Heidelberger Geschichtsverein
Eberhard Gothein
*29. Oktober 1853 Neumarkt/Schlesien
†13. November 1923 Berlin-Dahlem
Nationalökonom, Wirtschafts- und Kulturhistoriker
Abgeordneter des badischen Landtags (DDP)
Ehefrau: Marie Luise Gothein (1863-1931)
Söhne: Percy Gothein (*22. Mai 1896 Bonn, †22. Dezember 1944 KZ Neuengamme), Werner Gothein, Wolfgang Gothein
1872: Reifeprüfung in Breslau
stud. Geschichte und Kunstgeschichte an den Universitäten Breslau und Heidelberg
1877: „Der gemeine Pfennig auf dem Reichstage von Worms“ (Dissertation, Breslau)
1878: Habilitation an der Universität Breslau
1885-1890: Professor der Volkswirtschaftslehre an der TH Karlsruhe
1890-1904: Professor der Volkswirtschaftslehre an der Universität Bonn
1889: „Aufgaben der Kulturgeschichte“
1901: Handelshochschule in Köln
1904-1923: Professor der Volkswirtschaftslehre an der Universität Heidelberg (Nachfolger von Max Weber)
1904: der Theologe Adolf Deißmann und der klassische Philologe Albrecht Dieterich gründen den interdisziplinären Eranos-Kreis zur Erörterung vor allem religionswissenschaftlicher Fragestellungen. Zu den Gründungsmitgliedern gehören auch Max Weber, Ernst Troeltsch, Georg Jellinek, Eberhard Gothein, Erich Marcks und der Ökonom Karl Rathgen.
1905: beteiligt an der Gründung der Handelshochschule Mannheim
1914: Prorektor der Universität Heidelberg
2. August 1914: Große Vaterländische Kundgebung in der Stadthalle. (Redner: Ernst Walz, Prorektor Eberhard Gothein, Hermann Oncken, Ernst Troeltsch) siehe http://www.uni-heidelberg.de/presse/news/2110reichert.html
21. November 1914: Professor Eberhard Gothein, Prorektor der Universität Heidelberg, hält unter dem Titel „Krieg und Wirtschaft“ eine akademische Rede zur Erinnerung an den zweiten Gründer der Universität Karl Friedrich Großherzog von Baden
5. Januar 1919: wird zum Abgeordneten der Deutschen Demokratischen Partei in die badische verfassunggebende Versammlung gewählt
1922: Auswärtiges Amt
1927: Bau des Hauses Gothein (Im Gabelacker 13, Neuenheim)
1955: die Gotheinstraße in Heidelberg-Neuenheim wird nach dem Ehepaar Gothein benannt
23. November 1995: Anbringung einer Gedenktafel für Marie-Louise und Eberhard Gothein an ihrem Haus Weberstraße 11
>Eberhard-Gothein-Schule, Mannheim (berufsbildende Schule im Bereich der kaufmännischen Aus- und Weiterbildung)
>Eberhard-Gothein-Preis der Stadt Pforzheim (2009)
>Totenmaske (Universitätsarchiv Heidelberg)
Veröffentlichungen:
Wirtschaftsgeschichte des Schwarzwaldes und der angrenzenden Landschaften. Strassburg 1892
Ignatius von Loyola und die Gegenreformation (1895)
Krieg und Wirtschaft. Akademische Rede zur Erinnerung an den zweiten Gründer der Universität Karl Friedrich Großherzog von Baden. Am 21. November 1914 bei dem Vortrag des Jahresberichts und der Verkündigung der akademischen Preisaufgaben gehalten von Eberhard Gothein, Prorektor der Universität Heidelberg. Heidelberg 1914
Die Renaissance in Süditalien. München 1924
Marie Luise Gothein, Eberhard Gothein, Ein Lebensbild seinen Briefen nacherzählt. Stuttgart 1931
[Eberhard und Marie Luise Gothein], Im Schatten genießen. Der Briefwechsel der Kulturwissenschaftler Eberhard und Marie Luise Gothein (1883-1923). Hg. von Michael Maurer et al. Köln, Weimar, Wien 2006
Literatur:
Michael Braun, Der badische Landtag 1918-1933 (Handbuch der Geschichte des deutschen Parlamentarismus, hg. i. A. der Kommission für Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien von Gerhard Ritter und Hans-Werner Hahn) Düsseldorf 2009
Helmut Cron, Eberhard Gothein. Zu seinem 100. Geburtstage am 29. Oktober 1953, in: Ruperto Carola 5. Jg., Nr. 9/10 (Juni 1953), S. 103-f.
Andreas Cser, Eberhard Gothein (1853-1923). Max Webers Nachfolger auf dem Heidelberger Lehrstuhl [für Nationalökonomie]. Aspekte seiner Wissenschaftsbiographie, in: Heidelberg. Jahrbuch zur Geschichte der Stadt, herausgegeben vom Heidelberger Geschichtsverein, Nr. 11 (2006/2007), S. 57-82
Marie Luise Gothein, Eberhard Gothein. Ein Lebensbild. Seinen Briefen nacherzählt. Stuttgart 1931
Christian Jansen, Der Neckar ist nun entmannt… und ein fauler Eunuch geworden. Die Heidelberger Bürgerinitiative gegen den Bau des Neckarkanals 1924-26, in: Heidelberg. Jahrbuch zur Geschichte der Stadt, herausgegeben vom Heidelberger Geschichtsverein e. V., Nr. 14 (2010), S. 140f.
Michael Maurer, Eberhard Gothein (1853-1923). Leben und Werk zwischen Kulturgeschichte und Nationalökonomie. Köln, Weimar, Wien 2007 [2007 A 8649] - Rezension: RNZ, 29. 4. 2008
[Michael Maurer, Johanna Sänger, Editha Ulrich (Hg.)], Im Schaffen genießen. Der Briefwechsel der Kulturwissenschaftler Eberhard und Marie Luise Gothein (1883-1923). Hg. von Michael Maurer. Köln, Weimar, Wien 2006 [LSA HS-HQ 027] - Rezension: RNZ, 29. 4. 2008
Folker Reichert, Der Heidelberger Bergfriedhof als Ort der Erinnerung an Max Weber, in: Ingo Runde (Hg.), Heike Hawicks (Hg.), Max Weber in Heidelberg. Beiträge zur digitalen Vortragsreihe an der Universität Heidelberg im Sommersemester 2020 anlässlich des 100. Todestages am 14. Juni 2020. (Heidelberger Schriften zur Universitätsgeschichte, Band: 11) 1. Auflage. (Winter) Heidelberg 2022, S. 348ff.
Ingo Runde (Hg.), Heike Hawicks (Hg.), Max Weber in Heidelberg. Beiträge zur digitalen Vortragsreihe an der Universität Heidelberg im Sommersemester 2020 anlässlich des 100. Todestages am 14. Juni 2020. (Heidelberger Schriften zur Universitätsgeschichte, Band: 11) 1. Auflage. (Winter) Heidelberg 2022, S. 247ff. et passim
Leena Ruuskanen, Der Heidelberger Bergfriedhof. Kulturgeschichte und Grabkultur. Ausgewählte Grabstätten. Heidelberg 1992, S. 197f.
Edgar Salin, Eberhard Gothein, in: Ruperto Carola 6. Jg. Nr. 13/14, Juni 1954, S. 54-70
http://de.wikipedia.org/wiki/Eberhard_Gothein