Heidelberger Geschichtsverein e.V.

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Johann Ludwig Tieck

*31. Mai 1773 Berlin

†28. April 1853 Berlin (begraben in Kreuzberg, Friedhof der Dreifaltigkeitsgemeinde)

Dichter, Herausgeber, Übersetzer

Pseudonyme: Peter Lebrecht, Gottlieb Färber



1782: humanistisches Friedrich-Gymnasium (Mitschüler: Wilhelm Heinrich Wackenroder)

1788: Verkehr im Haus des Hofkapellmeisters Johann Friedrich Reichardt. Bekanntschaft mit Karl Philipp Moritz. Beschäftigung mit Shakespeare

1789: Zusammentreffen mit Mozart in Berlin

1790: Mitarbeit an Trivialromanen seiner Lehrer August Ferdinand Bernhardi (späterer Schwager) und Friedrich Rambach

1792: stud. Theologie an der Universität Halle; Wintersemester in Göttingen. Shakespeare-Studien. Lernt Englisch und Spanisch. Persönliche Krise, Schwermut, Lebensüberdruß

Frühling/Sommer 1793: Besuch bei Wilhelm Heinrich Wackenroder (1773-1798) in Erlangen, gemeinsame Fußwanderungen durch Franken. Entdeckung der Landschaft, des Katholizismus und der mittelalterlichen Kunst.

Wintersemester 1793: Göttingen

1794: Abbruch des Studiums. Lebt als freier Schriftsteller. Gemeinsame Wohnung mit der Schwester in Berlin „vor dem Rosentaler Tor“. Bekanntschaft mit Schleiermacher, Wilhelm von Humboldt. Besuch der literarischen Salons von Dorothea Veit, Rahel Levin-Varnhagen, Henriette Herz

1797: Bekanntschaft mit Friedrich und August Wilhelm Schlegel

1798: Heirat mit Amalie Alberti ("Malchen"; Pastorentochter). Kinder: Dorothea (1799-1841), Stieftochter Agnes (Tochter von Wilhelm von Burgsdorff)

Sommer/ Herbst 1799: bei Schlegel in Jena. Freundschaft mit Novalis. Bekanntschaft mit Goethe, Schiller, Schelling, Brentano. Zusammentreffen mit Jean Paul. Besuch bei Herder

1799: Ludwig Tiecks Schwester Sophie Tieck heiratet einen Freund und ehemaligen Lehrer ihres Bruders August Ferdinand Bernhardi (1769-1820)

1800: Hamburg. Berlin

1801: Tod der Eltern. Übersiedlung nach Dresden. Bekanntschaft mit den Malern Caspar David Friedrich und Philipp Otto Runge

1802: Einladung des Schul- und Studienfreundes Wilhelm von Burgsdorff auf dessen Landgut Ziebingen bei Frankfurt a. d. Oder

1803: „Menage à trois“ mit Henriette Gräfin von Finckenstein (†1847)

1803: Reise durch Süddeutschland

1803: Minnelieder aus dem Schwäbischen Zeitalter (eine Auswahl aus dem Codex Manesse)

14.-17. Juli 1803: Heidelberg (1). Vergebliche Bemühungen um eine Professur für Ästhetik an der Universität Heidelberg. Aufenthalt in Dresden

Oktober/November 1804: Besuch von Clemens Brentano bei Achim von Arnim in Berlin; gemeinsamer Besuch bei Tieck in Ziebingen (dort vermutlich erste Pläne zum Wunderhorn)

1804: Aufenthalt in München; schwere Erkrankung

1805: Reise nach Rom; schwerer Gichtanfall

1806: Rückreise nach Ziebingen über Heidelberg (September), Frankfurt, Weimar, Dresden

September 1806: in Heidelberg (2)

1808: Aufenthalte in Berlin, Dresden, Wien, München

1810: Kur in Baden-Baden

Herbst 1810: Rückkehr nach Ziebingen

1813: Aufenthalt in Prag

1814: Aufenthalt in Berlin; Begegnung mit E.T.A. Hoffmann

1816: Ehrendoktor der Universität Breslau

1817: Reise nach England. Rückkehr über Paris, Heidelberg, Frankfurt, Berlin

22. August 1817: in Heidelberg (3), Begegnung mit Jean Paul

1819: Vergebliche Bemühung um eine Professur in Berlin. Übersiedlung nach Dresden.

1823: Dramaturg am Hoftheater Dresden. Ernennung zum Hofrat. Theaterreise durch Deutschland, Österreich, Schweiz

8. Juni 1825: in Heidelberg (4)

1828: Kuraufenthalt in Baden-Baden. Rückreise über Stuttgart, Weinsberg, Bonn, Weimar

1829: Freundschaft mit Karl Immermann

1830: Kuraufenthalt in Baden-Baden. München

1833: Tod der Schwester Sophie

1836: Schwerer Unfall auf der Fahrt nach Baden-Baden

1837: Tod der Gattin Amalie

1841: Tod der Tochter Dorothea. Auf Einladung König Friedrich Wilhelms IV. in Potsdam und Berlin

1842: Pensionsangebot des preußischen Königs. Übersiedlung nach Berlin. Berufung ans Potsdamer Hoftheater. Schwerer Schlaganfall

1847: Tod Henriettes von Finckenstein

1849: Versteigerung der Bibliothek (16.000 Bände)

1851: ans Krankenlager gefesselt



Veröffentlichungen:

Minnelieder aus dem Schwäbischen Zeitalter. 1803

Eine Sommerreise (Novelle, 1834)



Literatur:

Karl Philipp Kayser, Aus gärender Zeit. Tagebuchblätter des Heidelberger Professors Karl Philipp Kayser aus den Jahren 1793 bis 1827 mit 10 Abbildungen nach zeitgenössischen Bildern von Friedrich Rottmann. Herausgegeben von Franz Schneider. Karlsruhe 1923

[Armin Schlechter], 'Ein Knab auf schnellem Roß'. Die Romantik in Heidelberg. Ausstellungskatalog / Universitätsbibliothek Heidelberg. Bearb. von Armin Schlechter unter Mitwirkung von Martina Rebmann. (Schriften der Universitätsbibliothek; Bd. 7) Heidelberg 2006, S. 41f.

Friedrich Strack (Hg.), 200 Jahre Heidelberger Romantik. Mit Beiträgen zahlreicher Fachwissenschaftler. (Heidelberger Jahrbücher. 51/2007). Berlin, Heidelberg 2008

Matthias Wermke, „Ein wunderlicher Mann“. Universitätsprofessor Dr. med. Johann Jacob Loos (1774 –1838), in: Heidelberg. Jahrbuch zur Geschichte der Stadt, hg. vom Heidelberger Geschichtsverein e. V., Nr. 26 (2022), S. 187-204, 196ff.



http://www.springerlink.com/content/h413475187706011/

http://www.bad-bad.de/gesch/weinbr.htm

https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_Tieck