Heidelberger Geschichtsverein e.V.

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Robert Schumann

*8. Juni 1810 Zwickau

†29. Juli 1856 Endenich (bei Bonn)

Komponist



13. September 1819: Clara Josephine Wieck wird in Leipzig geboren https://fr.wikipedia.org/wiki/Clara_Schumann

1828: Abitur. Beginn des Jurastudiums in Leipzig. Klavierunterricht bei Friedrich Wieck

Mai 1829: Schumann verläßt Leipzig. Über Weimar nach Frankfurt, Rheinfahrt per Dampfschiff nach Koblenz, Rückfahrt nach Mainz und mit einem "erbärmlichen Lohnwagen" nach Heidelberg.

11. Mai 1829: Ankunft in Heidelberg. Wohnt zunächst im Badischen Hof, dann Seminarstraße 3 (1847 zerstört, später: Amtsgericht), dann Hauptstraße 160. Nach Ausleihe eines Flügels intensives Klavierüben.

Juni-Oktober 1829: reist über Karlsruhe, Baden-Baden in die Schweiz und nach Italien (Lago Maggiore, Mailand, Venedig)

15. Oktober 1829: Heidelberg. Corps Saxo-Borussia. Teilnahme an Thibauts Singkreis (Karlsstraße 16)

1829/30: Abegg-Variationen (Opus 1) (dem Heidelberger Pfarrer Johann Friedrich Abegg, 1765-1840, gewidmet)

24. Januar 1830: Robert Schumann gibt in Heidelberg sein einziges öffentliches Klavierkonzert im "Museum" (wohnt im König von Portugal, Hauptstraße 171)

Schumann an seine Mutter, 24. Februar 1830: "Thibaut ist ein herrlicher, göttlicher Mann; bei dem ich meine genußreichsten Stunden verlebe. Wenn er so ein Händel'sches Oratorium hei sich singen läßt (jeden Donnerstag sind über 70 Sänger da) und so begeistert am Klavier accompagnirt und dann am Ende zwei große Thränen aus den schönen großen Augen rollen, über denen ein schönes, silberweißes Haar steht, und dann so entzückt und heiter zu mir kommt und die Hand drückt und kein Wort spricht vor lauter Herz und Empfindung, so weiß ich oft nicht, wie ich Lump zu der Ehre komme, in einem solchen heiligen Hause zu sein und zu hören. Du hast kaum einen Begriff von seinem Witz, Scharfsinn, seiner Empfindung, dem reinen Kunstsinn, der Liebenswürdigkeit, ungeheuren Beredtsamkeit, Umsicht in Allem."

Schumann an seinen Mentor Friedrich Wieck: "Gegen Thibaut bildet sich eine Opposition, in der ich auch mit figurire; Sie glauben kaum, was ich bei ihm für herrliche, reine, edle Stunden verlebt, und wie sehr seine Einseitigkeit und wahrhaft pedantische Ansicht über Musik bei der unendlichen Vielseitigkeit in der Jurisprudenz und bei diesem belebenden, entzündenden und zermalmenden Geiste schmerzt" (zitiert nach Richard Benz, Heidelberg, Schicksal und Geist. Konstanz 1961, S. 349)

"Folg ich meinem Genius, so weist er mich zur Kunst, und ich glaube, zum rechten Weg" (aus einem Brief an die Mutter vom 30. Juli 1830)

23. September 1830: verläßt Heidelberg

1830: hört den Geiger Paganini in Frankfurt. Entscheidung für den Musikerberuf. Rückkehr nach Leipzig

Oktober 1830: Schumann wohnt ein Jahr lang bei den Wiecks, wo er sich von Friedrich Wieck (1785-1873) unterrichten läßt https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Wieck

1832: Fingerlähmung. Ende der pianistischen Karriere

Sommer 1834: Robert Schumann verlobt sich mit Ernestine von Fricken


1834: gründet die Neue Zeitschrift für Musik

1835ff.: Liebe zu Clara Wieck. Friedrich Wieck verbietet der Tochter den Umgang mit Schumann. Heimliche Verlobung mit Clara. Friedrich Wieck weist Schumanns Werbung ab.

1837: Friedrich Wieck schickt Clara zu dem mit ihm befreundeten Ehepaar Serre nach Maxen bei Dresden, um sie von Robert zu trennen. Diese unterstützen die Verbindung des Liebespaars.

September 1839: Robert und Clara reichen beim Gericht in Leipzig Klage ein mit dem Antrag, entweder Vater Wieck zu verpflichten, der geplanten Ehe zuzustimmen, oder die Zustimmung von Amts wegen zu erteilen

1. August 1840: das Gericht genehmigt die Eheschließung

12. September 1840: Heirat mit Clara Wieck in der Gedächtniskirche Schönefeld bei Leipzig

1840: Promotion zum Dr. phil. an der Universität Jena

1841: Geburt der Tochter Marie (†1929)

1843: Geburt der Tochter Elise (†1928)

1843: Berufung als Kompositionslehrer durch Felix Mendelssohn-Bartholdy an das Leipziger Konservatorium. Versöhnung mit Friedrich Wieck

1844: Konzertreise nach Rußland. Übersiedlung nach Dresden

1845: schwere gesundheitliche Krise. Klavierkonzert a-Moll op. 54

1845: Geburt der Tochter Julie (†1872)

1846: Geburt des Sohnes Emil (†1847) (16 Monate)

1847: Schumann-Fest in Zwickau. Schumann wird "Liedmeister" der Liedertafel in Dresden

1848: Gründung und Leitung des Vereins für Chorgesang in Dresden

1848: Geburt des Sohnes Ludwig (†1899)

1849: Geburt des Sohnes Ferdinand (†1891)

1849: fruchtbarstes Schaffensjahr, zahlreiche Vokal- und Instrumentalwerke

1850: städtischer Musikdirektor in Düsseldorf. Sinfonie Es-Dur op. 97 (Rheinische Sinfonie)

1851: Geburt der Tochter Eugenie (†1938)

1853: Niederrheinisches Musikfest. Erste Begegnung mit Johannes Brahms

1854: Geburt des Sohnes Felix (†1879)

1854: Clara Schumann besucht das Heidelberger Schloss. Sie schreibt: „Ach es ist unbeschreiblich schön hier, wie muß ich unaufhörlich an Dich, mein herzgeliebter Mann, mein Robert, denken. Bei jedem Schritte denke ich: hier ist er wohl auch oft gewandert, als er mich noch kaum kannte.


4. März 1854: Selbstmordversuch von Robert Schumann. Überführung in die Nervenheilanstalt in Endenich bei Bonn

29. Juli 1856: Robert Schumann stirbt in Endenich und wird in Bonn beigesetzt

1865: Clara Schumann gibt mit Johannes Brahms in Heidelberg bei Henriette Feuerbach (1812-1892, Hauptstraße 82) Hauskonzerte


1872/73: der jüngste Sohn Felix, Patensohn von Johannes Brahms, studiert an der Heidelberger Universität


20. Mai 1896: Clara Josephine Schumann stirbt in Frankfurt am Main



29. März-8. Juli 2010: Robert und Clara Schumann an Oberrhein und Neckar (Ausstellung des Heidelberger Geschichtsverein in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Stadt Heidelberg und dem Musikwissenschaftlichen Seminar der Universität Heidelberg (Universitätsmuseum)

31. Oktober 2019 bis 02. Februar 2020: Zum 200. Geburtstag. Clara Schumann – Künstlerin, Geschäftsfrau, Mutter (Ausstellung im Kurpfälzischen Museum)



>Tafel am Haus Hauptstraße 160 ("Hier wohnte Robert Schumann 1829/30")



Literatur:

Joachim Draheim, Robert Schumann in Heidelberg, in: [Susanne Himmelheber, Barbara Böckmann (Red.)], Musik in Heidelberg 1777-1885. Eine Ausstellung des Kurpfälzischen Museums der Stadt Heidelberg in Zusammenarbeit mit dem Musikwissenschaftlichen Seminar der Universität. Heidelberg [1985], S. 144ff.

Otto Frommel, Robert Schumann in Heidelberg. 1948

Akio Mayeda, Schumann in Heidelberg. Eine Skizze über den Komponisten, in: [Susanne Himmelheber, Barbara Böckmann (Red.)], Musik in Heidelberg 1777-1885. Eine Ausstellung des Kurpfälzischen Museums der Stadt Heidelberg in Zusammenarbeit mit dem Musikwissenschaftlichen Seminar der Universität. Heidelberg [1985], S. 181ff.

Friedrich Strack (Hg.), 200 Jahre Heidelberger Romantik. Mit Beiträgen zahlreicher Fachwissenschaftler. (Heidelberger Jahrbücher. 51/2007). Berlin, Heidelberg 2008

http://www.zwickau.de/KulturSport/Kultur/Kultureinrichtungen/RSHaus/bio.htm Kurzbio Schumann (Robert-Schumann-Haus Zwickau)

https://de.wikipedia.org/wiki/Clara_Schumann#Ann.C3.A4herung_an_Robert_Schumann

http://www.ub.uni-heidelberg.de/allg/benutzung/bereiche/leben/schumann.html (Universitätsbibliothek Heidelberg)

https://www.berliner-philharmoniker.de/stories/clara-und-robert-schumann/ (Malte Krasting, Liebesfrühling. Clara und Robert Schumann)