Heidelberger Geschichtsverein e.V. HGV

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Ruprecht I. ("Ruprecht der Rote, der Ältere"), Pfalzgraf bei Rhein (seit 1356 Kurfürst von der Pfalz)

*9. Juni 1309 Wolfratshausen (bei München)

16. Februar 1390 Neustadt/Haardt (mit seiner zweiten Frau Beatrix von Berg (1360-1395) in der Stiftskirche begraben)

reg. 1353-1390

Vater: Pfalzgraf Rudolf I. von der Pfalz (1274-1319)

Mutter: Mechthild von Nassau, Tochter von König Adolf von Nassau

Bruder: Rudolf II. (“der Blinde”, +1353)

Neffe und Nachfolger: Ruprecht II. (1325-1398)

1. Ehefrau: Gräfin Elisabeth von Namur (1340-1382), Tochter des Grafen Johann I. von Flandern und Namur aus dem Hause Dampierre und seiner Gattin Gräfin Marie von Artois. Die Ehe bleibt kinderlos.

2. Ehefrau: Prinzessin Beatrix von Berg (1360-1395), Tochter des Herzog Wilhelm I. von Berg und dessen Gattin Prinzessin Anna, Tochter des späteren Kurfürsten Ruprecht II. von der Pfalz. Beatrix ist die Enkeltochter seines Neffen und Nachfolgers Ruprecht II. von der Pfalz. Die Ehe bleibt kinderlos.

Ruprecht ist der erste Wittelsbacher, der die Burg über Heidelberg dauerhaft bewohnt



4. August 1329: der Hausvertrag von Pavia teilt die Wittelsbacher Länder unter die Linien Pfalz und Bayern. Die Pfalz bei Rhein (mit Oberpfalz) wird von Bayern getrennt. Vereinbart wird Erbfolge der einen Linie bei Aussterben der anderen. Die Kurwürde soll zwischen beiden Ländern wechseln (nicht praktiziert). Bis 1353 sind die Brüder Rudolf II. (“der Blinde”) und Ruprecht I. gemeinsam regierende Pfalzgrafen. Die Pfalz wird ein eigenständiges Fürstentum.

1333: Pfalzgraf Ruprecht I. erwirbt die Stadt Heidelsheim als Reichspfand für 4000 Pfund Heller

1335: Pfalzgraf Ruprecht I. setzt Heinrich und Albrecht von Erligheim zu Erbburggrafen von Stolzeneck ein (vgl. 1284)

1338: Ruprecht und Rudolf teilen das Fürstentum auf. Ruprecht erhält den größten Teil der Pfalz mit Heidelberg

1339: Eberhardt Rüdt von Collenberg erwirbt die Minneburg und die zugehörigen Ländereien, darunter die Orte Guttenbach und Neckarkatzenbach durch Heirat.

11. Juli 1346: Karl IV. von Luxemburg (1316-1378) wird in Rhense von 5 Kurfürsten zum römisch-deutschen König (Gegenkönig) gewählt. Pfalzgraf Ruprecht I. und andere bieten dem englischen König Eduard III. die deutsche Königskrone an. Graf Günter von Schwarzburg wird ebenfalls als möglicher Kandidat gehandelt. Sie alle machen Wahlversprechungen und Zugeständnisse, insbesondere die Judensteuer betreffend. Im Winter 1347/48 wechselt Ruprecht auf die Seite Karls IV. Ihm und Engelhardt II. von Hirschhorn werden große Zugeständnisse zuteil. (Krönung am 26. November 1346 in Bonn) – Karl IV. ist bis zum Tod Ludwigs IV. 1347 Gegenkönig, bis 1378 deutscher König.

November 1346: Kaiser Ludwig der Bayer verpfändet die Judensteuer in Speyer und Worms an Pfalzgraf Ruprecht I.

8. September 1347: Schriesheim, die Strahlenburg und alle Herrschaftsrechte werden an Pfalzgraf Ruprecht I. verkauft. Bei Schriesheim verbleiben jedoch weiterhin alle Stadtrechte.

1347: Pfalzgraf Ruprecht I. gründet um die Burg Dilsberg eine Stadt. Die Bewohner der Weiler Rainbach und Reidenberg müssen auf den Dilsberg ziehen.

1348/49: Pest in Europa. Verfolgung und Vertreibung der deutschen Juden mit der Beschuldigung, Ursache der Pest zu sein. Fast alle Judengemeinden im Reich werden ausgerottet. „Im Zuge der Verfolgungen während der Pestzeit wurden auch die in Heidelberg lebenden Juden im Jahre 1348 entweder vertrieben oder ermordet... Gegen Ende des Jahres 1348 bestand die Gemeinde offenbar nicht mehr... Die den Heidelberger Juden gehörenden Häuser verschenkte Pfalzgraf Ruprecht I. ... an Engelhard von Hirschhorn.“

1349: Matthias von Neuenburg (1295–1364, Kanzler des bischöflichen Gerichts in Freiburg/B., später des Bischofs von Straßburg) schreibt in seiner Chronik für das Jahr 1349, daß Pfalzgraf Ruprecht I. in Heidelberg und anderen Orten, der Ritter Engelhard von Hischhorn (pfälzischer Vasall) in Sinsheim Juden aufgenommen haben, die aus Speyer und Worms geflüchtet waren. (Matthias fügt hinzu: quia magnam pecuniam ab eis habuerunt – weil sie viel Geld von ihnen bekamen) („1349. Rupertus eciam dux Bawariae in opido Heidelberg et aliis municionibus et Engelhart de Hirtzhorn miles in opido Sunnensheim Iudeos tenuerunt, qui de civitatibus Spira et Wormatia effugarunt. Propter quod contra ipsos magna musitacio a civitatibus fuit, quia magnam pecuniam ab eis habuerunt.“)

1349: Eberhardt Rüdt von Collenberg verkauft die Minneburg an Ruprecht I. von der Pfalz. Die Kurpfalz verpfändet die Burg verschiedentlich an den regionalen niederen Adel, darunter auch die Herren von Gemmingen (vgl. 1339).

1349/1353: Pfalzgraf Ruprecht I. errichtet südlich des Dorfes Mannheim die Zollburg Eichelsheim am Rhein (1634 gesprengt, 1688 Ruine)

1350: Ruprecht heiratet Gräfin Elisabeth von Namur (1340-1382), Tochter des Grafen Johann I. von Flandern und Namur aus dem Hause Dampierre und seiner Gattin Gräfin Marie von Artois. Die Ehe bleibt kinderlos.

10. Oktober 1350: Vertrag zwischen Ruprecht I. und Elisabeth von Schomberg, in der diese gelobt, die ritterliche Wasserburg der Familie von Schomberg als offenes Haus zu halten. Erste Erwähnung der Veste Schwetzingen.

1353: Ruprecht erbt nach dem Tod Rudolfs dessen Besitz und wird alleiniger Pfalzgraf bei Rhein

1355: Pfalzgraf Ruprecht I. übergibt St. Peter (Heidelberg) mit allen Nutzungen an das Zisterzienserkloster Schönau

1356: Das Reichsgesetz Kaiser Karls IV. (Goldene Bulle) legt die Sonderstellung der 7 Kurfürsten fest. Die Würde des ersten weltlichen Kurfürsten, das Amt des Erztruchseß, des obersten Richters und des Reichsverwesers werden erblich für die Pfalzgrafen bei Rhein. Das Kernland wird von nun an Kurpfalz genannt.

12. August 1356: Pfalzgraf Ruprecht I. verfügt die Gründung des Marien-Stifts Neustadt an der Hardt

Dezember 1356: Heidelberger Bürger versuchen einen Aufstand gegen Kurfürst Ruprecht, der zu diesem Zeitpunkt mit seinem gesamten Hofstaat in Metz ist. Über den Aufstand selbst ist nichts bekannt, lediglich die Reaktion Ruprechts: Die Heidelberger Bürger müssen hinfort 4 mal jährlich beschwören, keine eigene Stadtordnung mehr aufzurichten, keinen Bürgermeister und keine Ratleute mehr ein- oder abzusetzen, nichts mehr gegen seine Amtleute, Pfaffen, Laien und Juden zu unternehmen, und sie müssen dem Kurfürsten huldigen (vgl. 25. Januar 1357).

25. Januar 1357: die Stadt Heidelberg stellt dem Kurfürsten eine Verpflichtungsurkunde aus

1357: Messeprojekt für Heidelberg: Kurfürst Ruprecht I. verleiht der Stadt einen zweiwöchigen Markt (nach 2 Jahren eingestellt)

1357: Ruprecht erwirbt Lautern und fast die gesamte Grafschaft Zweibrücken

1357: Siegfried von Strahlenberg (1342?-1380) verkauft Burg und Herrschaft Waldeck an Pfalzgraf Ruprecht I


1358: Wilhelm Graf von Eberstein verkauft die Stadt Gochshein (Kraich) an Pfalzgraf Ruprecht I., der sie den Ebersteinern wieder als Lehen überträgt (1504 kommt die Stadt im Landshuter Erbfolgekrieg an das Herzogtum Württemberg, bleibt aber weiterhin im Lehensbesitz der Ebersteiner)


1359: Pfalzgraf Ruprecht I. kauft die Stadt Simmern (Hunsrück) von den Herren von Bolanden. Die Pfalzgrafen bei Rhein bauen Simmern zum Hauptort ihrer Hunsrücker Besitzungen aus. - Pfalzgraf Ruprecht I. stellt Henslin von Straßburg als Münzmeister an.

1360: Anna von der Pfalz (1346-1408), Tochter des Pfalzgraf Ruprecht II., heiratet Wilhelm II. von Berg, 1380 Herzog von Berg, Kinder: Beatrix (1360-1395), Ruprecht (um 1365-1394)

1362: Pfalzgraf Ruprecht I. erwirbt die freie Reichsstadt Mosbach mit der Einlösung eines Hirschhornschen Altpfandes vollends (vgl. 1407)

2. November 1366: Pfalzgraf Ruprecht I. erteilt dem Lebelang, Hochmeister der Juden von Weinheim, sowie Godelieb, Moysse Nurnberg und Symelin von Heidelberg die Vollmacht, diejenigen Juden diesseits des Rheins, die "Unbescheidenheit" treiben, zu strafen.

1366: erste Erwähnung einer Fähre bei Wieblingen

1366: Pfalzgraf Ruprecht I. verbindet sich mit Fürsten, Grafen, Herren und Städten, um die Grafen Simon und Hanemann „nebst deren Gemeinen in der Burg zu Bitsch“, die sich durch außerordentliche Gewalttätigkeiten und Räubereien vor ihren anderen Standesgenossen auszeichnen, unschädlich zu machen

1368: nach der Erbeinigung zwischen Ruprecht I. und Ruprecht II. für den Erstgeborenen aus der pfälzischen Linie der Wittelsbacher werden Gebiete festgelegt, die über alle möglichen Teilungen die Obere Pfalz fest mit der Rheinpfalz verbinden sollten. Diese Bestimmung setzt Ruprecht II. als Kurfürst fort und bestimmt die Städte Amberg, Kemnath, Nabburg, Neunburg vorm Wald, die Burgen Murach und Waldeck (und Dilsberg?) zum Kurpräzipium. https://de.wikipedia.org/wiki/Kurpr%C3%A4zipium

1373: Pfalzgraf Ruprecht I. läßt „in ere unser lieben frauwen Sant Marien Gottes mutter“ an der Klosterkirche zu Schönau eine Kapelle anbauen

12. Februar 1375: Kaiser Karl IV. verpfändet die beiden Ingelheim und die anderen Dörfer des Ingelheimer „Grundes" oder „Reiches" (nicht der Pfalz selbst) an Kurfürst Ruprecht I. von der Pfalz (der Ingelheimer Grund wird 1648 auch de jure kurpfälzisches Territorium) (bis 1797)

1375: die Burg Landskron bei Oppenheim wird an Kurfürst Ruprecht I. von der Pfalz verpfändet. Sie soll die kaiserliche Macht nahe Kurmainz demonstrieren, entsprechend läßt Ruprecht die Burg ausbauen

1375: Kaiser Karl IV. bestätigt dem Pfalzgrafen bei Rhein die Reichsverweserschaft

1376: für die Wahl Wenzels zum römisch-deutschen König erhält Ruprecht erhebliche Zahlungen und große Gebiete von Karl IV., darunter Oppenheim, Nierstein, Ingelheim und Teile Bolandens

27. Januar 1382: Kurfürstin Elisabeth, Gräfin von Namur, Gattin Kurfürst Ruprecht I. des Älteren, vermacht in ihrem Testament u.a. der Bruderschaft des Hofgesindes 12 Gulden, "damit diese eine ihr gewidmete Jahrzeit angemessen begehen könne"

29. März 1382: Kurfürstin Elisabeth, Gräfin von Namur, Gattin Kurfürst Ruprecht I. des Älteren, stirbt (*um 1340; begraben in der Franziskanerkirche Heidelberg)

1385: Kurfürst Ruprecht I. verhandelt mit der Kurie, um die Stiftungsbulle zur Gründung einer Universität auszustellen

23. Mai 1385: Kurfürst Ruprecht I. (75) heiratet in zweiter Ehe Prinzessin Beatrix von Berg (1360-1395), Tochter des Herzog Wilhelm I. von Berg und dessen Gattin Prinzessin Anna, Tochter des späteren Kurfürsten Ruprecht II. von der Pfalz. Beatrix ist die Enkeltochter seines Neffen und Nachfolgers Ruprecht II. von der Pfalz. Die Ehe bleibt kinderlos.

23. Oktober 1385: Papst Urban VI. fertigt in Genua die Stiftungsbulle In supremae dignitatis aus. Der Papst genehmigt darin auf Bitte der drei Ruprechte die Errichtung eines studium generale in Heidelberg nach dem Muster und mit den Privilegien des Pariser Studiums und bestellt den Domprobst von Worms zum Promoventen (Voraussetzung für die Anerkennung der akademischen Grade einer Universität). Der Domprobst von Worms wird außerdem zum Kanzler der Universität bestimmt. (Die Stiftungsbulle wird am 24. Juni 1386 in der Burg Wersau dem Kurfürsten nach Bezahlung der Botengebühr übergeben). (vgl. 1803)

26. Juni 1386: Kurfürst Ruprecht I., sein Neffe Ruprecht II. und dessen Sohn Ruprecht III. beschließen die Gründung einer Universität in Heidelberg

8. Juni 1386: die vier rheinischen Kurfürsten Kuno von Trier, Friedrich von Köln, Adolf von Mainz und Ruprecht von der Pfalz gründen den ersten Rheinischen Münzverein zur Stabilisierung des Münzwesens. Der Rheinische Münzverein läßt als gemeinsame Goldmünze den rheinischen Gulden prägen und setzt ihn in seinem Geltungsbereich in Umlauf.

24. Juni 1386: Gesandte des Papstes Urban VI. übergeben in der Burg Wersau nach Bezahlung der Botengebühr die päpstliche Erlaubnis zur Errichtung eines Generalstudiums (In supremae dignitatis; vgl. 23. Oktober 1385)

26. Juni 1386: Kurfürst Ruprecht I. (77), sein Neffe Ruprecht II. (61) und dessen Sohn Ruprecht III. (34) beschließen im kurfürstlichen Rat, eine Universität in Heidelberg zu gründen. Sie ist nach Prag und Wien die dritte Hochschule ihrer Art im römisch-deutschen Reich. Hauptgrund für die Gründung der Hohen Schule ist die Bekämpfung der Häresie.

29. Juni 1386: Kurfürst Ruprecht I. beruft den Niederländer Marsilius von Inghen, Anhänger der via moderna, zu seinem „pfaffen“ und Rat, vornehmlich aber dazu, „... daz er uns...unsers studium zu Heidelberg ein anheber und regirer und dem furderlich for sin sal ...“. Als Jahresgehalt verschreibt er ihm die Summe von 200 fl.

1. Oktober 1386: Gründung der Universität Heidelberg nach Pariser Muster mit vier Fakultäten durch Ausfertigung der 5 Stiftungsurkunden. Die Fächer Theologie, kanonisches Recht, Medizin und Artes liberales werden zugelassen. Ruprecht I. gewährt den Mitgliedern der Universität Rechtschutz, sicheres Geleit, Steuer- und Zollfreiheiten, preiswerte Wohnungen und einen eigenen Gerichtsstand. Die Professorengehälter zahlt der Kurfüst in den ersten Jahren aus der kurfürstlichen Kasse. Die Universität hat zunächst keine eigenen Räume. Vorlesungen finden in Klöstern und Privathäusern statt. Einführung einer Mietpreiskommission, die aus Bürgern und Magistern besteht und den angemessenen Mietzins bestimmen soll.

18. Oktober 1386: mit einer feierlichen Messe in der Heiliggeistkirche wird die Universität Heidelberg eröffnet

19. Oktober 1386: Die Vorlesungen an der Universität Heidelberg beginnen. In der Theologie liest der Zisterzienser Reginald von Alna (Abtei Aulne, Bistum Lüttich) über den Titusbrief. In den Artes liberales lesen Marsilius von Inghen über die Logik des Aristoteles und Heilmann von Wunnenberg (Prag) über die Physik des Aristoteles.

17. November 1386: Wahl des Marsilius von Inghen zum Rektor der Universität Heidelberg für zwei Amtsperioden

22. Dezember 1386: Beginn der Vorlesungen an der Juristischen Fakultät nach Eintreffen von Johannes von Noet aus Prag. Dieser wird Vizekanzler der Universität und übt die Universitätsgerichtsbarkeit über die Kleriker aus.

8. Februar 1388: Rektor Marsilius von Inghen läßt die bis dato eingekommenen Urkunden der Universität Heidelberg in einer eigens hierfür gekauften und in der späteren Heiliggeistkapelle hinter dem Hauptaltar deponierten Kiste (parva archella innerhalb der archa universitatis) unterbringen. Der Vorgang gilt als Geburtsstunde des Archivs der Universität.

10. Oktober 1388: Magister Berthold von Suderdick aus Osnabrück wird zum Rektor der Universität Heidelberg gewählt

1388/1389: Pest und Krieg verursachen eine schwere Krise an der Universität und in Heidelberg. Die Immatrikulationszahl sinkt rasch ab. Die meisten Mitglieder der Artistenfakultät fliehen nach Köln. Sie werden in den Lehrkörper der Universität Köln aufgenommen. Der amtierende Rektor Berthold Suderdick geht ebenfalls nach Köln.

[7. Januar 1389: die Universität Köln wird eröffnet]

1389-1390: Marsilius ist verantwortlich für den Transfer des Universitätsregisters nach Rom

September/Oktober 1390: Kurfürst Ruprecht II. läßt die Juden aus Heidelberg (13 Familien) und der Pfalz vertreiben





Ruprecht I. mit seinen beiden Frauen



Zitat über Ruprecht I.:

Schon bei seinen Zeitgenossen stand Rupprecht I. in hohem Ansehen, er war auch äußerlich eine Achtung gebietende Gestalt, eine ritterliche Erscheinung. Bei rücksichtsloser Thatkraft galt er als milder, wohlwollender Herr, als ein Schirmherr der Kirche und der Priesterschaft, als ein Freund der Witwen und Waisen. Die Judenschaft, deren finanzielle Macht er vortrefflich auszunützen verstand, verehrte in ihm einen gerechten, humanen Beschützer.“ (Jakob Wille, in: Allgemeine Deutsche Biographie, 1889, Band 29, S. 731-737)



Literatur:

Ernst Bock, Kurfürst Ruprecht von der Pfalz, in: Deutscher Westen - Deutsches Reich. Saarpfälzische Lebensbilder I, 1938

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Thorsten Huthwelker, Tod und Grablege der Pfalzgrafen bei Rhein im Spätmittelalter (1327-1508). (Heidelberger Veröffentlichungen zur Landesgeschichte und Landeskunde, 14). Heidelberg 2009 [2009 A 9954] - Rez.: Heidelberg. Jahrbuch zur Geschichte der Stadt, herausgegeben vom Heidelberger Geschichtsverein, Nr. 15/2011

Oskar Klausner, Die Familienzweige der pfälzischen Wittelsbacher: die ersten Wittelsbacher, die Kurlinie, die Seitenlinien. Hg.: Staatl. Liegenschaftsamt Heidelberg. Schwetzingen 1995 (ohne Zählung, überw. graph. Darst.) [Dek Klau]

Armin Kohnle, Kleine Geschichte der Kurpfalz. Karlsruhe 2005

Karl Kollnig, Die Kurfürsten von der Pfalz. Heidelberg 1993

J. Miethke, Ruprecht I., der Erbauer der Stiftskirche in Neustadt a.d.W. und Gründer der Universität Heidelberg, in: Neustadt und die Kurpfalz. Die Universität Heidelberg und ihre Beziehung zur linksrheinischen Pfalz (Katalog der Jubiläumsausstellung Heidelberg, 31. Juli-29. August 1986), o.O., o.J., S. 23ff.

Renate Neumüllers-Klauser (Bearb.), Die Inschriften der Stadt und des Landkreises Heidelberg. (Die deutschen Inschriften, 12. Heidelberger Reihe, 4) Stuttgart 1970, S. 36f.

Regesten der Pfalzgrafen am Rhein. Hg. von der Badischen Historischen Kommission. 1. 1214-1400 bearb. von Adolf Koch und Jakob Wille (Innsbruck 1894). 2. 1214-1508 bearb. von Graf L. von Oberndorff (Innsbruck 1912)

Volker Rödel (Hg.), Der Griff nach der Krone. Die Pfalzgrafschaft bei Rhein im Mittelalter. Ausstellungskatalog der Ausstellung der staatlichen Schlösser in Heidelberg (Schätze aus unseren Schlössern 4, 2000)

Karl-Heinz Rothenberger, Karl Scherer, Franz Staab, Jürgen Keddigkeit (Hg.), Pfälzische Geschichte, 2 Bde. Kaiserslautern 2001

Meinrad Schaab, Geschichte der Kurpfalz. Bd. 1: Mittelalter. Stuttgart 1999. Bd. 2: Neuzeit. Stuttgart 1992

Meinrad Schaab, Kurpfalz, in: Meinrad Schaab, Hansmartin Schwarzmaier (Hg.), Handbuch der baden-württembergischen Geschichte. Bd. 2. Stuttgart 1995, S. 247-333

Meinrad Schaab (Hg.), Ausgewählte Urkunden zur Territorialgeschichte der Kurpfalz 1156-1505. bearb. von Rüdiger Lenz. Stuttgart 1998

Joachim Spiegel, Urkundenwesen, Kanzlei, Rat und Regierungssystem des Pfalzgrafen bei Rhein und Herzogs von Bayern Ruprecht I. (1309 – 1390). 2 Bde. Neustadt an der Weinstraße 1996 und 1998 (Selbstverl. d. Stiftung zur Förderung der Pfälzischen Geschichtsforschung) (Stiftung zur Förderung der Pfälzischen Geschichtsforschung : B, Abhandlungen zur Geschichte der Pfalz ; 1) [99 A 3513::1] [99 A 3513::2]

Johann Goswin Widder, Versuch einer vollständigen Geographisch-Historischen Beschreibung der Kurfürstlichen Pfalz am Rheine. 3 Bände. Frankfurt am Main, Leipzig 1786f. (unveränderter Nachdruck Neustadt an der Aisch 1995) [Dem]

http://de.wikipedia.org/wiki/Ruprecht_I._(Pfalz)

http://www.genealogie-mittelalter.de/wittelsbacher_kurpfalz/ruprecht_1_kurfuerst_1390.html