Heidelberger Geschichtsverein e.V.
*29?. März 1790 Ober-Ofleiden/Hessen
†10. März 1869 Neuenheim bei Heidelberg (In Neuenheim begraben, umgebettet auf den Bergfriedhof)
Hofrat, Staatsrechtslehrer, Politiker, Professor
Ehrenbürger von Heidelberg (1846)
eines von 17 Kindern des Pfarrers Heinrich Friedrich Welcker und Johannette, geb. Strack
älterer Bruder: Friedrich Gottlieb (Altphilologe)
stud. Rechts- und Staatswissenschaften an der Universität Gießen (1807) und in Heidelberg
1813: habilitiert zum Privatdozenten, veröffentlicht Die letzten Gründe von Recht, Staat und Strafe
1814: Professor an der Universität Gießen
1814: nimmt mit über 100 Gießener Studenten als Freiwilliger eines Jägerbataillons an den Freiheitskriegen teil
Professor an den Universitäten Kiel und Bonn
1822: Lehrstuhl in Freiburg im Breisgau
1831-1851: Mitglied der zweiten badischen Kammer
1831: fordert als Mitglied der 2. Badischen Kammer eine deutsche Nationalrepräsentation
1832: Zwangspension in Freiburg wegen seiner politischen Betätigung
1832: zusammen mit Karl von Rotteck in Freiburg Redakteur der mehrfach verbotenen liberalen Zeitung Der Freisinnige
1834-43: mit Karl von Rotteck Herausgabe des "Badischen Staatslexikon"
1841: seines Amtes entsetzt
Juni 1844: Heidelberg
1. Juni 1844: nach Umbau des Hauses und Erwerb von Weinbergen verkauft der Geschichtsschreiber und Literaturhistoriker Gervinus die frühere Wirthschaft zum Steinbruch („Felseck“, heute Neuenheimer Landstraße 38?) an Hofrat Professor Karl Theodor Welcker (vgl. 12. November 1839, 29. April 1863) http://www.ub.uni-heidelberg.de/helios/fachinfo/www/gesch/Gesch_Erg/Felseck
1847: Teilnehmer an der Heppenheimer Tagung
1847ff.: "Deutsche Zeitung" (Heidelberg)
5. März 1848: Versammlung von Politikern in Heidelberg, die die Einberufung einer deutschen Nationalversammlung beschließen. 51 „fortschrittliche“ Politiker, die meisten unter ihnen Liberale und nur wenige Radikale, tagen auf Anregung des württembergischen Liberalen Friedrich Römer, „um in diesem Augenblick der Entscheidung über die dringendsten Maßregeln für das Vaterland sich zu besprechen.“ Die Versammelten betonen in einer Erklärung, daß Deutschland nicht in einen Krieg verwickelt werden, daß es aber auch kein Bündnis mit Rußland suchen dürfe. Sie bezeichneten "die Versammlung einer in allen deutschen Landen nach der Volkszahl gewählten Volksvertretung" als "unaufschiebbar, sowohl zur Beseitigung der nächsten inneren und äußeren Gefahren wie zur Entwicklung der Kraft und Blüte des deutschen Nationalleben". Sie setzten einen Siebener-Ausschuß ein, der für Wahl und Einrichtung eines deutschen Parlaments Vorschläge machen und zudem "baldmöglichst eine vollständigere Versammlung von Männern des Vertrauens aller deutschen Volksstämme" - das sog. Vorparlament - zusammenberufen sollte. Dieser Kommission gehörten Heinrich von Gagern, Itzenstein, Carl Theodor Welcker und Willich sowie der Rheinländer Carl Stedmann, der Frankfurter Georg Christoph Binding und Friedrich Römer aus Stuttgart an. (vgl. http://www.hausarbeiten.de/faecher/vorschau/33690.html)
http://www.bundesarchiv.de/foxpublic/files/DB50_Anhang.pdf (Liste der Mitglieder des Vorparlaments)
1848/49: Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung (Casino-Partei)
12. März 1849: Antrag in der Frankfurter Nationalversammlung, dem König von Preußen die erbliche Kaiserwürde anzutragen
1866: Gründung der "Deutschen Partei"
Veröffentlichungen:
Carl Welcker, Carl von Rotteck, Das Staatslexikon. Encyklopädie der sämmtlichen Staatswissenschaften für alle Stände. Neue Auflage. Altona 1. Bd. 1845
Literatur:
Karl Christ, Alt-Heidelberger Wirtschaften. Ziegelhausen 1925, S. 4
Derwein 1958, S. 98, 102
Ulrich Ecker, in: Revolution im Südwesten - Stätten der Demokratiebewegung 1848/49 in Baden-Württemberg, S.181-194. Freiburg: 1998
Tilman Koops, Zwischen zwei Revolutionen 1789-1848, in: Einigkeit und Recht und Freiheit - Erinnerungsstätte für die Freiheitsbewegungen in der deutschen Geschichte - Katalog der Ständigen Ausstellung in Rastatt: Hg. Bundesarchiv Außenstelle Rastatt. Rastatt 2002, S. 60-110
Peter Koppenhöfer, Im „Waldgebirgsschoss“. Helmina von Chézys letzter Heidelberg-Aufenthalt 1843-1848, in: Heidelberg. Jahrbuch zur Geschichte der Stadt, herausgegeben vom Heidelberger Geschichtsverein 13, 2009
Peter Moraw, Kleine Geschichte der Universität Gießen. Gießen 1990
Leena Ruuskanen, Der Heidelberger Bergfriedhof. Kulturgeschichte und Grabkultur. Ausgewählte Grabstätten. Heidelberg 1992, S. 111ff.
Friedrich von Weech, Welcker, Karl Theodor, in: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 41. Leipzig 1896, S. 660-665