Heidelberger Geschichtsverein e.V. HGV
Ernst Toller
*1. Dezember 1893 Samotschin/Provinz Posen
†22. Mai 1939 New York City (Selbstmord)
Schriftsteller, Politiker
1919: Vorsitzender der bayerischen USPD
Vater: Mendel (Max) Toller, Getreidegroßhändler (†1911)
Mutter: Ida, geb. Cohn
Februar 1914: stud. an der „Ausländeruniversität“ in Grenoble
kehrt zu Kriegsbeginn nach Deutschland zurück
9. August 1914: Kriegsfreiwilliger, tritt dem 1. Kgl. Bayerischen Fuß-Artillerie-Regiment in München bei
Anfang 1915: in Germersheim stationiert; später nach Straßburg versetzt
meldet sich freiwillig zum Fronteinsatz und kämpft bei Verdun
Mai 1916: psychischer und physischer Zusammenbruch
Januar 1917: nicht mehr als kriegsverwendungsfähig beurteilt
stud. an der Ludwig-Maximilians-Universität München (Jura und Philosophie)
Bekanntschaft mit Thomas Mann und Rainer Maria Rilke
Mai? 1917: vom Verleger Eugen Diederichs zu einem Treffen auf die Burg Lauenstein (Thüringen) eingeladen. Kontakt mit Max Weber, der ihn an die Universität Heidelberg einlädt.
24. November 1917: in Heidelberg bildet sich ein „Kulturpolitscher Bund der Jugend in Deutschland“ (pazifistisch, Vorsitz: Ernst Toller, Friedrichstraße 8)
tritt der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei (USPD) bei
1918: beteiligt sich am Umsturz im Königreich Bayern.
9. April 1919: ruft mit Gustav Landauer und Erich Mühsam die Münchner Räterepublik aus. War dort mit dem Aufbau einer Roten Armee beauftragt. Kommandant der Dachauer Truppen. Nach der Niederschlagung der Räterepublik verhaftet und angeklagt.
16. Juli 1919: Prozess vor dem Münchner Standgericht. Max Weber setzt sich für ihn ein. Verurteilung zu fünf Jahren Festungshaft.
3. Februar 1920-15. Juli 1924: Gefängnis Niederschönenfeld