Heidelberger Geschichtsverein e.V.
Gerta von Ubisch
*3. Oktober 1882 Metz
†31. März 1965 Heidelberg (begraben in Marburg)
Botanikerin, Genetikerin
Vater: Edgar von Ubisch (†1927)
Mutter: Anna Goldschmith (†1924)
Bruder: Leopold von Ubisch (1886-1965)
Großonkel: Levin Goldschmidt (1829-1897, Jurist und Handelsrechtler)
1883: Swinemünde
1887: Leipzig
1890-1892: Wiesbaden, Hanau
1892: Dresden
1895: Berlin. Besuch der Gymnasialkurse von Helene Lange
1899/1900: Eisdorf
1904: Abitur in Charlottenburg
1904-1911: stud. Physik und Botanik in Heidelberg, Freiburg, Berlin und Straßburg
15. Februar 1911: Promotion in Straßburg
1912/1913: Landwirtschaftliche Hochschule Berlin
1914: Münster. Assistentin am Kaiser-Wilhelm-Institut für Biologie
1915: Dahlem. Assistentin am Kaiser-Wilhelm-Institut für Biologie
1915-1918: Saatzuchtleiterin in Eckendorf, Petkus und Falkenrehde
1919/1920: Berlin. Institut für Vererbungslehre an der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin
1920: Mitglied der DDP
1921-1933: Assistentin am Botanischen Institut der Universität Heidelberg
12. Februar 1922: als erste Frau in Baden an der Universität Heidelberg habilitiert
1929: außerordentliche Professorin für Botanik in Heidelberg
20. April 1933: Beurlaubung
30. September 1933: Wiedererteilung der Lehrbefugnis. Kündigung des Assistentenverhältnisses
1933: ihre Vorlesung über Vererbungslehre wird boykottiert, geht nach Utrecht und Zürich
1935-1938: Sao Paulo (Brasilien). Abteilungsleiterin für Vererbungslehre am Instituto Butantan
1937: Reise nach Norwegen
1939: brasilianische Staatsangehörigkeit
1939/1940: Rio de Janeiro. Abteilungsleiterin für Vererbungsforschung am Centro de pesquisas agronómicas
1946-1952: Bergen/Norwegen
26. Mai 1952: Heidelberg
31. März 1965: Tod in Heidelberg
5. April 1965: Trauerfeier auf dem Bergfriedhof Heidelberg
31. Mai 1965: Begräbnis auf dem Hauptfriedhof Marburg
24. November 1994: Benennung einer Straße in Kirchheim-Am Dorf als Gertrude-von-Ubisch-Straße
1994: Anbringung einer Gedenktafel für die von den Nationalsozialisten vertriebenen Heidelberger Forscher(inne)n und Dozent(inne)n im Foyer der Alten Universität mit dem Namen Gerta von Ubisch
>Gertrude-von-Ubisch-Straße (Kirchheim-Am Dorf, seit 1994)
befreundet mit >Marie Baum
Bekanntschaft mit > Lise Meitner (1878-1947)
Literatur:
Meike Baader, Gerta von Ubisch. Das uneingelöste Versprechen auf Gleichberechtigung, in: Birgit Knorr, Rosemarie Wehling (Hg.): Frauen im deutschen Südwesten. Stuttgart 1993, S. 236–262
Meike Baader, Christian Jansen, Gerta von Ubisch – die erste habilitierte Frau in Baden, in: Nummer 2, Heidelberg 1990, S. 65–68
Jutta Dick, Marina Sassenberg (Hg.), Jüdische Frauen im 19. und 20. Jahrhundert. Lexikon zu Leben und Werk. Reinbek 1993
Wolfgang U. Eckart, Volker Sellin, Eike Wolgast et al. (Hg.), Die Universität Heidelberg im Nationalsozialismus. Heidelberg 2006, S. 1196ff.
Gudrun Fischer, Gerta von Ubisch (1882–1965), in: Gudrun Fischer (Hg.) mit Alwine Witte, Darwins Schwestern. Porträts von Naturforscherinnen und Biologinnen. Berlin 2009; S. 104–123
Susan Richter, Armin Schlechter (Hg.), Zwischen allen Welten. Die Lebenserinnerungen der ersten Heidelberger Professorin Gerta von Ubisch. Stuttgart 2011 http://idw-online.de/pages/de/news433491 http://www.thorbecke.de/zwischen-allen-welten-p-1599.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Gerta_von_Ubisch