Heidelberger Geschichtsverein e.V.                                                         HGV

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Inschriften in der Heidelberger Altstadt

Peterskirche:

1914
Zum ehrenden Gedächtnis
an den Kirchenbauinspektor
Dr. Ludwig Franck-Marperger in Heidelberg
dem Wiederhersteller der Kirche
1863-1870
(Tafel in der Peterskirche)


Providenzkirche



Universitätsplatz/Grabengasse:

Was einmal gedruckt ist
gehört der ganzen Welt
auf ewige Zeiten.
Niemand hat das Recht,
es zu vertilgen.
G. E. Lessing
Am 17. Mai 1933
brannten auf diesem Platz
die Bücher der von den
Nationalsozialisten
geächteten und verfolgten
Autorinnen und Autoren
Bürgerstiftung Heidelberg
2011
(Tafel im Boden des Universitätsplatz)



Martin Luther 1483-1546
Zum Gedenken an seinen Aufenthalt im Kloster der Augustiner
und an seine Heidelberger Disputation am 26. April 1518
Im Lutherjahr 1983
(Gedenkplatte am Universitätsplatz, 1983)



Der Geschichtsschreiber
und Lehrer an der Hochschule zu Heidelberg
Fried. Christof Schlosser
bewohnte dieses Haus als Eigenthümer
vom Jahr 1819-1853
(Tafel an der Grabengasse 9)



Dr. Jose Rizal 1861-1896
Philippinischer Nationalheld
In diesem Gebäude, früher Ludwigsplatz 12,
wohnte Rizal vom 18. Februar bis zum Juni 1886,
sein Gedicht "An die Blumen von Heidelberg"
wurde hier am 22. Februar 1886 verfasst
(Tafel an der Grabengasse 12)

Universitätsbibliothek:

Der Buchstabe tötet,
der Geist aber macht lebendig
(2. Korinther, 3,6)
(In der Universitätsbibliothek, griechisch)

Marstall-Mensa:

In schwerer Zeit / im Gefolge des großen Krieges wurde durch opferfreudige Arbeit und großherzige Hilfsbereitschaft in dem altehrwürdigen KURPFÄLZISCHEN ZEUGHAUS diese Halle geschaffen und als Akademische Speiseanstalt dem Wohl der Studenten gewidmet

(Gedenktafel für die gefallenen Universitätsangehörigen in der Mensa Academica im Marstallgebäude (Zeughaus), am 4. Juni 1921 eröffnet)



Hauptstraße:

In diesem Hause wohnten
Achim von Arnim und Clemens Brentano
dichtend und sammelnd an
Des Knaben Wunderhorn
1808
(Tafel am Haus Hauptstraße 151)



In diesem Hause befand sich
von 1810-1819 die beruehmte
Sammlung altdeutscher Gemaelde der
Brueder Sulpiz und Melchior
Boisserée

In diesem Haus hat Goethe
als Gast der Brueder Boisserée 
vom 24. September bis zum 9. October
1814 und vom 21. September
bis zum 7. October 1815 gewohnt
(Tafeln am Haus Hauptstraße 207-209)



Hier stand
vom Ende des
13. Jahrhunderts
bis zum Jahre 1557
die Kapelle des ehemaligen
Heilig-Geist-Spitals
(Plakette im Boden des Kornmarkt)



Dieser Erker wurde am 26. Oktober 1952 dem Gedenken der Kriegsgefangenen und Vermißten gewidmet. Er soll damit mahnend erinnern an die Opfer von Krieg und Gewalt in dieser Welt.
(Rathaus-Nische am Marktplatz, 1986)



Hier wohnte
Robert von Mohl
1847-1861
(Tafel an der Hauptstraße 78)



Wer reitet mit zwanzig
Knappen ein
Zu Heidelberg im Hirschen
Das ist der Herr von
Rodenstein, auf Rheinwein
Will er pirschen!
(Tafel an der Hauptstraße 180)



Hier wohnte
Robert Schumann
1829/30
(Tafel an der Hauptstraße 160)



Zur Erinnerung an
Nikolaus Lenau
der in diesem
Hause 1831 und 1832 wohnte,
errichtet an seinem hundertsten
Geburtstag, dem 13. August 1902,
von der Stadt Heidelberg.
(Tafel an der Hauptstraße 146)



Der Maler
Wilhelm Trübner
wurde in diesem Hause
am 3. Febr. 1851
geboren
(Tafel an der Hauptstraße 139)



In diesem Hause hat
Kirchhoff
1859 seine mit Bunsen begründete
Spektralanalyse
auf Sonne und Gestirne gewandt
und damit die Chemie des Weltalls
erschlossen
(Tafel an der Hauptstraße 52)

In diesem Hause
wohnte von 1856-1868
Henriette Feuerbach
die treusorgende Mutter
Anselm Feuerbachs
(Tafel an der Hauptstraße 84)

Hier wohnte lehrte
forschte der Chemiker
August Kekule
1856-1858 als er die
Valenzlehre schuf
(Tafel an der Hauptstraße 4)



Karlstor :


(erbaut 1773-1781 nach Plänen von Nicolo de Pigage zu Ehren von Kurfürst Karl Theodor. Bildnerischer Schmuck: Hofbildhauer Lamine) Auf der Ostseite des Tors in der Mitte das von Karl Theodor geführte Allianz-Wappen, rechts und links je ein kurpfälzischer Löwe, von denen der linke einen Reichsapfel hält. Unter dem Allianz-Wappen findet sich eine Inschrift, die das Tor Karl Theodor widmet:

CAROLO THEODORO

S. R. I. ARCHIDAPIFERO ELECTORI PATRIAE PATRI

PACIS ARTIBUS PROVIDENTIA CLEMENTIA VERE MAGNO

HEIDELBERGA

COMITUM PALATINORUM AD RHENUM ET ELECTORUM ANTIQUA SEDES

DOCTRINAE ET LITERARUM NUTRIX

MONUMENTUM HOC DEVOTED [sic!] : DEDICAT : MDCCLXXXI






Plöck:

Hier wohnte von
Januar 1817 bis September 1818
Georg Wilhelm Friedrich Hegel
(Tafel an der Tiefgarage Plöck 48-50)

In diesem Hause,
das sein Eigen war, wohnte
Kuno Fischer
von 1873-1887
(Tafel an der Plöck 50)



In diesem Hause wohnte
der Chemiker
R. W. Bunsen
von 1855-1888
(Tafel an der Plöck 55)



Hier wohnte
Karl Jaspers
während seiner Heidelberger Zeit
von Januar 1923 bis März 1948
(Tafel an der Plöck 66)



Zur Erinnerung an
Joh. Kaspar Bluntschli
geb. 7. März 1808
in Zürich
gest. 21. Oktober 1881
in Heidelberg
Bewohner und Eigentümer dieses Hauses
von 1868 bis 1881
(Tafel an der Plöck 68)



Klingenteich:

Stadtmauer
erbaut 1620
zerstört 1689-1692
(Steintafel am Stadtmauerrest Klingenteichstraße)



In diesem Hause lebte der Dichter
Alfred Mombert (1872-1942)
vom November 1922 bis zu seiner
Deportation am 22. Oktober 1940
(Tafel an der Klingenteichstraße 6)



Friedrich-Ebert-Anlage:

Georg Gottfried
Gervinus

bewohnte dieses Haus in den Jahren
1860-1871
(Tafel an der Friedrich-Ebert-Anlage 5)



Poesie ist der Pflug,
der die Zeit umkehrt.
Ossip Mandelstam
Während seines Studienaufenthalts
1909-10 wohnte der russische Dichter
Ossip Mandelstam in diesem Haus.
Geboren 15. Januar 1891 in Warschau
gestorben 1938-39? in unbekanntem
Lager in der UdSSR.
(Tafel an der Friedrich-Ebert-Anlage 30)



In diesem Hause hat
der Dichter
Christian Friedrich Hebbel
im S.S. 1836 als stud. jur.
der Ruperta Carola von
April-September gewohnt
(Tafel an der Unteren Straße 16)



Hier wohnte
Fritz Reuter
1840-1841
(Tafel an der Oberen Neckarstraße 5)



Alte Brücke


(Neckarschule, Obere Neckarstraße 1)



Schöne Brücke hast mich oft getragen,
wenn mein Herz erwartungsvoll geschlagen,
und mit dir den Strom ich überschritt
Gottfried Keller
wohnte hier 1849-1850
Gestiftet von Lulu Müller-Zorn


(Tafel am Neckarstaden 62)



Am 29. März 1945, einem der letzten Tage des großen Krieges, wurde diese Brücke, zusammen mit den anderen Neckarbrücken sinnlos gesprengt. Im Bewußtsein der Bedeutung der Brücke für das Bild und die Geschichte Heidelbergs haben die Bürger der Stadt den Wiederaufbau beschlossen und ausgeführt. Am 26. Juli 1947 konnte die Brücke dem Verkehr übergeben werden. Möge sie ein gütiges Geschick vor weiteren Zerstörungen bewahren.
(schwarze Marmortafel an der Nordseite des Brückenturms der alten Brücke, verschollen, ersetzt durch:)




Diese Brücke verteidigte am 10. Oktober 1799
gegen den Ansturm der Franzosen
mit heldenmütiger Tapferkeit
und siegreichem Erfolg
das Oesterreichische Ulanen-Regiment
„Fürst Schwarzenberg"

(Tafel über der südlichen Fahrbahnöffnung der Brücke)



Seminarstraße:


In diesem Gebäude lag von 1881-1914 das II. Bataillon des 2. Bad. Rgt. KW, No. 110. Es rückte am 8. August 1914 ins Feld. Im Kampfe für das Vaterland fanden den Heldentod 32 Offiziere und 1331 Unteroffiziere und Mannschaften. Gewidmet von der dankbaren Stadt Heidelberg im Jahre 1936

(Tafel am Collegium Carolinum in der Seminarstraße)



„In diesem Hause wurde der Astronom
Max Wolf
am 21. Juni 1863 geboren. Errichtete
als Student seine Sternwarte. Machte
1884-1897 seine ersten Entdeckungen
und wies durch seine Aufnahmen des
gestirnten Himmels der Forschung
neue Bahnen“
(Tafel an der Märzgasse 16)

Hier lebte 1917
der Dichter
Ernst Toller
(Tafel an der Friedrichstraße 8)

Zum Gedenken an den bedeutenden
bulgarischen Gelehrten
und Enzyklopädisten
Dr. Peter Beron
der als Student  an der
Heidelberger Universität im Jahre
1925 in diesem Hause wohnte.
Das dankbare bulgarische Volk
(Tafel an der Karlsstraße 13)

Hier wohnte 1826
der bulgarische Gelehrte
Dr. Peter Beron
Die bulgarische Akad. Gesellschaft
Dr. Peter Beron e. V.
Heidelberg, den 22. Mai 1966
(Tafel an der Oberen Neckarstraße 7)

Hier stand der Eselspfadturm
der mittelalterlichen Stadtbefestigung<
genannt nach den Eseln, welche das Mehl aus
der Herrenmühle nach dem Schloß trugen
erbaut im 13. Jahrhundert, zerstört 1689-1693
(Am Hause Eselspfad 1)

Zum Gedenken an
Carl Philipp Fohr
den frühvollendeten genialen Maler
der Heidelberger Romantik
26-11-1795 – 29-6-1818
Er verlebte Jahre seiner Jugend im Hause
Burgweg 12
Verein Alt Heidelberg 1968
(Tafel am Burgweg)

Dieser Stein trat
an die Stelle des
im Jahre 1880 von
der freiwilligen
Feuerwehr Deutsch-
lands errichteten
Denkmals, das im
Jahre 1916 der Not
des Vaterlandes ge-
opfert wurde
(Karl-Metz-Denkmal, Oberer Fauler Pelz)

Dem Andenken des Freundes / und Wohlthäter der Stadt Heidelberg / Dr. med. Hermann Kleinschmidt / geb. in Heidelberg 1816 gest. daselbst 1869 / welcher durch letzten Willen sein Vermögen / in Verbesserung und Verschönerung seiner Vaterstadt / schenkte, worauf dasselbe in den Jahren 1872-1875 / durch Beschluß des Stadtraths zur Herstellung dieses Schloßwegs verwendet wurde / gewidmet diese Tafel die dankbare Bürgerschaft 1876.

(Tafel seit 1902 an der Neuen Schloßstraße 38, früher beim Haus Loevenich, Neue Schloßstraße 42. Zur Erinnerung an den praktischen Arzt Dr. Hermann Kleinschmidt (1816-1869), der das Haus Friedrichstraße 9 und sein Vermögen der Stadt vermachte. Die Stadt finanzierte mit dem Geld die Anlage der Neuen Schloßstraße)



DEM ANDENKEN
DES STADT-DIREKTORS FRHR V. FISCHER
DER SINNIG UND BEHARRLICH
WAEHREND KURZER WIRKSAMKEIT
DEM ENTSTEHEN DIESER FREUNDLICHEN ANLAGE
DIE THAETIGSTE THEILNAHME WIDMETE.
MDCCCXXXI
(Tafel an der Gartenmauer des Hauses des Bankiers Köster am Wolfshöhlenweg)



ZUM DANKBAREN ANDENKEN
AN GARTENDIREKTOR
JOH. METZGER
ER WIRKTE UNERMÜDLICH
SINNIG UND ERFOLGREICH
FÜR DIE VERVOLLKOMMNUNG
UNSERES LANDBAUS
UND FÜR DIE VERSCHÖNERUNG
DER UMGEBUNGEN
UNSERER STADT
1851

(Gedenktafel für Friedrich I., Jesuitenkirche)

Johannes Amos Comenius / Philosoph und Pädagoge / immatrikulierte sich am 19. Juni 1613 an der Universität Heidelberg / Er nahm im Jahr 1614 an der Disputation – De natura fidei iustificantis –teil.“

(Plakette im Übungssaal des Erziehungswissenschaftlichen Seminar im Palais Weimar zum Andenken an das Studienjahr in Heidelberg, 1970 enthüllt. Nach Umzug des EWS heute in der Empfangshalle Akademiestraße)

Tafel an der Ehrengrabstätte für die Opfer der NS-Justiz im Bergfriedhof

Inschriften zu Personen in Heidelberg

Literatur zu Inschriften