Heidelberger Geschichtsverein e.V. HGV
Karl Friedrich Christian Ludwig Freiherr Drais von Sauerbronn (Karl von Drais)
*29. April 1785 Karlsruhe
†10. Dezember 1851 Karlsruhe (beerdigt auf dem alten Friedhof)
großh. Forstmeister und Kammerjunker, Erfinder
Vater: Karl Wilhelm Ludwig Friedrich von Drais von Sauerbronn, badischer Oberhofrichter zu Rastatt (1810-32 zu Mannheim), wirkl. Geheimrat
Mutter: Margarete Ernestine von Kaltenthal (erste Ehefrau, †1799)
Taufpate: Markgraf Karl Friedrich von Baden
Onkel: Friedrich Heinrich Georg von Drais (1758-1833), Oberforstmeister, 1803-1807 in Schwetzingen, dann Freiburg
1790: die Familie von Drais zieht von Sauerbronn nach Kirchberg (Hunsrück)
1794: die Familie von Drais zieht nach Durlach
1800-1803: Drais besucht die private Forstlehranstalt seines Onkels Friedrich Heinrich Georg von Drais in Pforzheim
27. Oktober 1803: Drais schreibt sich als Student der Staatswirtschaft (Landwirtschaft, Physik, Baukunst) an der Universität Heidelberg ein (-1805)
1805-1807: wird an das Forstamt Rastatt versetzt
1807: besteht als Jagdjunker das Forstexamen. Tätigkeit als Hilfslehrer an der Forstlehranstalt seines Onkels in Schwetzingen.
1808: Forstinspektor beim Oberforstamt Schuttern
1810: badischer Forstmeister ohne Forstamt, vom Dienst freigestellt
1812: Beginn einer Serie von schlechten Ernten, wodurch der den Pferdeverkehr bestimmende Haferpreis ansteigt
18. September 1814 - 9. Juni 1815: Wiener Kongreß
5. April-15. Juli 1815: Ausbruch des Vulkan Tambora auf der Insel Sumbawa/Indonesien. Riesige Aschenmengen werden in die Atmosphäre ausgestoßen, weltweite mehrjährige Abkühlung um 3-4 Grad (Der von Lessing angenommene Zusammenhang zwischen dem Tambora-Ausbruch und der Erfindung von Drais gilt mittlerweile als falsch, vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_von_Drais)
12. Juni 1817: Drais führt die erste bekannte Zweiradfahrt auf der Kunststraße von Mannheim zum Relaishaus (heute: Rheinau) durch
1818: Drais wird von Großherzog Carl zum Professor für Mechanik ernannt. Erhält als Forstmeister ohne Forstamt ein Gehalt bis zu seinem Lebensende.
20. Mai 1820: der Student Karl-Ludwig Sand wird auf dem Schafott zu Mannheim vom Heidelberger Scharfrichter enthauptet
1822: Drais nimmt an der Expedition von Georg Heinrich von Langsdorff nach Brasilien teil (bis Juni 1827)
27. März 1829: Hinrichtung der Brüder Qualibert und Damian Maisch in Karlsruhe vor den Toren der Residenz wegen Raubmord an dem Melker Johann Reinhard (die letzten öffentlichen Hinrichtungen in Baden). Zuständiger Oberhofrichter: Karl Wilhelm Ludwig Friedrich von Drais von Sauerbronn, Vater von Karl von Drais (vgl. Generallandesarchiv Karlsruhe J-B Karlsruhe 145, 10)
1839: Drais zieht nach Waldkatzenbach
1842: Drais wohnt in Mannheim
1845: Drais zieht nach Karlsruhe
1848/49: Mitglied der Bürgerwehr in der badischen Revolution. Verzichtet vorübergehend auf seinen Adelstitel.
1850: Einleitung eines Entmündigungsverfahrens gegen Drais
Veröffentlichungen:
Karl Wilhelm Ludwig Freiherr von Drais, Ein Wagen, der ohne Pferde läuft, in: Neues Magazin aller neuen Erfindungen (...), 3. Band, 3. Stück. Leipzig 1816
Karl Wilhelm Ludwig Freiherr Drais von Sauerbronn, Gemälde über Karl Friedrich den Markgrafen, Kurfürsten und Großherzog von Baden. Ein Beitrag zur Säkular-Feier der Geburt des unvergeßlichen Fürsten. Mannheim 1828
Literatur:
Badische Biographiien IV, 87 und I, 194
Mannheimer Geschichtsblätter 2 (Februar 1902) Sp. 43
Hans-Erhard Lessing, Heidelbergs folgenreichster Student. Karl Drais zum 150. Todestag, in: Heidelberg. Jahrbuch zur Geschichte der Stadt, herausgegeben vom Heidelberger Geschichtsverein 6/2001, S. 203-217
Hans-Erhard Lessing, Automobilität - Karl Drais und die unglaublichen Anfänge. Leipzig 2003
Hans-Erhard Lessing, Karl Drais und Schwetzingens Schlossgarten. Ein Schlüsselereignis der Mobilitätsgeschichte, in: Badische Heimat, Heft 1/2016
http://www.karldrais.de/kd-de-home-introduction.html
http://www.geschichte-im-roman.de/karl_drais.htm
http://www.fachbuchquelle.de/download/drais/inhaltsverzeichnis.pdf
http://www.deutsches-museum.de/fileadmin/Content/data/020_Dokumente/040_KuT_Artikel/2007/31-3-50.pdf
siehe auch: Christoph Wilhelm Gatterer