Heidelberger Geschichtsverein e.V.

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Hermann Röchling

*12. November 1872 Völklingen

†24. August 1955 Mannheim

Dr. iur. h.c., Industrieller, Mitglied der NSDAP, Wehrwirtschaftsführer

Vater: Carl Röchling (1827-1910)



Kinder:

Ellenruth (1900-1977), verheiratet mit Hans-Lothar Freiherr von Gemmingen-Hornberg (1893-1975)

Karl Theodor (1902-1944)



1891: Abitur am Gymnasium Saarbrücken

stud. Jura in Heidelberg

1892: Mitglied des Corps Guestphalia Heidelberg

1898: übernimmt von seinem Vater die Völklinger Hütte

24. Dezember 1919: Verurteilung als Kriegsverbrecher. Der in Heidelberg wohnhafte Hermann Röchling entgeht der drohenden Gefängnisstrafe.

1922-1935: Mitglied des Landesrat des Saargebietes (Liberale Volkspartei, ab 1924: Deutsch-Saarländische Volkspartei)

1928: Bundestagung des Bundes der Saarvereine in Heidelberg

21. Juli 1933: interveniert bei Hitler für eine Annexion des Saarlands mit der Aussage, damit dies kein „jüdischer Nationalpark“ werde

1935: Mitglied der NSDAP

1935: Mitglied des Rüstungsbeirat des Reichswehrministerium

17. August 1936: Denkschrift „Gedanken über die Vorbereitung zum Kriege und seine Durchführung“

30. Januar 1938: Ernennung zum Wehrwirtschaftsführer und zum Leiter der „Bezirksgruppe Südwest der Wirtschaftsgruppe Eisenschaffende Industrie“

1940-1942: Generalbevollmächtigter für die Eisen- und Stahlindustrie in Lothringen, Meurthe-et-Moselle und Longwy

1941: Präsident der Industrie- und Handelskammer in Metz

Juni 1942: Leiter der „Reichsvereinigung Eisen“, Auszeichnung mit dem Adlerschild des Deutschen Reiches

18. Mai 1942: Teilnahme an der Mittagstafel mit A. Hitler

November 1946: Verhaftung

Mai 1947: Auslieferung an Frankreich

25. Januar 1949: Verurteilung zu zehn Jahren Haft durch ein französisches Militärgericht in Rastatt wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit

18. August 1951: Entlassung aus der Haft mit der Auflage, das Saarland nie mehr zu betreten

1956: Benennung eines Stadtteils von Völklingen als „Hermann-Röchling-Höhe“



Veröffentlichungen:

Herman Röchling, Wir halten die Saar. Berlin 1934



Literatur:

„Röchling, Hermann“, in: Ernst Klee, Das Personenlexikon im Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945? Frankfurt 2003, S. 502

Ralf Banken, Artikel „Röchling“, in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 702-703

Jean Jaques de Chapeaurouge, Detlev Werner von Bülow (Hgg.): Geschichte des Corps Guestphalia zu Heidelberg 1818 − 1934 – 2007. (Thomas Helms Verlag) Schwerin 2019, S. 93ff., 163ff., 179, 256



Dietrich Eichholtz u. a. (Hgg.), Anatomie des Krieges. Neue Dokumente... Berlin (Ost) 1969

Konrad Fuchs, Hermann Röchling, in: Saarländische Lebensbilder, Band 2. Saarbrücken 1984, S. 221-251

Wolfgang Hippel, Hermann Röchling 1872–1955. Ein deutscher Großindustrieller zwischen Wirtschaft und Politik. Facetten eines Lebens in bewegter Zeit. Göttingen 2018 (Rez. Rainer Möhler, in: H-Soz-Kult, 20.06.2019, <www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-27137>)

Gerhard Seibold, Röchling. Kontinuität und Wandel. Stuttgart 2001

http://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_R%C3%B6chling