Heidelberger Geschichtsverein e.V.

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Matteo Alberti, Graf, auch: Matteo d'Alberti

*1647 Venedig

†1735

Militärarchitekt, Schüler von Andrea Palladio



wirkt als Hofarchitekt (Oberbaudirektor) für den in Düsseldorf residierenden Kurfürsten Johann Wilhelm II. von der Pfalz

ab 1697: Kurfürst Johann Wilhelm läßt Schloß Schwetzingen unter Leitung des Grafen Matteo Alberti von dem Heidelberger Baumeister Johann Adam Breunig umbauen und durch zwei Flügelbauten wesentlich vergrößern.

1699: Schaffung eines kurfürstlichen Bauamtes unter Oberbaudirektor Matteo Alberti

1700: Neues Schloß Bensberg

um 1708: Kurfürst Johann Wilhelm II. von der Pfalz beauftragt den Architekten Graf Matteo Alberti, ein großzügiges Residenzschloß zu planen. Alberti plant eine Barockresidenz vor der Stadt mit Front zum Fluß, Hauptgebäude ca. 360 x 250 m, mit Garten und Remisen, größte jemals in Europa geplante Schloßanlage. (Verbindung des alten, zwischen 1699 und 1703 bereits weitgehend wiederhergestellten Schlosses mit der neuen Anlage durch eine große Rampe?). Es ist nicht klar, ob der Plan für Heidelberg oder Düsseldorf gilt (vgl. Hans-Martin Mumm, In welcher Richtung strömt der Fluss vor Johann Wilhelms Prachtschloss?, in: Heidelberg. Jahrbuch zur Geschichte der Stadt, herausgegeben vom Heidelberger Geschichtsverein, Nr. 12/2008) http://commons.wikimedia.org/wiki/Image:Alberti_Schlossneubau_Heidelberg.jpg

1709: Ursulinenkirche Köln

1709: kurfürstliche Galerie Düsseldorf

1710: sogenannte Kriegskommissariat an der nördlichen Flanke des Sicherheitshafens Düsseldorf

1711-1715: „Neue Haus“ für den Kölner Weihbischof Johann Werner de Veyder und Kapelle des Schlosses in Malberg in der Eifel

1711-1717: entwirft für den Kölner Domkapitular und Erzbischof von Adrianopel, Adam Daemen, einen Epitaph im Kölner Dom, der in Größe und Ausschmückung alle anderen aus dieser Zeit im Dom befindlichen übertrifft

1714-1716: Nordwest- und Westtrakt des zweiten Hofes des Jesuitenkollegs in Köln



Literatur:

R. A. Keller, Ein Heidelberger Schloßplan aus der Barockzeit, in: Kurpfälzer Jahrbuch 1926, S. 183ff. [Alberti-Plan]

Jörg Gamer, Matteo Alberti, Oberbaudirektor des Kurfürsten Johann Wilhelm von der Pfalz, Herzog zu Jülich und Berg etc. (Die Kunstdenkmäler des Rheinlandes, Beiheft 18). Düsseldorf 1978, S. 113ff. und Abb. 56 (Zugl.: Dissertation an der Universität Heidelberg, Philosophisch-Historische Fakultät, 1962)

Ralph Foss, Schloss Malberg in der Kyllburger Waldeifel (Magisterarbeit Universität Trier 2005)

http://commons.wikimedia.org/wiki/Image:Matteo_Alberti_architect.jpg (Bild)

http://www.faz.net/s/Rub9A07863D2F5B4EA3BE4F37BD70BFDA08/Tpl~Ecommon~Smicro~ALink~Ediplomarbeiten10267~Phtml.html (Ralph Voss)