Heidelberger Geschichtsverein e.V.           HGV

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Martin Dibelius

*14. September 1883 Dresden

11. November 1947 Heidelberg (begraben auf dem Bergfriedhof)

protestantischer Theologe



1915-1947: Universität Heidelberg

2. September 1916: Ludolf Krehl schreibt aus Montmédy/Lothringen an seine Frau: „So einen schönen Kreis ernster älterer Männer und Frauen, wie ihn doch meine Eltern in Leipzig hatten, wird es in Heidelberg kaum geben. Das Heidelberg war immer zu Badestadt-artig. Wir sind vielleicht etwas zu anspruchsvoll in bezug auf die Übereinstimmung der gesamten Anschauungen, und wenn man in Heidelberg etwas aufpaßt, so findet sich doch wohl auch eine kleine, aber völlig genügende Zahl angenehmer Leute: Koehlers, Sillibs, Frommels, Schuberts, Ernsts, die Männer Kossel, Wagemanns, Thomas`. Es sind schließlich doch manche, die zu uns passen, und von denen wir etwas haben können. Auch der Theologe Dibelius gehört dazu.“

1928: Rektor der Universität Heidelberg

Wohnung: Bergstraße 115

5. April 1945: politisch unbelastet gebliebene oder im dritten Reich entlassene Professoren ("Dreizehnerausschuß"- Karl Heinrich Bauer, Ernst Engelking, Alfred Weber, Karl Jaspers, Gustav Radbruch, Hans Schaefer, Renatus Hupfeld, Walter Jellinek, Wolfgang Gentner, Martin Dibelius, Karl Freudenberg, Alexander Mitscherlich, Johannes Hoops) bemühen sich um eine baldige Wiedereröffnung und um eine geistige sowie personelle Erneuerung der Universität Heidelberg http://www.uni-heidelberg.de/studium/journal/2010/07/neubeginn.html



Veröffentlichungen:

Die Formgeschichte des Evangeliums (1919)

Selbstbesinnung des Deutschen. Hg. von Friedrich Wilhelm Graf. Tübingen 1997 [97 A 5383]



Literatur:

Wolfgang U. Eckart, Volker Sellin, Eike Wolgast et al. (Hg.), Die Universität Heidelberg im Nationalsozialismus. Heidelberg 2006, S. 215ff. et. passim

Johannes Ehmann (Hg.), Lebensbilder aus der Evangelischen Kirche in Baden im 19. und 20. Jahrhundert. 3. - Heidelberger Universitätstheologie (Sonderveröffentlichungen des Vereins für Kirchengeschichte in der Evangelischen Landeskirche in Baden; 10. Heidelberg, Ubstadt-Weiher, Weil am Rhein; Basel 2020 (Rez. in Heidelberg. Jahrbuch zur Geschichte der Stadt, herausgegeben vom Heidelberger Geschichtsverein, 27 (2023), S. 291

Ewald Keßler, Ehrenpromotion für einen Gegner der NS-Rassenlehre. Ein Vorschlag des Theologen und Hochschullehrers Martin Dibelius 1935, in: Heidelberg. Jahrbuch des Heidelberger Geschichtsvereins, Nr. 21 (2017), S. 137-147


Leena Ruuskanen, Der Heidelberger Bergfriedhof. Kulturgeschichte und Grabkultur. Ausgewählte Grabstätten. Heidelberg 1992, S. 126f.

http://www.mdr.de/geschichte/archiv/personen/dibelius.htm (Projektgruppe „Geschichte Mitteldeutschlands", Leipzig)

vgl. >Wolfgang Fortner