Heidelberger Geschichtsverein e.V.

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Hanna Nagel (Johanna Nagel, Hanna Nagel-Fischer)

*10. Juni 1907 Heidelberg

15. März 1975 Heidelberg (begraben auf dem Friedhof Neuenheim)

Malerin, Zeichnerin, Buchillustratorin, Vertreterin des Verismus und der Neuen Sachlichkeit

Vater: Johannes Nagel (Großkaufmann)

Mutter: Bertha geb. Nuß (Lehrerin)

Schwester: Margarete

Neffe: Hans Peter Stichs (Architekt, 1938-2018)





1924: Lehre als Buchbinderin

1925-1929: stud. an der Badischen Landeskunstschule Karlsruhe bei Karl Hubbuch, Wilhelm Schnarrenberger und Hermann Gehri

1927: Meisterschülerin von Walter Conz in der Graphikklasse

1929: Berlin

1930: stud. an den Vereinigten Staatsschulen für Freie und Angewandte Kunst Berlin. Gehört den Klassen von Emil Orlik und Hans Meid an.

1930: erste Ausstellung im Kunstverein Heidelberg


1931: Ausstellung in der Kunsthalle Mannheim


1931: heiratet den Maler, Zeichner und Buchillustrator Hans Fischer(-Schuppach) (*27. Mai 1906 Fafe/Portugal; †1. Mai 1987 Heidelberg) (1961 geschieden) http://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Fischer-Schuppach

1933: Hanna Nagel und Hans Fischer erhalten den Rompreis

1933-36: Aufenthalte in der Villa Massimo in Rom

1936: Stipendium der deutschen Albrecht-Dürer-Stiftung

1936: das erste der über 100 von ihr illustrierten Bücher erscheint

1937: erhält den Kassel-Preis und die Silbermedaille für Grafik auf der Pariser Weltausstellung

1938: Geburt der einzigen Tochter Irene Fischer-Nagel in Heidelberg (Malerin und Lyrikerin) https://www.literaturportal-bayern.de/nachlaesse?task=lpbestate.default&id=1603

30. März-30. April 1938: Hanna Nagel, Hans Fischer: Zeichnungen (Ausstellung in der Galerie Karl Buchholz, Berlin) http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Buchholz_%28Kunsth%C3%A4ndler%29

1941: erhält die Bronzemedaille der spanischen Falange

1945: Flucht aus Berlin

1947: Trennung des Ehepaars

1959: erkrankt schwer

1961: Ehescheidung

1960: erhält den Joseph-E.-Drexel-Preis

1963: die Linkshänderin muß nach einer Armoperation auf die rechte Hand umstellen



5. Juni-2. September 2007: Hanna Nagel – Zeichnungen (Ausstellung im Kurpfälzischen Museum)

12. Mai-5. August 2007: Hanna Nagel, Frühe Werke 1926-1933 (Ausstellung in der Städtischen Galerie Karlsruhe)

1. Juli 2009: Vera Bull, Tochter des früheren Oberbürgermeister Reinhold Zundel, übergibt der Stadt Heidelberg 183 Arbeiten von Klaus Staeck, 10 Zeichnungen von Hanna Nagel, Margarethe Krieger und Willibald Kramm sowie zwei Fotografien von Fritz Henle. Zundel hatte 2006 beschlossen, seine Graphik- und Plakatsammlung („Sammlung Waltraut und Reinhold Zundel“) dem Kurpfälzischen Museum als Schenkung zu überlassen. In einem Begleitbrief zu einem Illustrationsentwurf aus dem Jahr 1970 wünscht Hanna Nagel frohe Weihnachten und äußert den Wunsch nach einer bezahlbaren Zweizimmerwohnung.

2011: Hanna Nagel (Ausstellung im Frankfurter Kunstkabinett Hanna Bekker vom Rath, Frankfurt am Main)

8. 4. 2022 -3. 7. 2022: „Hanna Nagel“ (Ausstellung, Kunsthalle Mannheim) https://www.kuma.art/de/hanna-nagel




>Hanna-Nagel-Preis, für Künstlerinnen über 40, seit 1998 alljährlich in Karlsruhe verliehen

>Dauerausstellung in der Galerie am Schloß, Molkenkurweg 1

>schriftlicher Teilnachlaß im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg

>Hanna-Nagel-Straße, 2023 im Hospital-Quartier in Heidelberg-Rohrbach benannt







>Johann Georg Nagel (* 20.11.1778, + 04.09.1859), verheiratet mit Anna Weber

>Johannes Nagel (* 10.03.1823, + 02.10.1869), verheiratet mit Johanna Herchenröder

>Theo Nagel (1933 – 2016)



Zitat:

Für mich ist Hanna Nagel eine feministische Pionierin: Keine andere Künstlerin ihrer Zeit hat sich so sehr mit ihrer Rolle als Künstlerin, Ehefrau und Mutter auseinandergesetzt wie sie. Vor allem ihre schonungslose Art der Darstellung und ihre vielschichtige Sichtweise, die weg von klaren Täter-/Opferrollen geht, ist sehr ungewöhnlich und zeigt die gesellschaftspolitische Dimension ihres Werkes.“ (Dr. Inge Herold, Kuratorin der Ausstellung in Mannheim 2022)




Veröffentlichungen:

Hanna Nagel. Federzeichnungen. (F. H. Kerle Verlag). Heidelberg 1947

Hanna Nagel. Ich zeichne, weil es mein Leben ist. Herausgegeben von Irene Fischer-Nagel mit einer Einführung von Klaus Mugdan. Braun, Karlsruhe 1977


"Hanna Nagel" (Katalog zur Ausstellung, Kunsthalle Mannheim) Deutscher Kunstverlag 2022 (mit einem Essay von Inge Herold sowie Abbildungen aller ausgestellten Werke) 216 Seiten, 196 Abbildungen, 27 × 22,5 cm, Gebunden, dt./engl., Preis im Museumsshop 28,- €




Literatur:

Gaston Bachelard, Poetik des Raumes. Frankfurt/M. 1987

Sylvia Bieber, Ursula Merkel (Hg.), Hanna Nagel. Frühe Werke 1926–1933. Das Verborgene Museum, Berlin / Städtische Galerie. Karlsruhe 2007

Angelika Dirscherl, Hanna Nagel (Heidelberg 1907 – 1975 Heidelberg). Kunstwerk des Monats, Nummer 436 (Kurpfälzisches Museum Heidelberg, Juli 2021)


Irene Fischer-Nagel (Hg.), Hanna Nagel. Ich zeichne weil es mein Leben ist. Mit e. Einf. von Klaus Mugdan. Karlsruhe 1977

Irene Fischer-Nagel, Hanna Nagel, in: Luise F. Pusch, Susanne Gretter (Hg.), Berühmte Frauen. Dreihundert Porträts (ein Spiel mit Begleitbuch). Frankfurt am Main, Leipzig 1999

Isabel Herda, Hanna Nagel, in: Die Aggressivität präziser Wiedergabe, Ausst. Kat. Museum für Neue Kunst, Freiburg/Br. 2000


Meinhold Lurz, Fischer-Schuppach, Hans, Graphiker, in: Baden-Württembergische Biographien. Stuttgart 1994. Bd 1, S. 84 f.

Sabine Poeschel, Starke Männer, schöne Frauen. Die Geschichte des Aktes, Darmstadt 2014


Wilhelm Rüdiger (Hg.), Junge Kunst im Deutschen Reich. i. A. des Reichsstatthalters & Reichsleiters Baldur von Schirach. Ausstellung Februar – März 1943 im Künstlerhaus Wien.. Wien 1943 [Kurzbiografie S. 57-58]

Städt. Galerie Karlsruhe (Hg.), Hanna Nagel. Karlsruhe 2007


Städt. Galerie Karlsruhe (Hg.), Die 20er Jahre in Karlsruhe. Karlsruhe 2005


Hans Peter Stichs, Zeichnerin ihrer Ängste, Sehnsüchte und Wünsche, in: RNZ, 19. 5. 2007

http://de.wikipedia.org/wiki/Hanna_Nagel


https://www.kuma.art/de/hanna-nagel (Ausstellung, Kunsthalle Mannheim)