Heidelberger Geschichtsverein e.V.
Johann Andreas Eisenmenger
*1654 Mannheim
†20. Dezember 1704 Heidelberg
Orientalist, Archivar in der pfälzischen Kanzlei
1670-1680: Studium in Heidelberg und Amsterdam
1700-1704: Professor für orientalische Sprache an der Universität Heidelberg
1700: veröffentlicht das Buch Entdecktes Judenthum Oder Gründlicher und Wahrhaffter Bericht, welchergestalt die verstockten Juden die Hochheilige Drey-Einigkeit lästern und verunehren. Darin greift er die Unterstellung auf, daß die Juden Christen ums Leben bringen wollten, weil sie deren Blut an Pessach für rituelle Zwecke benötigten. Kurfürst Johann Wilhelm befürwortet die Veröffentlichung und ernennt Eisenmenger zum Professor für hebräische Sprache. Kaiser Leopold läßt das Buch konfiszieren. Nach Eisenmengers Tod erlaubt der preußische König Friedrich I. einen Neudruck in Königsberg (1751?). Das Werk erlebt noch 1893 eine Neuauflage.
Literatur:
Leopold Löwenstein, Geschichte der Juden in der Kurpfalz. Nach gedruckten und ungedruckten Quellen dargestellt. Frankfurt/Main 1895, S. 148
Leopold Löwenstein, Der Prozeß Eisenmenger, in: Magazin für die Wissenschaft des Judenthums, Berlin 1891, S. 209ff.