Heidelberger Geschichtsverein e.V.

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Hans Georg Wilhelm von Schubert

*12. Dezember 1859 Dresden

†6. Mai 1931 Heidelberg

evangelischer Theologe, Historiker, Geh. Kirchenrat, Dr., Professor der Theologie

Sekretär der Heidelberger Akademie der Wissenschaften

ordentliches Mitglied der badischen historischen Kommission

Vorsitzender der Heidelberger Akademischen Ortsgruppe des Vereins für das Deutschtum im Auslande (Allgemeiner Deutscher Schulverein)

Vater: Gustav von Schubert (1824-1907), sächsischer Generalleutnant

Mutter: Mathilde Barth

Onkel: Johann Heinrich Barth (1821-1865), Afrikareisender



stud. Geschichte und Literaturgeschichte in Leipzig, Bonn, Straßburg und Zürich

stud. Theologie in Tübingen und Halle-Wittenberg

1884: Promotion zum Doktor der Geschichtswissenschaften an der Universität Straßburg

1887: Lehrer am Rauhen Haus in Hamburg

24. Mai 1887: Heirat mit Bertha, Tochter von Wilhelm Köppern (1860-1946; ein Sohn, fünf Töchter)

1891: außerordentlicher Professor der Theologie mit dem Schwerpunkt Kirchengeschichte an der Universität Straßburg

1892: theologische Ehrendoktorwürde an der Universität Straßburg

1892-1906: ordentlicher Professor der Theologie an der Universität Kiel

18. Mai 1894: Geburt des Sohnes Hans Hellmut von Schubert (†29. August 1918 bei Dover gefallen)

1897: Konsistorialrat und Mitglied des Konsistoriums Kiel der Landeskirche Schleswig-Holstein

1906-1928: ordentlicher Professor der Theologie an der Universität Heidelberg

18. Oktober 1914 (Tag der Leipziger „Völkerschlacht“): Beginn der Vaterländischen Volksabende des „Ausschusses zur Veranstaltung vaterländischer Volksabende in Stadt und Land“ unter Leitung des Theologen Hans von Schubert bis 1918 63mal in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen (meistens an Sonntagabenden) und an wechselnden Orten (meistens in Gaststätten, häufig in der Turnhalle am Klingenteich) siehe http://www.uni-heidelberg.de/presse/news/2110reichert.html

13. Mai 1915 (Himmelfahrt): der vom schlesischen Jägerbatallion ausgehobene Heidelberger Schützengraben zugunsten des Roten Kreuzes am (alten) Güterbahnhof wird der Öffentlichkeit übergeben (Ansprache: Kirchenrat Hans von Schubert)

2. September 1916: Ludolf Krehl schreibt aus Montmédy/Lothringen an seine Frau: „So einen schönen Kreis ernster älterer Männer und Frauen, wie ihn doch meine Eltern in Leipzig hatten, wird es in Heidelberg kaum geben. Das Heidelberg war immer zu Badestadt-artig. Wir sind vielleicht etwas zu anspruchsvoll in bezug auf die Übereinstimmung der gesamten Anschauungen, und wenn man in Heidelberg etwas aufpaßt, so findet sich doch wohl auch eine kleine, aber völlig genügende Zahl angenehmer Leute: Koehlers, Sillibs, Frommels, Schuberts, Ernsts, die Männer Kossel, Wagemanns, Thomas`. Es sind schließlich doch manche, die zu uns passen, und von denen wir etwas haben können. Auch der Theologe Dibelius gehört dazu.“

1. November 1917 (Allerheiligen): Feier des Reformationsjubiläums der Universität Heidelberg in der Aula der Universität. Festrede von Prof. Dr. Hans von Schubert („Die weltgeschichtliche Bedeutung der Reformation“)

1919: Vorsitzender des Vereins für Reformationsgeschichte



Veröffentlichungen:

Lehrbuch der Kirchengeschichte I. 1902 (Neubearbeitung von Nicolaus Müller)

Grundlagen der Kirchengeschichte III. 1906

Hans von Schubert, Lebenserinnerungen von Gustav von Schubert, kgl. sächs. Generalleutnant. 1909

Hans von Schubert, Die weltgeschichtliche Bedeutung der Reformation. Festrede, in: Die Feier des Reformationsjubiläums am 1. November 1917 an der Universität Heidelberg. o.O., o.J. [Tübingen 1917], S. 3-39

Der Kampf des geistlichen und weltlichen Rechts. Winter, Heidelberg 1927



Literatur:

Hermann A. L. Degner, Wer ist’s? Unsere Zeitgenossen, Zeitgenossenlexikon. Leipzig 1908, S. 1248 (III. Ausgabe)

Ulrike Duchrow, Mythos Heidelberg und der aufkommende Nationalsozialismus in "Kranz der Engel" von Gertrud von le Fort, in: Heidelberg. Jahrbuch zur Geschichte der Stadt, hg. vom Heidelberger Geschichtsverein Nr. 28/2024, S. 101-118

Karl-Heinz Fix, Universitätstheologie und Politik. Die Heidelberger Theologische Fakultät in der Weimarer Republik (Heidelberger Abhandlungen zur Mittleren und Neueren Geschichte N. F. 7). Heidelberg 1994 [behandelt Ludwig Lemme, Friedrich Niebergall, Hans von Schubert, Johannes Bauer, Georg Beer, Otto Frommel, Martin Dibelius, Georg Wobbermin, Wilhelm Braun, Ernst Lohmeyer, Robert Jelke, Friedrich Küchler, Willy Lütge,. Robert Winkler, Artur Weiser, Theodor Odenwald, Ernst Stracke, Julius Wagenmann, Andreas Duhm, Walther Köhler, Heinz-Dietrich Wendland, Fritz Haag, Renatus Hupfeld] - Rezension in: Berndt Hamm, in: Theologische Literaturzeitung 123 (1998), Sp. 610-614 - Rezension in: Theologische Rundschau, Nr. 2, 64. Jahrgang, Mai 1999

Karl-Heinz Fix, Schubert, Hans Georg Wilhelm von, in: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 23. Berlin 2007

Karl Hampe, Kriegstagebuch 1914-1919. Hg. von Folker Reichert und Eike Wolgast. München 2004

Ludolf Krehl, Feldpostbriefe von Ludolf Krehl an seine Frau. Vom September 1914 bis September 1918. 2 Bde. [S.l.] [1939], Bd. 2, S. 490ff. et p.

Bernd Moeller, Hans von Schubert (1859-1931). Vorsitzender des Vereins für Reformationsgeschichte 1918–1931, in: 125 Jahre Verein für Reformationsgeschichte, hg. von Luise Schorn-Schütte. 2008, S. 46–59

Michael Plathow, Schubert, Hans von, in: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 9. Herzberg 1995, Sp. 1040–1041

Adolf Martin Ritter, Schubert, Hans von, in: Theologische Realenzyklopädie (TRE). Band 30. Berlin/New York 1999, S. 563–565

http://de.wikipedia.org/wiki/Hans_von_Schubert