Heidelberger Geschichtsverein e.V.

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Friedrich (von) Matthison

*23. Januar 1761 Hohendodeleben bei Magdeburg

†12. März 1831 Wörlitz/Anhalt

Lehrer, Reisender, Lyriker, Schriftsteller, Bibliothekar, Freimaurer

Vater: Johann Friedrich Matthisson (seit 1758 Pfarrer, starb wenige Wochen vor der im Pfarrhaus der Sankt-Peter-Kirche statt findenden Geburt seines Sohnes Friedrich)



1770: Aufnahme im Haus seines Onkels

1773: Schule im Kloster Berge

1778: stud. Theologie, dann Philosophie in Halle

Lehrer am Philanthropin in Dessau

1785-1787: geht mit den jungen Grafen Sievers aus Livland auf Reisen, u.a. nach Hamburg, Eutin, Heidelberg und Mannheim. Lernt dabei Klopstock, Johann Heinrich Voß und Matthias Claudius kennen.

zweijähriger Aufenthalt bei seinem Freund Karl Viktor von Bonstetten in Nyon am Genfersee

1790: Erzieher bei einem reichen Kaufmann in Lyon

27. Juni 1793: Matthisson besucht zusammen mit Gotthold Friedrich Stäudlin und Christian Ludwig Neuffer das Evangelische Stift in Tübingen und trifft dort mit Friedrich Hölderlin zusammen

1794: Vorleser und Reisebegleiter der Fürstin Luise von Anhalt-Dessau, bereist mit ihr Italien, die Schweiz und Tirol

Landgraf Friedrich V. von Hessen-Homburg ernennt ihn zum Hofrat

1801: von Markgraf Karl Friedrich von Baden 1801 zum Legationsrat ernannt

1809: geadelt

1812: von König Friedrich I. von Württemberg nach Stuttgart berufen. Theaterintendant, Oberbibliothekar in Stuttgart

1819: reist im Gefolge des Herzogs Wilhelm nach Italien

22. Juni 1819: Treffen mit Jean Paul in Stuttgart

1828: tritt außer Dienst

1829: zieht sich nach Wörlitz zurück



Viele der Gedichte und Lieder Matthissons wurden von Ludwig van Beethoven ("Adelaide") und Franz Schubert vertont



>Matthison-Tal, Matthissontälchen (Schloßgarten, zwischen Galerie, gesprengtem Turm und Spitzkasematte; 1787 nach Matthison benannt, der 1785 hier weilte)

>Matthison-Straße (heute Czernyring zwischen Montpellierbrücke und Hebelbrücke)



Zitat:

„Nur wo der Kindheit Rosenpfade dämmern / und im Dunkel des Todes wohnt der Friede.“ (1794)



Werke:

Gedichte. Breslau 1787

Gedichte. Ausgabe letzter Hand. Zürich 1821

Schriften. Zürich 1825-29, 8 Bände

Erinnerungen. Zürich 1810-16, 5 Bände

An den Abendstern. Gedichte, hg. von Christian Eger. Halle 2002

Elegie in den Ruinen eines alten Bergschlosses geschrieben

Wörlitzer Blätter. Gedichte, Prosa, Briefe, hg. von Christian Eger. Halle 2005

Das Stammbuch des Friedrich von Matthisson. 2 Bände. Göttingen 2007



Literatur:

Conversations-Lexikon oder kurzgefaßtes Handwörterbuch. 1. Auflage 1809-1811. Neusatz und Faksimile. Berlin: Directmedia 2005 (Digitale Bibliothek; 131). Art. "Matthisson, Friedrich von", Bd. 7, S. 148f. Neusatz S. 7208f.

Otto Fuhlrott, Magdeburger Biographisches Lexikon. Magdeburg 2002

Otto Hachtmann, Friedrich von Matthisson, in: Historische Kommission für die Provinz Sachsen und für Anhalt (Hg.): Mitteldeutsche Lebensbilder. 3. Band Lebensbilder des 18. und 19. Jahrhunderts. Magdeburg 1928, S. 228–241

Wilhelm Hosäus, Matthisson, Friedrich v., in: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 20, Duncker & Humblot, Leipzig 1884, S. 675–681

Martin Wiehle, Magdeburger Persönlichkeiten. Magdeburg 1993

Martin Wiehle, Börde-Persönlichkeiten. Oschersleben 2001

Wilhelm Zähringer, Mein Heidelberg. Wie es wurde und wie es ist. Bühl 1921, S. 138f. 280

http://www.goethezeitportal.de/fileadmin/Images/wd/topographische_ansichten/heidelberg_schloss_graphik/Heidelberg_Vanitas__1216x1000_.jpg

https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_von_Matthisson