Heidelberger Geschichtsverein e.V.

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Jean Pierre Rigal (Peter Rigal)

*1688

+1767

Fabricant de soie, Hofkammerrat



1729: führt in Stuttgart eine Seiden- und Castor-Strumpfweberei

31. Dezember 1742: Kurfürst Carl Philipp von der Pfalz stirbt. Pfalzgraf Carl Theodor von Pfalz-Sulzbach tritt 18jährig die Regierung an. Kurfürst Carl Theodor fördert die Seidenraupenzucht und ordnet die Pflanzung von Maulbeerbäumen an.

18. Juni 1754: Rigal erhält den Titel des "Hofseidenfabrikanten"

24. Mai 1758: Carl Theodor überläßt die Fläche des Herrengartens in der Heidelberger Vorstadt dem Jean Pierre Rigal aus Württemberg, der dort eine Seidenfabrik mit Baumschule errichtet

1770: Kurfürst Carl Theodor läßt die 1720 von Kurfürst Carl Philipp auf der geomantischen Achse Kalmit-Königstuhl vom Schwetzinger Schloß nach Heidelberg angelegte und mit Maulbeerbäumen besetzte Straße als Hochstraße vollenden

25. Dezember 1777: Kurfürst Carl Theodor erläßt per Edikt das Privilegium der „Maulbeer-Plantagen-Gesellschaft und damit verbundenen Seiden-Zucht- und Seiden-Strumpf-Fabrick“

1793: die Privilegien für Rigal werden zurückgezogen. Daraufhin werden angeblich in einer Nacht sämtliche Maulbeerbäume der Alleen und Baumschulen in Heidelberg niedergehauen



1808: Anlage der Rigalstraße (später: Friedrichstraße) vgl. Derwein 1940, Nr. 725



Literatur:

Die Rigal´sche Seidenfabrik, in: Archiv für die Geschichte der Stadt. Eine Vierteljahresschrift, hg. von Hermann Wirth, 3/1870, S. 2-25

Marcus Popplow, Von Bienen, Ochsenklauen und Beamten. Die Ökonomische Aufklärung in der Kurpfalz, in: ders. (Hg.), Landschaften agrarisch-ökonomischen Wissens. Strategien innovativer Ressourcennutzung in Zeitschriften und Sozietäten des 18. Jahrhunderts. Münster, München, Berlin [u.a.] 2010. (Cottbuser Studien zur Geschichte von Technik, Arbeit und Umwelt; 30), S. 211f.