Heidelberger Geschichtsverein e.V.

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Sophie Mereau (Sophia Brentano, geb. Schubart, gesch. Mereau)

*27. März 1770 Altenburg (Thüringen)

31. Oktober 1806 Heidelberg (begraben auf dem St. Anna-Kirchhof, ohne Gedenkstein)

Lyrikerin, Erzählerin, Übersetzerin, Herausgeberin

Mutter: Johanna Sophie Friederike geb. Gabler (1745-1786)

Vater: Gotthelf Heinrich Schubart (1722-1791, herzoglich-sächsischer Obersteuerbuchhalter)



befreundet mit >Caroline Rudolphi



1787: lernt den Jenaer Bibliothekar Friedrich Ernst Carl Mereau kennen

1791: in Schillers »Thalia« werden erstmals ihre Gedichte veröffentlicht

1793: Heirat mit Friedrich Ernst Carl Mereau (1765-1825), seit 1795 Professor für Philosophie in Jena

In ihrem Jenaer Haus treffen sich Schiller, Jean Paul, Herder, die Brüder Tieck, Fichte, Schelling, die Brüder Schlegel und Dorothea Mendelssohn. Sie veröffentlicht Beiträge in Schillers „Musenalmanach“ (1796-1799). in den „Horen“ und dem „Journal des Luxus und der Moden“.

1794: Das Blüthenalter der Empfindung (Roman, anonym) erscheint

1796: Geburt der Tochter Emma Gisela Hulda Mereau (heiratet am 16.10. 1823 den Theologen Carl Christian Ullmann, 1796-1865)

1798: Bekanntschaft mit Clemens Brentano

1798: Zusammentreffen mit Jean Paul bei Christian Gottfried Schütz

Juli 1799: mit Brentano Besuch bei dessen Großmutter Sophie von La Roche und der Schwester Sophie in Oßmannstedt

August 1800: Zerwürfnis mit Brentano

Juli 1801: Scheidung von Friedrich Ernst Carl Mereau (als erste Frau im Herzogtum Sachsen-Weimar)

Mai 1803: Versöhnung mit Brentano in Weimar

1803: Amanda und Eduard (Roman)

29. November 1803: heiratet in Marburg >Clemens Brentano. Sie gründen einen Hausstand in Marburg.

11. Mai 1804: Geburt des Sohnes Achim Ariel Tyll (nach Achim von Arnim benannt)

19. Juni 1804: Tod von Achim Ariel Tyll

Juli 1804: Übersiedlung nach Heidelberg

April-August 1805: Wohnung im Gartenhäuschen am heutigen Neckarstaden (zwischen Fahrtgasse und Brunnengasse)

13. Mai 1805: Geburt der Tochter Joachime Elisabeth

17. Juni 1805: Tod von Joachime Elisabeth

1805/1806: Wohnung am Paradeplatz (Grabengasse)

31. Oktober 1806: Sophie (36) stirbt bei der Geburt ihres 6. Kindes (Tochter) in Heidelberg und wird mit dem Kind auf dem St. Anna-Kirchhof beerdigt (ohne Gedenkstein)

Brentanos Brief an Savigny, November 1806



31. Oktober 2006: literarischer Abend zu Ehren von Sophie Mereau in der Stadtbücherei Heidelberg mit Studierenden des Germanischen Seminars der Universität Heidelberg

17. November 2021: Das Stadtblatt berichtet: "An der Triplexmensa auf dem Universitätsplatz erinnert jetzt eine Gedenktafel an Sophie Mereau (1770-1806). Als erste Frau in Deutschland lebte sie hauptberuflich von ihrer Schriftstellerei. Sie veröffentlichte Erzählungen, Essays, Gedichte und zwei Romane. Mit ihrem zweiten Ehemann Clemens Brentano wohnte sie ab 1804 in der heutigen Grabengasse."




Literatur:

Gisela Brinker-Gabler, Karola Ludwig, Angela Wöffen, Lexikon deutschsprachiger Schriftstellerinnen 1800-1945. München 1986

Dagmar von Gersdorff, Dich zu lieben kann ich nicht verlernen. Das Leben der Sophie Brentano-Mereau. Frankfurt am Main 1984

Katharina von Hammerstein, Sophie Mereau-Brentano. Freiheit - Liebe - Weiblichkeit: Trikolore sozialer und individueller Selbstbestimmung um 1800. Heidelberg...

Heidelberg. Jahrbuch zur Geschichte der Stadt, herausgegeben vom Heidelberger Geschichtsverein e. V., Nr. 14 (2010), S. 19f.

Karl Philipp Kayser, Aus gärender Zeit. Tagebuchblätter des Heidelberger Professors Karl Philipp Kayser aus den Jahren 1793 bis 1827 mit 10 Abbildungen nach zeitgenössischen Bildern von Friedrich Rottmann. Herausgegeben von Franz Schneider. Karlsruhe 1923, S. 52, 56f.

Carl Wilhelm Otto August v. Schindel, Die deutschen Schriftstellerinnen des neunzehnten Jahrhunderts, Erster Teil A-L, Leipzig 1823 (Nachdruck durch Georg Olms Verlag, 1978)

[Armin Schlechter], 'Ein Knab auf schnellem Roß'. Die Romantik in Heidelberg. Ausstellungskatalog / Universitätsbibliothek Heidelberg. Bearb. von Armin Schlechter unter Mitwirkung von Martina Rebmann. (Schriften der Universitätsbibliothek; Bd. 7) Heidelberg 2006, S. 36

Armin Schlechter, Die Romantik in Heidelberg. Brentano, Arnim und Görres am Neckar. Nachwort von Andreas Barth. Heidelberg 2007, S. 85ff.

Emil J. Vierneisel, Der Heidelberger St. Annenkirchhof und seine Stifterin Anna, RC XX. Jg. Bd. 45, Dezember 1968 S. 56

https://de.wikipedia.org/wiki/Sophie_Mereau