Heidelberger Geschichtsverein

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August Grisebach

*4. April 1881 Berlin

†24. März 1950 Heidelberg

Kunsthistoriker

Vater: Hans Grisebach (Architekt)

Großvater: August Grisebach (Botaniker)

Bruder: Helmuth Grisebach (Architekt)

(2.) Ehefrau: Hanna Blumenthal (1899–1988)

Tochter: Manon Maren Griesebach (Literaturwissenschaftlerin, 1984/1985 im Landesvorstand der „Grünen“ Baden-Württemberg) http://www.zeit.de/1983/33/Auf-dem-Pfad-gruener-Tugend

Sohn: Hans Grisebach





1901: studiert Kunstgeschichte an der Friedrich-Wilhelms-Universität in Berlin bei Adolph Goldschmidt und Heinrich Wölfflin

1906: Promotion bei Wölfflin in Berlin. Dissertation: Das deutsche Rathaus der Renaissance

1910: Habilitation an der TH Karlsruhe über "Der Garten"

1919: Professur in Hannover

1920-1930: Ordinarius für Kunstgeschichte an der Universität Breslau

1929/1930: wiss. Gast an der Bibliotheca Hertziana in Rom

1924: in zweiter Ehe Heirat mit Hanna Blumenthal (1899–1988)

1930: Heidelberg, Ordinarius für Kunstgeschichte (Nachfolger von Carl Neumann)

1931-1933: Vorsitzender des Heidelberger Kunstverein

1933: das badische Ministerium des Kultus und des Unterrichts betreibt auf der Grundlage des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums aus politischen Gründen die Entlassung Grisebachs (Verfahren eingestellt)

[21. Januar 1935: Gesetz über die Entpflichtung und Versetzung von Hochschullehrern aus Anlaß des Neuaufbaus des deutschen Hochschulwesens]

zum 30. September 1937 als Ehemann einer jüdischen Frau in den Ruhestand versetzt, der Status eines Emeritus wird ihm verwehrt. Er zieht mit Frau, Sohn und Tochter nach Timmendorf, dann Potsdam.

Februar 1946: wohnt Heidelberg, Neuenheimer Landstraße 2

März 1947: Wiedereinsetzung ins Amt

1947-1949: Vorsitzender des Heidelberger Kunstverein

15. Oktober 2007: das Institut für Europäische Kunstgeschichte der Universität Heidelberg vergibt erstmals den August-Grisebach-Preis für eine herausragende Promotion



Veröffentlichungen:

Das deutsche Rathaus der Renaissance. Berlin 1907

Danzig. Mit Zeichnungen von Paul Renner (Stätten der Kultur Bd. 6). Leipzig 1908 (Nachdruck Augsburg 1999)

Der Garten. Eine Geschichte seiner künstlerischen Gestaltung. Leipzig 1910

Deutsche Baukunst im XVII. Jahrhundert (Bibliothek der Kunstgeschichte 14). Leipzig 1921

Karl Friedrich Schinkel. Leipzig 1924 (Neuauflage: Karl Friedrich Schinkel, Architekt, Städtebauer, Maler. München/Zürich 1981)

Die alte deutsche Stadt und ihre Stammeseigenart. Berlin 1930

Heidelbergs neue Athena, in: Heidelberger Tageblatt, 9. Juni 1931

Römische Porträtbüsten der Gegenreformation (Römische Forschungen der Bibliotheca Hertziana 13). Leipzig 1936

Die Kunst der deutschen Stämme und Landschaften. Wien 1946



Literatur:

Peter Betthausen, Peter H. Feist, Metzler Kunsthistoriker Lexikon. Zweihundert Porträts deutschsprachiger Autoren aus vier Jahrhunderten. 1998, S. 133-135

Wolfgang U. Eckart, Volker Sellin, Eike Wolgast et al. (Hg.), Die Universität Heidelberg im Nationalsozialismus. Heidelberg 2006, S. 518ff.


Golo Maurer, August Grisebach. Kunsthistoriker in Deutschland. Mit einer Edition der Briefe Heinrich Wölfflins an Grisebach. Ruhpolding 2007 – Rezension: RNZ, 25. 10. 2007 – Heidelberg. Jahrbuch zur Geschichte der Stadt, herausgegeben vom Heidelberger Geschichtsverein 13, 2009, S. 20fff.

Leena Ruuskanen, Der Heidelberger Bergfriedhof. Kulturgeschichte und Grabkultur. Ausgewählte Grabstätten. Heidelberg 1992, S. 233f.

Ulrike Wendland, Biographisches Handbuch deutschsprachiger Kunsthistoriker im Exil. Leben und Werk der unter dem Nationalsozialismus verfolgten und vertriebenen Wissenschaftler. 1999, S. 243–245

http://de.wikipedia.org/wiki/August_Grisebach_(Kunsthistoriker)