Heidelberger Geschichtsverein e.V.
Gustav Robert Kirchhoff
*12. März 1824 Königsberg
†17. Oktober 1887 Berlin (Alter St. Matthäus Kirchof in Schöneberg)
Physiker, gilt als Wegbereiter der theoretischen Physik
1842: Abitur am Kneiphöfischen Gymnasium zu Königsberg. Stud. Physik und Mathematik in Königsberg.
1847: Promotion in Königsberg
1847: Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin
August 1848: Habilitation in Berlin. Privatdozent in Berlin.
1850: Extraordinarius an der Universität Breslau. Lernt dort >Robert Bunsen (1811-1899, seit 1852 in Heidelberg) kennen.
24. Oktober 1854: Ordinarius in Heidelberg (Vorgänger: Philipp Jolly). Direktor des physikalischen Kabinetts. (Haus zum Riesen, Haujptstraße 52)
1856: Heirat mit Klara Richelot (†1869), 5 Kinder
1859/60: Robert Bunsen und Gustav Kirchhoff erfinden das Spektroskop, wodurch sie der Spektralanalyse den Weg bahnen. Mit seiner Hilfe gelingt ihnen die Entdeckung der Elemente Caesium (1860) und Rubidium (1861)
1865: Verlegung des Physikalischen Institut vom Haus zum Riesen in den Friedrichsbau (Hauptstraße 47)
1865/66: Prorektor der Universität Heidelberg
22. November 1865: Über das Ziel der Naturwissenschaften. Prorektoratsrede an der Universität Heidelberg
1868: Sturz. Rollstuhl. Ende der experimentellen Tätigkeit.
1869: Robert Kirchhoff gründet mit Leo Koenigsberger das Mathematisch-Physikalische Seminar der Universität Heidelberg
1872: 2. Ehe mit Luise Brömmel (kinderlos)
1874-1886: Professor für mathematische (=theoretische) Physik an der Universität Berlin, Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften
1999: Gründung des Kirchhoff-Institut für Physik (KIP) der Universität Heidelberg durch Zusammenlegung der Institute für Angewandte Physik und des Instituts für Hochenergiephysik (seit 2002: INF 227)
22. April 2010: Gustav Robert Kirchhoff. Das gewöhnliche Leben eines außergewöhnlichen Mannes (Buchvorstellung mit Klaus Hübner; Freundeskreis für Archiv und Museum der Universität Heidelberg e.V., im ehemaligen Kirchhoffschen Hörsaal, Psychologisches Institut, Hauptstraße 47-51, Friedrichsbau, Raum 127, mit Empfang im Universitätsarchiv)
SS 2024: Ringvorlesung des KIP "200 Jahre Gustav Kirchhoff. Freigeist, Pionier, Visionär"
7. Juni-5. Oktober 2024: Ausstellung zu 200 Jahre Gustav Robert Kirchhoff (Universitätsmuseum, Alte Universität)
>Kirchhoff-Institut für Physik (Universität Heidelberg)
siehe Robert Bunsen
Literatur:
Gabriele Dörflinger (Hg.): Zur Erinnerung an Robert Gustav Kirchhoff. Aufsätze von Robert von Helmholtz, August W. von Hofmann, Friedrich Pockels und Emil Warburg (online, Universitätsbibliothek Heidelberg)
Walther Gerlach, Kirchhoff, Gustav Robert, in: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 11. Berlin 1977
Klaus Hentschel, Gustav Robert Kirchhoff (1824–1887) und Robert Wilhelm Bunsen (1811–1899), in: Karl von Meyenn (Hg.), Die Großen Physiker. München 1997, Bd. 1, S. 416–430
Klaus Hübner, Gustav Robert Kirchhoff. Das gewöhnliche Leben eines außergewöhnlichen Mannes. (Archiv und Museum der Universität Heidelberg, Schriften, Band 16). Ubstadt-Weiher 2009 – Rezension in: Heidelberg. Jahrbuch zur Geschichte der Stadt, herausgegeben vom Heidelberger Geschichtsverein, Jg. 16 (2012), S. 275f.
Peter Kirchesch, Gustav Robert Kirchhoff zum 200. Geburtstag. Eine Ausstellung im Universitätsmuseum vom 7. Juni bis 5. Oktober 2024, in: Heidelberg. Jahrbuch zur Geschichte der Stadt, herausgegeben vom Heidelberger Geschichtsverein, Nr. 29 (2025), S. 209-212
Robert Knott, Kirchhoff, Gustav Robert, in: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 51. Leipzig 1906, S. 165–167
Adolf Kußmaul, Ein Dreigestirn großer Naturforscher an der Heidelberger Universität im 19. Jahrhundert, in: Deutsche Revue, Band 27 (1902), Nr. 1. 35–45 und 173–187 (Erinnerungen an Bunsen, Helmholtz und Kirchhoff)
Franz Werner, Georg Weber 1808–1888. Schulmann, Familienmensch und Universalhistoriker in Heidelberg. (Mattes) Heidelberg 2021, S. 101
http://appserv5.ph-heidelberg.de/onlinelex/index.php?id=990 (Portrait)
https://de.wikipedia.org/wiki/Gustav_Robert_Kirchhoff