Heidelberger Geschichtsverein e.V.  HGV

www.haidelberg.de





Chronologie zum Bismarckplatz


Bismarckplatz (Bergheim, zwischen Sofienstraße und Bismarckstraße, Flurname: "Mittlere Schlechte", 1875 benannt) (Bismarckplatz Nr. 1: Helmut Horten GmbH, Kaufhaus Horten - Adressbuch 1963)

1620-22: Bau der Befestigungswerke längs der westlichen Vorstadtmauer Heidelbergs mit Trutzbayer; Tabakspfeife und Blauem Turm unter Gouverneur Heinrich van der Merven

Der Raum zwischen Rohrbacher Straße, Bismarckplatz, Sophienstraße und Anlage ist auf Merians Stich von 1620 ein von drei Seiten ummauerter Exerzierplatz. Nachdem die dort 1621-22 angelegten Befestigungswerke im Orleansschen Krieg zerstört waren, wurde hier Sand und Kies geschöpft. Als das Wasser vom Steigerweg und dem Klingenteich hierher geleitet worden war, entstand ein häßlicher und ungesunder Sumpf, dessen Beseitigung Ende 1829 in Angriff genommen wurde. vgl. Heidelberger Wochenblatt 1839, 59 (Derwein 1940, Nr. 749)

1834: Anlage des (5.) botanischen Gartens der Universität Heidelberg auf der zugeschütteten Sandgrube vor dem Mannheimer Tor zwischen Sophienstraße, Mannheimer Chaussee (später: Bismarckplatz), Rohrbacher Straße und Gaisberghang unter Gottlieb Wilhelm Bischoff, dem ersten Professor für Botanik außerhalb der Medizinischen Fakultät. Bau des landwirtschaftlichen (botanischen) Instituts (durch Heinrich Hübsch)

1836: Oberamtmann Wilhelm Deurer, großherzoglicher Stadtdirektor, beauftragt den großherzoglichen Garteninspektor Johann Metzger mit der Erstellung eines Planes für einen neuen Friedhof westlich des späteren Hafens (Bergheim), „und darauf zu achten, daß auch der Weg vom Marstall über den Zimmerplatz heraus bis zu dem Punkt am alten Pulverturm, wo ein Privathaus und ein Garten ihn abschneidet, sowie die Fortsetzung dieses Weges zum Kirchhof über die Ausmündung des Neckarhafens hinweg, mit in den Plan aufgenommen werde“. (Die Friedhöfe in Heidelberg. 1930, S. 35). Dieser Plan wird im Dezember 1836 dem Gemeinderat vorgelegt und von Bürgermeister Georg Leonhard Ritzhaupt abgelehnt.

3. Dezember 1836: Metzger legt den Plan des neuen Friedhofs am Neckar nebst Kostenberechnung und ausführlicher Beschreibung vor

28. März 1839: eine gemeinderätliche Kommission für die Verlegung der Kirchhöfe (Posselt, Meyer, Nikolay, Werner) erstattet ihren Bericht des Inhalts, daß das Gelände am Neckar für einen Friedhof ungeeignet sei, und daß sie den Platz am Fuße des Gebirges, gegen Rohrbach, an der Bergheimer Steige, im Gewann Eisengrein, für den geeignetsten halte.

13. Oktober 1847: Dammöffnung des Heidelberger Hafens (Winterhalt)

1867-1874: der 1847 angelegte Winterhafen wird mit Schutt aufgefüllt (es entsteht der "Hafenplatz")

10. Dezember 1874: die Stadtbaukommission schlägt die Benennung der Anlage auf dem zugeschütteten Winterhafen („Hafenplatz“) als "Bismarckplatz" vor.

3. November 1875: die Benennung der Anlage auf dem zugeschütteten Winterhafen („Hafenplatz“) als "Bismarckplatz" wird beschlossen

1875-1884: Bebauung der Westseite des Bismarckplatz durch A. Luce

1. April 1897: Einweihung des Bismarck-Denkmals von Professor Adolf Donndorf, Stuttgart, im Bismarckgarten (anläßlich Bismarcks 82. Geburtstag)


6. Oktober 1929: Eröffnung der elektrischen Fernbahn Heidelberg Bismarckplatz-Mannheim Hbf der OEG. Die Gleisschleife um den Bismarckplatz wird in Betrieb genommen. Seitdem fahren die Linien von Wieblingen, Eppingen, Schwetzingen bis zum Bismarckplatz.

1959: Umbau des Bismarckplatzes. Die 1925 errichteten Arkaden als Unterstand für Fahrgäste werden zerstört. Die Geschäfte werden zum Seegarten verlegt. Dort schließen die meisten nach kurzer Zeit wieder.

11. März 1960: Die Funktion des Bismarckplatz als Zentral-Haltestelle der Straßenbahn geht an den Seegarten über.

31. August 1961: Eröffnung des Kaufhaus Horten am Bismarckplatz (Architekturbüro Prof. Eiermann und Hilgers, Karlsruhe. Fassade bis 1982: Professor Eiermann; gehört ab 1994 zum Kaufhof-Konzern; heißt seit 2000: "Galeria Kaufhof am Bismarckplatz")

1. April 1965 (150. Geburtstag Bismarcks): die Stadt würdigt ihren Ehrenbürger durch eine Kranzniederlegung am Denkmal im Bismarckgarten


April 1965: die HSB verkauft das Grundstück Bergheimer Straße 4 (Villa Thode) an die Fa. Woolworth

13. August 1966: Aufgabe der Gleisschleife am Bismarckplatz. Die Straßenbahn-Haltestelle Bismarckplatz für die Linien 10 und 11 wird in die Rohrbacher Straße (Hansa-Haus) verlegt.

10. Oktober 1968: das Kaufhaus Woolworth am Bismarckplatz wird (an der Stelle der zerstörten Villa Thode, Bergheimerstraße 4) eingeweiht (2013 umgebaut)

1971: das Kaufhaus Horten wird aufgestockt (sieben Verkaufsgeschosse)

1982: die Fassade des Professor Eiermann am Kaufhaus Horten (Bismarckplatz) wird zerstört

1982: die Fußgängerunterführung unter dem Bismarckplatz zwischen den Kaufhäusern Horten und Woolworth wird geschlossen

1988: Fassadenneugestaltung des Kaufhaus Horten (Bismarckplatz). Eine fast vollständige Glasfront zur Nordseite ersetzt Prof. Eiermanns Kacheln. Neu ist auch der gläserne Außenaufzug.

1994: der Kaufhof-Konzern kauft die Horten AG auf

1. Januar 1995: das Horten-Kaufhausgeschäft wird auf die Horten Galeria GmbH übertragen, die alte Horten AG bleibt als Immobiliengesellschaft erhalten

2000: die Fa. Horten Galeria wird mit der Kaufhof Warenhaus AG verschmolzen. Das Haus am Bismarckplatz wird offiziell zu „Galeria Kaufhof am Bismarckplatz“.

November 2002: der westliche Gehweg in der Bismarckstraße wird durch Bau einer dritten Kfz-Fahrspur seit 12. 8. 2002 um einen Meter schmäler, vom Bismarckgarten werden 70 cm weggenommen.