Heidelberger Geschichtsverein e.V.
Alfred Jost
*29. Januar 1898 Kirchheim bei Heidelberg
†1. Februar 1974 Heidelberg (begraben auf dem Friedhof Kirchheim)
Landwirt, Ortsbauernführer, Ortsfachberater, Lokalpolitiker
Mitglied der NSV, der NSDAP, der CDU
mittlere Reife
1914-1918: Dienst als Freiwilliger beim Ersten Badischen Leib-Grenadier-Regiment
20. November 1917: Beförderung zum Leutnant
1918: arbeitet auf dem elterlichen Hof
1920: Schüler der Landwirtschaftsschule in Augustenberg bei Durlach
1924: Verwalter der staatlichen Landwirtschaftsschule Hochburg bei Emmendingen
1924-1936: landwirtschaftlicher Sachbearbeiter beim Badischen Domänenamt in Freiburg
1. April 1936: Jost übernimmt den elterlichen Hof („Erbhof“) in Heidelberg-Kirchheim (Oberdorfstraße 8, bis 1965)
1936-1940: Ortsbauernführer in Kirchheim
1936-1940: Mitglied des Reichsnährstands
1937: Mitglied der NSDAP
1939: Dienst bei der Wehrmacht
15. Juli 1940: Beurlaubung als Ortsbauernführer und Ortsfachberater durch NSDAP-Ortsgruppenleiter Karl Fischer
1940: Entlassung aus der Wehrmacht
1945: Kompanieführer des Volkssturm
1945: von der Besatzungsmacht als Ortsvorsteher Kirchheims eingesetzt
1947: von der Spruchkammer Heidelberg als „Entlasteter“ eingestuft
1947-1949: führt den Landesverband "Badischer Zuckerrübenanbauverein e.V." zunächst im Auftrag des badischen Landesdirektors für Landwirtschaft und Ernährung kommisarisch. Bei der Gründungsversammlung im Jahre 1949 wird er regulär zum Vorsitzenden gewählt. Bis zur Fusion der beiden Landesverbände (1972) bekleidet er dieses Amt.
16. Oktober 1948: das erste Spruchkammerurteil wird aufgehoben. Jost gilt jetzt als „Mitläufer“
1949-1968: Stadtrat für die Fraktion der CDU
1965: Übergabe des Hofes an seinen Sohn
8. April 1968: erhält das Bundesverdienstkreuz am Bande
Literatur:
Philipp Körner, Kirchheim. Ein heimatkundlicher Überblick. Heidelberg 2009
Daniela Münkel, Nationalsozialistische Agrarpolitik und Bauernalltag. Frankfurt am Main/New York 1996