Heidelberger Geschichtsverein e.V. (HGV)

Museum und Museumsgesellschaft

Die Heidelberger Museums-Gesellschaft wurde 1811 gegründet durch Gottlieb Braun, Johann Heinrich Voß, Heinrich Voß d. J., und Aloys Schreiber als Konkurrenz zur Lesegesellschaft von Mohr und Zimmer.

1813: die Gesellschaft „Casino“, begründet von den Rechtslehrern Thibaut, Heise und Martin, legt sich den Namen „Museum“ zu

1816: die Mohrsche Lesegesellschaft (Buchhändler J. C. B. Mohr) geht im „Museum“ auf

1827/1828: Bau des Gebäudes der Museumsgesellschaft im Garten des ehemaligen Augustinerklosters am Paradeplatz im Weinbrennerstil.

17. Juli 1828: Bezug des Gebäudes der Museumsgesellschaft im Garten des ehemaligen Augustinerklosters am Paradeplatz ("Gesellschafts-Haus gebildeter Stände", Heidelbergs größter Saal, 800 Plätze, 1930 zerstört)

14. August 1828: Auszug der Heidelberger Studenten nach Mutterstadt und Frankenthal, nachdem sich die Studenten durch die Satzung der Museumsgesellschaft diskriminiert fühlten

18. August 1828: dreijähriger Verruf über Heidelberg durch Seniorenconvent und Burschenschaft (bis 1831)

25. August 1828: Einweihungsball des Gebäudes der Museumsgesellschaft am Ludwigplatz ("Gesellschafts-Haus gebildeter Stände", Heidelbergs größter Saal, 800 Plätze, Verkehrslokal vornehmer Heidelberger Bürger, die sich dort zur geselligen Unterhaltung oder zum Austausch wissenschaftlicher und politischer Gedanken treffen.)

24. Januar 1830: Robert Schumann gibt im Museumsgebäude sein einziges öffentliches Klavierkonzert in Heidelberg

Ludwig Häusser (1818-1867) Präsident der Museumsgesellschaft

7.-9. Oktober 1839: (erste) Versammlung deutscher Wein- und Obstproduzenten zu Heidelberg in den Räumlichkeiten der Museumsgesellschaft und in der Aula der Universität.

5. Dezember 1846: Jenny Lind, die "schwedische Nachtigall" gibt ein Konzert im Museumsgebäude

11. November 1857: großer Gansschmaus im Museum

1874-1876: das Gebäude der Museumsgesellschaft am Ludwigplatz wird umgebaut (Ausstattung mit einem Portikus)

1876: der Heidelberger Kunstverein bezieht Ausstellungs-Räume im Museumsgebäude

4. August 1886: 500-Jahr-Feier der Universität. Festmahl und Gartenfest im Museum

18?.-23. September 1889: 62. Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte in Heidelberg (auf der Th. A. Edison erstmals in Deutschland seinen 1877 erfundenen Phonographen im Museumsgebäude vorführt)  

5. November 1896: Physiker Carl Caroli aus Berlin hält im Museumsgebäude einen Experimentalvortrag über Röntgen-Strahlen  

1896: die Museums-Aktien-Gesellschaft eröffnet in ihren Räumen eine öffentliche Wirtschaft

4. April 1899: die Stadt kauft von der Museumsgesellschaft das Museumsgebäude am Ludwigplatz ("Städtischer Saalbau")

30. Oktober 1899: städtische Feier des 150. Geburtstages Goethes im städtischen Saalbau in Gegenwart IKH des Großherzogs Friedrich und der Großherzogin Luise von Baden. Festrede von Kuno Fischer: "Goethe und Heidelberg"

1901: die Stadt verkauft das Museumsgebäude am Ludwigplatz ("Städtischer Saalbau") dem badischen Staat

19.-28. September 1903: Gartenbauausstellung des Vereins selbständiger Handelsgärtner Badens aus dem Bezirk Heidelberg-Mosbach im bisherigen städtischen Saalbau (letzte öffentliche Veranstaltung in diesem Gebäude in der Verwendung der Stadt)

17. September 1903: die Museumsgesellschaft eröffnet Lese- und Gesellschaftsräume in der Plöck 50 (bis 1886 wohnte hier Kuno Fischer, bis 1902 Adolf Kußmaul)

1904: Übernahme des Museumsgebäudes (städtischer Saalbau) auf dem Paradeplatz (Ludwigplatz) durch die Universität als Neues Akademisches Kollegienhaus. Mit Beginn des Sommersemesters 1904 wird der städtische Saalbau („Museum“) der Universität Heidelberg als Hörsaal- und Institutsgebäude übergeben.

5. Dezember 1911: Feier 100 Jahre Heidelberger Museums-Gesellschaft

15. Januar 1930: Grundsteinlegung für das Gebäude der Neuen Universität. Das „Museum“ von 1828 im Weinbrennerstil muß weichen

1945: die Bibliothek der Museumsgesellschaft kommt an die Universitätsbibliothek Heidelberg

1950/60er Jahre: die Museumsgesellschaft ist als Kegelverein aktiv

1974: die Gebäude Plöck 48 und 50 werden zerstört

2010: die Museumsgesellschaft hat 11 Mitglieder

2011: 200 Jahre Heidelberger Museums-Gesellschaft



Literatur zur Heidelberger Museumsgesellschaft