Heidelberger Geschichtsverein

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Joseph Paul Goebbels

*29. Oktober 1897 Rheydt/Niederrhein

1. Mai 1945 Berlin (Selbstmord)

katholisch, Germanist, Journalist, Politiker



1917: Abitur

studiert Germanistik und Geschichte in Bonn, Freiburg, Würzburg, München

1921: wohnt in Heidelberg (Sophienstraße 2), studiert Germanistik an der Universität Heidelberg

18. November 1921: Rigorosum bei Max von Waldberg (Neuere Deutsche Literatur), Hermann Oncken (Neuere Geschichte), und Carl Neumann (Neuere Kunstgeschichte) (Dissertation: „Wilhelm von Schütz als Dramatiker. Ein Beitrag zu Geschichte des deutschen Dramas der Romantischen Schule“) (Note: rite superato = „ausreichend“) (Datum der Promotion in den Akten: 21. April 1922)

1923: sein bester Freund, Richard Flisges, Anhänger der Oktoberrevolution, kommt bei einem Grubenunglück in Schliersee ums Leben und wird zum Vorbild für seinen Roman ,,Michael"

12. Juli 1925: Goebbels lernt Adolf Hitler kennen

1925: Beitritt zu NSDAP. Redakteur der Nationalsozialistischen Briefe.

1926: Goebbels spricht in der Heidelberger „Harmonie“ (Hauptstraße 110) vor 200 Menschen

1926: Hitler ernennt ihn zum Gauleiter für Berlin

1927: Herausgeber des Angriff

20. Mai 1928: MdR

26. April 1930: Reichspropagandachef der NSDAP

Dezember 1931: Heirat mit Magda Quandt

14. März 1933: Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda

Mai 1933: Goebbels betraut den Architekten Albert Speer mit der Umgestaltung seines Amtssitzes, dem Leopold-Palais am Wilhelmplatz in Berlin

1933: Albert Speer wird von Goebbels zum Amtsleiter für die künstlerische Gestaltung der Großkundgebungen ernannt

22. Juni 1935: Einweihung der Feierstätte auf dem Heiligenberg mit Sonnwendfeier

28. Mai 1937: Goebbels prangert in einer von allen Sendern übertragenen Rede in der Berliner Deutschlandhalle die „himmelschreienden Skandale dieser Moralprediger“ (i.e. des katholischer Klerus) an und preist den „Führer“ als „berufenen Beschützer der deutschen Jugend“

17. Juli 1938: Goebbels besucht Heidelberg zur Eröffnung der Reichsfestspiele

14. Juni 1939: Benito Mussolini erhält vom deutschen Botschafter v. Mackensen als Geschenk des Reichsministers Dr. Goebbels einen Prachtband der Faksimileausgabe des Manesse-Manuskripts

12. Juli 1939: Eröffnung der Reichsfestspiele Heidelberg, aus diesem Anlaß Überreichung des Ehrenbürgerbriefs an Dr. Goebbels

18. Februar 1943: Rede über den totalen Kriegseinsatz im Sportpalast Berlin

8./9. Juli 1943: Goebbels besucht Heidelberg. Erneuerung seiner Promotionsurkunde

9. Juli 1943: Kundgebung in der Stadthalle anläßlich einer Sondertagung der Reichs-Studentenführung (Rede: „Der geistige Arbeiter im

Schicksalskampf des Reiches") (Zitat: „Aber ich sehe nicht ein, daß in Heidelberg sieben- bis achthundert junge Mädchen besserer Stände auf Dolmetscher studieren und sich damit den Kriegsbedürfnissen entziehen. Es sind alles qualifizierte Kräfte. Parteigenosse Speer wird diese siebenhundert Kräfte in einem Tage untergebracht haben und dafür siebenhundert uk.-gestellte Soldaten freimachen, — das macht fast ein Regiment. Ein Regiment ist heute schon etwas. Also wird die Dolmetscher-Fakultät in Heidelberg stillgelegt; andere Fakultäten auch, auch die kunsthistorische. Wir werden auch ohne Kunstgeschichte durch den Krieg kommen. Nach dem Krieg bauen wir das wieder auf. Die Kräfte, die tätig sind, sind junge, uk.-gestellte Studenten. Sie werden der Rüstungsproduktion zur Verfügung gestellt, und wenn es nicht anders geht, als Aufsichtsorgane über ausländische Arbeiter. Also müssen die Aufgaben, Wünsche und Pläne, die etwa erst in drei oder vier Jahren realisierbar sind, heute hinter den unmittelbaren Kriegsaufgaben zurückgestellt werden.“)


Text: https://archive.org/stream/HeiberHelmut-JosephGoebbels-Reden-1932-1945/HeiberHelmut-JosephGoebbels-Reden-1932-19451971856S.Text_djvu.txt


Juli 1944: Reichsbevollmächtigter für den totalen Kriegseinsatz



Zitate:

"Der Idee der NSDAP entsprechend sind wir die deutsche Linke. Nichts ist uns verhaßter als der rechtsstehende nationale Besitzbürgerblock." (Dr. Joseph Goebbels, 1931 in: "Der Angriff")


Die Inflation. Tolle Zeiten. Der Dollar klettert wie ein Jongleur. Bei mir heimliche Freude. Ja, das Chaos muß kommen, wenn es besser werden soll. Der Kommunismus. Judentum. Ich bin deutscher Kommunist.“ (Die Tagebücher von Joseph Goebbels: sämtliche Fragmente, Teil 1, Band 1, Saur 1987, S. 27)



Veröffentlichungen:

Michael. Ein deutsches Schicksal in Tagebuchblättern. München 1929

Joseph Goebbels, Revolution der Deutschen : 14 Jahre Nationalsozialismus; Goebbelsreden / Joseph Goebbels. Mit einleitenden Zeitbildern von Hein Schlecht. - Oldenburg: Stalling, 1933 ((WS/NQ 1886 S339+2::sekretiert))


Joseph Goebbels, Signale der neuen Zeit : 25 ausgewählte Reden / von Joseph Goebbels. - München: Zentralverl. der NSDAP, Eher, 1934 ((WS/NQ 1886 S578+2::sekretiert))


Joseph Goebbels, Der geistige Arbeiter im Schicksalskampf des Reiches : Rede vor der Heidelberger Universität am Freitag, dem 9. Juli 1943 / Joseph Goebbels. - München: Eher, 1943 ((F 1599-115-11))


Joseph Goebbels, Der geistige Arbeiter im Schicksalskampf des Reiches : Rede vor der Heidelberger Universität am Freitag, dem 9. Juli 1943 / Joseph Goebbels. - München: Eher, 1944


Goebbels, Reden 1932–1945. Hg. von Helmut Heiber, 2 Bände. Droste, Düsseldorf 1971/72 (Lizenzausgabe in einem Band: Gondrom Verlag, Bindlach 1991)



Literatur:

Eitel-Friedrich Barner, Dr. Goebbels als Student in Heidelberg. Erinnerungen an die Jahre 1921 bis 1923, in: Heidelberger Anzeiger, 13. Juli 1934

Frank-Uwe Betz, Goebbels in Heidelberg, in: Heidelberg. Jahrbuch zur Geschichte der Stadt, herausgegeben vom Heidelberger Geschichtsverein, Nr. 11 (2006/2007), S. 133-146

Olha Flachs, Max Freiherr von Waldberg (1858–1938). Ein Beitrag zur Geschichte der Germanistik. (Mattes) Heidelberg 2016, S. 113-126 et passim (geb., 417 S., 48,00 € [D], ISBN 978-3-86809-109-0) Niemand hat die Lehre und die Erforschung der Neueren Deutschen Literaturwissenschaft an der Universität Heidelberg so nachhaltig geprägt wie der hier zwischen 1889 und 1933 wirkende Literarhistoriker Max Freiherr von Waldberg (1858–1938). Als der erste offiziell angestellte Dozent für die Neuere Deutsche Literaturgeschichte hat Waldberg maßgeblich zur Konstituierung und Systematisierung dieser noch nicht fest etablierten Disziplin an der Ruperto Carola beigetragen. Wie kein anderer Vertreter der Neugermanistik hat Waldberg während seiner 44-jährigen Tätigkeit in Heidelberg eine Reihe von renommierten Wissenschaftlern ausgebildet und dabei nicht weniger als 136, zum großen Teil bahnbrechende und richtungsweisende, Dissertationen betreut – damit steht er nicht nur in der Geschichte der Heidelberger Germanistik ohne Beispiel. Seinerseits ist Waldberg Autor und Herausgeber von für die deutsche sowie europäische Barock- und Romanforschung grundlegenden und bis auf diese Tage nicht überholten Arbeiten. Schließlich hat er durch Schenkung seiner privaten bibliophilen Sammlung die Bestände der Heidelberger Universitätsbibliothek mit zahlreichen seltenen Drucken aus der neueren deutschen und romanischen Literatur bereichert. http://www.mattes.de/buecher/literatur_und_interpretation/978-3-86809-109-0.html

Marcel Krings, Burschen, Schloss und Vaterland. Heidelberg als Nationalsymbol in der deutschen Literatur zwischen 1870 und 1945, in: Heidelberg. Jahrbuch des Heidelberger Geschichtsvereins Nr. 24 (2020), S. 62


Peter Longerich, Joseph Goebbels. Biographie. München 2010

Simone Richter, Joseph Goebbels – der Journalist. Darstellung seines publizistischen Werdegangs 1923 bis 1933. Stuttgart 2010

Gerhard Sauder, Positivismus und Empfindsamkeit. Erinnerung an Max von Waldberg, in: Euphorion 65/1971, S. 402-404

Gerhard Sauder, Goebbels in Heidelberg, in: Karin Buselmeier et al. (Hg.), Auch eine Geschichte der Universität Heidelberg. Mannheim 1985, S. 307-314



Weblinks:

http://nibis.ni.schule.de/~rs-sul/db/4_98/4goebbel.htm (Lars Meyer, Realschule Sulingen)

http://www.niester.de/g_neuzeit/ns/nazifuehrer/goebbels/index.html Links zu Joseph Goebbels

http://www.shoah.de/se/goebbels.html Links zu Joseph Goebbels

http://www.cyberversand.de/goebbels.htm Kurzbio Joseph Goebbels

http://hausarbeiten.de/rd/archiv/geschichte/gesch-o-goebbels.shtml Marc O. Böckler, Joseph Goebbels, Jünger des Führers. Charismaglaube und Pseudoreligiosität eines Nationalsozialisten (Historisches Institut der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Hausarbeit Sommersemester 1999)

http://www.calvin.edu/academic/cas/gpa/goebmain.htm German Propaganda Archive. "Nazi Propaganda by Joseph Goebbels 1933-1945." Calvin College website.