Heidelberger Geschichtsverein e.V.

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Marie Baum

*23. März 1874 Danzig

8. August 1964 Heidelberg (begraben auf dem Bergfriedhof)

Fürsorgerin, Politikerin, Schriftstellerin

Dr. phil., Oberregierungsrat a.D.

Ehrenbürgerin der Universität Heidelberg



1893-1896: stud. Chemie, Biologie, Mathematik in Zürich

1899: Tätigkeit bei der BASF

Tätigkeit in der Patentabteilung der Agfa Berlin

1902: badische Gewerbeinspektorin in Karlsruhe (Nachfolgerin von Else Jaffé-Richthofen)

1907: Leiterin des Vereins für Säuglingsfürsorge und Wohlfahrtspflege Düsseldorf

1916: leitende Mitarbeiterin an der sozialen Frauenschule Hamburg

1919. Fürsorgerin im badischen Arbeitsministerium

19. Januar 1919: Mitglied der Weimarer Nationalversammlung (bis 1921 Mitglied des deutschen Reichstags)

14. Dezember 1923?: hält im Friedrichshofsaal in Karlsruhe (Karl-Friedrich-Straße 28) eine Rede mit dem Titel „Protest der deutschen Frauen gegen die farbige Besatzung am Rhein“

1926: scheidet aus dem öffentlichen Dienst aus

1928: Lehrauftrag für soziale Fragen und Sozialpolitik am Institut für Sozial- und Staatswissenschaften an der Universität Heidelberg. Wohnt am Friesenberg 1.

Herbst 1932-Herbst 1934: Ricarda Huch (1864-1947) wohnt bei ihr am Friesenberg 1

Juli 1933: ihr wird der Lehrauftrag für soziale Wohlfahrtspflege wegen einer "nichtarischen" Großmutter gekündigt

1935: Gustav Radbruch (1878-1949) wohnt Friesenberg 1a


1942: Alfons Beil, Gertrud Luckner, Hermann Maas, Marie Baum und Richard Hauser treffen im „Marienhaus“ in Heidelberg zusammen, um zu beraten, was für Verfolgte des Naziregimes getan werden könne

1946: Neugründung des Realgymnasiums Wieblingen (heute Elisabeth-von-Thadden-Schule)

1946: Gründung der studentischen Vereinigung Friesenberg im Hause Gustav Radbruchs und Marie Baums, Friesenberg 1 a

1946: Lehrauftrag an der Universität Heidelberg (bis 1964)

1949: Ehrenbürgerin der Universität Heidelberg

September 1950: in einem Ferienheim bei Heidelberg findet ein Internationales Arbeiter- und Studententreffen statt. Veranstalter sind die Studentenvereinigung Friesenberg, die VHS Heidelberg, sowie Heidelberger Arbeiter und Intellektuelle (>Marie Baum, Marianne Weber, Gustav Radbruch, Alexander Rüstow)


17.-22. September 1952: Tagung von Jungbibliothekaren aus dem Bundesgebiet im Lesesaal der Stadtbücherei ("Werbung für den Büchereigedanken"). Vortrag von Marie Baum über Ricarda Huch.



März 1975: die Marie-Baum-Schule (Hauswirtschaftliche Schule, Heidelberg, Mannheimer Straße 25) wird eingeweiht

19. Oktober 2000 - 20. Januar 2001: "Marie Baum: ein Leben in sozialer Verantwortung" (Ausstellung im Universitätsmuseum Heidelberg) http://idw.tu-clausthal.de/public/pmid-25615/zeige_pm.html





>Freundschaft mit Ricarda Huch, Marianne Weber, Gerta von Ubisch, Hermann Maas, Alfred Weber, Gustav Radbruch, Max Weber



Veröffentlichungen:

Grundriss der Gesundheitsfürsorge, München 1923

Familienfürsorge, Karlsruhe 1928

Das Familienleben in der Gegenwart. 182 Familienmonographien, Berlin 1930

Rückblick auf mein Leben, Heidelberg 1950

Leuchtende Spur. Das Leben Ricarda Huchs. Tübingen, Stuttgart 1950

Marie Baum, Vergessene und Unvergessene aus der Stadt Heidelberg, in: Marie Baum, Vergessene und Unvergessene aus der Stadt Heidelberg, in: Hermann Maas, Gustav Radbruch (Hg.), Den Unvergessenen. Opfer des Wahns 1933 bis 1945. Heidelberg 1952, S. 98-104


Ricarda Huch, Briefe an die Freunde. Ausgewählt und eingeführt von Marie Baum. Tübingen 1955

Das Tagebuch der Anne Frank, Amsterdam 1947 (Einführung)







Nachlaß:

Universitätsbibliothek Heidelberg http://www.ub.uni-heidelberg.de/allg/benutzung/bereiche/pdf/HeidHs3675_Nachlass_Baum.pdf



Literatur:

Markus Geiger, in: Norbert Giovannini (Hg.), Ingrid Moraw, Reinhard Riese und Claudia Rink, Stille Helfer. Eine Spurensuche in Heidelberg 1933-1945. Heidelberg 2019, S. 79-82

Heidelberg. Jahrbuch zur Geschichte der Stadt, herausgegeben vom Heidelberger Geschichtsverein, 6/2001, S. 263f.

Heidemarie Lauterer, Marie Baum (1874-1964) und der gesellschaftliche und politische Wiederaufbau im Heidelberg der Nachkriegszeit, in: Susanne Jenische (Hg.), Standpunkte - Ergebnisse und Perspektiven der Frauenforschung in Baden-Württemberg. Tübingen 1994

Elena Marie Mayeres, Katja Patzel-Mattern, Freund*innen und frauenliebende Frauen im deutschen Südwesten 1920-1945, in: Heidelberg. Jahrbuch zur Geschichte der Stadt, hg. vom Heidelberger Geschichtsverein Nr. 28 (2024), S. 70f.

Ruth Mendelssohn-Bartholdy, Frauenbewegung und Soziale Arbeit – Marie Baum (1874–1964) zum Beispiel. München 2002 (unveröffentlichte Diplomarbeit)

Werner Moritz (Hg.), Marie Baum. Ein Leben in sozialer Verantwortung. Heidelberg 2000

Petra Nellen, Bürgerliche Frauenbewegung, 100 Jahre Frauenwahlrecht und weibliche Repräsentanz in der Heidelberger Politik, in: Heidelberg. Jahrbuch des Heidelberger Geschichtsvereins Nr. 24 (2020), S. 71-87


Reinhard Riese, in: Norbert Giovannini (Hg.), Ingrid Moraw, Reinhard Riese und Claudia Rink, Stille Helfer. Eine Spurensuche in Heidelberg 1933-1945. Heidelberg 2019, S. 101-108

Ruperto Carola XVI. Jg, Bd. 35, Juni 1964, S. 223ff 

Leena Ruuskanen, Der Heidelberger Bergfriedhof. Kulturgeschichte und Grabkultur. Ausgewählte Grabstätten. Heidelberg 1992, S. 229f.

Petra Schaffrodt (Bearb.), Marie Baum: ein Leben in sozialer Verantwortung; Katalog zur Ausstellung im Universitätsmuseum Heidelberg, 19. Oktober 2000 - 20. Januar 2001 / Bearb. von Petra Schaffrodt (Schriften / Archiv und Museum der Universität Heidelberg 4) Ubstadt-Weiher 2000

Nachlassverzeichnis Dr. Marie Baum (1874-1964). Ein Leben in sozialer Verantwortung. Heid. Hs. 3675. Bearb. von Petra Schaffrodt unter Mitwirkung von W. Moritz u. A. Schlechter, (Schriften der Universitätsbibliothek Heidelberg 2). Heidelberg 2000


Ilona Scheidle, Solide Handwerksarbeit als Vorlage für Frauen- und Geschlechterforschung https://www.querelles-net.de/index.php/qn/article/view/145

http://idw.tu-clausthal.de/public/pmid-25615/zeige_pm.html (zur Ausstellung im Universitätsmuseum Heidelberg, 19. Oktober 2000 - 20. Januar 2001)

http://de.wikipedia.org/wiki/Marie_Baum

http://www.uni-protokolle.de/nachrichten/id/54945/ (Original-Manuskript von Ricarda Huch in der Universitätsbibliothek Heidelberg entdeckt – 15.12.1999)