Heidelberger Geschichtsverein e.V.
*17. Dezember 1854 Schwarzenbach am Wald/Oberfranken
†8. Mai 1919 Samaden/Oberengadin (dort begraben)
Komponist, Organist, Musikschriftsteller, Leiter des Bachvereins, Geheimer Hofrat, General-Musikdirektor, akademischer Musikdirektor, Professor an der Universität Heidelberg, Leiter der Heidelberger Musikfeste
Vater: Johann Heinrich Wolfrum, Kantors und Lehrer
königliches Lehrerseminar in Altdorf bei Nürnberg
1876: Studium an der Königlichen Musikschule in München
1878: Komponist, Dirigent und Solist in Bamberg
1884: Heidelberg, Hilfslehrer am evangelisch-theologischen Seminar
1885: gründet den Akademischen Gesangverein und den Bach-Verein (heute: Bachchor Heidelberg)
1885: akademischer Musikdirektor
14. Mai 1885: Aufruf von Prof. theol. Dr. Heinrich Bassermann zur Gründung eines gemischten Chors unter Leitung von Philipp Wolfrum
5. Juni 1885: der neue Chorverein unter Leitung von Philipp Wolfrum kündigt seine Proben an (später: "Bach-Verein")
22. Februar 1886: erstes Konzert des Chorvereins
1887-1889: wohnt Römerstraße 38
1888: wird zum außerordentlichen Professor ernannt
1890: gibt "Die Entstehung und erste Entwicklung des deutschen evangelischen Kirchenliedes in musikalischer Beziehung" heraus
1891: Promotion. Professor an der Philosophischen Fakultät
1891-1919: wohnt Neuenheimer Landstraße 32
Henry Thode an Hans Thoma 1893
1894: Universitätsmusikdirektor
28. Januar 1895: Philipp Wolfrum, Leiter des Bachvereins, führt mit dem Städtischen Orchester Richard Wagners Festmarsch zur Hundertjahrfeier der amerikanischen Unabhängigkeit erstmals in Heidelberg auf
16. November 1902: in Anwesenheit der großherzoglichen Familie und zahlreicher Prominenter werden die von Hans Thoma (1839-1924) gemalten zwei Leinwandbilder an den östlichen Schildwänden der beiden Seitenschiffe der St. Peterskirche enthüllt. Die Feier wird von Philipp Wolfrum mit einer Aufführung des Oster-Oratoriums von J. S. Bach umrahmt.
5. August 1903: Eröffnung der Stadthalle in Anwesenheit IKH des Großherzogs und der Großherzogin von Baden. Begrüßung der Festgäste in der Stadthalle. Fackelzug der Studenten
7. August 1903: Festakt in der Stadthalle. Der Historiker Prof. Erich Marcks hält eine Festrede zur Hundertjahrfeier der Wiederbegründung der Universität Heidelberg durch Kurfürst Karl Friedrich („Die Universität Heidelberg im 19. Jahrhundert“), Festmusik von Philipp Wolfrum, Festrede, Festkommers
24.-26. Oktober 1903: Heidelberger Musikfest in der Stadthalle unter Leitung von Philipp Wolfrum
1. Februar 1904: Gustav Mahler, k. k. Hofoperndirektor aus Wien, dirigiert seine Dritte Sinfonie mit dem Städtischen Orchester Heidelberg unter Verstärkung durch das Mannheimer Hoftheaterorchester
1907: Generalmusikdirektor
1910: "Johann Sebastian Bach" (zweibändige Monographie)
1914: zum Geheimen Hofrat ernannt
1917: Ernennung zum ordentlichen Honorarprofessor
1919: Kur in Samaden/Oberengadin
19./20. Juli 1919: Trauerfeier für Philipp Wolfrum unter Leitung von Hermann Meinhard Poppen
1924: die Witwe Wolfrums wohnt Neuenheimer Landstraße 32
14. Dezember 1924, vormittags 11 Uhr: Einweihungsfeier der Gedenktafel für Philipp Wolfrum in der St. Peterskirche
2004: internationaler Philipp-Wolfrum-Orgelwettbewerb
>Philipp-Wolfrum-Weg (Handschuhsheim)
>Gedenktafel in der St. Peterskirche
Literatur:
Heidelberg. Jahrbuch zur Geschichte der Stadt, herausgegeben vom Heidelberger Geschichtsverein, Nr. V/2000, 161
[Susanne Himmelheber, Barbara Böckmann (Red.)], Musik in Heidelberg 1777-1885. Eine Ausstellung des Kurpfälzischen Museums der Stadt Heidelberg in Zusammenarbeit mit dem Musikwissenschaftlichen Seminar der Universität, Heidelberg [1985]
Hans-Jörg Nieden, Philipp Wolfrum. Der künstlerische Leiter des Bachvereins von 1885-1919, in: Renate Steiger, Stadt Heidelberg (Hg.): Musik in Heidelberg. 100 Jahre Heidelberger Bachverein 1885-1985, S. 7-53
Hermann Meinhard Poppen, Philipp Wolfrum zum 100. Geburtstag, in: Ruperto Carola 6. Jg. Nr. 15/16, Dezember 1954, S. 76f.
Matthias Roth, Von Minnesang bis Hip-Hop. 1000 Jahre Musik in Heidelberg und der Kurpfalz, Heidelberg 2013
Karel Salomon, Philipp Wolfrum als Lehrer und Förderer. Erinnerungen eines Schülers, in: Ruperto Carola 21, Bd. 46, Juni 1969, S. 60–63
Martin Sander, in: Gerhard Schwinge (Hg.), Lebensbilder aus der evangelischen Kirche in Baden im 19. und 20. Jahrhundert. Bd. V, hg. von Gerhard Schwinge (Sonderveröffentlichungen des Vereins für Kirchengeschichte in der ELK in Baden, 4). Ubstadt-Weiher u.a. 2007