Heidelberger Geschichtsverein e.V.

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Carl Franz Joseph Rottmann

*6. September 1738 Mannheim?

†29. Oktober 1822 (Grabmal im Kirchhof der St. Vitus-Kirche zur Steubenstraße hin)

Schaffner des kurpfälzischen Landeswaisenhaus, badischer geistlicher Administrationsschaffner

Vater: Leonhard Rottmann, Hofkammerregistrator am kurfürstlichen Hof zu Mannheim

Sohn: Christian Friedrich Joseph Rottmann (1768-1816, Universitäts-Zeichenmeister)

Enkel: Carl Rottmann (1797-1850, Maler)



1768: Heirat mit der 22jährigen Tochter des Handschuhsheimer Schultheissen Waldmann

8. August 1783: der geistliche Administrations-Rath Christian Heddaeus verkauft dem Waisenhausschaffner Carl Franz Joseph Rottmann um fl. 5500 den Knebelhof ("Schlößchen") in Handschuhsheim mit dem Schloßbezirk ohne Felder

1791/1793: der Renovator Conradi aus Bretten vermißt den Heiligenberg. Der Heiligenbergwald (südlich des Allmendwalds) wird vom Waisenhaus eingesteint ("W.H." und Kreuz)

1803: das Waisenhaus wird aufgehoben

6. Juni 1813: nach Aufhebung der Waisenhaus-Schaffnei Handschuhsheim und Übernahme der Geschäfte durch die Pflege Schönau Verkauf des Waisenhaus-Waldes an die Gemeinden Handschuhsheim und Neuenheim



Inschrift auf seinem Grabmal:

HIER RUHET IN GOTT

CARL FRANZ JOSEPH ROTTMANN

GROSHERZ. BAD. GEISTL.

WAISENHAUSSCHAFFNER

GEBOREN AM 6. SEPT. 1755 [?]

GESTORBEN AM 29. OKT. 1822

ER SCHAUET, WAS ER GLAUBTE.

IOB XIX, 27



26. April 1831: „Handschuchsheim. (Immobilien zu verkaufen oder zu vermiethen) Das zu Handschuchsheim, eine halbe Stunde von Heidelberg, an der Landstraße nach Frankfurt gelegene Schlößchen, bestehend aus einem zweistöckigen Wohnhaus, und allen zu einer Landwirthschaft nöthigen Gebäuden, und 2 am Haus gelegenen großen Gärten, nebst laufendem Brunnen, welch Alles mit einer Mauer umgeben, ist aus freier Hand zu verkaufen oder auch zu Theil zu vermiethen. Es ist zu einem der gesündesten und angenehmsten Sommer-Aufenthalte, auch zu jeder Fabrike oder sonst ausgedehnten Gewerbe geeignet, und können auf Verlangen auch eine angemessenene Morgenzahl Aecker und Wiesen in Kauf gegeben werden. Wer solches zu kaufen oder zu miethen Lust hat, beliebe sich an die Eigenthümerin Helena Rottmann in Handschuhsheim zu wenden. Heidelberg, den 20. April 1831“ (Heidelberger Wochenblätter No. 82, Dienstag, 26. 4. 1831)



Literatur:

Adolf Oechelhäuser (Bearb.), Die Kunstdenkmäler des Amtsbezirks Heidelberg. (Die Kunstdenkmäler des Großherzogtums Baden, Bd. VIII, 2) Tübingen 1913, S. 52

Peter Sinn, Das alte Friedhofsgelände bei der Vituskirche in Heidelberg-Handschuhsheim. Dokumentation und Appell zur Erhaltung der Grabsteine, in: Jahrbuch des Stadtteilvereins Handschuhsheim 1993, S. 90-96 http://www.st-vitus.kath-hd.de/hist/friedhof/index.html