Heidelberger Geschichtsverein e.V.

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Vasilios Loukopoulos (Wassili Lepanto)

*17. Juni 1940 Perdikovrysi (bei Nafpaktos, Westgriechenland)

30. August 2018 Heidelberg

Kunstmaler, Kunsttheoretiker, Germanist, Historiker, Kommunalpolitiker



wächst in Athen auf

1966: Heidelberg, stud. Deutsch als Fremdsprachenphilologie, dann Germanistik, Geschichte, Pädagogik, Philosophie und Kunstgeschichte

1974: Magisterarbeit über Heinrich von Kleists Der Zweikampf

1975: Doktorandenstipendium der Friedrich-Ebert-Stiftung

1975-1978: Wissenschaftliche Hilfskraft am Germanistischen Seminar der Universität Heidelberg

1976-1978: Stipendiat der Friedrich-Ebert-Stiftung

1978: wird an der Universität Mannheim in Germanistik mit einer Arbeit zum Thema "Grammatiktheorie und Sprachpraxis" promoviert. Veröffentlicht eine Diplomarbeit zu Max Frischs "Homo faber".

1983: veröffentlicht „Kunst für den Menschen oder für eine ökologische Kunst. Für eine Überwindung der abstrakten unverpflichtenden Kunst

1987: Heirat mit Leena Ruuskanen (*1948)

1991-1992: Lehrbeauftragter an der Universität Heidelberg für die Literatur der Jahrhundertwende, die Kunst des Expressionismus und Thomas Mann

1995: Fertigstellung des sechsteiligen Wandgemäldes „Abendland“ im Auftrag der Universität Heidelberg, Institut für Deutsch als Fremdsprachenphilologie

1997: Verleihung des „Willibald-Kramm-Preises“ für Kunst durch Oberbürgermeisterin Beate Weber


2000: Eröffnung einer eigenen Galerie in der Altstadt von Heidelberg (Friedrich-Ebert-Anlage 11)

2001: Aktion gegen die Fällung der Trauerweide im Schlossinnenhof


2002: Veröffentlichung der Künstlermonographie „Wassili Lepanto. Positive Utopien“ (Belser Verlag)

2006: "Ökologische Kunst" (Retrospektive des Kulturamts)

2006: Einsatz für den Erhalt der neoklassizistischen Markt-Kolonnaden auf dem Ebertplatz


17. Januar 2007: der Bauausschuß des Gemeinderats beschließt mit 8 zu 5 Stimmen, die neoklassizistischen Markt-Kolonnaden auf dem Ebertplatz von 1927 (Baumeister: Baurat Fritz Haller, Planung: Franz Sales Kuhn) wegen des Baus einer Tiefgarage abzureißen, weil eine Sanierung mit 750.000 € zu teuer sei, und die Bäume auf dem Platz zu fällen. Die Gesamtkosten der Baumaßnahme werden im Februar 2009 auf 9 Millionen € veranschlagt.

8. Februar 2007: der Gemeinderat beschließt mit 29 zu 11 Stimmen, die Markt-Kolonnaden auf dem Ebertplatz abzureißen

2009: Gründung der Kulturinitiative „Heidelberg Pflegen und Erhalten“ zur Bewahrung der Heidelberger Altstadt vor Verfremdung durch bauliche 'Modernismen'


2009-2018: Mitglied des Heidelberger Gemeinderates mit der selbst gegründeten Kulturinitiative „Heidelberg pflegen und erhalten“

2012: Wassili Lepanto schlägt eine Straßenbahn durch die Hauptstraße vor

10. Oktober 2018, 19 Uhr: Gedenken an Wassili Lepanto. Die Gemeinderatsfraktion der Grün-Alterativen Liste lädt zu einer öffentlichen Gedenkveranstaltung für Wassili Lepanto ein. Zu erinnern ist an einen Künstler, Philosophen und Politiker, der uns stets gemahnt hat, Ökologie und Ästhetik miteinander in Einklang zu bringen. In besonderer Weise lag ihm die Unantastbarkeit der Schönheit Heidelbergs am Herzen. (Amtsstübl, Kettengasse 25)



>Atelier-Galerie Lepanto (Friedrich-Ebert-Anlage 11)



Zitat von Lepanto:

Für die Altstadt Heidelberg gibt es nur eine Rettung: Ein Tunnel durch den Königstuhl für die B 37, damit sie die Innenstadt nicht weiter beschädigt. Das würde schrecklich viel Geld kosten, aber verglichen etwa mit Stuttgart 21 ist es nicht so viel. Die von uns allen ersehnte "Stadt am Fluss" käme dann wie von allein.“ (RNZ 5. 5.2014)


Veröffentlichungen:

Wassili Loukopoulos-Lepanto, Grammatiktheorie und Sprachpraxis. Überlegungen zur Verwendbarkeit moderner Grammatiktheorien im Fremdsprachenunterricht. Stuttgart 1978 (Hochschulsammlung Philosophie : Sprachwissenschaft; 1) [78 P 5423]


Wassili Loukopoulos-Lepanto, Theologisch-philosophische und sozial-politische These Thomas Müntzers. Bamberg 1979


Wassili Loukopoulos-Lepanto, Die Revolution in Deutschland 1918-19. Bamberg 1979


Wassili Loukopoulos-Lepanto, Kunst für den Menschen oder für eine ökologische Kunst. Für eine Überwindung der abstrakten unverpflichtenden Kunst. [ein Manifest] Freiburg i. Br. 1983 [84 R 71]


Wassili Loukopoulos-Lepanto, Die Liebe zur Kunst und zum Leben. Tagebuch eines Malers. 1978 - 1983 [Heidelberg] [Lepanto], [1989] [90 A 552 RES]


Wassili Loukopoulos-Lepanto, Vorfrühling oder das Malen eines Bildes. Ein Künstlertagebuch 1979 – 1983. Als Ms. gedr.. Heidelberg (Guderjahn) 1993 [93 A 7883]


Wassili Lepanto, Als Student in Heidelberg 1968 und »zum Malen geboren«. Hg. von Leena Ruuskanen (Mattes Verlag) Heidelberg 2020 (Rezension: Ingrid Thoms-Hoffmann, RNZ 13. 1.2021)




Literatur:

Hans Gercke, Ein Platz für Menschen. Dani Karavans Projekt einer Neugestaltung des Heidelberger Universitätsplatzes, in: Heidelberg, Jahrbuch zur Geschichte der Stadt Nr. 16 (2012), S. 189-199

Dora Markatou, Einführung zu Person und Werk, in: Ausstellungskatalog Benaki-Museum 2011 (Hg.), Wassili Lepanto. Landschaften. Ökologische Ordnung und Inspiration. Athen 2011

Hans-Martin Mumm, [Nachruf] , in: Stadtblatt, 12. September 2018, S. 2

Heide Seele, Ein Idealist mit den Augen eines Kindes, in: RNZ, 17. 6. 2010

Gröbste Ignoranz bei gänzlichem Mangel an innerer Tugend. Wassili Lepantos Phillippika gegen die Pläne zur Neugestaltung des Universitätsplatzes, Heidelberg, in: Communale, 5. Juni 1985, S. 5

http://www.heidelberg.de/servlet/PB/menu/1158176/index.html

http://www.wassili-lepanto.de/3.htm

http://de.wikipedia.org/wiki/Wassili_Lepanto