Heidelberger Geschichtsverein e.V.

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Evgenij Julevič Levine (Eugen Leviné-Nissen)

*9. Mai 1883 Sankt Petersburg

†4. Juni 1919 München-Stadelheim (von Freikorps erschossen)

Jurist, Volkswirt, Schriftsteller, Revolutionär

Mutter: Rosalie Leviné, geb. Goldberg (1860-1931, seit 1886 Witwe, lebt ab 1910 in der Zähringerstraße 15, begraben auf dem jüdischen Friehof beim Bergfriedhof)

Schwester: Sophie / Sonja



Lebt seit 1886 in Deutschland

WS 1903/04-SS 1904: stud. Rechtswissenschaft in Heidelberg (wohnt Plöck 81)

1904/05: stud. Rechtswissenschaft in Berlin

Januar 1905: Beteiligung an der Revolution in Rußland

21. März 1905: spricht in Heidelberg über Maxim Gorki (mit Rezitationen aus seinen Werken durch Frl. Else Wagner)

1906 und 1908: in Rußland verhaftet

1908: wird von seiner Mutter freigekauft

1909: stud. in Heidelberg (Lehrer: Arthur Salz). Wird Mitglied der SPD

1913: wird badischer Staatsbürger

SS 1913: stud. in Heidelberg Cameralistik (wohnt im Haus seiner Mutter Zähringerstraße 15)

1913: Promotion zum Dr. phil. mit einer Arbeit über Typen und Etappen in der Entwicklung gewerkschaftlich organisierter Arbeiter

1914: Kriegsdienst

1915: heiratet Rosa Broido, später Rosa Meyer-Leviné (1890-1979; sie heiratet nach Levinés Tod den KPD-Politiker Ernst Meyer)

1916: Geburt des Sohnes Eugen

1916: Berlin. Anschluß an den Spartakusbund, später KPD

März 1919: München

7. April 1919: Ausrufung der bayerischen Räterepublik. Wird Anführer der zweiten (kommunistischen) Münchner Räterepublik

3. Mai 1919: Sieg der Freikorps über die Räterepublik. Flucht nach Heidelberg.

13. Mai 1919: verhaftet

4. Juni 1919: wegen Hochverrats zum Tode verurteilt und im Gefängnis Stadelheim erschossen



12. November 2013: Literaturgeschichte der Weststadt 2. Gäste und Zuwanderer aus Russland: Turgenew, Stepun, Leviné (Vortrag von Hans-Martin Mumm. Büchergilde Heidelberg)



vgl. Fedor Stepun



Literatur:

Willy Birkenmaier, Das russische Heidelberg. Zur Geschichte der deutsch-russischen Beziehungen im 19. Jahrhundert. Heidelberg 1995, S. 89, 180

Chronik der Stadt Heidelberg für das Jahr 1905, XIII. Jahrgang. Im Auftrag des Stadtrats bearbeitet von Dr. phil. August Thorbecke. Mit 12 Abb. Heidelberg 1907, S. 172

Roland Krischke, I. S. Turgenjew in Heidelberg. (Stationen Bd. 8). Halle 2014

Rosa Meyer-Leviné, Leviné. Leben und Tod eines Revolutionärs. Erinnerungen. München 1972

Rosa Leviné-Meyer, Leviné. The Life of a Revolutionary. 1973

Leviné, Eugen, in: Hermann Weber, Andreas Herbst: Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945. 2., überarbeitete und stark erweiterte Auflage. Berlin 2008

Hans-Martin Mumm, Eugen Leviné – der Revolutionär aus der Weststadt (Weststadt-Miniaturen 17), in: Gaisberg-Rundblick 2 (April/Mai 2010), S. 18

Hermann Weber, Leviné, Eugen, in: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 14. Berlin 1985

http://www.spartacus.schoolnet.co.uk/GERlevine.htm Kurzbio Eugen Leviné

http://de.wikipedia.org/wiki/Eugen_Levin%C3%A9