Heidelberger Geschichtsverein e.V.

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Marianne Weber geb. Schnitger

*2. August 1870 Oerlinghausen

12. März 1954 Heidelberg (auf dem Bergfriedhof begraben; Grabpfeiler gestaltet von Arnold Rickert; Inschrift rechts: „Wir finden nimmer seinesgleichen“; Inschrift links: „Alles vergängliche ist nur ein Gleichnis“)

Schriftstellerin

Vater: Eduard Schnitger, Arzt

Mutter: Anna Schnitger



Kindheit bei der Großmutter in Lemgo

20. September 1893: Heirat mit Max Weber (1864-1920), ihren Cousin 2. Grades

November 1893: Max Weber wird a.o. Prof. des Handelsrechts und deutschen Rechts an der Universität Berlin

April 1894-1896: Max Weber wird Professor der Nationalökonomie in Freiburg

1896-1903: Professor der Nationalökonomie und Finanzwissenschaft in Heidelberg

1897: Umzug nach Heidelberg

15. Mai 1897: die Heidelberger Abteilung des Vereins Frauenbildungs-Reform wird gegründet (Vorsitzende ab November: Marianne Weber, Mitglied bis 1933)

1898: psychischer Zusammenbruch von Max Weber

1890: das Ehepaar wohnt Leopoldstraße 53b

1900: Gründung der Heidelberger Rechtschutzstelle für Frauen und Mädchen e.V. (Leitung ab 1901: Camilla Jellinek, 1902 Eintrag ins Vereinsregister)

10. Oktober 1903: Max Weber (39) wird krankheitshalber pensioniert, lebt von Zinseinkünften

20. August-19. November 1904: Reise nach Amerika (mit Max Weber und Ernst Troeltsch)

1904: das Ehepaar wohnt Hauptstraße 73

1910: Max und Marianne Weber ziehen von der Hauptstraße 73 in die Villa Fallenstein (Ziegelhäuser Landstraße 17, Besitzer: Paul Ickrath). Marianne Weber richtet hier einen sonntäglichen Jour fixe (ab 1912 sonntags um 4 Uhr nachmittags) ein (bis 1914, dann wieder 1924-1954, „Max-Weber-Kreis“)

1918: Max Weber wird Professor in Wien

1918: Marianne Weber wird Mitglied der DDP

4. Dezember 1918: Versammlung der DDP in der Turnhalle im Klingenteich (Redner: Prof. Hans Hausrath, Bürgermeister Richard Drach, Marianne Weber, Hermann Thorade, Vizefeldwebel Schöll, Prof. Dr. Willy Hellpach)

5. Januar 1919: Marianne Weber wird Mitglied der badischen verfassungsgebenden Versammlung (des badischen Landtags, für eine Sitzungsperiode)

15. März 1919: Max Weber trennt sich brieflich von Mina Tobler

22. September 1919: Abschiedsfeier im Grand Hotel Heidelberger Hof, Rohrbacher Straße 11

1919: Max Weber wird Professor in München

1919-1932: Vorsitzende des Bund Deutscher Frauenvereine

14. Juni 1920: Max Weber stirbt in München an den Folgen einer Grippe

1921: Marianne wohnt in Heidelberg, Rohrbacher Straße 51. Läßt die Urne ihres Mannes von München auf den Bergfriedhof umbetten

1922: zieht in die Villa Fallenstein (Ziegelhäuser Landstraße 17)

19. November 1922: Wahl der Stadtverordneten. Marianne Weber (DDP) wird gewählt.

1924: eröffnet ihren Salon („Max-Weber-Kreis“)



15.-16. Juni 2020, Universitätsarchiv: Max Weber in Heidelberg. Tagung anlässlich des 100. Todestages von Max Weber (+14. Juni 1920). Wegen der Corona-Pandemie Verschiebung der Tagung "Max Weber in Heidelberg" vom 15.-16.06.2020 auf den 14.-15.06.2021 (Universitätsarchiv)

18. Juni 2020: Das Max-Weber-Haus 1847−1954 und wer darin wohnte (Vortrag, Ziegelhäuser Landstraße 17. Veranstalter: Freundeskreis für Archiv und Museum in Kooperation mit dem Heidelberger Geschichtsverein)


Zitat:

„Max Webers Schreibtisch ist nun mein Altar, die von ihm geweihte Stätte!“ (Marianne Weber, Lebenserinnerungen. Bremen 1948, S. 115)



Veröffentlichungen:

Marianne Weber, Ehefrau und Mutter in der Rechtsentwicklung. 12907

Marianne Weber, Der Krieg als ethisches Problem, in dies., Frauenfragen und Frauengedanken. Gesammelte Aufsätze. Tübingen 1919

Marianne Weber, Max Weber. 1926

Marianne Weber, (Artikel zum 70. Geburtstag von Camilla Jellinek), in: Heidelberger Tageblatt, 24. September 1930

Marianne Weber, Lebenserinnerungen. Bremen 1948

Marianne Weber, Max Weber. Ein Lebensbild. Tübingen 1984



Literatur:

Marie Baum, Der alte und der neue Marianne-Weber-Kreis, in: Klaus Mugdan (Hg.), Der Marianne Weber-Kreis. Festgabe für Georg Poensgen zu seinem 60. Geburtstag am 7. Dezember 1958. Heidelberg 1958, S. 7-14

Eberhard Demm, Else Jaffé-von Richthofen. Erfülltes Leben zwischen Max und Alfred Weber (Schriften des Bundesarchivs 74). Düsseldorf 2014

Hermann Glockner, Heidelberger Bilderbuch. Erinnerungen von Hermann Glockner. Bonn 1969, S. 100ff. et p.

Heidelberg. Jahrbuch zur Geschichte der Stadt, herausgegeben vom Heidelberger Geschichtsverein, Nr. IV/1999, 87f.

Christian Jansen, Bürgerliche Kulturgeschichte als Beziehungs- und Familiengeschichte. Biografisches zu Georg Gottfried Gervinus, Helene Fallenstein und Max Weber, in: Heidelberg. Jahrbuch zur Geschichte der Stadt, herausgegeben vom Heidelberger Geschichtsverein, VII (2002), S. 155-187

Jürgen Kaube, Max Weber. Ein Leben zwischen den Epochen. Berlin 22014

Bertha Kipfmüller, „Nimmer sich beugen“. Lebenserinnerungen einer Frauenrechtlerin und Wegbereiterin des Frauenstudiums. Heidelberg 2013, S. 254f.

M. Rainer Lepsius, Mina Tobler, die Freundin Max Webers, in: Bärbel Meurer (Hg.), Marianne Weber. Beiträge zu Werk und Person. Tübingen 2004 (erneut abgedruckt in: M. Rainer Lepsius: Max Weber und seine Kreise, Tübingen 2016, S. 210–231.)

Bärbel Meurer (Hg.), Marianne Weber. Beiträge zu Werk und Person. Tübingen 2004 [2004 A 5225] (Rezension: Heiko P. Wacker, in: Rhein-Neckar-Zeitung, 26. 4. 2005)

Bärbel Meurer, Marianne Weber – Leben und Werk. Tübingen 2010 [WS/NB 6315 M598] (Rezension: Karin Buselmeier, in: Heidelberg. Jahrbuch des Heidelberger Geschichtvereins 16 (2012), S. 279-281).

Bärbel Meurer, Max und Marianne Weber und ihre Beziehung zu Oerlinghausen. Hg. vom Marianne Weber Institut e.V.. Bielefeld 2013 [WS/MQ 3912 M598]


Bärbel Meurer, Mensch und Kapitalismus bei Max Weber. Zum Verhältnis von Soziologie und Wirklichkeit. Berlin 1974 (Soziologische Schriften ; 13)(Soziologische Abhandlungen ; 14) [WS/CI 4917 M598]


Klaus Mugdan (Hg.), Der Marianne Weber-Kreis. Festgabe für Georg Poensgen zu seinem 60. Geburtstag am 7. Dezember 1958. Heidelberg 1958

Petra Nellen, Bürgerliche Frauenbewegung, 100 Jahre Frauenwahlrecht und weibliche Repräsentanz in der Heidelberger Politik, in: Heidelberg. Jahrbuch des Heidelberger Geschichtsvereins Nr. 24 (2020), S. 71-87


Guenther Roth, Marianne Weber und ihr Kreis. Einleitung zu Marianne Weber, Max Weber. Ein Lebensbild. München 1989

Ingo Runde (Hg.), Heike Hawicks (Hg.), Max Weber in Heidelberg. Beiträge zur digitalen Vortragsreihe an der Universität Heidelberg im Sommersemester 2020 anlässlich des 100. Todestages am 14. Juni 2020. (Heidelberger Schriften zur Universitätsgeschichte, Band: 11) 1. Auflage. (Winter) Heidelberg 2022

Leena Ruuskanen, Der Heidelberger Bergfriedhof. Kulturgeschichte und Grabkultur. Ausgewählte Grabstätten. Heidelberg 1992, S. 96

Julia Scialpi, Dem Geist verpflichtet in schöpferischem Sinn. Richard Benz (1884-1966). Eine Biographie. (Phil. Diss.). Heidelberg 2009, S. 224ff. et passim