Heidelberger Geschichtsverein e.V.

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Viktor Freiherr von Weizsäcker

*21. 4. 1886 Stuttgart

†8. 1. 1957 Heidelberg (Familiengrab auf dem Friedhof Handschuhsheim)

Großvater: Carl Heinrich von Weizsäcker (1822-1899; Professor für Theologie)

Vater: Carl Hugo von Weizsäcker (1853-1926; Ministerialrat, bis 1918 MP von Württemberg)

Brüder: Carl von Weizsäcker (1880-1914); Ernst von Weizsäcker(1882-1951)

Schwester: Ulla von Weizsäcker (1893-1933)

Neffe: Richard von Weizsäcker (1920-2015)

Ehefrau: Olympia Freifrau von Weizsäcker geb. Curtius (26. 1. 1887-8. 11. 1979)

Schwager: Ernst Robert Curtius (1856-1956)

Kardiologe, Neurologe

Oberarzt der Medizinischen Klinik (Adressbuch 1928), Leiter der Nervenabteilung der Medizinischen Klinik und des Diakonissenhauses in Heidelberg (Adressbuch 1935)

gilt als ein Gründervater der psychosomatischen Medizin



1904: Abitur am Humanistischen Gymnasium Heidelberg, stud. Medizin und Philosophie in Tübingen, Freiburg im Breisgau, Berlin und Heidelberg

1910: Promotion

1913: Assistent an der Medizinischen Klinik Heidelberg bei Ludolf Krehl (1861-1937)

im Ersten Weltkrieg bei Verdun im Einsatz, später mit Ludolf von Krehl für die Inspektion von Feldlazaretten zuständig

1917: Habilitation während eines Heimaturlaubes bei Ludolf Krehl in Innerer Medizin

1920-1940: Leiter der neurologischen Abteilung der Medizinischen Klinik in Heidelberg

1920: Heirat mit Olympia Curtius (26. 1. 1887-8. 11. 1979), Schwester von Ernst Robert Curtius (1856-1956)

1926: besucht Sigmund Freud

1928: wohnt Plöck 68

1935: wohnt Häusserstraße 57, dann Philipp-Wolfrum-Weg 4

1941: Leiter des Otfried-Foerster-Instituts („Neurologisches Forschungsinstitut“) in Breslau

Januar 1945: flieht aus Breslau

August 1945: übernimmt kommissarisch die Leitung des Physiologischen Instituts in Heidelberg. Lehrstuhl für allgemeine klinische Medizin.

1949: Alexander Mitscherlich (1908-1982) und Viktor Freiherr von Weizsäcker gründen an der Universität Heidelberg die Abteilung für Psychosomatische Medizin, die bald darauf zu einer eigenen Klinik ausgebaut wird

1952: emeritiert



Literatur:

Wolfgang U. Eckart, Volker Sellin, Eike Wolgast et al. (Hg.), Die Universität Heidelberg im Nationalsozialismus. Heidelberg 2006, S. 720ff., 740ff., 764ff., 771ff., 806ff., et passim


Thomas Henkelmann, Viktor von Weizsäcker (1886-1957). Materialien zu Leben und Werk. Mit einer Einführung in die Gestaltkreisexperimente von Lothar Klinger. Berlin Heidelberg 1986

Heidelberg. Jahrbuch zur Geschichte der Stadt, herausgegeben vom Heidelberger Geschichtsverein, Nr. 5/2000, S. 88

Petra Nellen, Norbert Giovannini, "Nacht über Heidelberg". Heidelberger Studentin im Nationalsozialismus. Zu Barbara Sevins unveröffentlicher Autobiografie, in: Heidelberg. Jahrbuch zur Geschichte der Stadt, herausgegeben vom Heidelberger Geschichtsverein, Nr. 6/2001, S. 236, 239 (Anm. 32)

Karl Heinz Roth, Psychosomatische Medizin und »Euthanasie«: Der Fall Viktor von Weizsäcker, in: 1999. Zeitschrift für Sozialgeschichte des 20. und 21. Jahrhunderts, I/1986, S.65-99

Wolfram Schmitt, Karl Jaspers und die Psychotherapie. Grundlinien psychiatrisch-psychotherapeutischer Praxis, in: Heidelberg. Jahrbuch zur Geschichte der Stadt, herausgegeben vom Heidelberger Geschichtsverein, Nr. 11/2006, S. 91f.

Peter Zimber, Der Vater der Psychosomatik (Große Heidelberger Ärzte), in: RNZ, 8. 7. 2008

http://de.wikipedia.org/wiki/Viktor_von_Weizs%C3%A4cker