Heidelberger Geschichtsverein e.V.

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Karl Philipp August Otto Ludwig von Zyllnhardt

*30. August 1779 Ludwigsburg


27. Juni 1828 Mauer


Jurist, großherzoglich badischer Staatsrat, Präsident des Justizministeriums und der Gesetzgebungskommission, Kurator der Universität Heidelberg

Großvater: Johann Friedrich von Zyllnhardt, um 1751/53 kurpfälzischer Hauptmann und Kommandant auf der Feste Dilsberg


Großmutter: Anna Juliana Freiin von Bettendorff aus Gauangelloch


Vater: Karl von Zyllnhardt (* 21. Juni 1744 auf der Bergfeste Dilsberg; † 23. Januar 1816 in München), Grundherr in Mauer und Leiter der Bayerischen General-Forst-Administration in München https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_von_Zyllnhardt_(Forstmann)


Mutter: Eleonore von Roman


Tochter: Karoline Freiin von Zyllnhardt (*1805)




Zyllnhardt wird bei Verwandten der mütterlichen Seite in Ludwigsburg erzogen


1787: Zyllnhardt ilebt auf dem Landgut des Vaters in Mauer


1788: sein Vater läßt am südwestlichen Ortsrand der Gemeinde Mauer am Hang des Elsenztals an der Straße nach Schatthausen das Jagdschloss Sorgenfrei errichten


1795: sein Vater wird zum Landesoberjägermeister im Herzogtum Pfalz-Zweibrücken ernannt


1796: Zyllnhardt istudiert Rechtswissenschaften an der Universität Heidelberg


1798: Zyllnhardt situdiert Rechtswissenschaften an der Universität Göttingen


1800: Praktikant am Reichskammergericht in Wetzlar


1801: Zyllnhardt itritt am kurpfälzischen Hofgericht in Mannheim in den Staatsdienst ein


1803: sein Vater wird kurfürstlicher Landjäger- und Oberforstmeister im Fürstentum Würzburg


Zyllnhardt iwird nach Auflösung der Kurpfalz in den badischen Staatsdienst übernommen, erhält Sitz und Stimme im badischen Hofgericht


1804: Heirat (1) mit Sophie von Lichtenberg (†1824)


1805: Geburt der Tochter Karoline Freiin von Zyllnhardt


1807: Zyllnhardt iwird geheimer Legationsrat im auswärtigen Amt in Karlsruhe


1808: Zyllnhardt iwird geheimer Hofrat beim Innenministerium. Dort leitet er 1808 Untersuchungen gegen die badische Opposition. Wird Vizepräsident des Mannheimer Hofgerichts


18./26. November 1813: Kaiser Alexander I. Pawlowitsch von Rußland wohnt im v. Zyllnhardischen Haus in Heidelberg


1814: Zyllnhardt iwird Präsident des Mannheimer Hofgerichts


24. Mai - 24. Juni 1815: Hauptquartier des Feldmarschalls Karl Philipp Fürst von Schwarzenberg (1771-1820) im v. Zyllnhardischen Haus in Heidelberg


23. Januar 1816 : Tod des Vaters in München


14. April 1816: Zyllnhardt ist einer von 26 adligen Unterzeichnern einer umstrittenen Eingabe zur konstitutionellen Monarchie an den badischen Großherzog Karl Friedrich, was am 4. Mai 1816 zu seiner Entlassung aus dem Staatsdienst führt


Zyllnhardt ist in Wien und Prag als Vormund der Grafen von Oberndorf bei der Erbteilung der Grafen von Kollowrath tätig


Zyllnhardt wird Regierungspräsident der Landgrafen von Hessen-Homburg


1818: Zyllnhardt ieht sich auf sein Landgut in Mauer zurück


8. Dezember 1818: Großherzog Karl von Baden stirbt. Markgraf Ludwig I. wird Großherzog von Baden: Zyllnhardt wird zurück in den badischen Staatsdienst berufen Staatsrat und Mitglied der badischen Gesetzgebungskommission

1819-1825: Zyllnhardt gehört der I. Kammer der Badischen Landstände an. Befürworter der konstitutionellen Monarchie und des Repräsentativsystems.


1821: Zyllnhardt wird Kurator der Universität Heidelberg


1821: Zyllnhardt ist einer der Deputierten bei der Generalsynode, die zur Bildung der Evangelischen Landeskirche in Baden führt


26. Juli 1821: die reformierten und die lutherischen Protestanten Badens vereinigen sich zur Kirche der badischen Union


1822: Zyllnhardt wird Präsident des Justizministeriums und der badischen Gesetzgebungskommission


1823: Zyllnhardt wird vom Großherzog das Ephorat des Karlsruher Lyceums übertragen


1824: Heirat (2) mit Karoline von Vorbeck (kinderlos)


1826: Heirat der Tochter Karoline Freiin von Zyllnhardt (*1805) mit Karl Göler von Ravensburg (aus dem Ferdinand'schen Ast der Göler)


1827: Zyllnhardt erkrankt schwer


Frühjahr 1828: Zyllnhardt zieht sich auf sein Landgut zurück





1828: Zyllnhardts Besitz in Gauangelloch, Mauer, Ochsenbach, Mauer und Schatthausen kommt über die Hochzeit seiner Tochter an die Freiherren Göler von Ravensburg

1831: der Heidelberger Chirurg und Augenarzt Geheimrat Professor Maximilian Joseph Chelius erwirbt nach dem Aussterben der von Zylllnhardts das Palais Morass von den Freiherren Göler von Ravensburg






siehe auch:

>Zylllnhardtweg (im Vorderwald südwestlich von Mauer)


> Palais Moraß (1712 erbaut), seit 1765 von Zyllnhardtsches Haus

>Johann Philipp von Zyllnhardt (*1695)







Literatur:

Friedrich Christoph Jonathan Fischer, Zum Gedächtniss der verewigten königl. baier. Geheimenraths und Vorstands der königl. General-Forst-Administration Herrn Carl Freiherrn v. Zyllnhardt : königl. Kämmerers und Commandeurs des Civil-Verdienst-Ordens der königl. baier. Krone. München 1816


Heidelberg. Jahrbuch zur Geschichte der Stadt, herausgegeben vom Heidelberger Geschichtsverein, Jg. 15 (2011), S. 93f.

Nils Hücklekemkes, Andreas Stiene, Eine kleine Überraschung. Die Dachinstandsetzung des Schlösschens „Sorgenfrei“ in Mauer. Nachrichtenblatt der Denkmalpflege in Baden-Württemberg, Jahr 2018, Heft 3, S.154-158

Heinrich Ihme, Südwestdeutsche Persönlichkeiten – ein Wegweiser zu Bibliographien und biographischen Sammelwerken. Bearbeitet von Heinrich Ihme. (Veröffentlichung der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg). Bd. 1. Abbt-Kübler, Stuttgart 1988, Bd. 2. Küchel-Zyllnhart, Stuttgart 1988 [89A1275::1/2]

Georg Freiherr von Weiler, Freiherr Karl von Zyllnhardt, in: Zeitgenossen: ein biographisches Magazin für die Geschichte unserer Zeit, Band 2, Leipzig 1830, S. 45–59

Zyllnhardt, in: Neuer Nekrolog der Deutschen, 6. Jahrgang, 2. Teil, Ilmenau 1830


https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_von_Zyllnhardt_%28Jurist%29