Heidelberger Geschichtsverein e.V.

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Zacharias Ursinus (Zacharias Beer)

*18. Juli 1534 Breslau

6. März 1584 Neustadt a. d. Haardt (begraben in der Stiftskirche)

ref. Theologe (Calvinist)

Vater: Caspar Beer (seit 1528 latinisiert in Ursinus), Diakon

Mutter: Anna Roth



studiert an der Universität Wittenberg, wo er sich Philipp Melanchthon anschließt

Genf (Johannes Calvin), Paris, Zürich

Breslau, Lehrer an der Elisabethschule

Zürich, Zusammenarbeit mit Peter Martyr Vermigli und Heinrich Bullinger

1561: Kurfürst Friedrich III. beruft Ursinus an die Universität Heidelberg

28. August 1562: wird zum Dr. theol. promoviert und drei Tage später auf den Dogmatik-Lehrstuhl der Universität Heidelberg (Nachfolger von Caspar Olevianus) in Heidelberg berufen

13.-18. Januar 1563: Endredaktion des Heidelberger Katechismus (Catechesis palatina), entstanden im Auftrag Kurfürst Friedrich III. des Frommen. Um die reformierte christliche Religion in seinem Kurfürstentum zu festigen und zu fördern, hat Friedrich den Universitätsprofessor Zacharias Ursinus mit der Ausarbeitung eines Lehrbuches beauftragt, mit dem das Volk in der christlichen Lehre unterrichtet werden sollte. Heinrich Bullinger arbeitet dabei maßgeblich mit. Am 19. Januar 1563 wird der Heidelberger Katechismus in Heidelberg unter dem Titel „Catechismus oder christlicher Undericht, wie der in Kirchen und Schulen der Churfürstlichen Pfaltz getrieben wird“ per Dekret beschlossen und in der Pfalz eingeführt.

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1567: tritt als Theologieprofessor zurück

23. Dezember 1572: Enthauptung des reformierten Ladenburger Superintendenten und "Haupt der Antitrinitariergruppe" Johannes Sylvanus auf dem Heidelberger Marktplatz vor der Heiliggeistkirche wegen Häresie ("Arianische Verschwörung" gegen das Trinitätsdogma) und Hochverrat ("Konspiration mit den Türken").

1574: Heirat mit Margareta Trautwein aus Heidelberg

1576: nach dem Tode Friedrichs III. verlangt dessen Sohn und Nachfolger Ludwig VI. von den Theologen und Predigern der Kurpfalz, dem reformierten Bekenntnis abzuschwören und die Konkordienformel zu Gunsten des Luthertums zu unterschreiben. Weil Ursinus sich weigert, muß er die Universität Heidelberg verlassen.

26. April 1578: Ursinus folgt dem Ruf des Pfalzgrafen Johann Casimir an das Collegium Casimirianum in Neustadt/Hardt, wo er seine Vorlesungstätigkeit mit der Erklärung des Protojesaja aufnimmt

6. März 1584: stirbt in Neustadt/Haardt



Literatur:

Gustav Adolf Benrath, Zacharias Ursinus (1534-1583), in: Blätter für Pfälzer Kirchengeschichte und religiöse Volkskunde 37./38. Jg. 1970/71, Teil I, S. 202-215

Silke Burkhardt, Berühmte Grabdenkmäler in der Neustadter Stiftskirche (Sonderdruck 2 Historischer Verein Bezirksgruppe Neustadt). Neustadt 1984, S. 45ff.

Manfred Kuhn, Joachim Weinhardt, Die Verantwortlichkeit Friedrichs III. für das Todesurteil über Johannes Sylvanus († 23. Dezember 1572) und seine Motive, in: Heidelberg. Jahrbuch zur Geschichte der Stadt Nr. 27 (2023), herausgegeben vom Heidelberger Geschichtsverein e. V., Nr. 27 (2022), S. 11-30

Karl Sudhoff, C. Olevianus und Z. Ursinus. Leben und ausgewählte Schriften (Leben und ausgewählte Schriften der Väter und Begründer der reformirten Kirche 8). Elberfeld 1857

Derk Visser, Zacharias Ursinus. The reluctant reformer. New York 1983

https://de.wikipedia.org/wiki/Zacharias_Ursinus

http://www.ubf-net.de/heidelberg/hdkat/ursinus.htm (Der Heidelberger Katechismus im Internet)

http://www.calvinianum.de/Bekenntnis/HK/index.html" (Carsten Linke, Heidelberger Katechismus)

http://www.covenant-urc.org/literatr/zuwrshp1.html (Zacharias Ursinus on Christian Worship, Commentary on the Heidelberg Catechism, Question 96-98)