhüttenweg vgl. Schmeilweg


*Pariser Weg An der Südseite der Stadt am Bergfuß zog einst die Stadtmauer, unterbrochen durch das Schießtor und das Kuhtor. 1800–09 ließ der Schmiedemeister Christoph Seidel auf eigene Kosten den von Regen- und Bergwasser zerstörten Schießtorweg vom Klingentor entlang der zerfallenen südlichen Stadtmauer bis zur Rohrbacher Chaussee drainieren, mit Lindenbäumen bepflanzen und in einen Spazierweg umwandeln. Er wurde Seidels-Weg, im westlichen Teil auch Pariser Weg genannt, weil 1799 französische Truppen auf dem Schießtorweg von Westen in die Stadt eingedrungen seien. 1822–30 legte man hier eine Straße an und nannte sie 1830 (zeitgleich mit der Sofienstraße) nach dem gerade auf den Thron gelangten Großherzog Leopold von Baden (reg. 1830–52) Leopoldstraße. In jenem Jahr bepflanzte Universitäatsgärtner Johann Metzger die »Neuen Anlagen«. Er schuf eine Garten-Promenade, zu der damals auch das »Arboretum« am heutigen Friedrich-Ebert-Platz und der kleine Park, in dem später das Denkmal für Robert Bunsen stand, gehörten. Metzger besetzte die Anlage mit Rosskastanienbäumen. Auf dem Gelände des späteren Stadtgartens und des Seegartens legte er den Versuchsgarten des Landwirtschaftlichen Vereins an. Nach Eröffnung des Bahnhofs 1840 am Westende der Leopoldstraße wurden die Grundstücke nach und nach fast vollständig bebaut. (Vgl. Wilhelm Wundt, Erlebtes und Erkanntes. Stuttgart 1920, 5. Kapitel: ""Pariser Weg", eine schmale Gasse außerhalb der Stadt an der Stelle der jetzigen Anlage oder Leopoldstraße ... dieser Weg führte zu dem Bahnhof...")


*Pflaster (vgl. Derwein 1940, Nr. 694)

*Plättelsweg (Stadtwald)

Plöck (Vorstadt ; vgl. Derwein 1940, Nr. 705; „breiter Placken oder Flecken ebenen Landes“; vgl. Ernst Christmann, Die rheinischen Flurnamen "Ploeck", "Pleck", "Blenk". in: Rheinisches Jahrbuch für Volkskunde, 2. Jg., S. 32-38. Bonn 1951)

Promenadenweg (Bierhelderhofgut) vgl. Derwein 1940, Nr. 710

Rentnerweg (Pfaffengrund, inoffizielle Bezeichnung, 1984 an die Eppelheimer Straße angebunden, ab September 1993 in Heinrich-Menger-Weg umbenannt)

Rizalufer (Wieblingen)

Rohrbacher Straße, Rohrbacher Weg (auch Bergstraße; vgl. Derwein 1940, Nr. 54, 915)

Rombachweg (Stadtwald) vgl. Derwein 1940, Nr. 733

Sandgasse (große/kleine, 1344 erste Erwähnung eines jüdischen Friedhofs an der Plöck/Theaterstraße/Sandgasse (1369 erweitert, 1391 geschlossen), 1369 erste Erwähnung der "oberen Sandgasse", vgl. Derwein 1940 Nr. 748; vgl. Karl Christ, Alt-Heidelberger Wirtschaften. 1925, S. 14) (obere/große Sandgasse = heute "Sandgasse"; untere/kleine Sandgasse = heute "Schiffgasse")

Saupfercheckweg vgl. Derwein 1940, Nr. 765; Brecht 1968 S. 37

*Schießtorweg (1800-1809 läßt der Schmiedemeister Christoph Seidel auf eigene Kosten den von Regen- und Bergwasser zerstörten Schießtorweg vom Klingentor entlang der zerfallenen südlichen Stadtmauer bis zur Rohrbacher Chaussee drainieren, mit Platanen bepflanzen und in einen Spazierweg umwandeln. Er wird danach Seidels-Weg, im westlichen Teil auch Pariser Weg genannt, weil 1799 französische Truppen auf dem Schießtorweg von Westen in die Stadt eingedrungen seien. (Vorläufer der 1826/1831 angelegten Leopoldanlage))

Schiffgasse (Große Sandgasse (1698), 1677 erstmals erwähnt, vgl. Derwein 1940 Nr. 748, 790; vgl. Karl Christ, Alt-Heidelberger Wirtschaften. 1925, S. 14)

*Schiffsweg (Leinpfad am Bergheimer Neckar; vgl. Jaeger 1988, Nr. 883)

Schlautersteig (Rohrbacher Wald, Boxberg, Emmertsgrund)

Schloßberg, Schloßbergstraße (1575 Fahrweg, 1599 Burgstraße; vgl. Derwein 1940 Nr. 101, 171, 807)



Schmeilweg (Schlierbach, bis 1955: Westlicher Klingelhüttenweg; vgl. Derwein 1940, Nr. 453. Schmeilweg 3=Schloß-Wolfsbrunnenweg 36)

Schneckenpfad (Pfad zwischen Bierhelderweg (Rohrbach) und Berghalde (Boxberg))

Rohrbach vom Schneckenpfad

*Schwetzinger Weg (zwischen dem Fuß des Gaisbergs und dem Schloßplatz in Schwetzingen; vgl. Derwein 1940, Nr. 1015; 1659 erstmals erwähnt)

*Schwetzinger Straße (Maulbeerbaumallee, Alleestraße; vgl. Derwein 1940, Nr. 589; 1720 erstmals erwähnt)

Seegartenstraße 1976 wurden der damalige Seegarten (1570 erstmals als »Sehe garthen« erwähnt) und die südlich davon verlaufende Wilhelm-Erb-Straße nach dem ersten Kanzler der Bundesrepublik Deutschland Konrad Adenauer (1876–1967) in Adenauerplatz umbenannt. – »Der Seegarten lag im 18. Jhdt. nur südl. der Wilhelm-Erb-Straße . . . Seinen Namen mag der Garten dem von Friedrich dem Siegreichen wohl im heutigen Neptungarten angelegten See . . . verdanken.« (Derwein 1940, Nr. 836). – Im November 1914 wurde die Seegartenstraße (gegen den Willen vieler Anlieger) in Wilhelm-Erb-Straße umbenannt. »Zur Erhaltung der historischen Bezeichnung Seegartenstraße« wurde der Neptungarten dafür »Seegarten« genannt, was die Topographie verfälschte, denn der historische Seegarten lag südlich davon.

*Seelenweg (vgl. Derwein 1940, Nr. 837; vgl. Entenpfühler Weg)

*Seidels-Weg vgl. Pariser Weg


Seminarstraße (Derwein 1940, Nr. 841)

Semmelsgasse (nach einem Similin, Samuel oder Simon, einem der 1391 vertriebenen Juden; vgl. Karl Christ, Alt-Heidelberger Wirtschaften. Ziegelhausen 1925, S. 5)

Sensenried (vgl. Derwein 1940, Nr. 843; vgl. Wolfgang von Moers-Messmer, Die vordeutschen geographischen Namen des Kraichgaus und des unteren Neckarlandes. Fortsetzung, in: Kraichgau 11/1989, S. 70ff.)



Sickingenstraße (Rohrbach, I 9, zwischen Karlsruher Straße und Im Bosseldorn, bildet die Grenze zwischen Südstadt und Rohrbach). Die Herren von Sickingen waren ein altes pfälzisches Adelsgeschlecht, ursprünglich aus dem Kraichgau, das in Heidelberg und in Rohrbach begütert war und im Jahr 1932 erlosch. Der bekannteste Vertreter der Familie, Franz von Sickingen (* 1481), verband sich 1521 mit Ulrich von Hutten zum Reichsritteraufstand und fiel 1523 in der Fehde gegen die Fürsten von Trier, Kurpfalz und Hessen auf Burg Nanstein bei Landstuhl. Im ersten Akt von Goethes Drama erwähnt Götz von Berlichingen die Begegnung mit Franz von Sickingen im »Hirschen« zu Heidelberg. Sein Vorfahr Swicker (Schweicker) von Sickingen († 1417) war Oberhofmeister König Ruprechts. Sein und seiner Frau Grabstein mit Wappen (fünf silberne Kugeln in Schwarz) ist, stark verwittert, an der inneren Südwand der Heiliggeistkirche zu sehen. Die Familie Sickingen erbaute 1703–07 das Gebäude in der Heidelberger Hauptstraße 207–209, heute Palais Boisserée genannt. In Rohrbach besaßen die Sickingen einen Gutshof an der »Sickinger« (Seckenheimer) Gasse. Auch der Sickingenplatz in der Südstadt erinnert an das Geschlecht. Die Sickingenstraße hieß früher Kaiserstraße und wurde 1929 in Sickingerstraße umbenannt, weil dies nach dem damaligen Oberburgermeister Dr. Carl Neinhaus »der heimatlichen Sprachweise entspricht«. – Planungen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts sahen vor, die Sickingenstraße mittels einer »Sickingenbrücke« über die Bahnlinie und Stettiner Straße bis zur Pleikartsförster Straße fortzusetzen (vgl. Kurpfalzring). – Auf dem Gelände des ehemaligen Nanz-Warenlagers an der Ecke Fabrikstraße wurde 2002 die Wohnanlage »Eichendorff-Forum« mit »Eichendorff-Turm« eingeweiht (vgl. Seckenheimer Gäßchen)


Sophienstraße (westliche Vorstadt; vgl. Derwein 1940 Nr. 258, 848)

Speyerer Landstraße, Speyerer Straße (vgl. Derwein 1940 Nr. 531; 1407 erstmals erwähnt; beginnt an der Kriegskurve)

Speyerer Schnauz (vgl. Derwein 1940, Nr. 816)

*Stiller Weg (Pfaffengrund, Verbindungsweg zwischen „In der Siedlerruh“ und „Im Dörnig“, vgl. Amtl. Taschen-Stadtplan 1952)

Sternwartenweg (Stadtwald; vgl. Derwein 1940, Nr. 897)

*Südtangente (Altstadt, ehemalige Eisenbahn-Trasse (Kurfürsten-, Friedrich-Ebert-Anlage) durch den Gaisberg- und den Schloßberg-Tunnel, 1964 Baubeginn, vereinigt sich am Karlstor mit der Neckartangente (B 37). Um 1969 wurde eine Häuserzeile im Oberen Faulen Pelz für die Südtangente abgerissen, cf. Mumm, 12. 9. 2010) Thesen zum Altstadt-Teil des Schaechterle-Plans

Turnerstraße (Rohrbach) (Der nördliche Teil der Turnerstraße hieß bis 1929 Werderstraße, der südliche Teil hieß 1921 noch Erbprinzenstraße. Weil es in Neuenheim schon eine Werderstraße gab, nannte man die Rohrbacher Werderstraße in Turnerstraße um, weil auf ihr die Turner bei festlichen Veranstaltungen zu den Sportplätzen zwischen der heutigen Sickingenstraße, Kirschgartenstraße, Grünewaldstraße und Turnerstraße zogen. Daraufhin erhoben vierzehn Hausbesitzer an jener Straße Einspruch gegen die Umbenennung. Und zwar sei erstens die Bezeichnung "sinnwidrig", da Festzüge der Turner über die Sickingenstraße zum Sportplatz geleitet würden. Zweitens läge der Sportplatz über kurz oder lang im baureifen Gelände. Drittens sei die Straße mit schönen Villen und schmucken Häusern bebaut. Der neue Name liefe „dem ästhetischen Gefühl zuwider“. Dazu eine Notiz des Oberbürgermeisters Neinhaus vom 8. Januar 1930 an den Hausbesitzer Alfred Rau: „Die Bezeichnung Turnerstraße ist in vielen anderen deutschen Städten zu finden [z.B. in Worms, Rheingönheim, Offstein bei Grünstadt, d.Verf.], und kann nicht als sinnwidrig bezeichnet werden...“ (Stadtarchiv Heidelberg, Konvolut 323/3))


*Untere Aue (vgl. Am Gutleuthofhang)


*Untere kalte Thal, Hirschstraße (vgl. Karl Christ, Alt-Heidelberger Wirtschaften. Ziegelhausen 1925, S. 4)

*Untere Gaisbergweg vgl. Gaisbergstraße

Untere Neckarstraße (Altstadt, vgl. Derwein 1940, Nr. 645; vgl. Neckarstaden, Obere Neckarstraße)

Untere St. Nikolausweg (Stadtwald, zwischen Saupfercheckweg und Gaiberger Weg; früher Forstweg, ab 1985 Fahrstraße) (1985? wird der Forstweg Unterer Sankt Nikolausweg (zwischen dem MPI für Kernphysik und Drei Eichen) "vorübergehend" für den motorisierten Individualverkehr geöffnet. Am 5. Dezember 1985 antwortet Oberbürgermeister Zundel auf die Frage einer Stadträtin, warum der Forstweg Unterer Sankt Nikolausweg für den motorisierten Individualverkehr geöffnet wurde „Aus ökologischen Gründen... Man habe sich nach langer Prüfung zu diesem Schritt entschlossen, weil sonst Arbeitnehmer aus den Instituten im Bereich Bierhelderhof, die in Richtung Gaiberg/Bammental wollen, eine rund sieben Kilometer längere Strecke durch den Heidelberger Stadtwald fahren müßten.“ (Heidelberger Amtsanzeiger, 12. 12. 1985, S. 3))

Untere Straße (Altstadt, parallel zur Hauptstraße, zwischen Heumarkt und Fischmarkt) 1300 als in der under gaßen erstmals erwähnt. Damit handelt es sich um einen der ältesten heute noch geltenden Heidelberger Straßennamen. An den Querstraßen und Hinterhöfen kann man erkennen, um wieviel tiefer die Untere Straße zur Hauptstraße liegt. Die frühere Hirschstraße (jetzt Heiliggeiststraße) wurde oft als Einheit mit der Unteren Straße empfunden. »Untere Gasse/Straße« steht im Gegensatz zur »Oberen Gasse/Straße«, der jetzigen Hauptstraße. Die »unterste Straße« war die Lauerstraße (Derwein 1940, Nr. 917)

Valerieweg (Altstadt, zwischen Schlierbacher Landstraße und Schloß-Wolfsbrunnenweg; 1885 angelegt und benannt zur Erinnerung an Erzherzogin Marie Valerie von Österreich (1868-1924), die mit ihrer Mutter, Kaiserin Elisabeth, mehrfach in Heidelberg weilte. 1909 instandgesetzt. 1933 Bau eines Fußgängerstegs als Verbindung zwischen Schlierbacher Landstraße und Valerieweg. 1996 Initiative von Dr. Dietrich Bahls zur Begehbarmachung des Valeriewegs in freiwilliger Arbeit; vgl. Derwein 1940 Nr. 966; vgl. Dietrich Bahls, Valerieweg, in: Heidelberg. Jahrbuch zur Geschichte der Stadt, herausgegeben vom Heidelberger Geschichtsverein e. V., Nr. 18 (2014), S. 237) (vgl. Café Valerie, Schloß-Wolfsbrunnen-Weg 32, Adreßbuch 1907-09)

*Vogtsgasse (1397 in der fawts gassen, 1468 in der vogts gassen; Augustinergasse, benannt nach dem Haus des Fauts auf der östlichen Seite der Straße, zwischen Hauptstraße und Merianstraße; vgl. vgl. Derwein 1940, Nr. 176)

*Westlicher Klingelhüttenweg vgl. Schmeilweg


Wieblinger Weg (Bergheimer Straße; vgl. Derwein 1940, Nr. 904, 1017) (als weyblinger wege 1487 erstmals erwähnt, wiblinger strassen 1574)

*Wilhelm-Erb-Straße (Weststadt; bis 1914: Seegartenstraße, dann nach Wilhelm Heinrich Erb in Wilhelm-Erb-Straße umbenannt, 1976 in den Adenauerplatz einbezogen, verliert ihren Namen). Der Internist und Neurologe Geheimrat Wilhelm Heinrich Erb (1840–1921) war 1869–1907 mit Unterbrechungen Professor in Heidelberg. Er entdeckte u. a. die Kniesehnenreflexe. Seine Villa steht in der Hans-Böckler-Straße 4.

Zechnerweg (vgl. Obere Aue)

Ziegelgasse (Vorstadt; 1388 Fargasse, 1363 verleiht Pfalzgraf Ruprecht I. die Ziegelhütte unterhalb der Neckarfahr bei der heutigen Ziegelgasse (vgl. Derwein 1940 Nr. 167, 1064))

*Ziegelhütterweg (vgl. Derwein 1940, Nr. 1067; zieht von der Ziegelhütte am Rohrbacher Weg in südwestlicher Richtung zum Kirchheimer Weg. Benannt nach der Ziegelhütte, die vor 1698 auf dem Boden von Rohrbacherstraße 57 erbaut wurde. Ende des 18. Jahrhunderts wurde hier eine Krappfabrik errichtet.)

Zwingerstraße (Altstadt) (um 1800: An der Stadt-Mauer)

Frühere Heidelberger Straßennamen