Heidelberger Geschichtsverein e.V. HGV

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Topographische Namen im Zusammenhang mit dem Neckar

Adler-Überfahrt (Wagenfähre zwischen Schlierbach und Ziegelhausen 1946-1954, benannt nach dem Gasthaus Adler in Ziegelhausen, Hauptstraße 6. Bereits 1872 Einrichtung einer Wagenfähre durch die Stadt Heidelberg)

Alte Brücke (Carl-Theodor-Brücke, Neubau 1709/11, 1784 zerstört, 1. Steinbrücke 1786-88 erbaut, 1945 zerstört. 700 Fuß [210 m] lang, 30 Fuß [9 m] breit; vgl. Derwein 1940 Nr. 79)

Vierte Neckarbrücke, um 1400 durch Eisgang zerstört, Thesaurus Palatinus

http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Heidelberg_Pons_et_Porta_Niccri.jpg (Brücke von 1751)

http://www.baufachinformation.de/denkmalpflege.jsp?md=1988017120934 (Vorzustand der Brückenfiguren der Alten Brücke)

http://www.baufachinformation.de/denkmalpflege.jsp?md=1988017120935 (Restaurierung der Brückenfiguren der Alten Brücke durch H.-V. Dursy 1988/1989)

http://www.baufachinformation.de/denkmalpflege.jsp?md=1988017185506 (H. Maier, Beschreibung der Neckarbrücke bei Heidelberg - Karl-Theodor-Brücke. Quelle: Steinbrücken in Deutschland, 1988)

Bergheimer Fähre vgl. Derwein 1940, Nr. 168 (vgl. Überfahrt)

Blum`sches Freibad (Schurmannstraße 1, im Neckar unterhalb der Neuen Brücke (Friedrichsbrücke), Stiftung von 30.000 Goldmark durch Dr. Wilhelm Blum und Frau; 13. Juni 1896 eröffnet, nach Stiftung von 20.000 Mark 1907 Anbau eines Frauenbads, am 8. Mai 1931 durch Hochwasser zerstört; vgl. Carmen Schucker, Stadt im Fluß, in: RNZ, 1. 6. 2010 (Blick)) http://www.bauforschung-bw.de/objekt/id/241313129013/blumsches-freibad-in-69115-heidelberg-bergheim/

Bootz`sche Badeanstalt (Schwimm-Anstalt von Kaspar Bootz, an der Neckarstraße, zwischen der späteren Stadthalle und der Neuen Brücke (Friedrichsbrücke), am 25. Mai 1831 eröffnet, 1939 stillgelegt, 1940 an die Stadt Speyer verkauft; vgl. Carmen Schucker, Stadt im Fluß, in: RNZ, 1. 6. 2010 (Blick))

Brückentor (1399 erstmals erwähnt; vgl. Derwein 1940 Nr. 81)

Eierwörth, Eierbandwörthlein (Neckarinsel, vgl. Derwein 1940, Nr. 141)

Eiserne Pfahl (Turm auf der Heidelberger Neckarbrücke, erstes Joch von der Nordseite, bezeichnet bis zum Bergsträßer Rezeß 1650 die Landesgrenze; vgl. Derwein 1940, Nr. 690)

Ernst-Walz-Brücke (am 14. April 1928 als dritte Brücke über den Neckar beim Meßplatz dem Verkehr übergeben, nach 1933: Hindenburgbrücke, am 28. März 1945 von deutschen Truppen gesprengt) (vgl. Derwein 1940 Nr. 79)

Fähre der HSB zwischen Kleingemünd und Neckargemünd (21. Februar 1949: Eröffnung der Buslinie Heiligkreuzsteinach-Schönau-Neckarsteinach-Kleingemünd/Fähre der HSB)

Fähren über den Neckar (vgl. Otto Jaeger, Die Flurnamen von Neuenheim. Heidelberg 1988, Nr. 203ff.; vgl. auch Neckarfahr)

Fahrt (Überfahrt über den Neckar unterhalb des Rombachwegs) vgl. Derwein 1940, Nr. 169

Farunge, varunge (Fähre, vgl. Otto Jaeger, Die Flurnamen von Neuenheim. Heidelberg 1988, Nr. 205)

Feuerfels (kleiner Felsen im Neckar auf Neuenheimer Seite, hinter der Mühlzeile der Mönchsmühle; vgl. Otto Jaeger, Die Flurnamen von Neuenheim. Heidelberg 1988, Nr. 223; vgl. Derwein 1940, Nr. 179)

Fischerbrücklein (1691 erstmals erwähnt, zuerst hölzerne, dann steinerne Brücke, führt bei der Herrenmühle zu dem Mühlwehr im Neckar; vgl. Derwein 1940, Nr. 181)

Fliegende Brücke (vgl. Otto Jaeger, Die Flurnamen von Neuenheim. Heidelberg 1988, Nr. 207)

Frauenend (Neckarinsel, vgl. Derwein 1940, Nr. 151, 196)

Friedrichsbrücke (Neue Brücke, zwischen Heidelberg und Neuenheim, 1875-1877 erbaut, Baubeginn Frühjahr 1875 (ohne direkte Verkehrsanbindung nach Norden), 243 m lang, Breite: 10 Meter, 5 eiserne Bögen auf Steinpfeilern, am 7. 10. 1877 eingeweiht; 1906 Einweihung der um 6 Meter verbreiterten Friedrichsbrücke durch Großherzog Friedrich I. und Großherzogin Luise von Baden, am 28. März 1945 durch deutsche Trupppen zerstört, amerikanische Soldaten bauen westlich davon eine Pontonbrücke über den Neckar, im November 1945 wird der "Hölzerne Friedrich" eröffnet, im Dezember 1949 Eröffnung der 24 Meter breiten neuen Friedrichsbrücke durch Bundespräsident Theodor Heuss, seit 1964 Theodor-Heuss-Brücke; vgl. Derwein 1940 Nr. 79)

Gleisenwörth (Neckarinsel zwischen Bergheimer Mühle und Wieblingen; vgl. Derwein 1940, Nr. 253; Otto Jaeger, Die Flurnamen von Neuenheim. Heidelberg 1988, Nr. 304)

Hackteufel (Felsenbank im Neckar oberhalb der Alten Brücke; vgl. Derwein 1940, Nr. 274; Otto Jaeger, Die Flurnamen von Neuenheim. Heidelberg 1988, Nr. 335)

Hafen vgl. Winterhalt, vgl. Derwein 1940, Nr. 1036

Heidelberger Fahr (schräge Neckarquerung zwischen Ziegelgasse und heutiger Neuenheimer Landstraße; vgl. Plan von Heidelberg, bei Joseph Engelmann, Gezeichnet v. F.L. Hoffmeister. Lithographie von C. Wagner in Carlsruhe 1821; vgl. Neuenheimer Fahr)

Hindenburgbrücke vgl. Ernst-Walz-Brücke

Hofert vgl. Derwein 1940, Nr. 336f.

Hölzerne Friedrich (Behelfsbrücke über den Neckar, im November 1945 eröffnet, im Dezember 1949 Eröffnung der neuen Friedrichsbrücke)

Hungerstein (Felsen im Neckar) vgl. Derwein 1940, Nr. 364

Lange Zeil (Mühlenzeile bei der Bergheimer Mühle), vgl. Derwein 1940, Nr. 1057)

Lauer (Neuenheim, zwischen Neuenheimer Landstraße und Neckar; vgl. Übersichts-Plan der Stadt Heidelberg und Umgebung. Officiell angefertigt durch das Tiefbauamt. Maßstab 1:7500. Verlag Otto Petters Heidelberg. (Beilage zu Karl Pfaff, Heidelberg und Umgebung, Heidelberg 21902))

Neckar

Neckarfahr n. (vgl. Das alte Neckarfahr, in: Archiv für die Geschichte der Stadt. Eine Vierteljahresschrift, hg. von Hermann Wirth, III, 1. Heidelberg 1870, S. 54-62)

Neckarfähre vgl. Derwein 1940, Nr. 172; vgl. Otto Jaeger, Die Flurnamen von Neuenheim. Heidelberg 1988, Nr. 203ff.; vgl. Näh

Neckarschwemmfächer (vgl. Jörg Kreutz, Wilhelm Kreutz und Hermann Wiegand (Hg.), Die Kurpfalz im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648). Beiträge des Ladenburger Kolloquiums vom 22. und 23. November 2018. Herausgegeben von Jörg Kreutz, Wilhelm Kreutz und Hermann Wiegand. (Buchreihe "Rhein-Neckar-Kreis. Bausteine zur Kreisgeschichte"). Heidelberg 2020, S. 81 (Karte))

Neckarwörth (Neckarinsel; vgl. Derwein 1940, Nr. 647)

Neuenheimer Fahr (Neckarquerung zwischen Neckargäßchen und Ausmündung der heutigen Bergstraße; vgl. Plan von Heidelberg, bei Joseph Engelmann, Gezeichnet v. F.L. Hoffmeister. Lithographie von C. Wagner in Carlsruhe 1821) (vgl. Hans-Martin Mumm, Vor der Stadtgründung. Drei Studien, in: Heidelberg. Jahrbuch zur Geschichte der Stadt, herausgegeben vom Heidelberger Geschichtsverein, 13/2009, S. 10ff.; vgl. Heidelberger Fahr)

OEG-Neckarbrücke (Ochsenkopf-Handschuhsheim, "Schwarze Brücke") Am 16. Juli 1906 wird die im Juli 1904 begonnene 230 Meter lange dreibogige Eisenbahnbrücke der Regelspurlinie Heidelberg-Schriesheim (Güterbahn der SEG) über den Neckar zwischen Wieblingen und Handschuhsheim wird nach Verzögerung durch einen Unfall eröffnet. 1924 erhält die Brücke anläßlich der Neckarkanalisation einen vierten Bogen. Die Konstruktion wird dabei um 2,40 m angehoben. Gleichzeitig wird die Landstraße Nr. 3 auf der Wieblinger Seite unterführt. Am 27. März 1945 wird die Brücke von deutschen Truppen gesprengt. Am 1. Juli 1970 wird die Güterbahnlinie eingestellt und die Anlage zerstört. Von Oktober 1970 bis Juni 1971 wird die Brücke abgerissen. (vgl. Derwein 1940 Nr. 79)

Römerbrücke über den Neckar zwischen Heidelberger Nordvicus und Südvicus (um 150 als Steinpfeilerbrücke errichtet. Architekt: Valerius Paternus, zusammen mit Aelius Macer; Länge 260 Meter. Sie ist Neptun und dem römischen Kaiserhaus geweiht. Auf dem mittleren der sieben (?) Steinpfeiler steht ein Heiligtum mit dem Standbild Neptuns. 1972 werden 43 Eichenpfähle der Pfeilergründungen, um 200 n. Chr. gefällt, geborgen)

Seitenkanal Wieblingen (Neuenheim-Schwabenheim)

Spiegelacker (Schlierbach, 1755 erstmals erwähnt, wohl zu lat specula; „Warte, Ausschau“) (Herbert Derwein: Die Flurnamen von Heidelberg. Heidelberg 1940, Nr. 856) (Siehe Wahrschau, Derwein 1940 Nr. 989)

Staustufe Neckargemünd (Ziegelhausen, Kleingemünder Straße 94; 1929 erbaut; 1957 zweite Kammer)

Staustufe Heidelberg (Karlstor, Entwurf: Paul Bonatz. 1927-1929 erbaut, 1996-1998 Unterwasserkraftwerk der Neckar AG. erbaut; vgl. Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg (Hg.), Stadtkreis Heidelberg (Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmale in Baden-Württemberg; Bundesrepublik Deutschland, Bd. II.5). Ostfildern 2013, I, S. 433f.)

Stiftswehrle vgl. Derwein 1940, Nr. 899

Teufelsmauer (Neckarinsel) vgl. Derwein 1940, Nr. 929

Überfahrt (Bergheimer Fähre) vgl. Derwein 1940, Nr. 168

Überles Überfahrt (Neckarfähre von Albert Ueberle (1828-1903), dem letzten Bürgermeister von Neuenheim)

*Wahrschau (Signalscheibe, befand sich bis 1930 einige Meter östlich vom Weißen Übergang (Nr. 961) für die zu Tal fahrenden Schiffe als Warnzeichen, dass ein Schleppzug den Hackteufel (Nr. 274) herauffährt und so alle zu Tal fahrenden Schiffe etwa beim Haus Schlierbacher Landstraße 100 anlegen mußten. vgl. Derwein 1940, Nr. 989 (Name im Sinne von ndt. „warscho(u)wen“; „warnend benachrichtigen“, Seemannssprache) siehe auch Spiegelacker, Derwein 1040 Nr. 856; s. a. Karl Heinz Knörr, Schlierbach. Geschichte und Geschichten. Heidelberg 1999, S. 50)

Wälschenfurt (vgl. Hans-Martin Mumm, Vor der Stadtgründung. Drei Studien, in: Heidelberg. Jahrbuch zur Geschichte der Stadt, herausgegeben vom Heidelberger Geschichtsverein, 13/2009, S. 13; vgl. Derwein 1940, Nr. 996)

Walwart, Wälschenfurt, Walchenfurt, Walbron (zwischen Bergheim und Neuenheim; vgl. Derwein 1940, Nr. 996, 991; vgl. Hans-Martin Mumm, Vor der Stadtgründung. Drei Studien, in: Heidelberg. Jahrbuch zur Geschichte der Stadt, herausgegeben vom Heidelberger Geschichtsverein, 13/2009, S. 12)

Wasserschachtel (ehemalige Pferdetränke des Schönauer Mönchhofs am Neckar bei Neuenheim) "Wasserschachtel / 31. Mai 1884 / Die Anlage einer Wasserschachtel unterhalb der neuen Neckarbrücke zum Behuf der Entnahme von Neckarwasser als Brandwasser und Gießwasser und als Pferdeschwemme und Rindviehschwemme zum Preise von 1500 Mark wird bewilligt / Großherzoglich Badische Rheinbau Inspection Mannheim / Act.  Gem. Neuenheim Arch. 27 / 24. 1. 1888 Vertrag über die Auffüllung des Neckarvorlandes mit der Großherzoglich Badischen Rheinbau Inspection Mannheim "mit Ausnahme der Wasserschachtel. Die Wasserschachtel an der Wirtschaft zur Rose [heute Lutherstrasse 13?] vis a vis der Forderen Gasse [=Schulzengasse] bestand schon in frühester Zeit mit dem Privileg des Schönauer Mönchhofes als Pferdeschwemme" / GBN XIX S. 534 / (FLN 781) (FLN 1058)" (Jäger, Flurnamen von Neuenheim, 1988, Nr. 1081)

Wehrsteg Heidelberg (Karlstor, Entwurf: Paul Bonatz. 1927 erbaut, vgl. Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg (Hg.), Stadtkreis Heidelberg (Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmale in Baden-Württemberg; Bundesrepublik Deutschland, Bd. II.5). Ostfildern 2013, I, S. 433f.) (vgl. Derwein 1940 S. 42)

Wehrsteg Neckargemünd (Ziegelhausen, Kleingemünder Straße 94; 1929 erbaut)

Wehrsteg Wieblingen (zwischen Gneisenaustraße und Neuenheim, um 1926 erbaut)

Weintisch (Felsen im Neckar) vgl. Derwein 1940, Nr. 1021

Winterhalt (Hafen, am 13. Oktober 1847 fertiggestellt, 1867-1874 zugeschüttet, heute Bismarckplatz) vgl. Derwein 1940, Nr. 1036

Ziegelhäuser Brücke (zwischen Schlierbach und Ziegelhausen, am 7. März 1914 eröffnet, Baubeginn März 1913, Einweihung am 21. März 1914, am 29. März 1945 gesprengt, wiederaufgebaut, am 12. Dezember 1954 eingeweiht)

Zollstein „Bei der gefährlichen ehemaligen Verengerung der Fahrrinne unterhalb der Teufelskanzel gegenüber dem Haarlaß lag ein im 19. Jh. herausgeschossener Felsen; der Zollstein genannt wurde. Hier opferten die Flößer dem im Neckar hausenden Hookemann, einem Wassergeist, Hölzer oder Münzen als Zoll. Denn der Wassermann zog mit seinem Fischerhaken die herunter, die ins Wasser fielen.“ (vgl. Derwein 1940, Nr. 1072, 927)