Heidelberger Geschichtsverein e.V.

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Alfred Hettner


*6. August 1859 Dresden


31. August 1941 Heidelberg


Geograph und Professor an den Universitäten Tübingen und Heidelberg


Gründer und Herausgeber der "Geographischen Zeitschrift" (1895ff.)


wird als einer der wissenschaftlichen Begründer der Geographie in Deutschland angesehen


Mitglied der Nationalliberalen Pertei, dann DVP


Vater: Hermann Hettner, Literatur- und Kunsthistoriker (1821-1882)


Mutter: Anna geb. Grahl


Ehefrau: 1. Bertha Rohde (+1902), 2. Maria Mall (seit 1925)


Wohnung: Ziegelhäuser Landstraße 19 (Erinnerungstafel)




Studium der Geographie, Philosophie und Geologie in Halle, Bonn und Straßburg


1881: wird an der Universität Straßburg mit einer Dissertation über Das Klima von Chile und Westpatagonien (1881) bei Georg Gerland promoviert


1881-1882: Assistent an der Universität Bonn bei Ferdinand von Richthofen


1882-1884: Hauslehrer beim britischen Konsul in Bogotá (Kolumbien). Verschiedene Forschungsreisen in Kolumbien.


1887: habilitiert sich in Leipzig bei Friedrich Ratzel („Der Gebirgsbau in der Sächsischen Schweiz“)


1887-1894: Privatdozent für Geographie an der philosophischen Fakultät der Universität Leipzig


1888-1890: Forschungsreise im Auftrag des Berliner Museums für Völkerkunde in die peruanischen Anden, Aufenthalt in Chile, Argentinien, Uruguay und Brasilien.


1894-1897: Außerordentlicher Professor für Geographie an der Universität Leipzig


1895: Gründung der „Geographischen Zeitschrift“


1897: erster außerordentlicher Professor für Geographie an der Universität Tübingen


1899: a.o. Professor an der Universität Heidelberg


12. Mai 1905: wird zum Vorsitzenden der Heidelberger Abteilung der Deutschen Kolonialgesellschaft gewählt (-1931)


4. August 1906: o. Professor an der Universität Heidelberg, erhält den neu errichteten Lehrstuhl für Geographie an der Universität Heidelberg (bis 1928)


1907: der erste Band der „Grundzüge der Länderkunde“ escheint


5. Februar 1907: Reichstagswahl. http://www.koloniale-spuren-heidelberg.de/rathaus-reichstagswahlen-1907/

1910: außerordentliches Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften


1913: Ernst Wahle (1889-1981) wird mit der Arbeit „Ostdeutschland in jungneolithischer Zeit, ein prähistorisch-geographischer Versuch“ bei Alfred Hettner und Friedrich von Duhn promoviert


1913-1914: Reise mit seinem Schüler Heinrich Schmitthenner (1887-1957) über Sibirien nach Ostasien


24. April 1924: im Heidelberger Stadtwald, wo Bierhelderweg und Saupfercheckweg zusammentreffen, wird von der Deutschen Kolonialgesellschaft der Kolonialstein gesetzt https://de.wikipedia.org/wiki/Kolonialstein_(Heidelberg)#Errichtung_des_Heidelberger_Kolonialsteins


1. April 1928: Emeritierung


1933-1935: Hettners vierbändige „Vergleichende Länderkunde“ erscheint




>Tafel am Hause Hettners Ziegelhäuser Landstraße 19 (Inschrift: "In diesem Hause wohnte der Geograph / Prof. Dr. Dr. h.c. Alfred Hettner 1899-1941")


>Gedenkstein vor dem Geographischen Institut INF 348, eingeweiht 1984


>Hettner-Lectures der Klaus-Tschira-Stiftung zur Förderung der Naturwissenschaften, der Informatik und des Verständnis der Öffentlichkeit für diese Fächer (1997-2006)


>Friedrich von Duhn, Ernst Wahle, Karl Krutina, Wilhelm Salomon-Calvi




Zitat von Hettner:


Was mich zur Geographie zog, waren die Ideen über die Abhängigkeit des Menschen von der Natur.“




Veröffentlichungen:

Alfred Hettner, Englands Weltherrschaft und der Krieg, (B.G. Teubner) 1915

Friedrich Metz, Die ländlichen Siedlungen Badens. I. Das Unterland. (Badische geographische Abhandlungen. Hg. von Alfred Hettner und Norbert Krebs, 1). Karlsruhe 1926




Literatur:


Dietrich Bahls, Die Ziegelhäuser Landstraße. Ein historischer Spaziergang zur Baugeschichte, in: Jahrbuch Nr 3/1998 des Heidelberger Geschichtsverein, S. 300


Wolfgang U. Eckart, Volker Sellin, Eike Wolgast et al. (Hg.), Die Universität Heidelberg im Nationalsozialismus. Heidelberg 2006, S. 1214ff.


Christian Jansen, Professoren und Politik. Politisches Denken und Handeln der Heidelberger Hochschullehrer 1914-1935. (Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft; 99). Göttingen 1992


Nils Jochum, Ein politischer Hochschullehrer zwischen Kaiserreich und Nationalsozialismus: der erste Heidelberger Geografie-Professor Alfred Hettner (1859-1941), in: Heidelberg. Jahrbuch zur Geschichte der Stadt 28 (2024), S. 85-99


Jakob Moleschott, Hermann Hettners Morgenroth. Gießen 1883


Ernst Plewe, Alfred Hettner. Drei Autobiographische Skizzen, in: Alfred Hettner. *6. 8. 1859. Gedenkschrift zum 100. Geburtstag (Heidelberger Geographische Arbeiten 6). Heidelberg, München 1960


Hans Schmiedel, Ein Kolonialdenkmal in Heidelberg, in: Heidelberg. Jahrbuch zur Geschichte der Stadt, herausgegeben vom Heidelberger Geschichtsverein e. V. Nr. 10 (2005/06), S. 197-203



https://de.wikipedia.org/wiki/Alfred_Hettner


https://www.spektrum.de/lexikon/geographie/hettner-alfred/3450


https://sempub.ub.uni-heidelberg.de/propylaeum_vitae/de/wisski/navigate/4553/view