Heidelberger Geschichtsverein e.V.

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Friedrich Ludwig Sckell (Clarus Friedrich Ludwig von Sckell) (seit 1808 Ritter von Sckell)

*13. September 1750 Weilburg/Lahn

†24. Februar 1823 München

Gartenarchitekt, Begründer des klassischen Landschaftsgartens in Deutschland

Vater: (Johann) Georg Wilhelm Sckell, (*1722 Reckahn, †1792 Schwetzingen), Landschaftsgärtner, seit 1749 im Dienst des Fürsten von Nassau-Weilburg, ab 1757 unter Kurfürst Karl Theodor von der Pfalz in Schwetzingen tätig, ab 1762 zweiter Hofgärtner am Schloss Schwetzingen https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Wilhelm_Sckell

Bruder: Matthias Sckell

Schwiegersohn: Carl August Sckell

Neffe: Carl Rottmann (1797-1850; heiratet 1824 seine Tochter Friedericke Sckell)



1773: Studienreise nach Frankreich und England

1774: Herzog Carl II. August von Pfalz-Zweibrücken beauftragt F. L. Sckell mit der Anlage eines repräsentativen Parks beim Jagdschloß in Rohrbach bei Heidelberg

August-Dezember 1776: Reise nach England. Trifft dort Nicolas de Pigage.

1776/77: Umgestaltung und Erweiterung des Schloßparks Schwetzingen zum Landschaftsgarten

1777: "Hof-Lust-Gärtner" in Schwetzingen

31. Dezember 1777: Herzog Max imilian III. Joseph, Kurfürst von Bayern, stirbt kinderlos. Damit erlischt die bayerische Linie der Wittelsbacher. Kurfürst Carl Theodor aus der Linie Pfalz-Neuburg-Sulzbach tritt die Erbfolge im Herzogtum Bayern an. Er verlegt die Residenz nach München


1780: Arbeiten für den Park von Schloß Karlsberg bei Homburg (Saar) und Schloß Monbijou in Dietrichingen bei Zweibrücken für Herzog Carl II. August von Pfalz-Zweibrücken

1780/85: Park Schöntal und Schloßpark Schönbusch in Aschaffenburg (einer der frühesten Landschaftsgärten in Deutschland)

1783: Schloßgarten Dürkheim, Schloßgarten Grünstadt

1784: Schloßgarten Neckarhausen, Herzogsgarten Landshut

1785/88: Lustschloß Favorite (Mainz), Schloßgarten Oranienstein, Hofgut Monbijou bei Dietrichingen bei Zweibrücken

1787: Schloßgarten Wambolt (Birkenau, Odenwald), Schloßgarten Wörrstadt (Rheinhessen), Annahof und Monplaisir in Niederwürzbach

1787: der ab 1767 nach französischem Muster gestaltete Schlossgarten des 1779 fertiggestellten Schloss Birkenau (Schloßgarten Wambolt) im Tal der Weschnitz wird nach Plänen von Friedrich Ludwig von Sckell in einen Landschaftsgarten nach englischem Vorbild umgestaltet


1789/1800: Ludwigspark Saarbrücken, Plan für die Umgestaltung der Mannheimer Festungsanlagen (zugleich erster Stadterweiterungsplan, nicht ausgeführt)

1788/92: Landschaftliche Gestaltung des Herrnsheimer Schlosses

ab 1789: Arbeiten zur Stadtplanung und diverse Grünanlagen in München, landschaftliche Umgestaltungen im Schloßpark Nymphenburg

1790: Sturmfederscher Kellergarten in Dirmstein

1790: Friedrich Ludwig Sckell legt den Schloßgarten Heidelberg an

1792: Schloßgarten in Rilchingen

1792: der Vater (Johann) Georg Wilhelm Sckell stirbt in Schwetzingen

1792: Titel „wirklicher Hofgärtner“

1795: Schloßpark Weinheim und landschaftsgestalterische Bearbeitung des Karlstals bei Trippstadt (Zuschreibung)

30. Juli 1796: Nicolas de Pigage (* 1723 in Lunéville) stirbt in Schwetzingen

März 1797: Oberaufsicht über das Bauwesen in Schwetzingen

1799: Kurfürst Maximilian Joseph (1756-1825) ernennt ihn zum „wirklichen Gartenbaudirektor“ für die Rheinpfalz und Bayern. Umgestaltung des Englischen Garten in München zum Volksgarten

1803: landschaftliche Umgestaltung des ehemaligen Klostergartens Amorbach

180§: Sckell tritt in badische Dienste

1804: Hofgarten-Intendant in München

1805: Hofgarten in Innsbruck und Mirabell-Garten in Salzburg

1808: Verleihung des Titels „Ritter von Sckell“

1817: Landschaftliche Umgestaltung des Schloßparks Biebrich in Biebrich

1818: Friedrich Ludwig von Sckell veröffentlicht Beiträge zur bildenden Gartenkunst für angehende Gartenkünstler und Gartenliebhaber

Landschaftliche Umgestaltung des Schloßparks Oppenweiler

1824: sein Neffe Carl Rottmann (1797-1850) heiratet seine Tochter Friedericke Sckell



Veröffentlichungen:

Friedrich Ludwig von Sckell, Beiträge zur bildenden Gartenkunst für angehende Gartenkünstler und Gartenliebhaber. 1818. 2. Nachdruck der 2. Auflage München 1825 (Grüne Reihe - Quellen und Forschungen zur Gartenkunst, Band 5). Worms 1998



Literatur:

Albert, Jost u.a., Gartenlust und Stadtbaukunst. Friedrich Ludwig von Sckell. 2000

Gustav Christ, Maler Carl Rottmann und seine Familie, in: Mannheimer Geschichtsblätter 1912, wieder abgedruckt in: Jahrbuch des Stadtteilvereins Handschuhsheim 1986, S. 39-53

Werner Ebert, Das Rohrbacher Schlößchen. Vom Jagdschlößchen des Herzog Carl II. August von Pfalz-Zweibrücken zur Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg. (Verlagsort?) 2007 – Rezension: Rhein-Neckar-Zeitung, 5. 6. 2007

Franz Hallbaum, Der Landschaftsgarten. Seine Entstehung und seine Einführung in Deutschland durch Friedrich Ludwig von Sckell (1750-1823). München 1927

Volker Hannwacker, Friedrich Ludwig von Sckell. Der Begründer des Landschaftsgartens in Deutschland. Stuttgart 1992 [92 B 1968]

Peter Lack, Die Gärtner- und Künstlerfamilie Sckell, in: Die Gartenkunst, Jg. 14, 2002, H. 2, S. 195

Iris Lauterbach (Hg.), Friedrich Ludwig von Sckell (1750-1823). Gartenkünstler und Stadtplaner. Worms 2002

Fritz Quoos, Mit dem „Jäger aus Kurpfalz“ fing alles an. Schon Pfalzgraf Friedrich Michael hatte großen Besitz in Rohrbach – Doch erst Carl August ließ sich 1772 das Schlößchen errichten, in: Rhein-Neckar-Zeitung, 5. 6. 2007

Helga Reucker, Friedrich Ludwig von Sckell, in: Der Kreisausschuss (Hg.), Jahrbuch 2001 des Landkreises Limburg-Weilburg

Rolf Schneider, Schlösser und Landsitze der Herzöge von Pfalz-Zweibrücken im 18. Jahrhundert. Heimsheim 2003

http://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Ludwig_von_Sckell