Heidelberger Geschichtsverein e.V.

www.haidelberg.de

Kommission für die Geschichte der Stadt Heidelberg

Die Commission für die Geschichte der Stadt Heidelberg wurde 1876 unter Oberbürgermeister Heinrich August Bilabel aus der sog. Alterthums-Commission (bestehend aus Louis Spitzer, Albert Mays, I. Thiele, (Wilhelm?) Hoffmeister) gebildet. Sie hatte die Aufgabe, die Geschichte der Stadt zu pflegen, vornehmlich durch Sammlung und Erhaltung auf sie bezüglicher wichtiger Gegenstände, die als Denkmale der Vergangenheit der Stadt von Wert sind. Sie führte mit dem Konservator die Aufsicht über die städtischen Sammlungen. Sie hatte darauf zu achten, daß geschichtlich bedeutsame Bauten oder sonstige geschichtlich oder künstlerisch wertvolle Denkmale der Stadt sachgemäß erhalten, daß Funde von geschichtlichem Werte aufgezeichnet, beschrieben, wenn möglich, erworben oder sicher aufbewahrt, und daß in Privatbesitz befindliche Gegenstände, die für die Geschichte der Stadt Wichtigkeit haben oder sich für die städtischen Sammlungen eignen, nicht verschleudert wurden. Sie beschloß über die Anschaffungen für die städtischen Sammlungen. Sie übertrug die Herausgabe des „Neuen Archiv für die Geschichte der Stadt Heidelberg und der rheinischen Pfalz“ einem ihrer Mitglieder und beschloß über die Herausgabe anderer wissenschaftlicher Arbeiten zur Geschichte der Stadt Heidelberg und der rheinischen Pfalz. Die Commission tagte bis 1915 drei bis sechs mal im Jahr.

Zeittafel:

28. April 1875: Heinrich August Bilabel wird zum Oberbürgermeister gewählt

16. September 1876: Stadtrat (Wilhelm?) Hoffmeister beantragt die Umbenennung der Alterthums-Commission in Commission für die Geschichte der Stadt Heidelberg

20. September 1876: die Umbenennung wird beschlossen. Vorsitzender wird Stadtrat (Wilhelm?) Hoffmeister, 2. Vorsitzender Oberbürgermeister Bilabel, weitere Mitglieder Albert Mays, Stadtrat I. Thiele, später Abel, Stadtverordneter Louis Spitzer

1879: die Stadt Heidelberg erwirbt die Kunst- und Alterthümer-Sammlung des Grafen Graimberg, die weiterhin im Schloß ausgestellt wird

1879: Mitglieder der Kommission: Thorbecke, Stadtrat Klingel, Prof. Dr. Salzer, Stadtverordneter Rud. Jung, Stadtverordneter Dr. Franz Mittermaier

1882: Mitglieder der Kommission: Oberbürgermeister Bilabel, Stadtrat Dr. Wolff, Stadtverordneter Dr. Emmerling, Stadtverordneter Mays, Stadtverordneter Dr. Franz Mittermaier, Direktor Salzer, Stadtverordneter Dr. Thorbecke, Dr. Winkelmann, später Dr. Lobstein

15. Januar 1885: Dr. Karl Wilckens wird Oberbürgermeister

1888: Mitglieder der Kommission: Buchhändler Dr. Friedrich Emmerling, Albert Mays, Karl Christ, Robert Salzer, Dr. August Thorbecke, Geheimrat Dr. Ed. Winkelmann

1891: Mitglieder der Kommission: Buchhändler Dr. Friedrich Emmerling, Karl Christ, Dr. Lobstein, Robert Salzer, Dr. August Thorbecke, Geheimrat Dr. Ed. Winkelmann, Friedrich Wolff

1889/1890: Einrichtung der (nichtöffentlichen) Stadtbibliothek der städtischen Kommission für die Geschichte der Stadt (im Rathaus, verantwortlich ab 1899: Prof. Dr. Paul Hintzelmann)

1890: Karl Christ wird Mitglied der Kommission für die Geschichte der Stadt

1890: Heft 1 des Neuen Archivs für die Geschichte der Stadt Heidelberg und der rheinischen Pfalz erscheint „im Auftrag des Stadtraths und der Commission für die Geschichte der Stadt hg. von Albert Mays und Karl Christ“ im Verlag G. Koester (später: „Neues Archiv für die Geschichte der Stadt Heidelberg und der Kurpfalz“)

7. Juli 1893: Albert Mays stirbt

8. November 1893: die erste Sitzung der Kommission wird protokolliert

1897: Karl Pfaff wird zum Mitglied der Kommission für die Geschichte der Stadt ernannt

1903: anonyme Schenkung von 100.000 Mark für die Erbauung eines städtischen Museums, welches die städtische Kunst- und Alterthümersammlung (derzeit im Erdgeschoß des Ottheinrichbaus) aufnehmen soll

1904: Dr. Otto Schoetensack und Maximilian Huffschmid werden zu Mitgliedern der Kommission für die Geschichte der Stadt ernannt

23. April 1906: die städtische Volkslesehalle und Volksbibliothek in der Seminarstraße 1 wird eröffnet

1. Juli 1906: Erwerb des barocken ehemaligen v. Chelius´schen Anwesens Hauptstraße 97 durch die Stadt. Überführung der Städtischen Kunst- und Alterthümersammlung zur Geschichte Heidelbergs und der Kurpfalz aus dem Ottheinrichsbau

24. Oktober 1907: die Kommission besteht aus 9 Mitgliedern

26. Mai 1908: Eröffnung der Städtischen Kunst- und Alterthümersammlung zur Geschichte Heidelbergs und der Kurpfalz im ehemaligen Chelius´schen Hause (Hauptstraße 97)

17. August 1908: Karl Pfaff stirbt

13. Juli 1909: Ortsstatut

14. Januar : die Kommission besteht aus 9 Mitgliedern

1. Juli bis 1. September 1912: Ausstellung Frankenthaler Porzellane im städtischen Sammlungsgebäude

1912-1935: Karl Lohmeyer erster hauptamtlicher Direktor der Städtischen Kunst- und Alterthümersammlung zur Geschichte Heidelbergs und der Kurpfalz

7. April 1913: die Kommission besteht aus 15 Mitgliedern

25. September 1913: Oberbürgermeister Karl Wilckens erleidet während einer Ansprache im Porzellansaal der städtischen Kunst- und Alterthümersammlung einen Schlaganfall

4. Dezember 1913: Rücktritt des Oberbürgermeister Dr. Karl Wilckens

Dezember 1913: Das erste Heft der Heidelberger Geschichtsblätter, Historische Monatsschrift für Heidelberg, Odenwald, Bergstraße und Bauland, hg. von Dr. Waldemar Hoenninger und Dr. Fritz Schulze, erscheint. 1914 folgen noch 7 Ausgaben.

30. Dezember 1913: Bürgermeister Dr. Ernst Walz zum Oberbürgermeister gewählt

1914: Meisterporträts aus Heidelberger Zeit (Ausstellung in der Städtischen Kunst- und Alterthümersammlung)

3. Februar 1915: die Protokollierung im Protokollbuch endet (bis 1933)

1919: Heidelberger Maler der Romantik (Sonderausstellung in den städtischen Sammlungen)

1920: Rahl-Feuerbach-Trübner und andere zeitgenössische Meister aus Heidelberger Besitz (7. Sonderausstellung in den städtischen Sammlungen)

1921: die „Städtische Kunst- und Altertümersammlung zur Geschichte Heidelbergs und der Kurpfalz“ im Palais Morass in der Hauptstraße 97 wird als „Kurpfälzisches Museum der Stadt Heidelberg“ neu eröffnet

25. August 1924: Maximilian Huffschmid stirbt

29. Mai 1927: Karl Christ stirbt

1928: Dr. Carl Neinhaus wird Nachfolger von Ernst Walz als Oberbürgermeister

1929. mit dem 3. und 4. Heft des Bandes XIV erscheint die letzte Lieferung des „Neuen Archiv für die Geschichte der Stadt Heidelberg und der Kurpfalz“, hg. im Auftrag des Stadtrats

10. Juli 1933: die Protokollierung im Protokollbuch beginnt erneut

10. November 1933: die Protokollierung im Protokollbuch endet



Mitglieder der Kommission:

Dr. Franz Mittermaier (ab 1879)

Karl Christ, Privatmann (ab 1885, beratendes Mitglied, †1927)

Dr. Winkelmann (ab 1885)

Stadtrat Friedrich Wolff  (ab 1885; †1906)

Stadtverordneter Dr. Emmerling (ab 1885)

Stadtrat Dr. Lobstein (ab 1885)

Prof. Dr. Waag

Direktor Salzer

Geh. Hofrat Dr. Thorbecke

Stadtverordneter Geh. Hofrat Prof. Dr. Jakob Wille (†1929)

Prof. Dr. Koch

Prof. Dr. Pfaff (ab 1897, †1908)

Trübner

Stadtrat A. L. Lehmann

Geh. Hofrat Dr. Thode (†1920)

Landgerichtsrat Maximilian Huffschmid (†1924)

Stadtrat Dr. Seng

Geh. Hofrat Prof. Dr. von Duhn

Bankrat (?) Winter

Prof. Dr. Rudolf Sillib (†1946)

Privatmann Dr. L. Wilser

Großherzoglicher Baurat Wippermann

Kunstmaler Guido Schmitt

Stadtverordneter Dr. Leser

Stadtrat Ernst Atzler

Stadtrat Philipp Krall

Dr. Ferdinand Rösiger

Landgerichtspräsident a. D. Gustav Christ (†1918)

Konservator Karl Lohmeyer (†1957)

Stadtverordneter Kais. Rechnungsrat Dr. Häberle



Quellen:

Ausschuß für die Geschichte der Stadt 1893-1933. Commission für die Geschichte der Stadt. Protokollbuch [166 beschriebene Seiten, beginnend mit dem Protokoll vom 8. November 1893, endend mit dem Protokoll vom 10. November 1933] I 14B10

Stadtrat IX Gemeinde-Aemter a) für besondere Verwaltungszweige. (....) Commission für die Geschichte der Stadt, Jahr 1885/1909 UA 58/3

Stadtrat IX Gemeinde-Aemter a) für besondere Verwaltungszweige. Die Organisation der Commission für die Geschichte der Stadt betreffend, Jahr 1874/1905 UA 58/4

Adreßbuch 1917

Stadtarchiv Heidelberg

Universitätsbibliothek Heidelberg