Heidelberger Geschichtsverein e.V. (HGV)

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Sechzig Jahre danach - 1944/2004

Sie sind zu viert: Maxime Beausset, Gaëtan Bianchi, André Ledoux und Henri Vouaux.

Damals sind sie zwischen sechzehn und zwanzig gewesen, heute sind sie alte Männer. Zwei von ihnen haben ihre Frau mitgebracht.

Ich bin nur etwa zehn Jahre jünger, stelle mich mit meinem Namen vor, Renate (auf französisch Renée) und sage, dass ich sie, da ich französisch spreche, in den nächsten vier Tagen ein bißchen begleite.

Die vier Männer und die beiden Frauen haben, als ich sie am Dienstag, 4. Mai 2004   im Hotel Zum Ritter in Heidelberg zur Stadtführung abhole, schon einen Tag hinter sich, von dem sie mir begeistert berichten. Wunderbar sei es gewesen. Sie sind von einem Kleinbus zu Hause in ihrem Dorf Ancerviller in Lothringen abgeholt worden, in Karlruhe sind Landesbischof Ulrich Fischer und Prälat Gerd Schmoll mit seiner Frau zugestiegen, die so gut französisch spricht. Dann sind alle gemeinsam nach Schönau gefahren, wo sie bei der Evangelischen Pflege Schönau und dem Forstamt einen feierlichen Empfang mit schönen und bewegenden Ansprachen und guter Bewirtung erlebt haben. Sie hätten alle ein bisschen geweint, sagt Andrée, Gaëtans Frau. So einen wie diesen Bischof hätten sie in Frankreich nicht, sagt Maxime. Mit dem könne man auch lachen und er lasse einen gar nicht fühlen, dass man ein kleiner Mann sei.

Die Evangelische Pflege Schönau und die Evangelische Landeskirche haben die Männer an den Ort eingeladen, wohin sie im Winter 1944/45  von den Deutschen aus ihren lothringischen Dörfern verschleppt worden waren, um Zwangsarbeit zu leisten. Sie sollten den Ort und die Menschen dort noch einmal anders erleben und ein paar Tage - vom 3.-7. Mai -  auf Kosten der Stiftung in Heidelberg verbringen.

Maxime ist der „Chef“ und Wortführer der Gruppe. Er war es wohl, der den anderen Mut gemacht hat, auf die Einladung einzugehen und die Reise hierher anzutreten. Er ist, so wie er ist, all diese Tage in Pullover und Hose, als wäre er zu Hause in seiner Werkstatt, großflächiges Gesicht mit markanter Nase und runden Augen. Er geht vornübergebeugt, aber noch rüstig, und ist, jedermann sofort erkennbar, mit praktischem Verstand, Menschenkenntnis und Humor ausgestattet. Er habe ein bißchen ein loses Mundwerk, sagt er, der Bischof, den er zum Abschluss noch einmal grüßen läßt, möge das verzeihen. In seinem Dorf, im lothringischen Ancerviller, ist er sicher ein populärer Mann. Seine Frau Denise ist mitgekommen. Weil sie so klein ist, muss sie immer hochgucken, zu wem sie redet, sie tut das zwitschernd wie ein kleiner Vogel, mit lachenden Äuglein und einem kindlichen Strubbelkopf, sie ist klug und reizend. (Einmal ist die Rede davon, dass die deutschen Frauen damals so gar nicht kokett gewesen seien – ich merke wohl, dass das ein Tadel ist –, aber heute! Da heute sei das ganz anders! „Hoh oui! Hoh oui!“ kommentiert  Henri.)

Gaëtan kommt ebenfalls aus Ancerviller. Er geht aufrecht, nicht wie ein Alter, und ist wie ein Städter gekleidet. Darauf hat seine Frau Andrée, die ihrerseits auch etwas Make-up angelegt hat, sicher Wert gelegt. Die beiden haben, wie bei Tisch zufällig zur Sprache kommt, zwölf Enkelkinder und sechs Urenkel, zwei weitere sind im Kommen. Gaëtan spricht in diesen Tagen wenig, hält sich manchmal etwas im Hintergrund.  Man merkt ihm an, dass er bewegt ist. Mir gegenüber sagt er nichts davon, dass sein Bruder Dachau nicht überlebt hat und dass er damals in Schönau abhauen wollte, um ihn dort zu besuchen, - er hatte ja keine Ahnung von der Entfernung zwischen beiden Orten.

André ist der Älteste, bleich und weißhaarig, mit feinen Gesichtszügen und blassblauen Augen. Er hat Mühe zu gehen.18 Jahre lang war er Bürgermeister seiner Gemeinde Ste Pôle im Lothringischen („ ach wissen Sie“, sagt er mir, „150 Einwohner...“), weshalb ihn die anderen „le maire“ rufen, er hat dazu ein schmallippiges Lächeln. Nicht alles scheint er mehr mitzukriegen oder mitkriegen zu wollen. „Ich vergesse ja überall etwas. Jetzt habe ich mein Halstuch irgendwo liegen lassen, aber wo? Es ist ein Geschenk von meiner Frau...“. Da gehen wir denn doch beide auf die Suche im „Palmbräu“, wo sie am Abend zuvor so gut gegessen haben,  fragen uns durch, finden nichts, tags drauf hat es sich wieder gefunden. Wenn ich ihn auf dem holprigen Kopfsteinpflaster unterhake, sagt er gerade so, als wolle er erklären, dass das nicht nötig sei: “Ach, wissen Sie, auch bei mir zu Hause stolpere ich dauernd. Das kommt daher, dass ich nicht acht gebe, ich bin immer in den Wolken.“ André war damals nicht mit den anderen drei und weiteren zwanzig in der Baracke beim Forstamt Schönau untergebracht, sondern mit einer anderen Arbeitsgruppe oben im Wald, im „Lärchengarten“, wo damals im strengen Winter 1944 / 45 eigens eine Holzbaracke für sie aufgeschlagen war. Mehrmals zeigt er mir zwischen Daumen und Zeigefinger, wie breit die Ritzen zwischen den Bohlen waren, zwischen denen die Kälte eindrang.

Henri aus Reclonville, dunkler Haarkranz, Knollennase und dunkle Augen hinter dicker Hornbrille, geht humpelnd, aber behende am Stock. Er hat eine gesunde Gesichtsfarbe und schwere braune Hände, denen man ansieht, dass er körperliche Arbeit gewohnt ist. Er wirkt von allen am meisten gallisch, vielleicht auch deshalb, weil er noch eine Baskenmütze trägt, wie es seinerzeit das Markenzeichen der Franzosen war und inzwischen fast eine Rarität. Henri hat eine voll tönende Stimme, aber seine Spezialität sind situationsgebundene schnelle und quietschende Bemerkungen, die ich nie verstehe (lothringischer Dialekt?), mit folgendem Gelächter der anderen und Maximes Kommentar: Ein Spaßmacher ist der! Nichts wie Dummheiten im Kopf!

Henri kann aber auch ganz ernsthaft und aufmerksam bei der Sache sein, so beim gefilmten Interview, das die vier am Mittwoch mit Herrn Koppenhöfer und seinen Schülern im Café Burkardt haben.

Von den etwa 25 Franzosen, die damals im Schönauer Wald arbeiteten, sind die meisten gestorben, einige zum Reisen zu alt. Dass aber sein Freund Marcel aus Languimberg nicht mitgekommen ist, schmerzt Maxime. Marcel war seinerzeit mit 16 Jahren der jüngste in der Baracke. „Er sagt, von den Deutschen hätte er genug. Keinerlei Bedürfnis, sie wiederzusehen.“ Andrée erzählt mir dann, dass Marcels Mutter schon in Folge des deutschen Einmarschs 1940 ums Leben gekommen ist, das habe er nicht verwunden.

Die kleine Stadtführung am Dienstag mit einer jungen Frau ägyptischer Herkunft, die wunderschön französisch sprach, begann mit dem Renaissancebau des Hotels zum Ritter selbst, führte bei stahlendem Sonnenwetter zum Neckar und zur Alten Brücke, die nicht für alle so ganz einfach zu erklettern war. Der Blick von dort oben auf den Fluss, die Stadt und das Schloss wurde sehr bewundert. Von den Erläuterungen unserer Führerin über die Geschichte der Stadt blieb die Kurzfassung im Gedächtnis: Die Franzosen unter General Mélac haben sie gründlich zerstört, ein Franzose (Charles de Graimberg) hat alles daran gesetzt, die Reste zu erhalten und ihren Ruhm in der Welt zu verbreiten. Die Hochwassermarken an der Brücke sind interessant, auch die steilen Weinberge am Ziegelhäuser Ufer. In der Heiliggeistkirche entzünden später alle eine Kerze vor der Gebetswand mit den vielen bunten Zetteln, auf denen die Besucher aufgeschrieben haben, was sie bewegte. Schade, dass man die kalligraphischen Botschaften der Japaner nicht lesen kann. Einige von uns schreiben auch etwas auf.

Die Heiliggeistkirche ist seit der Reformation evangelisch, die Lothringer aber sind alle katholisch. Maxime meint, die eigentlich heilige Kirche sei doch die katholische und ist dann sehr erstaunt, dass ich ihm sage, auch wir Protestanten hätten die heilige Kirche in unserem Glaubensbekenntnis: „die heilige christliche Kirche“. Auf das „christlich“ käme es doch mehr an als auf evangelisch oder katholisch. Dagegen hat er nichts einzuwenden.

Mehr Besichtigungsarbeit können wir jetzt nicht mehr leisten, wir brauchen was zu essen. Das Essen ist wichtig für uns Franzosen, sagt Maxime lachend, und ich frage mich beklommen, ob in dem Fall das nahe gelegene Café Burkardt den Ansprüchen standhält. Die nette Stadtführerin wird nur ungern verabschiedet , dann werden uns im Burkardt in der Fensterecke zwei Holztische zusammengerückt, die Bedienung ist jung und hübsch und spricht französisch, die Chefin freut sich über den Besuch, den ich ihr vorstelle, und nach dem ersten Bier sind wir häuslich eingerichtet, das Essen wird gelobt, der Wein aus unserer Gegend auch. Es wird viel erzählt. Zum Abschluss kippt Denise eine große Packung weißer Mandeldragees auf einen Teller, eine mitgebrachte Spezialität aus ihrem Nachbarort (dort sind sie am besten!), und Maxime reicht sie im Lokal herum, von Tisch zu Tisch. Das macht Stimmung. Kommt gar nicht in Frage, dass ich mein Essen selber bezahle. Der Chef  Maxime bezahlt für alle, später legen sie um. Jeder hat täglich 100 Euro zur freien Verfügung.

Gut, dass hinterher der Ritter zum Ausruhen so nahe ist.

Am Mittwoch regnet es, nicht zu stark. Mit zwei Taxis fahren wir zum Schloß hoch. Meine Erläuterungen reichen aus, es gibt auch interessierte Fragen. So viele Touristen, soviele Japaner vor allem! „Die haben alle unser Hotel photographiert!“ sagt Denise ganz stolz. Sie hat am Morgen festgestellt, dass der Blick aus ihrem Fenster über die Dächer von Heidelberg wunderschön ist. Im Schlosshof machen wir Photos von der Gruppe. Andrée kann den holprigen Abstieg zum Schlossaltan nicht schaffen, so dass auch Gaëtan, der bei ihr bleibt, den Blick von oben auf die Stadt nicht mitkriegt. Später, als es noch tiefer hinunter geht zum Großen Fass, löse ich ihn ab. Wir tauschen im Schlosshof Beobachtungen aus, Andrée und ich, bis die anderen wieder auftauchen. Der Wein dort unten sei besonders gut, das Fass wirklich sehenswert.

Keine Frage, wo es zum Mittagessen hingeht. Ins Burkardt, dort kennen sie uns schon. Unsere Ecke ist auch noch frei. Diesmal sind wir noch sesshafter, so dass Dr. Koppenhöfer, mit dem die Gruppe zum Interview verabredet ist, mit seinen beiden Schülern gleich hierher kommt und in der Fensterecke filmen kann. Ich kann, weil ich den Vorgang nur aus dem Hintergrund verfolge, zwar die Gesichter sehen, aber nicht, was sie sagen.

Koppenhöfer hatte das Schicksal der französischen Zwangsarbeiter in und um Mannheim in einem Lehrprojekt seines Geschichtskurses in der integrierten Gesamtschule Mannheim-Herzogenried zu seiner Sache gemacht und im Jahr 2000 veröffentlicht. Weitere Nachforschungen folgten. Eine verdienstvolle Erinnerungsarbeit – die große Politik ist über die Details längst hinweg.

Seit 1963 gibt es den deutsch-französischen Freundschaftsvertrag. Die Jüngeren, soweit sie französisch sprechen, bewegen sich heute im Nachbarland wie zu Hause. Wer heute in Deutschland zu den „Fremden“ zählt, ist sicher kein Franzose. Aber das Leiden am Vergangenen spielt sich im einzelnen Menschen ab und wird durch kein Dekret aus der Welt geschafft, nur durch persönliche Begegnung und neue Erfahrung.

Für Donnerstag war eine Neckarfahrt vorgesehen. Aber die vier haben anders beschlossen. Maxime deutet auf den letzten Satz im Text der Ansprache des Schönauer Revierleiters Dertinger vom Montag. Da steht, dass die Männer, falls sie in diesen Tagen noch einmal das Bedürfnis hätten, nach Schönau zu kommen, sich bei ihm melden sollten. Schönau interessiert sie mehr als alles andere. Ich rufe an. Bernd Dertinger ist gleich bereit. Er holt uns mit seinem Kleinbus am Ritter ab, hat sich  einen Ausflug durch den Wald über Ziegelhausen ausgedacht, an die Stelle, wo André zu arbeiten hatte. Als er nun für uns sieben die Waldwege noch einmal abfährt, wo die Männer damals arbeiten mussten, loben alle die schönen Bäume, das frische Grün, die gut befestigten Wege. Wo er denn seinen Försterhut habe, wollen die vier Männer wissen, den hätten doch die Förster früher immer getragen. Da zieht Dertinger seine Kopfbedeckung hervor und setzt sie auf. Sie steht ihm gut. Großes Hallo! – es ist eine Baskenmütze.

Dann steigen wir am „Lärchengarten“ aus, wo an einer breiten Wegspinne nun eine solide Forsthütte aus Sandsteinmauerwerk und hölzernem Speicherdach steht, davor eine mächtige Weißtanne, und da wird André plötzlich ganz lebendig und rennt hin und her und zeigt: Da oben unterm Dach schliefen fünf von uns, und hier, wo der Schornstein durchgeht, war die Küche (es war immer ein Franzose, der kochte!), und von hier bis dort reichte die damals frisch erbaute Baracke, wo die anderen zehn in Stockbetten schliefen, und auf diesem Weg ging es zum Wasserholen und von dort her kamen die Kartoffeln. Das Wasser musste von zweien auf einer Schubkarre mit Eisenrädern in einem schweren eisernen Behälter 200 Meter weit von einem Brunnen hertransportiert werden. Die Räder fraßen sich unter dem Gewicht in den Boden, es war eine so harte Arbeit, dass sie an Wasser sparten, wo es ging, um keins holen zu müssen. Der Haufen Kartoffeln, der ihnen für den Winter zustand, war schon nach einem Monat aufgegessen. Es gab dann keine mehr, nur Rüben, die halb erfroren waren. Ja, und dann die Arbeit in der Kälte an den Steilhängen. Sie hatten ja nur das an, was sie trugen, als die Deutschen sie im November 44 aus ihrem Dorf abschleppten und zur Zwangsarbeit nach Deutschland brachten. Eine alte Großmutter aus Schönau hat André damals eine lange Hose geschenkt. Es gab gute Leute.

Im Weißen Ross in Schönau ist der Tisch schon gedeckt. Das war das Gasthaus, wo sie damals in einem riesigen Topf das Essen abzuholen hatten (eine dünne Suppe), sie erkennen es beim Eintreten sofort wieder und es kommt auch gleich die Frage nach Annemarie. Die war siebzehn damals, die Wirtstochter und Tante des heutigen Wirts, sie lebt heute bei ihrer Tochter in Bammental. Den großen Topf gebe es auch noch, sagt der Wirt, - auf dem Speicher.

Zum Essen bringt Dertinger seine junge Frau und die zwei Kinder samt dem Großvater mit. Frau Dertinger spricht fließend französisch. Sie hat heute Geburtstag, das wird begossen. Der lange Tisch ist ordentlich in Bewegung, das Essen überreichlich, der Trollinger zwar zunächst befremdlich hell (ist so etwas wirklich ein Rotwein?), aber tatsächlich vorzüglich. Am Ende reicht Denise wieder Dragées herum -  niemand von den Deutschen darf  bezahlen! Dem Wirt werden zum Abschied viele Grüße an Annemarie aufgetragen.

Inzwischen hat es sich draußen so kräftig eingeregnet, dass von dem Spaziergang durch den Ort nur der Gang bis zum ehemaligen Abtshaus des Klosters Schönau übrigbleibt, das heutige Forsthaus, wo die Dertingers residieren. Das Forsthaus hatten die ehemaligen Forstarbeiter nie von innen zu sehen bekommen, aber jetzt ist da eine lange Kaffeetafel mit gestickter Decke und  schönen Kuchen gerichtet., es stellt sich heraus, dass die Dertingers auch noch ihren zehnten Hochzeitstag feiern! Frau Kilian ist auch da, die Tochter des Revierförsters von damals und ihre Schwester. Es werden   Photos herumgereicht, auf denen die vier Franzosen einiges wiedererkennen. Am Spätnachmittag gibt es vor den blühenden Apfelbäumen neben dem Forsthaus ein Gruppen-Photo, zum Abschied.

Von allen vier ist Maxime der am meisten redegewandte. Er formuliert und fasst in markanten Sätzen zusammen, was alle vier denken und fühlen. Mit dem Blick auf das barocke Forsthaus mit der schönen Freitreppe sagt er: „Wir wissen ja alle, dass es das letzte Mal ist, dass wir hier stehen. Wir sind alt. Da ist es ganz normal, dass man manches zum letzten Mal sieht. Aber was für eine schöne Erinnerung ist das jetzt!“

Später im Wagen bei der Rückfahrt nach Heidelberg sagt er: „Es ist ein historischer Augenblick in unserem Leben, dass wir das alles noch einmal gesehen haben, nicht wahr, Henri?“ Und Henri, hinter ihm, schaut mit großen Augen durch seine dicken Brillengläser und sagt: „Hoh oui! Hoh oui!“

Wir haben uns verabschiedet wie ganz alte Freunde. Dass sie sich noch einmal hierher aufgemacht haben, um der Einladung zu folgen, ist ein Geschenk für uns Heidelberger.

Heidelberg, 10. Mai 2004,  Renate Marzolff