Heidelberger Geschichtsverein

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Johann Christoph Gatterer [„Vater“]

(1727-1799)

Historiker, Professor in Göttingen

Sohn: Christof Wilhelm Jakob Gatterer (1759–1838)

Begründer der historischen Hilfswissenschaften in Göttingen und dadurch in Deutschland. Sammelt als Anschauungsmaterial zu seinen Paläographie-Vorlesungen Originalurkunden, Handschriften, Siegel und Siegelstempel etc.

Gatterers Apparat stellt eine Sammlung von Urkunden dar und umfaßt 4.458 Urkunden vom 9. bis 19. Jahrhundert, die vorwiegend den Raum Pfalz/Rheinhessen betreffen. Johann Christoph Gatterers Sohn Christof Wilhelm Jakob Gatterer (1759-1838) baut den Apparat aus, wobei er besonders von der im Reichsdeputationshauptschluß erfolgten Säkularisation der rheinischen Klöster profitiert. Nach dem Tod des jüngeren Gatterer soll der diplomatische Apparat verkauft werden. Als sich dafür in Deutschland keine Interessenten finden, wird er dem Luzerner Staatsarchivar Ludwig Keller angeboten. Dieser kann zwar selbst nicht genügend Mittel zu einem Kauf aufbringen; durch seine Vermittlung erwirbt jedoch die Zisterzienser-Abtei St. Urban (Kanton Luzern, http://www.st-urban.ch/kloster_frm.html) 1839 die Sammlung. Nach der Aufhebung des Klosters 1848 gelangt der Apparat zunächst in die Kantonsbibliothek zu Luzern, 1870 ins Staatsarchiv Luzern. Dort fertigte der Archivleiter Theodor von Liebenau ein Verzeichnis des Bestandes. Seine Regesten sind oft unvollständig, die Personen- und Ortsangaben und Datierungen nicht selten falsch. Dennoch ist Liebenaus Verzeichnis der einzige Zugang zur Sammlung. Im Januar 1997 wird Gatterers Apparat an das Land Rheinland-Pfalz verkauft und befindet sich seither im Landesarchiv Speyer http://www.landeshauptarchiv.de/speyer/.